5-2024

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

30.03.2024 Aufrufe

Mai 5/2024 Jg. 28 CAQ aus Sicht eines Werkers MPDV Mikrolab GmbH, S.6 SCHWERPUNKT QUALITÄTSSICHERUNG ab Seite 8

Mai 5/<strong>2024</strong> Jg. 28<br />

CAQ aus Sicht eines Werkers<br />

MPDV Mikrolab GmbH, S.6<br />

SCHWERPUNKT<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

ab Seite 8


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Editorial<br />

Dipl.-Kfm. (FH) Alexander Siefert<br />

Geschäftsführer<br />

Perschmann Calibration GmbH<br />

www.perschmann-calibration.de<br />

Digitalisierung in der Qualitätssicherung –<br />

auch eine ethische Aufgabe<br />

Für viele Menschen ist der Begriff der Digitalisierung, obwohl in aller Munde und allgegenwärtig,<br />

in seiner Bedeutung noch sehr abstrakt und schwer greifbar. Das Schlüsselwort der digitalen<br />

Transformation kennzeichnet dabei Veränderungen in den Geschäftsmodellen, in den Prozessen,<br />

bei den Produkten und den Services, und bedingt damit auch grundlegend die Strategie<br />

eines Unternehmens. Das betrifft in großem Umfang alle Bereiche unserer Kollegen.<br />

Das Qualitätsmanagement eines Unternehmens trägt im Normalfall über Qualitätsziele zur<br />

Ausrichtung und zum Erfolg bei. Es ist bekanntermaßen stark standardisiert, genormt und festgelegt.<br />

Gerade auf dieser Grundlage lässt sich eine digitale Transformation, insbesondere über<br />

den Qualitätsbereich, anschieben, steuern und messen. Daher wird ihm eine noch zentralere<br />

und stärkere Rolle zukommen als bisher.<br />

Die Bedeutung möglichst fehlerfreier, optimierter und gesteuerter Prozesse nimmt im Zuge<br />

eines gesteigerten Wettbewerbsdrucks und vor dem Hintergrund einer immer schnelleren Entwicklung<br />

neuer Lösungen und Services weiter zu. Der Mensch als „Korrektiv“ wird in funktionierenden<br />

Abläufen so rein faktisch immer weniger notwendig.<br />

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass menschliche Fähigkeiten (hoffentlich) niemals durch<br />

Bits und Bytes ersetzt werden können und somit auch weiterhin Zukunft haben. Dafür müssen<br />

wir die Stellung des Menschen innerhalb der Digitalisierung stärken und ausbauen.<br />

Aber wie kann das gelingen?<br />

Die Unternehmen sind angehalten, die Mitarbeitenden transparent einzubinden, indem sie<br />

regelmäßig informieren, Rückmeldungen geben, erklären, beobachten und Input der Mitwirkenden<br />

aufnehmen.<br />

Die Fragen, die daraus entstehen, sind:<br />

• Wird Digitalisierung aktiv betrieben oder ist sie (auch) ein Zufallsprodukt?<br />

• Gibt es Digitalisierungsbeauftragte?<br />

• Gibt es einen offenen Austausch und werden Ideen der Beschäftigten eingebunden?<br />

• Gibt es vielleicht sogar eine ausformulierte und transparente Digitalisierungs-Roadmap?<br />

Aus dieser muss klar werden, dass bestimmte Aufgaben und Abläufe zukünftig keiner menschlichen<br />

Einflussnahme mehr bedürfen, außer der Entscheidung, ob ich diesen Prozess nun<br />

anstoße oder nicht. Und: Kann und werde ich eingreifen, wenn es notwendig erscheint, muss<br />

es aber nicht zwingend, wenn sich der Prozess innerhalb der vorgegebenen Parameter bewegt?<br />

Die finale Entscheidung, ob ein Prozess geändert werden darf oder sollte, muss weiterhin in<br />

menschlicher Hand liegen. Der Mensch tritt damit immer als finaler Entscheider auf.<br />

Und vielleicht gibt es auch Abläufe im Prozess, die durch keine KI oder durch keine Automatisierung<br />

so gut und zielführend erledigt werden können, wie durch den Menschen selbst. Dies<br />

können Erfahrungswerte sein, handwerkliches Geschick, aber vor allem auch Empathie und<br />

eine grundsätzliche Haltung, was als subjektiv sinnvoll und erstrebenswert angesehen wird.<br />

Damit halten wir einen wichtigen Hebel weiter in der Hand, um rein objektive Entscheidungskriterien<br />

zu verfeinern, uns zu differenzieren und im Marktumfeld zu behaupten. Der „Faktor<br />

Mensch“ wird dadurch innerhalb der Digitalisierung aufgewertet und nicht marginalisiert. Zwar<br />

geschieht dies in anderen Berufsfeldern und Arbeitsabläufen, aber weiterhin und zunehmend<br />

an entscheidenden Stellen.<br />

Mir ist bewusst, dass das einfacher klingt, als es getan ist. Ich bin davon überzeugt, dass<br />

wir die Digitalisierung nicht aufhalten können und wollen, da sie viele Vorteile mit sich bringt.<br />

Genauso müssen wir jedoch das menschliche Bedürfnis nach einer Aufgabe, nach einem Inund<br />

Output des eigenen Wirkens im Blick behalten. Wenn diese Kombination gelingt, motivieren<br />

wir auch weiterhin unsere Kollegen und binden sie in ein selbstbestimmtes und beeinflussbares<br />

Arbeitsumfeld ein. Das Qualitätswesen kann hierbei seine Querschnitts- und Expertenfunktion<br />

einbringen und ausbauen.<br />

Alexander Siefert<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 3


Inhalt 5/<strong>2024</strong><br />

Mai 5/<strong>2024</strong> Jg. 28<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Titelstory<br />

8 Qualitätssicherung<br />

32 Künstliche Intelligenz<br />

40 Robotik<br />

42 Messen/Steuern/Regeln<br />

45 IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

54 Komponenten/Stromversorgung<br />

64 Software/Tools/Kits<br />

69 Bedienen und Visualisieren<br />

73 Kommunikation<br />

76 Messevorschau<br />

78 Fachartikel exklusiv im ePaper<br />

Zeitschrift für Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

CAQ aus Sicht eines Werkers<br />

MPDV Mikrolab GmbH, S.6<br />

SCHWERPUNKT<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

ab Seite 8<br />

Qualitätsmanagement 4.0 –<br />

vom Sensor bis zur Cloud<br />

Die Anwendung von IoT-Strategien (Internet of Things)<br />

steckt noch in den Kinderschuhen. Aber es ist klar,<br />

dass die Vernetzung von unterschiedlichen<br />

Technologie-Plattformen und die Analyse der durch<br />

IoT-Anwendungen erzeugten Daten zunehmend wichtig<br />

für den Unternehmenserfolg werden. 14<br />

Titelstory:<br />

CAQ aus Sicht<br />

eines Werkers<br />

Hans Müller ist Anfang 50 und arbeitet seit<br />

vielen Jahren in einer Fabrik für Metallteile<br />

verschiedenster Art. Er bedient mehrere<br />

Maschinen, die über die Jahre immer<br />

moderner und auch komplexer geworden sind.<br />

Mit Qualitätssicherung hatte er anfangs kaum<br />

etwas zu tun.<br />

Aber lesen Sie selbst, wie Hans Müller das<br />

Qualitätsmanagement aus der Sicht eines<br />

Werkers beschreibt. 6<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14<br />

35039 Marburg<br />

www.beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-0<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

Redaktion:<br />

Christiane Erdmann<br />

redaktion@beam-verlag.de<br />

Anzeigen:<br />

Tanja Meß<br />

tanja.mess@beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-18<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich<br />

Satz und Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

Druck & Auslieferung:<br />

Bonifatius GmbH, Paderborn<br />

www.bonifatius.de<br />

Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />

Prüfung der Texte durch die Redaktion keine<br />

Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit.<br />

Alle Angaben im Einkaufsführerteil beruhen<br />

auf Kundenangaben!<br />

Handels- und Gebrauchsnamen,<br />

sowie Waren bezeichnungen und<br />

dergleichen werden in der Zeitschrift<br />

ohne Kennzeichnungen verwendet. Dies<br />

berechtigt nicht zu der Annahme, dass<br />

diese Namen im Sinne der Warenzeichenund<br />

Markenschutzgesetz gebung als frei zu<br />

betrachten sind und von jedermann ohne<br />

Kennzeichnung verwendet werden dürfen.<br />

Die Zukunft der Robotik<br />

ist autonom<br />

Der Application Park zählt in<br />

diesem Jahr zu den Highlights der<br />

Hannover Messe. Gezeigt werden<br />

intelligente Robotersysteme, autonom<br />

fahrende Geräte im Einsatz, neueste<br />

KI-Anwendungen in der Robotik,<br />

Bilderkennungstools sowie virtuelle<br />

Plattformen. 77<br />

Resilienz neu definiert<br />

Business Continuity Management<br />

(BCM) ist ein Ansatz zur Ermittlung<br />

potenzieller Bedrohungen und<br />

Schwachstellen, zur Bewertung ihrer<br />

möglichen Auswirkungen auf den<br />

Geschäftsbetrieb und zur Entwicklung<br />

von Strategien zur Risikominderung<br />

und Gewährleistung der Kontinuität.<br />

Wie können Unternehmen BCM richtig<br />

umsetzen und worauf gilt es dabei zu<br />

achten? 64<br />

4 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Probieren geht über studieren<br />

Warum das Testen von LED-Beleuchtungen in der tatsächlichen<br />

Umgebung schneller und kostengünstiger zum Ziel führt. 10<br />

Verbesserung der Effizienz<br />

von EV-Batterien/EVSEs<br />

Heutzutage erhöhen Länder auf der ganzen Welt ihre<br />

Investitionen, um zu untersuchen, wie die Mobilität hin<br />

zur Elektromobilität transformiert werden kann, also zur<br />

Entwicklung von Elektrofahrzeugen (EV - Electric Vehicles),<br />

Elektroflugzeugen, Elektroschiffen und Elektro zügen. 8<br />

Moderne Vision-Technologien<br />

im Industrieumfeld<br />

Geschützte, flexible, präzise und klimatisierte Kamerainstallation 16<br />

Neuartige Bandinspektion<br />

durch KI und Multikamera‐Bildverarbeitung<br />

Die industrielle Bildverarbeitung (IBV) spielt seit vielen Jahrzehnten eine<br />

wichtige Rolle in der industriellen Automatisierungs technik, was drei typische<br />

Anwendungen exemplarisch aufzeigen: Qualitätskontrolle, Prozesssteuerung<br />

und Arbeitssicherheit .12<br />

Tiny-ML – Mikrocontroller<br />

erkennen Anomalien<br />

Energie- und ressourcenschonende Lösungen für die<br />

erfolgsorientierte Digitalisierung im Mittelstand 32<br />

Deep Learning<br />

für IoT Anwendungen<br />

der nächsten Generation - Teil I<br />

Das EU-Projekt VEDLIoT zeigt, wie Deep Learning und<br />

künstliche Intelligenz helfen, den Anwendungsbereich<br />

von IoT-Systemen zu erweitern. 36<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 5


Titelstory<br />

CAQ aus Sicht eines Werkers<br />

„Man muss auch mal die andere Seite sehen …“<br />

Etwas entspannter fährt Müller<br />

fort: „Aber dann hat man dieses<br />

integrierte CAQ-System eingeführt.<br />

Ein MES, also ein Manufacturing<br />

Execution System hatten<br />

wir ja schon seit ein paar Jahren,<br />

aber mit Qualität hatte ich bis dahin<br />

immer noch nichts am Hut.“ Die Integration<br />

der Qualitätssicherung in<br />

das MES brachte für ihn viele Veränderungen<br />

mit sich. „Ab diesem<br />

Zeitpunkt war ich mit für die Qualitätssicherung<br />

zuständig“, berichtet<br />

Müller stolz, „ich hatte eine wichtige<br />

Aufgabe, die über das reine Produzieren<br />

von Metallteilen hinausgeht.“<br />

Das, was er damit meint, nennt man<br />

land läufig „Werkerselbstprüfung“.<br />

Gemeint ist damit, dass der eigentliche<br />

Prüf prozess zum großen Teil<br />

in den Produktions ablauf integriert<br />

wird und der Werker selbst einfache<br />

Prüfungen an seinen Werkstücken<br />

durchführt. Dazu bekommt<br />

er an seinem Shop floor Terminal<br />

alle relevanten Prüfschritte angezeigt.<br />

An vielen Stellen unterstützen<br />

ihn Prüfanweisungen, Zeichnungen<br />

und sonstige Informationen<br />

bei der Arbeit. „Das ist fast genauso,<br />

wie beim Produzieren auch. Das<br />

MES stellt Dokumente aller Art zur<br />

Verfügung, die ich mir bei Bedarf<br />

an dem Shop floor Terminal aufrufen<br />

kann. Papier haben wir seitdem<br />

kaum mehr in der Fertigung“,<br />

ergänzt Müller. Soll beispielsweise<br />

der Innendurch messer einer Bohrung<br />

überprüft werden, so zeigt der<br />

Anwendungsdialog an, an welcher<br />

Stelle zu messen ist und welches<br />

Prüfmittel er dafür verwenden soll.<br />

„Dabei Fehler zu machen, ist ziemlich<br />

schwer“, witzelt Müller, „insbesondere,<br />

seitdem wir diese digitalen<br />

Messmittel benutzen. Da drücke<br />

ich nur noch auf einen Knopf<br />

und schon wird das Messergebnis<br />

ganz automatisch ins System übertragen.<br />

Tippfehler und Zahlendreher<br />

gibt es da nicht – das ist schon toll.“<br />

Werkerselbstprüfung mit MES HYDRA X von MPDV © MPDV, Adobe Stock/nd3000<br />

Hans Müller ist Anfang 50 und<br />

arbeitet seit vielen Jahren in einer<br />

Fabrik für Metallteile verschiedenster<br />

Art. Er bedient mehrere Maschinen,<br />

die über die Jahre immer moderner<br />

und auch komplexer geworden<br />

sind. Mit Qualitätssicherung hatte<br />

er anfangs kaum etwas zu tun –<br />

er nannte es liebevoll immer das<br />

„Mysterium aus dem QS-Labor“.<br />

Vor einiger Zeit hat sein Unternehmen<br />

ein integriertes CAQ-System<br />

eingeführt. Seitdem ist er ein wichtiges<br />

Rädchen im Uhrwerk der Qualitätssicherung<br />

– und zugegeben,<br />

er zieht viel Motivation aus seiner<br />

neuen Verantwortung. Aber lesen<br />

Sie selbst, wie Hans Müller das<br />

Qualitätsmanagement aus der Sicht<br />

eines Werkers beschreibt.<br />

MPDV Mikrolab GmbH<br />

www.mpdv.com<br />

„Früher kam immer Herr Huber<br />

von der QS, hat sich ein Teil aus<br />

einer meiner Maschinen geschnappt<br />

und ist damit in sein Qualitätslabor<br />

verschwunden. In den meisten Fällen<br />

habe ich dann nichts mehr von<br />

diesem Teil beziehungsweise von<br />

Herrn Huber gehört“, erzählt Hans<br />

Müller über die Anfänge seiner<br />

Zeit in der Metallteilefabrik. Und<br />

irgendwie machte ihn das unsicher.<br />

Ist das Teil, das sich der Qualitätsbeauftragte<br />

genommen hat, nun<br />

repräsentativ für die Charge, die er<br />

in den letzten Stunden hergestellt<br />

hat und was, wenn es wirklich einmal<br />

größere Abweichungen gibt?<br />

Letzteres ist bisher glücklicherweise<br />

nur zweimal vorgekommen.<br />

Dann kam Herr Huber ganz aufgeregt<br />

aus seinem Labor und forderte<br />

Hans Müller auf, sofort seine Arbeit<br />

zu unterbrechen und alle Teile von<br />

diesem Tag ins Labor zu bringen –<br />

offensichtlich gab es wohl ein Problem<br />

mit der Qualität des Metalls.<br />

„Als einfacher Werker erfährt man<br />

selten, was wirklich das Problem<br />

ist – zumindest war das früher so“,<br />

klagt Müller. Das andere Mal wurden<br />

anschließend alle Maschinen<br />

für einen ganzen Tag angehalten<br />

und von Grund auf gereinigt und<br />

ge wartet. Auch hier war Hans Müller<br />

nur am Rande involviert.<br />

Zeiten ändern sich<br />

Neue Freundschaften<br />

Mit der Umstellung auf Werkerselbstprüfung<br />

intensivierte sich auch<br />

der Kontakt von Hans Müller zu den<br />

Kollegen im Qualitäts management.<br />

Insbesondere mit dem neuen Qualitätsbeauftragten<br />

Herbert Schmitt<br />

versteht er sich sehr gut. „Vor ein<br />

paar Wochen hat mir Herbert mal<br />

erklärt, wie das mit der Prüfplanung<br />

funktioniert, also was er tun<br />

muss, damit ich an die regel mäßigen<br />

Prüfungen erinnert werde und das<br />

System die richtigen Prüfschritte<br />

anzeigt“, erzählt Müller begeistert.<br />

„Er legt für jeden Artikel sogenannte<br />

Merkmale an und spezifiziert<br />

einerseits, in welchen Grenzen<br />

die erfassten Werte liegen müssen<br />

und andererseits, in welchen zeitlichen<br />

Abständen die Prüfung stattfinden<br />

soll. Auch eine Prüfung nach<br />

so und so vielen Stück ist möglich<br />

oder wenn sich der Maschinen status<br />

ändert.“ Mit dem besseren Verständnis<br />

für die Materie hat Hans Müller<br />

noch mehr Spaß an seiner Arbeit<br />

und ist motiviert, die Qualität seiner<br />

Produkte möglichst hochzuhalten.<br />

In einem gewissen Rahmen hat er<br />

bei der Einstellung der Maschine<br />

sogar einen echten Einfluss darauf.<br />

Er erkennt sich ankündigende Fehler<br />

nun sogar schon, bevor sie überhaupt<br />

auftreten. Damit spart die<br />

Metallteilefabrik viel Geld.<br />

Weitere Vereinfachung<br />

„Neulich kam Herbert zu mir und<br />

sagte, dass seine Prüfplanung noch<br />

einfacher geworden ist, da er nun<br />

6 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Titelstory<br />

Automatisierte Übernahme von Prüfmerkmalen aus CAD-Zeichnungen direkt in die Prüfplanung mit MES HYDRA X<br />

© MPDV, Adobe Stock/ lucadp<br />

die Merkmale direkt aus den CAD-<br />

Zeichnungen in seine Planung übernehmen<br />

kann“, berichtet Müller. „Das<br />

reduziere sowohl seinen Aufwand<br />

als auch die Zahl der Übertragungsfehler<br />

enorm. Und jetzt diskutiert man<br />

sogar noch über die Integration einer<br />

FMEA-Anwendung.“ In so einer Fehlermöglichkeits-<br />

und Einflussanalyse<br />

versucht man bereits vor der eigentlichen<br />

Produktion herauszufinden,<br />

welche Fehler auftreten und welche<br />

Folgen das haben könnte, wie man<br />

den Fehler erkennt und wie man ihn<br />

beheben oder ihm sogar vorbeugen<br />

kann. Auch aus dem Ergebnis dieser<br />

Analyse lassen sich automatisiert<br />

Prüfpläne erstellen. „Auch wenn das<br />

von meiner Aufgabe ziemlich weit<br />

weg ist, faszinierend ist das schon“,<br />

sagt Müller. „Und seit ich Teil des<br />

Systems bin, verstehe ich auch viel<br />

besser, warum Qualitäts sicherung so<br />

wichtig für unsere Fabrik ist.“ Wenn<br />

jetzt Herbert Schmitt kommt, um<br />

Teile für intensivere Tests im Qualitätslabor<br />

abzuholen, dann weiß<br />

Hans Müller das im Voraus, da<br />

das integrierte System bereits Etiketten<br />

für die jeweiligen Teile ausgedruckt<br />

hat. Man nennt das auch<br />

„eine Probe ziehen“.<br />

Die beiden sprechen dann immer<br />

über die Prüfungen der letzten Tage.<br />

Hin und wieder zeigt der Qualitätsbeauftragte<br />

dann auch mal die eine<br />

oder andere Regelkarte, auf der die<br />

Prüfergebnisse grafisch aufbereitet<br />

sind. So ist aus dem einstigen Mysterium<br />

eine echte Freundschaft unter<br />

Kollegen geworden.<br />

Ausblick<br />

Bald steht eine weitere Neuerung<br />

ins Haus: Die Qualitätsprüfungen<br />

sollen mobil werden. Denn mittlerweile<br />

produziert die Fabrik auch so<br />

große Metallteile, dass diese nicht<br />

mehr an den zentralen Prüfplatz<br />

transportiert werden können. Vielmehr<br />

soll der Prüfplatz zum Prüfling<br />

gebracht werden. Dazu werden<br />

Apps auf mobilen Geräten genutzt,<br />

die die Daten für die einzelnen Prüfmerkmale<br />

erfassen. „Das wird sicher<br />

Insbesondere bei großen Werkstücken kann eine mobile Qualitätsprüfung von Vorteil sein<br />

© MPDV, Adobe Stock/Firma V<br />

spannend mit diesen neuen Tablets<br />

und der mobilen Qualitätsprüfung“,<br />

sinniert Müller. Hoffentlich ist die<br />

Bedienung so einfach wie die Apps<br />

auf dem Tablet, das ich zu Hause<br />

zum Surfen und fürs Homebanking<br />

habe.“ An dieser Stelle kann<br />

er beruhigt sein, denn die modernen<br />

Apps der integrierten CAQ-<br />

Lösung sind absolut intuitiv. Zwar<br />

ist das Anbinden digitaler Messmittel<br />

schwierig, dafür prüft das System<br />

aber bereits bei der Dateneingabe,<br />

ob die eingetippten Werte<br />

plausibel sind. Und wenn mal ein<br />

unerwarteter Defekt aufgetreten<br />

ist, kann man das Tablet mit eingebauter<br />

Kamera gleich dafür verwenden,<br />

um ein Foto zu machen und<br />

es ans Qualitätslabor zu schicken.<br />

Keine Angst<br />

vor Veränderungen<br />

Früher hätte Hans Müller sich<br />

vor Veränderungen in seinem<br />

direkten Aufgabenumfeld gefürchtet,<br />

aber heute freut er sich, auch<br />

in der Arbeit mit innovativen Technologien<br />

zu tun zu haben. „Aus<br />

meiner Sicht hat unsere Produktionsleitung<br />

alles richtig gemacht“,<br />

fasst er zusammen, „die Integration<br />

der Qualitätssicherung in den<br />

Produktions prozess sorgt einerseits<br />

für eine bessere Qualität und andererseits<br />

für mehr Motivation bei uns<br />

Werkern.“ In Summe erweist sich<br />

der Zusammenhang zwischen der<br />

verbesserten Transparenz und der<br />

dadurch gesteigerten Effizienz erneut<br />

als zentrale Erkenntnis in Zeiten, in<br />

denen man viele Prozesse digitalisiert<br />

und letztendlich das Ziel einer<br />

Smart Factory vor Augen hat. Der<br />

einfache Werker Hans Müller wird<br />

die komplexen Zusammenhänge<br />

eines Manufacturing Execution<br />

System mit integrierter Qualitätssicherung<br />

wohl kaum bis ins letzte<br />

Detail verstehen. Muss er auch nicht.<br />

Allein schon die Erkenntnis, dass<br />

es wichtige Zusammenhänge gibt,<br />

sorgen dafür, dass er seine Arbeit<br />

gern und mit Engagement erledigt.<br />

Und die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter<br />

sollte jedem Fertigungsunternehmen<br />

ein Anliegen sein. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 7


Qualitätssicherung<br />

Verbesserung der Effizienz<br />

von EV-Batterien/EVSEs<br />

zellen, Elektrogeräten und so weiter.<br />

Bis heute stellen sich den Entwicklern<br />

noch viele Herausforderungen<br />

im gesamten Ökosystem der Elektrifizierung<br />

des Verkehrs. Betrachten<br />

wir als Beispiel E-Fahrzeuge, um die<br />

Schwierigkeiten in deren F&E- und<br />

Herstellungsprozess und mögliche<br />

Lösungen zu beleuchten.<br />

Elektrifiziertes Ökosystem<br />

Autor:<br />

Shashank Vodapally M.Sc.<br />

RF Specialist<br />

Meilhaus Electronic<br />

www.meilhaus.com<br />

nach Unterlagen von ITECH<br />

Heutzutage erhöhen Länder auf<br />

der ganzen Welt ihre Investitionen,<br />

um zu untersuchen, wie die Mobilität<br />

hin zur Elektromobilität transformiert<br />

werden kann, also zur Entwicklung<br />

von Elektrofahrzeugen (EV<br />

- Electric Vehicles), Elektroflugzeugen,<br />

Elektroschiffen und Elektrozügen.<br />

Der wichtigste Teil ist die<br />

Forschung und Entwicklung von<br />

Schlüsselkomponenten des elektrischen<br />

Transports, wie zum Beispiel<br />

die neuen Technologien von<br />

Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoff-<br />

Die Kombination von Elektrofahrzeugen<br />

und Smart Grids (V2G -<br />

Vehicle to Grid) ist eine der wichtigen<br />

Aufgaben beim Aufbau eines<br />

elektrifizierten Ökosystems. Dies<br />

bedeutet, dass das Design der elektrischen<br />

Topologie von Fahrzeugen<br />

bidirektionalen Stromfluss, bidirektionale<br />

On-Board-Ladegeräte (BOBC<br />

- Bidirectional On-Board Chargers)<br />

und bidirektionale Ladesäulen unterstützen<br />

muss. Ingenieure müssen<br />

nicht nur die Umwandlungseffizienz<br />

im bidirektionalen Modus berücksichtigen,<br />

sondern auch die Verifizierung<br />

der netzgekoppelten Eigenschaften,<br />

um sicherzustellen, dass<br />

EV zuverlässig an das Netz angeschlossen<br />

werden können, ohne<br />

Störungen zu verursachen.<br />

Tests<br />

Die Testanwendung für BOBC<br />

(V2G) umfasst AC-DC- und DC-<br />

Bild 1: Vehicle to Grid (V2G) Layout<br />

8 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Bild 2: Bidirektionale Leistungswandlung mithilfe des IT7900 regenerativen Netzsimulators<br />

AC-Modi (Bild 1). Beim DC-AC-<br />

Test benötigt das DC-Ende eine<br />

DC-Stromversorgung, um die Batterieentladung<br />

zu simulieren. Das<br />

AC-Ende benötigt eine AC-Quelle<br />

und eine elektronische AC-Last.<br />

Die AC-Quelle soll die Netzspannung<br />

simulieren.<br />

Risiken<br />

Dies ist eine allgemeine Testlösung,<br />

die allerdings auch Risiken<br />

birgt. Wenn die vom BOBC zurückgespeiste<br />

Energie die maximale<br />

Energie überschreitet, die von der<br />

AC-Last aufgenommen werden<br />

kann, fließt sie unweigerlich zurück<br />

zur AC-Quelle. Die Wechselstromquelle<br />

kann im Allgemeinen keine<br />

Energie absorbieren, was schließlich<br />

zu einem umgekehrten Durchbruch<br />

führen wird. Und noch schlimmer,<br />

im Falle eines Fehlbetriebs in der<br />

Sequenz zwischen dem Ein- und<br />

Ausschalten der AC-Last und der<br />

AC-Quelle führt dies zu einem Testfehler<br />

oder sogar zu einer Beschädigung<br />

des Instruments.<br />

Stromnetzsimulator<br />

Eine bessere Lösung für bidirektionale<br />

BOBC und Ladesäulen (V2G)<br />

ist das Testen mit einem Stromnetzsimulator<br />

wie dem ITECH IT7900<br />

(Bild 2). Der Stromnetzsimulator ist<br />

eine Vier-Quadranten-Quelle mit der<br />

Fähigkeit, nahtlos zwischen Quelle<br />

und Senke umzuschalten. Neben den<br />

Grundfunktionen verfügt der Stromnetzsimulator<br />

ITECH IT7900 auch<br />

über einen Leistungsverstärker, der<br />

sich gut für den Leistungs-HIL-Test<br />

eignet. Jetzt werden immer mehr bidirektionale<br />

Energieumwandlungstechnologien<br />

das Elektrifizierungsökosystem<br />

von Elektrofahrzeugen<br />

beschleunigen und besser bedienen.<br />

Leistung<br />

des Systems testen<br />

Der andere herausfordernde<br />

Aspekt im EV-Bereich ist die Leistungsfähigkeit.<br />

In der traditionellen<br />

Testlösung elektrischer Antriebssysteme<br />

werden in der Regel reale<br />

Batterien als Energiespeicher eingesetzt.<br />

Um die Leistung des Systems<br />

zu testen und zu bewerten,<br />

müssen die Batteriepakete häufig<br />

gewechselt werden, um die verschiedenen<br />

Testanforderungen erfüllen<br />

zu können. Diese unflexible Testlösung<br />

führt oft zu längeren Testzeiten<br />

und höheren Kosten.<br />

Modularer Batteriesimulator<br />

Um diese Herausforderung zu<br />

verbessern, hat ITECH einen<br />

Batteriesimulator mit modularem<br />

Design auf den Markt gebracht.<br />

Durch die Integration von Software<br />

und Hardware können viele Batterieeigenschaften<br />

simuliert werden.<br />

Die Hardware ist ein bidirektionales<br />

Hochgeschwindigkeits-DC-Netzteil<br />

(IT6000C/IT6000B), dass das<br />

Laden und Entladen der Batterie<br />

mit schneller Stromumschaltung<br />

simulieren kann (nicht mehr als<br />

2 ms von -90 % auf +90 %). Die<br />

Bild 3: Überblick über die Funktionen der Batterie-Simulations-Software<br />

zugehörige Software BSS2000<br />

Pro basiert auf dem mathematischen<br />

Modell der Power-Batterie<br />

und wandelt komplexe Kennliniensimulationen<br />

in sichtbare<br />

Parametereinstellungen um. Darüber<br />

hinaus kann man sogar die eingebauten<br />

Batteriekennlinien für<br />

verschiedene Batterietypen abrufen,<br />

wie z. B. LiFePO 4 -, Li 4 Ti 5 O 12 -,<br />

LiMn 2 0 4 -, usw. Batterien (Bild 3).<br />

Außerdem kann die Batteriesimulationssoftware<br />

BSS2000 Pro das<br />

mit Matlab simulierte Batteriemodell<br />

direkt in eine .mat-Datei importieren.<br />

Dies bietet eine effizientere<br />

Lösung bei der Untersuchung der<br />

Kennlinie eines neuen Batterietyps<br />

und einer Batterie, die unter anderen<br />

Bedingungen funktioniert. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 9


Qualitätssicherung<br />

Probieren geht über studieren<br />

Warum das Testen von LED-Beleuchtungen in der tatsächlichen Umgebung<br />

schneller und kostengünstiger zum Ziel führt.<br />

besondere Anforderungen an das<br />

Beleuchtungsgehäuse (z. B. Edelstahl<br />

in der Medizintechnik aufgrund<br />

guter Reinigungsmöglichkeiten)<br />

sind relevant.<br />

Test am Objekt<br />

Zusätzlich zum Lastenheft kann<br />

der Kunde dem Beleuchtungshersteller<br />

fehlerhafte und fehlerfreie<br />

Musterteile zukommen lassen. Der<br />

Beleuchtungshersteller führt Tests<br />

mit unterschiedlichen Beleuchtungen<br />

durch und liefert die aufgenommenen<br />

Labor-Testbilder. Durch<br />

die gesammelten Informationen und<br />

die aufgenommenen Testbilder kann<br />

der Beleuchtungshersteller eine oder<br />

mehrere Empfehlungen für Beleuchtungen<br />

aussprechen.<br />

Tests vor Ort<br />

In der industriellen Bildverarbeitung<br />

ermöglicht das Zusammenspiel<br />

von Kameras, Softwares und<br />

Beleuchtungen Qualitätskontrollen<br />

von unterschiedlichen Prüfobjekten.<br />

Hierbei können sicherheitsrelevante<br />

Defekte oder Fertigungsfehler rechtzeitig<br />

erkannt werden. Dabei spielt<br />

die Auswahl der optimalen Beleuchtung<br />

für die jeweilige Prüfaufgabe<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Autorin:<br />

Deborah Schmoll<br />

technischer Support<br />

Falcon Illumination MV GmbH<br />

www.falconillumination.de<br />

Damit das Aussuchen der Beleuchtung<br />

nicht zu einer „Qual der Wahl“<br />

wird, was sich durchaus aufgrund<br />

des vielseitigen Sortiments und<br />

der vielfältigen Prüfumgebungen<br />

herausstellen kann, dient folgender<br />

Leitfaden.<br />

Herausforderung<br />

Beleuchtungsauswahl<br />

Jede Beleuchtungsaufgabe hat<br />

ihre eigene spezifische Umgebung.<br />

Ein Bildverarbeitungssystem kann in<br />

einem Labor unter Normbedingungen<br />

der Qualitätssicherung eingesetzt<br />

oder aber in einer Maschine,<br />

die Teil einer Produktionslinie ist, eingebaut<br />

werden. Bei letzterem Fall<br />

können weitere Herausforderungen<br />

wie beispielsweise Staub, Vibrationen<br />

oder störendes Umgebungslicht<br />

hinzukommen. Schnell werden<br />

die Einflussfaktoren un übersichtlich,<br />

weshalb eine theoretische Auswahl<br />

einer optimalen LED-Beleuchtung<br />

für den Anwendungsfall nahezu<br />

unmöglich wird. Beleuchtungsexperten<br />

können Empfehlungen<br />

aussprechen oder Anhaltspunkte<br />

geben, welcher Beleuchtungstyp,<br />

welche Geometrie und Lichtfarbe<br />

sich eignen könnte. Die garantierte<br />

Sicherheit, die richtige Beleuchtung<br />

ausgewählt zu haben, kann jedoch<br />

nur durch eine Machbarkeitsuntersuchung<br />

vor Ort gewährleistet werden.<br />

Damit nicht mehrere Beleuchtungen<br />

für eine Prüfaufgabe gekauft<br />

werden müssen, um herauszufinden,<br />

welche das Prüfobjekt optimal<br />

ausleuchtet, können Beleuchtungen<br />

beim Beleuchtungshersteller<br />

für einen gewissen Zeitraum ausgeliehen<br />

werden. Hierdurch wird kein<br />

finanzielles Risiko eingegangen, bei<br />

gleichzeitigem Gewinn an Erfahrung.<br />

Beleuchtungsauswahl<br />

Zunächst muss für eine Leihgabe<br />

eine Auswahl an Leihstellungsbeleuchtungen<br />

getroffen werden.<br />

Hierfür muss dem Beleuchtungshersteller<br />

zunächst Auskunft über<br />

die Beleuchtungsaufgabe gegeben<br />

werden. Dies wird in Form eines<br />

Lastenhefts erfasst. Bestandteile<br />

des Lastenhefts umfassen Informationen<br />

über das Prüfteil und die<br />

Prüfaufgabe. Hierbei können die<br />

Oberfläche und Farbe des Prüfteils<br />

(z. B. reflektierend, matt, transparent,<br />

uneben, einfarbig) und die auszuleuchtende<br />

Fläche (z. B. Durchmesser)<br />

von Bedeutung sein.<br />

Auch die räumlichen Anforderungen<br />

und Einschränkungen sowie<br />

Oft reicht es nicht aus, sich allein<br />

auf technische Werte und Labortests<br />

zu verlassen. Daher ist es notwendig,<br />

Beleuchtungen unter realen<br />

Bedingungen zu testen. Die ausgewählten<br />

Beleuchtungen können<br />

sich nun vor Ort beweisen. Neben<br />

der Aufgabe, die Prüfteile auszuleuchten,<br />

spielt die Integration der<br />

Beleuchtung in das Gesamtsystem<br />

(z. B. einer Maschine in einer Produktionslinie)<br />

eine entscheidende<br />

Rolle. Wichtige Parameter sind die<br />

Betriebsspannung, mögliche Steuerelemente,<br />

vorhandener Bauraum und<br />

Montagemöglichkeiten. Zusätzlich<br />

können Zubehörteile wie Verlängerungskabel<br />

oder Adapter als unabdingbar<br />

erweisen.<br />

Ergebnisse der Tests<br />

Nachdem die Beleuchtungen alle<br />

Tests durchlaufen haben, kann ein<br />

Fazit gezogen werden. Bei erfolgreicher<br />

Ausleuchtung des Prüf objekts<br />

kann die passende Beleuchtung<br />

direkt übernommen und die restlichen<br />

Beleuchtungen zurückgesendet<br />

werden. Wenn keine Beleuchtung<br />

zur Lösung der Bildverarbeitungsaufgabe<br />

beitragen konnte, geht<br />

die Suche nach der passenden<br />

Beleuchtung in eine zweite Runde.<br />

Das Ziel ist es, die bestmöglichen<br />

Beleuchtungs lösung zu finden. ◄<br />

10 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Digitale Bildkorrelation<br />

in der Materialprüfung<br />

Fluoreszierende Speckle-Muster erschließen neue Einsatzbereiche<br />

36. Control<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

D 23. – 26. April <strong>2024</strong><br />

a Stuttgart<br />

In der Materialprüfung gilt die digitale Bildkorrelation<br />

(Digital Image Correlation, DIC)<br />

als etabliertes Verfahren, um sehr genau und<br />

berührungslos Verformungen zu erkennen. Es<br />

gibt jedoch Anwendungen, bei denen sie mit<br />

dem üblichen Speckle-Muster aufgrund der<br />

Probenbeschaffenheit nicht funktioniert. Beispiele<br />

sind Abschattungen am Objekt, reflektierende<br />

sowie nasse Oberflächen oder wenn<br />

sich auf dem Untergrund keine Grundierung<br />

aufbringen lässt.<br />

„Photogenic patterning“<br />

Für solche Fälle gibt es jetzt eine Alternative:<br />

Das von LaVision entwickelte „photogenic patterning“,<br />

das Polytec im Programm hat, kennt<br />

diese Schwierigkeiten nicht. Auf der Oberfläche<br />

des Messobjekts wird dazu ein Speckle-<br />

Muster mit fluoreszierender Farbe aufgebracht,<br />

das seine eigene Lichtemission erzeugt. Da<br />

das emittierte Licht meist eine längere Wellenlänge<br />

als das zur Anregung eingesetzte hat,<br />

ist es möglich, das Fluoreszenzmuster zu isolieren<br />

und mit darauf abgestimmten Algorithmen<br />

zur digitalen Bildkorrelation auszuwerten.<br />

Eine Grundierung ist dazu nicht erforderlich<br />

und Abschattungen durch die Beschaffenheit<br />

der Probenoberfläche oder Geometrie sind<br />

nicht mehr kritisch.<br />

Polytec GmbH<br />

info@polytec.de<br />

www.polytec.de<br />

Damit lässt sich auch das Verformungsverhalten<br />

von Materialien erforschen, bei<br />

denen die digitale Bildkorrelation bisher an<br />

Grenzen stieß.<br />

DIC-Systeme<br />

für Fluoreszenz-Auswertung<br />

Polytec bietet gleich zwei DIC-Systeme an,<br />

die zur zwei- oder dreidimensionalen Form-,<br />

Beanspruchungs-, und Deformationsanalyse<br />

jetzt auch fluoreszierende Speckle-Muster nutzen<br />

können: Das modular aufgebaute Strain-<br />

Master Portable-System besteht aus Controller,<br />

Software, ein oder zwei Kameras, Beleuchtung<br />

sowie Mechanik und ist auch nachträglich<br />

erweiterbar. Alle Prozessschritte der Messung<br />

von der Hardwaresteuerung über die Datenverarbeitung,<br />

Validierung, Darstellung und den<br />

Datenexport sind im System integriert.<br />

Leicht anpassbar<br />

Wichtige Parameter wie Auflösung, Fieldof-View,<br />

Dehnungsbereich und Arbeitsabstand<br />

hängen von den verwendeten Beleuchtungen,<br />

Kameras und Optiken ab und lassen<br />

sich variabel an unterschiedliche Applikationen<br />

anpassen.<br />

Beim digitalen Bildkorrelationssystem Strain-<br />

Master Compact besteht der in einem kompakten<br />

Gehäuse untergebrachte Messkopf aus zwei<br />

fest integrierten USB3-Kameras und einer hellen<br />

LED-Lichtquelle. Der Vorteil des Systems<br />

liegt in seinem integrierten Aufbau, der einfachen<br />

und schnell überschaubaren Bedienbarkeit<br />

sowie im einsteigerfreundlichen Preis.<br />

Vier Gerätevarianten mit unterschiedlichen Auflösungen<br />

und Sichtfeldern erlauben vorab eine<br />

Optimierung bezüglich der Anwendung. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 11<br />

- Messtechnik<br />

- Werkstoffprüfung<br />

- Analysegeräte<br />

- Optoelektronik<br />

- QS-Systeme / Service<br />

@ control-messe.de<br />

Ä #control<strong>2024</strong><br />

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$ kostenfreies Ticket:<br />

Registrierungsseite:<br />

www.schall-registrierung.de<br />

Ticket-Code: AB45E-NY1JJ<br />

Veranstalter:<br />

P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

f +49 (0) 7025 9206-0<br />

m control@schall-messen.de


Qualitätssicherung<br />

Neuartige Bandinspektion<br />

durch KI und Multikamera‐Bildverarbeitung<br />

Die industrielle Bildverarbeitung<br />

(IBV) spielt nunmehr seit vielen<br />

Jahrzehnten eine wichtige Rolle in<br />

der industriellen Automatisierungstechnik,<br />

was drei typische Anwendungen<br />

exemplarisch aufzeigen:<br />

In der Qualitätskontrolle werden<br />

durch die Analyse von Bildern unterschiedlichste<br />

Produkte auf Fehler<br />

oder Abweichungen von Qualitätsstandards<br />

überprüft. Dies verbessert<br />

die Produktqualität und verringert die<br />

Ausschussrate. In der Prozesssteuerung<br />

werden Bildverarbeitungssysteme<br />

zur Steuerung von Maschinen<br />

und Anlagen eingesetzt, beispielsweise<br />

zur korrekten Positionierung<br />

von Objekten in einem<br />

Aggregat oder auf einem Förderband.<br />

In der Arbeitssicherheit hilft<br />

Bildverarbeitung bei der Überwachung<br />

von Bereichen, in welchen<br />

Personen gefährdet werden können,<br />

um somit Personal vor gefährlichen<br />

Situationen zu schützen.<br />

Autor:<br />

Lothar Howah<br />

Xaptec GmbH<br />

http://www.xaptec.de<br />

Künstliche Intelligenz<br />

erweitert das Spektrum der möglichen<br />

Anwendungen deutlich. Auch<br />

hier nachfolgend drei typische<br />

Anwendungsszenarien. KI-Algorithmen<br />

können Muster in großen<br />

Datenmengen erkennen und Vorhersagen<br />

treffen, z. B. wann eine<br />

Maschine wahrscheinlich ausfallen<br />

wird (Predictive Maintenance),<br />

was die Effizienz einer Produktionsanlage<br />

steigert und Ausfallzeiten<br />

reduziert.<br />

KI kann eingesetzt werden, um<br />

Produktionsprozesse zu optimieren,<br />

indem sie die beste Konfiguration<br />

von Maschinen und Prozess parametern<br />

ermittelt. Und KI- Systeme<br />

können aus Erfahrungen lernen und<br />

sich an neue Situationen anpassen,<br />

was die Flexibilität in der Produktion<br />

erhöht.<br />

Häufige Symbiose<br />

Die Kombination von ind ustrieller<br />

Bildverarbeitung und KI bilden eine<br />

häufig anzutreffende Symbiose.<br />

So können KI-Algorithmen die<br />

Effektivität der Bildverarbeitung<br />

verbessern, indem sie die Genauigkeit<br />

der Bildanalyse erhöhen<br />

und komplexe Muster oder<br />

Anomalien erkennen, die für traditionelle<br />

Bildverarbeitungssysteme<br />

schwer zu identifizieren sind. Dieser<br />

Sachverhalt ermöglicht eine<br />

noch präzisere Steuerung und<br />

Überwachung von Produktionsprozessen.<br />

Bild 1: Kameramessbalken (hier 2m lang)<br />

mit 100 CMOS-Bildsenoren<br />

Segmentierung<br />

Eine elementare Aufgabe der<br />

industriellen Bildverarbeitung ist<br />

die Mustererkennung und Klassifizierung<br />

von Bildobjekten. Als Vorstufe<br />

ist eine Segmentierung erforderlich.<br />

Der Begriff „Segmentierung“<br />

bezieht sich hier auf den Prozess der<br />

Unterteilung eines digitalen Bildes in<br />

mehrere Segmente relevanter Pixel,<br />

um bestimmte Bereiche oder Objekte<br />

im Bild zu isolieren und zu identifizieren.<br />

Das Ziel der Segmentierung<br />

ist es, die Bild analyse zu vereinfachen,<br />

indem die relevanten Teile<br />

eines Bildes von den irrelevanten<br />

getrennt werden, sodass die nachfolgenden<br />

Ver arbeitungsschritte sich<br />

auf die wichtigen Aspekte konzentrieren<br />

können. Denn Vorstufen von<br />

Algorithmen der Vollständigkeitskontrolle,<br />

ebenso wie Zählverfahren<br />

oder Mängelprüfungen basieren<br />

darauf, relevante Objekte zunächst<br />

in einer Bildszene zu extrahieren.<br />

Kantenalgorithmen<br />

In der konventionellen IBV werden<br />

hierzu neben vielen anderen<br />

Verfahren sogenannte Kantenalgorithmen<br />

zur Erfassung von Konturen<br />

angewendet. Ist ein Objekt in<br />

der Bildszene durch Länge, Breite,<br />

Fläche, Umfang oder Farbe, um nur<br />

einige Merkmale zu nennen, als relevantes<br />

Objekt identifiziert, kann ein<br />

nachfolgender Algorithmus eine Vollständigkeit<br />

prüfen oder die Anzahl<br />

des Objekttyps ermitteln.<br />

Die Segmentierung mittels Künstlicher<br />

Intelligenz (KI), speziell mit<br />

Techniken des Maschinellen Lernens,<br />

erfolgt, indem zunächst Bilddaten<br />

eines typischen Objektes<br />

gesammelt werden. Durch Fachleute<br />

werden diese Bilder interaktiv<br />

betrachtet und darin relevante<br />

Objekte markiert, um damit Trainingsdaten<br />

für ein Lernmodell zu<br />

generieren. Dieses Trainieren kann<br />

alternativ mit extern erworbenen<br />

Bilddatenbanken durchgeführt oder<br />

ergänzt werden. Während des Trainings<br />

lernt das Modell, die Beziehungen<br />

zwischen den Bildpixeln<br />

und den zugeordneten Segmenten<br />

(z. B. Objekte oder Hintergrund) zu<br />

erkennen. Dies geschieht durch die<br />

Minimierung einer Verlustfunktion,<br />

die misst, wie genau das Modell die<br />

Trainingsdaten segmentiert.<br />

Das trainierte Modell kann dann<br />

auf neue, unbekannte Bilder angewendet<br />

werden, um eine automatisierte<br />

Segmentierung durchzuführen.<br />

Dabei ordnet das Modell<br />

jedem Pixel oder jeder Pixelgruppe<br />

des Bildes eine Klasse zu, basierend<br />

auf dem, was es während<br />

des Trainings gelernt hat. Besonders<br />

in Bild szenen, in welchen das<br />

gesuchte Objekt und der Hintergrund<br />

nicht deutlich unterscheidbar sind,<br />

zum Beispiel durch Bildrauschen<br />

oder geringe Kontraste, haben KIbasierte<br />

Segmentier methoden deutliche<br />

Vorteile gegenüber konventionellen<br />

Verfahren, wie beispielsweise<br />

Kanten finder- oder Schwellwertoperatoren.<br />

Mehrere Digitalkameras<br />

Die Hardwarekomponenten eines<br />

industriellen Bildverarbeitungssystems<br />

umfassen typisch eine oder<br />

mehrere Digitalkameras, die mit einer<br />

entsprechenden Optik und Beleuchtungstechnik<br />

eine Szene abtasten.<br />

Ein für die jeweilige Aufgabenstellung<br />

konditionierter Rechner ist an<br />

die Kameras angekoppelt und erhält<br />

über genormte Digitalschnittstellen<br />

(z. B. GigE-Vision) die Bilddaten<br />

der Szene. Diese Bilddaten werden<br />

über applikationsspezifische<br />

Software im Rechner ausgewertet<br />

und liefern als Ergebnis prozessrelevante<br />

Kenndaten.<br />

12 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Bild 2: Planheitsmessung in einer Kunststofffolien-Produktion<br />

Neue Anwendungen eröffnen<br />

sich, wenn die Szene eines Transport-<br />

oder Fertigungsprozesses<br />

nicht von einer einzelnen Kamera,<br />

sondern von mehreren Kameras<br />

und verschiedenen Blickwinkeln<br />

abgetastet würden. Ein besonderer<br />

Anspruch wird an die Kameras<br />

gestellt, wenn sich die relevante<br />

Bildszene bewegt, was in einem<br />

kontinuierlichen Transportvorgang<br />

typisch ist. Hier müssen die unterschiedlichen<br />

Bildszenen der jeweiligen<br />

Kameras streng synchron<br />

aufgezeichnet werden, damit eine<br />

einwandfreie Rekonstruktion der<br />

3D-Szene möglich ist, wenn aus ihr<br />

geometrische Messgrößen ermittelt<br />

werden sollen.<br />

Synchrones<br />

Multikamerasystem<br />

Die Verwendung eines synchronen<br />

Multikamerasystems ermöglicht<br />

ebenfalls eine schnelle und effiziente<br />

Inspektion aus Blickwinkeln,<br />

die manuell schwer zu erreichen<br />

wären. Sie verbessert die Genauigkeit<br />

der Qualitätskontrolle, reduziert<br />

die Wahrscheinlichkeit von<br />

menschlichen Fehlern und erhöht<br />

die Produktionsgeschwindigkeit, da<br />

Teile schnell und präzise auch an<br />

unzugänglichen Einbauorten überprüft<br />

werden können, ohne den Fertigungsprozess<br />

zu verlangsamen.<br />

Hochauflösende<br />

Zeilenkameras<br />

Soll ein bahn- bzw. bandförmiges<br />

Material oder Stückgut auf einem<br />

Transportband inspiziert werden,<br />

finden gewöhnlich hochauflösende<br />

Zeilenkameras ihren Einsatz. Bedingt<br />

durch ihre hohe Anzahl von Pixeln<br />

je Zeile, bzw. der jeweiligen Zeilenlänge,<br />

ist ihre Schärfentiefe relativ<br />

gering und zudem der Abstand zum<br />

Prüfling groß. Bei geringen verfügbaren<br />

Bauräumen einer Produktionsanlage<br />

stellt dies eine deutliche Einschränkung<br />

der möglichen Anwendungen<br />

dar.<br />

Messbalken<br />

Eine Alternative zu Zeilenkameras<br />

ist in Bild 1 dargestellt. In dem<br />

Kameragehäuse, das als selbsttragender<br />

Messbalken ausgeführt<br />

ist, sind je Meter Messbereich bis<br />

zu 50 Bildsensoren mit je eine Million<br />

Pixel verbaut. Der Messbalken<br />

wird quer zur Bandlaufrichtung über<br />

einem Band installiert und liefert ein<br />

zentrales Videosignal via GigE an<br />

ein Bildverarbeitungssystem oder<br />

liefert durch eine integrierte Auswertelogik<br />

unmittelbar Ergebnisse<br />

an eine SPS. Die Messbalken - die<br />

wohl längsten Kameras der Welt -<br />

werden in Deutschland entwickelt<br />

und produziert.<br />

In Verbindung mit einem ebenfalls<br />

als Balkengehäuse ausgeführten<br />

Multi-Linien-Laser, lassen<br />

sich gemäß Bild 2 nahezu beliebig<br />

breite Bänder in drei Dimensionen<br />

prüfen.<br />

In Bild 3 ist diese Szene aus der<br />

Sicht der Multikameraanordnung<br />

dargestellt und zeigt in diesem Beispiel<br />

die blauen Laserlinien bzw.<br />

die 3D-Kontur der transparenten<br />

Kunststofffolie.<br />

3D-Inspektion<br />

In gleicher Weise lassen sich<br />

Stückgüter auf Transportbändern<br />

via 3D-Inspektion prüfen. Die Messbalken<br />

liefern wahlweise via GigE-<br />

Schnittstelle Roh-Bilddaten der<br />

Bildsensoren oder unmittelbar die<br />

3D-Kontur der Bildszene, um daraus<br />

auf der Anwenderseite prozessspezifische<br />

Aktionen anzuschließen.<br />

Insbesondere für KI-basierte<br />

Inspektionssysteme liefern die Messbalken<br />

eine umfassendere Datenbasis<br />

im Vergleich zu konventionellen<br />

Lösungen mit einigen wenigen Zeilen-<br />

oder Matrixkameras. Je mehr<br />

Rohdaten einer Bildszene aus verschiedenen<br />

Perspektiven verfügbar<br />

sind, umso besser können Modelle<br />

des Maschinellen Lernens trainiert<br />

werden.<br />

Fazit<br />

Bild 3: Planheitsmessung durch Erfassung einer 3D-Kontur einer transparenten Folie<br />

Die Synergie von industrieller Bildverarbeitung<br />

und KI in die Automatisierungstechnik<br />

ermöglicht es Unternehmen,<br />

ihre Produktionsprozesse<br />

noch weiter zu optimieren, die Effizienz<br />

zu steigern und die Produktqualität<br />

zu verbessern. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 13


Qualitätssicherung<br />

Qualitätsmanagement 4.0 –<br />

vom Sensor bis zur Cloud<br />

Die Anwendung von IoT-Strategien<br />

(Internet of Things) steckt<br />

noch in den Kinderschuhen. Aber<br />

es ist klar, dass die Vernetzung von<br />

unterschiedlichen Technologie-Plattformen<br />

und die Analyse der durch<br />

IoT-Anwendungen erzeugten Daten<br />

zunehmend wichtig für den Unternehmenserfolg<br />

werden.<br />

So birgt das Zusammenführen und<br />

Analysieren von Produktdaten und<br />

Informationen über Kernprozesse<br />

von Unternehmen großes Potenzial.<br />

Daher muss die Digitale<br />

Transformation von Geschäftsprozessen<br />

auch über den Shop-Floor<br />

hinaus vorangetrieben werden.<br />

Autor:<br />

Andreas Dangl<br />

Geschäftsführer<br />

Fabasoft Approve GmbH<br />

www.fabasoft.com<br />

So kommen die Daten<br />

in die Cloud<br />

Die vom Maschinen- und Anlagenbau<br />

als Vorzugsstandard gewählte<br />

OPC UA (Open Platform Communications<br />

Unified Architecture) bietet<br />

beste Voraussetzungen für die Digitalisierung.<br />

Neben der Vernetzung<br />

von Maschinen können Echtzeitdaten<br />

mithilfe von eigenen Datenund<br />

Objektmodellen, welche die<br />

Sensorwerte abgreifen, bis in die<br />

Cloud geführt werden, um dort beispielsweise<br />

unternehmensübergreifende<br />

Qualitätsmanagementprozesse<br />

anzustoßen.<br />

Durchgängiger Datenfluss<br />

Vom Homeoffice auf die Messergebnisse<br />

zugreifen und Daten einfach<br />

erfassen können. Diese Wünsche<br />

wurden durch die Digitalisierungswelle<br />

in den Pandemiejahren<br />

häufig zur Realität. Tatsache ist allerdings<br />

auch, dass in der Qualitätssicherung<br />

nach wie vor viel Papier<br />

und Excel-Tabellen im Einsatz sind.<br />

Für ein modernes Qualitätsmanagement<br />

4.0 braucht es einen durchgängigen<br />

Datenfluss vom Shop-Floor<br />

zu den administrativen Prozessen<br />

entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Computer-Aided Quality<br />

Messtechnikhersteller lassen wissen,<br />

dass sich jeder zweite Kunde<br />

eine Schnittstelle zu einem Archiv<br />

zum Ablegen von Messwerten<br />

wünscht. Das bloße Speichern von<br />

Daten ist jedoch zu kurz gedacht.<br />

Abweichende Sensorwerte können<br />

beispielsweise dazu verwendet werden,<br />

in einem CAQ-System (Computer-Aided<br />

Quality System) einen Mangel<br />

anzulegen und den 8D-Prozess<br />

anzustoßen. Dieser koordiniert über<br />

unternehmensübergreifende digitale<br />

Workflows entlang der Lieferkette das<br />

Reklamationsmanagement.<br />

Damit das reibungslos funktioniert,<br />

nutzen CAQ-Solutions eine Cloud.<br />

Welche die unternehmensübergreifende<br />

Verbindung aller qualitätsrelevanten<br />

Informationen herstellt.<br />

Darunter fallen ERP-Daten, technische<br />

Dokumente oder vertragliche<br />

Vereinbarungen. Die gemeinsame<br />

Datenumgebung ermöglicht<br />

den standortunabhängigen Zugriff<br />

auf Unterlagen und erfüllt gleichzeitig<br />

höchste Anforderungen in Bezug<br />

auf Datenschutz sowie -sicherheit.<br />

Qualitätsrelevante<br />

Informationen<br />

zusammenführen<br />

Mithilfe der computergestützten<br />

Qualitätssicherung in der Wareneingangs-<br />

und -ausgangskontrolle<br />

sowie dem Dokumenten-, Reklamations-<br />

und Prüfmittelmanagement<br />

digitalisieren innovative Produktionsbetriebe<br />

essenzielle Vorgänge<br />

von Anfang bis Ende – und<br />

vernetzen dadurch mehrere Werke.<br />

Insbesondere für große, global<br />

agierende Konzerne ist die Unterstützung<br />

durch ein CAQ-System unabdingbar.<br />

Dieses aggregiert Informationen<br />

aus unterschiedlichen Niederlassungen<br />

und sammelt sie in einer<br />

gemeinsamen Datenumgebung. So<br />

standardisieren Unternehmen ihre<br />

Qualitätsprozesse.<br />

Flexibel Modifikationen<br />

durchführen<br />

Kein Industriebetrieb ist wie der<br />

andere. Gerade wer spezialisierte<br />

und individuelle Produkte herstellt,<br />

ist darauf angewiesen, dass sich<br />

digitale Workflows jederzeit modifizieren<br />

lassen. Eine CAQ-Umgebung<br />

bietet daher Funktionen, die<br />

es erlauben, Veränderungen bei<br />

internen Anforderungen sofort im<br />

System zu berücksichtigen. Angesichts<br />

des aktuellen Fachkräftemangels<br />

besonders in IT-Abteilungen ist<br />

es wichtig, dass solche Modifikationen<br />

mit wenig Programmieraufwand<br />

möglich sind.<br />

Das Zauberwort dazu lautet „Low-<br />

Code/No-Code“: Dank dieses wichtigen<br />

Trends im Anwendungsbereich<br />

sind auch Mitarbeitende in<br />

den Fachabteilungen in der Lage,<br />

neue Prozesse aufzusetzen, die in<br />

der Folge automatisiert ablaufen.<br />

Wer schreibt:<br />

Andreas Dangl ist Entrepreneur<br />

und Geschäftsführer der Fabasoft<br />

Approve GmbH. In seiner Funktion<br />

unterstützt er Unternehmen aus der<br />

Industrie bei der Einführung von<br />

smarter Software zum Managen<br />

technischer Daten und Dokumente.<br />

www.fabasoft.com/approve ◄<br />

14 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Härte von Kunststoffen einfach<br />

und reproduzierbar ermitteln<br />

Fachmesse für<br />

Industrieautomation<br />

Die Kern & Sohn GmbH und das Tochterunternehmen<br />

Sauter stellen auf der Control auf<br />

Stand 1622 in Halle 10 die Neuheiten ihrer<br />

Mess- und Wägetechnik aus: Von 23. bis 26.<br />

April zeigen sie auf der Fachmesse unter anderem<br />

neue Prüfgeräte sowie einen Prüfstand<br />

für reproduzierbare Shore-Härteprüfungen<br />

von Kunststoffen.<br />

Härteprüfung leicht gemacht<br />

Die digitalen Shore-Härteprüfgeräte der Serie<br />

SAUTER HE bieten eine große Funktionsvielfalt<br />

für die Härtebestimmung von Kunststoffen per<br />

Eindringungsmessung. Das Modell für Shore A<br />

eignet sich zum Beispiel für die Prüfung von<br />

Gummi, Elastomeren, Neopren, Silikon, Vinyl,<br />

weichen Kunststoffen, Filz und Leder, das für<br />

Shore D ist auf die Prüfung einer Vielzahl von<br />

Kunststoffen, einschließlich Kunstharz, Resopal,<br />

Epoxid und Plexiglas zugeschnitten.<br />

Halle 10, Stand 1622<br />

KERN & SOHN GmbH<br />

info@kern-sohn.com<br />

www.kern-sohn.com<br />

Verschiedene Messmodi<br />

ermöglichen es, Durchschnitts- und Maximalwerte<br />

zu ermitteln sowie Messungen zeitlich<br />

zu steuern, was die Präzision erhöht. Eine<br />

Grenzwert-Alarm-Funktion löst bei Unter- bzw.<br />

Überschreiten festgelegter Grenzwerte ein<br />

akustisches und optisches Signal aus. Die<br />

Eingabe einer Werkstücknummer ist ebenso<br />

möglich wie das Wählen der Messzeit von 0<br />

bis 99 Sekunden. Das große Display mit Hintergrundbeleuchtung<br />

erleichtert die Arbeit, auch<br />

bei ungünstigen Lichtverhältnissen.<br />

Ein Prüfstand für zwei Härteskalen<br />

Mit dem manuellen Shore-Prüfstand SAU-<br />

TER TI-HEA bzw. TI-HED können Härteprüfungen<br />

deutlich gleichförmiger und genauer<br />

durchgeführt werden als von Hand. Dazu<br />

wird das Shore-Härteprüfgerät mit wenigen<br />

Handgriffen an den Prüfstand montiert. Das<br />

robuste Design ermöglicht präzise Messbewegungen.<br />

Zu wiederholbaren Messergebnissen<br />

trägt auch die einfache Handhabung bei: Per<br />

Nivelliereinrichtung richtet der Anwender die<br />

Grundplatte aus Stahl präzise aus, selbst für<br />

inhomogene Prüfobjekte.<br />

Einfach ist auch der Wechsel zwischen beiden<br />

Härteskalen: Auf den Prüfstand für Härteprüfungen<br />

Shore A (SAUTER TI-HEA) muss<br />

lediglich ein Zusatzgewicht geschraubt werden,<br />

damit dieser auch für Härteprüfgeräte Shore D<br />

(SAUTER TI-HED) zum Einsatz kommen kann.<br />

Neben Prüfständen und -geräten für die Härteprüfung<br />

zeigen KERN und SAUTER auf der<br />

Control auch Waagen und Mikroskope aus<br />

ihrem umfangreichen Portfolio sowie Farbspektrometer<br />

und Messgeräte für Kraft-, Drehmoment-<br />

und Materialdickenmessung. ◄<br />

Heilbronn<br />

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PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 15


Qualitätssicherung<br />

Moderne Vision-Technologien<br />

im Industrieumfeld<br />

Geschützte, flexible, präzise und klimatisierte Kamerainstallation<br />

Bild 1: Die Elemente mit Schwalbenschwanzprofil aus dem autoVimation-Montagebaukasten lassen sich beliebig<br />

kombinieren<br />

Control, Fraunhofer-Sonderschau<br />

„Berührungslose Messtechnik“<br />

Halle 8, Stand 8202<br />

Autor:<br />

Peter Neuhaus<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

autoVimation GmbH<br />

www.autovimation.com<br />

Neue Technologien wie KI, Embedded<br />

Vision, multispektrale Bildverarbeitung<br />

und 3-D-Inspektion<br />

und -Vermessung bringen außer<br />

vielen Chancen auch einige Herausforderungen<br />

für die mechanische<br />

Integration von Vision-Systemen<br />

in die Anwendung mit sich.<br />

Je nach Verschmutzungsgrad oder<br />

Reinheitsanforderungen muss die<br />

Bildtechnik durch Außengehäuse<br />

geschützt bzw. abgeschirmt werden,<br />

darf jedoch nicht überhitzen.<br />

Der Markt für Kameraschutzgehäuse<br />

für Industrieanwendungen<br />

ist überschaubar. Lange Zeit waren<br />

Vision-Integratoren und Anwender<br />

auf Behelfslösungen wie Schutzgehäuse<br />

aus der Überwachungstechnik<br />

angewiesen, die mit ihren großzügigen<br />

Einheitsmaßen die Integration<br />

in platzarme Anwendungen<br />

erschweren und keinerlei Wärmeableitung<br />

vorsehen. Dagegen bieten<br />

passgenaue Montagelösungen<br />

für Kameras, wie sie in der industriellen<br />

Bildverarbeitung zum Einsatz<br />

kommen, nur Vorteile. Ergänzt<br />

durch modulare Befestigungen und<br />

Rahmen sparen sie die Zeit für aufwändige<br />

Eigenkonstruktionen. Mit<br />

dem fortschreitenden Zuwachs an<br />

Vision-Anwendungen und dem Vordringen<br />

in jegliche Bereiche der Industrie<br />

und in mobile Einsatzfelder<br />

werden professionelle Schutzgehäuse<br />

und Befestigungen heutzutage<br />

immer wichtiger (Bild 1).<br />

3-D mit Stereokameras<br />

und Laser-Lichtschnitt<br />

Wenn dreidimensionale Bildverarbeitung<br />

auch nicht zu den allerneuesten<br />

Trends gehört, so ist sie<br />

doch volumenmäßig auf dem Vormarsch.<br />

Es kommen immer mehr<br />

spezialisierte 3-D-Vision-Systeme<br />

auf den Markt und ständig werden<br />

neue Anwendungen ergänzt. Teils<br />

kommt 3-D zusätzlich zu 2-D zum<br />

Einsatz und stärkt dadurch die Genauigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit der<br />

Inspektionssysteme – zum Beispiel<br />

können Leiterplatten-Pins damit<br />

nicht nur auf Vollständigkeit geprüft<br />

werden, sondern sehr exakt auch<br />

auf gerade Ausrichtung und korrekte<br />

Länge.<br />

Es werden zwei wesentliche<br />

Ansätze der 3-D-Bildverarbeitung<br />

unterschieden: Aufnahmen mit Stereokameras<br />

und Lasertriangulation.<br />

Mit Stereo-Vision können in einer<br />

Aufnahme sehr nahe und sehr ferne<br />

Objekte vermessen werden, und<br />

zwar in bewegten und statischen<br />

Situationen. In Verpackungsstraßen<br />

ermitteln Stereokameras zum<br />

Beispiel Paketgröße und Füllgrad.<br />

In mobilen Anwendungen wie bei<br />

fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />

arbeiten sie in Kombination mit verschiedenartigen<br />

Sensortechnologien,<br />

um die Sicherheit und Erkennungsgenauigkeit<br />

zu erhöhen.<br />

Stabile Verbinder<br />

gewährleisten<br />

Messgenauigkeit<br />

Bei der Lasertriangulation bzw.<br />

im Lichtschnittverfahren nimmt eine<br />

Kamera eine Laserlinie auf, die auf<br />

ein bewegtes Messobjekt, beispielsweise<br />

auf einem Förderband, projiziert<br />

wird. Aus den zusammengefügten<br />

Profildaten erzeugt die Auswertetechnik<br />

eine 3-D-Punktewolke.<br />

Laser und Kamera müssen exakt<br />

ausgerichtet werden und brauchen<br />

je nach Umgebungsbedingungen<br />

Außengehäuse, die sie vor Umwelteinflüssen<br />

wie Staub, Luftfeuchtigkeit,<br />

Ölnebel, UV-Licht und mechanischen<br />

Beschädigungen schützen.<br />

Wichtig ist, dass sich die Bildtechnik<br />

dauerhaft stabil montieren lässt,<br />

damit die Aufnahmeparameter permanent<br />

und auch unter Belastung<br />

durch Vibrationen noch stimmen.<br />

Leichte, aber stark belastbare Trägerrahmen<br />

sind ein Muss, da sie<br />

teils sehr breite Förderbänder überspannen<br />

müssen (Bild 2).<br />

Wärmebildund<br />

Multispektralkameras<br />

sehen mehr<br />

Machine-Vision-Anwendungen<br />

beschränken sich bei Weitem nicht<br />

nur auf das sichtbare Lichtspektrum.<br />

Industrielle Anwendungen für Wärmebildkameras<br />

sind weitverbreitet.<br />

Thermografie dient der Qualitätsund<br />

Fertigungskontrolle ebenso wie<br />

der Sicherheit, so beispielsweise bei<br />

der Verarbeitung von Metall oder<br />

Faserverbundwerkstoffen für den<br />

Fahrzeug-, Flugzeug- oder Windturbinenbau.<br />

Multi- und Hyperspektralsensoren<br />

nehmen jeweils gezielt<br />

bestimmte Wellenlängen oder Spektralbänder<br />

auf, die vom sichtbaren<br />

bis ins infrarote Spektrum reichen.<br />

Bild 2: Bei der Ziegelvermessung in staubiger Umgebung schützen<br />

die Gehäuse Kameras und Laser<br />

16 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Im industriellen Umfeld und in<br />

Außenbereichen wie beispielsweise<br />

in mobilen Anwendungen müssen<br />

die Kamerasysteme zudem vor<br />

Umwelteinflüssen geschützt werden.<br />

Auf der Control-Messe zeigt auto-<br />

Vimation im Rahmen der Sonderschau<br />

„Berührungslose Messtechnik“<br />

von Fraunhofer Vision diverse<br />

Demo-Modelle, darunter außer der<br />

passiven Kühlung auch Klimatisierungstechnik<br />

für den Einsatz von<br />

Kamerasystemen im erweiterten<br />

Temperaturbereich von -40 °C bis<br />

250 °C. Gehäuse mit Peltier-Kühlung<br />

können auch zur gradgenauen<br />

Temperaturstabilisierung der Bildverarbeitungstechnik<br />

verwendet<br />

werden, um bei kritischen Anwendungen<br />

die Messgenauigkeit zu erhöhen.<br />

Im Demo-Modell „Schneekugel“<br />

strotzen Windvorhänge, Luftdüsen<br />

und Schutzklappen widrigen<br />

Bedingungen, wie sie in Stahlwerken<br />

oder in der Papierindustrie auftreten,<br />

und halten Sichtfenster sauber.<br />

Bild 3: Passgenaue Gehäuse für Hyperspektralkameras im Sonderformat<br />

gibt es optional mit Kühlung und im Hygienedesign aus Edelstahl<br />

So lassen sich Unterschiede in<br />

der chemischen Zusammensetzung<br />

erkennen. In der Fertigungsindustrie<br />

prüfen Multispektralkameras<br />

unter anderem den korrekten<br />

Auftrag von Klebemitteln und entdecken<br />

unerwünschte Ölschmierflecken<br />

oder Fremdkörper.<br />

Schutzgehäuse mit Sichtfenstern<br />

aus unterschiedlichen Materialien<br />

oder mit speziellen Beschichtungen<br />

gewährleisten die optimale Funktion<br />

von Spektralkameras in ihrer<br />

jeweiligen Anwendung. Die Materialien<br />

BK7 und Acryl eignen sich<br />

für Nahinfrarot (NIR/SWIR), Saphir<br />

für mittelwelliges Infrarot (MWIR),<br />

Germanium für langwelliges Infrarot<br />

(LWIR). Für kombinierte visuelle<br />

und Wärmebildkameras gibt es<br />

sogar Gehäuse mit zwei Sichtfenstern<br />

aus unterschiedlichen Materialien<br />

(Bild 3).<br />

KI, Embedded Vision<br />

und Wärmemanagement<br />

Verschiedene aktuelle Trends in<br />

der industriellen Bildverarbeitung<br />

machen eine effektive Kühlung<br />

wichtiger denn je: Kameras werden<br />

immer kleiner konstruiert; gleichzeitig<br />

werden größere Bildsensoren mit<br />

mehr und kleineren Pixeln verwendet;<br />

es gibt mehr und leistungsfähigere<br />

Systeme im direkten Produktionsumfeld;<br />

und es wird vermehrt<br />

Künstliche Intelligenz eingesetzt,<br />

zum Teil auch direkt in dezentrale<br />

Systeme oder gar Bildsensoren integriert.<br />

Dadurch steigen die benötigten<br />

Rechenleistungen in den Kamerasystemen<br />

an und sie heizen<br />

sich stärker auf. Darauf müssen<br />

Integratoren reagieren, indem sie<br />

für Kühlung sorgen, die der jeweiligen<br />

Umgebung angemessen ist.<br />

Für autoVimation war die effektive<br />

passive Kühlung von Anfang an<br />

ein zentrales Anliegen (Bild 4). Die<br />

patentierte Quick-Lock/Heat-Guide-<br />

Kamerabefestigung koppelt das<br />

Kameragehäuse über große Kontaktflächen<br />

an das Schutzgehäuse<br />

und sorgt für exzellente Wärmeableitung.<br />

Ohne jegliches Klimatisierungszubehör<br />

wird so eine kostengünstige<br />

Kühlung um bis zu 25 °K<br />

erreicht. Diese Konstruktion erlaubt<br />

darüber hinaus auch eine flexible<br />

Kamerapositionierung im Schutzgehäuse;<br />

so kann die Kamera bis<br />

direkt hinter das Sichtfenster verschoben<br />

werden. Außerdem lassen<br />

sich Kamerasysteme verschiedenster<br />

Fabrikate damit sehr viel<br />

zuverlässiger befestigen als über<br />

die oft sehr kurzen standardmäßig<br />

vorgesehenen Gewinde (Bild 5).<br />

Kühler Kopf und klarer Blick<br />

im Industrieumfeld<br />

High-Tech<br />

bei Wind und Wetter<br />

Eine Beispielanwendung, bei der<br />

neue Technologien wie KI, GPS-<br />

Ortung und 5G-Datenverarbeitung<br />

auf herausfordernde Umwelteinflüsse<br />

von Regen und Frost bis zu elektromagnetischen<br />

Störungen treffen, sind<br />

autonom fahrende Gabelstapler. KI<br />

wird hier eingesetzt, um Objekte und<br />

Personen korrekt zu erkennen. Aus<br />

Sicht des Gehäuseanbieters sind<br />

in dieser Anwendung vor allem folgende<br />

Aspekte relevant: hoher IP-<br />

Schutz, Verhinderung von Kondensation<br />

durch luftdichte Gehäuse,<br />

Reinhaltung der Sichtfenster durch<br />

Flachstrahldüsen, gute Wärmeableitung<br />

für die leistungsstarken KI-<br />

Bildverarbeitungssysteme, feste<br />

Montage und genaue Ausrichtung<br />

von Stereo kameras. Gegebenenfalls<br />

werden auch Spezialfenster<br />

für Wärmebildkameras verwendet<br />

oder Kuppel fenster für Fischaugenobjektive,<br />

die ein besonders großes<br />

Sichtfeld erfassen. Wichtig ist, dass<br />

alle Bauteile modular sind und sich<br />

die Konstruktionen anwendungsspezifisch<br />

skalieren lassen.<br />

Bild 4: Peter Neuhaus,<br />

Geschäftsführer von autoVimation,<br />

präsentiert Kameraschutzgehäuse<br />

mit Wasserkühlung<br />

Wer schreibt:<br />

Peter Neuhaus, Gründer und<br />

Geschäftsführer der autoVimation<br />

GmbH, machte sich 2008 als erster<br />

Anbieter von Kameraschutzgehäusen<br />

für die industrielle Bildverarbeitung<br />

selbstständig. autoVimation<br />

bietet ein komplettes Baukastensystem<br />

zur einfachen, kosten- und<br />

zeitsparenden Installation von Bildverarbeitungskomponenten.<br />

Einmal<br />

ausgerichtet, gewährleisten alle Verbinder<br />

einen dauerhaft stabilen Halt<br />

mit bis zu 2000 N Verschiebefestigkeit<br />

und 90 Nm Widerstand gegen<br />

Verdrehung. ◄<br />

Bild 5: autoVimation demonstriert auf der Control seine effektive passive<br />

Kühlung von Kameras durch gute Wärmeableitung an das Außengehäuse<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 17


Qualitätssicherung<br />

Vision-Sensoren und Code-Reader<br />

für Bildverarbeitung, Automation und Logistik<br />

Stand 7B61<br />

MaxxVision<br />

www.maxxvision.com<br />

MaxxVision erweitert sein Produkt-Portfolio<br />

um Vision-Sensoren,<br />

Code-Reader und Handheld- Scanner<br />

von Hikrobot. Die Produkte mit integrierten<br />

Deep-Learning-Algorithmen<br />

bieten ein enormes Kosteneinsparpotential<br />

im Vergleich zu den Produkten<br />

der Wettbewerber.<br />

Neu im Portfolio des deutschen<br />

Machine-Vision-Distributors<br />

Maxx Vision sind „smarte Produkte”<br />

seines Lieferanten Hikrobot: Smart<br />

Kameras und Vision Sensoren mit<br />

Auflösungen bis 25 Megapixel für<br />

den Bereich der industriellen Bildverarbeitung,<br />

sowie Code-Reader<br />

und Handheld-Scanner, die insbesondere<br />

in den Bereichen Automation<br />

und Logistik eingesetzt werden.<br />

Dank integrierter Deep- Learning-<br />

Algorithmen bei einigen der Produkte<br />

können auch Aufgaben bewältigt<br />

werden, die mit klassischen Tools<br />

nicht lösbar sind.<br />

Was zeichnet die<br />

Hikrobot-Produkte aus?<br />

„Die neuen Hikrobot Produkte<br />

decken zwar nicht 100 % aller Applikationen<br />

ab,” sagt Sayed Soliman,<br />

Geschäftsführer von MaxxVision.<br />

„Dafür sind sie für alle gängigen<br />

Anwendungen bestens geeignet –<br />

zu einem Bruchteil der Kosten vergleichbarer<br />

Wettbewerbsprodukte.<br />

Mit Hikrobot bieten wir eine qualitativ<br />

solide, kosteneffiziente und<br />

ausgesprochen wettbewerbsfähige<br />

Produktpalette.”<br />

Gerade in der aktuellen Phase,<br />

wo Unternehmen zurückhaltend<br />

mit Neuinvestitionen seien und der<br />

Kostenfaktor wieder verstärkt in den<br />

Mittelpunkt gerate, sieht Soliman<br />

Chancen für die Hikrobot- Produkte<br />

am Markt – auch für Systemintegratoren,<br />

die mit MaxxVision zusammenarbeiten<br />

wollen.<br />

Messestand auf Logimat<br />

und Control<br />

Interessenten lädt MaxxVision ein,<br />

sich selbst ein Bild zu machen und<br />

die Produkte kostenfrei zu evaluieren<br />

oder den Hikrobot-Stand auf der<br />

Logimat in Stuttgart (19.-21. März)<br />

zu besuchen.<br />

Als deutsche Vertretung von<br />

Hikrobot ist auch das MaxxVision-<br />

Team vor Ort am Stand 7B61.<br />

MaxxVision wird auch auf dem<br />

Fraunhofer Gemeinschaftsstand<br />

auf der Control vertreten sein. ◄<br />

Bewährtes trifft auf größeren Messbereich<br />

und 10x höhere Messfrequenz<br />

Elektronische Autokollimatoren<br />

sind hochgenaue optische Winkelmessgeräte,<br />

die für die Messung<br />

von kleinsten Winkeländerungen<br />

und zur Justierung von Spiegeln<br />

und anderen planoptischen Bauteilen<br />

eingesetzt werden. Somit<br />

sind sie ideal zur Winkelpositionsüberwachung<br />

oder Justierung von<br />

Reflektoren in der optischen, Laserund<br />

Halbleiterindustrie.<br />

Halle 10, Stand 1611.1<br />

MÖLLER-WEDEL<br />

OPTICAL GmbH<br />

info@moeller-wedel-optical.com<br />

www.moeller-wedel-optical.com<br />

Auch werden sie vielseitig<br />

im Maschinenbau zur Messung<br />

der Geradheit/Parallelität von<br />

Maschinen betten, zur Messung<br />

der Nick- und Gierbewegungen<br />

von Maschinenachsen sowie zur<br />

Bestimmung der Positionsunsicherheit<br />

von Rund- und Teiltischen<br />

verwendet.<br />

Der elektronische Auto koll<br />

imator ELCOMAT 5000 von<br />

Möller-Wedel Optical ist die<br />

Weiterentwicklung des weltweit<br />

bewährten elektronischen Autokollimators<br />

ELCOMAT 3000. Sowohl<br />

die Hard- als auch die Software<br />

wurden neu entwickelt. Neu ist<br />

die direkte digitale Signalverarbeitung<br />

im Sensorkopf, wodurch<br />

das Signal-Rausch-Verhältnis<br />

signifikant verbessert wurde. Der<br />

ELCOMAT 5000 zeichnet sich im<br />

Vergleich zum ELCOMAT 3000<br />

durch eine 10-fach höhere Messfrequenz<br />

sowie einen größeren<br />

Dynamikbereich (Messbereich/<br />

Messunsicherheit) aus. Mit der im<br />

Messgerät integrierten Ausrichthilfe<br />

ist eine einfache, schnelle und<br />

präzise Justierung des Autokol l i-<br />

mators möglich, die auch nicht speziell<br />

geschultem Personal einen<br />

sicheren Umgang mit dem ELCO-<br />

MAT 5000 erlaubt.<br />

Der ELCOMAT 5000 besteht aus<br />

einem Sensorkopf und einem intelligenten<br />

Anzeigemodul. Somit kann<br />

der Autokollimator autark ohne PC/<br />

Laptop betrieben werden.<br />

Eine im Anzeigemodul integrierte<br />

Software, erlaubt die einfache und<br />

schnelle Messung der Geradheit<br />

On-The-Fly. Insbesondere während<br />

des Fertigungs prozesses<br />

von Führungsbahnen wird hierdurch<br />

eine wesentliche Zeitersparnis<br />

erreicht. ◄<br />

18 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

MES SUITE von T.CON<br />

Release 7.0 für mehr Transparenz, Flexibilität<br />

und Nachhaltigkeit in der Fertigung<br />

Mit der „MES SUITE 7.0“ bringt<br />

die T.CON GmbH & Co. KG eine<br />

umfassend modernisierte Version<br />

ihres in der Praxis bewährten<br />

Manufacturing Execution Systems<br />

(MES) für die Rollen-, Bahn- und<br />

Formatverarbeitende Industrie auf<br />

den Markt. Das jüngste Release der<br />

MES SUITE, das sich wie schon<br />

die Vorgängerversionen nahtlos<br />

in SAP S/4HANA integriert, unterstützt<br />

die Unternehmen aus diesen<br />

Branchen äußerst effizient dabei,<br />

die Digitalisierung der Produktion<br />

voranzubringen und sie nachhaltiger<br />

zu gestalten. Dazu wartet die<br />

MES SUITE 7.0 mit einer ganzen<br />

Reihe von Neuerungen und Innovationen<br />

auf, sowohl im Hinblick auf<br />

das Bedienerkonzept und die Benutzeroberfläche<br />

als auch auf die<br />

Softwarearchitektur.<br />

Intuitive,<br />

einfach zu bedienende<br />

Benutzeroberflächen<br />

Das MES zeigt dem Anwender<br />

automatisch und ereignisgesteuert<br />

an, wo genau ein Eingriff in das<br />

Produktionsgeschehen erforderlich<br />

ist, und schlägt Maßnahmen<br />

zur Behebung des Problems oder<br />

zum weiteren Vorgehen vor. Aktionen<br />

des Nutzers werden so auf<br />

ein Mindestmaß reduziert, zumal<br />

ihn intuitive, einfach zu bedienende<br />

Benutzeroberflächen sicher durch<br />

die einzelnen Arbeitsschritte führen.<br />

Das beschleunigt die Abläufe<br />

im Shopfloor und verhindert Fehleingaben.<br />

Eine rote Ampel alarmiert<br />

den Anwender zudem sofort,<br />

falls Abweichungen, Probleme<br />

oder Fehler in der Produktion auftauchen,<br />

sodass er umgehend<br />

gegensteuern kann. Diese Eigenschaften<br />

und die Tatsache, dass<br />

sich der Umgang mit der MES<br />

SUITE 7.0 dank des produktionsfreundlichen<br />

User Experience Designs<br />

mit geringem Schulungsaufwand<br />

schnell erlernen lässt, sorgt<br />

für hohe Akzeptanz bei den End-<br />

Usern in der Fertigung. In Zeiten<br />

des Fachkräftemangels erweist<br />

sich das als unschätzbarer Vorteil.<br />

Modulare<br />

State-of-the-Art-Architektur<br />

Die MES SUITE 7.0 verfügt nun<br />

außerdem über eine komplett APIbasierte,<br />

modulare State-of-the-<br />

Art-Architektur, die die IT- Resilienz<br />

stärkt und das MES zu einer offenen<br />

und interoperablen Plattform<br />

macht, die sich nach dem Baukastenprinzip<br />

erweitern lässt. Auf<br />

diese Weise haben Unternehmen<br />

die Möglichkeit, ihre Fertigungsprozesse<br />

gemäß den eigenen Anforderungen<br />

und abhängig vom Investitionsrahmen<br />

und den Personalressourcen<br />

flexibel sowie im eigenen<br />

Tempo zu digitalisieren und zu<br />

optimieren.<br />

Spezielle „Produktions-Apps“<br />

Zu diesem Zweck stellt T.CON<br />

spezielle „Produktions-Apps“ bereit,<br />

als Cloud-Service oder On- Premises,<br />

die sich nahtlos in die MES-Kernmodule<br />

einfügen und sie sinnvoll<br />

ergänzen. Dazu zählen unter anderem<br />

folgende Apps: ENTERPRISE<br />

LOGBOOK als digitales Schichtbuch<br />

und Shopfloor-Management-<br />

Tool zum Protokollieren von Ereignissen<br />

und Abweichungen in der<br />

Produktion, SMART IOT zur Verknüpfung<br />

sowie KI-gestützten Analyse<br />

und Optimierung von MES-,<br />

SAP-, Sensor- und Maschinen daten,<br />

WORKFORCE MANAGEMENT zur<br />

effizienten Personaleinsatzplanung<br />

in der Produktion oder die bewährte<br />

TRIM SUITE zur Verschnittoptimierung<br />

von Rollen, Flächenware und<br />

Profilen. Da die Apps auf der gleichen<br />

API-Architektur aufbauen<br />

wie die MES SUITE 7.0 und nach<br />

denselben Design- Prinzipien gestaltet<br />

sind, arbeitet der End User stets<br />

auf ein und derselben Ober fläche.<br />

Unabhängig davon lassen sich auch<br />

Shopfloor-Lösungen anderer Anbieter<br />

direkt mit dem MES verknüpfen.<br />

Flexibel erweiterbare<br />

Plattform<br />

„Die MES SUITE 7.0 ist eine<br />

offene, modulare, flexibel erweiterbare<br />

API-basierte State-of-the-<br />

Art-Plattform, die es Unternehmen<br />

ermöglicht, die Digitalisierung und<br />

Vernetzung der Produktion gezielt<br />

voranzutreiben. Unser MES liefert<br />

zugleich alle erforderlichen Daten<br />

und Kennzahlen, um die Fertigung<br />

nachhaltig und ressourcenschonend<br />

zu gestalten“, sagt Michael Karl,<br />

Product Owner MES bei T.CON.<br />

Die Software wird laufend weiterentwickelt<br />

und verbessert, ist aber<br />

auch mit älteren Release-Ständen<br />

kompatibel und gewährleistet so<br />

eine hohe Investitionssicherheit.<br />

T.CON GmbH & Co. KG<br />

www.team-con.de<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 19


Qualitätssicherung<br />

Qualität und Effizienzsteigerung in der Nahrungsmittelproduktion<br />

Nahinfrarot-Spektroskopie für die Prozesskontrolle<br />

Bild 1: Bereiche der elektromagnetischen Strahlung. (Alle Bilder © Polytec)<br />

Zur Bestimmung von Feuchtigkeit und Ölgehalt ist der Distanzmesskopf<br />

über dem Förderband mit den Oliven montiert.<br />

Für die wachsende Weltbevölkerung<br />

müssen immer mehr Nahrungsmittel<br />

hergestellt werden. Dabei fordern<br />

Verbraucher eine gleichbleibende<br />

Qualität unter Berücksichtigung<br />

umweltschonender und ressourcenarmer<br />

Herstellung. Gesetzliche<br />

Vorgaben zwingen die Produzenten,<br />

ihre Produkte einer stetigen<br />

Qualitätskontrolle zu unterziehen, um<br />

die Verbraucher vor Schadstoffen<br />

zu schützen und Inhaltsstoffe klar<br />

zu deklarieren. Hierfür bietet die<br />

Nahinfrarot-Technologie (NIR) das<br />

richtige Werkzeug.<br />

Autor:<br />

Michael Huber<br />

Applikation- & Produktmanager<br />

Analytik<br />

Polytec GmbH<br />

info@polytec.de<br />

www.polytec.de<br />

Die NIR-Analysegeräte ermöglichen<br />

zuverlässige und zerstörungsfreie<br />

Messungen ganz unterschiedlicher<br />

Inhaltsstoffe direkt in<br />

der Fertigungslinie. Hersteller von<br />

Molkerei produkten, Backwaren,<br />

Süßwaren, Fleischprodukten oder<br />

Speiseölen können ihre Qualitätskontrolle<br />

direkt in den laufenden<br />

Prozess integrieren. Gleich zeitig<br />

lassen sich Produkte und Prozesse<br />

optimieren. Die Qualität steigt, die<br />

Produktionskosten sinken und<br />

Fehlchargen oder Überproduktion<br />

werden vermieden.<br />

Bei der Lebensmittelherstellung<br />

ist die Qualitätskontrolle im Labor<br />

mit klassischen Laborsystemen<br />

und nasschemischen Verfahren<br />

immer noch weit verbreitet. Praxisgerecht<br />

ist ein solches Vorgehen<br />

jedoch nicht. Proben müssen aus<br />

der laufenden Produktion entnommen<br />

werden, was sich oftmals als<br />

schwierig erweist, besonders bei<br />

geschlossenen Produktionslinien<br />

unter Einhaltung der Hygienebedingungen.<br />

Pro Analyse lässt sich<br />

oft nur ein Parameter bestimmen.<br />

Es entsteht chemischer Abfall, der<br />

entsorgt werden muss. Zudem sind<br />

bei einem 24-Stunden-Betrieb die<br />

Personalkosten beachtlich; vorausgesetzt<br />

es gibt überhaupt genügend<br />

Fachkräfte.<br />

Qualitätskontrolle mit<br />

NIR-Spektrometern<br />

Deutlich effizienter lassen sich<br />

fertigungs- und qualitätsrelevante<br />

Parameter wie Feuchte, Zucker-,<br />

Eiweiß- und Fettgehalt mit NIR-<br />

Spektrometern direkt in der Produktionslinie<br />

bestimmen, berührungslos<br />

und ohne dass Proben aus dem<br />

Prozess entnommen werden müssen.<br />

Die Analysen belegen dann<br />

beispielsweise, dass das Produkt<br />

der Rezeptur und auch der Inhaltangabe<br />

auf dem Etikett entspricht<br />

und dass die gesetzlichen Vor gaben<br />

erfüllt sind. Gleichzeitig werden Fehlproduktionen<br />

vermieden, weil abweichende<br />

Werte sofort zu erkennen<br />

sind und nicht erst nach der Laboranalyse.<br />

Rohstoffe und Energie<br />

lassen sich zudem besser nutzen.<br />

Ist beispielsweise der gewünschte<br />

Trocknungsgrad erreicht, muss dem<br />

Prozess keine Wärme mehr zugeführt<br />

werden.<br />

So funktioniert‘s<br />

Die Nahinfrarot-Spektroskopie<br />

arbeitet mit Licht zwischen ca. 800<br />

und 2.500 nm Wellenlänge (Bild 1).<br />

Bei der Absorption von NIR-Strahlung<br />

werden Moleküle zu Schwingungen<br />

angeregt. Aus den reflektierten<br />

Spektren können Informationen<br />

über die molekulare Zusammensetzung<br />

abgelesen werden. Diese<br />

lassen sich dann sowohl zur Identifizierung<br />

(„fingerprint“) als auch<br />

zur Quantifizierung von Substanzen<br />

nutzen (Bild 2).<br />

Ein Hauptvorteil der NIR-Spektroskopie<br />

ist dabei die einfache Handhabung,<br />

denn Licht lässt sich durch<br />

Luft oder Glasfasern fast überall hin<br />

transportieren. Außerdem können<br />

Spektrometer-Systeme entsprechend<br />

den jeweils gegebenen Produktbzw.<br />

Prozesseigenschaften individuell<br />

angepasst werden. Kalibriert<br />

wird das Spektrometer- System auf<br />

Basis der erzeugten NIR-Daten und<br />

einer Referenz analyse im Labor. Mit<br />

dem chemometrischen Kalibrationsmodell<br />

ist das System dann in der<br />

Lage, jederzeit Proben mit unbekannter<br />

Konzentration auszuwerten.<br />

Modularer Systemaufbau<br />

Weil die Anwendungen sehr breit<br />

gefächert sind, hat Polytec seine<br />

NIR-Spektrometer-Systeme modular<br />

aufgebaut (Bild 3). So können diese<br />

flexibel den jeweils gegebenen Produkt-<br />

bzw. Prozess eigenschaften<br />

individuell angepasst werden. Kombinationen<br />

aus Spektrometer, unter-<br />

Bild 2: NIR-Spektrum verschiedener<br />

Zucker wie Maltose, Glucose oder<br />

Traubenzucker. Jedes Molekül hat<br />

sein eigenes Spektrum.<br />

20 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

schiedlichen Messköpfen und verschiedenen<br />

Softwarepaketen ermöglichen<br />

es, eine optimierte Lösung<br />

für eine qualitative oder quanti tative<br />

Inline-Analyse zusammenzustellen,<br />

die zuverlässige Messergebnisse in<br />

Echtzeit liefert.<br />

Polychromator<br />

Das Herzstück bildet dabei immer<br />

die Spektrometer-Einheit, der sogenannte<br />

Polychromator, der mit moderner<br />

Diodenzeilen-Technik ausgestattet<br />

ist. Besonders wichtig für<br />

den Einsatz in einem industriellen<br />

Umfeld mit teilweise schwierigen<br />

Umgebungsbedingungen sind die<br />

kompakte Bauform und die robuste<br />

Konstruktion, die durch den Verzicht<br />

auf bewegliche Teile erreicht werden.<br />

Die Trennung von Spektrometer<br />

und Messkopf, die über beliebig<br />

lange Lichtwellenleiter verbunden<br />

sind, ermöglicht zudem die Montage<br />

des Spektrometers in einem<br />

weniger problematischen Umfeld.<br />

So kann der Kontaktmesskopf an<br />

Rohrleitungen im Explosionsschutz-<br />

Bereich (IECEx & ATEX-Bereich)<br />

dank seiner kompakten Bauweise<br />

einfach integriert werden und das<br />

Spektrometer-System mit Datenauswertung<br />

im Kontrollraum, also<br />

Nicht-Ex-Bereich, aufgebaut sein.<br />

Bild 4: Ein Kontaktmesskopf<br />

direkt in der Pumpleitung<br />

ermittelt kontinuierlich<br />

den Fett- und Eiweißgehalt<br />

bei der Trinkmilch-Produktion.<br />

Ölsaaten und Früchten noch vor der<br />

Pressung zu bestimmen. Bei Oliven<br />

beispielweise lässt sich Öl und Säuregehalt<br />

direkt nach der Ernte auf dem<br />

Förderband bestimmen (Aufmacherbild).<br />

Das ist wichtig, weil die Lieferanten<br />

je nach Ölgehalt der Oliven<br />

bezahlt werden. Nach der ersten<br />

Pressung misst ein NIR-Spektrometer<br />

den Gehalt an Fettsäure,<br />

der über die Güteklasse entscheidet.<br />

Bei der höchsten Güteklasse<br />

„extra vergine“ beispielsweise muss<br />

der Fettsäuregehalt unter 0,8 besser<br />

noch unter 0,5 % liegen. Beim Trester<br />

lässt sich nach der Pressung<br />

der Restölgehalt bestimmen, um<br />

zu entscheiden, ob sich eine weitere<br />

Verarbeitung mit schlechterer<br />

Güteklasse lohnt. Die NIR-Spektrometer<br />

steigern so die Effizienz des<br />

Pressvorgangs und die Qualität des<br />

erzeugten Speise öls. Dies hilft dem<br />

Produzenten und schließlich auch<br />

dem Verbraucher, der ein hochqualitatives<br />

Produkt konsumieren<br />

kann, das lange haltbar ist und den<br />

gesetzlichen Vorgaben entspricht.<br />

Definierter Fettgehalt<br />

bei der Produktion von<br />

Trinkmilch<br />

Gleiches gilt bei der Produktion<br />

von Milch und Käse. Hier lassen sich<br />

gängige Parameter wie Fett- und<br />

Eiweißgehalt kontinuierlich ermitteln<br />

und damit die optimale Produktqualität<br />

und Produktionsauslastung<br />

gewährleisten. Um beispielsweise<br />

eine Trinkmilch mit einem definierten<br />

Fettgehalt zwischen 0,1 und<br />

7 % herzustellen, werden zuerst die<br />

Fettphase (Sahne) und wässrige<br />

Phase getrennt (Separation) und<br />

anschließend zu definierten Bestandteilen<br />

wieder gemischt (Standardisierung).<br />

Für beide Produktionsschritte<br />

wird an unterschiedlichen<br />

Stellen ein NIR-Kontaktmesskopf<br />

direkt in der Pumpleitung montiert<br />

(Bild 4). Parameter, die hier gemessen<br />

werden, sind außer Fett und<br />

Eiweiß auch die Gesamttrockenmasse<br />

und der Laktosewert.<br />

Bild 3: Modularer Aufbau: Das Herzstück bildet die Spektrometereinheit, der<br />

sogenannte PSS Polychromator, der mit moderner Diodenzeilen-Technik<br />

ausgestattet ist. Die Spektrometer sind mit dem Messkopf über beliebig<br />

lange Lichtwellenleiter verbunden.<br />

Ähnliche Aufgabenstellung gibt es<br />

überall in der Lebensmittelproduktion,<br />

zum Beispiel auch bei der Herstellung<br />

von Schokolade. Wichtige<br />

Parameter, die es während des vielstufigen<br />

Produktionsprozesses zu<br />

überwachen gilt, sind hier vor allem<br />

der pH-Wert des Kakaos, Fett- und<br />

Zuckergehalt sowie die Gesamttrockenmasse.<br />

Weitere typische Einsatzbereiche<br />

für die NIR-Spektrometer<br />

gibt bei der Herstellung von<br />

Fleischprodukten (Bild 5), Wurst oder<br />

veganen Alternativ-Erzeugnissen.<br />

Die Inline-Analyse von Fett-Eiweißgehalt<br />

und Feuchte sorgt hier für<br />

eine konstante Produktqualität, bei<br />

der die auf der Verpackung angegebenen<br />

Inhaltstoffe nachweislich<br />

mit der Produktzusammensetzung<br />

übereinstimmen.<br />

Aufgrund ihrer Vielseitigkeit eignen<br />

sich die NIR-Spektrometer aber nicht<br />

nur für die Nahrungsmittelindustrie,<br />

sondern auch für Inline- Analysen<br />

in vielen anderen Branchen. Ihre<br />

Anwendungsgebiete reichen von<br />

Landwirtschaft oder Chemie- und<br />

Pharmaindustrie über Biotechnologie,<br />

Polymerherstellung sowie Petrochemie<br />

bis hin zur Kunststoffsortierung<br />

im Recycling.<br />

Wer schreibt:<br />

Als Lasertechnologie-Pionier bietet<br />

Polytec bereits seit 1967 optische<br />

Messtechnik-Lösungen für Forschung<br />

und Industrie. Nach den<br />

Anfangsjahren als Distributor machte<br />

sich das Hochtechnologie-Unternehmen<br />

mit Sitz in Waldbronn schon in<br />

den 70er Jahren einen Namen als<br />

Entwickler eigener laserbasierter<br />

Messgeräte – und ist heute Weltmarktführer<br />

im Bereich der berührungslosen<br />

Schwingungsmesstechnik<br />

mit Laservibrometern. Systeme<br />

für die Längen- und Geschwindigkeitsmessung,<br />

Oberflächencharakterisierung,<br />

Analytik sowie die<br />

Prozessautomation gehören ebenfalls<br />

zur breiten Palette an Eigenentwicklungen.<br />

◄<br />

Qualitätskontrolle<br />

bei Olivenöl<br />

Die NIR-Spektrometer finden<br />

ihren Einsatz in vielen Bereichen<br />

der Lebensmittelproduktion: So nutzen<br />

Hersteller von Speiseölen die<br />

Technologie, um den Ölgehalt von<br />

Anwendungen<br />

von Schokolade<br />

bis Fleischersatz<br />

Bild 5: Die Inline-Analyse von Fett-, Eiweißgehalt und Feuchte sorgt bei der<br />

Herstellung von Fleischprodukten für eine konstante Produktqualität.<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 21


Qualitätssicherung<br />

Inline-Farbmessung von Kunststoffrezyklaten<br />

Wie misst man am besten die Farbe von Rezyklaten?<br />

Hochgenaue und fremdlichtunabhängige Farbmessung des Rezyklatstroms<br />

Ermittlung der L*a*b*-Farbwerte einer Rezyklatprobe nach der 0°/45°-<br />

Methode mit dem Farbmesssystem SPECTRO-3-0°/45°-MST (Labormessung)<br />

Handelsübliche Hand- sowie<br />

Laborgeräte eignen sich zwar recht<br />

gut zur Farbmessung von planen<br />

und zudem homogenen Objektoberflächen,<br />

jedoch endet ein Versuch,<br />

eine Farbmessung direkt an<br />

den Kunststoffgranulaten durchzuführen,<br />

bedingt durch den kleinen<br />

Lichtspot, den diese Geräte<br />

zur Messung verwenden, meistens<br />

eher mit einem Schätzwert als mit<br />

einem belastbaren und reproduzierbaren<br />

Messergebnis.<br />

Sensor Instruments<br />

Entwicklungs- und Vertriebs-<br />

GmbH<br />

info@sensorinstruments.de<br />

www.sensorinstruments.de<br />

In erster Linie deswegen werden<br />

in den Labors der Recyclingbetriebe<br />

Spritzgussplättchen aus den jeweils<br />

zu prüfenden Rezyklaten angefertigt.<br />

Diese Vorgehensweise erfordert<br />

allerdings einen nicht unerheblichen<br />

Zeitaufwand und erhöht<br />

zudem das Risiko einer Produktion<br />

außerhalb der erlaubten Farbtoleranzen,<br />

bis das Messergebnis der<br />

Stichprobe letztendlich Gewissheit<br />

darüber bringt.<br />

Direkte Messung<br />

Monitoring-Software SPECTRO3 MSM DOCAL Scope V1.4<br />

Eine wesentlich raschere Ermittlung<br />

der Farbwerte einer Rezyklatprobe<br />

ergibt sich aus der direkten<br />

Messung auf die Rezyklatoberfläche.<br />

Ein entsprechend großer<br />

Lichtspot sorgt dabei für eine<br />

optische Mittelung, die durch manuelle<br />

Bewegung des Rezyklats in<br />

der Messebene noch unterstützt<br />

werden kann. Gemessen wird<br />

dabei der L*a*b*-Farbwert nach<br />

der 0°/45°-Messmethode. Dieses<br />

Messprinzip ermöglicht hierbei<br />

einen Messabstand von 85 mm und<br />

schafft somit die Voraussetzung für<br />

ein Messsystem, das auch in der<br />

Produktion eingesetzt werden kann.<br />

Beispielsweise kann der Farbsensormesskopf<br />

unmittelbar nach der<br />

Extrusions-, Zerkleinerungs- und<br />

Wasserkühleinheit an der Vibrorinne<br />

in einem Abstand von 85 mm<br />

zur Rezyklatoberfläche angebracht<br />

werden. Das modulierte LED-Licht<br />

des Farbmesssystems sorgt dabei<br />

für eine hochgenaue und fremdlichtunabhängige<br />

Farbmessung des<br />

Rezyklatstroms.<br />

Monitoring-Software<br />

Mit Hilfe der Monitoring-Software<br />

werden die Abweichungen des<br />

Rezyklats vom idealen L*a*b*-Farbwert<br />

in Echtzeit und vor Ort angezeigt<br />

und zudem über die serielle<br />

Schnittstelle an die Qualitätssicherung<br />

übermittelt.<br />

Fazit<br />

Durch den Einsatz des im Labor<br />

und in der Produktionsanlage identischen<br />

Messsystems, lassen sich<br />

die Inlinesysteme problemlos vor<br />

Ort im Labor nachkalibrieren. Eine<br />

aufwendige Kalibrierprozedur beim<br />

Messgerätehersteller erübrigt sich<br />

somit. Zudem liefern dadurch Laborund<br />

Inlinesysteme exakt vergleichbare<br />

Farbmesswerte. ◄<br />

22 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Vision-Installationsbaukasten im Live-Härtetest<br />

autoVimation zeigt auf der Control<br />

im Rahmen der Sonderschau<br />

„Berührungslose Messtechnik“<br />

von Fraunhofer Vision neue Kameraschutzgehäuse<br />

und komplette<br />

Machine-Vision- Installationen für<br />

industrielle Umgebungen und hygienische<br />

Prozesse. Messepremiere<br />

feiern die neuen Elefant-Gehäuse für<br />

größere Kameras bis 100 x 100 mm<br />

Querschnitt mit zahlreichen Fensteroptionen<br />

und Zubehör.<br />

Control, Fraunhofer-Sonderschau<br />

„Berührungslose Messtechnik“<br />

Halle 8, Stand 8202<br />

autoVimation GmbH<br />

www.autovimation.com<br />

Live vorgeführt werden die effektive<br />

passive Kühlung um bis zu<br />

25 °K durch die patentierte Kameramontage<br />

im Schutzgehäuse sowie<br />

die Wasserkühlung mit und ohne<br />

Schutzgehäuse – autoVimation fertigt<br />

klimatisierte Lösungen für Bildverarbeitung,<br />

die in allen Klima zonen<br />

und auch in Klimakammern eingesetzt<br />

werden.<br />

Im Demo-Modell „Schneekugel“<br />

sorgen Windvorhänge, Luftdüsen<br />

und Schutzklappen für klare Sicht<br />

unter erschwerten Bedingungen, wie<br />

sie etwa in der Stahl- und Papierindustrie<br />

auftreten können.<br />

Die Leistungsfähigkeit des programmierbaren<br />

Meganova-Ringlichts<br />

wird mit scharfen Bildaufnahmen<br />

von einem mit 50 km/h<br />

rotierenden Lüfter demonstriert.<br />

Beispiel installationen mit dem<br />

„Machine Vision Building Kit“ und<br />

seinem Pendant in Hygienedesign<br />

zeigen, wie sich Bildverarbeitungskomponenten<br />

mit modularen Komponenten<br />

flexibel in verschiedenen<br />

An lagen aufbauen und positionieren<br />

lassen. Das „Hygienic Machine<br />

Vision Building Kit“, ein kompletter<br />

Installations baukasten aus Edelstahl<br />

für Prozesse mit regel mäßiger<br />

Hochdruckreinigung, ermöglicht in<br />

Lebensmittel- und Pharmaprozessen<br />

die gesetzeskonforme Installation<br />

von Bildverarbeitungskomponenten<br />

nach strikten EHEDG-<br />

Vorgaben. ◄<br />

Künstler: Matthew Cusick<br />

Stoppt den Klimawandel, bevor er unsere Welt verändert.<br />

www.greenpeace.de/helfen


Qualitätssicherung<br />

847 sichere Sensorkontakte<br />

Bei Sensorsockeln von Kameras, die für Kino- und Streaming-Produktionen eingesetzt werden, muss jeder<br />

einzelne der 847 Sensorkontakte korrekt ausgeführt sein, damit die Kameras fehlerfrei funktionieren.<br />

© EMC<br />

Testverfahren<br />

für Sensorsockel<br />

Für einen führenden Hersteller<br />

solcher Filmkameras entwickelte<br />

das Unternehmen EMC ein Bildverarbeitungssystem,<br />

das die eingesetzten<br />

Sensorsockel vor der<br />

Integration des Sensors überprüft.<br />

„Die in diesem Fall verwendeten<br />

Sensoren verfügen auf einer Fläche<br />

von 60 x 60 mm über 847 Kontakte,<br />

die jeweils in einem Raster von<br />

1,27 mm angeordnet sind“, erläutert<br />

EMC-Geschäftsführer Fabian<br />

Girolstein. „Zur Aufnahme dieses<br />

Sensors dient ein Sockel mit<br />

Außen maßen von 61 x 61 mm, der<br />

für jeden Sensorkontakt über einen<br />

Buchsenkontakt mit je einer Hülse<br />

und einem Clip verfügt. Beim Einsetzen<br />

des Sensors wird dieser<br />

lediglich in den Sockel gesteckt,<br />

da ein Ver löten der Kontakte nicht<br />

möglich ist: Die dabei entstehende<br />

Wärme oder Infrarot strahlung könnte<br />

den Sensor unbrauchbar machen.“<br />

Im Gegensatz zu gelöteten Verbindungen,<br />

bei denen das Zerfließen<br />

der Lötpaste auch bei nicht<br />

exakt akkurater Ausrichtung zwischen<br />

Sensorkontakt und Sockelaufnahme<br />

noch für eine fehlerfreie<br />

Funktion sorgen kann, müssen<br />

gesteckte Verbindungen absolut<br />

einwandfrei vorbereitet sein. Die Aufgabe<br />

bestand daher darin zu kontrollieren,<br />

ob alle Buchsenkontakte<br />

bzw. Hülsen über einen Clip verfügen<br />

und dieser korrekt sitzt, bevor<br />

der Sensor in den Sockel gesteckt<br />

und eingepresst wird.<br />

Erfolg<br />

trotz geringer Erfahrung<br />

Bei der großen Zahl von 847 Kontakten<br />

war eine manuelle Prüfung<br />

laut Girolstein natürlich keine sinnvolle<br />

Option: Sie wäre mit einem<br />

sehr hohen Zeitaufwand zwar theoretisch<br />

denkbar, aufgrund der großen<br />

Beanspruchung und Ermüdung für<br />

das menschliche Auge jedoch praktisch<br />

nicht realisierbar und zudem<br />

nicht wirtschaftlich. Aus diesem<br />

Grund suchte der EMC-Geschäftsführer<br />

mit seinem Team nach Unterstützung<br />

für die Realisierung eine<br />

automatisierten optischen Inspektionslösung<br />

und fand sie bei den<br />

Bildverarbeitungsexperten von<br />

Rauscher. „Unsere Ansprechpartner<br />

bei Rauscher haben sich dieser<br />

Aufgabe sehr schnell angenommen<br />

und anhand von Musterteilen<br />

zunächst erste Machbarkeitsstudien<br />

durchgeführt. Auf Basis der dabei<br />

erzielten Ergebnisse ergaben sich<br />

RAUSCHER GmbH<br />

Bildverarbeitung<br />

info@rauscher.de<br />

www.rauscher.de<br />

EMC<br />

electro mechanical components<br />

GmbH<br />

info@emc.de<br />

www.emc.de<br />

Die EMC electro mechanical components<br />

GmbH verlässt sich bei der<br />

Qualitätskontrolle dieser Bauteile auf<br />

die Expertise und Machine Vision-<br />

Komponenten der Rauscher GmbH<br />

Bildverarbeitung.<br />

Sie wirken auf den ersten Blick<br />

nicht sonderlich spektakulär, und<br />

doch hängt viel von den Sensorsockeln<br />

ab, die in Kameras für Kinound<br />

Streaming-Produktionen verbaut<br />

werden. Aufgabe dieser Bauteile ist<br />

es, den Bildsensor der Kamera aufzunehmen<br />

und somit eine sichere<br />

Verbindung zwischen Bildsensor<br />

und Leiterplatte herzustellen.<br />

Die Auswerte-Software Aurora Design Assistant X erkennt die Minimalund<br />

Maximalwerte von Durchmessern, Abweichungen von der mittigen<br />

Hülsenposition oder Galvanik-Rückstände sicher. © EMC<br />

24 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Imaging und dem Aurora Design<br />

Assistant X (früher bekannt unter<br />

dem Namen Matrox Design Assistant)<br />

als Auswerte-Software konnte<br />

EMC alle erforderlichen Bildverarbeitungskomponenten<br />

aus einer Hand<br />

von Rauscher beziehen.<br />

Industriekameras vom Typ ace2 Pro von Basler waren für EMC wegen ihres guten Preis-Leistungsverhältnisses<br />

und ihrer hohen Auflösung die perfekte Wahl für das Sensorsockel-Inspektionssystem. © Basler<br />

Erfolgreich im Einsatz<br />

Das inzwischen fertig gestellte<br />

Bildverarbeitungssystem ist bereits<br />

seit über einem Jahr erfolgreich bei<br />

EMC im Einsatz, freut sich Girolstein.<br />

„Ohne die kompetente Beratung<br />

von Rauscher, die Empfehlung<br />

der geeigneten Komponenten und<br />

die Unterstützung bei der Programmierung<br />

hätten wir dieses Projekt<br />

nicht in so kurzer Zeit abschließen<br />

können. Die dabei gewonnenen<br />

Erfahrungen werden uns bei kommenden<br />

Bildverarbeitungsprojekten<br />

auf jeden Fall helfen, und diese<br />

werden wir dann sicher wieder mit<br />

Rauscher als Partner angehen.“◄<br />

dann schon bald erste Lösungsansätze<br />

und wir erhielten eine Empfehlung<br />

für die geeigneten Bildverarbeitungskomponenten,<br />

mit denen<br />

das System am Ende dann auch tatsächlich<br />

ausgestattet wurde.“<br />

Erfolgreiche Realisierung<br />

Dass Girolstein das Inspektionssystem<br />

mit seinen Mitarbeitern erfolgreich<br />

realisieren konnte, obwohl<br />

bis dahin niemand bei EMC größere<br />

Erfahrungen mit dem Thema<br />

Bildverarbeitung hatte, macht den<br />

Geschäftsführer besonders stolz:<br />

„Aus meinem Elektrotechnik-<br />

Studium habe ich natürlich ein<br />

gewisses physi kalisches Grundverständnis<br />

zu Themen wie Optik<br />

und Beleuchtung, ansonsten aber<br />

kaum praktische Erfahrungen mit<br />

dieser Technologie. Aufgrund der<br />

kompetenten Beratung von Rauscher<br />

waren wir dennoch in der<br />

Lage, ein zuverlässiges Bildverarbeitungssystem<br />

für die Prüfung der<br />

Sensorsockel zu entwickeln und in<br />

Betrieb zu nehmen.“<br />

Komponenten<br />

aus einer Hand<br />

Neben der durchgeführten Machbarkeitsstudie<br />

und den Empfehlungen<br />

für die Komponentenauswahl<br />

unterstützte das Applikationsteam<br />

von Rauscher EMC auch bei<br />

den ersten Programmier ansätzen<br />

auf Basis einer Blob-Ermittlung.<br />

Nachdem Girolstein den um eigene<br />

Komponenten erweiterten Messaufbau<br />

realisiert und erste Praxistests<br />

durchgeführt hatte, ergänzte<br />

er diese Basis-Programmierung<br />

selbständig und passte sie immer<br />

weiter an die vorliegenden Bedürfnisse<br />

an. Danach war die Bildauswertung<br />

unter anderem in der<br />

Lage, zusätzliche Eigenschaften<br />

der Sensorsockel wie die Minimalund<br />

Maximalwerte von Durchmessern<br />

sowie Abweichungen von der<br />

mittigen Hülsenposition zu bestimmen<br />

oder Galvanik-Rückstände<br />

zu erkennen, die sich negativ auf<br />

die Signalübertragung auswirken<br />

können. Mit diesen Daten verfügt<br />

das System inzwischen über eine<br />

fundierte Basis für die Entscheidungen,<br />

ob alle 847 erforderlichen<br />

Clips eines Sensorsockels vorhanden<br />

sind und sich an der richtigen<br />

Stelle befinden.<br />

Bildverarbeitungskomponenten<br />

aus einer Hand<br />

Grundlage für die Aufnahme der<br />

hochauflösenden Bilder in diesem<br />

System ist eine USB3 Vision-Kamera<br />

vom Typ ace2 Pro von Basler mit<br />

24 Megapixel Auflösung, die EMC<br />

vor allem durch ihr gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

überzeugt hat. In<br />

Kombination mit einem passenden<br />

1,1“ C-Mount-Objektiv von Basler,<br />

einem LED-Ringlicht von MBJ<br />

Alle erforderlichen Hard- und Softwarekomponenten für die<br />

Bildverarbeitung im System bezog EMC aus einer Hand von Rauscher. © EMC<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 25


Qualitätssicherung<br />

Temperaturmessung in der Elektronikindustrie<br />

Infrarotkamera PI 640i von Optris mit neuer Mikroskop-Optik<br />

Temperaturmessungen<br />

mit Auflösung im Mikrometer-Bereich<br />

Mit der neuen Mikroskop-Optik MO2X mit<br />

2-fach Vergrößerung ist die Infrarotkamera<br />

vom Typ PI 640i von Optris jetzt in der Lage,<br />

Infrarot bilder auch von komplexen Strukturen<br />

aufzunehmen.<br />

Die geometrische Auflösung beträgt mit der<br />

neuen Optik unglaubliche 8 µm. Für eine exakte<br />

Temperaturmessung werden 4x4 Pixel benötigt<br />

(MFOV), so dass man jetzt Objekte mit einer<br />

Größe von nur 34 µm messen kann. Damit<br />

können auch winzige Strukturen auf Chip-Level<br />

analysiert werden. Die thermische Auflösung<br />

erreicht mit 80 mK bei dieser Optik einen sehr<br />

guten Wert. Der Fokus der neuen Optik ermöglicht<br />

das Arbeiten in einer Distanz von 15 mm<br />

zum messenden Objekt.<br />

Elektronikbaugruppen bestehen aus immer<br />

kleineren Strukturen und sind sehr kompakt<br />

aufgebaut. Um Temperaturen auch bei Chip-<br />

Level-Strukturen exakt und geometrisch hoch<br />

aufgelöst zu messen, bringt Optris jetzt für die<br />

Infrarot kamera PI 640i eine neue Mikroskop-<br />

Optik auf den Markt.<br />

Optris GmbH<br />

www.optris.com<br />

Hohe Temperaturen haben einen negativen<br />

Einfluss auf die Lebensdauer von Elektronikkomponenten<br />

und Baugruppen. Hintergrund<br />

ist die beschleunigte Alterung vieler Halbleitermaterialien<br />

bei erhöhten Temperaturen. Diese<br />

können beispielsweise an einer schlechten<br />

elektrischen Verbindung durch den erhöhten<br />

Übergangswiderstand entstehen. Aber auch<br />

innerhalb von komplexen Halbleiterbauteilen<br />

wie Prozessoren kann es zu erhöhten Temperaturen<br />

kommen.<br />

Flexibel einsetzbar<br />

Da die Optiken an Infrarotkameras der PI-Serie<br />

einfach getauscht werden können, ist das System<br />

flexibel für verschiedene Messaufgaben einsetzbar.<br />

Zusammen mit dem mitgelieferten hochwertigen<br />

Mikroskop-Ständer mit Fein justierung<br />

lassen sich so mikroelektronische Bau gruppen<br />

sehr einfach untersuchen. Die maximale Auflösung<br />

der Infrarotkamera beträgt 640 x 480<br />

Pixel bei einer Framerate von 32 Hz und selbst<br />

wenn diese 125 Hz beträgt, kann die PI 640i mit<br />

640 x 120 Pixel überzeugen.<br />

Mit im Lieferumfang enthalten ist die lizenzfreie<br />

Analysesoftware PIX Connect, alternativ<br />

steht auch ein komplettes SDK zur Verfügung. ◄<br />

Fraunhofer Vision auf der Control<br />

Die Sonderschau »Berührungslose Messtechnik«<br />

des Fraunhofer-Geschäftsbereichs<br />

Vision wird auf der Control <strong>2024</strong> bereits zum<br />

18. Mal durchgeführt. Sie zeigt auf 300 qm in<br />

Halle 8 einen Querschnitt innovativer Technologien,<br />

Applikationen und Systemkomponenten<br />

aus dem Bereich der berührungslosen<br />

Mess- und Prüftechnik und gibt Anwendern<br />

eine erste Orientierungshilfe bei der Auswahl<br />

der zur Bewältigung der eigenen Prüfaufgaben<br />

geeigneten Technologie. Die Sonderschau hat<br />

sich bei Ausstellern und Messebesuchern als<br />

Marktplatz der Innovationen sowohl bei etabliert.<br />

„Zahlreiche Fraunhofer-Institute forschen und<br />

entwickeln im Bereich der Bildverarbeitung und<br />

der optischen oder akustischen Prüfung für die<br />

Qualitätssicherung. Am Control-Messestand<br />

<strong>2024</strong>, der vom Fraunhofer-Geschäftsbereich<br />

Vision koordiniert wird, werden dazu wieder<br />

aktuelle Neuentwicklungen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen zu sehen sein.<br />

Exponate<br />

Wir stellen dieses Jahr Exponate aus den<br />

Bereichen Inspektion von Oberflächen, optische<br />

3D-Messtechnik, Inline-Messen und Prüfen,<br />

Bauteilidentifikation oder Augmented Reality<br />

vor. Daneben werden auch Neuentwicklungen<br />

aus dem Bereich der zerstörungsfreien Prüfung<br />

mit Technologien wie Röntgen-Computertomographie,<br />

Terahertz, Ultraschall oder zu sehen<br />

sein. Weitere Themen sind die akustische Überwachung<br />

der Produktion sowie die Laserakustik.<br />

Zahlreiche Exponate arbeiten mit Verfahren<br />

der Künstlichen Intelligenz oder des Maschinellen<br />

Lernens, sodass sich Ineressenten auch<br />

hier einen Überblick über aktuelle Trends verschaffen<br />

können.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Die Systeme und Lösungen der Fraunhofer-<br />

Institute kommen in zahlreichen Branchen zum<br />

Einsatz wie Automobil und -zulieferer, M aschinenund<br />

Anlagenbau, Luftfahrt, Kunststoff, Halbleiter,<br />

aber insbesondere auch in Zukunftsbranchen,<br />

wie der Batterie- bzw. Brennstoffzellenfertigung<br />

oder dem Recycling. Ebenso werden<br />

die Bereiche Robotik, Automatisierungstechnik,<br />

Prozesstechnik oder Sensorik angesprochen.<br />

Fraunhofer-Institut<br />

für Integrierte Schaltungen IIS<br />

Geschäftsbereich Vision<br />

www.vision.fraunhofer.de<br />

26 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Batteriemodule lückenlos optisch vermessen<br />

100-prozentige 3D-Inline-Vermessung in der Batteriezellenfertigung<br />

Qualitätssicherung<br />

Drei Batterie-Typen<br />

In der Elektromobilität kommen drei Typen<br />

von Batterien zum Einsatz: die Pouchzelle, die<br />

prismatische sowie die zylindrische Zelle. Sie<br />

unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Bauweise<br />

und den eingesetzten Materialien. Der<br />

Fokus von senswork liegt auf der Qualitätskontrolle<br />

der prismatischen und zylindrischen<br />

Batteriemodule, die aufgrund ihrer Bauweisen<br />

spezielle Herausforderungen in der Produktion<br />

mit sich bringen.<br />

ZScan Easy eignet sich zur schnellen 3D-Inline-Vermessung von Batteriemodulen. © senswork<br />

Halle 8, Stand 8202<br />

senswork<br />

www.senswork.com<br />

senswork, Experte für Machine-Vision- Systeme,<br />

präsentiert mit ZScan Easy auf der Control in<br />

Halle 8, Stand 8202 ein System zur schnellen<br />

3D-Inline-Vermessung von Batteriemodulen.<br />

Die Anwendung dieses Systems gewähr leistet<br />

eine umfassende Qualitätssicherung für prismatische<br />

und zylindrische Batteriezellenmodule in<br />

der Fertigung. Damit wird sichergestellt, dass alle<br />

funktions- und sicherheitsrelevanten Merkmale<br />

zu 100 Prozent erfüllt sind.<br />

Die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien<br />

für Elektroautos ist ein aufwendiger Prozess,<br />

der hohe Material- und Energiekosten mit sich<br />

bringt. Eine wirtschaftliche, prozesssichere Fertigung<br />

mit minimalem Ausschuss ist daher von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

Prismatische Zelle<br />

Die prismatische Zelle ist aktuell das häufigste<br />

Format für E-Autos. Sie zeichnet sich durch eine<br />

nahezu perfekte Kombination aus Energiedichte<br />

und Sicherheit bei langer Lebensdauer aus. Allerdings<br />

ist die Herstellung des Zellgehäuses aufwendiger<br />

als bei den anderen beiden Typen.<br />

Zylindrische Zelle<br />

Die zylindrische Zelle ist eine bewährte Technologie<br />

in der Batterieherstellung. Bedingt durch<br />

seine Bauweise ist dieser Zelltyp in der maximalen<br />

Lademenge begrenzt. Dadurch werden viele<br />

Zellen für eine hohe Leistung benötigt.<br />

Allen Zelltypen ist gemein, dass diese funktions-<br />

und vor allem auch sicherheitsrelevante<br />

Anforderungen erfüllen müssen. Diese können<br />

oft nur durch eine dreidimensionale Vermessung<br />

der Module überprüft werden, um Risiken wie<br />

Kurzschlüsse oder Überhitzung zu vermeiden.<br />

ZScan Easy<br />

Auf der Control stellt senswork mit ZScan Easy<br />

ein neues System zur Inline-3D- Vermessung<br />

von Batteriemodulen unter Verwendung von<br />

vier Flächenscannern des Herstellers Photoneo<br />

vor, das in wenigen Sekunden komplette Batteriemodule<br />

dreidimensional vermisst und die<br />

Ergebnisse direkt an die Produktion überträgt.<br />

Basierend auf dem senswork VisionCommander<br />

3D Metrology Framework kommen dabei<br />

typische Messfunktionen aus der GD&T-Welt zur<br />

Anwendung. Einzigartig sind dabei sowohl die<br />

schnelle Verarbeitung der 3D-Daten als auch die<br />

Kalibrierung der Einzelscanner in einen zusammengehörigen<br />

Koordinatenraum.<br />

Schnell und präzise<br />

ZScan Easy von senswork zeichnet sich durch<br />

Schnelligkeit, Präzision und Automatisierungsfähigkeit<br />

aus. Damit ermöglicht sie eine effiziente<br />

Qualitätskontrolle während des gesamten<br />

Produktionsprozesses. Unternehmen können<br />

dadurch nicht nur Zeit und Kosten einsparen,<br />

sondern auch die Qualität ihrer Batteriemodule<br />

auf ein neues Niveau heben. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 27


Qualitätssicherung<br />

Erkennung verborgener Objekte<br />

Das Unsichtbare sichtbar machen: Der neue RadarImager von Balluff<br />

der RadarImager über dem Förderband platziert<br />

wird, wirkt sich das auch positiv auf die<br />

Maschinenlänge aus.“<br />

Mit seinem RadarImager hat Balluff eine neue Lösung zur Objekterkennung entwickelt.<br />

Das industrielle 3D-Bildgebungssystem basiert auf einer Radartechnologie und durchleuchtet<br />

verschiedene Verpackungen.<br />

Mit moderner Radartechnologie durchleuchtet<br />

Balluff Verpackungen auf Vollständigkeit<br />

und Unversehrtheit. Kunden profitieren dabei<br />

von mehr Durchblick bei der Qualitätssicherung<br />

und -kontrolle.<br />

Erkennen, was optisch nicht sichtbar ist – effizient,<br />

automatisiert und schadlos: Mit seinem<br />

RadarImager hat der Sensor- und Automatisierungsspezialist<br />

Balluff eine neue Lösung zur<br />

Objekterkennung entwickelt. „Um in der Produktion<br />

maximalen Output zu erzielen, sind<br />

für Unternehmen die Qualitätssicherung und<br />

-kontrolle entscheidende Faktoren“, sagt Jörg<br />

Maier, Strategic Incubation Manager bei Balluff.<br />

„Mit unserer Lösung heben wir diese auf ein<br />

neues Level.“<br />

Mit Radar Analyse ermöglichen<br />

Das industrielle 3D-Bildgebungssystem basiert<br />

auf einer Radartechnologie und durchleuchtet<br />

verschiedene Verpackungen. Hierfür sendet der<br />

RadarImager elektromagnetische Wellen aus.<br />

Diese werden reflektiert bzw. absorbiert und<br />

mit einer Software in Bilder übersetzt. Über ein<br />

Gigabit-Ethernet Vision Protokoll gelangen die<br />

Bildstapel – eine Zusammensetzung einzelner<br />

Bildlagen – in die Auswertungssoftware.<br />

Die dabei gewonnenen Daten bilden die Grundlage,<br />

Unregelmäßigkeiten und Fremdkörper zu<br />

erkennen. So kann überprüft werden, ob Verpackungen<br />

vollständig und unversehrt sind.<br />

Zudem können die Oberflächen beschaffenheit<br />

erfasst, Verschlüsse geprüft und Füllstände<br />

erkannt werden. „Mit dem RadarImager unterstützen<br />

wir unsere Kunden dabei, die Prozesssicherheit<br />

zu erhöhen und mögliche Rückrufe<br />

und daraus entstehende Kosten zu vermeiden“,<br />

so Jörg Maier. „Der Fertigungsprozess<br />

wird kontinuierlich überwacht und die Messung<br />

kann direkt in die Linie eingebunden werden. Da<br />

Umgebungsunabhängiges<br />

Sensorprinzip<br />

Der RadarImager bietet nicht nur eine unkomplizierte<br />

Alternative zu aktuellen aufwendigen<br />

Maßnahmen, wenn es um das Durchleuchten<br />

von Produkten geht – er arbeitet auch ohne<br />

schädliche Strahlungen und ohne das Material<br />

zu beeinflussen. Der Vorteil des Verfahrens:<br />

Im verwendeten Frequenzbereich können<br />

elektromagnetische Wellen sämtliche<br />

nicht- leitfähige Materialien wie zum Beispiel<br />

Folien, Kartonagen und Kunststoffe durchleuchten.<br />

Metallische Gegenstände und Partikel werden<br />

weiterhin detektiert. Zudem stellt die Radartechnologie<br />

ein robustes Sensorprinzip dar, das<br />

selbst bei Staub, Rauch, Feuchtigkeit, widrigen<br />

Lichtbedingungen und rauen Oberflächen für<br />

optimale Ergebnisse sorgt.<br />

Verschiedene Industrien im Fokus<br />

Zum Einsatz kommt der RadarImager unter<br />

anderem im Bereich Food & Beverage sowie<br />

in der Verpackungs-, Kosmetik- und Pharmaindustrie.<br />

Während sich die Lebensmittelbranche<br />

durch eine enorme Varianz der Verpackungsarten,<br />

-formen und Anwendungsfällen auszeichnet,<br />

spielt beispielsweise bei Medikamenten und<br />

Nahrungsergänzungsmitteln die Qualitätssicherung<br />

eine wesentliche Rolle. ◄<br />

Balluff GmbH<br />

www.balluff.com<br />

Zum Einsatz kommt der RadarImager unter anderem in der Kosmetik- und Pharmaindustrie, sowie bei<br />

Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

28 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Mobile intelligente Ultra-Highspeed-Kameras<br />

High Speed Vision GmbH<br />

info@hsvision.de<br />

www.hsvision.de<br />

Die extrem lichtempfindlichen und vielseitigen<br />

neuen Kameras MEMRECAM GO-12 und GO-9<br />

mit ISO bis 200.000 (Mono) und bis 40.000 (Color)<br />

eignen sich bestens für Aufnahmen bei Tageslicht,<br />

und erübrigen zusätzliche Beleuchtungssysteme.<br />

Das ermöglicht die preiswerte präzise<br />

sporadische Ereignisanalyse in der Forschung,<br />

Entwicklung, Qualitätssicherung, Automatisierung<br />

und in Militärbereichen.<br />

Kompakt, robust, 2,9 kg leicht und mit Abmessungen<br />

von 128 x 128 x 135 mm eignet sich die<br />

Kamera auch bestens in begrenzten Räumen.<br />

Der direkt ansetzbare IDX-Akku kann externe<br />

Stromversorgung erübrigen und bietet maximale<br />

Flexibilität in der Anwendung. Mit einer vollen<br />

Auflösung von 1008 x 896 Pixel mit 12.000 fps<br />

(GO 12) und 9.000 fps (GO 9) wird eine große<br />

Anwendungsbandbreite geboten. Bei reduzierter<br />

Auflösung werden bis zu 220.000 fps erzielt.<br />

Herausragendes Leistungsmerkmal ist die<br />

WLAN-basierte integrierte Steuerung der Kamera<br />

und perfekte Bildkontrolle direkt über Smartphone,<br />

Tablet oder PC. Ohne spezielle Steuerungssoftwäre<br />

ermöglicht das auf besonders einfache<br />

Weise die Gestaltung von Anwendungen<br />

und minimiert die Einrichtzeit. Der bis zu 64 GB<br />

integrierte Ringspeicher bietet bis zu 64 Partitionen<br />

mit extrem schneller Datenübertragung.<br />

Die Kamera bietet Belichtungszeiten von 1/10 s<br />

bis nahezu 0,01 µs. ◄<br />

Build to last<br />

ColorLite feiert 20 jähriges Firmenbestehen –<br />

und ein optimiertes Inline- Spektralphotometer<br />

Seit Firmengründung setzt die ColorLite<br />

GmbH bei der Beleuchtung der Proben auf<br />

stabile und beständige Hochleistungs-LEDs<br />

sowie spektrale Farbmesstechnik der neuesten<br />

Generation. Diese Kombination garantiert<br />

präziseste Messergebnisse und eine lange<br />

Lebensdauer.<br />

Auf der Control <strong>2024</strong> legt die ColorLite GmbH<br />

mit dem Farbmesssystem sph ipm ihren Schwerpunkt<br />

auf die Inline-Farbmesstechnik. In Kombination<br />

mit unterschiedlichem Zubehör ist das<br />

System geeignet für alle Branchen.<br />

Halle 10, Stand 1619<br />

ColorLite GmbH<br />

www.colorlite.de<br />

Für den Einsatz direkt an der Produktionslinie<br />

sind die Komponenten den Anforderungen<br />

entsprechend robust in einem hochfesten<br />

Aluminiumgehäuse mit Touch-Display verbaut.<br />

Pünktlich zur Jubiläumsfeier bekam das Industrie-Spektralphotometer<br />

ein neues „Gesicht“<br />

verpasst. Die komplett neu entwickelte Software<br />

für das Inline-Messsystem erlaubt die<br />

Darstellung von Live-Messwerten, Trendanzeige,<br />

sowie Soll- und Istwerten direkt am<br />

Gerät. Dadurch ist die Basiseinheit autark und<br />

kommt ohne zusätzlichen Rechner aus. Die<br />

Auswertung der Messwerte sowie die Bedienung<br />

kann direkt an der Linie erfolgen.<br />

Mit verschiedensten Industrieschnittstellen<br />

(Profibus,-net, Ethernet, RS232/485) werden<br />

alle gängigen Ausgangsformate bedient. Eine<br />

Anbindung an übergeordnete Datenbanken als<br />

auch die Steuerung von Maschinenparametern<br />

sind Bestandteil des Leistungsumfangs.◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 29


Qualitätssicherung<br />

Batterietest- und Messmodule für die Automatisierung, Testing und Labor<br />

100 % Qualitätskontrolle in Sekundenbruchteilen<br />

Bild 2: Das All-in-One-Modul 2511 ist für den Einsatz in der automatisierten<br />

Fertigungsprüfung von Lithium-Ionen-Batteriezellen für eine lückenlose<br />

100 %ige Qualitätssicherung in Millisekunden prädestiniert.<br />

Bild 1a, b: In Batterien verbaute Zellen müssen möglichst identische<br />

Parameter aufweisen. Alle Bilder © burster<br />

Autor:<br />

Dipl. Chem. Andreas Zeiff<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

burster präzisionsmesstechnik<br />

gmbh & co kg<br />

info@burster.de<br />

www.burster.de<br />

Ob Telekommunikation, Werkzeuge,<br />

Freizeit oder Elektromobilität<br />

– viele moderne Geräte und<br />

Fahrzeuge arbeiten heute netzunabhängig<br />

mit Akkus. Damit diese<br />

zuverlässig funktionieren, müssen<br />

die einzelnen Akkuzellen möglichst<br />

homogene elektrische Eigenschaften<br />

haben und auch ihre mechanischen<br />

Verbindungen zu 100 %<br />

geprüft werden. Da für größere Batterien<br />

zum Teil hunderte Einzelzellen<br />

nötig sind, müssen die Messungen<br />

für die Zellenbewertung schnell,<br />

zuverlässig und sicher im Fertigungsprozess<br />

ablaufen. Moderne<br />

Industrie 4.0-taugliche Mess geräte<br />

für alle relevanten Parameter rund<br />

um die Einzelzell-Bewertung schaffen<br />

dafür die Voraussetzung.<br />

Eine Batterie<br />

ist ein Zusammenschluss gleicher<br />

Einheiten, bei elektrischen<br />

Batterien von einzelnen Akkuzellen,<br />

um im Verbund eine höhere<br />

Spannung oder Kapazität zu erzielen.<br />

Dadurch ist eine Batterie aber<br />

nur so gut wie die schwächste verbaute<br />

Akkuzelle. Batteriehersteller<br />

müssen daher alle Einzelzellen und<br />

sämtliche vorkonfigurierten Einzelmodule<br />

für die laufende Produktion<br />

auf ihre exakten Eigenschaften prüfen<br />

und in Qualitätsgruppen klassifizieren.<br />

Beim Akku eines Elektroautos<br />

beispielsweise sind jedoch<br />

meist einige hundert Zellen in mehreren<br />

Modulen verbaut. Diese große<br />

Anzahl in möglichst kurzer Zeit zu<br />

prüfen, stellt besondere Anforderungen<br />

an die Messtechnik. Langjährige<br />

Erfahrung beim Einsatz von elektrischen<br />

und mechanischen Messverfahren<br />

ist Voraussetzung, um die<br />

für die Batterieproduktion wesentlichen<br />

Eigenschaften in einer Messgerätefamilie<br />

zusammenzufassen.<br />

Die modernen Geräte können dann<br />

einzeln oder im Verbund eingesetzt<br />

werden. Sie sind Industrie 4.0-tauglich<br />

und lassen sich einfach mit den<br />

gängigen Feldbussen verbinden,<br />

in Fertigungsanlagen integrieren<br />

oder für Forschung und Entwicklung<br />

einsetzen.<br />

Elektrische Eigenschaften<br />

bei Einzelzellen prüfen<br />

An erster Stelle stehen bei der<br />

Zellen prüfung die individuellen elektrischen<br />

Eigenschaften der Einzelzellen.<br />

Wird in Reihenschaltung<br />

eine Zelle mit geringerer Kapazität<br />

verbaut, so kann der ganze Zellverbund<br />

insgesamt nur die geringere<br />

Strommenge abgeben. Es kann auch<br />

zum Totalausfall führen, da die Zelle<br />

mit geringerer Kapazität zuerst voll<br />

ist, die anderen aber weiter geladen<br />

werden und dabei die Zelle<br />

mit der geringsten Kapazität überhitzt.<br />

Auch beim Entladen kann die<br />

abweichende Zelle überhitzen. Ein<br />

weiteres Problem sind abweichende<br />

Innenwiderstände, die zu ungleichmäßiger<br />

Ladung und Erwärmung<br />

der Zellen führen. Daher müssen<br />

in Batterien verbaute Zellen möglichst<br />

identische Parameter aufweisen<br />

(Bild 1a,b). Da Akkupacks aus<br />

Einzelzellen verschiedener Formate<br />

(rund, Pouch, prismatisch) aufgebaut<br />

werden, muss die Messtechnik alle<br />

Varianten testen können.<br />

Hoher Durchsatz<br />

Bei oft tausenden von Einzelzellen<br />

ist ein hoher Durchsatz bei der<br />

Kontrolle unverzichtbar. Der Messgeräte-Einsatz<br />

in der automatisierten<br />

Fertigungsprüfung von Batteriezellen<br />

30 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Qualitätssicherung<br />

Bild 3: Eine abgestimmte PC-Software zur intuitiven Parametrierung/<br />

Konfiguration erleichtert das Erstellen individueller Messprogramme<br />

für eine lückenlose 100 %ige Qualitätssicherung<br />

in Sekundenbruchteilen<br />

erfordert daher umfangreiches<br />

Know-how. Ein extra für solche<br />

Aufgaben entwickeltes Messgerät<br />

ist das All-in-One-Modul 2511<br />

(Bild 2) des Messtechnikspezialisten<br />

burster. Es bietet neben einer<br />

AC-/DC-Innenwiderstandsmessung<br />

mit Werten von 0,1 µΩ…300 mΩ in<br />

4 Messbereichen von 10…300 mΩ<br />

eine Vierleiter-Messmethode für<br />

höchste Präzision und erlaubt,<br />

Mess- und Bewertungs ergebnisse<br />

in kürzester Zeit zu generieren. Die<br />

Messungen können im Frequenzbereich<br />

von 1 kHz, 100 Hz, 10 Hz,<br />

1 Hz und bei Spannungen von<br />

0...±5 VDC durchgeführt werden.<br />

Das kaskadierbare Batteriemessmodul<br />

erlaubt über Ein- bis Vielkanalanwendungen<br />

und Temperaturmessung<br />

in nur wenigen Millisekunden<br />

Aussagen zu Elektrolytund<br />

Elektrodenqualität im Vergleich<br />

zu den Herstellersollvorgaben. Die<br />

kompakte Bauweise sowie die Feldbus-Schnittstellen<br />

PROFINET und<br />

EtherCAT ermöglichen die einfache<br />

Integration in die Produktion. Eine<br />

darauf abgestimmte PC-Software zur<br />

intuitiven Parametrierung/Konfiguration<br />

erleichtert das Erstellen individueller<br />

Messprogramme (Bild 3).<br />

Hochstromverbindungen<br />

prüfen<br />

Bei Akkupacks müssen die einzelnen<br />

Zellen verbunden werden.<br />

Hierzu werden starre Busbar-<br />

Verbinder, Leitungen oder Federkontakte<br />

an die Zellen gedrückt,<br />

geschraubt, geschweißt oder verpresst.<br />

Dabei gilt es, vorgegebene<br />

Übergangswiderstände sehr genau<br />

einzuhalten, um Verlustleitung und<br />

Eigen erwärmung des Akkus zu<br />

minimieren. Bei den hohen Stückzahlen<br />

in der Fertigung sind auch<br />

hier Messgeräte mit sehr schneller<br />

Auswertungslogik gefragt. Mit bis<br />

zu 100 Messungen pro Sekunde<br />

ist der RESISTOMAT Typ 2311<br />

von burster auf die Anforderungen<br />

von High-Speed-Anwendungen<br />

in der Automation zugeschnitten<br />

(Bild 4a,b). Zuleitungs- bzw. Übergangswiderstände<br />

an den Prüfkontakten<br />

werden durch die Vierleiter-<br />

Messmethode eliminiert. Eine integrierte<br />

Kabelbrucherkennung überwacht<br />

die Messleitungen. Trotz eines<br />

Messbereichs von 20 mΩ…200 kΩ<br />

bei einer Auflösung bis 1 μΩ und<br />

Bild 4a, b: Der RESISTOMAT Typ 2311 ist auf die Anforderungen von<br />

High-Speed-Anwendungen in der Automation zugeschnitten.<br />

einer Messgenauigkeit ≤0,03 % v.M.<br />

erreicht das Prüfgerät Highspeed-<br />

Messungen ab 10 ms pro Messung<br />

inklusive Bewertung. Die Klassifizierungen<br />

und Selektierungen übernimmt<br />

ein 2- und 4-fach-Komparator<br />

mit Schaltausgängen. Alle<br />

Geräteeinstellungen können individuell<br />

in bis zu 32 unterschiedlichen<br />

Messprogrammen parametriert<br />

werden, wahlweise auch über<br />

die Ethernet-, USB- (Standard) oder<br />

Feldbus-Schnittstellen (Option). Der<br />

integrierte Datenlogger kann bis zu<br />

900 Messwerte pro Messprogramm<br />

abspeichern.<br />

Bild 5: Beim Erfassen und Validieren<br />

der Fügekräfte mit dem X/Y-Prozess-<br />

Controller DIGIFORCE 9307 fallen<br />

eventuelle Fügefehler sofort auf.<br />

Mechanische Messwerte<br />

bestimmen<br />

Auch mechanische Kenngrößen<br />

sind bei der Akkufertigung wichtig.<br />

So lässt sich in der Fertigungslinie<br />

durch Messen von Anzugdrehmomenten<br />

und Anzugskräften sicherstellen,<br />

dass Kontaktflächen sicher<br />

montiert sind und die Übergangswiderstände<br />

möglichst gering ausfallen.<br />

Auch beim Verpressen von<br />

Hochstromkontakten auf Leiterplatten<br />

oder Einschieben einzelner Zellen<br />

in Halteröhren oder Boxen gilt<br />

es, die auftretenden Kräfte zu messen.<br />

Erfassen und Validieren der<br />

Fügekräfte decken eventuelle Fügefehler<br />

sofort auf. Eine Kraft/Weg-<br />

Einpressüberwachung mit Fenster-<br />

und Hüllkurven technik erlaubt<br />

z. B. die Erfassung von Min/Max- -<br />

Spitzenwerten und Kraft-Mittelwerten<br />

in einem parametrierten Toleranzbereich.<br />

Mit dem X/Y-Prozess-<br />

Controller DIGIFORCE 9307 (Bild 5)<br />

sind solche Prüf methoden einfach<br />

umzusetzen. Über eine Anbindung<br />

via PROFINET, EtherCAT, EtherNet/<br />

IP und Ethernet UDP unterstützt das<br />

Modul eine flexible Ablaufsteuerung<br />

und Mess datenerfassung. Bis zu<br />

128 Messprogramme ermöglichen<br />

eine hohe Produkt varianz. Wird beispielsweise<br />

für das Einsetzen einzelner<br />

Zellenplatten/Zellenblöcke in ein<br />

Zellengehäuse der Kraft-Weg überwacht,<br />

können für die Optimierung<br />

der Taktzeit immer mehrere Einheiten<br />

gleichzeitig gefügt und mit Hilfe von<br />

kaskadierten DIGIFORCE-Controllern<br />

jede einzelne Platte erfasst und<br />

ausgewertet werden.<br />

Langzeitüberwachung<br />

des Ausdehnungsverhaltens<br />

von Akkuzellen<br />

Doch nicht nur zeitkritische Messungen<br />

in der Fertigungslinie sind<br />

wichtig, auch für Labormessungen<br />

zum Batterieverhalten von Einzelzellen<br />

und Akkupacks, beispielsweise<br />

in der Entwicklung oder für Stichproben<br />

kontrollen, werden Messgeräte<br />

gebraucht. Damit lassen sich<br />

auch mechanische Messwerte zur<br />

Langzeitbeobachtung z. B. der Ausdehnung<br />

bei Lade- und Entladezyklen<br />

oder der Bestimmung der auftretenden<br />

Kräfte mit Über wachung<br />

der Temperaturen bzw. zur Optimierung<br />

der Druckverteilung und<br />

Lebensdauer leicht bestimmen. Der<br />

burster Druckkraftsensor 8526 eignet<br />

sich durch die kleine Bauform<br />

und drei Befestigungs bohrungen<br />

für solche Aufgaben in unterschiedlichen<br />

Anwendungs gebieten (Bild 6).<br />

Selbst Winkelfehler in der Krafteinleitung<br />

von bis zu 3° Abweichung<br />

zur Messachse beeinflussen das<br />

Messergebnis nur sehr gering. Sein<br />

breites Messbereichsspektrum von<br />

0…100 N bis 0...1 MN erlaubt nicht<br />

nur bei Akkuzellen z. B. die genaue<br />

Erfassung der Kräfte bzw. die Ausdehnung<br />

mit der Temperatur beim<br />

Laden und Entladen der Zellen.<br />

Das wiederum gestattet eine exakte<br />

Bewertung des Langzeitverhaltens<br />

und des Alterungsprozesses.◄<br />

Bild 6: Mechanische Messwerte<br />

zur Langzeitbeobachtung der<br />

Ausdehnung bei Lade- und<br />

Entladezyklen oder der Bestimmung<br />

der auftretenden Kräfte<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 31


Künstliche Intelligenz<br />

Tiny-ML – Mikrocontroller erkennen Anomalien<br />

Energie- und ressourcenschonende Lösungen für die erfolgsorientierte Digitalisierung im Mittelstand<br />

Bild 1: Drei typische SBCs, oben ein Raspberry Pi, in der Mitte dessen<br />

abgespeckte Variante Raspberry Pi zero, unten das Evaluationsboard<br />

des MAX78000.<br />

Der erwartete Wertbeitrag von KI<br />

in Höhe 488 Milliarden EUR [1] im<br />

Jahr 2025 für die deutsche Industrie<br />

steht im krassen Missverhältnis<br />

zu den Ergebnissen einer Studie<br />

im Auftrag des Wirtschaftsministeriums:<br />

Nur rund 6 % der deutschen<br />

Unternehmen nutzen KI;<br />

die meisten davon Großunternehmen<br />

und Startups. Im klassischen<br />

Mittelstand ist sicherlich ein großes<br />

Potenzial vorhanden - aber wie<br />

schon bei Industrie 4.0/Big Data<br />

Autoren:<br />

Andreas Federl (li), M.Sc.<br />

TH Deggendorf<br />

Markus Böhmisch (re), M.Sc.<br />

Entwicklungsingenieur<br />

Elec-Con technology GmbH<br />

www.elec-con.com<br />

klemmt die Säge bei der Einführungs-<br />

und Umsetzungsunterstützung<br />

für die ersten Gehversuche.<br />

Der nachfolgende Artikel will Hilfe<br />

zur Selbsthilfe geben, zeigt bewährte<br />

Umsetzungsmethoden auf, vermittelt<br />

Praxiserfahrung und versucht,<br />

auf bereits bekannte Fallstricke aufmerksam<br />

zu machen. Denn gerade<br />

in der Zustandsüberwachung und<br />

vorausschauenden Wartung bieten<br />

sich Einsatzfelder für KI im industriellen<br />

Umfeld, die eine schnelle<br />

Amortisation versprechen.<br />

Was ist KI<br />

für den Mittelstand?<br />

Bei KI denken viele erst einmal<br />

an Chat-GPT und ähnliche Systeme<br />

(Bild 2). Diese Systeme sind<br />

sehr mächtig - haben aber auch<br />

einen entsprechenden Hunger nach<br />

Energie. Nach einer US-amerikanischen<br />

Studie benötigt allein das<br />

Training eines einzelnen dieser KI-<br />

Modelle mindestens so viel elektrische<br />

Energie wie 100 Haushalte.<br />

Bild 2 zeigt ein Foto, das niemals<br />

gemacht wurde. KI hat den real existierenden<br />

Unternehmer Jeff Bezos<br />

in eine fiktive Szene kurz vor dem<br />

Launch seiner Website amazon.com<br />

eingebettet. Das Spiel Mars Marauder<br />

(unten rechts) gab es nie; das<br />

iPhone (unten links, kaum erkennbar)<br />

wurde 2007 vorgestellt - und<br />

damit 12 Jahre nach dem behaupteten<br />

Fototermin.<br />

Doch auch kleinere KI-Modelle,<br />

wie sie z. B. in der mittelständischen<br />

Industrie zum Einsatz kommen können,<br />

benötigen Strom. Je mehr KI-<br />

Modelle auf Desktop-PCs zum Einsatz<br />

kommen, desto schneller werden<br />

sie sich zu einem weiteren Lastfaktor<br />

für die Energieversorgung entwickeln<br />

- und der Stromverbrauch<br />

zu einem Kostenfaktor.<br />

Ressourcenund<br />

energieeffiziente<br />

KI-Lösungen<br />

Aus diesen Überlegungen heraus<br />

ging das Labor für hardwarenahe<br />

Digitalisierung an der Technischen<br />

Hochschule Deggendorf (THD)<br />

der Frage nach, wie sich ressourcen-<br />

und energieeffiziente KI-<br />

Lösungen entwickeln und umsetzen<br />

lassen. Der Fokus liegt dabei<br />

auf eng begrenzten Anwendungen,<br />

welche auf vergleichsweise kleinen<br />

und preiswerten Rechnern<br />

oder Mikrocontrollern laufen können.<br />

Entsprechend werden solche<br />

Lösungen nachfolgend als “Tiny”<br />

bezeichnet. Gemeinsam mit dem<br />

Unternehmen Elec-Con technology<br />

aus Passau, Hersteller digital<br />

geregelter Stromversorgungen,<br />

untersucht die THD, welche spezifischen<br />

Möglichkeiten, aber auch<br />

Einschränkungen sich aus dem<br />

Einsatz solcher Modelle ergeben.<br />

Schon Künstliche Intelligenz<br />

oder nur<br />

Maschinelles Lernen?<br />

Prinzipiell zielt Künstliche Intelligenz<br />

(KI) darauf, Maschinen zu<br />

befähigen, angemessen und vorausschauend<br />

in ihrer Umgebung zu<br />

agieren, also auch bis zu einem<br />

gewissen Grad Sinneseindrücke<br />

zu erfassen und darauf zu reagieren,<br />

Informationen aufzunehmen<br />

und zu verarbeiten, als auch Wissen<br />

zu speichern, Sprache zu verstehen<br />

und zu erzeugen sowie perspektivisch<br />

Probleme zu lösen und<br />

Ziele zu erreichen.<br />

Bereits anhand dieser Definition<br />

wird klar, dass so ein Ansatz viel zu<br />

mächtig ist, um damit vergleichsweise<br />

einfache Herausforderungen<br />

zu lösen, etwa zu erkennen, dass ein<br />

gerade gefertigtes Teil in bestimmten<br />

Eigenschaften vom erwarteten<br />

Ergebnis abweicht.<br />

Maschinelles Lernen<br />

Daher fokussiert sich dieser Artikel<br />

auf das Teilgebiet Maschinelles<br />

Lernen (ML) der Künstlichen Intelligenz.<br />

Um ein fehlerhaft gefertigtes<br />

Teil sicher identifizieren zu können,<br />

muss die Maschine viele, viele Gut-<br />

Teile “gesehen” und erfasst haben.<br />

Durch diesen iterativen Prozess<br />

lernt das System, dass bestimmte<br />

Abweichungen tolerabel sind (etwa,<br />

weil in der Realität Fertigungstoleranzen<br />

nicht vermeidbar sind).<br />

Damit sind auch bereits die Kernbereiche<br />

des maschinellen Lernens<br />

umrissen. Aus den Daten, mit<br />

denen das System “gefüttert” wird,<br />

etwa Kamerabilder einer bestückten<br />

Leiterplatte, entwickeln entsprechende<br />

Algorithmen ein statistisches<br />

Modell. Das System lernt<br />

also nicht einfach Bilder auswendig,<br />

sondern es versucht, in jedem<br />

neuen Kamerabild bereits gelernte<br />

Muster und Gesetzmäßigkeiten zu<br />

erkennen.<br />

Unbekannte Daten<br />

selbständig beurteilen<br />

Ziel ist es, das System zu befähigen,<br />

neue, bisher unbekannte<br />

Daten selbständig zu beurteilen.<br />

Also z. B. in einem neuen Kamerabild<br />

zu erkennen, ob ein Widerstand<br />

auf einer Leiterplatte nur verrutscht<br />

aber beidseitig kontaktiert ist<br />

(Gut-Teil), oder aber z. B. der Widerstand<br />

fehlt oder ein “Grabstein” produziert<br />

worden ist (Bild 3). In diesem<br />

Fall aktiviert das System z. B.<br />

die automatisierte Aussonderung<br />

und leitet die Baugruppe mit der<br />

Info über die identifizierten Fehler<br />

weiter zur Nacharbeit.<br />

Bild 3 zeigt den Grabsteineffekt:<br />

Wenn sich beim Reflow-Löten kleine<br />

Bauteile aufstellen, ist ein Teil der<br />

Anschlüsse nicht kontaktiert. Die-<br />

32 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

ser Fehler tritt in der Elektronikfertigung<br />

häufig auf. Da Widerstände<br />

vergleichsweise klein sind (bei der<br />

Bauform 0402 etwa 1 mm lang und<br />

0,5 mm breit), sind die Fehler nicht<br />

immer leicht zu erkennen; die Suche<br />

für das menschliche Auge ist ermüdend.<br />

Daher kommt für solche Analysen<br />

immer öfter KI zum Einsatz.<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Hat man also, wie gerade skizziert,<br />

eine bestimmte Aufgabe identifiziert,<br />

die per Tiny-ML gelöst werden<br />

soll, stellt sich die Frage nach<br />

der erforderlichen Leistungsfähigkeit.<br />

Ein System, das zwingend hochaufgelöste<br />

Bilder mehrerer Video-<br />

Kameras verarbeiten muss, benötigt<br />

zweifellos mehr (Rechen-)Leistung,<br />

als ein System, das lediglich<br />

Standbilder zur Beurteilung heranzieht.<br />

Häufig stellt man bei dieser<br />

Betrachtung fest, dass ein Embedded-Rechner<br />

oder ein entsprechend<br />

ausgestatteter Mikrocontroller für die<br />

Aufgabe völlig ausreicht.<br />

Weiterführende<br />

Überlegungen<br />

Wenn es gelingt, Tiny-ML direkt<br />

auf einem Embedded-Rechner oder<br />

Mikrocontroller zu realisieren, ergeben<br />

sich daraus einige Vorteile.<br />

• Ressourcen- und Energieverbrauch:<br />

Tabelle 1 vergleicht die<br />

wesentlichen Parameter einiger<br />

grundsätzlich geeigneter Systeme<br />

mit einem Desktop-PC.<br />

• Datensicherheit und Datenschutz:<br />

Bei ausreichender Ausstattung<br />

mit Rechenleistung bleiben<br />

die gesammelten Daten auf<br />

dem System. Weder für die Auswertung<br />

noch für das Training<br />

des Systems müssen rückverfolgbare<br />

oder auf einzelne Personen<br />

beziehbare Rohdaten weitergegeben<br />

werden. Stattdessen<br />

gibt ein entsprechend leistungsfähiges<br />

System nur hoch aggregierte<br />

und anonymisierte Daten<br />

an übergeordnete Systeme weiter.<br />

• Cybersicherheit: KI-Systeme<br />

sind beliebte Ziele für Hackerangriffe,<br />

und diese können durchaus<br />

sehr subtil sein, etwa indem<br />

ein böswilliger Angreifer dem System<br />

bestimmte Botschaften “beibringt”.<br />

Embedded Systeme sind<br />

prinzipbedingt viel weniger angreifbar.<br />

Zum einen wegen fehlender<br />

oder eingeschränkter Netzwerkanbindung,<br />

zum anderen aber auch,<br />

weil darauf z. B. Betriebssysteme<br />

zum Einsatz kommen, für die es<br />

kaum entsprechende Schad- oder<br />

Angriffswerkzeuge gibt.<br />

Links im Bild: Bestückvorgang. Rechts: nach dem Löten<br />

(1) Lötstopplack<br />

(2) Pad (Anschlussfläche)<br />

(3) Lötstopplack<br />

(4) Lötvorgang<br />

(5) Lötverbindung auf einer Seite<br />

(6) Grabstein: Das Bauteil hat sich aufgestellt<br />

Bild 3: Grabsteineffekt: Wenn sich beim Reflow-Löten kleine Bauteile<br />

aufstellen, ist ein Teil der Anschlüsse nicht kontaktiert. © Elec-Con<br />

Bild 2: Dieses Foto ist niemals gemacht worden. KI hat den real<br />

existierenden Unternehmer Jeff Bezos in eine fiktive Szene eingebettet.<br />

© gemeinfrei<br />

Bei einem entsprechenden Systemzuschnitt<br />

ist es technisch auch<br />

nicht möglich, dieses bzw. das angeschlossene<br />

Netzwerk über die Sensoren<br />

anzugreifen [2]. Mittels eines<br />

KI-Ansatzes kann bei bestimmten<br />

Aufgaben sogar komplett auf Sensoren<br />

verzichtet werden. Das reduziert<br />

die Systemkosten und kann<br />

die Cybersicherheit deutlich verbessern.<br />

So gelingt es etwa, mittels<br />

Tiny-ML das Strom-Zeit-Profil<br />

eines Verbrauchers auszuwerten<br />

und darin Anomalien zu identifizieren.<br />

Nur ein Beispiel dafür ist<br />

das zuverlässige Erkennen eines<br />

beschädigten CPU-Lüfters einer<br />

Hochleistungs-Grafikkarte.<br />

Zustandsüberwachung<br />

und vorausschauende<br />

Instandhaltung<br />

Im industriellen Umfeld sind Applikationen<br />

im Bereich der Zustandsüberwachung<br />

und der vorausschauenden<br />

Wartung häufige erste Einsatzgebiete<br />

von KI-Verfahren, weil<br />

sie in aller Regel wenig komplex<br />

sind, aufgrund vermiedener ungeplanter<br />

Maschinenstillstände aber<br />

eine kurze Amortisationszeit versprechen.<br />

Gerade wenn es darum geht,<br />

unscharfe Muster oder Anomalien<br />

zu erkennen, kann Tiny-ML seinen<br />

Vorteil ausspielen. Damit lassen<br />

sich auch Prognosen über die nahe<br />

Zukunft treffen, basierend auf den<br />

gesammelten Daten und erlernten<br />

Mustern. Ein Beispiel ist das Erkennen<br />

des bevorstehenden Ausfalls<br />

eines Lagers. Rechtzeitig vor dem<br />

ungeplanten Stillstand lässt sich<br />

der Austausch des Lagers in die<br />

Wartungsschicht verschieben und<br />

sich so die Effizienz von Wartungsprozessen<br />

erheblich steigern [3].<br />

Anwendung von KI<br />

in eingebetteten Systemen<br />

Als Plattform für eingebettete<br />

Systeme dienen häufig SBCs [4].<br />

Beispiele für solche Systeme sind<br />

Raspberry Pi, BeagleBone oder<br />

Arduino. Diese kleinen Universalrechner<br />

kommen auch in der Automatisierung,<br />

der Robotik, zur Anbindung<br />

von Geräten an das IoT (Internet<br />

der Dinge) oder in der Lehre zum<br />

Einsatz. Sie sind günstig, vielseitig<br />

verwendbar sowie einfach zu programmieren.<br />

Die permanente Arbeit einer weltweiten<br />

Community sorgt dafür, dass<br />

es für viele Applikationen bereits<br />

Beispiellösungen gibt; man das<br />

Rad also nicht immer vollständig<br />

neu erfinden muss.<br />

Spezieller SBC<br />

Je höher die Stückzahl eines<br />

Geräts ist, desto mehr lohnt sich<br />

die Entwicklung eines speziellen<br />

SBC mit applikationsspezifischer<br />

Programmierung für genau diese<br />

Anwendung. Teilweise werden solche<br />

Systeme um dafür optimierte<br />

Mikroprozessoren bzw. Mikrocontroller<br />

herum aufgebaut. So sind<br />

etwa in modernen Kraftfahrzeugen<br />

bis zu hundert solcher eingebetteter<br />

Systeme im Einsatz; dort<br />

allerdings häufig als Steuergeräte<br />

bezeichnet. Das Aufgabenspektrum<br />

reicht von der komplexen und mit<br />

mehreren Mikrocontrollern bestückten<br />

Motorsteuerung über Bremssysteme,<br />

Navigations- und Entertainment-Systeme<br />

bis hin zum elektronischen<br />

Blinker-Relais.<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 33


Künstliche Intelligenz<br />

Leistungsdaten in Vergleich<br />

PC Raspberry Pi 2 (B) Raspberry Pi (Zero) Arduino Nano MAX78000FTHR<br />

CPU Intel ARM Cortex A7 ARM Cortex A7 megaAVR ARM Cortex M4<br />

+ Neural Network<br />

Accelerator<br />

Taktfrequenz [GHz] 2…5 0,6 1 0,016 0,1<br />

Anzahl Kerne 1…8 4 1 1 2<br />

Busbreite [bit] 64 32 32 8 32<br />

Arbeitsspeicher [GB] 4…32 4 0,512 0,000032 0,00064<br />

Rechenleistung [GFLOPS] 200…400 4….5 0,2…0,3 0,0013<br />

Stromaufnahme (typ.) [W] 60 5 1,3 0,17 0,25<br />

Raumbedarf (typ) [l] 5 0,12 0,03 0,01 0,02<br />

Energiebedarf [8] [kWh] 5.256 438 113 15 22<br />

Energiekosten [9] [EUR] 1.300 110 28 4 6<br />

Preis (typ.) [EUR] 1.000 60 30 20 60<br />

Tabelle 1: Vergleich der Leistungsdaten unterschiedlicher Rechner-Plattformen<br />

Tiny-ML-Applikationen<br />

Sowohl SBCs als auch Mikroprozessoren<br />

sind wegen ihrer Flexibilität<br />

sowie ihrer kleinen Abmessungen<br />

ideal für Tiny-ML-Applikationen<br />

geeignet. Sie sind in der Lage,<br />

komplexe Berechnungen durchzuführen,<br />

während sie gleichzeitig<br />

wenig Energie verbrauchen (siehe<br />

Tabelle 1). Zwar können preiswerte<br />

SBCs nicht mit den Rechenleistungen<br />

von PCs mithalten; dies<br />

ist aber auch nicht zwingend erforderlich:<br />

Viele KI-Modelle können<br />

so optimiert werden, dass sie trotz<br />

begrenzter Ressourcen anspruchsvolle<br />

Aufgaben erfüllen können.<br />

Durch die geschickte Anpassung<br />

der KI-Modelle an die begrenzten<br />

Ressourcen von eingebetteten Systemen<br />

können diese mit geringem<br />

Energieverbrauch und minimaler<br />

Datenverarbeitung effektiv arbeiten.<br />

So lässt sich ein leistungsfähiges<br />

KI-System mit Ressourceneffizienz<br />

und Datensparsamkeit<br />

kombinieren.<br />

Energie- und<br />

Ressourceneffizienz<br />

Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass<br />

man für den Preis eines PCs rund<br />

50 Arduino-Boards bekommt - die<br />

zusammen etwa den halben Stromverbrauch<br />

des PCs haben. Gerade<br />

eine geringe Stromaufnahme ist ein<br />

wichtiges Kriterium für Geräte und<br />

Systeme, die aus dezentralen Energiequellen<br />

wie Solarzellen, Batterien<br />

oder Akkus versorgt werden. Entscheidend<br />

dabei ist der sparsame<br />

Umgang mit Daten, und zwar aus<br />

folgenden Gründen:<br />

• Beschränkte Ressourcen: Eingebettete<br />

Systeme sind sparsam<br />

ausgestattet und daher in aller<br />

Regel nicht in der Lage, große<br />

Datenmengen zu speichern oder<br />

zu verarbeiten. Entsprechend kommen<br />

hier ML-Modelle zum Einsatz,<br />

welche selbst wenig Speicherplatz<br />

benötigen und mit vergleichsweise<br />

kleinen Datensätzen<br />

effektiv arbeiten können.<br />

• Hier sei angemerkt, dass für eine<br />

effiziente Zustandsüberwachung<br />

teilweise ein sehr tiefes Systemverständnis<br />

erforderlich ist, um<br />

die relevanten Daten zu identifizieren<br />

und die für eine sinnvolle<br />

Auswertung minimal erforderliche<br />

Datenrate festzulegen.<br />

• Energieeffizienz: Häufig arbeiten<br />

eingebettete Systeme in Umgebungen,<br />

in denen Energie eine<br />

begrenzte Ressource ist. Das<br />

Verarbeiten großer Datenmengen<br />

erfordert mehr Rechenleistung<br />

und damit mehr Energie.<br />

Entsprechend führen daten- und<br />

rechensparsame Modelle zu einem<br />

reduzierten Energieverbrauch.<br />

• Datenschutz: Nicht selten erfassen<br />

eingebettete Systeme persönliche<br />

oder in anderer Weise sensible<br />

Daten. Datensparsamkeit<br />

kann dazu beitragen, die Menge<br />

der gesammelten und gespeicherten<br />

Daten zu minimieren und lokal<br />

zu halten und so die Privatsphäre<br />

der Nutzer zu schützen.<br />

KI-Modelle<br />

lassen sich komprimieren<br />

Wie erreicht man im KI-Umfeld<br />

einen sparsamen Umgang mit Daten?<br />

Zum einen durch die Komprimierung<br />

des Modells. Dazu kommen etwa<br />

folgende Techniken zum Einsatz:<br />

• Quantisierung: Codieren der<br />

Parameter bzw. Gewichte in niedrigerer<br />

Präzision. Etwa, indem<br />

diese nicht - wie während des Trainings<br />

- als 32-Bit- oder 64-Bit-Gleitkommazahlen<br />

dargestellt werden,<br />

sondern z. B. als Festkommazahlen<br />

oder ganzzahlig mit entsprechender<br />

Skalierung. Denn<br />

gerade für kleine Mikrocontroller-<br />

Architekturen, wie etwa Cortex M3,<br />

die nicht über eine Gleitkomma-<br />

Recheneinheit verfügen, stellen<br />

solche mathematischen Operationen<br />

einen hohen Rechenaufwand<br />

mit entsprechendem Energiebedarf<br />

dar.<br />

• Pruning: Bei diesem Verfahren<br />

sucht man gezielt nach unwichtigen<br />

Gewichtungen. Werden solche<br />

gefunden, werden sie entfernt;<br />

teilweise lassen sich auch komplette<br />

Feature-Kanäle entfernen<br />

(z. B. extrem seltene Ereignisse).<br />

Anschließend trainiert der Entwickler<br />

das Modell neu, um den vom<br />

Pruning verursachten Genauigkeitsabfall<br />

zu kompensieren.<br />

• Wissensdestillation: Hier versucht<br />

man, das Wissen eines<br />

komplexen, tief strukturierten<br />

Modells möglichst ohne Verlust<br />

der Gültigkeit auf ein kleineres<br />

Modell zu skalieren. Hintergrund<br />

dafür ist, dass das umfangreiche<br />

Modell zwar sehr viel mehr Details<br />

verarbeitet, dieses im konkreten<br />

Fall aber nicht benötigt wird. Entsprechend<br />

kann das kompaktere<br />

Modell auf eine weniger leistungsfähige<br />

Hardware-Plattform portiert<br />

werden.<br />

Edge-Computing<br />

Ein weiterer Ansatz zum Sparen<br />

von Daten und Energie ist Edge-<br />

Computing: Anstatt Rohdaten zur<br />

Verarbeitung an einen zentralen<br />

Server zu senden, findet die Datenverarbeitung<br />

direkt auf dem eingebetteten<br />

System statt. Da weniger<br />

Daten (ggf. drahtlos) übertragen<br />

werden müssen, sinkt der Energieaufwand<br />

für die Datenübertragung.<br />

Gleichzeitig gewinnt man an Sicherheit<br />

und garantiert die Privatsphäre<br />

(siehe oben).<br />

KI-Integration<br />

in Mikrocontrollern<br />

und Einplatinenrechnern<br />

Der Raspberry Pi (siehe Tabelle 1)<br />

ist ein Beispiel für einen kostengünstigen,<br />

kompakten Einplatinenrechner,<br />

der sich zunehmend<br />

auch in industriellen Applikationen<br />

findet. Diese SBCs lassen sich im<br />

KI-Umfeld auch gut als Knoten in<br />

einem verteilten KI-System nutzen.<br />

Jeder Knoten führt dabei individuelle<br />

Aufgaben aus und trägt zur<br />

Gesamtleistung des Systems bei.<br />

Die Programmierung erfolgt häufig<br />

in Python (siehe Kasten).<br />

KI-Rechenwerke<br />

Mittlerweile gibt es erste Mikrocontroller<br />

auf dem Markt, welche<br />

nicht nur CPUs beinhalten, sondern<br />

auch spezifische KI-Rechenwerke.<br />

Mit solchen Bausteinen lassen sich<br />

leistungsfähige, verteilte KI-Sys-<br />

34 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

teme mit geringstem Energieverbrauch<br />

umsetzen. Ein Beispiel ist<br />

der MAX78000, der dafür entwickelt<br />

wurde, neuronale Netzwerke auszuführen<br />

[5]. Seine CNN-Beschleunigungseinheit<br />

[6] ermöglicht es, KI-<br />

Inferenzen [7] mit nur Mikrojoule<br />

an Energieverbrauch durchzuführen.<br />

Tabelle 2 vergleicht wesentliche<br />

Eigenschaften dieses Mikrocontrollers<br />

mit einem Raspberry Pi.<br />

Der MAX78000 ist als System-ona-Chip<br />

(SoC) konzipiert und kann<br />

Updates seines neuronalen Netzwerks<br />

im laufenden Betrieb vornehmen.<br />

Dies macht ihn zu einem flexiblen<br />

und gut anpassbaren Werkzeug<br />

für eingebettete KI-Anwendungen.<br />

In der Praxis werden die<br />

neuronalen Netzwerke zunächst in<br />

gängigen Tools, wie etwa PYTorch<br />

(auf dem PC) trainiert, bevor sie<br />

mit den von Maxim bereitgestellten<br />

Werkzeugen auf den Mikrocontroller<br />

portiert werden.<br />

Ausblick<br />

Vorbeugende Instandhaltung und<br />

Zustandsüberwachung sind gute<br />

Einsteiger-Applikationen für den<br />

Einsatz von KI im Mittelstand. Mittels<br />

ML-Verfahren lassen sich z. B.<br />

schleichende oder typische Veränderungen<br />

in Strom-Zeit-Profilen erkennen,<br />

ohne dass es zusätzlicher Sensoren<br />

etc. bedarf. Für Einsteiger ist<br />

die große Community bei den verbreiteten<br />

SBCs ein nicht zu unterschätzender<br />

Einsatzbeschleuniger.<br />

Für fortgeschrittene Anwender<br />

macht es Sinn, sich mit den Möglichkeiten<br />

spezieller KI-Mikrocontroller<br />

vertraut zu machen. Generell<br />

empfehlen die Autoren, mit smarten<br />

Ansätzen zu arbeiten und damit mit<br />

kleinen, energie- und ressourceneffizienten<br />

Lösungen. Für das Erkennen<br />

von sich abzeichnenden Schäden<br />

durch Verschleiß, blockierter<br />

Lüfter oder fehlerhafter Druckvorgänge<br />

ist sicherlich kein High-End-<br />

IPC als Recheneinheit erforderlich.<br />

Vergleich Raspberry Pi / MAX 78000FTHR<br />

Raspberry Pi<br />

MAX 78000FTHR<br />

Weit verbreitet +++ --<br />

Große Community +++ --<br />

Vielfältige Anschlussmöglichkeiten ++ +<br />

Rechenleistung / Speicher + -<br />

KI-Rechenleistung + ++<br />

KI-Flexibilität [10] - +++<br />

Energieeffizienz / geeignet für mobile Applikationen - ++<br />

Einfache Programmierung + -<br />

Spezialisierte KI-Hardware - +++<br />

Tabelle 2: Vergleich Raspberry Pi / MAX 78000FTHR<br />

Wer schreibt:<br />

Andreas Federl ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter sowie Doktorand<br />

im Labor für hardwarenahe Digitalisierung<br />

an der Fakultät Elektrotechnik<br />

und Medientechnik (EMT)<br />

der Technischen Hochschule Deggendorf<br />

(THD). Schwerpunkt seiner<br />

Arbeit ist die Forschung im<br />

Bereich der Stromversorgungstechnik,<br />

Hardware für Embedded Systems<br />

und Anwendung von künstlicher<br />

Intelligenz im Bereich der<br />

Elektrotechnik.<br />

Markus Böhmisch ist Entwicklungsingenieur<br />

bei der Elec-Con<br />

technology GmbH. Er ist Spezialist<br />

für digital geregelte DC/DC-Wandler.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt seiner<br />

Arbeit sind Simulation sowie<br />

die EMV-Optimierung von kundenspezifischer<br />

(Leistungs-)elektronik.<br />

Referenzen<br />

[1] Quelle: Forschungsbeirat der<br />

Plattform Industrie 4.0 (acatech)<br />

[2] Nach Ansicht des TÜV Nord<br />

Cert sind “Sensoren in der Automation<br />

derzeit das gefährlichste<br />

Einfallstor für Hacker”.<br />

Python<br />

Die weit verbreitete und leicht<br />

zugängliche Programmiersprache<br />

Python ist zu einer bevorzugten<br />

Sprache für die Entwicklung von<br />

KI-Anwendungen geworden. Beispielsweise<br />

kann die Modellbildung<br />

mithilfe der freien Software-Bibliothek<br />

Scikit-Learn erfolgen, in welcher<br />

zahlreiche Modelle aus dem<br />

Bereich des maschinellen Lernens<br />

zur Verfügung stehen. Weitere<br />

Vorteile von Python sind:<br />

[3] https://www.nist.gov/publications/key-elements-contextualize-ai-driven-condition-monitoring-systems-towards-their-risk<br />

[4] SBC: Single Board-Computer<br />

oder Einplatinenrechner.<br />

Diese enthalten auf einer Leiterplatte<br />

einen voll funktionsfähigen<br />

Rechner mit Mikroprozessor,<br />

Arbeitsspeicher, Ein-/Ausgabe-Bausteinen<br />

(IOs), gelegentlich<br />

auch Massenspeicher.<br />

[5] https://www.stg-maximintegrated.<br />

com/en/products/microcontrollers/<br />

MAX78000.html#online-ds<br />

[6] CNN ist die Abkürzung von Convolutional<br />

Neural Network, zu<br />

Deutsch etwa „faltendes neuronales<br />

Netzwerk“. Dies ist ein<br />

• Die einfache und intuitiv lesbare<br />

Syntax erleichtert den schnellen<br />

Einstieg und ermöglicht erfahrenen<br />

Programmierern, sich auf<br />

KI-Algorithmen und -Konzepte<br />

zu fokussieren.<br />

• Python bietet eine breite Palette<br />

von Bibliotheken und Frameworks,<br />

die speziell für KI entwickelt<br />

wurden. Die bekanntesten<br />

sind NumPy, Pandas, TensorFlow,<br />

Keras, PyTorch und Scikit-Learn.<br />

Diese Bibliotheken bieten vorgefertigte<br />

Funktionen und Algorithmen<br />

für Aufgaben wie maschinelles<br />

Lernen, neuronale Netze,<br />

Datenanalyse und -manipulation,<br />

Bildverarbeitung etc.<br />

• Es gibt eine große und weltweit<br />

aktive Community, welche ständig<br />

neue Bibliotheken, Frameworks<br />

und Tools für KI entwickelt<br />

und verbessert. Dadurch stehen<br />

Anwendern eine Fülle von Ressourcen,<br />

Tutorials, Dokumentationen<br />

und Beispielcodes zur<br />

Verfügung. Die Zusammenarbeit<br />

und der Austausch von Wissen<br />

in der Python-Community sind<br />

auch für KI-Entwickler äußerst<br />

wertvoll.<br />

künstliches neuronales Netz.<br />

Sein Konzept ist von biologischen<br />

Prozessen inspiriert<br />

und eignet sich insbesondere<br />

für maschinelles Lernen.<br />

[7] Eine Inferenz ist bei einem neuronalen<br />

Netzwerk ein einzelner<br />

schlussfolgernder Denkvorgang<br />

bzw. ein Prozess, bei dem aus<br />

gegebenen Eingangsdaten und<br />

gelerntem Wissen Schlüsse<br />

gezogen werden.<br />

[8] bei zehn Jahren Dauerbetrieb<br />

[9] bei Stromkosten von 25 ct/kWh<br />

[10] Der MAX78000 unterstützt verschiedene<br />

Gewichtsformate für<br />

neuronale Netze und erlaubt<br />

Aktualisierungen der KI-Netzwerke<br />

im laufenden Betrieb ◄<br />

• Python ist plattformunabhängig;<br />

Programme in Python sind auf<br />

unterschiedlichsten Betriebssystemen<br />

wie Windows, macOS<br />

oder Linux lauffähig. Diese Flexibilität<br />

ist besonders wichtig, da<br />

KI-Anwendungen auf verschiedenen<br />

Plattformen und Geräten<br />

implementiert werden müssen,<br />

von Servern bis hin zu eingebetteten<br />

Systemen.<br />

• Nahtlose Integration von anderen<br />

Programmiersprachen und<br />

Tools: Im Bedarfsfall kann auf<br />

leistungsstarke Bibliotheken<br />

und Frameworks aus anderen<br />

Sprachen zurückgegriffen werden.<br />

So lassen sich komplexe<br />

Berechnungen in Python dadurch<br />

beschleunigen, dass diese als<br />

optimierte Funktionen in C oder<br />

Fortran programmiert werden.<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 35


Künstliche Intelligenz<br />

Deep Learning für IoT Anwendungen<br />

der nächsten Generation - Teil I<br />

Das EU-Projekt VEDLIoT zeigt, wie Deep Learning und künstliche Intelligenz helfen, den Anwendungsbereich<br />

von IoT-Systemen zu erweitern.<br />

ender Wartung oder autonomen<br />

Steuersystemen entscheidend ist.<br />

Trotz der zahlreichen Vorteile, die<br />

Deep Learning für IoT-Systeme mit<br />

sich bringt, gibt es bei der Implementierung<br />

inhärente Herausforderungen,<br />

beispielsweise hinsichtlich<br />

Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und<br />

Sicherheit, die angegangen werden<br />

müssen, um das Potenzial voll auszuschöpfen.<br />

Das Projekt Very Efficient<br />

Deep Learning in IoT ( VEDLIoT)<br />

stellt Lösungen für diese Herausforderungen<br />

bereit.<br />

Das Internet der Dinge (engl. Internet<br />

of Things - IoT), ein Netzwerk<br />

miteinander verbundener Geräte, die<br />

mit Sensoren und Software ausgestattet<br />

sind, hat zum Einen die Art<br />

und Weise revolutioniert, wie wir<br />

mit der Welt um uns herum interagieren,<br />

und gibt uns zum Anderen<br />

die Möglichkeit, Daten wie nie zuvor<br />

zu sammeln und zu analysieren.<br />

Autor:<br />

VEDLIoT Konsortium<br />

Jens Hagemeyer<br />

Koordinator<br />

https://www.uni-bielefeld.de/<br />

fakultaeten/technische-fakultaet/<br />

arbeitsgruppen/kognitroniksensorik<br />

Im Zuge des technologischen<br />

Fortschritts und der fortschreitenden<br />

Automatisierung werden immer<br />

mehr Gegenstände mit Konnektivität<br />

und Sensorfunktionen ausgestattet<br />

und damit Teil des IoT-Ökosystems.<br />

Es wird erwartet, dass die Zahl<br />

der aktiven IoT-Systeme bis 2027<br />

29,7 Milliarden erreichen wird, was<br />

einen erheblichen Anstieg gegenüber<br />

den 3,6 Milliarden Geräten im Jahr<br />

2015 bedeutet. Dieses exponentielle<br />

Wachstum erzeugt eine enorme<br />

Nachfrage nach Lösungen, um die<br />

Herausforderungen im Hinblick auf<br />

Rechenleistung, Zuverlässigkeit und<br />

Sicherheit von IoT-Anwendungen zu<br />

bewältigen. Insbesondere industrielles<br />

IoT, Automotive und Smart<br />

Homes sind drei wichtige Bereiche<br />

mit spezifischen Anforderungen, die<br />

jedoch einen gemeinsamen Bedarf<br />

an effizienten IoT-Systemen haben,<br />

um optimale Funktionalität und Leistung<br />

zu ermöglichen.<br />

AIoT-Architekturen<br />

Die Steigerung der Effizienz von<br />

IoT-Systemen und die Freisetzung<br />

ihres Potenzials kann durch künstliche<br />

Intelligenz (KI) und die Schaffung<br />

von AIoT-Architekturen (Artificial<br />

Intelligence of Things) erreicht<br />

werden. Durch den Einsatz hochentwickelter<br />

Algorithmen und Methoden<br />

des maschinellen Lernens befähigt<br />

KI IoT-Systeme, intelligente<br />

Entscheidungen zu treffen, große<br />

Datenmengen zu verarbeiten und<br />

wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.<br />

Diese Integration treibt beispielsweise<br />

die operative Optimierung<br />

in industriellen IoT Systemen<br />

voran, ermöglicht fortschrittliche<br />

autonome Fahrzeuge und bietet<br />

intelligentes Energiemanagement<br />

sowie personalisierte Erfahrungen<br />

in intelligenten Häusern.<br />

Deep Learning<br />

Unter den verschiedenen KI-Algorithmen<br />

ist Deep Learning, das künstliche<br />

neuronale Netze nutzt, aus<br />

mehreren Gründen sehr gut für IoT-<br />

Systeme geeignet. Einer der Hauptgründe<br />

ist seine Fähigkeit, automatisch<br />

aus Sensor-Rohdaten zu lernen<br />

und Merkmale zu extrahieren.<br />

Dies ist besonders wertvoll bei IoT-<br />

Anwendungen, bei denen die Daten<br />

unstrukturiert und verrauscht sein<br />

können oder komplexe Beziehungen<br />

aufweisen. Deep Learning ermöglicht<br />

es IoT-Systemen außerdem, Echtzeit-<br />

und Streaming-Daten effizient<br />

zu verarbeiten. Diese Fähigkeit ermöglicht<br />

eine kontinuierliche Analyse<br />

und Entscheidungsfindung, was<br />

bei zeitkritischen Anwendungen wie<br />

Echtzeitüberwachung, vorausschau-<br />

VEDLIoT:<br />

Verbessertes IoT<br />

in Kombination mit<br />

effizientem Deep Learning<br />

Eine Übersicht über die verschiedenen<br />

VEDLIoT-Komponenten ist in<br />

Bild 1 dargestellt.<br />

Im Rahmen des VEDLIoT-Projekts<br />

wird das IoT mit Deep Learning<br />

integriert, um Anwendungen<br />

zu beschleunigen und die Energieeffizienz<br />

des IoT zu optimieren.<br />

VEDLIoT erreicht diese Ziele durch<br />

den Einsatz mehrerer Schlüsselkomponenten:<br />

• Spezialisierte KI-Beschleuniger:<br />

Diese Beschleuniger werden<br />

zur Optimierung der Rechenleistung<br />

eingesetzt und ermöglichen<br />

eine erhebliche Senkung<br />

des Energieverbrauchs ohne Leistungseinbußen.<br />

Darüber hinaus<br />

verbessern sie die Gesamteffizienz<br />

von Deep-Learning-Modellen,<br />

was schnellere Inferenzen<br />

und eine bessere Skalierbarkeit<br />

für IoT-Anwendungen ermöglicht.<br />

• Hardware-sensitives Pruning<br />

und Quantisierung: Durch den<br />

Einsatz von hardware-sensitiven<br />

Pruning- und Quantisierungsverfahren<br />

beschleunigt VEDLIoT<br />

Deep-Learning-Modelle und<br />

reduziert den Speicherbedarf bei<br />

gleichbleibend hoher Genauigkeit.<br />

36 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

Requirements<br />

Safety & Robustness Modelling & Verification<br />

Applications<br />

Middleware<br />

Microserver &<br />

Accelerators<br />

Hardware<br />

Platforms<br />

• Sicherheit und Zuverlässigkeit:<br />

Die Verwendung von hardwarebasierten<br />

vertrauenswürdigen<br />

Arbeitsumgebungen gewährleistet<br />

die Integrität und Zuverlässigkeit<br />

der Deep-Learning-Modelle, die<br />

in IoT-Umgebungen eingesetzt<br />

werden. Darüber hinaus hilft ein<br />

spezielles Architekturframework<br />

bei der Berücksichtigung und<br />

Integration von Sicherheits- und<br />

ethischen Aspekten während des<br />

Requirements Engineering.<br />

• Anpassbare Hardware-Plattformen:<br />

VEDLIoT nutzt individuell<br />

anpassbare Hardware-Plattformen<br />

und ermöglicht so maßgeschneiderte<br />

Lösungen, die spezifische<br />

IoT-Anforderungen erfüllen<br />

und Deep-Learning-Algorithmen<br />

optimieren.<br />

Smart Home Industrial IoT Automotive AI<br />

Coral SoM<br />

Embedded/<br />

Far Edge<br />

Xilinx<br />

Kria<br />

COM-HPC<br />

Xilinx Zynq<br />

UltraScale+<br />

Near Edge<br />

VEDLIoT [1] konzentriert sich auf<br />

einige Anwendungsfälle, wie z. B.<br />

bedarfsorientierte Interaktionsmethoden<br />

in Smart Homes (Bild 2),<br />

industrielle IoT-Anwendungen wie<br />

Zustandsüberwachung von Elektromotoren<br />

für prädiktive Instandhaltung<br />

(vorausschauende Wartung)<br />

oder Erkennung von Lichtbögen in<br />

Gleichstromverteilungen. Im Automobilbereich<br />

(Bild 3) wird eine automatische<br />

Notbremsung für Fußgänger<br />

(PAEB)-System betrachtet, welches<br />

verteilt, sowohl lokal im Fahrzeug<br />

als auch in entfernt in der Edge implementiert<br />

wird. (Bild 3).<br />

VEDLIoT optimiert solche Anwendungsfälle<br />

systematisch in einem<br />

Bottom-up-Ansatz durch den Einsatz<br />

von Requirements Engineering<br />

und Verifikationstechniken,<br />

wie in Bild 1 dargestellt. Das Projekt<br />

kombiniert Expertenwissen aus<br />

verschiedenen Bereichen, um eine<br />

robuste Middleware zu schaffen,<br />

die die Entwicklung durch Tests,<br />

Benchmarking und Deployment-<br />

Frameworks erleichtert und letztlich<br />

die Optimierung und Effektivität<br />

von Deep-Learning-Algorithmen<br />

in IoT-Systemen sicherstellt.<br />

In den folgenden Abschnitten stellen<br />

wir die einzelnen Komponenten<br />

des VEDLIoT-Projekts kurz vor.<br />

Spezialisierte<br />

KI-Beschleuniger<br />

Jetson AGX<br />

NVIDIA Xavier<br />

Es gibt verschiedene Beschleuniger<br />

für ein breites Anwendungsspektrum,<br />

von kleinen eingebetteten<br />

Systemen mit einem Leistungsbudget<br />

im Milliwattbereich bis hin zu<br />

leistungsstarken Cloud-Plattformen.<br />

Diese Beschleuniger werden auf der<br />

Grundlage ihrer Spitzenleistungswerte<br />

in drei Hauptgruppen eingeteilt,<br />

wie in Bild 4 dargestellt.<br />

Ultra-Low-Power<br />

Beschleuniger<br />

Security & Safety<br />

SMARC<br />

Xilinx Zynq<br />

UltraScale+<br />

RPi CM4<br />

ARVSOM<br />

Die erste Gruppe ist die Ultra-Low-<br />

Power-Kategorie (< 3 W), die aus<br />

energieeffizienten Mikrocontrollerähnlichen<br />

Kernen in Kombination<br />

mit kompakten Beschleunigern für<br />

spezifische Deep-Learning-Funktionen<br />

besteht. Diese Beschleuniger<br />

sind für IoT-Anwendungen konzipiert<br />

und bieten einfache Schnittstellen<br />

für eine leichte Integration.<br />

Einige Beschleuniger dieser Kategorie<br />

verfügen über Kamera- oder<br />

Audioschnittstellen, die effiziente<br />

Bild- oder Tonverarbeitungsaufgaben<br />

ermöglichen. Sie können eine<br />

generische USB-Schnittstelle bieten,<br />

die es ihnen ermöglicht, als<br />

Beschleunigergeräte zu fungieren,<br />

die an einen Host-Prozessor angeschlossen<br />

sind. Diese Ultra-Low-<br />

Power-Beschleuniger sind ideal für<br />

IoT-Anwendungen, bei denen Energieeffizienz<br />

und Kompaktheit eine<br />

wichtige Rolle spielen, und bieten<br />

eine optimierte Leistung für Deep-<br />

Learning-Aufgaben ohne übermäßigen<br />

Stromverbrauch.<br />

Der VEDLIoT-Anwendungsfall<br />

der vorausschauenden Wartung<br />

ist ein gutes Beispiel und nutzt<br />

einen Ultra-Low-Power-Beschleuniger.<br />

Eines der wichtigsten Designkriterien<br />

ist der niedrige Stromverbrauch,<br />

da es sich um ein batteriebetriebenes<br />

kleines Gerät handelt,<br />

das extern an jedem Elektromotor<br />

installiert werden kann und<br />

den Motor mindestens drei Jahre<br />

lang ohne Batteriewechsel überwachen<br />

soll.<br />

Low-Power Beschleuniger<br />

Die nächste Kategorie ist die Low-<br />

Power-Gruppe (3 W bis 35 W), die<br />

auf eine breite Palette von Automatisierungs-<br />

und Automobilanwendungen<br />

abzielt. Diese Beschleuniger<br />

verfügen über Hochgeschwindigkeitsschnittstellen<br />

für externe<br />

Speicher und Peripheriegeräte<br />

sowie eine effiziente Kommunikation<br />

mit anderen Verarbeitungsgeräten<br />

oder Hostsystemen wie PCIe.<br />

Sie unterstützen modulare und auf<br />

Mikroservern basierende Ansätze<br />

und bieten Kompatibilität mit verschiedenen<br />

Plattformen. Darüber<br />

hinaus sind viele Beschleuniger dieser<br />

Kategorie mit leistungsstarken<br />

Anwendungsprozessoren ausgestattet,<br />

auf denen vollständige Linux-<br />

Betriebssysteme laufen und die<br />

eine flexible Softwareentwicklung<br />

und -integration ermöglichen. Einige<br />

Geräte dieser Kategorie enthalten<br />

spezielle anwendungsspezifische<br />

integrierte Schaltkreise (ASICs),<br />

während andere NVIDIAs eingebettete<br />

Grafikprozessoren (GPUs)<br />

integrieren. Diese Beschleuniger<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 37<br />

Cloud<br />

Open<br />

Call<br />

Toolchain Emulation Benchmarking & Deployment<br />

Bild 1: Überblick über die verschiedenen VEDLIoT Komponenten<br />

Bild 2: Smart mirror Demonstrator<br />

als Teil der Smart Home Anwendung<br />

in VEDLIoT<br />

u.RECS t.RECS RECS|Box<br />

Trusted Execution &<br />

Communication<br />

Monitoring<br />

RISC-V<br />

extensions<br />

Bild 3: Automatische Notbremsung für Fußgänger, entwickelt als Teil der<br />

Automotive AI-Anwendung in VEDLIoT


Künstliche Intelligenz<br />

Performance [GOPS]<br />

10.000.000<br />

1.000.000<br />

100.000<br />

10.000<br />

1.000<br />

100<br />

10<br />

ASIC<br />

GPU<br />

FPGA<br />

GAP9<br />

MAX78000<br />

GAP8<br />

GPX-10<br />

Xcore.ai<br />

Akida<br />

KL720<br />

KL520<br />

Kendryte K210<br />

Cloud AI 100<br />

Tesla H100<br />

Orin AGX<br />

Tyr3<br />

RunAI200 Groq TSP Tesla A100<br />

Tyr2<br />

SN10<br />

Tyr1<br />

Grayskull<br />

Orin NX<br />

Graphcore C2<br />

Xilinx VC1902<br />

NVIDIA T4 Tesla V100<br />

Ascend 310<br />

Xilinx VE2302 Mozart Google TPUv3<br />

El Cano Hailo-8<br />

Xavier AGX<br />

GTX1660<br />

Xavier NX<br />

Myriad X InferX X1<br />

HX40416 Jetson TX2<br />

High Performance<br />

Jetson Nano<br />

Sophon BM1880<br />

Low Power<br />

Ultra Low Power<br />

1<br />

0,01 0,1 1<br />

Power [Watt]<br />

10 100 1000<br />

Bild 4: Überblick über verschiedene KI-Beschleuniger<br />

bieten ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen Stromverbrauch und Verarbeitungsleistung<br />

und eignen sich<br />

daher gut für verschiedene rechenintensive<br />

Aufgaben in der Automatisierung<br />

und im Automobilbereich.<br />

High-Performance<br />

Beschleuniger<br />

Die Hochleistungskategorie<br />

(> 35 W) von Beschleunigern ist für<br />

anspruchsvolle Inferenz- und Trainingsszenarien<br />

in Edge- und Cloud-<br />

Servern konzipiert. Diese Beschleuniger<br />

bieten eine außergewöhnliche<br />

Verarbeitungsleistung und eignen<br />

sich daher für rechenintensive Aufgaben.<br />

Sie werden in der Regel als<br />

PCIe-Erweiterungskarten eingesetzt<br />

und bieten Hochgeschwindigkeitsschnittstellen<br />

für eine effiziente Datenübertragung.<br />

Die Geräte dieser<br />

Kategorie haben eine hohe Rechenleistung,<br />

aber auch eine recht hohe<br />

thermische Entwurfsleistung (TDP).<br />

Zu diesen Beschleunigern gehören<br />

dedizierte ASICs, die für ihre spezielle<br />

Leistung bei Deep Learning-<br />

Aufgaben bekannt sind. Sie bieten<br />

beschleunigte Verarbeitungskapazitäten<br />

und ermöglichen schnellere<br />

Inferenz- und Trainingszeiten. Einige<br />

GPUs der Verbraucherklasse können<br />

ebenfalls in Benchmarking-Vergleiche<br />

einbezogen werden, um<br />

eine breitere Perspektive zu bieten.<br />

Unterstützung bei der<br />

Auswahl der Beschleuniger<br />

Die Auswahl des richtigen<br />

Beschleunigers aus der oben<br />

erwähnten breiten Palette der verfügbaren<br />

Optionen ist nicht einfach.<br />

VEDLIoT erleichtert dies jedoch,<br />

indem gründliche Bewertungen<br />

und Evaluierungen verschiedener<br />

Architekturen, einschließlich GPUs,<br />

Field-Programmable Gate Arrays<br />

(FPGAs) und ASICs durchführt wurden.<br />

Im Rahmen des Projekts [2]<br />

wurden die Leistung und der Energieverbrauch<br />

dieser Beschleuniger<br />

sorgfältig untersucht, um ihre Eignung<br />

für bestimmte Anwendungsfälle<br />

sicherzustellen.<br />

Hardware-gesteuertes<br />

Pruning und Quantisierung<br />

Business Goals and Use Cases<br />

Trainierte Deep-Learning-Modelle<br />

weisen Redundanzen auf, die manchmal<br />

auf das 49-fache ihrer ursprünglichen<br />

Größe komprimiert werden<br />

können, ohne dass die Genauigkeit<br />

darunter leidet. Obwohl sich viele<br />

Arbeiten mit einer solchen Komprimierung<br />

befassen, zeigen die<br />

meisten Ergebnisse theoretische<br />

Geschwindigkeitssteigerungen, die<br />

sich nur manchmal in einer effizienteren<br />

Hardwareausführung niederschlagen,<br />

da sie die Zielhardware<br />

nicht berücksichtigen. Obwohl<br />

bereits verschiedene Frameworks für<br />

diese Schritte zur Verfügung stehen,<br />

variiert ihre Interoperabilität, was zu<br />

unterschiedlichen Ergebnissen führt.<br />

VEDLIoT adressiert diese Herausforderungen<br />

durch eine hardwarenahe<br />

Modelloptimierung unter Verwendung<br />

von ONNX, einem offenen<br />

Format zur Darstellung von Machine-<br />

Learning-Modellen, dass die Kompatibilität<br />

mit dem aktuellen offenen<br />

Ökosystem gewährleistet. Darüber<br />

hinaus dient Renode (Antmicro Ltd,<br />

„Renode IoT development Framework“,<br />

www.renode.io), ein Open-<br />

Source-Simulationsframework, als<br />

funktionaler Simulator für komplexe<br />

heterogene Systeme, der die Simulation<br />

kompletter System-on-Chips<br />

(SoCs) und die Ausführung derselben<br />

Software auf der Hardware ermöglicht.<br />

Zusätzlich verwendet VEDLIoT<br />

das EmbeDL-Toolkit zur Optimierung<br />

von Deep-Learning-Modellen<br />

(EmbeDL AB, „EmbeDL Model Optimization<br />

SDK“, https://www.embedl.<br />

com/product). Das EmbeDL-Toolkit<br />

bietet umfassende Werkzeuge<br />

und Techniken zur Optimierung von<br />

Deep-Learning-Modellen für einen<br />

effizienten Einsatz auf ressourcenbeschränkten<br />

Geräten. Durch die<br />

Berücksichtigung hardwarespezifischer<br />

Einschränkungen und Merkmale<br />

ermöglicht das Toolkit Entwicklern<br />

zu komprimieren, zu quantifizieren,<br />

zu beschneiden und Modelle<br />

zu optimieren, während gleichzeitig<br />

die Ressourcenauslastung minimiert<br />

und eine hohe Inferenzgenauigkeit<br />

beibehalten wird. EmbeDL konzentriert<br />

sich auf die hardwarenahe<br />

Optimierung und stellt sicher, dass<br />

Deep-Learning-Modelle effektiv auf<br />

Edge- und IoT-Geräten eingesetzt<br />

werden können, um das Potenzial<br />

für intelligente Anwendungen in verschiedenen<br />

Bereichen zu erschließen.<br />

Mit EmbeDL können Entwickler<br />

eine überragende Leistung, schnellere<br />

Inferenzen und eine verbesserte<br />

Energieeffizienz erzielen, was es zu<br />

einer unverzichtbaren Ressource für<br />

alle macht, die das Potenzial von<br />

Deep Learning in realen Anwendungen<br />

ausschöpfen wollen.<br />

Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit<br />

Da VEDLIoT darauf abzielt, Deep<br />

Learning mit IoT-Systemen zu kombinieren,<br />

wird die Gewährleistung<br />

von Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

entscheidend. Um diese Aspekte in<br />

den Mittelpunkt zu stellen, nutzt das<br />

Projekt vertrauenswürdige Ausfüh-<br />

Behaviour and Context Means and Resources Communication Quality Concerns<br />

Logical, Process, Constraints Data, Learning, AU, Hardware Information, Connectivity Ethics, Privacy, Security, Safety<br />

Analytical Level<br />

Conceptual Level<br />

Design Level<br />

Bild 5: Architekturframework mit verschiedenen Ebenen<br />

Run Time Level<br />

38 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

rungsumgebungen (TEEs) wie Intel<br />

SGX und ARM TrustZone zusammen<br />

mit Open-Source-Laufzeiten wie<br />

WebAssembly [3], [4]. TEEs bieten<br />

sichere Umgebungen, die kritische<br />

Softwarekomponenten isolieren und<br />

vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen<br />

schützen. Durch die Verwendung<br />

von WebAssembly bietet<br />

VEDLIoT eine gemeinsame Umgebung<br />

für die Ausführung im gesamten<br />

Kontinuum, vom IoT über Edge<br />

bis hin zur Cloud.<br />

Im Zusammenhang mit TEEs stellt<br />

VEDLIoT Twine [5] und WaTZ [6] als<br />

vertrauenswürdige Laufzeitumgebungen<br />

für Intels SGX bzw. ARMs<br />

TrustZone vor. Diese Laufzeitumgebungen<br />

vereinfachen die Softwareerstellung<br />

in sicheren Umgebungen<br />

durch die Nutzung von WebAssembly<br />

und seiner modularen Schnittstelle.<br />

Diese Integration überbrückt<br />

die Lücke zwischen vertrauenswürdigen<br />

Ausführungsumgebungen und<br />

AIoT und hilft Deep-Learning-Frameworks<br />

nahtlos zu integrieren. Innerhalb<br />

von TEEs, die WebAssembly<br />

verwenden, erreicht VEDLIoT einen<br />

hardwareunabhängigen, robusten<br />

Schutz vor böswilligen Eingriffen,<br />

wobei die Konfiguration sowohl der<br />

Daten als auch der Deep Learning-<br />

Modelle erhalten bleibt. Diese Integration<br />

unterstreicht das Engagement<br />

von VEDLIoT, kritische Softwarekomponenten<br />

zu sichern, eine<br />

sichere Entwicklung zu ermöglichen<br />

und datenschutzfreundliche AIoT-<br />

Anwendungen in Cloud-Edge-Umgebungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Spezielles<br />

Architekturframework<br />

Bild 6: Überblick über die verschiedenen RECS-Plattformen, welche die VEDLIoT Hardwareplattform bilden.<br />

Darüber hinaus verwendet<br />

VEDLIoT ein spezielles Architekturframework<br />

[7], [8], wie in Bild 5<br />

dargestellt, das dabei hilft, die Anforderungen<br />

und Spezifikationen von KI-<br />

Komponenten und traditionellen IoT-<br />

System elementen zu definieren, zu<br />

synchronisieren und zu koordinieren.<br />

Dieses Rahmenwerk besteht aus<br />

verschiedenen architektonischen<br />

Ebenen, die sich mit den spezifischen<br />

Designbelangen und Qualitätsaspekten<br />

des Systems befassen,<br />

einschließlich Sicherheits- und<br />

ethischer Überlegungen. Durch die<br />

Verwendung dieser Architekturansichten<br />

als Vorlagen und deren ausfüllen,<br />

können Korrespondenzen und<br />

Abhängigkeiten zwischen den qualitätsbestimmenden<br />

Architekturansichten<br />

und anderen Entwurfsentscheidungen,<br />

wie z. B. der Konstruktion<br />

von KI-Modellen, der Datenauswahl<br />

und der Kommunikationsarchitektur<br />

identifiziert werden. Dieser<br />

ganzheitliche Ansatz gewährleistet,<br />

dass Sicherheits- und Ethik aspekte<br />

nahtlos in das Gesamtsystemdesign<br />

integriert werden. Er unterstreicht<br />

das Engagement von VEDLIoT für<br />

Robustheit und die Bewältigung<br />

neuer Herausforderungen in KIgestützten<br />

IoT-Systemen.<br />

Adaptierbare Hardware-<br />

Plattformen für IoT-Systeme<br />

Traditionelle Hardware-Plattformen<br />

unterstützen nur homogene<br />

IoT- Systeme. RECS [9] hingegen,<br />

eine KI-fähige Mikroserver-Hardwareplattform<br />

ermöglicht jedoch<br />

die nahtlose Integration verschiedener<br />

Technologien. So ermöglicht<br />

sie eine Feinabstimmung der Plattform<br />

auf spezifische Anwendungen<br />

und bietet eine umfassende Cloudto-Edge-Plattform.<br />

Alle RECS-Varianten<br />

haben das gleiche Design-<br />

Paradigma: eine dicht gekoppelte,<br />

hochintegrierte Kommunikationsinfrastruktur.<br />

Für die verschiedenen<br />

RECS-Varianten werden unterschiedliche<br />

Mikroservergrößen verwendet,<br />

von der Kreditkartengröße bis<br />

zur Tablet-Größe. Dies ermöglicht<br />

es den Kunden, für jeden Anwendungsfall<br />

und jedes Szenario die<br />

beste Variante zu wählen. Bild 6<br />

gibt einen Überblick über die RECS-<br />

Varianten. Die drei verschiedenen<br />

RECS-Plattformen eignen sich für<br />

Cloud/Datencenter (RECS|Box),<br />

Edge (t.RECS) und IoT-Nutzung<br />

(u.RECS). Alle RECS-Server verwenden<br />

Mikroserver nach Industriestandard,<br />

die austauschbar sind<br />

und die Nutzung der neuesten Technologie<br />

durch den einfachen Austausch<br />

eines Mikroservers ermöglichen.<br />

Hardware-Anbieter dieser<br />

Mikroserver bieten ein breites Spektrum<br />

unterschiedlicher Rechenarchitekturen<br />

wie Intel-, AMD- und<br />

ARM-CPUs, FPGAs und Kombinationen<br />

aus einer CPU mit einer<br />

eingebetteten GPU oder einem KI-<br />

Beschleuniger.<br />

Teil II beschäftigt sich mit verschiedenen<br />

IoT-Anwendungsfällen<br />

für effiziente KI.<br />

Das VEDLIoT-Projekt wurde durch<br />

das Forschungs- und Innovationsprogramm<br />

Horizont 2020 der Europäischen<br />

Union unter Nr. 957197<br />

gefördert.<br />

Referenzen<br />

[1] K. Mika, R. Griessl, J. Hagemeyer,<br />

P. Trancoso und M. Pasin,<br />

„VEDLIoT — Next generation accelerated<br />

AIoT systems and applications,“<br />

20th ACM International Conference<br />

on Computing Frontiers, 2023.<br />

[2] R. Griessl, J. Hagemeyer, M.<br />

Porrmann und P. Trancoso, „Evaluation<br />

of heterogeneous AIoT Accelerators<br />

within VEDLIoT,“ DATE Conference<br />

2023, 2023.<br />

[3] J. Ménétrey, A. Grüter, P.<br />

Yuhala, J. Oeftiger, P. Felber, M.<br />

Pasin und V. Schiavoni, „A Holistic<br />

Approach for Trustworthy Distri-<br />

buted Systems with WebAssembly<br />

and TEEs,“ 27th International Conference<br />

on Principles of Distributed<br />

Systems (OPODIS 2023), 2023.<br />

[4] J. Ménétrey, M. Pasin, P. Felber,<br />

V. Schiavoni, G. Mazzeo, A. Hollum<br />

und D. Vaydia, „A Comprehensive<br />

Trusted Runtime for WebAssembly<br />

with Intel SGX,“ IEEE Transactions<br />

on Dependable and Secure Computing,<br />

2023.<br />

[5] J. Ménétrey, M. Pasin, P. Felber<br />

und V. Schiavoni, „TWINE: An<br />

Embedded Trusted Runtime for<br />

WebAssembly,“ 37th IEEE International<br />

Conference on Data Engineering<br />

(ICDE’21), 2021.<br />

[6] J. Ménétrey, M. Pasin, P. Felber<br />

und V. Schiavoni, „WaTZ: A Trusted<br />

WebAssembly Runtime Environment<br />

with Remote Attestation for<br />

TrustZone,“ 42nd IEEE International<br />

Conference on Distributed Computing<br />

Systems (ICDCS’22), 2022.<br />

[7] H.-M. Heyn, E. Knauss und<br />

P. Pelliccione, „A compositional<br />

approach to creating architecture<br />

frameworks with an application to<br />

distributed AI systems,“ Journal of<br />

Systems and Software, 2023.<br />

[8] S. K. Pradhan, E. Knauss und<br />

H.-M. Heyn , „Identifying and managing<br />

data quality requirements: a<br />

design science study in the field of<br />

automated driving,“ Software Quality<br />

Journal, 2023.<br />

[9] K. Mika, F. Porrmann, K. Nils, R.<br />

Griessl und J. Hagemeyer, „RECS:<br />

A Scalable Platform for Heterogeneous<br />

Computing“.36th IEEE International<br />

System-On-Chip Conference<br />

(SOCC). ◄<br />

1<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 39


Robotik<br />

Implementierung von Cobots<br />

mit Hilfe eines digitalen Zwillings<br />

Kollaborierende Roboter<br />

in der Produktion<br />

Cobots sind speziell entwickelte<br />

Roboter, die in der Lage sind, sicher<br />

und flexibel mit Arbeitskräften<br />

zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Industrierobotern<br />

können sie nach erfolgreich<br />

abgeschlossener Risikobeurteilung<br />

direkt neben Menschen<br />

eingesetzt werden, ohne die Notwendigkeit<br />

für aufwendige Sicherheitsvorkehrungen.<br />

In der Produktion übernehmen<br />

Cobots in der Regel repetitive oder<br />

anstrengende Aufgaben, um Mitarbeitende<br />

zu entlasten und die Effizienz<br />

d zu steigern. Sie lassen sich<br />

flexibel an sich ändernde Produktionsanforderungen<br />

anpassen und<br />

können schnell und einfach umprogrammiert<br />

werden. In Kombination<br />

mit digitalen Zwillingen bieten Cobots<br />

eine innovative Lösung zur weiteren<br />

Steigerung der Effizienz und Qualität<br />

in der industriellen Fertigung.<br />

Cobots lassen sich intuitiv programmieren<br />

Schnell und ohne Fehler:<br />

In einer zunehmend digitalisierten<br />

und automatisierten Welt steht<br />

die Industrie vor der Herausforderung,<br />

ihre Fertigungsprozesse kontinuierlich<br />

zu optimieren, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Dabei spielt<br />

es eine zentrale Rolle, schnell, effizient<br />

und fehlerfrei zu fertigen. Immer<br />

mehr Unternehmen entscheiden sich<br />

daher dafür, Prozesse mit Robotern<br />

zu automatisieren.<br />

Autor:<br />

Andrea Alboni<br />

General Manager Western Europe<br />

Universal Robots<br />

www.universal-robots.com/de<br />

Um die Implementierungsphase<br />

der neuen Technologie zügig, komplikationslos<br />

und ohne große Unterbrechungen<br />

in der Produktion zu<br />

gestalten, hat sich in diesem Kontext<br />

eine innovative Lösung etabliert:<br />

die Verwendung eines digitalen<br />

Zwillings. Siemens nutzt diesen<br />

Ansatz bereits. So hat das Gerätewerk<br />

des Konzerns am Standort<br />

Erlangen seine insgesamt mehr<br />

als 70 Roboter virtuell in Betrieb<br />

genommen und damit Planungsfehlern<br />

vorgebeugt.<br />

Der digitale Zwilling<br />

Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle<br />

Repräsentation eines physischen<br />

Produkts oder Prozesses,<br />

das Unternehmen in der Planungsund<br />

Entwurfsphase nutzen, um ihre<br />

Produktionsabläufe zu optimieren.<br />

Er ist in der Fertigung bereits ein<br />

gern genutztes Tool, mit dem Ingenieure<br />

und Planer verschiedene Szenarien<br />

simulieren. Dadurch können<br />

potenzielle Schwachstellen identifiziert<br />

und behoben werden, bevor sie<br />

sich auf die reale Produktion auswirken.<br />

Dies führt zu einer erhöhten<br />

Prozess- und Produktqualität<br />

sowie zu einer Reduzierung von<br />

Ausschuss und Nacharbeit. Ein<br />

Bereich, in dem digitale Zwillinge<br />

besonders vielversprechend sind,<br />

ist die Implementierung kollaborierender<br />

Roboter, kurz Cobots.<br />

Implementierung<br />

kollaborierender Roboter<br />

Ein Unternehmen, das bei der Einführung<br />

von Cobots bereits auf die<br />

virtuelle Technologie setzt, ist Siemens.<br />

Das Gerätewerk Erlangen<br />

(GWE) hat sich in diesem Zuge als<br />

digitale Vorzeigefabrik etabliert. Hier<br />

spielen die kleinen Roboterarme eine<br />

entscheidende Rolle bei der Optimierung<br />

der Fertigungsprozesse,<br />

Die Belegschaft wurde durch ein umfassendes Change-Management<br />

von Anfang an mit einbezogen.<br />

40 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Robotik<br />

indem sie Mitarbeitende entlasten<br />

und unliebsame Aufgaben übernehmen.<br />

Der Einsatz eines digitalen<br />

Zwillings ermöglicht es dem Werk,<br />

Prozesse virtuell zu optimieren, die<br />

Roboter deutlich schneller zu nutzen<br />

und letztendlich eine hohe Qualität<br />

der Produkte sicherzustellen.<br />

Das GWE trieb die Digitalisierung<br />

und Automatisierung seiner<br />

Produktion mit der Intention voran,<br />

auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Denn fehlende Fachkräfte, steigender<br />

Kostendruck aus dem Ausland<br />

und eine immer digitaler werdende<br />

Welt wurden zunehmend<br />

zu einer Herausforderung für das<br />

Werk – wie auch für viele andere<br />

deutsche Produktionsbetriebe. Den<br />

Verantwortlichen war klar: Wenn<br />

das Werk konkurrenzfähig bleiben<br />

sollte, führte kein Weg an der Automatisierung<br />

vorbei.<br />

Cobots von Universal Robots<br />

Große Industrieroboter kamen<br />

dabei für die Fertigung, die im<br />

kleinen bis mittleren Stückzahlbereich<br />

produziert, aufgrund der fehlenden<br />

Wirtschaftlichkeit nicht in<br />

Frage. Eine passende Alternative<br />

fand Maximilian Metzner, Globaler<br />

Leiter Autonome Fertigung Elektronik<br />

bei Siemens, in den kollaborierenden<br />

Robotern von Universal<br />

Robots (UR): „Die Cobots von Universal<br />

Robots sind äußerst kompakt,<br />

vielseitig und vor allem einfach zu<br />

bedienen“, sagt Metzner. „Das größte<br />

Plus ist aber die Flexibilität, die wir<br />

dadurch gewinnen, dass die Technologie<br />

intuitiv zu programmieren<br />

und zu handhaben ist. Bei großen<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine<br />

kann ohne Schutzzaun erfolgen.<br />

Anlagen muss eine Fremdfirma<br />

kommen und helfen. Bei Universal<br />

Robots lassen sich anfallende technische<br />

Finessen intern lösen und<br />

direkt in die Linie übertragen. Das<br />

hat uns sofort überzeugt.“<br />

Beschleunigung der<br />

Cobot-Integration durch<br />

virtuelle Planung<br />

Beschleunigt wurde die Integration<br />

der Cobots durch ein besonderes<br />

GWE-Spezifikum: Durch digitale<br />

Zwillinge der Produkte kann jeder<br />

Schritt der Wertschöpfungskette<br />

virtuell geplant und im VR-Labor<br />

des Werks simuliert werden. Mithilfe<br />

der Plattform Process Simulate<br />

wird aus dem digitalen Zwilling<br />

schließlich das Roboterprogramm<br />

generiert. Das führt zu einer einfacheren<br />

Kommunikation, verhindert<br />

Planungsfehler und ermöglicht es<br />

dem Unternehmen, weiteres Automatisierungspotential<br />

zu nutzen.<br />

Heute sind im Gerätewerk Erlangen<br />

rund 70 kollaborierende Roboter<br />

Maximilian Metzner-<br />

Globaler Leiter Autonome Fertigung<br />

Elektronik bei Siemens<br />

Die Cobots leisten höchste Präzisionsarbeit.<br />

von UR im Einsatz und verrichten<br />

unterschiedliche Aufgaben. Ein Beispiel<br />

ist die Montage von Bauteilen.<br />

Mehrere UR3 Cobots verschrauben<br />

Flachbaugruppen – eine Tätigkeit,<br />

die für die Mitarbeitenden weder<br />

spannend noch einfach ist. Diese<br />

Anwendung ist inzwischen in acht<br />

GWE-Fertigungslinien im Einsatz.<br />

Sie steigert die Produktivität. Ein<br />

anderes Anwendungsbeispiel ist ein<br />

automatisierter Kleber auftrag eines<br />

Frequenzumrichters. Hier platziert<br />

ein UR5 – ausgestattet mit einem<br />

Dosiersystem – 60 Klebepunkte an<br />

20 Kondensatoren auf einer Baugruppe.<br />

Im Vergleich zur manuellen<br />

Dosierung sorgt der Cobot mit<br />

seiner Wiederholgenauigkeit für<br />

ein gleichbleibend gutes Klebe bild.<br />

Gleichzeitig sind die Produktionsmitarbeiter<br />

nicht länger dem Kontakt<br />

zum giftigen Kleber ausgesetzt.<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Im Gerätewerk Erlangen war die<br />

Automatisierung der Fertigungsprozesse<br />

ein voller Erfolg. Der Einsatz<br />

der Cobots unter Zuhilfenahme von<br />

digitalen Zwillingen erhöht nicht nur<br />

die Produktivität und verbessert<br />

die Kostenposition des Unternehmens.<br />

Sie steigert auch die Motivation<br />

der Belegschaft, da die Einführung<br />

komplikationslos ablief und<br />

sie die anstrengenden Tätigkeiten<br />

letztendlich nicht mehr selbst ausführen<br />

muss.<br />

Das GWE konnte so seine Position<br />

als attraktiver Partner in seinem<br />

Fertigungsnetzwerk für Leistungselektronik<br />

deutlich stärken.<br />

Das fränkische Werk gilt heute<br />

außerdem als Aushängeschild der<br />

Siemens AG für eine erfolgreiche<br />

Digitalisierungs- und Automatisierungs-Transformation<br />

und dient so<br />

vielen Endkunden als Vorbild. „Der<br />

Schlüssel zum Erfolg war, dass<br />

wir die Planung und Umsetzung<br />

mit unseren eigenen Fachkräften<br />

aus Technologie, Produktion und<br />

Instandhaltung realisiert haben.<br />

Dadurch halten wir alle Fäden bei<br />

uns“, so Michael Brucksch, Leiter<br />

Abteilung Automatisierungstechnik<br />

bei Siemens.<br />

Fazit<br />

Digitale Zwillinge und Cobots bieten<br />

Synergien für die Produktionsoptimierung.<br />

Die Herausforderungen,<br />

mit denen die produzierende Industrie<br />

konfrontiert ist, erfordern innovative<br />

Ansätze, um mit der Konkurrenz<br />

auf den globalen Märkten<br />

mitzuhalten. Die Kombination aus<br />

digitalen Zwillingen und kollaborierenden<br />

Robotern bietet eine erfolgsversprechende<br />

Lösung, neue Technologien<br />

schneller zu integrieren und<br />

dabei Fehler frühzeitig zu erkennen<br />

und zu beheben. ◄<br />

Michael Brucksch<br />

Leiter Automatisierungstechnik<br />

bei Siemens<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 41


Messen/Steuern/Regeln<br />

Universelles Messmodul mit Sensorversorgung<br />

Vielseitige Eingangskanäle<br />

Ausgestattet ist das Q.series X A107<br />

4x Lemo 2B SV-Modul mit vier universellen<br />

analogen Eingangskanälen,<br />

die jeweils eine Vielzahl von Signalen<br />

messen können, darunter Spannung,<br />

Strom, Widerstand, RTD und Dehnungsmessstreifen.<br />

Es zeichnet sich<br />

durch eine programmierbare Sensorversorgung<br />

für jeden Kanal aus und<br />

bietet einen Versorgungsspannungsbereich<br />

von 3,3 V bis 20 V (bzw. bis<br />

zu 24 V, wenn die Versorgungsspannung<br />

größer als 27,3 V ist) in Schritten<br />

von 10 mV und eine Strombegrenzung<br />

von 50 mA bis 100 mA in<br />

Schritten von 100 µA.<br />

Vereinfachte<br />

Sensorintegration<br />

AMC - Analytik & Messtechnik<br />

GmbH Chemnitz<br />

info@amc-systeme.de<br />

www.amc-systeme.de<br />

Das Q.series X A107 4x Lemo 2B<br />

SV-Modul ist ein anpassungsfähiges<br />

und präzises universelles Messmodul,<br />

das für Ingenieure entwickelt<br />

wurde, die eine genaue Datenerfassung<br />

in verteilten Installationen<br />

benötigen.<br />

Dieses Modul, das Teil der<br />

modularen und skalierbaren<br />

Q.series X-Produktfamilie ist,<br />

verfügt jetzt über programmierbare<br />

Sensorversorgungsspannungs-<br />

und Strombegrenzungsfunktionen<br />

pro Kanal.<br />

Das Q.series X A107-Modul<br />

umfasst eine vielseitige Sensorversorgung,<br />

die für eine Vielzahl<br />

von aktiven Sensoren wie Druckaufnehmer,<br />

verstärkte Wägezellen<br />

und Beschleunigungssensoren<br />

geeignet ist. Die integrierte Sensorversorgung<br />

macht externe Stromquellen<br />

überflüssig und stellt sicher,<br />

dass die Sensoren direkt vom Datenerfassungssystem<br />

ausreichend<br />

mit Strom versorgt werden. Diese<br />

WLAN Thermometer 1x Pt100 für IoT<br />

Der Wuppertaler Spezialist<br />

für Web-Thermometer Wiesemann<br />

& Theis bietet ab sofort<br />

ein WLAN-Thermometer an:<br />

Es misst und teilt Temperaturdaten<br />

über WLAN, sendet<br />

MQTT-Meldungen, Push-<br />

Nachrichten auf Smartphones<br />

und Daten auf Wunsch in die<br />

W&T Cloud.<br />

Das etablierte Web-Thermometer-Sortiment<br />

von Wiesemann<br />

& Theis wächst um die<br />

erste WLAN-Komponente:<br />

Das WLAN-Thermometer 1x<br />

Pt100 funktioniert gewohnt<br />

verlässlich, aber drahtlos. Der<br />

beiliegende Pt100 Klasse-A<br />

Kabelfühler hat einen Messbereich<br />

von -50 °C bis 180 °C,<br />

mit geeigneten Pt100-Fühlern<br />

können auch Temperaturen<br />

von -200 °C bis 650 °C<br />

erfasst werden.Bei individuell<br />

konfigurierbaren Ereignissen<br />

wie Temperaturüberoder<br />

Unterschreitung kann es<br />

MQTT-Nachrichten absetzen<br />

und über ntfy.sh auch Push-<br />

Nachrichten auf Smartphones<br />

versenden. Dank hoher Störfestigkeit,<br />

Hutschienenmontage<br />

und 24V-Versorgung eignet es<br />

sich bestens für die Temperaturüberwachung<br />

in Industrieumgebungen.<br />

Temperaturdaten<br />

können von überall aus im<br />

Browser überwacht und zur<br />

sicheren Speicherung in die<br />

W&T Cloud übertragen werden.<br />

Wiesemann & Theis<br />

GmbH<br />

www.wut.de<br />

42 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Messen/Steuern/Regeln<br />

Innovation vereinfacht den Einrichtungsprozess,<br />

reduziert die Komplexität<br />

der Verkabelung und minimiert<br />

die Anzahl der Verbindungspunkte,<br />

was wiederum dazu beiträgt, potenzielle<br />

Rauschstörungen während<br />

der Datenerfassung zu verringern.<br />

Hochauflösende<br />

Datenerfassung<br />

und Signalverarbeitung<br />

Die Präzision des Moduls wird durch<br />

einen hochpräzisen 24-Bit-A/D-Wandler<br />

und eine Abtastrate von 20 kS/s<br />

pro Kanal verbessert, wodurch sichergestellt<br />

wird, dass jede Messung mit<br />

hoher Auflösung und Detailgenauigkeit<br />

erfasst wird. Die Signalkonditionierungsfunktionen<br />

des Moduls,<br />

einschließlich Linearisierung, Filterung,<br />

Mittelwertbildung und RMS-<br />

Berechnung, ermöglichen eine maßgeschneiderte<br />

Signalverarbeitung,<br />

die den spezifischen Anforderungen<br />

komplexer technischer Anwendungen<br />

gerecht wird.<br />

Galvanische Trennung<br />

für Systemintegrität<br />

Um den Schutz empfindlicher<br />

Messgeräte zu gewährleisten, bietet<br />

der A107 4 x Lemo 2B SV eine<br />

3-Wege-galvanische Trennung von<br />

500 VDC zwischen Kanälen, Stromversorgung<br />

und Bussystem, um vor<br />

elektrischem Rauschen zu schützen<br />

und die Integrität und Zuverlässigkeit<br />

der Messdaten zu verbessern.<br />

Robustes Design<br />

Das A107 4 x Lemo 2B SV-Modul<br />

besteht aus einem Aluminiumund<br />

ABS-Gehäuse und ist für den<br />

zuverlässigen Einsatz in industriellen<br />

Umgebungen ausgelegt und<br />

hält Temperaturen im Bereich von<br />

-20 °C bis +60 °C und einer Luftfeuchtigkeit<br />

von 5 % bis 95 % bei<br />

50 °C stand.<br />

Kommunikation<br />

und Kompatibilität<br />

Zusätzlich zu seinen vielseitigen<br />

Eingangskanälen und seinem Design<br />

bietet das Q.series X A107 4 x Lemo<br />

2B SV-Modul eine breite Palette<br />

von Kommunikations- und Kompatibilitätsoptionen,<br />

um sich nahtlos<br />

in verschiedene industrielle Systeme<br />

zu integrieren. Das Q.series X<br />

A107 4 x Lemo 2B SV-Modul wird<br />

zu einem leistungsstarken und flexiblen<br />

Werkzeug für die präzise<br />

Datenerfassung und -steuerung in<br />

verteilten Installationen.<br />

* Die direkten EtherCAT-Fähigkeiten<br />

können, ergänzt durch den Einsatz<br />

eines Buskopplers für EtherCAT,<br />

für einen effizienten und schnellen<br />

Datenaustausch genutzt werden.<br />

* Das Modul unterstützt verschiedene<br />

Schnittstellen wie CAN-FD,<br />

ModbusTCP, Profinet, OPC UA<br />

und mehr in Kombination mit der<br />

Q.station X, um die Kompatibilität<br />

mit verschiedenen Steuerungssystemen<br />

zu gewährleisten.<br />

Hauptmerkmale<br />

• Universelle analoge Eingangskanäle:<br />

- Ausgestattet mit vier Kanälen,<br />

die jeweils eine Abtastgeschwindigkeit<br />

von 20 kS/s ermöglichen<br />

und eine breite Palette von Eingangstypen<br />

abdecken<br />

- Spannung: Bereiche von ±10 V,<br />

±1 V und ±100 mV.<br />

- Stromstärke: Bis zu ±25 mA.<br />

- Potentiometer: Von 1 kOhm bis<br />

10 kOhm.<br />

- Widerstand: Zwischen 400 Ohm<br />

und 4 kOhm.<br />

- RTD: Unterstützt Pt100- und<br />

Pt1000-Sensoren.<br />

- Dehnungsmessstreifen: Mit<br />

Bereichen von ±2,5 mV/V,<br />

±50 mV/V und ±500 mV/V.<br />

• Konnektivität:<br />

- Verfügt über 4 x 8-polige Lemo<br />

2B-Steckverbinder für robuste<br />

und sichere physische Verbindungen.<br />

• Programmierbare<br />

Sensorversorgung:<br />

- Spannungsversorgung: Einstellbar<br />

von 3,3 V bis 20 V (bis<br />

zu 24 V, wenn die Versorgung<br />

größer als 27,3 V ist) in präzisen<br />

Schritten von 10 mV.<br />

- Strombegrenzung: Konfigurierbar<br />

von 50 mA bis 100 mA<br />

in Schritten von 100 µA, ermöglicht<br />

eine fein abgestimmte<br />

Steuerung zum Schutz von<br />

Sensoren und Schaltkreisen.<br />

• Zusätzliche Anforderungen an<br />

die Stromversorgung:<br />

- Das Modul benötigt eine dedizierte<br />

Stromversorgung für<br />

die SV-Sammelschiene, um<br />

die galvanische Trennung<br />

aufrechtzuerhalten, die für<br />

die Vermeidung elektrischer<br />

Interferenzen zwischen den<br />

Kanälen entscheidend ist. Das<br />

unabhängige Netzteil unterstützt<br />

bis zu maximal 4 A auf<br />

der SV-Sammelschiene und<br />

gewährleistet so einen stabilen<br />

Betrieb und Systemintegrität.<br />

◄<br />

Mixed-Signal-Oszilloskope<br />

Die smarte Lösung für Service und Home-Office<br />

Logikanalysator + Protokollanalysator + DSO<br />

Digital: 2 GHz Timing – 200 MHz State Analyse<br />

Analog: 200 MHz bei 12-Bit Auflösung<br />

8-128 Kanäle – Digital & Analog simultan<br />

8 Gb Speicher – Streaming-Modus<br />

www.acutetechnology.de


Messen/Steuern/Regeln<br />

Berührungsloses Messen leicht gemacht<br />

Evaluation Kit für Füllstandssensoren<br />

Die Control Software des EBE Evaluation Kits lässt sich intuitiv einbinden und bietet einen übersichtlichen Überblick<br />

über die gemessenen Werte. © EBE Elektro-Bau-Elemente GmbH<br />

In der Welt der industriellen Automatisierung<br />

und Sensortechnologie<br />

stellt die präzise Messung von Füllständen<br />

eine kontinuierliche Herausforderung<br />

dar. EBE sensors+ motion<br />

bringt nun ein Evaluation Kit für Füllstandssensoren<br />

auf den Markt, das<br />

nicht nur durch seine Präzision, sondern<br />

auch durch seine Benutzerfreundlichkeit<br />

besticht. Ziel ist es,<br />

Anwendern ohne tiefgreifende technische<br />

Kenntnisse die Möglichkeit<br />

zu geben, schnell und unkompliziert<br />

valide Messergebnisse zu erzielen.<br />

EBE Elektro-Bau-Elemente GmbH<br />

www.ebe.de<br />

Intuitive Bedienung<br />

Das Herzstück des Kits ist eine<br />

Software, die speziell entwickelt<br />

wurde, um die Benutzung des Füllstandssensors<br />

so intuitiv wie möglich<br />

zu gestalten. Die Einrichtung<br />

erfolgt in wenigen Schritten: Nach<br />

dem Download der Control Software<br />

von der EBE-Homepage und<br />

dem Verbinden des Sensors über<br />

das beiliegende Interface kann der<br />

Anwender direkt starten. Weitere<br />

Ausrüstung, Schnittstellen oder<br />

Software für Datenauswertung wird<br />

nicht benötigt. Diese Zugänglichkeit<br />

ist besonders für jene von Vorteil,<br />

die sich schnell und effizient mit der<br />

Funktionsweise des Sensors vertraut<br />

machen möchten. Durch die<br />

Verwendung des Evaluation Kits<br />

wird die Anbindung und Kommunikation<br />

mit dem Füllstandssensor<br />

zum Kinderspiel.<br />

Intuitive Software trifft auf<br />

leistungsstarke Hardware<br />

Die grafische Benutzeroberfläche<br />

der Software bietet eine detaillierte<br />

Darstellung der Messwerte,<br />

die über den Sensor erfasst werden.<br />

Durch Features wie Zoomund<br />

Bewegungsfunktionen des<br />

Graphen können Anwender die<br />

Daten genauer betrachten und analysieren.<br />

Eine Übersicht aller relevanten<br />

Informationen zum Sensor<br />

ist stets verfügbar, was die Bewertung<br />

der Sensorleistung erleichtert.<br />

Eine weitere Funktion ist die Möglichkeit,<br />

Messwerte einfach aufzuzeichnen<br />

und in gängigen Formaten<br />

wie .csv oder .xls zu speichern.<br />

Dies ermöglicht eine effiziente<br />

Weiterverarbeitung und Analyse<br />

der Daten, was besonders für<br />

Elektronikentwickler von großem<br />

Nutzen ist.<br />

Anpassung auf Knopfdruck<br />

Die Software erlaubt es dem<br />

Anwender, den Sensor eigenständig<br />

für die Nutzung mit PWM (Pulsweitenmodulation)<br />

zu konfigurieren.<br />

Die Messbereichsgrenzen können<br />

individuell eingestellt werden, um<br />

den Sensor optimal an die jeweiligen<br />

Anforderungen anzupassen.<br />

Bei der Konfiguration der PWM-<br />

Grenzwerte steht die Software unterstützend<br />

zur Seite, was den Prozess<br />

erheblich vereinfacht. Danach<br />

kann der Sensor direkt in das Kundensystem<br />

über die kundenkonfigurierte<br />

PWM-Schnittstelle eingebunden<br />

werden. Zusätzlich stellen alle<br />

Sensoren auch eine Standard-I 2 C-<br />

Schnittstelle zur Verfügung.<br />

Kontaktlose<br />

Füllstandsmessung<br />

leicht gemacht<br />

Mit seinem neuen Evaluation Kit<br />

für Füllstandssensoren bietet EBE<br />

sensors + motion eine benutzerfreundliche<br />

und innovative Lösung<br />

für die Anbindung und Testung von<br />

Füllstandssensoren in der Industrie.<br />

Die Kombination aus intuitiver Software<br />

und leistungsstarker Hardware<br />

macht dieses Kit zu einem<br />

nützlichen Werkzeug für jeden, der<br />

sich mit der berührungslosen Messung<br />

und Analyse von Füllständen<br />

beschäftigt. Die einfache Handhabung<br />

und die umfangreichen Funktionen<br />

bieten Anwendern eine bisher<br />

unerreichte Flexibilität und Effizienz<br />

bei der Arbeit mit Füllstandssensoren.<br />

◄<br />

Eine zuverlässige und kontaktlose Füllstandsmessung bieten die neuen<br />

Füllstandssensoren von EBE sensors + motion.<br />

44 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Kompaktes und robustes Embedded-System<br />

mit außergewöhnlicher Leistung<br />

Portwell stellt das WEBS-89I0, einen kompakten und robusten Industrie-PC auf DIN-Schienen mit Intel Celeron<br />

J6412 Prozessor als ideale Lösung für die industrielle Automatisierung vor, der den Wandel bei der industriellen<br />

Automatisierung beschleunigen wird<br />

Portwell Inc., ein weltweit führender<br />

Anbieter von IPCs, stellt das<br />

WEBS-89I0, ein wegweisendes<br />

Embedded-System mit außergewöhnlicher<br />

Leistung und Zuverlässigkeit,<br />

vor. Mit seinem Intel Celeron<br />

J6412 Prozessor, einem kompakten<br />

und robusten lüfterlosen<br />

Aufbau und einer reichen Ausstattung<br />

mit E/A-Schnittstellen wie drei<br />

GbE, Dual Display und Erweiterungssteckplätzen,<br />

bietet das WEBS-89I0<br />

herausragende Rechenleistung und<br />

Flexibilität und macht es zur idealen<br />

Lösung zur Beschleunigung der<br />

Werksautomatisierung und des Wandels<br />

in der Industrie.<br />

Hohe Rechenleistung<br />

Das WEBS-89I0 hat einen Intel<br />

Celeron J6412 Prozessor in fortschrittlicher<br />

10-nm-Technologie, der<br />

für seine hohe Rechenleistung und<br />

seinen geringen Energieverbrauch<br />

bekannt ist. Mit seiner Fähigkeit zur<br />

Verarbeitung von Sensordaten und<br />

zu komplexen Analysen und Entscheidungen<br />

steigert es die Effizienz<br />

bei der Werksautomatisierung<br />

und der Überwachung von Anlagen.<br />

Die lüfterlose Ausführung sorgt für<br />

einen stabilen Betrieb unter rauen<br />

Einsatzbedingungen und verlängert<br />

die Lebensdauer des Systems.<br />

European Portwell Technology B.V.<br />

info@portwell.eu<br />

www.portwell.eu<br />

Kompakter Aufbau<br />

Der kompakte Aufbau des WEBS-<br />

89I0 verbessert die Raumausnutzung<br />

und erleichtert seinen Einsatz besonders<br />

unter beengten Platzverhältnissen.<br />

Zudem bietet das WEBS-89I0<br />

einen zweikanaligen Ausgang für<br />

ein hochauflösendes Display und<br />

erfüllt die Anforderungen industrieller<br />

Anwendungen beim Maschinensehen.<br />

Mit drei GbE-Ports, drei<br />

USB-Ports, RS-232, RS-485 und<br />

Erweiterungssteckplätzen, die 5G<br />

und Wi-Fi 6 unterstützen, lässt sich<br />

das WEBS-89I0 flexibel an die verschiedensten<br />

Anforderungen in der<br />

industriellen Automatisierung anpassen,<br />

um den Wandel in der Produktion<br />

zu beschleunigen.<br />

Zuverlässig für<br />

industrielle Anwendungen<br />

In dem Maß, wie sich die produzierende<br />

Industrie entwickelt, werden<br />

die Erhöhung der Produktivität,<br />

die Senkung der Kosten und<br />

die Steigerung der Qualität für die<br />

Unternehmen immer wichtiger. Im<br />

Unterschied zu traditionellen manuellen<br />

Prozessen mit ihren erheblichen<br />

Arbeitskosten, geht der Trend<br />

heute zur Automatisierung, zur Erhöhung<br />

der Effizienz und der Qualität<br />

bei gleichzeitiger Reduzierung der<br />

Produktionskosten. Mit seinen vielen<br />

Vorteilen ist das WEBS-89I0 für<br />

industrielle Anwendungen bestens<br />

geeignet. Die kompakte, lüfterlose<br />

Konstruktion mit einem großen Temperaturbereich<br />

spart nicht nur Platz,<br />

sondern sie erhöht auch die Zuverlässigkeit,<br />

sorgt für einen geräuschlosen<br />

Betrieb und erlaubt die nahtlose<br />

Anpassung an raue Industrieumgebungen.<br />

Erfüllt alle Kommunikationsbedürfnisse<br />

Mit drei Gigabit- Ethernet-Ports<br />

deckt es die verschiedensten Anforderungen<br />

an die Vernetzung von<br />

Industriesteuerungen ab, bietet<br />

Redundanz bei der Bandbreite<br />

und erfüllt effektiv alle Kommunikationsbedürfnisse.<br />

Außerdem verbessern<br />

die beiden HD-Display-<br />

Optionen die Effizienz bei Multitasking<br />

und Workflow-Management<br />

als ideale Lösung in den verschiedensten<br />

Industrie szenarien. Darüber<br />

hinaus hat das WEBS-89I0 umfangreiche<br />

Fähigkeiten zur drahtlosen<br />

Kommunikation. Es unterstützt 5G<br />

und Wi-Fi 6 für schnelle und stabile<br />

drahtlose Verbindungen und<br />

erfüllt mühelos aktuelle und künftige<br />

Anforderungen.<br />

Vielfältige<br />

Erweiterungsmöglichkeiten<br />

Der kompakte, robuste und lüfterlose<br />

Aufbau des WEBS-89I0 und<br />

seine vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten<br />

eröffnen zahlreiche<br />

industrielle Anwendungen, z. B.<br />

in der Werksautomatisierung, bei<br />

der Anlagenüberwachung, in intelligenten<br />

Lagerhäusern, beim Transportmanagement,<br />

bei der Sichtprüfung,<br />

im Energiebereich und bei der<br />

Umweltüberwachung für den Wandel<br />

in der Industrie. Es bietet so<br />

erhebliche Vorteile im Markt und<br />

verbessert die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Innovative Lösungen<br />

aus einer Hand<br />

Als führendes Unternehmen<br />

bei der Herstellung von Industriecomputern<br />

und Gold Member<br />

der Intel Partner Alliance verfügt<br />

Portwell über innovative Forschungs-<br />

und Entwicklungseinrichtungen<br />

und stabile lokale<br />

Produktions kapazitäten.<br />

Mit ihrem globalen Kundendienst<br />

in den Regionen EMEA, NA, LATAM<br />

und APAC bietet Portwell schnelle<br />

Unterstützung nach den Bedürfnissen<br />

der Partner. Mit innovativen<br />

Lösungen aus einer Hand,<br />

einschließlich industriellen Einplatinenrechnern,<br />

modularen Industriesystemen,<br />

industriellen Spannungsversorgungen,<br />

industriellen<br />

Speichergeräten, Industriegehäusen,<br />

FPGA, Hardware, Software<br />

und kundenspezifischen Projekten<br />

bietet Portwell technische DMSund<br />

EMS-Supportleistungen, einschließlich<br />

Produktberatung, kollaborativer<br />

Entwicklung, industrieller<br />

Zertifizierung, Massenproduktion<br />

und globaler Logistik.<br />

Von der Produktberatung bis zur<br />

Massenproduktion erfüllt Portwell<br />

die Bedürfnisse der Kunden und<br />

hilft Unternehmen, erfolgreicher zu<br />

sein. Die Vorstellung des WEBS-<br />

89I0 gibt dem Markt für industrielle<br />

Automatisierung noch effizientere,<br />

flexiblere und stabilere Lösungen<br />

an die Hand, um den Wandel in der<br />

industriellen Automatisierung weiter<br />

zu beschleunigen.◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 45


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Schlanker, lüfterloser Embedded-Computer<br />

für Automatisierungs- und Robotik-<br />

Anwendungen<br />

heit und Effizienz der Datenverarbeitung<br />

verfügt der ARK-2251 über<br />

zwei 2,5 GbE-LAN-Ports, die einen<br />

Wi-Fi 6E-Durchsatz ermöglichen.<br />

Außerdem unterstützt er AMO-<br />

IO29 TPM-2.0-Module und bietet<br />

eine höhere Cybersicherheit für<br />

eine datenschutzfreundliche und<br />

sichere Umgebung.<br />

DeviceOn-Plattform<br />

Advantech, ein führender Anbieter<br />

von AIoT-Plattformen und -Services,<br />

stellt den ARK-2251 vor, einen schlanken<br />

und voll funktionalen lüfterlosen<br />

Embedded-Computer mit Intel Core<br />

i3/i5/i7-Prozessoren der 13. Generation.<br />

Dieses hochmoderne System<br />

bietet robuste Rechenleistung,<br />

verschlankte Verarbeitungsprozesse<br />

und Echtzeit-Analysen und zeichnet<br />

sich durch seine mehr als 19<br />

E/A-Anschlüsse aus, die eine einfache<br />

Verbindung mit verschiedenen<br />

Sensoren und Geräten ermöglichen.<br />

Advantech<br />

ww.Advantech.eu<br />

Es können auch Funktionen, wie<br />

Feldbusprotokoll mit mehr als<br />

10 iDoor-Modulen hinzugefügt werden.<br />

Der ARK-2251 unterstützt drahtlose<br />

Verbindungen mit Wi-Fi 6- und<br />

5G-Modulen über einen M.2-Steckplatz<br />

und bietet durch optionale<br />

TPM 2.0-Module und DeviceOn-Software<br />

eine zusätzliche Sicherheitsebene<br />

und Fernverwaltungsfunktionen.<br />

Durch sein schlankes Profil<br />

mit einer Höhe von nur 2,13 Zoll ist<br />

er ideal für verschiedene Anwendungen<br />

und Umgebungen, wie Fördersysteme<br />

und autonome mobile<br />

Roboter (AMRs).<br />

Ultraflaches Design mit<br />

umfangreicher Konnektivität<br />

Der ARK-2251 mit seinen Intel<br />

Core i3/i5/i7 Prozessoren der<br />

13. Generation nutzt für den effizienten<br />

Betrieb eine Performance-<br />

Hybridarchitektur. Sein schlankes,<br />

lüfterloses Design und sein<br />

flaches Profil mit einer Höhe von<br />

nur 2,13 Zoll sind ideal für industrielle<br />

Anwendungen mit eingeschränkten<br />

Platzverhältnissen und<br />

unterstützen einen weiten Betriebstemperaturbereich.<br />

Mit mehr als<br />

19 E/A-Schnittstellen eignet sich der<br />

Embedded-Computer für die unterschiedlichsten<br />

industriellen Anforderungen.<br />

Außerdem unterstützt er<br />

mehr als 10 iDoor-Module und bietet<br />

damit anpassbare Erweiterungsoptionen<br />

für spezifische Integrationsanforderungen.<br />

Darüber hinaus<br />

bietet der ARK-2251 ein optionales<br />

PoE-Modul, das bis zu 15 W pro<br />

Port (LAN 2 und LAN 3) liefert und<br />

die Stromversorgung von Geräten<br />

wie Beleuchtungen, Zugangspunkten,<br />

IP-Kameras oder anderen IoT-<br />

Geräten erleichtert, die an Wänden<br />

und Decken montiert sind und keinen<br />

direkten Zugriff auf eine Steckdose<br />

haben. Der ARK-2251 macht<br />

Deployment einfach und flexibel.<br />

Zuverlässig, schnell<br />

und sicher für<br />

Edge/AIoT-Anwendungen<br />

Angesichts der steigenden Anzahl<br />

von IoT-Geräten sind drahtlose<br />

Funktionen für die Verarbeitung und<br />

Speicherung der riesigen Datenmengen,<br />

die von Kameras und<br />

Sensoren am Edge generiert werden,<br />

entscheidend. Der ARK-2251<br />

erfüllt diese Anforderung durch die<br />

Bereitstellung von Mini-PCIe- und<br />

M.2-Schnittstellen und unterstützt<br />

damit eine höhere Flexibilität beim<br />

Deployment in einem Netzwerk. Der<br />

M.2-Steckplatz unterstützt Wi-Fi 6-<br />

und 5G-Module und gewährleistet<br />

eine robuste drahtlose Konnektivität.<br />

Für eine verbesserte Sicher-<br />

Darüber hinaus ist im ARK-2251<br />

die DeviceOn-Plattform integriert,<br />

die nahtlos mit Windows, Linux und<br />

Android OS kompatibel ist. Diese<br />

Plattform bietet eine effiziente Verwaltung<br />

von verschiedenen Geräten<br />

wie Sensoren, Zähler und GPS.<br />

DeviceOn ist eine hocheffiziente<br />

und robuste Plattform, die vor Ort<br />

oder in der Cloud installiert werden<br />

kann und eine nahtlose Fernverwaltung<br />

der Stromversorgung, Systemüberwachung,<br />

Fehlerbehebung und<br />

AIoT-Geräte-Upgrades von überall<br />

und jederzeit ermöglicht.<br />

Hauptmerkmale<br />

• Intel Core i3/5/7-Prozessoren<br />

der 13. Generation<br />

• Dual DDR5 4800 MHz<br />

SODIMM Speicher<br />

(bis zu 64 GB)<br />

• 12 ~ 24 V DC Weitbereichs-<br />

Versorgungseingang<br />

• E/A-Anschlüsse: 2 x 2,5 GbE,<br />

1 x GbE, 6 x USB 3.1, 6 x COM,<br />

1 x 16-bit DIO, 2 x CAN Bus<br />

• Unterstützt mehr als 10 iDoor-<br />

Module (optional), AMO-IO29<br />

TPM 2.0-Module (optional),<br />

MIOe-PSE-Modul (optional)<br />

und DeviceOn-Software<br />

Customization Services<br />

Für Kunden, die dieses Produkt<br />

in einer maßgeschneiderten Variante<br />

benötigen, bietet Advantechs<br />

europäisches DMS Team eine breite<br />

Palette lokaler Design- und Fertigungsdienstleistungen.<br />

◄<br />

46 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

AI-Controller für den robusten Einsatz<br />

Der Inferenz-KI-Controller Nuvo-<br />

9166GC ist das jüngste Modell des<br />

renommierten Herstellers Neousys<br />

und jetzt beim deutschen Distributor<br />

Acceed erhältlich. Überzeugend<br />

ist vor allem seine Kombination aus<br />

industriegerechter Robustheit, individuellen<br />

Erweiterungsoptionen, etwa<br />

für Kameras, und serverbasierter<br />

Inferenzleistung, wie sie für aktuelle<br />

und zukünftige Anwendungen<br />

der künstlichen Intelligenz gefordert<br />

ist. Die nach Kundenwunsch konfigurierbare<br />

Plattform unterstützt die<br />

jüngste GPU-Karte L4 von Nvidia<br />

und liefert auf Basis verschiedener<br />

Intel-Prozessoren der 13. Generation<br />

(Raptor Lake) eine Rechenleistung<br />

von bis zu 30 TeraFLOPS.<br />

Robuste Konstruktion<br />

Besonders interessant für industrielle<br />

und sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen ist beim neuen<br />

AI-Controller Nuvo-9166GC die<br />

robuste Konstruktion, die auf Basis<br />

des bewährten Thermo-Konzepts<br />

mit passiver Kühlung für CPU und<br />

Arbeitsspeicher den zuverlässigen<br />

Systembetrieb bei anspruchsvollen<br />

Umgebungstemperaturen von -25 bis<br />

+60 °C erlaubt. Für den extrem tiefen<br />

Temperaturbereich bietet Acceed<br />

die Ausstattung mit speziellen SSD<br />

oder HDD an. Darüber hinaus wird<br />

ein breiter Bereich der Spannungsversorgung<br />

unterstützt. Diese Eigenschaft<br />

ist bei Installationen von Vorteil,<br />

wo konstante Spannungen nicht<br />

immer gegeben sind.<br />

Der Nuvo-9166GC ist mit seiner<br />

individuellen Auswahl an Leistungsmerkmalen<br />

(CPU, Schnittstellen,<br />

kundenspezifische Mezzanine-Boards)<br />

an Anpassungsfähigkeit<br />

und Nachhaltigkeit kaum<br />

zu übertreffen. Die wesentlichen<br />

Schnittstellen sind 5× 2,5-Gigabit-<br />

Ethernet plus 1× Gigabit-Ethernet<br />

(optional mit PoE), insgesamt 12×<br />

USB (davon 7× USB 3.2), MezIO-<br />

Interface, PCIe-Kassette, mini-PCIe-<br />

Sockel und M.2-Steckplatz, beispielsweise<br />

für Mobilfunk-Module.<br />

Performancestarke<br />

Grafikkarte<br />

Als Alternative oder Erweiterung<br />

der integrierten Grafikeinheit Intel<br />

HD Graphics 770 unterstützt der<br />

Controller die performancestarke<br />

Grafikkarte L4 von Nvidia, die im<br />

Bereich der generativen KI (Inferenz<br />

von Bild- und Textdaten) mit<br />

2,5x höherer Leistung im Vergleich<br />

zur Vorgängergeneration aufwartet.<br />

Als Lösung für Videoanwendungen,<br />

etwa das Live-Streaming<br />

oder Augmented und Virtual Reality<br />

(AR/VR), können bis zu 1.040<br />

gleichzeitige AV1-Video-Streams<br />

bei 720p30 für mobile Benutzer<br />

gehostet werden.<br />

Der Arbeitsspeicher<br />

des Nuvo-9166GC ist bis 64 GB<br />

erweiterbar (DDR5 4800 SDRAM),<br />

für Festplatten stehen zwei interne<br />

SATA-Ports (2,5“ SSD/HDD) mit<br />

RAID-Unterstützung zur Verfügung,<br />

außerdem ein M.2-Steckplatz für<br />

NVMe-SSD. Zusätzlich zu den bei<br />

Box-Computern üblichen Grafikausgängen<br />

DVI-D und VGA ist ein<br />

universeller DisplayPort vorhanden,<br />

der 4K2K-Auflösungen bis 4096 ×<br />

2304 Pixel unterstützt.<br />

Kostengünstige<br />

Erweiterungen<br />

Endkundenspezifische I/O-Funktionen<br />

lassen sich als kostengünstige<br />

Erweiterungen mit optionalen<br />

Mezzanine-Karten (MezIO-Module<br />

mit seriellen Schnittstellen, digitalen<br />

I/O-Schnittstellen, LVDS-Ausgang,<br />

CAN-Bus, DTIO oder Speichererweiterung)<br />

umsetzen.<br />

GPU-unterstützte KI-Leistung,<br />

industrieorientierte Robustheit und<br />

seine außergewöhnliche Funktionsvielfalt<br />

prädestinieren den Nuvo-<br />

9166GC als Edge-KI-Inferenz-<br />

Plattform für anspruchsvolle Applikationen,<br />

etwa in den Bereichen<br />

Fertigungskontrolle, Videoanalyse,<br />

Streaming, Logistik, Gebäudeautomation<br />

oder autonome Roboter<br />

(AMR). Als Zubehör werden unter<br />

anderem passende Netzteile und<br />

schwingungsdämpfende Montagebügel<br />

angeboten.<br />

Weitere Informationen<br />

Auf www.acceed.com informiert<br />

der deutsche Distributor Acceed<br />

ausführlich über die Konfigurationsmöglichkeiten<br />

des neuen Nuvo-<br />

9166GC sowie über weitere KI-Controller,<br />

Box-PCs und Komponenten<br />

für anspruchsvolle Umgebungen<br />

und Aufgaben.<br />

Acceed GmbH<br />

ww.acceed.com<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 47


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Handlicher Allround-Mini-PC mit der neuesten<br />

Generation von Intel-Prozessoren<br />

Neue Version des Giada BQ612 jetzt bei Concept International für Digital Signage, Industrie und Desktop<br />

mit breitem Schnittstellenangebot sowie einem Warnmeldesystem für mehr Sicherheit.<br />

Der PC ist mit der neuesten Generation von Intel-Prozessoren ausgestattet und eignet sich somit auch für rechenintensive Systeme und Analytics.<br />

Die gesockelte CPU lässt sich bei Bedarf einfach austauschen.<br />

Der BQ612 gehört zu den Allroundern im Portfolio<br />

des Münchner Value Added Distributors Concept<br />

International. Ob in der Industrie, für Analytics<br />

oder als handlicher Desktop-Rechner – mit<br />

einer gesockelten und daher austauschbaren<br />

CPU, die bis zur Core-i9-Variante der 13. Generation<br />

von Intel-Prozessoren erhältlich ist, zweimal<br />

LAN sowie neun USB-Anschlüssen, verteilt<br />

auf Vorder- und Rückseite, ist das Gerät flexibel<br />

und für fast jeden Einsatzbereich gerüstet.<br />

Zudem stellt ein exklusives Warnmeldesystem<br />

sicher, dass der PC nicht unautorisiert geöffnet<br />

wird. Der Allrounder ist ab sofort erhältlich.<br />

Concept International GmbH<br />

www.concept.biz<br />

Das Multitalent<br />

Multitalent ist nicht zu hoch gegriffen, vereint<br />

der BQ612 doch alles, was ein Rechner dieser<br />

Größe und Klasse aufbieten kann – dank seinem<br />

robusten Metall-Gehäuse im handlichen<br />

Mini-PC-Format (200 x 185 x 35,5 mm).<br />

Hochleistungs-CPU für mehr Power<br />

Eine gesockelte, das heißt individuell anpassbare<br />

und austauschbare CPU, ist Standard beim<br />

BQ612. Dabei ist eine Bestückung bis zur i9-Version<br />

der 13. Generation von Intel möglich. Aber<br />

genauso lässt sich ein i5 der 12. Generation verbauen:<br />

eine CPU mit dem besten Preis-/ Leistungsverhältnis.<br />

Der Arbeitsspeicher beträgt<br />

bis zu 64 GB RAM verteilt auf zwei SO-DIMM-<br />

Steckplätze für DDR4-3200 MHz. Der BQ612<br />

kommt sowohl mit HDMI- als auch mit einem<br />

Display-Port-Anschluss. Per HDMI kann der<br />

Mini-PC 4K ausgeben. Der Display-Port glänzt<br />

sogar mit einer 8K-Auflösung. Alles in flimmerfreien<br />

60 Hz.<br />

Neunmal USB, zweimal LAN<br />

und ein SIM-Slot<br />

Mit zwei LAN-Anschlüssen (RJ45) kann der<br />

PC als Edge-Gerät eingesetzt werden, beispielsweise<br />

als Netzwerk-Bridge oder zur sicheren,<br />

netzwerktechnisch getrennten Maschinensteuerung<br />

im Industriebereich. Weiter wartet der<br />

Mini-PC mit einem praktischen SIM-Karten-Slot<br />

auf, der ihn unabhängig von LAN- oder WLAN-<br />

Netzen macht, indem man eine LTE-Karte einsetzen<br />

kann. Hinzu kommen insgesamt neun<br />

USB-Anschlüsse (sechsmal USB 2.0, zweimal<br />

USB 3.2 Gen2 und einmal USB TypC3.2 Gen2),<br />

welche auf Vorder- und Rückseite verteilt sind.<br />

Als Betriebssystem ist wahlweise Windows 10/11<br />

oder Linux Ubuntu mit an Bord.<br />

Warnmeldesystem für mehr Sicherheit<br />

Eine Besonderheit des BQ612 ist die Warnmeldung<br />

beim Öffnen der Computerabdeckung.<br />

Es entsteht kein Alarm oder ein anderweitig störendes<br />

Geräusch, jedoch zeichnet der Computer<br />

im BIOS dies auf und warnt beim nächsten<br />

Start den Benutzer über den Vorgang oder<br />

reportet den Vorgang an ein Netzwerkmanagementsystem.<br />

Somit wird sichergestellt, dass die<br />

Abdeckung nicht unautorisiert entfernt wurde.<br />

Dies erhöht die Sicherheit enorm und ist sonst<br />

bei keinem anderen PC dieser Serie eingebaut.<br />

24/7-Verfügbarkeit<br />

Eine 24/7-Verfügbarkeit stellt die JAHC-Technologie<br />

von Giada sicher – eine Hardware-Komponente,<br />

die auch den sogenannten Watchdog<br />

beinhaltet. Dieser sorgt für einen automatischen<br />

Re-Boot des Systems, wenn es ein Problem mit<br />

der Software gibt, und ermöglicht mit RTC (Real-<br />

Time-Clock) zusätzlich das Rauf- und Runterfahren<br />

des PCs zu festen Tages- und Uhrzeiten.<br />

Viele Einsatzmöglichkeiten<br />

Die Einsatzmöglichkeiten des BQ612 sind mit<br />

dieser Konfiguration so flexibel wie vielfältig: Der<br />

Mini-PC arbeitet in Digital-Signage-Installationen<br />

in Shops oder am Point of Sale, in anspruchsvollen<br />

Analytics-Systemen mit einer großen Zahl<br />

an auszuwertenden Daten, als Industrie-PC an<br />

48 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Maschinen, in Industrial-Signage-Installationen<br />

mit komplexen Visualisierungen oder einfach als<br />

praktischer und platzsparender Hochleistungs-<br />

Office-PC. Weil die Schnittstellen durchdacht<br />

an Vorder- und Rückseite des Gehäuses angebracht<br />

sind, eignet sich der BQ612 überdies für<br />

den Einsatz an schwer zugänglichen Orten, wie<br />

beispielsweise in einer Stele oder hinter Bildschirmen<br />

verbaut.<br />

Service von Concept für mehr Komfort<br />

Der PC ist ab sofort zu einem Listenpreis<br />

von 250,- Euro (unbestückt) bei Concept International<br />

erhältlich. Attraktive Konditionen und<br />

SLAs gibt es für Reseller, Digital-Signage- und<br />

AV-System integratoren. Standard-Service bei<br />

Concept ist eine Zwei-Jahres-Garantie (optional<br />

fünf Jahre) sowie der Total Preparation Service.<br />

Ein wahres Multitalent: Mit neun USB-Anschlüssen, zweimal LAN, einem SIM-Karten-Slot sowie HDMI-<br />

Schnittstelle und Display Port – verteilt auf Vorder- und Rückseite – ist der BQ612 vielfältig einsetzbar.<br />

Dabei unterstützt der Münchener Distributor auf<br />

Wunsch den Roll-out von Projekten und bietet<br />

projektspezifische Konfigurationen sowie einen<br />

Dauertest des Gerätes, auch in hoher Stückzahl,<br />

an. Durch den Lagerbestand in Deutschland<br />

ist bei Bedarf schnell ein Ersatzgerät vor<br />

Ort und der Kunde muss sich um nichts weiter<br />

kümmern. Plug & Play lautet die Devise. ◄<br />

Online-Konfigurator für industrielle Panel-PCs<br />

Die ICO Innovative Computer GmbH, ein<br />

etablierter Anbieter von industriellen IT-<br />

Lösungen, setzt mit dem Launch ihres neuen<br />

Online-Konfigurators für industrielle Panel-<br />

PCs neue Maßstäbe. Im Rahmen dieser Entwicklung<br />

präsentiert das Unternehmen stolz<br />

zwei neue Serien – den Custom Panelmaster<br />

C84 und den Custom Panelmaster A84 –, die<br />

durch exzellente Qualität und maßgeschneiderte<br />

Konfigurationsmöglichkeiten gekennzeichnet<br />

sind.<br />

ICO Innovative Computer GmbH<br />

www.ico.de<br />

Der Custom Panelmaster C84<br />

mit einem Intel Core i5-Prozessor und kapazitiven<br />

Touchscreens von 10“ bis 21,5“ ausgestattet,<br />

ermöglicht Kunden die Konfiguration<br />

eines lüfterlosen Panel-PCs mit IP66-Frontschutz<br />

und hochmoderner Hardware. Diese<br />

Serie ist besonders geeignet für anspruchsvolle<br />

Umgebungen in der industriellen Automatisierung<br />

und Fertigung.<br />

Die Custom Panelmaster A84<br />

präsentiert sich als Serie von online konfigurierbaren<br />

Panel-PCs mit resistiven Touchscreens<br />

von 10“ bis 21,5“, ideal für vielfältige<br />

Anwendungen. Der Nutzer kann dabei die<br />

Bildschirmgröße, den Arbeitsspeicher, die<br />

mSATA SSD-Kapazität und weitere Features<br />

nach eigenen Wünschen anpassen.<br />

Intuitiver Online-Konfigurator<br />

Der intuitive Online-Konfigurator ermöglicht<br />

es Kunden, ihre Panel-PCs in wenigen Minuten<br />

individuell zu gestalten und die perfekte<br />

Kombination von Funktionen für ihre spezifischen<br />

Anforderungen zu wählen. Dieser wegweisende<br />

Service unterstreicht das Engagement<br />

von ICO für kundenorientierte Lösungen.<br />

Kunden haben die Flexibilität, nicht nur das<br />

gewünschte Betriebssystem direkt auszuwählen,<br />

sondern auch kundenspezifische Anwendungen<br />

vorab auf ihren Panel-PCs installieren<br />

zu lassen. Diese Dienstleistung spart nicht<br />

nur Zeit, sondern gewährleistet auch einen reibungslosen<br />

Start, da die kundenspezifische<br />

Software oder individuelle Einstellungen vor<br />

dem Versand gründlich getestet werden. Das<br />

Ziel ist es, Implementierungsprozesse für die<br />

Kunden so nahtlos wie möglich zu gestalten<br />

und eine individuelle, einsatzbereite Lösung<br />

zu bieten. ICO bleibt somit weiterhin dem Versprechen<br />

verpflichtet, maßgeschneiderte IT-<br />

Lösungen zu liefern und den sich ständig weiterentwickelnden<br />

Anforderungen der Kunden<br />

gerecht zu werden.<br />

Höchstmaß an Flexibilität<br />

„Unsere neuen Serien, der Custom Panelmaster<br />

C84 und A84, sind das Ergebnis jahrzehntelanger<br />

Erfahrung und enger Zusammenarbeit<br />

mit den Herstellern. In Verbindung<br />

mit unserem Online-Konfigurator bieten<br />

wir unseren Kunden nun ein Höchstmaß an<br />

Flexibilität und Anpassbarkeit“, sagte Bruno<br />

Granja, Produktmanager bei ICO Innovative<br />

Computer GmbH.<br />

Der neu eingeführte Online-Konfigurator ermöglicht<br />

es Kunden, diese leistungsstarken<br />

Panel-PCs nach ihren individuellen Anforderungen<br />

anzupassen. Diese Geräte bieten<br />

eine perfekte Symbiose aus Leistung, Anpassungsfähigkeit<br />

und Benutzerfreundlichkeit. In<br />

der eigenen Fertigung von ICO, gemäß strengen<br />

DIN EN ISO Qualitätsstandards, werden<br />

die Panel-PCs schon in kleinen Stückzahlen<br />

gefertigt und gründlich getestet. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 49


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Panel-PC-Serie in zwei unterschiedlichen Designs<br />

Die ICO Innovative Computer GmbH präsentiert ihre neueste Produktlinie aus dem Segment Panel-PCs,<br />

die Nodka Panelmaster Serie.<br />

Umfassende Schnittstellen<br />

Die Panelmaster Serie zeichnet<br />

sich durch ihre beeindruckende<br />

Vielfalt an Schnittstellen aus. Mit<br />

3x Gigabit-LAN, optionaler WLAN-<br />

Konnektivität, 4x RS232/485, 4x<br />

USB 3.2 Gen 1 und 2x USB 2.0<br />

bietet jeder Panel-PC zahlreiche<br />

Anschlussmöglichkeiten für Peripheriegeräte,<br />

Netzwerke und Datenübertragung.<br />

Vielfältige<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Diese innovative Serie bietet hochmoderne<br />

Panel-PCs in zwei Varianten<br />

mit unterschiedlichen Größen<br />

und hochwertigen Materialien, um<br />

den anspruchsvollen Anforderungen<br />

verschiedenster Anwendungen<br />

gerecht zu werden.<br />

ICO Innovative Computer GmbH<br />

www.ico.de<br />

Vielseitige Auswahl an<br />

Größen und Touchscreen-<br />

Technologien<br />

Die Panelmaster Serie ist in zwei<br />

Varianten erhältlich – mit resistivem<br />

Touchscreen und silbernem Aluminiumgehäuse<br />

oder kapazitivem<br />

Touchscreen in einem schwarzen<br />

Aluminiumgehäuse mit einer edlen<br />

Vollglasfront. Die Serie umfasst<br />

Modelle in verschiedenen Größen,<br />

darunter das kompakte 10,4“ Panelmaster<br />

1080 bis hin zum beeindruckenden<br />

21,5“ Panelmaster 2182.<br />

Jedes Modell wurde entwickelt, um<br />

höchste Leistung und Zuverlässigkeit<br />

zu bieten und somit eine breite<br />

Palette von industriellen Anwendungen<br />

abzudecken.<br />

Robust und leistungsstark<br />

Alle Panel-PCs der neuen Panelmaster<br />

Serie sind mit einem Intel<br />

Core i5-11500T Prozessor ausgestattet,<br />

der eine herausragende Leistung<br />

für anspruchsvolle Aufgaben<br />

gewährleistet. Mit einer Betriebstemperatur<br />

von 0 °C bis 50 °C<br />

sind diese Geräte für den Einsatz<br />

in unterschiedlichsten Umgebungen<br />

geeignet. Der IP65 Frontschutz<br />

sorgt zudem für Zuverlässigkeit<br />

und Langlebigkeit, selbst unter<br />

extremen Bedingungen.<br />

Dank ihrer robusten Bauweise<br />

und leistungsstarken Hardware eignet<br />

sich die Panelmaster Serie ideal<br />

für eine Vielzahl von Anwendungen.<br />

Von industriellen Steuerungssystemen<br />

bis hin zu Logistik- und Produktionsumgebungen<br />

- die Serie bietet<br />

eine zuverlässige Lösung für jede<br />

Herausforderung.<br />

Die ICO Innovative Computzer<br />

GmbH bleibt bestrebt, innovative<br />

Technologien bereitzustellen, um<br />

den steigenden Anforderungen der<br />

Industrie gerecht zu werden. Mit der<br />

neuen Panel-PC Serie setzt das<br />

Unternehmen erneut Maßstäbe in<br />

puncto Leistung, Vielseitigkeit und<br />

Zuverlässigkeit. ◄<br />

Control Panel mit vielfältiger Konnektivität<br />

KISS V4 ADL Familie wächst: Kontrons robuster KISS Rackmount-PC im 1U-Format<br />

mit hoher Performance und Energieeffizienz<br />

Kontron Europe GmbH<br />

www.kontron.de<br />

Kontron, ein weltweit führender<br />

Anbieter von IoT/Embedded Computer<br />

Technology (ECT), präsentiert<br />

zur Embedded World <strong>2024</strong><br />

die neue Control Panel Serie auf<br />

Basis modernster Prozessortechnologie.<br />

Die integrierte Software<br />

basiert auf Kontrons intelligentem<br />

QIWI Toolkit sowie optional mit<br />

SoftSPS CODESYS.<br />

Leistungsstärkere<br />

Control Panels<br />

Kontron erweitert sein HMI-Portfolio<br />

um leistungsstärkere Control<br />

Panels basierend auf Arm NXP<br />

i.MX8M Plus Prozessoren für die<br />

Geräte- und Maschinensteuerung<br />

sowie die Gebäudeautomation.<br />

Die neue Produktlinie zeichnet<br />

sich durch eine markant höhere<br />

Rechen- und Grafikleistung, eine<br />

stark erweiterte Konnektivität und<br />

einen großen Funktionsumfang<br />

aus. Die zahlreichen Schnittstellen<br />

ermöglichen die Kommunikation<br />

mit verschiedensten Feldbussen<br />

und Cloud-Anbindungen.<br />

Darüber hinaus bietet das Control<br />

Panel mit seinem internen M.2 Slot<br />

und zusätzlichem Erweiterungsstecker<br />

vielfältige Anpassungsmöglichkeiten<br />

an verschiedenste<br />

Anforderungen.<br />

Attraktives Gehäusedesign<br />

Das attraktive Gehäusedesign<br />

mit optisch gebondetem Multitouch<br />

IPS-Displays (7‘‘ - 15,6‘‘ FHD) wurde<br />

gemäß dem Kompatibilitätsversprechen<br />

beibehalten. Verfügbar<br />

mit Aluminium- oder Edelstahlrahmen<br />

sind sie speziell für den Einsatz<br />

im industriellen Umfeld und<br />

für Umgebungstemperaturen von<br />

0 bis +55 °C ent wickelt worden. Die<br />

Standardausführung mit Schutzklasse<br />

IP65 an der Frontseite ist<br />

50 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Embedded-PC für IoT und Edge-Computing<br />

PLUG-IN präsentiert die PICE3910-Serie<br />

IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

PLUG-IN Electronic GmbH<br />

www.plug-in.de<br />

Für höchste Anforderungen an<br />

CPU-Power und Grafikleistung<br />

präsentiert PLUG-IN Electronic<br />

die lüfterlose Industrie-PC Serie<br />

PICE3910. Der Nachfolger der vielfach<br />

bewährten PICE3900-Serie ist<br />

mit neusten Intel Core Prozessoren<br />

der 12. und 13. Generation i9/i7/i5/<br />

i3 ausgestattet. Die Modelle wurden<br />

als universelle Industrie-PCs<br />

für Anwendungen in der Automatisierung,<br />

im Industrial-IoT und für<br />

Edge-Computing konzipiert.<br />

Zahlreiche Schnittstellen<br />

und Speicheroptionen<br />

ermöglichen die flexible<br />

Anpassung der robusten<br />

Box-PCs, die ab sofort lieferbar<br />

sind.<br />

Dank seiner zwei SO-<br />

DIMM-Sockets unterstützt<br />

die PICE3910-Serie bis zu<br />

64 GByte DDR5-RAM.<br />

Flexible<br />

Speicheroptionen<br />

Für flexible Speicheroptionen<br />

stehen M.2 (2242<br />

Typ M und B), HDD und<br />

SSD sowie mSATA zur<br />

Verfügung. Die Box-PCs<br />

bieten als Schnittstellen<br />

sechs mal USB 3.2 und<br />

vier mal USB 2.0 sowie<br />

zwei isolierte RS232/422/485-<br />

Schnittstellen. Die vier LAN-Ports<br />

unterstützten auch erweiterte Funktionalität<br />

wie Wake-on-LAN, Teaming<br />

und PXE.<br />

Optional können die PCs mit<br />

Wireless-Konnektivität über Wi-Fi<br />

oder LTE inklusive 5G konfiguriert<br />

werden. Die fünf Modelle der Serie<br />

bieten eine breite Palette an Konfigurationsmöglichkeiten<br />

für unterschiedlichste<br />

Anforderungen. Von<br />

leistungsstarken PCIe x16 Schnittstellen<br />

bis hin zu vielseitigen Kombinationen<br />

aus PCI und PCIe x4<br />

Optionen.<br />

Robustes Design<br />

Die PICE3910 PCs sind die Nachfolgemodelle<br />

der erfolgreichen<br />

PICE3900-Serie von PLUG-IN Electronic,<br />

die sich in zahlreichen Projekten<br />

in Industrie, Messtechnik und<br />

Forschung bewähren. Ein großer<br />

Eingangsspannungsbereich von 12<br />

bis 30 VDC, der erweiterte Temperaturbereich<br />

von -20 bis 60 °C und<br />

das robuste Design ermöglichen<br />

den Einsatz der Box-PCs auch in<br />

rauen Umgebungsbedingungen.<br />

Direkt einsatzbereit<br />

PLUG-IN Electronic liefert Modelle<br />

aus der PICE3910-Serie, sowie<br />

weitere Embedded PCs und Systeme<br />

für die Mess- und Automatisierungstechnik,<br />

individuell konfiguriert,<br />

umfassend getestet und<br />

direkt einsatzbereit. Die Beratung<br />

zum passenden System für Industrie<br />

und Forschung, die kundenspezifische<br />

Ausstattung inklusive<br />

Software und die Betreuung im<br />

gesamten Lebenszyklus gehören<br />

seit über 30 Jahren zum Selbstverständnis<br />

des Münchner Branchenexperten.<br />

◄<br />

Neues Control Panel mit vielfältiger Konnektivität und optionaler SoftSPS<br />

CODESYS für den Einsatz im industriellen Umfeld<br />

perfekt für den Einbau in Schaltschrank<br />

und Konsole geeignet.<br />

Control Unit CU und CUmini<br />

Mit den Controller Boards der Control<br />

Panels stellt Kontron auch die<br />

Hutschienenrechner Control Unit<br />

CU und CUmini zur Ver fügung,<br />

welche sich ideal als Edge Device<br />

einsetzen lassen.<br />

Die einfache Anpassung der<br />

Control Panel und Control Units<br />

an kundenspezifische Anforderungen<br />

ist dank modularem Aufbau<br />

gewährleistet. Langfristige Verfügbarkeit,<br />

höchste Fertigungsqualität<br />

und kompetenter technischer<br />

Support werden garantiert.<br />

Zur schnellen und effizienten<br />

Realisierung anspruchsvoller Automatisierungs-<br />

und Visualisierungslösungen<br />

sind die Steuerungen auf<br />

Wunsch mit CODESYS SoftSPS<br />

lieferbar.<br />

Einfache Konfiguration und<br />

Parametrierung<br />

Mit dem integrierten QIWI Software<br />

Toolkit werden dem Anwender<br />

Möglichkeiten zur einfachen<br />

Konfiguration und Parametrierung<br />

der Geräteeinstellungen, Browsereigenschaften<br />

und CODESYS Einstellungen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

So ist zum Beispiel die Konfiguration<br />

des Netzwerkes, der Zeitund<br />

Spracheinstellungen sowie<br />

das Hochladen von Zertifikaten<br />

für sichere Webseiten sowohl auf<br />

dem Gerät als auch über Fernzugriff<br />

möglich. Zudem stellt das<br />

Toolkit einen File- und Package-<br />

Manager sowie Updatemechanismen<br />

bereit. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 51


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

One fits all – Embedded GPU Computer<br />

• Mit vier Slots in drei Varianten<br />

wartet die Expansionsbox4 auf.<br />

In der Version 4a können 1x PCIe<br />

X16, 2x PCIe X4 und 1x PCIe X1<br />

oder 2x PCI X8 und 2x PCIe X4<br />

oder 1x PCIe X16 und 2x PCI, 1x<br />

PCIe X4 genutzt werden. Neben<br />

der Eignung für Legacy Anwendungen<br />

durch den PCI Slot kann<br />

auch hier eine GPU-Karte zum<br />

Einsatz kommen, da die Expansionsbox4b<br />

ein eigenes Netzteil<br />

mit bis zu 380 W integriert hat.<br />

Mit der neuen Embedded-PC<br />

Serie TANK-XM811 sind der Phantasie<br />

(fast) keine Grenzen gesetzt.<br />

Multi Purpose bedeutet Mehrzweck,<br />

insofern ist dieser modulare<br />

Embedded-GPU Computer<br />

für viele Anwendungen passend.<br />

Insbesondere für anspruchsvolle<br />

Aufgaben in den Bereichen Surveillance,<br />

Transportation, Machine<br />

Vision, Advanced Manufacturing<br />

oder Vision Guided Robotik eignet<br />

sich der TANK-XM811 besonders.<br />

Die Versionsvielfalt ist durch<br />

ein Grundmodul gekennzeichnet,<br />

welches sich hardwareseitig mit<br />

fünf verschiedenen Expansionsboxen<br />

verbinden lässt.<br />

• Ausbaustufe 1 (Grundmodul) bietet<br />

integrierte Features und I/Os<br />

in einer Box.<br />

• Der Multi-Purpose Embedded-<br />

PC lässt sich in Expansionsbox<br />

2a als Multi-Connectivity mit 8x<br />

2.5GBE LAN nutzen, welche die<br />

Power over Ethernet (PoE)Funktion<br />

bereits integriert hat.<br />

• In der Expansionsbox 2b können<br />

via 2x M.2b Key, 1x M.2a Key oder<br />

1x PCIe-Mini Zusatzkarten (z. B.<br />

Feldbuskarten) integriert werden.<br />

• Expansionsbox 3 bietet drei Slots<br />

mit jeweils 1x PCIe X16 und 1x PCIe<br />

X4 oder 2x PCIe X8 Schnittstellen<br />

für kommerzielle Zusatzkarten.<br />

• Die größte Expansionsbox kommt<br />

mit sechs Slots. Dadurch sind folgende<br />

Kombinationen möglich:<br />

2x PCIe X8, 2x PCIe X4 und 1x<br />

PCIe X1 oder 2x PCI X8 und 2x<br />

PCIe X4 oder 1x PCIe X16 und 2x<br />

PCI, 1x PCIe X4 genutzt werden.<br />

Warum 6 Slots? Sollen zwei GPU<br />

Karten genutzt werden, gehen diese<br />

über 2 Slots. Insofern können die 6<br />

Slots neben den GPU Karten mit 1-2<br />

Zusatzkarten ausgestattet werden.<br />

Auch diese Version beinhaltet ein<br />

eigenes Netzteil mit bis zu 380 W.<br />

compmall GmbH<br />

info@compmall.de<br />

www.compmall.de<br />

Alder Lake Mini-ITX Board<br />

mit Single Volt Spannungseingang<br />

ICP Deutschland ergänzt sein<br />

Portfolio im Bereich der Mini-ITX<br />

Boards um die neuen KINO-ADL-<br />

P Mini-ITX Mainboards. Neben<br />

neuester CPU-Technik bietet das<br />

KINO-ADL-P auch viele Schnittstellen,<br />

um Peripheriegeräte anzuschließen.<br />

ICP Deutschland GmbH<br />

www.icp-deutschland.de<br />

Es ist als kostengünstige Einstiegsversion<br />

mit Intel Celeron<br />

7305 Prozessor erhältlich. Die performante<br />

Version ist mit ent weder<br />

Intel Core i3-1220P, i5-1240P, oder<br />

i7-1260P Prozessoren der 12. Generation<br />

ausgestattet. Mittels OEM<br />

Upgrade besteht auch die Möglichkeit,<br />

Raptor Lake Prozessoren<br />

einzusetzen.<br />

Hohe Speicherflexibilität<br />

Alle Varianten unterstützen auf<br />

den zwei horizontal angeordneten<br />

DDR4-SO-DIMM Slots bis<br />

zu 64 GB Arbeitsspeicher mit einer<br />

Takt frequenz von 3200 MHz. Diese<br />

ermöglichen eine hohe Speicherflexibilität<br />

und bieten ausreichend<br />

Speicherkapazität für anspruchsvolle<br />

Anwendungen. Das Mainboard<br />

unterstützt den Betrieb von<br />

drei Displays, über einen Display-<br />

Port, einen HDMI Port, sowie einen<br />

IEI iDPM 3040 Slot. Der iDPM Slot<br />

kann über Erweiterungsmodule<br />

LVDS, VGA und eDP zur Verfügung<br />

stellen, was eine vielseitige<br />

Bildausgabe ermöglicht.<br />

Schnelle und zuverlässige Netzwerkkonnektivität<br />

für Anwendungen<br />

mit hohem Datendurchsatz, ist<br />

beim Kino-ADL-P über einen 2.5<br />

GbE Intel I225LM und zwei 2.5<br />

GbE Intel I225V LAN Controller<br />

sichergestellt.<br />

Schnittstellen<br />

Für den Anschluss von Peripheriegeräten<br />

verfügt das Board über vier<br />

USB3.2, vier USB2.0, zwei serielle<br />

RS-232/422/485 und zwei RS-232<br />

Schnittstellen. Für den Betrieb von<br />

SSDs oder HDDs sind zwei SATA<br />

6Gb/s Schnittstellen vorhanden.<br />

Erweiterungsoptionen bietet das<br />

KINO-ADL-P über einen PCIe Gen<br />

3 x4 Slot, einen M.2 E Key Slot für<br />

WIFI und Bluetooth, einen M.2 2280<br />

M-Key, sowie einen M.2 B 3042 Key<br />

Slot. Das KINO-ADL-P ist für einen<br />

Spannungsbereich von 12 bis 28<br />

Volt ausgelegt und kann in einem<br />

Temperaturbereich von 0 °C bis<br />

60 °C betrieben werden.<br />

52 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Tuning für KI-Lösungen<br />

AIB-SN31 – NVDIA Board-Bundle mit der Jetson Orin NX Plattform<br />

NVDIA Plattformen sind die Grundlage<br />

für Produkte, die zur Lösung solcher<br />

Aufgabenstellungen beitragen<br />

und deshalb eine ausgezeichnete<br />

Option für jeden Systemintegrator.<br />

Das kompakte Board Bundle<br />

AIB-SN31-1-A1 mit der Jetson Orin<br />

NX Plattform bietet zukunftsweisende<br />

Lösungen, wenn man sich<br />

im Bereich der Künstlichen Intelligenz<br />

(KI) hervorheben möchte.<br />

Diese von NVIDIA entwickelte Plattform<br />

ist nicht nur ein Meilen stein<br />

in der KI-Leistung, sondern stellt<br />

auch eine Fülle von Schnittstellenoptionen<br />

bereit, die sie zu einem<br />

vielseitigen Werkzeug für jede Art<br />

von KI-Anwendung macht.<br />

maximale Anpassungsfähigkeit. Mit<br />

USB 3.1 Typ-C und USB 2.0 bietet<br />

die Plattform schnelle und vielseitige<br />

Anschlussmöglichkeiten für<br />

eine Reihe von Peripheriegeräten.<br />

Die Integration von Gigabit Ethernet<br />

stellt sicher, dass die Lösungen<br />

immer vernetzt und leistungsfähig<br />

bleiben. Sie stellt Kameraeingänge<br />

für die erweiterte Bildverarbeitung<br />

bereit. Die Unterstützung mehrerer<br />

Kameras eröffnet neue Möglichkeiten<br />

in Qualitäts- und Bildverarbeitungsanwendungen.<br />

Zusätzliche<br />

I/O-Optionen wie GPIOs, I 2 C,<br />

SPI und UART ermöglichen es, die<br />

Plattform für spezifische Kundenbedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

Leistungsfähig und kompakt<br />

Extrem robust<br />

Spectra GmbH & Co. KG<br />

www.spectra.de<br />

Anspruchsvolle KI-Aufgaben in<br />

Bereichen wie maschinelles Lernen,<br />

fortschrittliche Bildverarbeitung und<br />

komplexe Datenanalysen benötigen<br />

sehr leistungsstarke Plattformen.<br />

Die NVIDIA Jetson Orin NX Plattform<br />

kombiniert beeindruckende<br />

Rechenleistung mit einem kompakten<br />

Design, was sie ideal für<br />

den Einsatz in Umgebungen macht,<br />

in denen Platz ein entscheidender<br />

Faktor ist.<br />

Vielfältige Schnittstellen<br />

Die vielfältigen Schnittstellen<br />

des AIB-SN31-1-A1 sorgen für<br />

Das Board-Bundle wurde entworfen,<br />

um auch in den anspruchsvollsten<br />

industriellen Umgebungen<br />

zuverlässig zu funktionieren. Die<br />

Jetson Orin NX Plattform zeichnet<br />

sich durch ihre Robustheit und<br />

Fähigkeit aus, in einem breiten Temperaturbereich<br />

zu arbeiten. Dies<br />

garantiert eine zuverlässige Funktion<br />

der Lösungen auch unter extremen<br />

Bedingungen. ◄<br />

Auf Kundenwunsch liefert ICP das<br />

KINO-ADL-P auch als Bundle mit<br />

geeignetem industriellen Arbeitsspeicher<br />

und Speichermedium aus.<br />

Spezifikationen<br />

• Mini-ITX Board mit Intel Core<br />

i7/i5/i3, Celeron<br />

• Intern zwei SATA 6Gb/s<br />

Schnittstellen, vier USB 2.0<br />

• 2x RS-232/422/485<br />

• Erweiterungsmöglichkeiten:<br />

1x PCIe Gen3 x4, 1x M.2 E<br />

Key, ein M.2 M 2280 Key, ein<br />

M.2 B 3042 Key Slot<br />

• 2 x 260-pin 3200 MHz DDR4<br />

SO-DIMM bis zu 64 GB<br />

Anwendungen<br />

• IoT<br />

• Drei unabhängige Displayausgänge:<br />

1x HDMI, 1x Display<br />

Port, 1x IEI iDPM 3040 slot<br />

• Automatenbau<br />

• Maschinenbau<br />

• 3x 2.5 GbE (2x Intel I225V,<br />

1x I225LM Controller)<br />

• Anzeigesysteme<br />

• Ultraflache Embedded Systeme<br />

• Vier USB 3.2, vier interne USB 2.0<br />

• Point of Sale Applikationen ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 53


Komponenten/Stromversorgung<br />

Erfolgreiche Partnerschaft weiter vertieft<br />

CTX beteiligt sich am italienischen Kühlkörper-Hersteller PADA Engineering.<br />

Die CTX-Geschäftsführer Wilfried Schmitz (links) und Jens Mirau (rechts)<br />

freuen sich mit Benedetta Fiorani, Geschäftsführerin von PADA Engineering,<br />

auf die engere Zusammenarbeit. Bilder © CTX Thermal Solutions GmbH<br />

Seit nahezu 25 Jahren besteht zwischen<br />

CTX und PADA Engineering<br />

eine intensive und vertrauensvolle<br />

Kooperation. Jetzt heben die beiden<br />

Unternehmen ihre erfolgreiche Partnerschaft<br />

auf ein neues Level: CTX<br />

hat sich am italienischen Hersteller<br />

für Kühlkomponenten beteiligt. Vertrieb<br />

und Marketing von CTX und<br />

PADA rücken noch näher zusammen<br />

– mit vielen Vorteilen für die<br />

Kunden.<br />

CTX Thermal Solutions GmbH<br />

info@ctx.eu<br />

www.ctx.eu<br />

PADA Engineering mit Sitz in<br />

Calcinelli beliefert CTX schon seit<br />

nahezu 25 Jahren mit Profil- und<br />

Flüssigkeitskühlkörpern. Das traditionsreiche<br />

italienische Unternehmen<br />

entwickelt und fertigt<br />

seit den neunziger Jahren Kühlkomponenten<br />

für elektronische<br />

Geräte und zählt zu den Marktführern<br />

der Branche.<br />

Weltweit<br />

bedarfsgerecht liefern<br />

Mit der Beteiligung von CTX versprechen<br />

sich beide Unternehmen<br />

vor allem für ihre Kunden vielfältige<br />

Vorteile: Kundenwünsche werden in<br />

Zukunft noch schneller realisiert, Lieferketten<br />

verkürzt und beschleunigt<br />

– der Local-to-local-Content wird<br />

erhöht. Nicht zuletzt ist geplant,<br />

das CTX-Lieferportfolio aus Italien<br />

in Zukunft um weitere Kühlkörpertechnologien<br />

zu erweitern, wie zum<br />

Beispiel Skived-Fin-Kühlkörper. Die<br />

aktuellen Lieferanten bleiben darüber<br />

hinaus weiter bestehen, um so<br />

auch wie bisher weltweit bedarfsgerecht<br />

liefern zu können.<br />

Potenziale<br />

gemeinsam ausschöpfen<br />

„Rückblickend ist unsere Beteiligung<br />

an PADA eine durch und durch<br />

konsequente Entscheidung“, so<br />

Wilfried Schmitz, Geschäftsführer<br />

von CTX. „Wir schätzen uns gegenseitig<br />

und freuen uns sehr darauf, in<br />

Zukunft noch enger zusammenarbeiten<br />

und unsere Potenziale gemeinsam<br />

auszuschöpfen.“<br />

Benedetta Fiorani, Geschäftsführerin<br />

von PADA, ergänzt: „Wir sind<br />

stolz, mit dieser Operation das über<br />

die Jahre aufgebaute gegenseitige<br />

Vertrauen besiegelt zu haben. Wir<br />

sind sicher, dass wir gemeinsam<br />

wachsen können, um unseren Kunden<br />

den besten Support zu bieten.“<br />

Kühlkörper von CTX<br />

CTX zählt mit seinen anwendungsspezifischen<br />

Kühllösungen für die<br />

industrielle Leistungselektronik zur<br />

europäischen Spitze der Branche.<br />

Je nach geforderten Spezifikationen<br />

kann das Nettetaler Unternehmen<br />

dabei auf die unterschiedlichsten<br />

Herstellungsverfahren zurückgreifen.<br />

Aus Italien kommen derzeit<br />

Profil- und Flüssigkeitskühlkörper.<br />

Dieses Lieferportfolio soll zeitnah<br />

um weitere Produkte wie Skived-<br />

Fin-Kühlkörper erweitert werden.<br />

Profilkühlkörper<br />

– nach ihrem Herstellungsverfahren<br />

auch Extrusionskühlkörper<br />

genannt – sind die Klassiker<br />

bei der Kühlung von Leistungselektronik.<br />

Sie werden in der Regel<br />

aus einer Aluminium-Stranggusslegierung<br />

mit einer Wärmeleitfähigkeit<br />

von 180 W/mK gefertigt.<br />

Ihre Rippen sorgen für eine große<br />

Kühlkörperoberfläche und damit<br />

für eine effektive Wärmeabfuhr<br />

durch natürliche Konvektion. Auf<br />

diese Weise sichern Profilkühlkörper<br />

den stabilen Betrieb von Elektronikbauteilen<br />

und erhöhen deren<br />

Lebensdauer.<br />

Flüssigkeitskühlkörper<br />

sind nach wie vor die effizienteste<br />

Kühllösung für Leistungselektronik.<br />

Direkt am Hotspot montiert, transportieren<br />

die kompakten, leistungsstarken<br />

Kühlkörper Wärme zügig ab.<br />

Typische Anwendungsbereiche sind<br />

unter anderem Batteriemanagementsysteme<br />

von Elektrofahrzeugen,<br />

die Medizintechnik, Technologien<br />

der Erneuerbaren Energie und<br />

Hochspannungsumrichter.<br />

Skived-Fin-Kühlkörpern<br />

Bei Skived-Fin-Kühlkörpern werden<br />

die Kühlrippen aus einem Aluminium-<br />

oder Kupferblock einzeln<br />

herausgeschält – die Verbindung<br />

zwischen Rippen und Kühlkörper<br />

wird dabei nicht unterbrochen. Auf<br />

diese Weise entstehen Kühlkörper<br />

mit einer hohen Dichte an besonders<br />

feinen und hohen Rippen, die<br />

übergangslos mit der Kühlkörperbasis<br />

verbunden sind. Dies gewährleistet<br />

eine hohe spezifische Leistungsdichte.<br />

◄<br />

Mitarbeiter von PADA Engineering und CTX-Geschäftsführung<br />

54 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Erkennen und schützen vor Übertemperaturen<br />

in elektronischen Geräten<br />

Thermoflagger ICs von Toshiba mit Starterkit von GLYN<br />

Komponenten/Stromversorgung<br />

Für den Aufbau einer wirksamen Schutzschaltung wird der Thermoflagger<br />

in Verbindung mit einem oder mehreren PTC-Temperatur-Limit-Sensoren<br />

verwendet.<br />

Thermoflagger ICs der Toshiba<br />

TCTH0-Serie (Vertrieb: GLYN)<br />

bieten einen einfachen und zuverlässigen<br />

Ansatz, um Übertemperaturen<br />

in elektronischen Geräten<br />

zu erkennen und bei Bedarf Sicherheits-<br />

und Gegenmaßnahmen zu<br />

ergreifen. Für den schnellen Start<br />

hat Distributor GLYN ein Evaluationboard<br />

dazu entwickelt.<br />

Glyn Jones GmbH und Co.<br />

Vertrieb von elektronischen<br />

Bauelementen KG<br />

www.glyn.de<br />

Die Funktionsweise<br />

schnell erklärt:<br />

Für den Aufbau einer wirksamen<br />

Schutzschaltung wird der Thermoflagger<br />

in Verbindung mit einem<br />

oder mehreren PTC-Temperatur-<br />

Limit-Sensoren verwendet. Der IC<br />

prägt über seine Konstantstromquelle<br />

einen Strom in den PTC-<br />

Widerstand ein. Der Spannungsfall<br />

wird mit dem eingebauten Komparator<br />

mit der internen Referenzspannung<br />

verglichen.<br />

Kommt es zu einer abnormen Temperaturerhöhung,<br />

steigt der Widerstandswert<br />

des PTCs exponentiell<br />

an und die Klemmspannung steigt<br />

über den Schwellwert des Komparators.<br />

Das triggert den Fehlerausgang<br />

des Thermoflagger ICs.<br />

Das Signal wird, je nach Typ, über<br />

einen Push-Pull oder Open-Drain<br />

Ausgang bereitgestellt.<br />

Beim Latch-Up-Derivat erfolgt ein<br />

Rücksetzen über einen dedizierten<br />

RESET-Eingang. Die Auto-Retry-<br />

Variante setzt den Ausgang nach<br />

Beendigung des Übertemperaturereignisses<br />

eigenständig in den<br />

Ursprungszustand zurück.<br />

Bis zu 10 PTCs über einen<br />

Thermoflagger möglich<br />

Um Temperaturen an mehreren<br />

Stellen im Gehäuse zu überwachen,<br />

können mehrere PTCs in Reihe<br />

geschaltet werden. Dabei können<br />

die PTCs auch verschiedene Nenntemperaturen<br />

haben. So können mit<br />

nur einem Thermoflagger unterschiedliche<br />

Auslösetemperaturen<br />

in einem String überwacht werden.<br />

Thermoflagger operieren in einem<br />

Betriebstemperaturbereich von<br />

1,7 V bis 5,5 V. Bei den Derivaten<br />

bestehen folgende Auswahlmöglichkeiten:<br />

1 µA oder 10 µA Konstantstrom,<br />

Open-Drain- oder Push-Pull-<br />

Ausgang, Auto-Retry- oder Latch-/<br />

RESET-Funktionalität.<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Dank des sehr kleinen SOT-553<br />

ESV Gehäuses von 1,6 x 1,6 mm<br />

eignen sich die Thermoflagger-ICs<br />

für einen einfachen Übertemperaturschutz<br />

von kleinsten Geräten bis hin<br />

zu kompletten Industrieanlagen. ◄<br />

Für den schnellen Start hat Distributor GLYN ein Thermoflagger<br />

Evaluationboard entwickelt.<br />

Geschirmte SMD Induktivitäten in kompakter Bauform<br />

knitter-inductive erweitert mit der T-Serie sein<br />

Portfolio an SMD-Induktivitäten. Diese stechen<br />

vor allem durch ihre hohen Sättigungsströme<br />

bei einer sehr kompakten Bauform hervor.<br />

Die neuen, magnetisch vollständig abgeschirmten<br />

Induktivitäten werden hauptsächlich<br />

in DC/DC-Wandlern, Spannungsregler-Modulen,<br />

Embedded-PCs und Schaltnetzteilen verwendet.<br />

knitter-inductive bietet die T-Serie in<br />

vielen verschiedenen Baugrößen, von 1,6 x<br />

0,8 x 0,8 mm bis 6,6 x 6,4 x 3,1 mm, an. Verfügbar<br />

sind Induktivitätswerte von 0,10 µH<br />

bis 10,0 µH, Sättigungsströme von 1,3 A bis<br />

35,0 A und niedrige DCR-Werte ab 2,0 mΩ.<br />

Die neue T-Serie vereint viele Vorteile, wie zum<br />

Beispiel die Verwendung von massivem Draht<br />

für die Wicklung, durch den ein hohes Stromund<br />

niedriges DCR-Rating erzielt wird. Darüber<br />

hinaus ermöglicht das geschirmte Design<br />

bei sehr kompakter Grundgröße den Einsatz<br />

in einem breiten Anwendungsspektrum.<br />

Der Betriebstemperaturbereich der SMD<br />

T-Serie liegt zwischen -40 °C und +125 °C.<br />

Die Bauteile sind standardmäßig in Tape&Reel<br />

verpackt um ein kostengünstiges und zuverlässiges<br />

Bestücken beim Kunden zu ermöglichen.<br />

knitter-switch<br />

www.knitter-switch.com<br />

www.knitter-inductive.com<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 55


Komponenten/Stromversorgung<br />

Kombinationsgehäuse Profil<br />

mit Kühlrippen und Nut für Transistorhaltefeder<br />

Fischer Elektronik<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.fischerelektronik.de<br />

Ob in der Leistungselektronik, der<br />

Automobilindustrie oder in der Telekommunikationstechnik<br />

– Anwendungen,<br />

die eine sichere Befestigung<br />

von Transistoren und deren<br />

effiziente Entwärmung fordern,<br />

benötigen Gehäuse mit einem speziellen<br />

Design, welches die Transistoren<br />

fest an ihrem Platz hält und<br />

gleichzeitig eine optimale Wärmeableitung<br />

gewährleistet.<br />

Hierzu hat Fischer Elektronik das<br />

Produktportfolio der Kombinationsgehäuse<br />

mit einem weiteren Gehäuseprofil<br />

erweitert. Die Kombinationsgehäuse<br />

der Serie KO H von<br />

Fischer Elektronik bestehen aus<br />

zwei Aluminiumstrangpressprofilen,<br />

die über ein Feder-Nut System<br />

miteinander kombiniert und mittels<br />

2 mm starken Deckelplatten verschlossen<br />

werden.<br />

Das neue Profil KO FR 1 verfügt<br />

über seitliche, innenliegende Konturen,<br />

über die mittels universeller<br />

Einrast-Transistorhaltefedern aus<br />

Edelstahl verschiedenartige Transistorgehäusetypen<br />

befestigt werden<br />

können, wodurch sich deren Montage<br />

einfach, schnell und zuverlässig<br />

gestaltet.<br />

Die seitlich außenliegenden Kühlrippen<br />

des Profils dienen dazu, die<br />

Wärme der Transistoren effektiv<br />

an die Umgebung abzuleiten und<br />

somit die Betriebstemperatur der<br />

Bauteile zu senken. Dies ist besonders<br />

wichtig, da zu hohe Bauteiltemperaturen<br />

die Leistungsfähigkeit<br />

und Lebensdauer der Transistoren<br />

beeinträchtigen.<br />

Im Profil integrierte, innenliegende<br />

1,8 mm breite Führungs nuten<br />

ermöglichen den Einschub von Leiterplatten<br />

mit einer Breite von 94<br />

und 100 mm, wobei auch kleinere<br />

Leiterplatten mithilfe von speziellen<br />

Einpresselementen ebenso aufgenommen<br />

werden können. Standardmäßig<br />

sind die Gehäuse in sechs<br />

Längen (100, 120, 160, 200, 220,<br />

234 mm) sowie in vier verschiedenen<br />

Oberflächenausführungen erhältlich.<br />

Neben den Standardausführungen<br />

können die Kombinationsgehäuse<br />

nach Kundenangaben mechanisch<br />

bearbeitet, oberflächenbehandelt<br />

und bedruckt werden.<br />

Dieses Profil wurde speziell für<br />

Anwendungen entwickelt, bei denen<br />

eine hohe Wärmeabfuhr und eine<br />

sichere Befestigung von Transistoren<br />

erforderlich sind. ◄<br />

EINKAUFSFÜHRER<br />

MESSTECHNIK & SENSORIK<br />

mit umfangreichem Produkt index, Firmenverzeichnis und<br />

deutschen Vertretungen ausländischer Firmen.<br />

Alle Infos unter: www.beam-verlag.de/einkaufsfuehrer<br />

Kontakt: info@beam-verlag.de<br />

Einsendeschluss für Unterlagen: 08.05.<strong>2024</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 26.04.<strong>2024</strong><br />

JETZT UNTERLAGEN ANFORDERN!<br />

56 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Bediensicher und schmutzresistent<br />

Serie 709/719: Snap-in-Portfolio mit neuer Umspritzung<br />

Komponenten/Stromversorgung<br />

Franz Binder GmbH & Co.<br />

Elektrische Bauelemente KG<br />

info@binder-connector.de<br />

www.binder-connector.de<br />

Mess- und Handbediengeräte in<br />

hygienekritischen Anwendungsfeldern,<br />

etwa in medizintechnischen<br />

Ausrüstungen, erfordern<br />

ein Design, das neben sicherer<br />

Handhabung auch für Unempfindlichkeit<br />

gegen Verschmutzungen<br />

optimiert ist. binder hat daher<br />

seine Snap-in-Serien 709 und 719<br />

mit einer neuen Umspritzung ausgestattet,<br />

die einhändiges Stecken<br />

und Lösen unterstützt, aber auch<br />

die Schmutzresistenz verbessert.<br />

Schnell und stabil<br />

binder, ein führender Anbieter<br />

industrieller Rundsteckverbinder,<br />

bietet die Steckverbinder seiner<br />

Produktserien 709 und 719 mit<br />

einer neuen Umspritzung der geraden<br />

Varianten an. Die Steckverbinder<br />

mit Schnappverriegelung<br />

zeichnen sich – gemessen an der<br />

Baugröße – durch hohe Haltekräfte<br />

aus, können aber dennoch schnell<br />

gesteckt und entriegelt werden.<br />

Diese Eigenschaften zahlen sich<br />

beispielsweise in Anwendungen der<br />

Mess- und medizinischen Gerätetechnik<br />

aus, die gehobenen Anforderungen<br />

an die funktionale Sicherheit<br />

unterliegen.<br />

Sicherheitsrelevante<br />

Eigenschaften verbessert<br />

Da es sowohl in der Mess- als<br />

auch in der Medizintechnik häufig<br />

darauf ankommt, die Geräte und<br />

ihre Schnittstellen vor Verschmutzungen<br />

aus der Umgebung zu schützen,<br />

haben binder-Ingenieure eine<br />

Umspritzung im Dreiecks-Design entwickelt,<br />

die weder Fugen noch Riefen<br />

oder Hinterschnitte aufweist, in<br />

welchen sich Schmutz ansammeln<br />

kann. Die Resistenz der Applikationen<br />

gegenüber Verunreinigungen<br />

erhöht sich damit deutlich. Außerdem<br />

liegen die geraden Produktvarianten<br />

dank der neuartigen Umspritzung<br />

sehr gut in der Hand, womit<br />

einhändiges Stecken und Lösen der<br />

Verbindung sicher und komfortabel<br />

möglich ist.<br />

Knickschutz<br />

Bei der Neuentwicklung der<br />

Umspritzung ist es den Produktdesignern<br />

bei binder gelungen, trotz<br />

des neuen Designs ohne speziellen<br />

Knickschutz die Eigenschaften auf<br />

dem hohen Niveau der Vorgängerversion<br />

zu halten. Der Knickschutz<br />

sorgt dafür, dass die Litzen unter<br />

mechanischer Beanspruchung –<br />

beim Knicken des Kabels – nicht<br />

brechen. Dies wurde anhand von<br />

Biegetests im Vorfeld auch mit dem<br />

neuen Design nachgewiesen.<br />

Produktserien im Überblick<br />

Die Produkte der Snap-in-Serien<br />

709 und 719 bieten Anwendern die<br />

Vorteile eines schnellen und sicheren<br />

Verriegelungssystems mit hohen Haltekräften.<br />

Sie sind als Kabelstecker<br />

und -dosen mit oder ohne Zugentlastung<br />

erhältlich. Die 3- bis 5-poligen<br />

Serien wurden für Anschlussquerschnitte<br />

bis 0,25 mm 2 (bis AWG 24)<br />

ausgelegt. Der Anschluss selbst<br />

erfolgt mittels Löten beziehungsweise<br />

Tauchlöten. Die gemäß IP40<br />

geschützten Produkte erreichen eine<br />

mechanische Lebensdauer von 100<br />

und mehr Steckzyklen.<br />

Anwendungsgebiete<br />

• Messtechnik und<br />

Instrumentierung<br />

• Medizintechnik<br />

Eigenschaften<br />

• Schutzart: IP40,<br />

• Polzahl: 3- bis 5-Pol,<br />

• Anschlussart:<br />

Löten, Tauchlöten,<br />

• Bemessungsspannung: 60 V,<br />

• Bemessungsstrom: 3 A,<br />

• Betriebstemperaturbereich:<br />

-25 °C bis +70 °C,<br />

• Lebensdauer:<br />

>100 Steckzyklen ◄<br />

70 % mehr Messweg<br />

Alles wird kleiner, der Platz immer<br />

begrenzter: Der Computer, der vor<br />

Jahren noch einen eigenen Raum<br />

benötigte, steckt mittlerweile in der<br />

Tasche. CD- und Videosammlungen<br />

wurden durch Streaming ersetzt,<br />

großer Hubraum durch kleine, aufgeladene<br />

Motoren. Alles wird kleiner,<br />

dabei aber effizienter und kann<br />

sogar mehr.<br />

So wie einige Wegaufnehmer von<br />

a.b.jödden. Die können nämlich<br />

jetzt bei gleicher Gehäusegröße<br />

viel mehr Weg messen. Möglich<br />

macht dies eine innovative Technik,<br />

die dafür sorgt, dass weitaus<br />

mehr Informationen während des<br />

Messvorgangs bereitgestellt werden<br />

können.<br />

Wenn der Platz also begrenzt<br />

ist und trotzdem ein längerer<br />

Weg gemessen werden soll, ist<br />

die SM401.120er Serie genau das<br />

Richtige. Für alle anderen: Natürlich<br />

kann die Reihe auch weniger messen,<br />

sogar mit einer Genauigkeit<br />

von 0,25 %. Also warum weniger<br />

nehmen, wenn auch mehr geht?<br />

a.b.jödden gmbh<br />

info@abjoedden.de<br />

www.abjoedden.de<br />

© Michael Heßhaus/Midjourney<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 57


Komponenten/Stromversorgung<br />

Den Elementen trotzen<br />

Industrielle Radarsensoren mit CAN-Schnittstelle -<br />

Sensoren für Distanz, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung<br />

Messbetriebsarten Erstes Objekt (1), Stärkste Reflexion (2)<br />

und Schnellstes Objekt (3)<br />

Reflexionsfaktoren unterschiedlicher Materialien<br />

Pepperl + Fuchs SE<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

Die Radar-Technologie (Radio<br />

Detection And Ranging) nutzt ein<br />

aktives Sende- und Empfangsverfahren<br />

im Mikrowellen-GHz-<br />

Bereich. Der Radarsensor sendet<br />

eine elektromagnetische Welle aus,<br />

erfasst deren Reflexion und ermittelt<br />

anhand der Differenz in Laufzeit<br />

und Frequenz die Entfernung und<br />

Geschwindigkeit zum Zielobjekt.<br />

Da sich elektromagnetische Wellen<br />

mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten,<br />

geschieht dies praktisch<br />

ohne Zeitverzögerung.<br />

Kompakt und wetterfest<br />

Die neuen Radarsensoren von<br />

Pepperl+Fuchs bringen die dafür<br />

benötigte Technologie in einer<br />

äußerst kompakten Bauform unter.<br />

Dieses Gehäuse mit den Schutzarten<br />

IP68/69 hat sich bei anderen<br />

Sensoren des Herstellers, wie etwa<br />

dem Ultraschallsensor VariKont-L2,<br />

als besonders robust und praktisch<br />

bewährt. Nicht zuletzt erlaubt seine<br />

Bauform größte Flexibilität bei der<br />

Montage. Der dreh- und schwenkbare<br />

Sensorkopf kann in so gut wie<br />

jeder Einbausituation optimal auf den<br />

Zielbereich ausgerichtet werden.<br />

Für die Messung verwenden die<br />

Geräte die frequenzmodulierte Dauerstrichmethode<br />

(Frequency Modulated<br />

Continuous Wave, FMCW). Damit<br />

können sie sowohl die Distanz als<br />

auch die Bewegungsrichtung und<br />

die Geschwindigkeit von Objekten<br />

in ihrem Erfassungsbereich präzise<br />

bestimmen. Das Frequenzband von<br />

122-123 GHz weist eine hohe Robustheit<br />

gegenüber Störeinflüssen wie<br />

Regen, Nebel, Wind, Staub auf. Die<br />

Geräte zeichnen sich zudem durch<br />

hohe elektromagnetische Verträglichkeit<br />

(EMV) aus, sie erreichen E1-vergleichbare<br />

EMV-Werte. Das bedeutet,<br />

dass eine zuverlässige Messung<br />

trotz hoher Störpegel bei leitungsgebundener<br />

und hochfrequenter Einstrahlung<br />

gewährleistet ist.<br />

Kommunikation<br />

und Anschlussfähigkeit<br />

Für den elektrischen Anschluss<br />

stehen wahlweise standardisierte<br />

M12-Anschlussstecker sowie speziell<br />

für den Einsatz in Fahrzeugen entwickelte<br />

Stecker wie DEUTSCH oder<br />

AMP Superseal zur Verfügung. Messwerte<br />

und Parametrierbefehle werden<br />

durch eine integrierte CANopen-Schnitt-<br />

stelle übermittelt. Über den CAN-Bus<br />

oder das FDT-Rahmenprogramm PACTware<br />

und einen Device Type Manager<br />

(DTM) kann man auf zahlreiche Parameter<br />

sowie erweiterte Funktionen zugreifen<br />

und den Sensor flexibel an die jeweilige<br />

Anwendung anpassen. Die CANopen-<br />

Schnittstelle ermöglicht zudem eine differenzierte<br />

Zustandsüberwachung und<br />

Diagnose. Im Zusammenspiel mit einer<br />

fehlersicheren SPS können die Radarsensoren<br />

daher auch in sicherheitsrelevanten<br />

Anwendungen eingesetzt<br />

werden. Ein einzelnes Gerät genügt,<br />

um den Sicherheitslevel PL c Kat. 2<br />

zu erreichen.<br />

Variabel im Betrieb<br />

Radarsignale werden von verschiedenen<br />

Materialien in unterschiedlichem<br />

Ausmaß reflektiert, am<br />

besten von Metall. Für eine standardisiert<br />

hohe Signalqualität können<br />

Winkelreflektoren aus Metall sorgen,<br />

die an geeignete Stellen im<br />

Erfassungsbereich der Sensoren<br />

angebracht sind. Zugleich können<br />

nichtmetallene Objekte durch entsprechende<br />

Parametrierung und<br />

die Auswahl der Messbetriebsart<br />

ausgeblendet werden.<br />

Radarsensoren der Serie MWC25M-L2M-B16 mit verschiedenen Anschlussoptionen<br />

58 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Komponenten/Stromversorgung<br />

Um die Funktionsweise der<br />

Radarsensoren an die Anwendung<br />

anzupassen, stehen drei<br />

verschieden Messbetriebsarten<br />

zur Verfügung:<br />

• Im Modus „Erstes Objekt“ wird<br />

materialunabhängig das Objekt<br />

erkannt, das sich am nächsten<br />

zum Sensor befindet. Objekte<br />

im Ausfahrbereich oder Aktionsradius<br />

von Fahrzeug und Ausleger<br />

werden verlässlich detektiert.<br />

• Im Modus „Stärkste Reflexion“<br />

erfasst der Sensor das Objekt mit<br />

den besten Reflexionseigenschaften.<br />

Ein Füllstand kann hier bspw.<br />

durch die Kunststoff-Außenwand<br />

eines Tanks gemessen werden.<br />

• Im Modus „Schnellstes Objekt“<br />

wird das Objekt detektiert, das<br />

sich am schnellsten auf den<br />

Sensor zu- oder von ihm wegbewegt.<br />

Diese Messbetriebsart ist<br />

unter anderem für die Wegüberwachung<br />

bei fahrerlosen Transportsystemen<br />

geeignet.<br />

Die große Reichweite der Sensoren<br />

erlaubt es, verschiedene<br />

Bereiche rund um das Fahrzeug<br />

abzusichern. Der Einsatz mehrerer<br />

Geräte in unmittelbarer Nähe<br />

zueinander ist problemlos möglich,<br />

da sie sich nicht gegenseitig beeinflussen.<br />

Die Abtastrate von bis zu<br />

200 Hz erlaubt es im Betrieb kurze<br />

Reaktionszeiten zu realisieren. ◄<br />

Robustes Varikont-Gehäuse für flexible Montage<br />

Intelligente Stromverteilungs-Einheiten<br />

May Distribution Berlin führt ein breites Programm im Bereich intelligenter Steckdosenleisten<br />

von nVent SCHROFF.<br />

Die RackPower iPDU verfügt über einen im Betrieb austauschbaren RMS-<br />

Stromzähler mit 3“ großem Farb-LCD-Display und Touchscreen-Funktion.<br />

© nVent SCHROFF<br />

RackPower Intelligente Stromverteilungseinheiten<br />

(intelligent Power<br />

Distribution Units, iPDUs) umfassen<br />

fortschrittliche Lösungen für das<br />

Power-, Umgebungs- und Sicherheitsmanagement<br />

in Rechenzentren<br />

und IT-Umgebungen. Rack-<br />

Power iPDUs liefern umfassende<br />

Heilbronn, 15. + 16. Mai,<br />

Stand B-502<br />

May Distribution Berlin<br />

www.may.berlin<br />

und präzise Daten zur Energiemessung,<br />

um Stromressourcen effizient<br />

zu nutzen, fundierte Entscheidungen<br />

zur Kapazitätsplanung zu<br />

treffen, die Betriebszeit zu verbessern<br />

und Energie zu sparen.<br />

Die gesamte Palette der iPDUs,<br />

Umgebungssensoren und Access<br />

Security eHandles (eHandles für<br />

die Zugangskontrolle) von Rack-<br />

Power sind der Schlüssel zur Erfüllung<br />

der unternehmenskritischen<br />

Anforderungen von Rechenzentren.<br />

Merkmale<br />

• Erhältliche Konfigurationen:<br />

Eingang gemessen, Ausgang<br />

geschaltet und/oder Ausgang<br />

gemessen<br />

• Globale NEMA- bzw. IEC-konforme<br />

Stecker und Buchsen<br />

• Externe Kommunikation und<br />

Überwachung mit geschützten<br />

und sicheren LAN-Verbindungen<br />

• Lokale und dezentrale Stromüberwachung<br />

einzelner Ausgänge<br />

und Stromkreise mit Anzeige der<br />

Angaben zu Strom (A), Spannung<br />

(V), Leistung (kW), Energieverbrauch<br />

(kWh) und Leistungsfaktor<br />

der gesamten PDU mit einer<br />

Messgenauigkeit von ±1 %<br />

• Werkzeuglose hot-swap-fähige<br />

Network Management Card<br />

(NMC) für flexible Montage und<br />

zukünftige Upgrades<br />

• Überwachung des Status von<br />

Leistungsschaltern, ermöglicht<br />

die aktive Überwachung und<br />

Alarmierung des Ein-/Aus-Status<br />

von Leistungsschaltern<br />

• Farbcodierte Ausgänge nach<br />

Leistungsschalter für visuelle<br />

Phasen- und Lastbankerkennung<br />

zur Verringerung menschlicher<br />

Fehler<br />

• Verstellbare werkzeuglose Montage<br />

für schnelle Installation<br />

• Gut lesbares Datendisplay und<br />

interaktive Grafikanzeige<br />

• Einfache Identifizierung der<br />

Stromquelle durch benutzerdefinierte<br />

elektronische Farbcodierung<br />

auf dem Display<br />

• Per Reihenschaltung können<br />

bis zu 64 PDUs über eine einzige<br />

IP-Adresse verwaltet und<br />

überwacht werden<br />

• Zwei-Wege-Gleichstromverteilung<br />

zur Gewährleistung der<br />

Betriebszeit mit stets aktivem<br />

Netzwerkmanagement und<br />

Alarmen<br />

• Umweltüberwachung und<br />

Zugangskontrolle mit Plug-and-<br />

Play-Unterstützung für bis zu 8<br />

digitale Sensoren pro PDU<br />

Spezifikationen<br />

• Stahlgehäuse<br />

• Ein- oder dreiphasig<br />

• Eingangsspannungen:<br />

120, 208, 230, 240, 400<br />

oder 415 VAC<br />

• Verschiedene Kabellängen<br />

und Steckertypen erhältlich<br />

• NEMA 5-20R, C13, C19, 2-in-1<br />

C13/C15 und 4-in-1 C13/C15/<br />

C19/ C21<br />

• Kombinationsbuchsen<br />

erhältlich<br />

• 10/100/1000-Mbps-Ethernet-<br />

Netzwerk<br />

• Anpassbares Montagezubehör<br />

Oberfläche<br />

Standardmäßig schwarz, andere<br />

Optionen erhältlich ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 59


Komponenten/Stromversorgung<br />

D-SUB Schnellverschluss-System<br />

CONEC SnapLock Hauben & Steckverbinder<br />

Es wird ein D-SUB Schnellverschluss-System<br />

benötigt, welches<br />

eine schnelle Ver- und Entriegelung<br />

ohne zusätzliches Werkzeug möglich<br />

macht und das durch ein hörund<br />

spürbares „Klick“ eine Verriegelung<br />

auch an schlecht einsehbaren<br />

Geräteschnittstellen ermöglicht?<br />

Ein bestehendes System soll<br />

mit Schnellverschlusshauben nachgerüsten<br />

werden?<br />

CONEC Elektronische<br />

Bauelemente GmbH<br />

www.conec.com<br />

Das CONEC SnapLock Verriegelungssystem<br />

besteht aus D-SUB-<br />

Steckverbindern und D-SUB Hauben,<br />

die ein schnelles und sicheres<br />

Verriegeln ohne zusätzliche Verschraubung<br />

ermöglichen. Ein in die<br />

Haube integrierter Federclip verrastet<br />

mit einem am Gegenstecker montierten<br />

Rastbolzen und somit wird<br />

eine schnelle und sichere Verbindung<br />

hergestellt.<br />

Zwei Varianten<br />

Der Rastbolzen am Steckverbinder<br />

ist in zwei Varianten verfügbar:<br />

1. Am Steckverbinder fest integriert,<br />

wie z. B. ein Standard-<br />

Gewindeeinsatz. Dies hat den<br />

Vorteil, dass die Rastbolzen nicht<br />

verloren gehen können und auch<br />

nicht in einem zweiten Arbeitsgang<br />

montiert werden müssen.<br />

Die Steckverbinder sind direkt<br />

nach der Bestückung auf die Leiterplatte<br />

einsetzbar.<br />

2. Als Kit zur nachträglichen Montage<br />

am Steckverbinder bei Hinterwandinstallationen<br />

oder zur Nachrüstung<br />

bestehender Systeme,<br />

zur Verwendung mit der CONEC<br />

SnapLock Haube.<br />

Die Verrastung des Verriegelungsmechanismus<br />

wird durch ein<br />

hör- und spürbares Klicken signalisiert.<br />

Mit einer hohen Haltekraft<br />

wird eine sichere Verriegelung der<br />

Steckverbindung für viele Anwendungsgebiete<br />

bereitgestellt.<br />

Kunststoffhauben<br />

Die Kunststoffhauben sind in den<br />

Baugrößen 1 – 5 in metallisierter<br />

oder schwarzer Ausführung verfügbar.<br />

Das Material ist flammhemmend<br />

nach UL 94 V0. Neben<br />

den Hauben werden auch entsprechende<br />

D-SUB Steckverbinder<br />

(9 - 50-pol.) mit integriertem Rastbolzen<br />

angeboten. Hierbei wird der<br />

Rast bolzen mit dem Steckergehäuse<br />

verpresst und ist somit unverlierbar.<br />

Des Weiteren besteht die Möglichkeit<br />

einer Haube-zu-Haube-Verbindung.<br />

Diese wird mittels Verbindungsbolzen-Kit<br />

umgesetzt. Über<br />

ein Kunststoff plättchen kann die<br />

Verbindung einseitig gegen Lösen<br />

(über eine Verriegelungsplatte pro<br />

Seite) ge sichert werden.<br />

Eine weitere Ergänzung ist<br />

das Nachrüst-Kit für vorhandene<br />

D-SUB-Systeme mit Gewindeeinsatz<br />

UNC 4-40. Das Kit besteht<br />

aus zwei Rastbolzen mit Unterlegscheiben.<br />

Vorteile:<br />

• Schnelle und einfache<br />

Ver- und Entriegelung<br />

• Sichere Verriegelung / hohe<br />

Haltekraft<br />

• Schneller montierbar als<br />

Standard-Schraubverriegelung<br />

• Schock- und vibrationsfest<br />

• Ausführung in Kunststoff schwarz<br />

und Kunststoff metallisiert<br />

• Gerade und seitliche<br />

Kabeleingänge<br />

• Haube-zu-Haube-Verbindung<br />

mittels Verriegelungs-Kit<br />

• Steckverbinder mit integriertem<br />

Bolzen<br />

• Integrierter Bolzen unverlierbar<br />

• Kit für Hinterwandmontage und<br />

Nachrüstung bestehender Systeme<br />

Anwendungsfelder:<br />

• Antriebstechnik<br />

• Automatisierungstechnik<br />

• Gehäuse-Geräteanschluss<br />

• Kommunikationstechnik<br />

• Maschinenbau<br />

• Prozessautomation und<br />

Steuerungstechnik<br />

• Transporttechnik ◄<br />

Gehäuse für präzise und zuverlässige Messtechnik<br />

In den verschiedensten Branchen<br />

und Anwendungsfeldern spielen bei<br />

der Überwachung und Optimierung<br />

von Prozessen Messgeräte eine<br />

zentrale Rolle. Die präzise Erfassung,<br />

Analyse und Kontrolle verschiedenster<br />

physikalischer und<br />

geometrischer Größen sind hierbei<br />

essentiell. Für zuverlässige Ergebnisse<br />

müssen alle Komponenten<br />

- auch die Gehäuse - höchsten<br />

Qualitätsstandards entsprechen.<br />

Die Welt der Messtechnik und<br />

auch die Anforderungen an die<br />

Gehäuse sind so vielfältig wie<br />

komplex: ob mobil oder stationär,<br />

indoor oder outdoor, kabelgebunden<br />

oder autark. Eines haben alle<br />

Geräte jedoch gemeinsam, sie<br />

sind stets mit hochwertiger und<br />

präziser Elektronik ausgestattet,<br />

die entsprechend „verpackt“ und<br />

geschützt werden muss. Punkte<br />

wie IP-Schutzart, das passende<br />

Gehäusematerial, Größe und<br />

Design sind somit bei der Auswahl<br />

des Gehäuses von zentraler<br />

Bedeutung. Je nach Anwendungsschwerpunkt<br />

bietet das OKW-Produktprogramm<br />

vielfältige Lösungen.<br />

Odenwälder Kunststoffwerke<br />

Gehäusesysteme GmbH<br />

www.okw.com<br />

60 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Highspeed-Steckverbinder<br />

mit extrem hoher Datenübertragungsrate<br />

25+ Gbit/s Colibri-Highspeed-Steckverbinder von ept<br />

Komponenten/Stromversorgung<br />

ept GmbH<br />

www.ept.de<br />

Colibri, der Highspeed-Steckverbinder<br />

aus dem Hause ept, ist jetzt<br />

auch mit einer Datenübertragungsrate<br />

von 25+ Gbit/s verfügbar. Bisher<br />

gab es die Version 10 Gbit/s,<br />

die im Jahr 2019 um die Version<br />

16 Gbit/s erweitert wurde und somit<br />

auch PCI-Express-Gen4-Signale<br />

übertragen kann. Um den heutigen<br />

Anforderungen des Marktes gerecht<br />

zu werden und auch anspruchsvollste<br />

Highspeed-Anwendungen<br />

zu ermöglichen, bietet ept mit dem<br />

Colibri 25+ Gbit/s jetzt einen noch<br />

leistungsstärkeren Highspeed-<br />

Steckverbinder mit einem Raster<br />

von nur 0,5 mm.<br />

Layoutund<br />

steckkompatibel<br />

Wie auch die vorangegangenen<br />

Versionen ist der Colibri 25+ Gbit/s<br />

für einen Leiterplattenabstand von<br />

5 oder 8 mm verfügbar. Plug und<br />

Receptacle bietet ept mit 220 Polen<br />

an – eine 440-polige Version, bestehend<br />

aus zwei Plugs beziehungsweise<br />

Receptacles mit je 220 Pins,<br />

wird in einem Bestückrahmen zusammengehalten.<br />

Die Steckverbinder<br />

der verschiedenen Generationen<br />

werden dabei untereinander layoutund<br />

steckkompatibel sein.<br />

Wann immer hohe Datenübertragungsraten<br />

erforderlich sind, ist der<br />

Colibri der Steckverbinder der Wahl:<br />

Der kleine Highspeed-Profi kommt<br />

vor allem bei Mezzanine-Board-to-<br />

Board-Systemen und COM-Express-<br />

Spezifikationen zum Einsatz. Er wird<br />

dabei in verschiedenen Anwendungsfeldern<br />

verbaut, beispielsweise in<br />

der industriellen Automatisierung,<br />

bei Kiosk- und POS-Systemen, in<br />

der Medizintechnik, Messtechnik<br />

und im Gaming sowie im Bereich<br />

der Transportation und Gebäudetechnik.<br />

Kontinuierliche<br />

Optimierung<br />

Durch kontinuierliche Optimierungen<br />

im Kontaktdesign des Plugs<br />

ist es ept mit dem Colibri 25+ Gbit/s<br />

gelungen, einen Highspeed-Steckverbinder<br />

zu entwickeln, der nicht<br />

nur kompatibel mit der PCI Express<br />

Gen4 ist, sondern darüber hinaus<br />

eine hervorragende Signalqualität<br />

ermöglicht und somit eine bessere<br />

Alternative zum störungsanfälligeren<br />

USB 4.0 darstellt. Darüber hinaus<br />

eignet sich der Colibri mit 25+ Gbit/s<br />

ausgezeichnet für Ethernet-Anwendungen,<br />

da durch Parallelschaltung<br />

mehrerer Leitungen eine Datenübertragungsrate<br />

von 100 Gbit/s erreicht<br />

werden kann.<br />

Noch mehr<br />

Datenübertragung<br />

und Signalintegrität<br />

Heutige Anforderungen gehen<br />

klar zu noch mehr Datenübertragung<br />

und Signalintegrität – damit<br />

Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit<br />

und Sicherheit von digitalen Systemen<br />

in Branchen wie in der Medizintechnik<br />

unterstützt sind. In dem<br />

Zusammenhang bleibt die Auswahl<br />

geeigneter Board-to-Board Steckverbinder<br />

ein Designthema, zumal<br />

Miniaturisierung und Robustheit des<br />

Gesamtsystems immer mehr Geltung<br />

bekommen.<br />

Ob mit 5G (6G), KI, Quantenkommunikation<br />

oder Edge Computing<br />

und Fog Computing – sofern diese<br />

kommenden Technologien ihren<br />

Einfluss auf die Signalintegrität und<br />

Datenübertragung haben werden,<br />

wird es den Bedarf nach Steckverbindern<br />

mit passender Datenübertragungsleistung<br />

auch weitergeben.<br />

◄<br />

www.beam-verlag.de<br />

MIT EINEM KLICK<br />

SCHNELL INFORMIERT!<br />

• Umfangreiches Fachartikel-Archiv zum kostenlosen<br />

Download<br />

• Aktuelle Produkt-News aus der Elektronikbranche<br />

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• Ausgewählte Workshops und Seminare<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 61


Komponenten/Stromversorgung<br />

Mehrpunktjustage bei Kalibrierungen<br />

von Sensor und Messgerät<br />

Ein Kalibrierschein enthält gewöhnlich<br />

die Messwerte, Abweichungen<br />

zum Referenzwert, die jeweilige<br />

Messunsicherheit, Angaben zum Kalibrierverfahren,<br />

die Umgebungskonditionen<br />

und ggf. besondere Messbedingungen.<br />

Bisher einzigartig im<br />

Bereich des Kalibrierwesens ist die<br />

Möglichkeit einer Mehrpunktjustage,<br />

die im Rahmen einer Kalibrierung<br />

von ALMEMO- Messtechnik durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Durch den Einsatz intelligenter<br />

Fühlerstecker besteht die Möglichkeit<br />

den zu kalibrierenden Prüfling,<br />

also Fühler und Messkette, in jedem<br />

Kalibrierpunkt auf den Sollwert zu<br />

justieren. Somit müssen später keine<br />

weiteren Korrekturen vom Kunden im<br />

Prozess vorgenommen werden. Mögliche<br />

Übertragungsfehler sind ausgeschlossen<br />

und der Prozess kann sofort<br />

ohne Verzögerungen durch Dateneingabe<br />

fortgefahren werden. Die<br />

Korrekturwerte des Prüflings sind im<br />

Speicher des ALMEMO-Anschlusssteckers<br />

hinterlegt und stehen jederzeit<br />

zur Verfügung.<br />

Diese Daten können auch zur<br />

Bestimmung der Langzeitdrift verwendet<br />

werden. Zusätzlich zur Identifikation<br />

des Messequipments können<br />

eigene ID-Nummern im Speicher<br />

des Steckers abgelegt werden.<br />

Wird ein digitaler ALMEMO-<br />

Stecker eingesetzt, kann auf das<br />

übliche, obligatorische Abbauen<br />

der gesamten Messtechnik vor<br />

Ort zwecks Kalibrierung verzichtet<br />

werden, da nur der Fühler mit<br />

seinem Anschlussstecker zur Kalibrierung<br />

einge reicht werden muss.<br />

Über diese intelligenten, digitalen<br />

Anschlussstecker können übrigens<br />

auch Sensoren anderer Hersteller<br />

digitalisiert und mehrpunktjustiert<br />

werden. Obligatorisch ist hierfür<br />

lediglich das ALMEMO-Messgerät.<br />

AHLBORN Mess- und<br />

Regelungstechnik GmbH<br />

www.ahlborn.com<br />

Hochleistungs-SMT-Shunt-Widerstand<br />

ermöglicht präzise Strommessungen<br />

Die Serie LRMAH2512 ist ein<br />

AEC-Q200-qualifizierter Hochleistungs-SMT-Shunt-Widerstand<br />

mit niedrigen Werten bis hinunter<br />

auf 200 μΩ. Bei einer Belastung<br />

von bis zu 6 W beträgt der theoretisch<br />

maximal messbare Strom<br />

bis zu 173 A und ist somit praktisch<br />

nur durch die Strombelastbarkeit<br />

der Leiterplattenbahnen begrenzt.<br />

Mit 12 Werten von 0,2 bis 10 mΩ<br />

bei 1 % Toleranz und einem TCR<br />

mit bis zu 50 ppm/°C bieten die<br />

Widerstände der Serie LRMAH2512<br />

eine kompakte Grundfläche von<br />

6,4 x 3,1 mm.<br />

pk components<br />

www.pk-components.de<br />

Eine wichtige Eigenschaft ist<br />

das Vermögen hohen Einschaltund<br />

Stromstößen standzuhalten.<br />

Die kurzfristige Überlast-Leistung<br />

wird mit 15 W bei 5 s angegeben.<br />

Ein definierter Abstand des Widerstandselementes<br />

zur Leiterplatte<br />

minimiert den Temperaturanstieg<br />

auf der Leiterplatte und erhöht die<br />

Zuverlässigkeit der Baugruppe.<br />

LRMAH2512 eignet sich ideal für<br />

hochpräzise Strommessungen in<br />

Batteriemanagement-, Motorsteuerungs-<br />

und Stromumwandlungsprodukten.<br />

Der niedrige TCR und<br />

die niedrige Induktivität dieses Designs<br />

ermöglichen eine genaue<br />

Erfassung des Stromes ohne Kompensationsschaltung.<br />

Hauptmerkmale<br />

• Bis zu 6 W Nennbelastbarkeit<br />

bei 70 °C<br />

• 12 Werte von 0,2 bis 10 mΩ<br />

• Null-Ohm-Jumper-Version<br />

• Robuste Schweißkonstruktion<br />

• TCR bis zu 50 ppm/°C<br />

• Hotspot von der Leiterplatte<br />

entfernt<br />

• Geringe Induktivität<br />

Anwendungsgebiete<br />

• Stromversorgung<br />

• Motorantrieb<br />

• Batterieüberwachung<br />

• Überwachung von Solarzellen<br />

• Prozesssteuerung ◄<br />

62 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


PROFINET Kabel sind zweifach grün<br />

Komponenten/Stromversorgung<br />

BizLink green: Kabel mit pflanzenbasierten Außenmänteln bieten hervorragende Leistung und minimieren<br />

Umweltauswirkungen<br />

BizLink, ein weltweit führender<br />

Anbieter von Verbindungslösungen,<br />

stattet zwei seiner leistungsstarken<br />

PROFINET Kabel nun mit einem<br />

umweltfreundlichen Außenmantel<br />

auf Pflanzenbasis aus. Der neue<br />

Kabelmantel besteht aus nachhaltigen<br />

Materialien, die den ökologischen<br />

Fußabdruck im Herstellungsprozess<br />

minimieren und gleichzeitig<br />

höchste Zuverlässigkeit und<br />

Leistung bieten.<br />

BizLink bietet die neuen green<br />

PROFINET Kabel aus der FieldLink-<br />

Produktfamilie in zwei verschiedenen<br />

Varianten an: Sowohl bei der PVCals<br />

auch bei der PUR-Variante werden<br />

die Außenmäntel auf Basis<br />

pflanzlicher Rohstoffe hergestellt,<br />

die nicht aus fossilen Brennstoffen<br />

stammen. Die benötigten Rohstoffe<br />

werden aus kurzen und lokalen Lieferketten<br />

bezogen, was den CO 2 -Ausstoß<br />

zusätzlich verringert. Dieser<br />

innovative Ansatz verbessert den<br />

ökologischen Fußabdruck in der<br />

Herstellung erheblich und ebnet<br />

den Weg für eine grünere Zukunft.<br />

Robust und flexibel<br />

Die elektrischen und mechanischen<br />

Eigenschaften der Kabel<br />

bleiben erhalten. Beide green PRO-<br />

FINET Kabel wurden für eine flexible<br />

Verlegung entwickelt und sind<br />

bestens für den Einsatz in einer<br />

rauen Industrieumgebung geeignet.<br />

Als PUR-Version hält green<br />

PROFINET in Schleppkettenanwendungen<br />

mehr als 3 Millionen<br />

Biegezyklen stand. Alle Schleppkettenkabel<br />

werden im hauseigenen<br />

Schleppkettentestcenter auf ihre<br />

Belastbarkeit geprüft.<br />

Nachhaltig und leistungsstark<br />

Nils Klippel, Leiter von BizLinks<br />

Automation & Drives Business Unit<br />

sagt dazu: „Mit unseren neuen PRO-<br />

FINET Kabeln setzen wir nicht nur<br />

auf erstklassige Leistung, sondern<br />

auch auf eine nachhaltige Zukunft.<br />

Bei BizLink sind wir stolz darauf,<br />

innovative Lösungen anzubieten, die<br />

sowohl die Anforderungen unserer<br />

Kunden als auch die Bedürfnisse<br />

unseres Planeten erfüllen. Neben<br />

dem Einsatz alternativer Werkstoffe,<br />

werden wir auch unsere Beschaffungs-<br />

und Fertigungsprozesse weiter<br />

optimieren.”<br />

PROFINET ist ein Industrial Ethernet-Standard,<br />

der in der Automatisierungstechnik<br />

eingesetzt wird.<br />

PROFINET Kabel sind speziell entwickelte<br />

Netzwerkkabel, die für die<br />

Kommunikation zwischen verschiedenen<br />

Automatisierungsgeräten in<br />

einer industriellen Umgebung verwendet<br />

werden. Diese Kabel spielen<br />

eine entscheidende Rolle bei<br />

der Übertragung von Daten zwischen<br />

Steuerungssystemen, Sensoren,<br />

Aktuatoren und anderen<br />

Komponenten in einem Produktionsnetzwerk.<br />

Genauso leistungsfähig<br />

BizLink vertreibt seine Field-<br />

Link PROFINET Kabel bereits seit<br />

mehr als 20 Jahren mit verschiedenen<br />

Standard- oder hybriden<br />

Konstruktionen für die feste, flexible<br />

oder hochflexible Verlegung in<br />

Fertigungsumgebungen. Die neuen<br />

green PROFINET Kabel kombinieren<br />

nun bewährte Technologien mit<br />

einem Mantel, der aus umweltfreundlichen<br />

Materialien hergestellt wurde<br />

und trotzdem alle relevanten Übertragungseigenschaften<br />

garantiert.<br />

Eigenschaften<br />

auf einen Blick<br />

• Nachhaltiger Mantel: Der Kabelmantel<br />

besteht aus umweltfreundlichen<br />

Materialien und trägt dazu<br />

bei, Ressourcen zu schonen.<br />

• Hohe Übertragungsgeschwindigkeit:<br />

Die Kabel bieten eine<br />

zuverlässige und schnelle Übertragung<br />

von Daten gemäß den<br />

PROFINET-Standards.<br />

• Robuste Bauweise: Die Kabel<br />

sind für den Einsatz in industriellen<br />

Umgebungen ausgelegt<br />

und widerstehen widrigen Bedingungen.<br />

• Kompatibilität: Die Kabel<br />

sind vollständig kompatibel mit<br />

PROFINET-Systemen und gewährleisten<br />

eine nahtlose Integration<br />

in bestehende Netzwerke.<br />

BizLink Special Cables<br />

Germany GmbH<br />

www.bizlinktech.com<br />

Ringkraftsensoren mit galvanisch getrenntem Eingang<br />

Inelta Sensorsysteme hat sein Portfolio an<br />

Ringkraftsensoren um neue Modell varianten<br />

erweitert. Der als messende Unterlegscheibe<br />

fungierende Sensortyp dient der Erfassung axial<br />

wirkender Kräfte an Schrauben, Wellen oder<br />

Achsen und kommt beispielsweise zur Ermittlung<br />

oder Überwachung von Vorspannkräften<br />

bei Verschraubungen zum Einsatz.<br />

Die Ringkraftsensoren der Serie RKT60<br />

sind nun für vier Nennlasten von 5, 10, 15<br />

und 20 kN erhältlich. Die Baureihe zeichnet<br />

sich durch einen kompakten Verformungskörper<br />

aus Edelstahl, eine geringe Bauhöhe<br />

und einen mechanischen Überlastschutz aus.<br />

Zum Schutz vor Berührung, Staub und Feuchtigkeit<br />

bietet der Hersteller die Sensoren auch<br />

in vergossener Ausführung an. Darüber hinaus<br />

führt Inelta Modellvarianten mit inte griertem<br />

Messverstärker im Programm. Diese Einheiten<br />

mit DMS-Vollbrücke, Verformungskörper aus<br />

Edelstahl und äußerst ebener Auflage fläche<br />

sind besonders unempfindlich gegen exzentrisch<br />

einwirkende Kräfte. Eine weitere Neuheit<br />

stellen die in Schutzart IP67 gefertigten<br />

Ringkraftsensoren der Serie RKT120 mit 10 kN<br />

Nennkraft dar.<br />

Inelta Sensorsysteme GmbH & Co. KG<br />

www.inelta.de<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 63


Software/Tools/Kits<br />

Business Continuity Management als Strategie<br />

Resilienz neu definiert<br />

BCM erfolgreich<br />

im Unternehmen umsetzen<br />

Zu den wichtigsten Komponenten<br />

des BCM gehört die Risikobewertung.<br />

Hier geht es um die Identifizierung<br />

und Bewertung potenzieller<br />

Risiken und Schwachstellen,<br />

die den Geschäftsbetrieb stören<br />

könnten. Sie umfasst sowohl<br />

interne als auch externe Bedrohungen,<br />

die von Naturkatastrophen<br />

und technischem Versagen bis hin<br />

zu menschlichem Versagen und<br />

böswilligen Aktivitäten wie Cyberangriffen<br />

reichen.<br />

Bei der Risikobewertung geht es darum, potenzielle Risiken und Schwachstellen, die den Geschäftsbetrieb stören<br />

könnten, zu identifizieren und zu bewerten. © pixabay/thewalkergroup<br />

© MaibornWolff GmbH<br />

Autor:<br />

Philippe Schrettenbrunner<br />

Deputy Head of Cybersecurity<br />

MaibornWolff<br />

www.maibornwolff.de<br />

Business Continuity Management<br />

(BCM) ist ein Ansatz zur Ermittlung<br />

potenzieller Bedrohungen und<br />

Schwachstellen, zur Bewertung ihrer<br />

möglichen Auswirkungen auf den<br />

Geschäftsbetrieb und zur Entwicklung<br />

von Strategien zur Risikominderung<br />

und Gewährleistung der Kontinuität.<br />

Wie können Unternehmen<br />

BCM richtig umsetzen und worauf<br />

gilt es dabei zu achten?<br />

Widerstandsfähigkeit<br />

stärken<br />

In einer sich ständig verändernden<br />

globalen Landschaft, die immer wieder<br />

geprägt ist von unvorhergesehenen<br />

Umständen wie Naturkatastrophen<br />

bis hin zu Cyberangriffen,<br />

hat sich das Konzept des Business<br />

Continuity Management als<br />

entscheidender Aspekt der Widerstandsfähigkeit<br />

von Unternehmen<br />

herauskristallisiert. BCM umfasst<br />

eine Reihe von Prozessen, Verfahren<br />

und Strategien, mit denen<br />

sichergestellt werden soll, dass<br />

wesentliche Geschäftsfunktionen<br />

während und nach störenden Ereignissen<br />

fortgeführt werden können,<br />

um den Ruf des Unternehmens, die<br />

Marke und die Fähigkeit zur Bereitstellung<br />

von Produkten und Dienstleistungen<br />

zu schützen. Im Wesentlichen<br />

geht es beim BCM darum,<br />

sich auf das Schlimmste vorzubereiten<br />

und gleichzeitig das Beste<br />

anzustreben.<br />

Notwendigkeit<br />

Die Notwendigkeit von BCM wird<br />

deutlich, wenn man die potenziellen<br />

Folgen von Betriebsunterbrechungen<br />

bedenkt. Unabhängig davon, ob sie<br />

durch unvorhergesehene Umstände<br />

wie extreme Wetterereignisse, Stromausfälle<br />

oder geopolitische Unruhen<br />

oder durch vorsätzliche Handlungen<br />

wie Cyberangriffe oder Ausfälle in<br />

der Lieferkette verursacht werden,<br />

können Unterbrechungen weitreichende<br />

Auswirkungen auf Unternehmen<br />

aller Größen und Branchen<br />

haben. Ohne angemessene Vorbereitung<br />

können diese Unterbrechungen<br />

zu finanziellen Verlusten,<br />

behördlichen Strafen, rechtlichen<br />

Verpflichtungen und Rufschädigung<br />

führen und die Existenz eines<br />

Unternehmens gefährden.<br />

Business Impact Analyse<br />

Eine weitere wichtige Rolle spielt<br />

die Business Impact Analyse (BIA) –<br />

also die Analyse der Auswirkungen<br />

von Betriebsunterbrechungen auf<br />

das Geschäft. Bei der BIA werden<br />

die potenziellen Folgen von Unterbrechungen<br />

kritischer Geschäftsprozesse<br />

bewertet, einschließlich<br />

finanzieller Verluste, betrieblicher<br />

Ausfallzeiten und der Nichteinhaltung<br />

gesetzlicher Vorschriften.<br />

Durch die Festlegung von Prioritäten<br />

für kritische Funktionen und<br />

Ressourcen können Unternehmen<br />

ihre Bemühungen auf die Gewährleistung<br />

ihrer Kontinuität konzentrieren.<br />

Geschäftskontinuitätspläne<br />

Auch die Entwicklung von<br />

Geschäftskontinuitätsplänen (BCPs),<br />

die auf der Grundlage der Ergebnisse<br />

der Risikobewertung und der<br />

BIA beruhen, ist essenziell. Darin<br />

werden die vor, während und nach<br />

einem Störfall zu ergreifenden Maßnahmen<br />

beschrieben. Dazu gehören<br />

Maßnahmen wie die Einrichtung<br />

alternativer Arbeitsorte, Backup-<br />

Systeme und Kommunikationsprotokolle,<br />

um die Kontinuität des<br />

Betriebs sicherzustellen.<br />

Schulungsprogramme und Sensibilisierungskampagnen<br />

tragen<br />

64 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Software/Tools/Kits<br />

Bei der Business Impact Analyse werden die möglichen Auswirkungen untersucht, die eine Unterbrechung kritischer<br />

Geschäftsprozesse, haben könnten. © pixabay/3844328<br />

dazu bei, dass die Mitarbeiter ihre<br />

Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

bei der Umsetzung der BCP und<br />

der Reaktion auf Notfälle verstehen.<br />

Zudem sind regelmäßige Tests<br />

und Übungen unerlässlich, um die<br />

Wirksamkeit der BCP zu überprüfen<br />

und verbesserungsbedürftige<br />

Bereiche zu ermitteln. Dies kann<br />

Tabletop-Übungen, Simulationsübungen<br />

und groß angelegte Proben<br />

umfassen, um verschiedene Katastrophenszenarien<br />

zu simulieren<br />

und die Reaktionsbereitschaft der<br />

Organisation zu bewerten.<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

durch ein umfassendes BCM<br />

Die Implementierung von BCM<br />

bietet Unternehmen zahlreiche<br />

Vorteile. So ermöglicht BCM es<br />

Unternehmen, potenzielle Störungen<br />

zu antizipieren und sich<br />

darauf vorzubereiten, und verbessert<br />

so ihre Fähigkeit, widrigen<br />

Ereignissen zu widerstehen<br />

und sich von ihnen zu erholen,<br />

ohne den Betrieb zu beeinträchtigen.<br />

Durch die Identifizierung<br />

und Abschwächung potenzieller<br />

Risiken hilft BCM Unternehmen,<br />

ihr Risiko finanzieller,<br />

betrieblicher und rufschädigender<br />

Verluste zu verringern.<br />

Durch den Nachweis, dass sie in<br />

der Lage sind, die Kontinuität des<br />

Betriebs auch bei widrigen Umständen<br />

aufrechtzuerhalten, können<br />

Unternehmen das Vertrauen von<br />

Kunden, Investoren und anderen<br />

Interessengruppen gewinnen. Viele<br />

Aufsichtsbehörden verlangen von<br />

Unternehmen BCM-Pläne, um die<br />

Kontinuität kritischer Dienste zu<br />

gewährleisten. Die Einhaltung dieser<br />

Vorschriften hilft Unternehmen,<br />

Strafen und rechtliche Verpflichtungen<br />

zu vermeiden.<br />

In der heutigen vernetzten<br />

Geschäftswelt kann BCM eine Quelle<br />

von Wettbewerbsvorteilen sein, die<br />

Unternehmen, die auf Störungen gut<br />

vorbereitet sind, von denen unterscheidet,<br />

die nicht darauf vorbereitet<br />

sind.<br />

BCM: Entscheidendes<br />

Instrument im Ernstfall<br />

In einer von Unbeständigkeit und<br />

Unsicherheit geprägten Zeit ist BCM<br />

zu einem unverzichtbaren Instrument<br />

für Unternehmen geworden,<br />

um ihren Betrieb zu sichern und im<br />

Störfall darauf angemessen reagieren<br />

zu können. Durch einen proaktiven<br />

und systematischen Ansatz für<br />

das Risikomanagement und die Kontinuitätsplanung<br />

können Unternehmen<br />

ihre Widerstandsfähigkeit verbessern<br />

und so sicherstellen, dass<br />

sie in der Lage sind, auch in widrigen<br />

Situationen erfolgreich zu sein.<br />

Fortlaufender Prozess<br />

BCM ist keine einmalige Angelegenheit,<br />

sondern ein fortlaufender<br />

Prozess, der regelmäßig überprüft<br />

und verbessert werden muss. Unternehmen<br />

müssen die sich ändernden<br />

Bedrohungen und Geschäftsumgebungen<br />

kontinuierlich überwachen<br />

und ihre BCM-Strategien entsprechend<br />

aktualisieren, um ihre Relevanz<br />

und Wirksamkeit stets zu<br />

gewährleisten.<br />

Wer schreibt:<br />

Philippe Schrettenbrunner ist<br />

Debuty Head of Cybersecurity beim<br />

IT-Dienstleister MaibornWolff und<br />

verfügt über langjährige Erfahrung<br />

im Bereich der IT-Sicherheit. ◄<br />

Durch die Implementierung von BCM sind Unternehmen in der Lage, die Kontinuität des Betriebs auch bei widrigen<br />

Umständen aufrechtzuerhalten. © pixabay/manseok_Kim<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 65


Software/Tools/Kits<br />

Erweiterte Funktionalität<br />

bringt C++-Entwicklung auf neues Level<br />

Parasoft C/C++test 2023.2: Voller Support für MISRA C++ 2023<br />

Parasoft<br />

www.parasoft.com<br />

Parasoft präsentiert die neueste<br />

Version von C/C++test 2023.2, einem<br />

transformativen Tool für die C++-<br />

Entwicklung. Diese Version bietet<br />

Entwicklern eine Reihe neuer Funktionen,<br />

Verbesserungen und Compliance-Tools,<br />

die den Lebenszyklus<br />

der Softwareentwicklung neu gestalten.<br />

Mit Parasoft C/C++test 2023.2<br />

erhalten Anwender eine Lösung, die<br />

sicherstellt, dass ihr C++17-Code<br />

MISRA C++ 2023 entspricht. Parasoft<br />

gewährleistet die durchgängige<br />

Umsetzung von Safety- und Security-Programmierstandards,<br />

wie z. B.<br />

die vollständige Unterstützung von<br />

MISRA C++ 2023.<br />

Zahlreiche Verbesserungen<br />

C/C++test 2023.2 enthält zahlreiche<br />

Verbesserungen: Es garantiert<br />

die volle Unterstützung von<br />

MISRA C++ 2023 und unterstreicht<br />

damit das Engagement von Parasoft,<br />

die Konformität und Sicherheit von<br />

C++17 Code sicherzustellen. Die<br />

wichtigsten Neuerungen sind:<br />

• Vollständige Unterstützung von<br />

MISRA C++ 2023: Bereitstellung<br />

von 179 Richtlinien, die für die<br />

Erstellung qualitativ hochwertiger<br />

C++17-Anwendungen entscheidend<br />

sind. Durch den Beitrag zur<br />

Entwicklung von MISRA C++ 2023<br />

festigt Parasoft seine Position als<br />

reaktionsschnellster Anbieter auf<br />

dem Markt.<br />

• Verbesserte Code-Qualität: Das<br />

Update führt ein optimiertes Stubbing-Framework<br />

ein, das Stubs für<br />

Template-Funktionen ermöglicht,<br />

frühes Testen fördert und die Fehlerinjektion<br />

vereinfacht.<br />

• Erweiterte Analyse und Reporting:<br />

Mit dem aktualisierten Compliance<br />

Report in Parasoft DTP<br />

können Anwender nahtlos Code<br />

scannen, Verstöße erkennen und<br />

automatisierte Quality Gates in<br />

Pull Requests für die kontinuierliche<br />

Integration einbinden.<br />

• Breitere Compiler-Unterstützung:<br />

Unterstützung einer Vielzahl<br />

neuer Compiler wie IAR BX<br />

ARM, Qualcomm Hexagon, Tasking<br />

SmartCode, GNU GCC und<br />

Clang für verschiedene Plattformen.<br />

Zusätzliche<br />

Funktionserweiterungen<br />

„Unsere neueste Version C/C++test<br />

2023.2 stellt eine entscheidende<br />

Neuerung in der C++-Entwicklung<br />

dar und festigt unsere Führungsposition<br />

durch die vollständige<br />

Unterstützung von MISRA C++<br />

2023. Unsere zusätzlichen Funktionserweiterungen<br />

unterstreichen<br />

das Engagement von Parasoft,<br />

Lösungen bereitzustellen, die die<br />

Effizienz, Konformität und Codequalität<br />

in der dynamischen Landschaft<br />

der C- und C++-Entwicklung<br />

verbessern“, erklärt Igor Kirilenko,<br />

Chief Product Officer bei Parasoft.<br />

Vorteile im Lebenszyklus<br />

Kunden, die C/C++test 2023.2 einsetzen,<br />

profitieren von Vorteilen im<br />

Lebenszyklus der Softwareentwicklung.<br />

Das Erlangen der Konformität<br />

Fakten im Überblick<br />

mit den MISRA C++ 2023-Standards<br />

gewährleistet eine verbesserte Zuverlässigkeit,<br />

Sicherheit und Schutz bei<br />

der C++-Entwicklung, die sich an den<br />

neuesten Benchmarks orientiert. Das<br />

Update führt eine verbesserte Regelgenauigkeit<br />

ein, minimiert Fehlalarme<br />

und verfeinert die CERT- und AUTO-<br />

SAR-C++-Checker, was zu einer optimierten<br />

Analyse und saubereren, effizienteren<br />

Codebasen führt. Mit dem<br />

auf Version 6.5 aktualisierten EDG-<br />

Parser stoßen die Teams auf weniger<br />

Parsing-Probleme in modernem<br />

C++, was die Anzahl der Analysefehler<br />

deutlich reduziert.<br />

Weitere Vorteile sind:<br />

• Code-Abdeckung für constexpr-Funktionen:<br />

Eine lückenlose<br />

Sammlung von Metriken aus der<br />

Ausführung von constexpr-Code<br />

minimiert das Risiko, dass ungeprüfter<br />

Code in Compliance-Prozessen<br />

übersehen wird.<br />

• Erweitertes Stubbing Framework:<br />

Verbesserte Stubs für bisher<br />

nicht unterstützte Szenarien<br />

erhöhen die Stabilität und Effizienz<br />

von Testfällen.<br />

• Verbesserungen bei der VS-<br />

Code-Erweiterung: Durch die<br />

bessere Darstellung der Ergebnisse<br />

der statischen Analyse können<br />

sich Entwickler effizient auf<br />

kritische Probleme konzentrieren.<br />

• Optimierte Unterdrückung von<br />

Verletzungen: Ein neues Kommentarformat<br />

ermöglicht die Unterdrückung<br />

unerwünschter Verstöße,<br />

ohne die Lesbarkeit des Codes zu<br />

beeinträchtigen. ◄<br />

• C/C++test 2023.2 bietet vollständige Unterstützung von MISRA<br />

C++ 2023 und untermauert die Marktführerschaft von Parasoft.<br />

• C/C++test 2023.2 stellt die Einhaltung von Compliance- und Sicherheitsstandards<br />

sicher und festigt Parasofts Position als reaktionsschnellster<br />

Anbieter auf dem Markt - mit 179 kritischen Richtlinien<br />

für qualitativ hochwertige C++17 Anwendungen.<br />

• C/C++test 2023.2 bietet erweiterte Unterstützung für eine breitere<br />

Palette von Compilern und Plattformen und gewährleistet Zugänglichkeit<br />

und Vielseitigkeit.<br />

66 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Software/Tools/Kits<br />

Kostengünstige Entwicklungsplattform<br />

unterstützt bei der Arbeit mit neuester Technik<br />

PolarFire SoC Discovery Kit von Microchip macht RISC-V- und FPGA-Design für noch mehr Entwickler<br />

von Embedded-Systemen zugänglich.<br />

diesem Jahr das PolarFire SoC Discovery<br />

Kit in ihren Projekten, und es<br />

war eine wertvolle Erfahrung für sie<br />

– nicht nur Zugang zu Entwicklungsboards<br />

zu haben, sondern auch die<br />

Betreuung durch das akademische<br />

Programm von Microchip. Die Studenten<br />

erhalten praktische Erfahrungen<br />

bei der Arbeit mit neuester<br />

Technik, um reale Projekte umzusetzen<br />

und innovative Lösungen für<br />

echte Probleme zu finden.“<br />

Das Discovery Kit<br />

Die Embedded-Branche verzeichnet<br />

eine steigende Nachfrage<br />

nach Open-Source-RISC-V-basierten<br />

Prozessorarchitekturen – aber<br />

die Möglichkeiten sind immer noch<br />

begrenzt, wenn es um kommerziell<br />

erhältliche Halbleiterbausteine oder<br />

Hardware geht. Um diese Lücke zu<br />

schließen und Neuerungen voranzutreiben,<br />

bietet Microchip Technology<br />

jetzt das PolarFire SoC Discovery<br />

Kit. Mit dem benutzerfreundlichen,<br />

funktionsreichen Entwicklungskit<br />

für Embedded-Computing<br />

und schnellere Verarbeitung macht<br />

Microchip neueste Technik für Entwickler<br />

auf allen Ebenen zugänglich.<br />

Das Open-Source-Entwicklungskit<br />

verfügt über einen Quad-<br />

Core-RISC-V-Prozessor, der Linux<br />

und Echtzeitanwendungen unterstützt,<br />

sowie über umfangreiche<br />

Peripherie und 95.000 stromsparende<br />

FPGA-Logikelemente/LEs<br />

bietet. Das voll ausgestattete und<br />

dennoch kostengünstige Kit ermöglicht<br />

das schnelle Testen von Anwendungskonzepten,<br />

die Entwicklung<br />

von Firmware-Anwendungen sowie<br />

das Programmieren und Debuggen<br />

von Benutzercode.<br />

Microchip Technology Inc.<br />

www.microchip.com<br />

PolarFire SoC Discovery Kit<br />

Shakeel Peera, Vice President<br />

Marketing der FPGA Business Unit<br />

bei Microchip, dazu: „Wir wollen das<br />

Wachstum von Embedded-Anwendungen<br />

unterstützen, die stromsparende<br />

und leistungsstarke FPGA-<br />

Fabrics benötigen. Das PolarFire<br />

SoC Discovery Kit ist ein wichtiger<br />

Schritt auf diesem Weg zu leicht<br />

zugänglichen, intelligenten, sicheren<br />

und leistungsstarken Computing-<br />

Lösungen für zahlreiche Anwendungen.<br />

Mit dem Kit haben erfahrene<br />

Entwickler, Neulinge und Studenten<br />

Zugang zu einer kostengünstigen<br />

RISC-V- und FPGA-Entwicklungsplattform<br />

zum Lernen und für<br />

schnelle Innovationen.“<br />

Microchip-<br />

Academic-Programm<br />

Zusätzlich zu den traditionellen Vertriebskanälen<br />

stehen die PolarFire<br />

SoC Discovery Kits im Rahmen eines<br />

Pilotprojekts als Teil des Microchip-<br />

Academic-Programms ab der zweiten<br />

Jahreshälfte <strong>2024</strong> zur Verfügung.<br />

Microchip bietet den Universitäten das<br />

Discovery Kit zu einem reduzierten<br />

Preis an und stellt so sicher, dass die<br />

zukünftige Generation von Entwicklern<br />

direkten Zugang zu modernster<br />

Technik hat. Dieser Ansatz verbessert<br />

nicht nur die praktische Lernerfahrung<br />

der Studenten, sondern<br />

bringt auch die akademische Ausbildung<br />

mit den neuesten Trends in<br />

der Branche in Einklang. Das akademische<br />

Programm von Microchip<br />

bietet Ressourcen für Pädagogen,<br />

Forscher und Studenten auf der<br />

ganzen Welt und unterstützt Universitäten<br />

dabei, fortschrittliche Technik<br />

in ihre Lehrpläne aufzunehmen.<br />

Vorbereitung<br />

auf die Arbeitswelt<br />

Steven Osburn, Professor an der<br />

Ira A. Fulton Schools of Engineering<br />

der Arizona State University (ASU),<br />

fügte hinzu: „Ein Abschlussprojekt<br />

ist eine einzigartige Gelegenheit<br />

für Studenten, praktische Anwendungen<br />

zu entwickeln, um sie auf die<br />

Arbeitswelt vorzubereiten. Mehrere<br />

Studenten der ASU verwenden in<br />

basiert auf dem PolarFire SoC<br />

FPGA MPFS095T, der über ein<br />

Embedded-Mikroprozessor-Subsystem<br />

verfügt, das aus einem Quad-<br />

Core-64-Bit-CPU-Cluster auf Basis<br />

der RISC-V-Befehlssatzarchitektur<br />

(ISA) besteht. Ein großes L2-Speicher-Subsystem<br />

lässt sich für Leistungsfähigkeit<br />

oder deterministischen<br />

Betrieb konfigurieren und<br />

unterstützt einen asymmetrischen<br />

Multiprocessing-Modus (AMP). Das<br />

Board unterstützt das Mi-V-Ökosystem<br />

von Microchip, einen Mikro-<br />

BUS-Erweiterungs-Header für Click<br />

Boards und einen 40-poligen Raspberry-Pi-Anschluss<br />

sowie einen<br />

MIPI-Videoanschluss. Die Erweiterungsboards<br />

können über Protokolle<br />

wie I 2 C und SPI gesteuert werden.<br />

Für die Programmierung und<br />

das Debugging der FPGA-Fabric<br />

sowie die Entwicklung von Firmware-Anwendungen<br />

ist ein FP5-<br />

Programmierer integriert. Auf der<br />

PolarFire-SoC-FPGA-Website finden<br />

sich weitere Details. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 67


Software/Tools/Kits<br />

Die richtige Lösung<br />

für die PC-SPS-Kommunikation<br />

Update ACCON AGLink – neueste Firmware, TIA Portal Version 19<br />

Status abgestreift und kommt in der<br />

Industrie 4.0 in einer wachsenden<br />

Zahl von Anwendungen zum Einsatz.<br />

ACCON AGLink beschleunigt<br />

auch Projekte mit Raspberry Pi<br />

signifikant, zur Verfügung stehen hier<br />

u. a. die Module S7-PB, S7-TCP/IP,<br />

S7-TCP/IP TIA und S7-SymbolikPro<br />

TIA. Für einen attraktiven kleineren<br />

Aufpreis können Anwender darüber<br />

hinaus die Standard-Linux-Entwicklerlizenz<br />

erwerben. Im Vergleich<br />

zur Einzellizenz haben sie damit<br />

die Möglichkeit, unbegrenzt viele<br />

Runtimes beliebig vieler Endprodukte<br />

zu erstellen, die auf ACCON<br />

AGLink basieren.<br />

Mit dem Minor-Release auf Version 6.0.2.0 bietet ACCON AGLink Unterstützung für die neuesten Software-Versionen<br />

für Siemens-Steuerungen. © Alexandr / adobe.stock.com<br />

Delta Logic hat für die leistungsstarke<br />

Bibliothek zur PC-SPS-Kommunikation<br />

ACCON AGLink<br />

ein neues Minor-Release auf<br />

Version 6.0.2.0 veröffentlicht. Nutzer<br />

können damit auf die neuesten<br />

Software-Versionen von Siemens<br />

zugreifen, auch der Zugriff auf TIA<br />

Portal V19-Projekte ist im Update<br />

enthalten.<br />

Darüber hinaus bietet die aktuelle<br />

Version von ACCON AGLink<br />

den einfachen Zugriff auf die Siemens-Steuerungen<br />

S7-1200 mit<br />

Firmware 4.6.1, S7-1500 mit Firmware<br />

3.1.0 sowie auf SINUMERIK-<br />

Steuerungen mit S7-1500-CPU und<br />

Firmware 3.1.0.<br />

Delta Logic GmbH<br />

www.deltalogic.de<br />

Schneller und sicherer<br />

Datenaustausch<br />

ACCON AGLink sorgt für den<br />

schnellen und sicheren Datenaustausch<br />

zwischen PC bzw. Servern<br />

und SPSen, unabhängig von<br />

Betriebssystemen und Programmiersprachen.<br />

Die leistungsstarke<br />

Software von Delta Logic bietet<br />

Support für Steuerungen der<br />

Serien S7-200/300/400, S7-1200<br />

und S7-1500 inklusive Zugriff auf<br />

die optimierten Datenbausteine.<br />

Zum Leistungsumfang gehört auch<br />

die Unterstützung für SINUMERIK<br />

840D sl, 840D pl und 810D pl. Die<br />

Steuerungen können direkt über<br />

ACCON AGLink angesprochen<br />

werden, ohne Änderung der CNC-<br />

Software oder eine gesonderte Siemens-Lizenz.<br />

Ab Version 6.0 werden<br />

u. a. auch SINUMERIK ONE<br />

und Create MyVirtual Machine<br />

unterstützt, außerdem das SIE-<br />

MENS-Verschlüsselungsprotokoll<br />

Secure Communication (TLS 1.3)<br />

für höchste Datensicherheit.<br />

Drei Ausführungen<br />

Die Einzellizenz umfasst jeweils<br />

eine PC-Installation von ACCON<br />

AGLink, sie ist in drei Ausführungen<br />

erhältlich: Die Einzellizenz Classic<br />

enthält alle für das gewählte Betriebssystem<br />

verfügbaren Module bis auf<br />

die TIA-Module, das SINUMERIK<br />

AddOn und S5-ISO (H1). Die Einzellizenz<br />

TIA erweitert die Ausführung<br />

Classic um die TIA-Module,<br />

die Einzellizenz Pro schließlich enthält<br />

alle für ACCON AGLink erhältlichen<br />

Module.<br />

Entwicklerlizenz eröffnet<br />

das volle Potenzial<br />

von Raspberry Pi<br />

Bereits seit dem letzten Minor<br />

Release unterstützt die Software-<br />

Bibliothek von Delta Logic den Miniatur-PC<br />

Raspberry Pi. Der Einplatinenrechner<br />

hat längst den Bastler-<br />

Premium-Support<br />

Ergänzend zur Entwicklerlizenz<br />

bietet Delta Logic einen Wartungsvertrag<br />

mit Premium-Support und<br />

Software Update Service (SUS)<br />

als Option an: Während der Vertragslaufzeit<br />

erhalten Lizenznehmer<br />

damit sämtliche Updates von<br />

ACCON AGLink per E-Mail zugesandt<br />

und bleiben auch bei Firmware-Änderungen<br />

oder neuen<br />

CPU-Typen immer auf dem aktuellen<br />

Stand.<br />

Kostenlose Demo-Version<br />

Um ACCON AGLink zu testen,<br />

bietet Delta Logic eine kostenlose<br />

Demo-Version, inklusive Handbuch<br />

und Beispielen für Windows (32-<br />

bzw. 64-Bit) und Linux. ◄<br />

ACCON AGLink von Delta Logic sorgt<br />

in Siemens-Umgebungen für den<br />

schnellen Datenaustausch.<br />

© Delta Logic<br />

68 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


April 4/2023 Jg. 27<br />

Innovativer Touch-Schalter<br />

Bedienen und Visualisieren<br />

HY-LINE Safety Key – der Schalter für PCAP-Fronten mit der Sicherheit eines mechanischen Schalters<br />

HY-LINE Technology GmbH<br />

www.hy-line-group.com<br />

Der Value Added Distributor und<br />

Lösungsanbieter HY-LINE Technology<br />

hat mit dem Safety Key ein<br />

Eingabegerät entwickelt, das im<br />

Vergleich zu einer einzelnen Taste<br />

in PCAP-Technologie mit erhöhter<br />

Zuverlässigkeit arbeitet. Das zum<br />

Patent angemeldete Verfahren ermöglicht<br />

die Entwicklung hochwertiger<br />

Oberflächen mit Touch-Eingabe<br />

und bietet dabei die Sicherheit<br />

eines mechanischen Tasters.<br />

Nahtlose Integration<br />

Aus Gründen der Hygiene sind im<br />

medizinischen Bereich Oberflächen<br />

mit hervorstehenden Schaltern oder<br />

Spalten an der Frontseite wenig wünschenswert.<br />

Der HY-LINE Safety<br />

Key lässt sich hingegen nahtlos in<br />

die Frontplatte integrieren. Die flächenbündige<br />

Oberfläche kann mit<br />

einer Vertiefung zur einfachen Führung<br />

des Fingers strukturiert werden,<br />

so dass der Safety Key ohne<br />

Blick auf das Gerät gefunden wird.<br />

Sichere Eingabe<br />

Für eine sichere Eingabe per<br />

Berührungstaste verfügt der HY-<br />

LINE Safety Key über zwei unabhängige<br />

Kanäle mit zwei unterschiedlichen<br />

Technologien zur Auswertung<br />

der Berührung einer Oberfläche.<br />

Ein Kanal verwendet einen<br />

konventionellen PCAP-Sensor mit<br />

einer geschickten Anordnung des<br />

Sensorbereichs, der an sich bereits<br />

redundant ist und somit eine höhere<br />

Sicherheit bietet. Der zweite Kanal<br />

basiert auf einem optischen LiDAR-<br />

Sensor. Beide Kanäle müssen ein<br />

positives Berührungsereignis melden,<br />

bevor der Ausgang die Information<br />

an ein nachfolgendes Gerät<br />

weiterleitet.<br />

Der Prototyp ist für die Darstellung<br />

einer einzelnen Taste ausgelegt,<br />

die Anzahl der Tasten kann<br />

https://www.hy-line-group.com/safety-key<br />

jedoch erweitert werden, zum Beispiel<br />

für eine numerische Tastatur.<br />

Unterstützung vom<br />

Design-In bis zur Nullserie<br />

HY-LINE bietet umfassende Unterstützung<br />

bei der Integration des<br />

Safety Key in ein Zielsystem. Er<br />

kann in ein Kundendesign, bestehend<br />

aus dem Touchscreen-Display<br />

und der Frontscheibe, integriert<br />

werden. Für die Integration<br />

gibt es verschiedene Ansätze. Er<br />

kann als separates Bauteil hinter<br />

dem Glas installiert werden, oder<br />

sein PCAP-Teil kann in ein größeres<br />

Display integriert werden. Entsprechend<br />

den Spezifikationen des<br />

Zielgeräts müssen der PCAP-Sensor<br />

und der optische Sensor feinabgestimmt<br />

werden. Zu den Parametern<br />

gehören unter anderem die<br />

Empfindlichkeit bei Bedienung mit<br />

oder ohne Handschuh und der Aktivierungsabstand.<br />

Dieser ist davon<br />

abhängig, ob der Finger sofort eine<br />

Schaltfunktion auslösen oder eine<br />

bestimmte Zeit auf der Kontaktfläche<br />

ruhen soll, bevor die Funktion<br />

ausgeführt wird. Auf Wunsch<br />

erstellt HY-LINE Prototypen sowie<br />

Null serien für Kunden. ◄<br />

EINKAUFSFÜHRER<br />

STROMVERSORGUNG<br />

Klassische Linearregler versus<br />

POL-Schaltregler<br />

Gaptec, Seite 6<br />

mit umfangreichem Produkt index, Firmenverzeichnis und<br />

deutschen Vertretungen ausländischer Firmen.<br />

Alle Infos unter: www.beam-verlag.de/einkaufsfuehrer<br />

Kontakt: info@beam-verlag.de<br />

Einsendeschluss für Unterlagen: 12.04.<strong>2024</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 12.04.<strong>2024</strong><br />

JETZT UNTERLAGEN ANFORDERN!<br />

SONDERTEIL<br />

EINKAUFSFÜHRER<br />

STROMVERSORGUNG<br />

ab Seite 51<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 69


Bedienen und Visualisieren<br />

Sparsames Lowpower-Farbdisplay<br />

für Mobilgeräte<br />

DISPLAY VISIONS GmbH<br />

www.lcd-module.de<br />

Das neu entwickelte, 2,4 Zoll große TFT-Farbdisplay<br />

ist wegen seiner geringen Energieaufnahme<br />

besonders für den mobilen Einsatz geeignet.<br />

Es kommt mit gerade einmal 10 mA Stromverbrauch<br />

bei 3,3 V aus und zeigt auch im Sonnenlicht<br />

knackscharfe Kontraste.<br />

Mit dem EA TFT024-23ATNN hat Display<br />

Visions ein besonders sparsames Farbdisplay<br />

für den Einsatz in mobilen Geräten im Programm.<br />

Es lässt sich sowohl mit als auch ohne Beleuchtung<br />

sehr gut ablesen. Ohne Beleuchtung liegt<br />

die Leistungsaufnahme bei nur 35 mW. Während<br />

eines achtstündigen Arbeitstags belastet<br />

dies etwa einen LiPo-Akku mit nicht mehr als<br />

75 mAh. Das positive TFT-Panel mit weißem Hintergrund<br />

kann sowohl farbig als auch schwarzweiß<br />

betrieben werden. Als transflektives Display<br />

nutzt es zusätzlich zur integrierten Hintergrundbeleuchtung<br />

auch das einfallende Licht für<br />

eine kontrastreiche Darstellung. Selbst im gleißenden<br />

Sonnenlicht ist die Anzeige daher unter<br />

weiten Blickwinkeln deutlich ablesbar.<br />

Die Auflösung der 2,4 Zoll großen Anzeige<br />

beträgt 240x320 RGB-Pixel. Es ist insgesamt<br />

rund 43 mm breit und 60 mm hoch. Über ein<br />

Flachbandkabel wird es mit der Treiberelektronik<br />

verbunden. Neben dem Standard-RGB-<br />

Interface stehen eine Pin-sparende 4-Draht-SPI-<br />

Schnittstelle sowie ein paralleler µC-Datenbus<br />

mit 8- oder 16-Bit Breite zur Verfügung. Für die<br />

SMD-Montage gibt es passende Steckverbinder<br />

als Zubehör.<br />

Das TFT-Farbdisplay ist für den professionellen<br />

Einsatz konzipiert und in einem weiten Betriebstemperaturbereich<br />

von -20 bis +70 °C einsetzbar.<br />

Seine Lebensdauer liegt bei 50.000 Stunden.<br />

Die Bauhöhe von lediglich 3 mm ermöglicht<br />

ein flaches Design und die sehr schmalen Ränder<br />

des Displays nutzen die zur Verfügung stehende<br />

Fläche optimal aus – ideal für ein schickes<br />

Handgerät. Das neue Display ist ab sofort lieferbar<br />

und wie bei all seinen Produkten garantiert<br />

Display Visions auch bei diesem sparsamen<br />

Farbdisplay eine langfristige Verfügbarkeit sowie<br />

einen umfassenden Support. ◄<br />

Kontraststark von allen Seiten<br />

DISPLAY VISIONS GmbH<br />

www.lcd-module.de<br />

Herkömmliche LCD-Displays sind<br />

sehr blickwinkelabhängig. Werden<br />

sie zur Seite geneigt, schwindet<br />

der Kontrast und die Farben<br />

verfälschen sich. Nicht so bei den<br />

IPS-Panels der Display Visions<br />

GmbH. Bei dieser neuen Technologie<br />

bleiben auch bei schrägster<br />

seitlicher Betrachtung die Farben<br />

erhalten und die Kontraste gestochen<br />

scharf.<br />

Gerade beim Einsatz mobiler<br />

Geräte sind die Lichtverhältnisse<br />

und Blickwinkel nicht immer optimal.<br />

Mit der EA-TFT-Serie hat Display<br />

Visions deshalb eine Reihe von<br />

kompakten Mini-Grafikdisplays auf<br />

den Markt gebracht, die aus allen<br />

Blickwinkeln eine kontrastreiche<br />

Darstellung bieten. Durch die spezielle<br />

Ausrichtung der Flüssigkristalle<br />

kippen auch bei schräger<br />

seitlicher Betrachtung weder Farben<br />

noch Kontrast, wie es beispielsweise<br />

bei herkömmlichen TN-Panels<br />

der Fall ist.<br />

Dank der 1.000 cd/m² hellen Hintergrundbeleuchtung<br />

(typ.) sind die<br />

Displays auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />

noch gut ablesbar.<br />

Trotzdem sind sie durch den<br />

Einsatz hocheffizienter LEDs sehr<br />

sparsam im Verbrauch. Damit eignen<br />

sie sich hervorragend für den<br />

Einsatz in mobilen Geräten.<br />

Verschiedene Größen<br />

Derzeit bietet Display Visions<br />

die neuen IPS-Displays in neun<br />

verschiedenen Größen (0,96“ bis<br />

10,1“) mit Auflösungen von 80x160<br />

bis 1.280x800 Bildpunkten an.<br />

Bereits die kleinsten Größen können<br />

mit einem kapazitiven Touchpanel<br />

kombiniert werden.<br />

70 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Smarte HMI-Kleinsteuerungen<br />

zum Einbau<br />

Bedienen und Visualisieren<br />

Die uniTFT-Displays beherrschen logische<br />

und arithmetische Operationen sowie Datenkommunikation<br />

und -speicherung. Dazu verfügen<br />

sie unter anderem über vier analoge Eingänge<br />

sowie acht frei programmierbare Ein-/<br />

Ausgänge (3,3 V). Mit externen Sensoren und<br />

Mikrocontrollern kommunizieren sie über I 2 C-,<br />

SPI-, RS232- und USB-Ports. Die Modelle bis<br />

4,3 Zoll speichern ihre Daten im internen Flash-<br />

Speicher, die Displays ab 5 Zoll bis 10,1 Zoll<br />

verfügen zusätzlich über einen Micro-SD-Slot.<br />

Ein Audioausgang für akustische Meldungen<br />

ist ebenfalls vorhanden. Die Betriebsspannung<br />

beträgt 3,3 V.<br />

Mit den Touch-Displays der uniTFT-Serie von<br />

Display Visions lassen sich Steuerungsaufgaben<br />

im Handumdrehen realisieren. Grafik- und<br />

I/O-Controller sind bei diesen intelligenten Displays<br />

beide bereits integriert.<br />

DISPLAY VISIONS GmbH<br />

neu@lcd-module.de<br />

www.lcd-module.de<br />

Mit den HMI-Displays der uniTFT-Serie bietet<br />

die Display Visions GmbH brillante Grafikdisplays<br />

und intelligente Kleinsteuerungen in einem. Dank<br />

des integrierten I/O- und eines leistungs fähigen<br />

Grafik-Controllers können Anwender damit komplette<br />

Steuerungsapplikationen ohne zusätzliche<br />

Hardware realisieren. Ob Gebäudeautomatisierung,<br />

Bedieneinheiten in Wohnmobilen<br />

und Fitnessgeräten oder die Steuerung industrieller<br />

Fertigungsprozesse - den Einsatzmöglichkeiten<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Vielseitig<br />

IPS-Technologie<br />

Dank modernster IPS-Technologie beträgt<br />

der optimale Ablesebereich sowohl horizontal<br />

als auch vertikal volle 170°. So zeigen die Displays<br />

auch aus extremen Blickwinkeln immer<br />

ein farbechtes und kontrastreiches Bild. Mit Helligkeiten<br />

von typ. 1.000 cd/m² sind sie auch bei<br />

extremem Umgebungslicht noch gut ablesbar.<br />

Ihre Touch-Oberflächen beherrschen die Multi-<br />

Gestensteuerung.<br />

Leistungsfähige<br />

Entwicklungsumgebung<br />

Die smarten uniTFT-Displays gibt es in abgestuften<br />

Größen von 1,5 Zoll bis 10,1 Zoll, mit Auflösungen<br />

zwischen 240x240 RGB-Bildpunkten<br />

und 1.280x800 Pixeln. Für die Programmierung<br />

stellt Display Visions den WYSIWYG-Editor uniT-<br />

FTDesigner kostenlos zur Verfügung. Simulator,<br />

Debugger, Instrumenten- und Uhreneditor<br />

sowie zahlreiche Beispiele, vorgefertigte Grafiken<br />

und Animationen sind in dieser leistungsfähigen<br />

Entwicklungsumgebung bereits implementiert.<br />

◄<br />

Die Ansteuerung der kleinen Displays<br />

erfolgt einfach über eine SPI-<br />

Schnittstelle. Alternativ ist auch eine<br />

Anbindung über RGB-, 8-Bit- oder<br />

16-Bit-Datenbus möglich. Ebenso sind<br />

eine Reihe Displays auch als komplette<br />

HMI-Lösung mit SPI-, RS-232-<br />

oder USB-Anschluss, sowie diverser<br />

Ein- und Ausgänge erhältlich.<br />

Langfristig verfügbar<br />

Konzipiert für den robusten Einsatz<br />

in Industrie und Medizintechnik<br />

können diese Displays in einem<br />

weiten Temperaturbereich von<br />

-20 °C bis +70 °C betrieben werden.<br />

Ihre Lebensdauer liegt bei 50.000<br />

Stunden. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 71


Bedienen und Visualisieren<br />

Digitale Anzeigetechnik<br />

ersetzt analoge Zeigeruhren<br />

LED stahlhart: Kann Hitze im Warmwalzwerk problemlos ab<br />

In Königswinter (NRW) wird auf einer europaweit<br />

einmaligen Walzstraße Breitflachstahl mit bis zu<br />

20 Metern Länge produziert. Entstanden ist das<br />

Walzwerk in Königswinter (WW-K, Warmwalzwerk<br />

Königswinter GmbH) bereits in den 1950er<br />

Jahren. Heute mehr denn je auf Wachstumskurs,<br />

verstand man es in Königs winter immer, mit der<br />

Zeit zu gehen. Nur konsequent also, dass analoge<br />

Zeigeranzeigen in der Produktion ihren digitalen<br />

Pendants weichen mussten.<br />

microSYST<br />

Systemelectronic GmbH<br />

info@microsyst.de<br />

www.microsyst.de<br />

Passgenaue LED-Lösung<br />

Damit ein echter Mehrwert beim Umstieg von<br />

analoger auf digitale Technik entstand, setzte<br />

WW-K auf eine LED-Lösung des Systemelektronikanbieters<br />

Microsyst aus Bayern. „Am<br />

Ende sollte die Anzeige einfach unseren Bedürfnissen<br />

entsprechen, bei herausfordernden Grundvoraussetzungen<br />

im Walzwerk“, fasst Bernd<br />

Görres, Leiter Instandhaltung und Konstruktion<br />

bei WW-K, den Wunsch nach einer individuell<br />

passgenauen Anfertigung zusammen.<br />

Anpassungen<br />

gegen Hitze- und Staubentwicklung<br />

Die gelieferte Anzeige selbst kann erstmal<br />

alles, was LED-Visualisierung im industriellen<br />

Umfeld können sollte: Achtfarbspektrum, Profinet-Schnittstelle,<br />

hoher Kontrast und Leuchtstärke<br />

bei wenig Bautiefe sorgen für einfache<br />

Einsetzbarkeit. Direkt an der Produktionslinie im<br />

Warmwalzwerk positioniert, muss die Anzeigelösung<br />

jedoch nicht nur leuchtstark ausfallen, sondern<br />

obendrein und vor allem hart im Nehmen<br />

sein: Hohe Temperaturen an der Walzstraße sind<br />

ebenso unumgänglich wie die erhöhte Staubund<br />

Schmutzbelastung. Die von Microsyst<br />

gelieferte Anzeige des Typs Migra im Format<br />

108 x 70 cm setzt dazu auf ein lüfter loses, absolut<br />

staubdichtes Gehäuse. Um den Anforderungen<br />

extremer Betriebstemperaturen gerecht zu<br />

werden, wurde eine Plexiglasscheibe verbaut.<br />

Eine geänderte Gehäuse ausführung optimiert<br />

die Anzeigenkühlung. Angepasste Dichtungen<br />

und Klebstoffe, zum Beispiel im Bereich der<br />

Frontscheibe, kommen ebenso problemlos mit<br />

hohen Temperaturbereichen klar wie die neu<br />

ausgelegten Netzteile.<br />

Von der Skizze bis zum Go-live<br />

in 10 Wochen<br />

So ausgestattet läuft die LED-Anzeige selbst<br />

bei Hochbetrieb zuverlässig und bleibt stets einwandfrei<br />

sowie exakt ablesbar. Nicht einfach<br />

„nur“ digital, lässt sich die Darstellung nach<br />

Bedarf jederzeit konfigurieren – hilfreich zum<br />

Beispiel bei einer Umstellung der Produktionslinie<br />

auf neue Aufträge mit veränderten Kennwerten<br />

des Stahlprodukts. „Rundum zufrieden“<br />

lautet Görres Resümee zur digitalen LED-<br />

Anzeigelösung, die sich seit dem vierten Quartal<br />

2023 im 24/7-Dauerbetrieb beweist. Von der<br />

ersten Skizze bis zum Live-Einsatz brauchte<br />

Microsyst übrigens nur zehn Wochen – inklusive<br />

ein gehender Beratung vorab, technischer<br />

Skizzen, die verschiedene Anzeigelösungen<br />

aufzeigten, intensiver Abstimmung mit den Verantwortlichen<br />

bei WW-K, Sonderanfertigung –<br />

und kunden spezifischer Softwarekonfiguration<br />

der Anzeige.<br />

Parallel zur neuen LED-Technik laufen noch<br />

immer auch analoge Anzeigen an Europas einmaliger<br />

Walzstraße in Königswinter – Nostalgie?<br />

Vielleicht einfach nur eine Frage der Zeit, bis sich<br />

die digitale Version komplett durchsetzt. ◄<br />

72 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Juli 7/2023 Jg. 27<br />

Kommunikation<br />

Standards for Interoperability<br />

Innovationen erklärt auf der Hannovermesse<br />

Halle 9, Stand D68<br />

PI (PROFIBUS & PROFINET<br />

International) PROFIBUS<br />

Nutzerorganisation e. V.<br />

www.profibus.com<br />

www.profinet.com<br />

Besucher können sich auf dem PI-Gemeinschaftsstand<br />

über Entwicklungen und Innovationen rund um<br />

PROFIBUS und PROFINET, IO-Link, omlox, MTP und<br />

NOA sowie der Roboterschnittstelle SRCI Informieren.<br />

Wie bekomme ich Daten aus einer Anlage, einer<br />

Maschine oder einem Feldgerät sicher und zuverlässig<br />

zu der Stelle, wo diese aufbereitet werden? Antworten<br />

auf diese Frage liefern 60 Mitgliedsfirmen von<br />

PROFIBUS & PROFINET International (PI) auf der<br />

diesjährigen Hannovermesse.<br />

Auf dem PI-Gemeinschaftsstand in Halle 9, Stand<br />

D68 werden auf 300 Quadratmetern Entwicklungen<br />

und Innovationen rund um PROFIBUS und PROFI-<br />

NET, IO-Link, omlox, MTP und NOA sowie der Roboterschnittstelle<br />

SRCI präsentiert.<br />

„Durch unser aufgefrischtes Messe konzept wollen<br />

wir nicht nur mit interessierten Anwendern über die<br />

neusten Entwicklungen und entsprechenden Nutzen<br />

diskutieren, sondern auch junge Ingenieure für<br />

unsere Technologien begeistern“, verspricht Xaver<br />

Schmidt, Chairman von PI.<br />

Ob High-Motion-Anwendungen oder die Integration<br />

von zusätzlichen Informationen von Kameras,<br />

die zuverlässige Bereitstellung von Daten ist das A<br />

und O für innovative und spannende Anwendungen<br />

und wird auch in der OT-Welt immer wichtiger.<br />

Mittlerweile wird viel Zusatzwissen in Clouds oder<br />

in der Edge vorgehalten und die Anlieferung der<br />

Daten geschieht auf unterschiedliche Weise, z. B.<br />

aus dem eigenen Netzwerk, über das eines anderen<br />

Teilnehmers oder auch Wireless.<br />

„Das erfordert ein breites Know-how nicht nur<br />

über die Kommunikationstechnologie, sondern<br />

auch Wissen über Safety-Anwendungen, Security,<br />

Data Analytics und das Energiemanagement“, verweist<br />

Schmidt auf die aktuellen Herausforderungen.<br />

Neue Technologiedemos<br />

Wie dies in der Praxis umgesetzt wird, machen die<br />

neuen Technologiedemos auf der Hannover Messe<br />

sichtbar. So beweist die IO-Link-Wireless Demo, dass<br />

der Anschluss auf den letzten Metern ganz unkompliziert<br />

gelöst werden kann. Und eine MTP-Demo veranschaulicht<br />

eindrucksvoll, wie der modulare Anlagenbau<br />

die Prozessindustrie beflügelt.<br />

„Die Demos zeigen, wie sich Daten aus einer Anlage,<br />

einer Maschine oder einem Sensor leicht generieren<br />

und noch einfacher nutzen lassen für eine effiziente<br />

und nachhaltige Produktion“, so Schmidt. „Ohne Daten<br />

keine Innovation. Aber dafür müssen diese einer Applikation<br />

so zur Verfügung gestellt werden, dass sie auch<br />

verarbeitet werden können!“<br />

Unternehmensübergreifende<br />

Interoperabilität<br />

PI setzt diesbezüglich seit Jahrzehnten Standards<br />

für die unternehmensübergreifende Interoperabilität.<br />

Dafür sorgen genaue Spezifikationen, hochwertige<br />

Test-Tools, eine weltweite Zertifizierung, Testlabore,<br />

Kompetenz- und Trainings-Center und die mehr als<br />

50 Working Groups. Anwender können sich somit auf<br />

robuste und praxisnahe Technologien für die sichere<br />

und zuverlässige Datenübertragung verlassen. ◄<br />

EINKAUFSFÜHRER<br />

INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

Modernes Ethernet bringt frischen Wind<br />

in industrielle Netzwerke<br />

Microchip Technology, Seite 70<br />

mit umfangreichem Produkt index, Firmenverzeichnis und<br />

deutschen Vertretungen ausländischer Firmen.<br />

SONDERTEIL<br />

Alle Infos unter: www.beam-verlag.de/einkaufsfuehrer<br />

Kontakt: info@beam-verlag.de<br />

Einsendeschluss für Unterlagen: 10.05.<strong>2024</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 17.05.<strong>2024</strong><br />

JETZT UNTERLAGEN ANFORDERN!<br />

EINKAUFSFÜHRER<br />

INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />

ab Seite 39<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 73


Kommunikation<br />

Ethernet Modbus TCP Datenerfassung<br />

Seal/O Serie – Industrielle Ethernet Datenerfassungssysteme<br />

Digitale und Analoge Werte erfassen<br />

und steuern über das Netzwerk<br />

- mit der SeaI/O Ethernet Serie von<br />

ICP Deutschland gelingt dies aus der<br />

Ferne. Diese Serie ist in der klassischen<br />

Desktop-Gehäusebauform<br />

und auch als OEM-Version als reine<br />

Platine verfügbar. Die Serie wird über<br />

10/100 Base T Ethernet angesprochen<br />

und unterstützt das Modbus<br />

TCP Protokoll. Zusätzlich können<br />

die Seal/O-Geräte über downloadbare<br />

Softwarebibliotheken in eigene<br />

Applikationen integriert werden.<br />

Treiber für Windows und Linux<br />

sowie Apps für IOS sind verfügbar<br />

um auf die EAs der Seal/O-<br />

Serie zugreifen zu können. Verschiedene<br />

Ausführungen mit digitalen<br />

und analogen Ein-/Ausgängen<br />

oder Relais, in einer Kombination<br />

von 8 bis 96 Ports stehen zur<br />

Verfügung, um Werte zu erfassen<br />

oder Geräte über das Netzwerk zu<br />

steuern. Digitale Eingänge mit 5 bis<br />

30 VDC, analoge Eingänge mit 12<br />

oder 16bit Auflösung, sowie digitale<br />

Ausgänge mit 12bit Auflösung und<br />

Einstellbereichen von 0-5 VDC oder<br />

0-10 VDC sind verfügbar.<br />

Ausführungen mit Form C oder<br />

Reed Relais sind in der Lage Geräte<br />

mit 60 VDC bzw. 50 VAC zu schalten.<br />

Die Seal/O-Serie kann mit einer<br />

Betriebsspannung von 9-30 VDC in<br />

einem Temperaturbereich von 0 °C<br />

bis 70 °C betrieben werden. Alternativ<br />

sind Versionen mit erweitertem<br />

Temperaturbereich erhältlich.<br />

Spezifikationen<br />

• 10/100 Base-T Ethernet<br />

• 8 bis 96 Digitale Ein/Ausgänge<br />

• 8 bis 16 Analoge Eingänge<br />

• 12/16bit Auflösung<br />

• Dry Contact, Open Collector, Reed<br />

Relais, Form C Relais, TTL I/Os<br />

• 5-30 VDC in<br />

• Modbus TCP<br />

• Remote Monitoring & Control<br />

• OEM Varianten ◄<br />

ICP Deutschland GmbH<br />

www.icp-deutschland.de<br />

Module und I/O-Produkte mit CAN-FD-Anbindung<br />

Auf der embedded world <strong>2024</strong><br />

zeigte PEAK-System seine neuen<br />

programmierbaren Module und<br />

I/O-Produkte mit CAN-FD-Anbindung.<br />

Das PCAN-MicroMod<br />

FD ECU ermöglicht die Integration<br />

kundenspezifischer Zusatzgeräte in<br />

Nutz- und Schwerlastfahrzeugen.<br />

Dafür wurde das universelle Steuergerät<br />

mit einer CAN-FD-Anbindung,<br />

einer Mischung aus analogen<br />

und digitalen I/Os sowie einem<br />

robusten Gehäuse mit Automotive-Steckern<br />

ausgestattet. Die<br />

Signalverarbeitung und Nachrichtenübertragung<br />

werden mit<br />

einer Windows-Software über den<br />

CAN-Bus konfiguriert. Das PCAN-<br />

MicroMod FD ECU kann alternativ<br />

auf die Verwendung der Kommunikationsstandards<br />

SAE J1939<br />

und J1939 FD umgestellt werden.<br />

Diese Option wird PEAK-System<br />

für alle PCAN-MicroMod FD-Produkte<br />

kostenfrei veröffentlichen.<br />

Programmierbares<br />

Sensormodul<br />

mit CAN-FD-Anbindung<br />

Das Anfang des Jahres veröffentlichte<br />

PCAN-GPS FD ist ein programmierbares<br />

Sensormodul mit<br />

CAN-FD-Anbindung zur Erfassung<br />

von Position, Lage und Beschleunigung.<br />

Zu diesem Zweck verfügt<br />

das Modul über moderne Sensoren<br />

wie einen Satellitenempfänger,<br />

einen Magnetfeldsensor, einen<br />

Beschleunigungssensor und ein<br />

Gyroskop. Die Verarbeitung und<br />

Übertragung der Messdaten sowie<br />

das Verhalten des Sensormoduls<br />

kann frei programmiert werden.<br />

Einfache Integration<br />

Systeme mit RS-232-Schnittstelle<br />

können mit dem neuen<br />

PCAN-RS-232 FD in klassische<br />

CAN- und moderne CAN-FD-<br />

Busse integriert werden. Die Umsetzung<br />

des Datenverkehrs erfolgt<br />

über den integrierten Arm-Cortex-M4-Mikrocontroller<br />

und kann<br />

für spezifische Anwendungsfälle<br />

programmiert werden. Wie beim<br />

PCAN-GPS FD stellt PEAK-System<br />

dafür ein kostenfreies Entwicklungspaket<br />

mit Programmierbeispielen<br />

zur Verfügung.<br />

PEAK-System Technik GmbH<br />

info@peak-system.com<br />

www.peak-system.com<br />

74 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Schnellere Drive-zu-Drive Kommunikation<br />

durch CAN-Cross<br />

KEB ermöglicht flexiblen Austausch der CANopen Prozessdaten<br />

Kommunikation<br />

KEB Automation KG<br />

info@keb.de<br />

www.keb-automation.com<br />

Für die Drive Controller<br />

COMBIVERT F6 und S6 von KEB<br />

Automation, Systemanbieter im<br />

Bereich der Automatisierungs- und<br />

Antriebstechnik, steht eine neue<br />

Firmware zur Verfügung und diese<br />

beinhaltet ein echtes Highlight: die<br />

CAN-Querkommunikation. Damit<br />

profitieren Anlagen- und Maschinenbauer,<br />

die die entsprechenden<br />

Drives im Einsatz haben, von einer<br />

schnelleren und flexibleren Kommunikation<br />

zwischen den Umrichtern.<br />

Ein weiterer Vorteil: Anwender können<br />

alle prozessdatenfähigen Parameter<br />

nutzen.<br />

Querkommunikation<br />

Die neue Firmware inklusive der<br />

CAN-Querkommunikation wird für<br />

die Gerätevarianten APPLIKATION<br />

und PRO der COMBIVERT F6 und<br />

S6 Drives angeboten. „Die Querkommunikation<br />

ermöglicht den<br />

direkten Informations- und Datenaustausch<br />

zwischen den Umrichtern,<br />

ohne dass die Informationen<br />

den „Umweg“ über die Kundensteuerung<br />

und weitere Feldbusteilnehmer<br />

nehmen müssen“, sagt Tobias<br />

Wenneker, Produktmanager Drives<br />

bei KEB. Schnellerer Datenfluss<br />

Dadurch, dass die Daten nun autark<br />

ausgetauscht werden können<br />

und nicht mehr zwangsläufig über<br />

weitere Teilnehmer laufen, lässt<br />

sich ein schnellerer Datenfluss<br />

erzielen. In den Antriebssträngen<br />

vieler Maschinen kommt es nicht<br />

selten auf Milli- oder gar Mikrosekunden<br />

an. Bei einer starr gekoppelten<br />

Welle können daher schon<br />

kleinste Verzögerungen auf Dauer<br />

zu erheblichen Beschädigungen an<br />

der Welle und somit zu Maschinenstillständen<br />

führen. Umso wichtiger<br />

ist ein schneller und flexibler Austausch<br />

der CANopen Prozessdaten<br />

zwischen den Umrichtern.<br />

Prozessdatenfähige<br />

Parameter<br />

„Eine Besonderheit bei der CAN-<br />

Crosskommunikation mit den KEB<br />

Drives liegt darin, dass Anwender<br />

alle prozessdatenfähigen Parameter<br />

nutzen können. Ob es um Drehmomente,<br />

Position oder Drehzahl<br />

geht: Anlagen- und Maschinenbauer<br />

haben die freie Entscheidung, mit<br />

welchen Daten gearbeitet wird“, sagt<br />

Wenneker. Bis zu zehn F6 oder S6<br />

Geräte können direkt miteinander<br />

kommunizieren. Der eigenständige<br />

Datenaustausch bringt auch<br />

den Vorteil mit sich, dass die ethernetbasierte<br />

Feldbuskommunikation<br />

der Maschine entlastet wird. Und<br />

nicht zuletzt ermöglicht die Querkommunikation<br />

auch den Aufbau<br />

von mehrstufigen Kommunikationssystemen,<br />

bei denen der Feldbus-<br />

Slave eines Systems als Feldbus-<br />

Master eines anderen Systems fungiert.<br />

Unterstützt wird die parallele<br />

Feldbuskommunikation von Ether-<br />

CAT und PROFINET.<br />

CAN-Crosskommunikation<br />

in der Praxis<br />

Grundsätzlich kommen die Vorteile<br />

der Querkommunikation in vielen<br />

Applikationsfeldern zum Tragen<br />

– beispielsweise dort, wo hohe Drehmomente<br />

verzeichnet werden. Vor<br />

diesem Hintergrund ist schnelles synchrones<br />

Torque Sharing der Drives<br />

entscheidend. Die COMBIVERT<br />

Drives ermöglichen genau das durch<br />

den direkten Austausch von Drehmomenten<br />

mittels Querkommunikation<br />

ohne PLC-Loop. Maschinen-<br />

und Anlagenbauer können auf<br />

diese Weise nicht nur die Effizienz,<br />

sondern auch die Lebensdauer der<br />

Anlage insgesamt erhöhen. ◄<br />

FACHKRÄFTE GESUCHT?<br />

Finden Sie Mitarbeiter, die zu Ihnen passen – mit<br />

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www.beam-verlag.de<br />

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PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 75


Messevorschau<br />

Application Park:<br />

Die Zukunft der Robotik ist autonom<br />

Der Application Park zählt in diesem Jahr zu den Highlights der Hannover Messe. Gezeigt werden<br />

intelligente Robotersysteme, autonom fahrende Geräte im Einsatz, neueste KI-Anwendungen in der Robotik,<br />

Bilderkennungstools sowie virtuelle Plattformen.<br />

Hans H. Götting, Geschäftsführer<br />

der Götting KG.<br />

Bereits vor gut 10 Jahren hat Götting<br />

erste automatisierte Gabelstapler<br />

für den Außenbereich auf der<br />

Hannover Messe ausgestellt. Auf<br />

der diesjährigen Messe werden<br />

die aktuellsten Anwendungen präsentiert.<br />

Neben Fahrerlosen Transportsystemen<br />

liefert das Unternehmen<br />

auch die Leitsteuerung für größere<br />

Anlagen, unter anderem von<br />

Movizon.<br />

Autonome Mobile Roboter<br />

Deutsche Messe AG<br />

info@messe.de<br />

www.messe.de<br />

www.hannovermesse.de<br />

Sensoren und Funktechnik<br />

für Fahrerlose<br />

Transportfahrzeuge<br />

Zu den Ausstellern zählt unter<br />

anderem die Götting KG aus Lehrte.<br />

Das Unternehmen entwickelt und<br />

fertigt seit 1980 Sensoren und<br />

Funktechnik für Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

in der Industrie. Die<br />

Götting KG hat weltweit die umfangreichsten<br />

Technologien für industrielle<br />

Anwendungen und liefert seit<br />

rund 25 Jahren Serienfahrzeuge für<br />

die Automatisierung innerhalb der<br />

Produktion. Dazu zählen Radlader,<br />

Gabelstapler oder Routenzüge. „Mit<br />

diesem breiten Portfolio an unterschiedlichen<br />

Fahrzeugen sind wir in<br />

Europa führend. Fahrerlose Fahrzeuge<br />

für den Innenbereich gibt es<br />

bereits seit rund 50 Jahren. Insofern<br />

sind unsere Gabelstapler für<br />

den Außenbereich etwas Besonderes.<br />

Der Typ E25 ist der erste<br />

in Europa, der dauerhaft im Industriebereich<br />

eingesetzt wird“, sagt<br />

Das Unternehmen Innok Robotics<br />

liefert ebenfalls Autonome Mobile<br />

Roboter (AMR) für den Innen- und<br />

Außenbereich. Auf der Hannover<br />

Messe wird der INDUROS gezeigt:<br />

ein autonom agierender mobiler<br />

Transportroboter, der Komponenten<br />

und Produkte sowohl indoor<br />

als auch outdoor transportiert.<br />

Er benötigt keine baulichen Veränderungen<br />

an Gebäuden oder<br />

im Gelände. Er bewältigt Bodenschwellen,<br />

schlechte Böden und<br />

fährt auch bei Wetter wie Regen<br />

oder Schnee. Der INDUROS koppelt<br />

Anhänger autonom an und ab.<br />

Zahlreiche Optionen wie ein Rollenförderer<br />

machen ihn zu einem variablen,<br />

autonomen und intelligenten<br />

Transportsystem. „Innok Robotics<br />

steht für intelligente Autonome<br />

Mobile Roboter (AMR), die auch<br />

76 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Messevorschau<br />

unter schwierigen Bedingungen im<br />

Einsatz sind. Dazu kommt unsere<br />

einzigartige Innok COCKPIT Software<br />

mit unserer Innok HYBRID<br />

NAVIGATION“, sagt der Firmengründer<br />

und CEO Alwin Heerklotz.<br />

Mobile Roboter<br />

mit Navigationssoftware<br />

Ein weiterer Hersteller von mobilen<br />

Robotern ist N Robotics. Das<br />

Unternehmen präsentiert erstmals<br />

auf der Hannover Messe seine neuesten<br />

mobilen Roboter. Sie sind mit<br />

einer fortschrittlichen KI-Technologie<br />

ausgestattet. Die fahrenden, hybriden<br />

und laufenden Roboter navigieren<br />

komplett autonom selbst in den<br />

schwierigsten Umgebungen mithilfe<br />

einer von N Robotics entwickelten<br />

Sensorik und Navigationssoftware.<br />

„Wir können so eine komplett neuartige<br />

Lösung für die Automatisierung<br />

fehleranfälliger manueller<br />

Prozesse im industriellen Kontext<br />

anbieten, wie für Inspektionen, die<br />

Wartung von Maschinen oder Leitungen,<br />

das Erstellen von digitalen<br />

Zwillingen oder die Endkontrolle<br />

sowie Qualitätssicherung“, erklärt<br />

Elisa Czerski, Gründerin und CEO<br />

von N Robotics.<br />

Noch intelligentere<br />

Industrieroboter<br />

Das Unternehmen Inbolt setzt<br />

ebenfalls auf KI, ihr Produkt<br />

GuideNOW ermöglicht intelligentere<br />

Industrieroboter mit adaptiver Echtzeit-Roboterführung<br />

auf Basis von<br />

KI und 3D-Vision, die die Automatisierung<br />

in allen Umgebungen und<br />

für alle Anwendungen ermöglicht.<br />

Dazu zählen zum Beispiel die Entnahme<br />

von Behältern, Festziehen,<br />

Kleben oder Schleifen. GuideNOW<br />

befähigt Industrieroboter, in jeder<br />

Umgebung autonom zu entscheiden.<br />

Das Herzstück ist eine KI-<br />

Lösung, die 3D-Daten 100-mal<br />

schneller verarbeitet als bestehende<br />

Technologien und mit jeder Hardware<br />

kompatibel ist. „GuideNOW<br />

senkt die Kosten für die Automatisierung,<br />

steigert die Produktivität<br />

und erweitert den Funktionsumfang<br />

von Robotern. Damit wird ein neuer<br />

Standard für die industrielle Automatisierung<br />

gesetzt“, sagt Marion<br />

Szuflak, Chief of Staff.<br />

Softwarelösungen<br />

für Industrieroboter<br />

Ein weiterer Aussteller ist die Arti-<br />

Minds Robotics GmbH. Sie entwickelt<br />

Softwarelösungen zur Programmierung<br />

und Steuerung von<br />

Industrierobotern und bietet individuelle<br />

Engineering-Dienstleistungen<br />

für anspruchsvolle Automatisierungsaufgaben<br />

an. „Auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe unterstreichen<br />

wir unsere Expertise im<br />

Bereich ‚Advanced Robotics‘ und<br />

insbesondere in der flexiblen Kabelund<br />

Steckermontage. Anhand einer<br />

robotergestützten Kabel-Handling-<br />

Anwendung demonstrieren wir das<br />

robuste Detektieren, Abgreifen und<br />

Fügen von frei hängenden, biegeschlaffen<br />

Leitungen und Kabeln.<br />

Der von uns entwickelte Lösungsansatz<br />

basiert auf einer einzigartigen<br />

Kombination von Laserlinienscannern,<br />

2D-Kameratechnik und<br />

Kraft-Momenten-Regelung sowie<br />

neu entwickelten Schnittstellen und<br />

intelligenten Funktionsbausteinen in<br />

unserer Roboterprogrammier-Software<br />

ArtiMinds RPS. Diese komplexe<br />

Anwendung ist ein eindrückliches<br />

Beispiel für die Vielseitigkeit<br />

unserer Softwareprodukte und neue<br />

Einsatzbereiche roboterbasierter<br />

Automatisierung“, erläutert Dr.-Ing.<br />

Sven Schmidt-Rohr, Geschäftsführer,<br />

ArtiMinds Robotics.<br />

Industrielle Bildverarbeitung<br />

und Robotik<br />

Das Unternehmen CRETEC ist ein<br />

weiterer Aussteller auf dem Application<br />

Park der Hannover Messe.<br />

„Wir sind Spezialisten für industrielle<br />

Bildverarbeitung und Robotik<br />

und die einzigen ISO-zertifizierten<br />

Gutachter in Europa für den<br />

Bereich Machine Vision. Wir prüfen<br />

Machbarkeiten, legen Projekte<br />

aus und setzen diese auf Wunsch<br />

schlüsselfertig um. Zur kommenden<br />

Hannover Messe bringen wir eine<br />

Prüfanlage zum Vermessen von<br />

Aluminiumfelgen für Elektrofahrzeuge<br />

mit. Dabei handelt es sich<br />

nicht um ein Messekonzept, sondern<br />

um eine komplette Messanlage<br />

aus der Produktion. Den Prozess<br />

haben wir zum Patent angemeldet.<br />

Wir vermessen Spaltmaß<br />

und Höhenunterschied (Flush &<br />

Gap) zwischen den Carboneinsätzen<br />

und dem geschmiedeten Aluminium.<br />

Vollautomatisch, robotergeführt,<br />

auf 10 µm genau“, sagt<br />

Alexander Trebing, CEO, CRETEC.<br />

Aussteller<br />

des Application Parks<br />

Zu den Ausstellern des Application<br />

Parks zählen folgende Unternehmen:<br />

ArtiMinds Robotics, Conductix-Wampfler,<br />

FRAVEBOT, L., Giovanni,<br />

Götting, Inbolt, Innok Robotics,<br />

Techman Robot, voraus robotik,<br />

wheel.me, N Robotics GmbH,<br />

Vision Lasertechnik, Cretec, DRV,<br />

BÄR Automation, Coboworx und<br />

Haracus.<br />

Hannover Messe<br />

Die Hannover Messe ist die Weltleitmesse<br />

der Industrie. Ihr Leitthema<br />

„Energizing a Sustainable Industry“<br />

bringt ausstellende Unternehmen aus<br />

dem Maschinenbau, der Elektro- und<br />

Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft<br />

zusammen, um Lösungen<br />

für die Produktion und Energieversorgung<br />

der Zukunft zu präsentieren.<br />

Zu den Top-Themen zählen Industrie<br />

4.0/Manufacturing-X, Energie<br />

für die Industrie, Digitalisierung/<br />

Künstliche Intelligenz und Maschinelles<br />

Lernen, CO 2 -neutrale Produktion<br />

sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen.<br />

Konferenzen und Foren<br />

ergänzen das Programm. Die nächste<br />

Ausgabe wird vom 22. bis zum<br />

26. April <strong>2024</strong> in Hannover ausgerichtet.<br />

Norwegen ist Partnerland. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 77


Künstliche Intelligenz<br />

Low Code als Wegbereiter<br />

für künstliche Intelligenz im Ingenieurwesen<br />

Kontextbezogene<br />

Trainingsdaten<br />

Dies bedeutet zum einen, dass<br />

entlang des gesamten Produktentwicklungsprozesses<br />

jederzeit kontextbezogene<br />

Trainingsdaten generiert<br />

werden können. So können KI-<br />

Modelle trainiert werden, die Daten<br />

inklusive ihres Kontextes aus CAD,<br />

FEA, CAE, CAM, Kosten und andere<br />

Anforderungen entlang des gesamten<br />

Entwicklungsprozesses enthalten.<br />

Dadurch werden KI-Modelle realisiert,<br />

welche das Wissen über den<br />

kompletten Konstruktionsprozess<br />

inklusive der vergangenen (historische<br />

Daten) und aktuellen Expertise<br />

der Ingenieure bei der Bauteilentwicklung<br />

beinhalten.<br />

Auf der anderen Seite können Ingenieure<br />

so von der Leistungsfähigkeit<br />

der KI-Modelle profitieren und diese<br />

in ihre Arbeitsprozesse transparent<br />

integrieren, ohne tief in die Materie<br />

der KI und der Programmierung<br />

einsteigen zu müssen. Dies führt<br />

zu effizienteren Arbeitsprozessen,<br />

höherer Produktqualität und letztlich<br />

zu innovativeren Lösungen.<br />

Autor:<br />

Dr. Moritz Maier<br />

Co-CEO und Co-Founder<br />

Synera<br />

https://de.synera.io/<br />

KI einfach nutzbar machen – das<br />

verspricht Low Code auch Ingenieuren<br />

ohne IT-Hintergrund. Entsprechende<br />

Plattformen dienen<br />

als universelle „Sprache“, um Trainingsdaten<br />

für KI-Modelle zu generieren<br />

und bestehende KI-Modelle<br />

nahtlos in Engineering-Workflows<br />

zu integrieren. Durch ihre intuitive<br />

Nutzung schlagen sie eine Brücke<br />

zwischen Datenanalysten und CAx-<br />

Ingenieure.<br />

Herkömmliche Konstruktionsarbeit<br />

ist oft geprägt von manuellen und<br />

zeitaufwendigen Prozessen, die die<br />

Produktivität von Ingenieuren bremsen.<br />

Low-Code-Plattformen revolutionieren<br />

diesen Prozess. Statt<br />

jedes Bauteil manuell zu konstruieren,<br />

können Ingenieure eine Art<br />

Bauplan für den Konstruktionsprozess<br />

einfach und ohne Developer-<br />

Kenntnisse erstellen. Durch die<br />

Verknüpfung verschiedener Entwicklungsschritte<br />

und -phasen auf<br />

einer Low-Code-Plattform kann der<br />

gesamte Prozess der Bauteilentwicklung<br />

modelliert und anschließend<br />

automatisiert werden. Entsprechende<br />

Plattformen bieten so<br />

nun auch die Möglichkeit, die Lücke<br />

zwischen KI-Experten und Ingenieuren<br />

zu schließen.<br />

Low-Code als Bindeglied<br />

zwischen KI-Experten<br />

und Ingenieuren<br />

Die Plattformen sind daher ein<br />

essenzielles Bindeglied. Denn: Low-<br />

Code kann als einheitliche „Sprache“<br />

für alle CAE-Schritte verwendet werden.<br />

Einerseits ermöglicht die Ähnlichkeit<br />

mit einer nativen Programmiersprache<br />

wie z. B. Python, KI-<br />

Modelle nahtlos anzusprechen oder<br />

diese zu trainieren. Die Einfachheit<br />

in der Bedienung auf der anderen<br />

Seite erlaubt es Ingenieuren, welche<br />

klassischerweise in CAD- oder<br />

FEA-Programmen unterwegs sind,<br />

auch ohne spezielle Programmierkenntnisse<br />

eigene Algorithmen zu<br />

erstellen, die sich mit den KI Modellen<br />

verbinden lassen.<br />

Prozessautomatisierung<br />

mit KI und Low Code<br />

Anwendungsbeispiele: Die Vorteile<br />

der KI-Integration in Low-Code-<br />

Plattformen werden unter anderem<br />

in der Automobilindustrie besonders<br />

deutlich: Ein konkretes Beispiel<br />

ist die automatische Generierung<br />

von Bordnetzleitungen in<br />

der Kabelbaum entwicklung oder<br />

von Kühlleitungen. In der herkömmlichen<br />

Praxis sind dies zeitaufwändige<br />

manuelle Schritte, die durch<br />

den Einsatz von KI und Low-Code-<br />

Plattformen nahezu vollständig<br />

automatisiert werden können. Bei<br />

Konstruktions änderungen kann das<br />

System automatisch reagieren, was<br />

die Effizienz erhöht und menschliche<br />

Fehler reduziert.<br />

Synergien nutzen<br />

Die Synergie zwischen künstlicher<br />

Intelligenz und Low Code kann auch<br />

für die Vorhersage und Optimierung<br />

von Simulationsdaten genutzt werden:<br />

Künstliche Intelligenz kann eingesetzt<br />

werden, um verschiedene<br />

78 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

technische Aspekte vorherzusagen.<br />

Dazu gehören Spannungen, Eigenfrequenzen,<br />

Gewichte und Verformungen.<br />

KI-basierte Modelle können<br />

helfen, eine Reihe von manuell<br />

aufwendigen Simulationsschritten<br />

effizient und zuverlässig durchzuführen.<br />

Auf statistische Modelle<br />

kann zurückgegriffen werden, um<br />

zu entscheiden, ob weitere Simulationen<br />

durchgeführt werden müssen<br />

oder ob man sich allein auf die<br />

historischen Trainingsdaten verlassen<br />

kann.<br />

Automatisierte<br />

Dokumenterstellung<br />

Ein weiteres praktisches Anwendungsbeispiel<br />

einer Low-Code-<br />

Plattform in Verbindung mit der Leistungsfähigkeit<br />

der künstlichen Intelligenz<br />

ist die automatisierte Erstellung<br />

von Berichten und Dokumentationen.<br />

Im Engineering-Kontext<br />

sind solche Berichte unerlässlich,<br />

um die Robustheit und Sicherheit<br />

von Komponenten und Systemen<br />

zu gewährleisten. Der Erstellungsprozess<br />

dieser Dokumente ist jedoch<br />

oft zeitaufwändig und repetitiv. Mit<br />

der API von ChatGPT kann dieser<br />

Prozess weitgehend automatisiert<br />

werden. Ingenieure definieren einmalig<br />

die Struktur des Berichts und<br />

die Anforderungen an die Berichte<br />

in der Low-Code-Plattform und leiten<br />

diese Informationen an die Chat<br />

GPT-API weiter. Eine Low-Code-<br />

Plattform wie Synera generiert dann<br />

automatisch aus diesen Vorgaben<br />

und den vorhandenen Daten die<br />

benötigten Berichte.<br />

Fazit<br />

Die Nutzung von KI über eine Low-<br />

Code-Plattform hat das Potenzial,<br />

das Engineering zu revolutionieren.<br />

Die Technologiekombination<br />

macht die Leistungsfähigkeit von KI<br />

zugänglich und benutzerfreundlich<br />

und eröffnet damit neue Horizonte<br />

für das Engineering. Das automatisiert<br />

nicht nur manuelle Prozesse,<br />

sondern schließt auch die Kluft zwischen<br />

KI-Experten und Ingenieuren.<br />

Dies führt zu effizienteren Arbeitsabläufen<br />

sowie höherer Produktqualität<br />

und fördert Innovationen.<br />

Mehr zu den transformativen Auswirkungen<br />

von KI und Low Code<br />

auf das Ingenieurwesen erfahren<br />

Sie auch im Whitepaper (https://<br />

de.synera.io/whitepaper/ai-in-engineering)<br />

Wer schreibt:<br />

Dr. Moritz Maier, Co-Gründer<br />

und Geschäftsführer von Synera,<br />

hat eine Leidenschaft für die Verschmelzung<br />

von Engineering und<br />

Softwareentwicklung. Mit seiner<br />

fundierten Erfahrung als Entwicklungsingenieur<br />

und Senior Consultant<br />

im Generativen Design setzt er<br />

kontinuierlich neue Maßstäbe in der<br />

Branche. Sein zentrales Anliegen<br />

bleibt dabei stets die Befähigung<br />

von Ingenieuren, technologische<br />

Kompetenzen zu erweitern und so<br />

die zukünftigen Herausforderungen<br />

zu meistern. ◄<br />

Die in diesem Statement verwendeten Personenbezeichnungen<br />

beziehen sich gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse<br />

Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen<br />

wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 79


Künstliche Intelligenz<br />

Kostentreiber KI<br />

Strategie-Tipps zur<br />

Leistungs- und Kostenoptimierung<br />

daten, die von verschiedenen Systemen<br />

in einer IT-Umgebung erzeugt<br />

werden. Darüber hinaus liefert KI-<br />

Observability IT-Teams auch Empfehlungen,<br />

wie sie diese Kosten eindämmen<br />

können. So unterstützt die<br />

KI-Observability die FinOps-Initiativen<br />

in der Cloud, indem sie aufzeigt,<br />

wie die Einführung von KI die<br />

Kosten aufgrund der erhöhten Nutzung<br />

von Speicher- und Rechenressourcen<br />

in die Höhe treibt. Da die<br />

KI-Observability die Ressourcennutzung<br />

in allen Phasen des KI-<br />

Betriebs überwacht – vom Modelltraining<br />

über die Inferenz bis hin zur<br />

Nachverfolgung der Modell leistung –<br />

können Unternehmen ein optimales<br />

Gleichgewicht zwischen der Genauigkeit<br />

ihrer KI-Ergebnisse und der<br />

effizienten Nutzung der Ressourcen<br />

herstellen und somit die Betriebskosten<br />

optimieren.<br />

Best Practices<br />

für die Optimierung der KI-Kosten<br />

mit KI-Observability und FinOps<br />

Unternehmen nutzen vermehrt<br />

künstliche Intelligenz zur Optimierung<br />

ihrer operativen Effizienz<br />

und Produktinnovation. Eine<br />

aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens<br />

McKinsey [*] zeigt,<br />

dass 40 Prozent der befragten<br />

Unternehmen aufgrund der rapiden<br />

Fortschritte im Bereich der<br />

generativen KI ihre Investitionen<br />

in KI-Technologien generell erhöhen<br />

wollen.<br />

Ein Nachteil des zunehmenden<br />

Einsatzes ist jedoch, dass KI – insbesondere<br />

generative KI – rechenintensiv<br />

ist und die Kosten mit der<br />

Menge der Daten steigen, auf denen<br />

Autor:<br />

Christian Grimm<br />

Director Sales Engineering -<br />

EMEA Central<br />

Dynatrace<br />

www.dynatrace.com<br />

die KI-Modelle trainiert werden. Es<br />

gibt drei Hauptgründe, weshalb KI<br />

sich ohne entsprechende Kontrolle<br />

rasch zu einem Kostentreiber entwickeln<br />

kann:<br />

1. KI verbraucht zusätzliche Ressourcen:<br />

Die Ausführung von<br />

KI-Modellen und die Abfrage<br />

von Daten erfordert große Mengen<br />

an Rechenressourcen in der<br />

Cloud, was zu höheren Cloud-<br />

Kosten führt.<br />

2. KI erfordert mehr Rechenleistung<br />

und Speicherplatz: Das<br />

Trainieren von KI-Daten ist ressourcenintensiv<br />

und kostspielig<br />

aufgrund der erhöhten Anforderungen<br />

an Rechenleistung und<br />

Speicherplatz.<br />

3. KI führt häufige Datenübertragungen<br />

durch: Da KI-Anwendungen<br />

häufige Datenübertragungen<br />

zwischen Edge-Geräten<br />

und Cloud-Anbietern erfordern,<br />

können zusätzliche Kosten<br />

für die Datenübertragung entstehen.<br />

Wenn Unternehmen mit ihrer KI-<br />

Einführung erfolgreich sein wollen,<br />

müssen diese die Ursachen steigender<br />

Kosten verstehen und optimieren.<br />

Dies kann durch die Einführung<br />

einer soliden FinOps-Strategie<br />

geschehen. FinOps ist ein Konzept<br />

für die Verwaltung der Public<br />

Cloud, das darauf abzielt, die durch<br />

die Cloud-Nutzung entstehenden<br />

Kosten zu kontrollieren, und bei<br />

dem Finanzen und DevOps aufeinander<br />

treffen. Darüber hinaus<br />

sollten Unternehmen die Observability<br />

von KI berücksichtigen.<br />

Grundlagen der<br />

KI-Observability<br />

KI-Observability ist der Einsatz<br />

künstlicher Intelligenz zur Erfassung<br />

von Leistungs- und Kosten-<br />

• Cloud- und Edge-basierter<br />

Ansatz für KI: Cloud-basierte KI<br />

ermöglicht es Unternehmen, KI<br />

in der Cloud auszuführen, ohne<br />

dass diese sich um die Verwaltung,<br />

Bereitstellung oder Unterbringung<br />

von Servern kümmern<br />

müssen. Mit Edge-basierter KI<br />

können KI-Funktionen auf Edge-<br />

Geräten wie Smartphones, Kameras<br />

oder sogar Sensoren ausgeführt<br />

werden, ohne dass die<br />

Daten in die Cloud übertragen<br />

werden müssen. Durch die Einführung<br />

eines Cloud- und Edgebasierten<br />

KI-Ansatzes können IT-<br />

Teams somit von der Flexibilität,<br />

Skalierbarkeit und dem Pay-per-<br />

Use-Modell der Cloud profitieren<br />

und gleichzeitig die Latenz, Bandbreite<br />

und Kosten für das Senden<br />

von KI-Daten an Cloud-basierte<br />

Prozesse reduzieren.<br />

• Containerisierung: Die Containerisierung<br />

ermöglicht es, KI-<br />

Anwendungen und Abhängigkeiten<br />

in eine einzige logische<br />

80 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

Einheit zu verpacken, die auf<br />

jedem Server mit den erforderlichen<br />

Abhängigkeiten problemlos<br />

bereitgestellt werden kann.<br />

Anstatt die Infrastruktur statisch<br />

auf Spitzenlasten einzustellen,<br />

können Unternehmen so eine<br />

dynamisch skalierbare Container-Infrastruktur<br />

für KI-Anwendungen<br />

nutzen und gleichzeitig<br />

Kosten optimieren.<br />

• Kontinuierliche Überwachung<br />

der Leistung von KI-Modellen:<br />

Sobald ein Unternehmen<br />

KI-Modelle auf Grundlage seiner<br />

Daten trainiert, ist es wichtig, die<br />

Qualität und Effektivität des Algorithmus<br />

kontinuierlich zu überwachen.<br />

Die Überwachung von KI-<br />

Modellen hilft dabei, Bereiche<br />

mit Verbesserungsbedarf und<br />

„Drift“ zu identifizieren. Im Laufe<br />

der Zeit ist oftmals davon auszugehen,<br />

dass KI-Modelle von den<br />

realen Bedingungen abweichen<br />

und dadurch ungenauer werden.<br />

IT-Teams müssen die Modelle<br />

daher gegebenenfalls anpassen,<br />

um neue Datenpunkte zu berücksichtigen.<br />

Die Abnahme der Vorhersagekraft<br />

als Ergebnis von<br />

Veränderungen in realen Umgebungen,<br />

die in den Modellen nicht<br />

berücksichtigt wurden, muss insofern<br />

überwacht werden.<br />

• Optimierung von KI-Modellen:<br />

Diese Aufgabe geht Hand<br />

in Hand mit der kontinuierlichen<br />

Überwachung der Modelle. Es<br />

geht darum, die Genauigkeit, Effizienz<br />

und Zuverlässigkeit der KI<br />

eines Unternehmens zu optimieren,<br />

indem Techniken wie Datenbereinigung,<br />

Modellkomprimierung<br />

und Daten-Observability<br />

eingesetzt werden, um die Präzision<br />

und Aktualität der KI-Ergebnisse<br />

zu gewährleisten. Die Optimierung<br />

von KI-Modellen kann<br />

helfen, Rechenressourcen, Speicherplatz,<br />

Bandbreite und Energiekosten<br />

zu sparen.<br />

• Proaktives Management des KI-<br />

Lebenszyklus: Zu den Aufgaben<br />

des IT-Teams gehören typischerweise<br />

das Erstellen, Bereitstellen,<br />

Überwachen und Aktualisieren von<br />

KI-Anwendungen. Die Verwaltung<br />

des KI-Lebenszyklus gewährleistet,<br />

dass KI-Anwendungen stets<br />

funktionsfähig, sicher, konform mit<br />

Compliance-Vorgaben und relevant<br />

sind, indem Tools und Verfahren<br />

wie Protokollierung, Auditing,<br />

Debugging und Patching eingesetzt<br />

werden. Die Verwaltung<br />

eines KI-Lebenszyklus hilft, technische<br />

Probleme, ethische Dilemmas,<br />

rechtliche Probleme und<br />

Geschäftsrisiken zu vermeiden.<br />

• Generative KI in Verbindung mit<br />

anderen Technologien: Generative<br />

KI ist ein leistungsstarkes<br />

Werkzeug. Ihr volles Potenzial<br />

entfaltet sie jedoch erst in der<br />

Kombination mit prädiktiver und<br />

kausaler KI. Prädiktive KI nutzt<br />

maschinelles Lernen, um Muster<br />

in vergangenen Ereignissen zu<br />

erkennen und Vorhersagen über<br />

zukünftige Ereignisse zu treffen.<br />

Kausale KI ermöglicht die Ermittlung<br />

der genauen Ursachen und<br />

Auswirkungen von Ereignissen<br />

oder Verhaltensweisen. Kausale<br />

KI ist entscheidend, um die<br />

Algorithmen, die der generativen<br />

KI zugrunde liegen, mit qualitativ<br />

hochwertigen Daten zu versorgen.<br />

Composite AI bringt kausale,<br />

generative und prädiktive<br />

KI zusammen, um die kollektiven<br />

Erkenntnisse aller drei Verfahren<br />

zu verbessern. Bei Composite AI<br />

trifft die Präzision der kausalen KI<br />

auf die Vorhersagefähigkeiten der<br />

prädiktiven KI, um einen wesentlichen<br />

Kontext für generative KI-<br />

Prompts zu liefern.<br />

Die Einführung von KI ermöglicht<br />

Unternehmen mehr Effizienz<br />

und Innovation, birgt aber auch die<br />

Gefahr ausufernder Kosten. Daher<br />

sollten Unternehmen ihre KI-Modelle<br />

proaktiv überwachen und verwalten,<br />

um sowohl die Datengenauigkeit<br />

als auch Kosteneffizienz ihrer<br />

KI-Modelle sicherzustellen. Eine<br />

Gesamtstrategie, die FinOps und<br />

KI-Observability einbezieht, kann<br />

Unternehmen dabei unterstützen, die<br />

Leistung und Kosten ihrer Systeme<br />

stets genau im Blick zu behalten.<br />

[*] https://www.mckinsey.com/<br />

capabilities/quantumblack/<br />

our-insights/the-state-of-ai-in-<br />

2023-generative-ais-breakoutyear<br />

◄<br />

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WERDEN SIE »GLOBAL 200 PROTECTOR«<br />

UND BEWAHREN SIE DIE ARTENVIELFALT<br />

UNSERER ERDE.<br />

Die bunte Vielfalt der Tiere und Pflanzen ist beeindruckend.<br />

Von den Regenwäldern Afrikas über die Arktis bis zu<br />

unserem Wattenmeer – die „Global 200 Regionen“<br />

bergen die biologisch wertvollsten Lebensräume<br />

der Erde. Helfen Sie uns mit Ihrer großzügigen<br />

Spende, sie zu erhalten und für die nächsten<br />

Generationen zu bewahren!<br />

Nina Dohm


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Multi-Chip-KI-Booster im Mini-Format<br />

Intel Core Ultra Prozessoren auf COM-HPC Mini<br />

Moderne Muli-Chip-Prozessoren in Embedded-Anwendungen © TQ-Systems GmbH<br />

Autor:<br />

Harald Maier<br />

Produktmanager x86<br />

TQ-Group<br />

www.tq-group.com<br />

Quellen:<br />

https://www.tq-group.com/intel<br />

https://intel.com/coreultra-edge<br />

Neue Formfaktoren, hohe Integrationsdichte<br />

und moderne Fertigungstechnologien<br />

machen es<br />

möglich: KI-intensive PC-Anwendungen<br />

werden zukünftig mit besonders<br />

hoher Energieeffizienz und<br />

kleinsten Abmessungen vermehrt in<br />

Qualitätssicherungssysteme direkt<br />

am Ort des Geschehens integriert.<br />

Basierend auf dem neu definierten<br />

Computer-on-Module-Standard<br />

COM-HPC Mini können derartige<br />

Embedded-Vision-Anwendungen<br />

besonders gut vom CPU-, GPUund<br />

KI-Leistungsvermögen sowie<br />

den zahlreichen High-Speed IO-<br />

Schnittstellen neuer Prozessorgenerationen<br />

profitieren.<br />

Miniaturisierung<br />

Der Trend zur Miniaturisierung ist<br />

in vielen Anwendungen das Aus für<br />

klassische Standard-PC-Systeme.<br />

Während einerseits bei rein Grafikund<br />

KI-fokussierten Anwendungsprozessoren<br />

oft Limitierungen an<br />

Rechenleistung und IOs für die allgemeine<br />

Weiterverarbeitung bestehen,<br />

sind andererseits Standard-Prozessoren<br />

im Low-Power-Bereich darauf<br />

angewiesen, mit externen Grafikkarten<br />

oder zusätzlichen KI-Beschleunigern<br />

ergänzt zu werden, um vergleichbare<br />

KI-Leistungsdaten zu erreichen.<br />

Deutliche<br />

Leistungssteigerungen<br />

Die neuen Intel Core Ultra Prozessoren<br />

mit Intel-Hybrid-Architektur,<br />

integrierter Intel ARC Grafikeinheit<br />

sowie einer dedizierten NPU (Neural<br />

Processing Unit) versprechen deutliche<br />

Leistungssteigerungen gegenüber<br />

bisherigen CPU-Generationen<br />

aus der Intel Core-Familie. Besonders<br />

interessant sind dabei die Kennwerte<br />

für die Leistungseffizienz, da<br />

diese gerade bei der Miniaturisierung<br />

eine wichtige Rolle spielen –<br />

zum einen bezüglich Leistungsaufnahme,<br />

zum anderen aber auch in<br />

Hinblick auf Kühlung. Mit der neuen<br />

CPU-Generation kann mit einem<br />

Performance-Zuwachs von bis zu<br />

60 % sowie einer bis zu 2,5-fachen<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

im Bereich Künstlicher Intelligenz<br />

gerechnet werden.<br />

High-Speed Datentransfer<br />

Anspruchsvolle KI-Anwendungen<br />

benötigen auch schnellen Datentransfer<br />

– beispielsweise bei der<br />

Bereitstellung hochauflösender<br />

Video-Daten oder bei der Speicherung<br />

relevanter Ergebnisse<br />

und Referenzbilder zur Archivierung<br />

auf lokalen Datenträgern oder<br />

über das Netzwerk. Die Intel Core<br />

Ultra Prozessoren bieten hierfür<br />

mehrere PCIe-x4-Schnittstellen<br />

mit einer Bandbreite von je bis zu<br />

64 Gigabit/s sowie schnelle USB 3.2<br />

Ports mit bis zu 10 Gigabit/s. Über<br />

die PCIe-x4-Schnittstellen können<br />

zudem auch PCIe-High-Speed-<br />

Kameras mit besonders geringer<br />

Latenz angebunden werden. Die<br />

schnelle Netzwerkanbindung wird<br />

typischerweise über 2,5/10 Gigabit<br />

Ethernet-Controller realisiert, die<br />

durch die PCIe-Gen4-Unterstützung<br />

der CPU auf einfachste Weise mit<br />

Beim neuen COM-HPC Mini Standard sorgt ein 400-Pin High-Speed-<br />

Steckverbinder für Zukunftssicherheit und hohe Integrationsdichte.<br />

© TQ-Systems GmbH<br />

82 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />

Intel Core Ultra Prozessoren kombinieren CPU, GPU und NPU für die besonders energieeffiziente Umsetzung anspruchsvoller KI-Anwendungen. © Intel<br />

maximalem Datendurchsatz angebunden<br />

werden können. Ebenfalls<br />

interessant für hochintegrierte Systeme<br />

ist der USB4-Support: Gerade<br />

bei geringen Geräteabmessungen<br />

ist die Bündelung mehrerer High-<br />

Speed-Interfaces über einen sehr<br />

kompakten USB-C-Stecker sinnvoll.<br />

Passend zu dem Featureset<br />

dieser Prozessoren bietet der neu<br />

definierte COM-HPC Mini Computer-on-Module-Standard<br />

mit dem<br />

speziell für High-Speed-Signale<br />

optimierten 400-Pin-Steckverbinder<br />

die optimalen Voraussetzungen für<br />

die Realisierung solcher zukunftsorientierten<br />

Embedded-Systeme mit<br />

besonders geringen Abmessungen.<br />

Die Integration mit COM-HPC Mini (95 mm x 70 mm) ermöglicht bis zu 26%<br />

bzw. 41% Platzersparnis. © TQ-Systems GmbH<br />

Multi-Chip-Integration<br />

Durch den Einsatz der Intel Distribution<br />

von OpenVINO profitieren<br />

KI-Anwendungen von optimierten<br />

Modellen und einem Abstraktions-<br />

Layer, der sowohl CPU, GPU als<br />

auch NPU besonders effizient für<br />

die Ausführung von KI-Algorithmen<br />

auf Intel-Prozessoren nutzen kann,<br />

ohne Anpassungen am Code vornehmen<br />

zu müssen. Dabei können<br />

die Aufgaben auch parallel, verteilt<br />

auf verschiedene Einheiten des<br />

Prozessors ausgeführt werden.<br />

Intel Core Ultra 5 und Intel Core<br />

Ultra 7 Prozessoren bieten mit bis<br />

zu 14 CPU-Cores, acht Intel Xe<br />

Grafik-Einheiten mit insgesamt 128<br />

Executions Units und der zusätzlich<br />

integrierten Neural Processing<br />

Unit beste Voraussetzung<br />

für die besonders energieeffiziente<br />

Umsetzung leistungsfähiger<br />

KI-Anwendungen. Durch die Integration<br />

aller Einheiten in einem<br />

Chip, dem großen internen Cache<br />

von bis zu 24 MB sowie neuester<br />

LPDDR5-Speichertechnologie<br />

wird eine durchgängig hohe Performance<br />

bei sehr geringer Verlustleistung<br />

erreicht.<br />

Fazit<br />

Die Kombination aus hochperformanter<br />

PC-Technologie<br />

und besonders energieeffizienter<br />

KI-Rechenleistung in einem<br />

Chip ermöglicht die Realisierung<br />

besonders kompakter All-in-One-<br />

Lösungen für die Qualitätssicherung.<br />

Embedded Module im COM-<br />

HPC Mini Formfaktor bieten für die<br />

Hersteller solcher Systeme optimale<br />

Voraussetzungen, mit individuellen<br />

Lösungen Bauraum zu<br />

sparen und wichtige Alleinstellungsmerkmale<br />

gegenüber Wettbewerbern<br />

zu sichern. Um den Markttrends<br />

wie Miniaturisierung nicht<br />

nur zu folgen, sondern diese auch<br />

selbst mitzugestalten, ist es unabdingbar,<br />

bei der Realisierung eigener<br />

Systeme auf neueste Technologie<br />

und zukunftsorientierte Standards<br />

zu setzen. ◄<br />

Schnittstellen des COM-HPC Mini<br />

Standards © TQ-Systems GmbH<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 83


Messen/Steuern/Regeln<br />

Wie der Schaltschrank verzichtbar wird<br />

Synapticon GmbH<br />

www.synapticon.com<br />

Antriebe brauchen eine Bewegungssteuerung,<br />

bisher ist sie<br />

meist in einem Schaltschrank untergebracht.<br />

Die Weiterentwicklung<br />

der Automatisierung braucht aber<br />

eine dezentrale Steuerung vor Ort.<br />

Im Folgenden wird das Integrated<br />

Motion-Konzept beschrieben. Es<br />

zeigt, wie Bewegungssteuerungen<br />

im Maschinenbau schlank, effizient<br />

und sicher umsetzbar sind – ganz<br />

ohne Schaltschrank<br />

Der Schaltschrank galt im klassischen<br />

Maschinenbau lange Zeit<br />

als unverzichtbar, wenn es um die<br />

Bewegungssteuerung geht. Die<br />

Automatisierung mit anspruchsvoller<br />

Motion Control besteht seit<br />

jeher aus separaten Komponenten,<br />

die über Jahrzehnte hinweg prinzipiell<br />

unverändert geblieben sind, was<br />

grundlegende Verbesserungen sehr<br />

schwierig und teuer sowie stellenweise<br />

unmöglich macht. Maschinenbauer<br />

stehen dadurch vor vielfältigen<br />

Herausforderungen.<br />

Nachteile des<br />

Schaltschrankkonzeptes<br />

Die erforderlichen einzelnen Automationskomponenten<br />

verbrauchen<br />

oft zu viel Platz und Energie. Außerdem<br />

ist die Planung, der Bau und<br />

die Integration von Schaltschrankplanung<br />

sowie die Abstimmung der<br />

Komponenten aufeinander komplex,<br />

was die Kosten erhöht. Innovationen<br />

lassen sich hier nur schwer<br />

umsetzen. Das herkömmliche Konzept<br />

hat nur eine niedrige Effizienz.<br />

Zusätzliche thermische Probleme<br />

begrenzen die Leistung und damit<br />

die Einsatzmöglichkeiten insbesondere<br />

der verfügbaren dezentralen<br />

Motion-Lösungen.<br />

Weitere Nachteile sind die aufwändige<br />

Produktion der Komponenten<br />

und deren Wartung. Das<br />

Potenzial der Digitalisierung lässt<br />

sich mit traditionellen Komponenten<br />

nicht ausschöpfen. Funktionale<br />

Sicherheit lässt sich meist nur durch<br />

Zusatzhardware realisieren, die die<br />

Konstruktion verkompliziert und die<br />

Kosten zusätzlich erhöht.<br />

Roboter und<br />

automatisierte Maschinen<br />

Problematisch ist auch der steigende<br />

Anteil der Roboter, Cobots<br />

und automatisierten Maschinen ohne<br />

Robotik in der Produktion und Logistik.<br />

Sie übernehmen immer mehr Aufgaben.<br />

Der herkömmliche Ansatz sieht<br />

jedoch vor, dass die Roboter- oder<br />

Maschinensteuerung auf Industrierechnern<br />

ausgeführt wird. Dies erfordert<br />

eine aufwändige, kostenintensive<br />

Anbindung des Roboterarms oder der<br />

Maschine an den Steuerungsrechner<br />

im Schaltschrank mittels besonders<br />

solider, aber auch teurer Kabel<br />

und Stecker, die jede Bewegung auf<br />

Dauer mitmachen. Die Mobilität wird<br />

dadurch eingeschränkt.<br />

Integrated Motion-Ansatz<br />

macht Schaltschrank<br />

überflüssig<br />

Die Bewegungssteuerungen der<br />

etablierten Anbieter wurden im Laufe<br />

der Jahre zwar immer leistungsfähiger,<br />

aber zugleich auch oft größer,<br />

komplexer und kostspieliger. Bei<br />

Leichtbau-Robotern oder Cobots,<br />

die eng mit Menschen zusammenarbeiten,<br />

muss die Steuerungstechnik<br />

jedoch sehr klein und feinfühlig<br />

sein. Statt schwerfälliger Steuerungstechnik<br />

haben sich daher „Integrated<br />

Motion“-Lösungen mit schlanken,<br />

kompakten Embedded-Systemen<br />

durchgesetzt, die den platzraubenden<br />

Schaltschrank überflüssig<br />

machen. So sind beim Integrated<br />

Motion-Ansatz neben Servoantrieb<br />

und Motion-Encoder auch Safety-<br />

Encoder, Bremse und Funktionen<br />

der Safety-PLC in einem Device integriert.<br />

Die Servoantriebe müssen<br />

dabei jedoch so klein sein, dass sie<br />

inklusive Sensoren direkt an den<br />

Antriebsachsen Platz finden.<br />

Verknüpfen sensorischer<br />

und motorischer Funktionen<br />

Da sich die Steuerungsintelligenz<br />

vom Schaltschrank an die Aktoren<br />

verlagert, entfallen zusätzlich erforderliche<br />

Kabel und lange Entscheidungswege,<br />

was auch der Reaktionsschnelligkeit<br />

zugutekommt. Der<br />

Kabelstrang beschränkt sich auf<br />

eine zweiadrige Stromversorgung<br />

und eine vieradrige Industrial-Ethernet-Leitung<br />

zur Vernetzung. Dies hat<br />

einen entscheidenden Vorteil für<br />

die Umsetzung feinfühliger Sicherheitsfunktionen<br />

für den kollaborativen<br />

Betrieb, da sich sensorische<br />

und motorische Funktionen direkt<br />

verknüpfen lassen, ähnlich wie bei<br />

menschlichen Reflexen.<br />

Effiziente und<br />

platzsparende Lösung<br />

für den Maschinenbau<br />

Die neuen modularen Servo-<br />

Drive-Komplettlösungen, die sich<br />

an Einsatzbereiche wie kollaborative<br />

Robotik, fahrerlose Transportsysteme<br />

(FTS), Industrie 4.0<br />

und mittlerweile den klassischen<br />

Maschinenbau richten, erfüllen die<br />

Anforderungen der neuen Situation.<br />

Ziel ist es, ehemals hoch komplexe<br />

Systeme zur Bewegungssteuerung<br />

ohne Leistungseinbußen stark zu<br />

verkleinern, durch Digitalisierung<br />

deutlich flexibler zu machen und in<br />

die Produkte der Roboterhersteller<br />

und Maschinenbauer zu integrieren.<br />

Die Lösung lässt sich auch auf<br />

den klassischen Maschinenbau<br />

ohne Robotik anwenden. Damit steht<br />

84 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Messen/Steuern/Regeln<br />

eine vollständig integrierte Servoantriebslösung<br />

bereit, einschließlich<br />

hochauflösender Multiturn-Positionssensoren,<br />

Safe Motion-Option und<br />

problemloser mechanischer Integration<br />

in Standard-Industrie-Servomotoren.<br />

Damit gelang es, den<br />

Point of Motion neu zu definieren<br />

und mit proprietärer digitaler Technologie<br />

das volle Potenzial kombinierter<br />

Hard- und Software für eine<br />

deutlich effizientere Automatisierung<br />

auszuschöpfen.<br />

Verbesserte Kosteneffizienz<br />

und Flexibilität<br />

Auch bei Motion Control-Komponenten<br />

ist letztlich die Kostenfrage<br />

entscheidend. Automationshersteller<br />

wollen mit möglichst kostengünstigen<br />

Komponenten wiederum<br />

kostengünstige Lösungen fertigen.<br />

Hier bieten sich Zulieferkomponenten<br />

an, die ein hohes Maß an Integration<br />

und Modularisierung aufweisen.<br />

Ultrakompakte, dezentralisierte<br />

Antriebe und Motion Control-<br />

Intelligenz machen Schaltschränke<br />

verzichtbar, bieten dadurch mehr<br />

Flexibilität und dies alles zu geringeren<br />

Kosten. Sensorgesteuerte,<br />

softwarebasierte High-Definition-<br />

Steuerungstechnik sorgt hierbei<br />

für höhere Leistung mit wirtschaftlicherer<br />

Hardware. Ehemals separate,<br />

teure Komponenten werden<br />

zu einem einzigen leistungsstarken<br />

und dennoch sehr wirtschaftlichen<br />

Motion Device.<br />

Fazit<br />

Mit dem Integrated Motion-Ansatz<br />

sind im Maschinenbau besonders<br />

kompakte Lösungen realisierbar, die<br />

dennoch anspruchsvollen funktionalen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

Eine integrierte Bewegungssteuerung,<br />

feinfühlige Feedback-<br />

Sensoren, eine einfache mechanische<br />

Integration sowie integrierte<br />

Safety-Funktionen decken umfassende<br />

Anforderungen ab. Trotz eines<br />

besonders kompakten Designs ist<br />

ein Vielfaches an Leistungsdichte<br />

im Vergleich zu bestehenden integrierten<br />

Servomotoren erzielbar.<br />

Dies alles reduziert den Platzbedarf,<br />

den Verkabelungsaufwand<br />

und die Abwärme. Entsprechende<br />

Lösungen sind einfacher zu integrieren<br />

und halten Grenzwerte zur<br />

elektromagnetischen Verträglichkeit<br />

auch ohne zusätzliche Maßnahmen<br />

ein. Vor allem machen sie<br />

Schaltschränke für viele Anwendungsszenarien<br />

überflüssig, was<br />

die System- und Entwicklungskosten<br />

deutlich reduziert. Dies schafft<br />

die Voraussetzungen für fortschrittlichere<br />

Automatisierung, moderne<br />

Maschinen und höhere Kosteneffizienz.<br />

Damit steht erstmals dezentrale<br />

Antriebstechnik auch für<br />

den Maschinenbau bereit, um die<br />

klassische separierte Bauweise mit<br />

Schaltschrank erstmals ohne Kompromisse<br />

zu ersetzen.<br />

Wegweisender Ansatz<br />

Dieser Ansatz dürfte den weiteren<br />

Entwicklungstrend im Maschinenbau<br />

maßgeblich prägen. Die<br />

Vision reicht bis hin zu einer zukünftigen<br />

Fabrik, in der es ein Edge-<br />

Rechenzentrum gibt, eine zentrale<br />

DC-Stromversorgung mit überall<br />

hin verteilten Feldbus- und DC-<br />

Leitungen, an die sich dezentrale<br />

Antriebe anhängen lassen.<br />

Dies entspricht auch der Initiative<br />

des Elektrotechnikverbands<br />

ZVEI und der Open DC Alliance,<br />

mit dem Einsatz der Gleichstromtechnologie<br />

das gesellschaftliche<br />

Ziel einer ressourcenschonenden<br />

und CO 2 -neutralen Welt zu unterstützen<br />

und umzusetzen. Überall, wo<br />

es eine zentrale Stromversorgung<br />

gibt, das Netz Gleichstrom bietet<br />

und es auch ein DC-Bus sowie ein<br />

zentrales Datenzentrum zur Verfügung<br />

steht, schaffen dezentrale<br />

Antriebe in den Maschinen einen<br />

minimalen CO 2 -Footprint. Dies ist<br />

möglich, indem Wandlungsverluste<br />

zwischen Wechsel- und Gleichstrom<br />

reduziert werden sowie erneuerbare<br />

Energien einfacher in Netze<br />

eingebunden werden können. So<br />

sind mit 60 V DC sehr viele Szenarien<br />

machbar – sehr effizient, kompakt<br />

und ohne Schaltschrank. ◄<br />

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PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 85


Automatisierung<br />

IT und OT koppeln, Projektrisiken minimieren<br />

Hierauf ist in der industriellen Automatisierung <strong>2024</strong> zu achten<br />

© ipopba/AdobeStock<br />

© OMRON<br />

Autor:<br />

Henry Claussnitzer<br />

Business Engagement Manager<br />

OMRON Europe<br />

http://industrial.omron.de<br />

Wirtschaftliche Unsicherheit,<br />

ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitern,<br />

dringend notwendige<br />

Produkt innovationen und Klimaneutralität:<br />

Unternehmen stehen derzeit<br />

vor einem Berg an Herausforderungen,<br />

die sich nur mithilfe<br />

einer strategisch fundierten Digitalisierungsstrategie<br />

bewerkstelligen<br />

lassen. In einer Deloitte- Studie<br />

von 2019 erklärten 86 Prozent der<br />

befragten Führungskräfte in der<br />

Fertigungsindustrie, dass innovative<br />

Smart Factory-Lösungen in<br />

den nächsten fünf Jahren zu den<br />

zentralen Faktoren für ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

gehörten. Doch<br />

je mehr das Interesse an digitalen<br />

Tools wächst, umso deutlicher<br />

zeigt sich, dass OT (Operational<br />

Technology) und IT (Information<br />

Technology) oft weit auseinanderklaffen.<br />

Damit heutige Visionen für<br />

eine Fertigung der Zukunft Realität<br />

werden können, müssen diese beiden<br />

Welten strategischer zusammengeführt<br />

werden. Wie die befragten<br />

Hersteller von der Umsetzung von<br />

Smart-Factory-Initiativen profitiert<br />

haben, zeigt Bild 1.<br />

Immer mehr Experten sprechen<br />

sich für eine Konvergenz von IT und<br />

OT aus. Wer sich mit der artigen<br />

Überlegungen beschäftigt, sollte<br />

sich aber zunächst mit ein paar<br />

Miss verständnissen in Bezug auf<br />

die Terminologie auseinander setzen:<br />

IT, OT und IoT mögen sich auf den<br />

Bild 1: Haben die befragten Hersteller von der Umsetzung von<br />

Smart-Factory-Initiativen profitiert? © OMRON/ Daten von Deloitte,<br />

„Smart Factory for Smart Manufacturing“<br />

86 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


Automatisierung<br />

ersten Blick zwar ähneln, doch sie<br />

haben sehr unterschiedliche Bedeutungen.<br />

Während sich operative<br />

Technologie, also Hard- und Software<br />

zur Kontrolle von industrieller<br />

Ausstattung, auf das Verhalten und<br />

die Ergebnisse von Maschinen<br />

konzentriert, bezieht sich IT auf<br />

Information und Kommu nikation.<br />

OT umfasst die Systeme, die eine<br />

Schnittstelle zur realen Welt bilden,<br />

darunter Steuerungen, Aktoren und<br />

Sensoren. IT wiederum beinhaltet<br />

Computer, Datenspeicherung,<br />

Netzwerkinfra struktur, Software<br />

und Abläufe, die zur Erzeugung<br />

elektronischer Daten verwendet<br />

werden. OT überwacht Ereignisse,<br />

Prozesse und physische Geräte<br />

und erzeugt Informationen, die<br />

dann von IT- Systemen verarbeitet<br />

werden. Das IoT ist der Datenfluss<br />

zwischen diesen beiden Welten –<br />

ohne Daten kein IoT (Bild 2).<br />

IT-OT-Konnektivität<br />

gemeinsam erreichen<br />

In der Industrieautomation gelten<br />

OT und IT seit jeher als zwei<br />

getrennte Welten. Unternehmen<br />

konzentrieren sich dabei entweder<br />

auf den einen oder den anderen<br />

Bereich, denn beide Sphären lassen<br />

sich von einem Player alleine nicht<br />

ganzheitlich erfolgreich ab decken.<br />

Ein derart eindimensionales und isoliertes<br />

Vorgehen ist aber problematisch,<br />

denn nur mithilfe durchdachter<br />

IT/OT-Konnektivität können sowohl<br />

IT als auch OT ihr volles Potenzial<br />

entfalten. Diese Erkenntnis treibt<br />

die Entwicklung von „Öko systemen“<br />

voran. Unternehmen verschiedenster<br />

Fachgebiete schließen Kooperationen,<br />

um Innovationen auf höherer<br />

Ebene zu realisieren und integrierte<br />

IT/OT-Lösungen auf den Markt zu<br />

bringen.<br />

Hand in Hand arbeiten<br />

Ein Beispiel für diesen synergetischen<br />

Ansatz zur intelligenten<br />

Automatisierung ist die Partnerschaft<br />

von OMRON mit Dassault<br />

Systèmes und Nokia. Bei dieser<br />

Kooperation bringt Dassault das<br />

IT-Element (virtuelles Twinning),<br />

OMRON seine OT-Expertise (industrielle<br />

Automatisierung) und<br />

Nokia seine 5G-Mobilfunktechnologie<br />

ein. Das Resultat ist ein Ökosystem,<br />

das sich an verschiedene<br />

Anwendungen und Märkte anpassen<br />

lässt. Hierzu tragen weitere<br />

Partner mit besonderem Knowhow<br />

Bild 3: Ein Beispiel für einen synergetischen Ansatz zur intelligenten<br />

Automatisierung ist die Partnerschaft von OMRON mit Dassault Systèmes.<br />

© Dassault Systemes<br />

Bild 2: Durch die Zusammenarbeit von IT und OT entsteht eine beidseitige Informationsstraße, die zu greifbaren<br />

Verbesserungen wie schnellerer Produktmarkteinführung und effizienterem Einsatz von Arbeit und Ressourcen<br />

führt. © OMRON<br />

in Bereichen wie Systemintegration,<br />

Robotik und Maschinenbau bei. Das<br />

Ökosystemmodell ist eine schnelle<br />

und flexible Alternative zum Erwerb<br />

eigener IT/OT-Fähigkeiten durch<br />

Geschäftsübernahmen, Schulungen<br />

oder ähnlichem. Die 5G-Mobilfunknetze<br />

von Nokia unterstützen High-<br />

Speed-Kommunikation zwischen<br />

Maschinen, Menschen und Systemen,<br />

die Virtual-Twin-Funktionen<br />

von Dassault Systèmes ermöglichen<br />

Überwachung und Optimierung in<br />

Echtzeit, und OMRON erweckt Innovationen<br />

mithilfe intelligenter, integrierter<br />

und interaktiver Automatisierung<br />

zum Leben. Das gebündelte<br />

Knowhow kann in die Entwicklung<br />

von IoT-basierten Automatisierungslösungen<br />

für Automobil-, Konsumgüter-<br />

(FMCG), Pharma- und Medizintechnikindustrie<br />

ein fließen. Automatisierung,<br />

High-Speed Connectivity<br />

und digitale Zwillingstechnologie<br />

bringen messbare Vorteile (Bild 3).<br />

Verbesserungen<br />

bei Markteinführung<br />

und Effizienz<br />

IT-OT-Konvergenz lässt sich also<br />

erreichen. Doch warum ist optimierte<br />

IT-OT-Konnektivität so wichtig? Dies<br />

lässt sich am Beispiel der industriellen<br />

Automatisierung gut demonstrieren.<br />

Zwar kann ein IT- Anbieter<br />

einen virtuellen Zwilling eines Produktionsstandortes,<br />

eines Systems<br />

oder einer Produktionslinie erstellen.<br />

Allerdings mangelt es oft am Wissen<br />

über Abläufe und Verhalten von<br />

PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 87


Automatisierung<br />

Feedback für passgenaue Prozessanpassungen<br />

(Bild 4).<br />

Bild 4: Einer der größten Vorteile des KI-basierten Controllers ist, dass er sich mit der Maschine synchronisieren<br />

und Daten mit Millisekunden-Genauigkeit abfangen kann. © OMRON)<br />

Anlagen in der realen Welt. Wird<br />

also der virtuelle Zwilling verändert,<br />

um einen Prozess zu optimieren,<br />

weiß der IT-Spezialist nicht, ob<br />

dies in der realen Produktionsumgebung<br />

machbar ist. Hier schafft<br />

der OT-Anbieter einen Mehrwert,<br />

indem er dem Zwilling Daten zur Verfügung<br />

stellt, die verstehen lassen,<br />

wie sich das System in der realen<br />

Umgebung verhalten wird. Auf diese<br />

Weise bündeln IT und OT Erfahrungen<br />

und Erkenntnisse, sodass<br />

beide Seiten profitieren. Das wiederum<br />

sorgt für vielfältige Verbesserungen,<br />

etwa wenn es um die<br />

schnellere Markteinführung eines<br />

neuen Produkts oder eine effizientere<br />

Nutzung von Arbeit und Ressourcen<br />

geht.<br />

Kontinuierliche<br />

Über wachung für<br />

stete Verbesserungen<br />

Es geht hierbei nicht um die einmalige<br />

Simulation eines Ablaufs<br />

oder einer Maschine. Der virtuelle<br />

Zwilling spiegelt das physische<br />

System in Echtzeit wider und kann<br />

während der gesamten Lebensdauer<br />

eines Systems oder Produkts<br />

betrieben werden, so dass<br />

sich stets in einer sicheren parallelen<br />

digitalen Umgebung testen<br />

lässt, wie sich neue Materialien,<br />

neue Bestandteile oder neue Werkzeuge<br />

verhalten werden. Die kontinuierliche<br />

Kontrolle einer Maschine<br />

oder eines Workflows kann auch für<br />

vorbeugende Wartung oder Energiemanagement<br />

eingesetzt werden.<br />

SCADA und Edge Control<br />

verbessern Überblick<br />

IT/OT-Konnektivität kann verschiedenste<br />

Branchen wie Fertigung,<br />

E-Mobility oder Intra logistik<br />

unterstützen. Virtuelle Modelle einer<br />

neuen Maschine oder Anlage tragen<br />

dazu bei, Projektrisiken zu<br />

minimieren und die Zeit, die für den<br />

Bau oder die Prüfung einer Anlage<br />

benötigt wird, drastisch zu reduzieren,<br />

da kostspielige Fehler in der<br />

virtuellen statt in der realen Welt<br />

gemacht werden. Dies ist für alle<br />

© Summit Art Creations/AdobeStock<br />

Fertigungsbereiche von Vorteil, insbesondere<br />

aber für die Automatisierungsbranche,<br />

in der die Markteinführung<br />

neuer Produkte immer weiter<br />

beschleunigt und Fehler eliminiert<br />

werden sollen.<br />

Auch SCADA-Systeme (IT) sorgen<br />

für IT-OT-Konvergenz, indem<br />

sie helfen, das Geschehen in der<br />

Produktionslinie durch die Erfassung<br />

von Echtzeitdaten über eine<br />

Verbindung zu OT-Linienelementen<br />

zu visualisieren. Edge Control (OT)<br />

wiederum ermöglicht schnelles<br />

Partnerschaften und<br />

Ökosystem sorgen<br />

für Zukunftssicherheit<br />

Interaktive, integrierte, autonome<br />

und intelligente Automatisierungslösungen<br />

tragen dazu bei, die Fertigung<br />

zu verändern, Effizienz und<br />

Produktivität zu steigern und nachhaltiger<br />

zu agieren. Wer als Unternehmen<br />

jedoch das meiste aus<br />

derartigen Ansätzen herausholen<br />

möchte, muss künftig darauf achten,<br />

dass Automatisierungstools IT<br />

und OT nahtlos integrieren. Partnerschaften<br />

und Ökosysteme bieten<br />

hierbei wertvolle Unterstützung und<br />

helfen, flexible und zukunftssichere<br />

Fertigungsabläufe zu realisieren.<br />

Wer schreibt:<br />

Die OMRON Corporation ist ein<br />

weltweit führendes Unternehmen<br />

auf dem Gebiet der Automatisierung,<br />

dessen Schlüsseltechnologien<br />

Sensorik, Steuerung und künstliche<br />

Intelligenz sind.<br />

Die Geschäftsfelder umfassen<br />

ein breites Spektrum, das von der<br />

Industrieautomatisierung über Elektronikkomponenten<br />

bis hin zu sozialen<br />

Infrastruktursystemen sowie<br />

Lösungen für das Gesundheitswesen<br />

und den Schutz der Umwelt<br />

reichen. ◄<br />

88 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>


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systerra computer GmbH<br />

Kreuzberger Ring 22<br />

65205 Wiesbaden<br />

0611 44889-400<br />

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Irrtum und Änderungen vorbehalten. Erwähnte Firmen- und Produktnamen<br />

sind evtl. eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Hersteller.<br />

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Erweiterbare<br />

AI-Workstation<br />

RCX-3000 PEG<br />

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f Intel Core i9/i7/i5/i3 Prozessoren<br />

der 14. Generation<br />

f Intel R680E Chipsatz & Intel UHD Graphics 770<br />

f Eingangsspannungsbereich von<br />

9 V – 50 VDC oder 90 – 240 VAC<br />

f Bis zu 7x PCIe (PCIe 4.0 x16/PCIe 4.0 x8/PCIe x4)<br />

f Max. 1800 Watt Power-Budget.<br />

Unterstützt 2x 900 W NVIDIA / AMD GPUs<br />

f Individuelle Erweiterungen wie WiFi,<br />

Bluetooth, 5G, 4G, LTE, PoE, GigE Vision<br />

u.v.m. möglich<br />

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Am Sonnenlicht 5 – 82239 Alling – Telefon +49 (0) 81 41 . 36 97 - 0 – E-Mail info@plug-in.de

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