5-2024
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
Mai 5/2024 Jg. 28 CAQ aus Sicht eines Werkers MPDV Mikrolab GmbH, S.6 SCHWERPUNKT QUALITÄTSSICHERUNG ab Seite 8
- Seite 2 und 3: DerkleineGigant. DistanzsensorSerie
- Seite 4 und 5: Inhalt 5/2024 Mai 5/2024 Jg. 28 3 E
- Seite 6 und 7: Titelstory CAQ aus Sicht eines Werk
- Seite 8 und 9: Qualitätssicherung Verbesserung de
- Seite 10 und 11: Qualitätssicherung Probieren geht
- Seite 12 und 13: Qualitätssicherung Neuartige Bandi
- Seite 14 und 15: Qualitätssicherung Qualitätsmanag
- Seite 16 und 17: Qualitätssicherung Moderne Vision-
- Seite 18 und 19: Qualitätssicherung Vision-Sensoren
- Seite 20 und 21: Qualitätssicherung Qualität und E
- Seite 22 und 23: Qualitätssicherung Inline-Farbmess
- Seite 24 und 25: Qualitätssicherung 847 sichere Sen
- Seite 26 und 27: Qualitätssicherung Temperaturmessu
- Seite 28 und 29: Qualitätssicherung Erkennung verbo
- Seite 30 und 31: Qualitätssicherung Batterietest- u
- Seite 32 und 33: Künstliche Intelligenz Tiny-ML - M
- Seite 34 und 35: Künstliche Intelligenz Leistungsda
- Seite 36 und 37: Künstliche Intelligenz Deep Learni
- Seite 38 und 39: Künstliche Intelligenz Performance
- Seite 40 und 41: Robotik Implementierung von Cobots
- Seite 42 und 43: Messen/Steuern/Regeln Universelles
- Seite 44 und 45: Messen/Steuern/Regeln Berührungslo
- Seite 46 und 47: IPCs/SBCs/Module/Embedded Schlanker
- Seite 48 und 49: IPCs/SBCs/Module/Embedded Handliche
- Seite 50 und 51: IPCs/SBCs/Module/Embedded Panel-PC-
Mai 5/<strong>2024</strong> Jg. 28<br />
CAQ aus Sicht eines Werkers<br />
MPDV Mikrolab GmbH, S.6<br />
SCHWERPUNKT<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
ab Seite 8
DerkleineGigant.<br />
DistanzsensorSerie R200<br />
mitPulse Ranging Technology<br />
Präziseste Distanzmessung<br />
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kleinemRaum.<br />
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22.04.bis 26.04.24<br />
Mehr Informationenunter<br />
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Editorial<br />
Dipl.-Kfm. (FH) Alexander Siefert<br />
Geschäftsführer<br />
Perschmann Calibration GmbH<br />
www.perschmann-calibration.de<br />
Digitalisierung in der Qualitätssicherung –<br />
auch eine ethische Aufgabe<br />
Für viele Menschen ist der Begriff der Digitalisierung, obwohl in aller Munde und allgegenwärtig,<br />
in seiner Bedeutung noch sehr abstrakt und schwer greifbar. Das Schlüsselwort der digitalen<br />
Transformation kennzeichnet dabei Veränderungen in den Geschäftsmodellen, in den Prozessen,<br />
bei den Produkten und den Services, und bedingt damit auch grundlegend die Strategie<br />
eines Unternehmens. Das betrifft in großem Umfang alle Bereiche unserer Kollegen.<br />
Das Qualitätsmanagement eines Unternehmens trägt im Normalfall über Qualitätsziele zur<br />
Ausrichtung und zum Erfolg bei. Es ist bekanntermaßen stark standardisiert, genormt und festgelegt.<br />
Gerade auf dieser Grundlage lässt sich eine digitale Transformation, insbesondere über<br />
den Qualitätsbereich, anschieben, steuern und messen. Daher wird ihm eine noch zentralere<br />
und stärkere Rolle zukommen als bisher.<br />
Die Bedeutung möglichst fehlerfreier, optimierter und gesteuerter Prozesse nimmt im Zuge<br />
eines gesteigerten Wettbewerbsdrucks und vor dem Hintergrund einer immer schnelleren Entwicklung<br />
neuer Lösungen und Services weiter zu. Der Mensch als „Korrektiv“ wird in funktionierenden<br />
Abläufen so rein faktisch immer weniger notwendig.<br />
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass menschliche Fähigkeiten (hoffentlich) niemals durch<br />
Bits und Bytes ersetzt werden können und somit auch weiterhin Zukunft haben. Dafür müssen<br />
wir die Stellung des Menschen innerhalb der Digitalisierung stärken und ausbauen.<br />
Aber wie kann das gelingen?<br />
Die Unternehmen sind angehalten, die Mitarbeitenden transparent einzubinden, indem sie<br />
regelmäßig informieren, Rückmeldungen geben, erklären, beobachten und Input der Mitwirkenden<br />
aufnehmen.<br />
Die Fragen, die daraus entstehen, sind:<br />
• Wird Digitalisierung aktiv betrieben oder ist sie (auch) ein Zufallsprodukt?<br />
• Gibt es Digitalisierungsbeauftragte?<br />
• Gibt es einen offenen Austausch und werden Ideen der Beschäftigten eingebunden?<br />
• Gibt es vielleicht sogar eine ausformulierte und transparente Digitalisierungs-Roadmap?<br />
Aus dieser muss klar werden, dass bestimmte Aufgaben und Abläufe zukünftig keiner menschlichen<br />
Einflussnahme mehr bedürfen, außer der Entscheidung, ob ich diesen Prozess nun<br />
anstoße oder nicht. Und: Kann und werde ich eingreifen, wenn es notwendig erscheint, muss<br />
es aber nicht zwingend, wenn sich der Prozess innerhalb der vorgegebenen Parameter bewegt?<br />
Die finale Entscheidung, ob ein Prozess geändert werden darf oder sollte, muss weiterhin in<br />
menschlicher Hand liegen. Der Mensch tritt damit immer als finaler Entscheider auf.<br />
Und vielleicht gibt es auch Abläufe im Prozess, die durch keine KI oder durch keine Automatisierung<br />
so gut und zielführend erledigt werden können, wie durch den Menschen selbst. Dies<br />
können Erfahrungswerte sein, handwerkliches Geschick, aber vor allem auch Empathie und<br />
eine grundsätzliche Haltung, was als subjektiv sinnvoll und erstrebenswert angesehen wird.<br />
Damit halten wir einen wichtigen Hebel weiter in der Hand, um rein objektive Entscheidungskriterien<br />
zu verfeinern, uns zu differenzieren und im Marktumfeld zu behaupten. Der „Faktor<br />
Mensch“ wird dadurch innerhalb der Digitalisierung aufgewertet und nicht marginalisiert. Zwar<br />
geschieht dies in anderen Berufsfeldern und Arbeitsabläufen, aber weiterhin und zunehmend<br />
an entscheidenden Stellen.<br />
Mir ist bewusst, dass das einfacher klingt, als es getan ist. Ich bin davon überzeugt, dass<br />
wir die Digitalisierung nicht aufhalten können und wollen, da sie viele Vorteile mit sich bringt.<br />
Genauso müssen wir jedoch das menschliche Bedürfnis nach einer Aufgabe, nach einem Inund<br />
Output des eigenen Wirkens im Blick behalten. Wenn diese Kombination gelingt, motivieren<br />
wir auch weiterhin unsere Kollegen und binden sie in ein selbstbestimmtes und beeinflussbares<br />
Arbeitsumfeld ein. Das Qualitätswesen kann hierbei seine Querschnitts- und Expertenfunktion<br />
einbringen und ausbauen.<br />
Alexander Siefert<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 3
Inhalt 5/<strong>2024</strong><br />
Mai 5/<strong>2024</strong> Jg. 28<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 Titelstory<br />
8 Qualitätssicherung<br />
32 Künstliche Intelligenz<br />
40 Robotik<br />
42 Messen/Steuern/Regeln<br />
45 IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
54 Komponenten/Stromversorgung<br />
64 Software/Tools/Kits<br />
69 Bedienen und Visualisieren<br />
73 Kommunikation<br />
76 Messevorschau<br />
78 Fachartikel exklusiv im ePaper<br />
Zeitschrift für Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
CAQ aus Sicht eines Werkers<br />
MPDV Mikrolab GmbH, S.6<br />
SCHWERPUNKT<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
ab Seite 8<br />
Qualitätsmanagement 4.0 –<br />
vom Sensor bis zur Cloud<br />
Die Anwendung von IoT-Strategien (Internet of Things)<br />
steckt noch in den Kinderschuhen. Aber es ist klar,<br />
dass die Vernetzung von unterschiedlichen<br />
Technologie-Plattformen und die Analyse der durch<br />
IoT-Anwendungen erzeugten Daten zunehmend wichtig<br />
für den Unternehmenserfolg werden. 14<br />
Titelstory:<br />
CAQ aus Sicht<br />
eines Werkers<br />
Hans Müller ist Anfang 50 und arbeitet seit<br />
vielen Jahren in einer Fabrik für Metallteile<br />
verschiedenster Art. Er bedient mehrere<br />
Maschinen, die über die Jahre immer<br />
moderner und auch komplexer geworden sind.<br />
Mit Qualitätssicherung hatte er anfangs kaum<br />
etwas zu tun.<br />
Aber lesen Sie selbst, wie Hans Müller das<br />
Qualitätsmanagement aus der Sicht eines<br />
Werkers beschreibt. 6<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
beam-Verlag<br />
Krummbogen 14<br />
35039 Marburg<br />
www.beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-0<br />
Fax: 06421/9614-23<br />
Redaktion:<br />
Christiane Erdmann<br />
redaktion@beam-verlag.de<br />
Anzeigen:<br />
Tanja Meß<br />
tanja.mess@beam-verlag.de<br />
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Erscheinungsweise:<br />
monatlich<br />
Satz und Reproduktionen:<br />
beam-Verlag<br />
Druck & Auslieferung:<br />
Bonifatius GmbH, Paderborn<br />
www.bonifatius.de<br />
Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />
Prüfung der Texte durch die Redaktion keine<br />
Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit.<br />
Alle Angaben im Einkaufsführerteil beruhen<br />
auf Kundenangaben!<br />
Handels- und Gebrauchsnamen,<br />
sowie Waren bezeichnungen und<br />
dergleichen werden in der Zeitschrift<br />
ohne Kennzeichnungen verwendet. Dies<br />
berechtigt nicht zu der Annahme, dass<br />
diese Namen im Sinne der Warenzeichenund<br />
Markenschutzgesetz gebung als frei zu<br />
betrachten sind und von jedermann ohne<br />
Kennzeichnung verwendet werden dürfen.<br />
Die Zukunft der Robotik<br />
ist autonom<br />
Der Application Park zählt in<br />
diesem Jahr zu den Highlights der<br />
Hannover Messe. Gezeigt werden<br />
intelligente Robotersysteme, autonom<br />
fahrende Geräte im Einsatz, neueste<br />
KI-Anwendungen in der Robotik,<br />
Bilderkennungstools sowie virtuelle<br />
Plattformen. 77<br />
Resilienz neu definiert<br />
Business Continuity Management<br />
(BCM) ist ein Ansatz zur Ermittlung<br />
potenzieller Bedrohungen und<br />
Schwachstellen, zur Bewertung ihrer<br />
möglichen Auswirkungen auf den<br />
Geschäftsbetrieb und zur Entwicklung<br />
von Strategien zur Risikominderung<br />
und Gewährleistung der Kontinuität.<br />
Wie können Unternehmen BCM richtig<br />
umsetzen und worauf gilt es dabei zu<br />
achten? 64<br />
4 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Probieren geht über studieren<br />
Warum das Testen von LED-Beleuchtungen in der tatsächlichen<br />
Umgebung schneller und kostengünstiger zum Ziel führt. 10<br />
Verbesserung der Effizienz<br />
von EV-Batterien/EVSEs<br />
Heutzutage erhöhen Länder auf der ganzen Welt ihre<br />
Investitionen, um zu untersuchen, wie die Mobilität hin<br />
zur Elektromobilität transformiert werden kann, also zur<br />
Entwicklung von Elektrofahrzeugen (EV - Electric Vehicles),<br />
Elektroflugzeugen, Elektroschiffen und Elektro zügen. 8<br />
Moderne Vision-Technologien<br />
im Industrieumfeld<br />
Geschützte, flexible, präzise und klimatisierte Kamerainstallation 16<br />
Neuartige Bandinspektion<br />
durch KI und Multikamera‐Bildverarbeitung<br />
Die industrielle Bildverarbeitung (IBV) spielt seit vielen Jahrzehnten eine<br />
wichtige Rolle in der industriellen Automatisierungs technik, was drei typische<br />
Anwendungen exemplarisch aufzeigen: Qualitätskontrolle, Prozesssteuerung<br />
und Arbeitssicherheit .12<br />
Tiny-ML – Mikrocontroller<br />
erkennen Anomalien<br />
Energie- und ressourcenschonende Lösungen für die<br />
erfolgsorientierte Digitalisierung im Mittelstand 32<br />
Deep Learning<br />
für IoT Anwendungen<br />
der nächsten Generation - Teil I<br />
Das EU-Projekt VEDLIoT zeigt, wie Deep Learning und<br />
künstliche Intelligenz helfen, den Anwendungsbereich<br />
von IoT-Systemen zu erweitern. 36<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 5
Titelstory<br />
CAQ aus Sicht eines Werkers<br />
„Man muss auch mal die andere Seite sehen …“<br />
Etwas entspannter fährt Müller<br />
fort: „Aber dann hat man dieses<br />
integrierte CAQ-System eingeführt.<br />
Ein MES, also ein Manufacturing<br />
Execution System hatten<br />
wir ja schon seit ein paar Jahren,<br />
aber mit Qualität hatte ich bis dahin<br />
immer noch nichts am Hut.“ Die Integration<br />
der Qualitätssicherung in<br />
das MES brachte für ihn viele Veränderungen<br />
mit sich. „Ab diesem<br />
Zeitpunkt war ich mit für die Qualitätssicherung<br />
zuständig“, berichtet<br />
Müller stolz, „ich hatte eine wichtige<br />
Aufgabe, die über das reine Produzieren<br />
von Metallteilen hinausgeht.“<br />
Das, was er damit meint, nennt man<br />
land läufig „Werkerselbstprüfung“.<br />
Gemeint ist damit, dass der eigentliche<br />
Prüf prozess zum großen Teil<br />
in den Produktions ablauf integriert<br />
wird und der Werker selbst einfache<br />
Prüfungen an seinen Werkstücken<br />
durchführt. Dazu bekommt<br />
er an seinem Shop floor Terminal<br />
alle relevanten Prüfschritte angezeigt.<br />
An vielen Stellen unterstützen<br />
ihn Prüfanweisungen, Zeichnungen<br />
und sonstige Informationen<br />
bei der Arbeit. „Das ist fast genauso,<br />
wie beim Produzieren auch. Das<br />
MES stellt Dokumente aller Art zur<br />
Verfügung, die ich mir bei Bedarf<br />
an dem Shop floor Terminal aufrufen<br />
kann. Papier haben wir seitdem<br />
kaum mehr in der Fertigung“,<br />
ergänzt Müller. Soll beispielsweise<br />
der Innendurch messer einer Bohrung<br />
überprüft werden, so zeigt der<br />
Anwendungsdialog an, an welcher<br />
Stelle zu messen ist und welches<br />
Prüfmittel er dafür verwenden soll.<br />
„Dabei Fehler zu machen, ist ziemlich<br />
schwer“, witzelt Müller, „insbesondere,<br />
seitdem wir diese digitalen<br />
Messmittel benutzen. Da drücke<br />
ich nur noch auf einen Knopf<br />
und schon wird das Messergebnis<br />
ganz automatisch ins System übertragen.<br />
Tippfehler und Zahlendreher<br />
gibt es da nicht – das ist schon toll.“<br />
Werkerselbstprüfung mit MES HYDRA X von MPDV © MPDV, Adobe Stock/nd3000<br />
Hans Müller ist Anfang 50 und<br />
arbeitet seit vielen Jahren in einer<br />
Fabrik für Metallteile verschiedenster<br />
Art. Er bedient mehrere Maschinen,<br />
die über die Jahre immer moderner<br />
und auch komplexer geworden<br />
sind. Mit Qualitätssicherung hatte<br />
er anfangs kaum etwas zu tun –<br />
er nannte es liebevoll immer das<br />
„Mysterium aus dem QS-Labor“.<br />
Vor einiger Zeit hat sein Unternehmen<br />
ein integriertes CAQ-System<br />
eingeführt. Seitdem ist er ein wichtiges<br />
Rädchen im Uhrwerk der Qualitätssicherung<br />
– und zugegeben,<br />
er zieht viel Motivation aus seiner<br />
neuen Verantwortung. Aber lesen<br />
Sie selbst, wie Hans Müller das<br />
Qualitätsmanagement aus der Sicht<br />
eines Werkers beschreibt.<br />
MPDV Mikrolab GmbH<br />
www.mpdv.com<br />
„Früher kam immer Herr Huber<br />
von der QS, hat sich ein Teil aus<br />
einer meiner Maschinen geschnappt<br />
und ist damit in sein Qualitätslabor<br />
verschwunden. In den meisten Fällen<br />
habe ich dann nichts mehr von<br />
diesem Teil beziehungsweise von<br />
Herrn Huber gehört“, erzählt Hans<br />
Müller über die Anfänge seiner<br />
Zeit in der Metallteilefabrik. Und<br />
irgendwie machte ihn das unsicher.<br />
Ist das Teil, das sich der Qualitätsbeauftragte<br />
genommen hat, nun<br />
repräsentativ für die Charge, die er<br />
in den letzten Stunden hergestellt<br />
hat und was, wenn es wirklich einmal<br />
größere Abweichungen gibt?<br />
Letzteres ist bisher glücklicherweise<br />
nur zweimal vorgekommen.<br />
Dann kam Herr Huber ganz aufgeregt<br />
aus seinem Labor und forderte<br />
Hans Müller auf, sofort seine Arbeit<br />
zu unterbrechen und alle Teile von<br />
diesem Tag ins Labor zu bringen –<br />
offensichtlich gab es wohl ein Problem<br />
mit der Qualität des Metalls.<br />
„Als einfacher Werker erfährt man<br />
selten, was wirklich das Problem<br />
ist – zumindest war das früher so“,<br />
klagt Müller. Das andere Mal wurden<br />
anschließend alle Maschinen<br />
für einen ganzen Tag angehalten<br />
und von Grund auf gereinigt und<br />
ge wartet. Auch hier war Hans Müller<br />
nur am Rande involviert.<br />
Zeiten ändern sich<br />
Neue Freundschaften<br />
Mit der Umstellung auf Werkerselbstprüfung<br />
intensivierte sich auch<br />
der Kontakt von Hans Müller zu den<br />
Kollegen im Qualitäts management.<br />
Insbesondere mit dem neuen Qualitätsbeauftragten<br />
Herbert Schmitt<br />
versteht er sich sehr gut. „Vor ein<br />
paar Wochen hat mir Herbert mal<br />
erklärt, wie das mit der Prüfplanung<br />
funktioniert, also was er tun<br />
muss, damit ich an die regel mäßigen<br />
Prüfungen erinnert werde und das<br />
System die richtigen Prüfschritte<br />
anzeigt“, erzählt Müller begeistert.<br />
„Er legt für jeden Artikel sogenannte<br />
Merkmale an und spezifiziert<br />
einerseits, in welchen Grenzen<br />
die erfassten Werte liegen müssen<br />
und andererseits, in welchen zeitlichen<br />
Abständen die Prüfung stattfinden<br />
soll. Auch eine Prüfung nach<br />
so und so vielen Stück ist möglich<br />
oder wenn sich der Maschinen status<br />
ändert.“ Mit dem besseren Verständnis<br />
für die Materie hat Hans Müller<br />
noch mehr Spaß an seiner Arbeit<br />
und ist motiviert, die Qualität seiner<br />
Produkte möglichst hochzuhalten.<br />
In einem gewissen Rahmen hat er<br />
bei der Einstellung der Maschine<br />
sogar einen echten Einfluss darauf.<br />
Er erkennt sich ankündigende Fehler<br />
nun sogar schon, bevor sie überhaupt<br />
auftreten. Damit spart die<br />
Metallteilefabrik viel Geld.<br />
Weitere Vereinfachung<br />
„Neulich kam Herbert zu mir und<br />
sagte, dass seine Prüfplanung noch<br />
einfacher geworden ist, da er nun<br />
6 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Titelstory<br />
Automatisierte Übernahme von Prüfmerkmalen aus CAD-Zeichnungen direkt in die Prüfplanung mit MES HYDRA X<br />
© MPDV, Adobe Stock/ lucadp<br />
die Merkmale direkt aus den CAD-<br />
Zeichnungen in seine Planung übernehmen<br />
kann“, berichtet Müller. „Das<br />
reduziere sowohl seinen Aufwand<br />
als auch die Zahl der Übertragungsfehler<br />
enorm. Und jetzt diskutiert man<br />
sogar noch über die Integration einer<br />
FMEA-Anwendung.“ In so einer Fehlermöglichkeits-<br />
und Einflussanalyse<br />
versucht man bereits vor der eigentlichen<br />
Produktion herauszufinden,<br />
welche Fehler auftreten und welche<br />
Folgen das haben könnte, wie man<br />
den Fehler erkennt und wie man ihn<br />
beheben oder ihm sogar vorbeugen<br />
kann. Auch aus dem Ergebnis dieser<br />
Analyse lassen sich automatisiert<br />
Prüfpläne erstellen. „Auch wenn das<br />
von meiner Aufgabe ziemlich weit<br />
weg ist, faszinierend ist das schon“,<br />
sagt Müller. „Und seit ich Teil des<br />
Systems bin, verstehe ich auch viel<br />
besser, warum Qualitäts sicherung so<br />
wichtig für unsere Fabrik ist.“ Wenn<br />
jetzt Herbert Schmitt kommt, um<br />
Teile für intensivere Tests im Qualitätslabor<br />
abzuholen, dann weiß<br />
Hans Müller das im Voraus, da<br />
das integrierte System bereits Etiketten<br />
für die jeweiligen Teile ausgedruckt<br />
hat. Man nennt das auch<br />
„eine Probe ziehen“.<br />
Die beiden sprechen dann immer<br />
über die Prüfungen der letzten Tage.<br />
Hin und wieder zeigt der Qualitätsbeauftragte<br />
dann auch mal die eine<br />
oder andere Regelkarte, auf der die<br />
Prüfergebnisse grafisch aufbereitet<br />
sind. So ist aus dem einstigen Mysterium<br />
eine echte Freundschaft unter<br />
Kollegen geworden.<br />
Ausblick<br />
Bald steht eine weitere Neuerung<br />
ins Haus: Die Qualitätsprüfungen<br />
sollen mobil werden. Denn mittlerweile<br />
produziert die Fabrik auch so<br />
große Metallteile, dass diese nicht<br />
mehr an den zentralen Prüfplatz<br />
transportiert werden können. Vielmehr<br />
soll der Prüfplatz zum Prüfling<br />
gebracht werden. Dazu werden<br />
Apps auf mobilen Geräten genutzt,<br />
die die Daten für die einzelnen Prüfmerkmale<br />
erfassen. „Das wird sicher<br />
Insbesondere bei großen Werkstücken kann eine mobile Qualitätsprüfung von Vorteil sein<br />
© MPDV, Adobe Stock/Firma V<br />
spannend mit diesen neuen Tablets<br />
und der mobilen Qualitätsprüfung“,<br />
sinniert Müller. Hoffentlich ist die<br />
Bedienung so einfach wie die Apps<br />
auf dem Tablet, das ich zu Hause<br />
zum Surfen und fürs Homebanking<br />
habe.“ An dieser Stelle kann<br />
er beruhigt sein, denn die modernen<br />
Apps der integrierten CAQ-<br />
Lösung sind absolut intuitiv. Zwar<br />
ist das Anbinden digitaler Messmittel<br />
schwierig, dafür prüft das System<br />
aber bereits bei der Dateneingabe,<br />
ob die eingetippten Werte<br />
plausibel sind. Und wenn mal ein<br />
unerwarteter Defekt aufgetreten<br />
ist, kann man das Tablet mit eingebauter<br />
Kamera gleich dafür verwenden,<br />
um ein Foto zu machen und<br />
es ans Qualitätslabor zu schicken.<br />
Keine Angst<br />
vor Veränderungen<br />
Früher hätte Hans Müller sich<br />
vor Veränderungen in seinem<br />
direkten Aufgabenumfeld gefürchtet,<br />
aber heute freut er sich, auch<br />
in der Arbeit mit innovativen Technologien<br />
zu tun zu haben. „Aus<br />
meiner Sicht hat unsere Produktionsleitung<br />
alles richtig gemacht“,<br />
fasst er zusammen, „die Integration<br />
der Qualitätssicherung in den<br />
Produktions prozess sorgt einerseits<br />
für eine bessere Qualität und andererseits<br />
für mehr Motivation bei uns<br />
Werkern.“ In Summe erweist sich<br />
der Zusammenhang zwischen der<br />
verbesserten Transparenz und der<br />
dadurch gesteigerten Effizienz erneut<br />
als zentrale Erkenntnis in Zeiten, in<br />
denen man viele Prozesse digitalisiert<br />
und letztendlich das Ziel einer<br />
Smart Factory vor Augen hat. Der<br />
einfache Werker Hans Müller wird<br />
die komplexen Zusammenhänge<br />
eines Manufacturing Execution<br />
System mit integrierter Qualitätssicherung<br />
wohl kaum bis ins letzte<br />
Detail verstehen. Muss er auch nicht.<br />
Allein schon die Erkenntnis, dass<br />
es wichtige Zusammenhänge gibt,<br />
sorgen dafür, dass er seine Arbeit<br />
gern und mit Engagement erledigt.<br />
Und die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter<br />
sollte jedem Fertigungsunternehmen<br />
ein Anliegen sein. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 7
Qualitätssicherung<br />
Verbesserung der Effizienz<br />
von EV-Batterien/EVSEs<br />
zellen, Elektrogeräten und so weiter.<br />
Bis heute stellen sich den Entwicklern<br />
noch viele Herausforderungen<br />
im gesamten Ökosystem der Elektrifizierung<br />
des Verkehrs. Betrachten<br />
wir als Beispiel E-Fahrzeuge, um die<br />
Schwierigkeiten in deren F&E- und<br />
Herstellungsprozess und mögliche<br />
Lösungen zu beleuchten.<br />
Elektrifiziertes Ökosystem<br />
Autor:<br />
Shashank Vodapally M.Sc.<br />
RF Specialist<br />
Meilhaus Electronic<br />
www.meilhaus.com<br />
nach Unterlagen von ITECH<br />
Heutzutage erhöhen Länder auf<br />
der ganzen Welt ihre Investitionen,<br />
um zu untersuchen, wie die Mobilität<br />
hin zur Elektromobilität transformiert<br />
werden kann, also zur Entwicklung<br />
von Elektrofahrzeugen (EV<br />
- Electric Vehicles), Elektroflugzeugen,<br />
Elektroschiffen und Elektrozügen.<br />
Der wichtigste Teil ist die<br />
Forschung und Entwicklung von<br />
Schlüsselkomponenten des elektrischen<br />
Transports, wie zum Beispiel<br />
die neuen Technologien von<br />
Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoff-<br />
Die Kombination von Elektrofahrzeugen<br />
und Smart Grids (V2G -<br />
Vehicle to Grid) ist eine der wichtigen<br />
Aufgaben beim Aufbau eines<br />
elektrifizierten Ökosystems. Dies<br />
bedeutet, dass das Design der elektrischen<br />
Topologie von Fahrzeugen<br />
bidirektionalen Stromfluss, bidirektionale<br />
On-Board-Ladegeräte (BOBC<br />
- Bidirectional On-Board Chargers)<br />
und bidirektionale Ladesäulen unterstützen<br />
muss. Ingenieure müssen<br />
nicht nur die Umwandlungseffizienz<br />
im bidirektionalen Modus berücksichtigen,<br />
sondern auch die Verifizierung<br />
der netzgekoppelten Eigenschaften,<br />
um sicherzustellen, dass<br />
EV zuverlässig an das Netz angeschlossen<br />
werden können, ohne<br />
Störungen zu verursachen.<br />
Tests<br />
Die Testanwendung für BOBC<br />
(V2G) umfasst AC-DC- und DC-<br />
Bild 1: Vehicle to Grid (V2G) Layout<br />
8 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Bild 2: Bidirektionale Leistungswandlung mithilfe des IT7900 regenerativen Netzsimulators<br />
AC-Modi (Bild 1). Beim DC-AC-<br />
Test benötigt das DC-Ende eine<br />
DC-Stromversorgung, um die Batterieentladung<br />
zu simulieren. Das<br />
AC-Ende benötigt eine AC-Quelle<br />
und eine elektronische AC-Last.<br />
Die AC-Quelle soll die Netzspannung<br />
simulieren.<br />
Risiken<br />
Dies ist eine allgemeine Testlösung,<br />
die allerdings auch Risiken<br />
birgt. Wenn die vom BOBC zurückgespeiste<br />
Energie die maximale<br />
Energie überschreitet, die von der<br />
AC-Last aufgenommen werden<br />
kann, fließt sie unweigerlich zurück<br />
zur AC-Quelle. Die Wechselstromquelle<br />
kann im Allgemeinen keine<br />
Energie absorbieren, was schließlich<br />
zu einem umgekehrten Durchbruch<br />
führen wird. Und noch schlimmer,<br />
im Falle eines Fehlbetriebs in der<br />
Sequenz zwischen dem Ein- und<br />
Ausschalten der AC-Last und der<br />
AC-Quelle führt dies zu einem Testfehler<br />
oder sogar zu einer Beschädigung<br />
des Instruments.<br />
Stromnetzsimulator<br />
Eine bessere Lösung für bidirektionale<br />
BOBC und Ladesäulen (V2G)<br />
ist das Testen mit einem Stromnetzsimulator<br />
wie dem ITECH IT7900<br />
(Bild 2). Der Stromnetzsimulator ist<br />
eine Vier-Quadranten-Quelle mit der<br />
Fähigkeit, nahtlos zwischen Quelle<br />
und Senke umzuschalten. Neben den<br />
Grundfunktionen verfügt der Stromnetzsimulator<br />
ITECH IT7900 auch<br />
über einen Leistungsverstärker, der<br />
sich gut für den Leistungs-HIL-Test<br />
eignet. Jetzt werden immer mehr bidirektionale<br />
Energieumwandlungstechnologien<br />
das Elektrifizierungsökosystem<br />
von Elektrofahrzeugen<br />
beschleunigen und besser bedienen.<br />
Leistung<br />
des Systems testen<br />
Der andere herausfordernde<br />
Aspekt im EV-Bereich ist die Leistungsfähigkeit.<br />
In der traditionellen<br />
Testlösung elektrischer Antriebssysteme<br />
werden in der Regel reale<br />
Batterien als Energiespeicher eingesetzt.<br />
Um die Leistung des Systems<br />
zu testen und zu bewerten,<br />
müssen die Batteriepakete häufig<br />
gewechselt werden, um die verschiedenen<br />
Testanforderungen erfüllen<br />
zu können. Diese unflexible Testlösung<br />
führt oft zu längeren Testzeiten<br />
und höheren Kosten.<br />
Modularer Batteriesimulator<br />
Um diese Herausforderung zu<br />
verbessern, hat ITECH einen<br />
Batteriesimulator mit modularem<br />
Design auf den Markt gebracht.<br />
Durch die Integration von Software<br />
und Hardware können viele Batterieeigenschaften<br />
simuliert werden.<br />
Die Hardware ist ein bidirektionales<br />
Hochgeschwindigkeits-DC-Netzteil<br />
(IT6000C/IT6000B), dass das<br />
Laden und Entladen der Batterie<br />
mit schneller Stromumschaltung<br />
simulieren kann (nicht mehr als<br />
2 ms von -90 % auf +90 %). Die<br />
Bild 3: Überblick über die Funktionen der Batterie-Simulations-Software<br />
zugehörige Software BSS2000<br />
Pro basiert auf dem mathematischen<br />
Modell der Power-Batterie<br />
und wandelt komplexe Kennliniensimulationen<br />
in sichtbare<br />
Parametereinstellungen um. Darüber<br />
hinaus kann man sogar die eingebauten<br />
Batteriekennlinien für<br />
verschiedene Batterietypen abrufen,<br />
wie z. B. LiFePO 4 -, Li 4 Ti 5 O 12 -,<br />
LiMn 2 0 4 -, usw. Batterien (Bild 3).<br />
Außerdem kann die Batteriesimulationssoftware<br />
BSS2000 Pro das<br />
mit Matlab simulierte Batteriemodell<br />
direkt in eine .mat-Datei importieren.<br />
Dies bietet eine effizientere<br />
Lösung bei der Untersuchung der<br />
Kennlinie eines neuen Batterietyps<br />
und einer Batterie, die unter anderen<br />
Bedingungen funktioniert. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 9
Qualitätssicherung<br />
Probieren geht über studieren<br />
Warum das Testen von LED-Beleuchtungen in der tatsächlichen Umgebung<br />
schneller und kostengünstiger zum Ziel führt.<br />
besondere Anforderungen an das<br />
Beleuchtungsgehäuse (z. B. Edelstahl<br />
in der Medizintechnik aufgrund<br />
guter Reinigungsmöglichkeiten)<br />
sind relevant.<br />
Test am Objekt<br />
Zusätzlich zum Lastenheft kann<br />
der Kunde dem Beleuchtungshersteller<br />
fehlerhafte und fehlerfreie<br />
Musterteile zukommen lassen. Der<br />
Beleuchtungshersteller führt Tests<br />
mit unterschiedlichen Beleuchtungen<br />
durch und liefert die aufgenommenen<br />
Labor-Testbilder. Durch<br />
die gesammelten Informationen und<br />
die aufgenommenen Testbilder kann<br />
der Beleuchtungshersteller eine oder<br />
mehrere Empfehlungen für Beleuchtungen<br />
aussprechen.<br />
Tests vor Ort<br />
In der industriellen Bildverarbeitung<br />
ermöglicht das Zusammenspiel<br />
von Kameras, Softwares und<br />
Beleuchtungen Qualitätskontrollen<br />
von unterschiedlichen Prüfobjekten.<br />
Hierbei können sicherheitsrelevante<br />
Defekte oder Fertigungsfehler rechtzeitig<br />
erkannt werden. Dabei spielt<br />
die Auswahl der optimalen Beleuchtung<br />
für die jeweilige Prüfaufgabe<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Autorin:<br />
Deborah Schmoll<br />
technischer Support<br />
Falcon Illumination MV GmbH<br />
www.falconillumination.de<br />
Damit das Aussuchen der Beleuchtung<br />
nicht zu einer „Qual der Wahl“<br />
wird, was sich durchaus aufgrund<br />
des vielseitigen Sortiments und<br />
der vielfältigen Prüfumgebungen<br />
herausstellen kann, dient folgender<br />
Leitfaden.<br />
Herausforderung<br />
Beleuchtungsauswahl<br />
Jede Beleuchtungsaufgabe hat<br />
ihre eigene spezifische Umgebung.<br />
Ein Bildverarbeitungssystem kann in<br />
einem Labor unter Normbedingungen<br />
der Qualitätssicherung eingesetzt<br />
oder aber in einer Maschine,<br />
die Teil einer Produktionslinie ist, eingebaut<br />
werden. Bei letzterem Fall<br />
können weitere Herausforderungen<br />
wie beispielsweise Staub, Vibrationen<br />
oder störendes Umgebungslicht<br />
hinzukommen. Schnell werden<br />
die Einflussfaktoren un übersichtlich,<br />
weshalb eine theoretische Auswahl<br />
einer optimalen LED-Beleuchtung<br />
für den Anwendungsfall nahezu<br />
unmöglich wird. Beleuchtungsexperten<br />
können Empfehlungen<br />
aussprechen oder Anhaltspunkte<br />
geben, welcher Beleuchtungstyp,<br />
welche Geometrie und Lichtfarbe<br />
sich eignen könnte. Die garantierte<br />
Sicherheit, die richtige Beleuchtung<br />
ausgewählt zu haben, kann jedoch<br />
nur durch eine Machbarkeitsuntersuchung<br />
vor Ort gewährleistet werden.<br />
Damit nicht mehrere Beleuchtungen<br />
für eine Prüfaufgabe gekauft<br />
werden müssen, um herauszufinden,<br />
welche das Prüfobjekt optimal<br />
ausleuchtet, können Beleuchtungen<br />
beim Beleuchtungshersteller<br />
für einen gewissen Zeitraum ausgeliehen<br />
werden. Hierdurch wird kein<br />
finanzielles Risiko eingegangen, bei<br />
gleichzeitigem Gewinn an Erfahrung.<br />
Beleuchtungsauswahl<br />
Zunächst muss für eine Leihgabe<br />
eine Auswahl an Leihstellungsbeleuchtungen<br />
getroffen werden.<br />
Hierfür muss dem Beleuchtungshersteller<br />
zunächst Auskunft über<br />
die Beleuchtungsaufgabe gegeben<br />
werden. Dies wird in Form eines<br />
Lastenhefts erfasst. Bestandteile<br />
des Lastenhefts umfassen Informationen<br />
über das Prüfteil und die<br />
Prüfaufgabe. Hierbei können die<br />
Oberfläche und Farbe des Prüfteils<br />
(z. B. reflektierend, matt, transparent,<br />
uneben, einfarbig) und die auszuleuchtende<br />
Fläche (z. B. Durchmesser)<br />
von Bedeutung sein.<br />
Auch die räumlichen Anforderungen<br />
und Einschränkungen sowie<br />
Oft reicht es nicht aus, sich allein<br />
auf technische Werte und Labortests<br />
zu verlassen. Daher ist es notwendig,<br />
Beleuchtungen unter realen<br />
Bedingungen zu testen. Die ausgewählten<br />
Beleuchtungen können<br />
sich nun vor Ort beweisen. Neben<br />
der Aufgabe, die Prüfteile auszuleuchten,<br />
spielt die Integration der<br />
Beleuchtung in das Gesamtsystem<br />
(z. B. einer Maschine in einer Produktionslinie)<br />
eine entscheidende<br />
Rolle. Wichtige Parameter sind die<br />
Betriebsspannung, mögliche Steuerelemente,<br />
vorhandener Bauraum und<br />
Montagemöglichkeiten. Zusätzlich<br />
können Zubehörteile wie Verlängerungskabel<br />
oder Adapter als unabdingbar<br />
erweisen.<br />
Ergebnisse der Tests<br />
Nachdem die Beleuchtungen alle<br />
Tests durchlaufen haben, kann ein<br />
Fazit gezogen werden. Bei erfolgreicher<br />
Ausleuchtung des Prüf objekts<br />
kann die passende Beleuchtung<br />
direkt übernommen und die restlichen<br />
Beleuchtungen zurückgesendet<br />
werden. Wenn keine Beleuchtung<br />
zur Lösung der Bildverarbeitungsaufgabe<br />
beitragen konnte, geht<br />
die Suche nach der passenden<br />
Beleuchtung in eine zweite Runde.<br />
Das Ziel ist es, die bestmöglichen<br />
Beleuchtungs lösung zu finden. ◄<br />
10 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Digitale Bildkorrelation<br />
in der Materialprüfung<br />
Fluoreszierende Speckle-Muster erschließen neue Einsatzbereiche<br />
36. Control<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Qualitätssicherung<br />
D 23. – 26. April <strong>2024</strong><br />
a Stuttgart<br />
In der Materialprüfung gilt die digitale Bildkorrelation<br />
(Digital Image Correlation, DIC)<br />
als etabliertes Verfahren, um sehr genau und<br />
berührungslos Verformungen zu erkennen. Es<br />
gibt jedoch Anwendungen, bei denen sie mit<br />
dem üblichen Speckle-Muster aufgrund der<br />
Probenbeschaffenheit nicht funktioniert. Beispiele<br />
sind Abschattungen am Objekt, reflektierende<br />
sowie nasse Oberflächen oder wenn<br />
sich auf dem Untergrund keine Grundierung<br />
aufbringen lässt.<br />
„Photogenic patterning“<br />
Für solche Fälle gibt es jetzt eine Alternative:<br />
Das von LaVision entwickelte „photogenic patterning“,<br />
das Polytec im Programm hat, kennt<br />
diese Schwierigkeiten nicht. Auf der Oberfläche<br />
des Messobjekts wird dazu ein Speckle-<br />
Muster mit fluoreszierender Farbe aufgebracht,<br />
das seine eigene Lichtemission erzeugt. Da<br />
das emittierte Licht meist eine längere Wellenlänge<br />
als das zur Anregung eingesetzte hat,<br />
ist es möglich, das Fluoreszenzmuster zu isolieren<br />
und mit darauf abgestimmten Algorithmen<br />
zur digitalen Bildkorrelation auszuwerten.<br />
Eine Grundierung ist dazu nicht erforderlich<br />
und Abschattungen durch die Beschaffenheit<br />
der Probenoberfläche oder Geometrie sind<br />
nicht mehr kritisch.<br />
Polytec GmbH<br />
info@polytec.de<br />
www.polytec.de<br />
Damit lässt sich auch das Verformungsverhalten<br />
von Materialien erforschen, bei<br />
denen die digitale Bildkorrelation bisher an<br />
Grenzen stieß.<br />
DIC-Systeme<br />
für Fluoreszenz-Auswertung<br />
Polytec bietet gleich zwei DIC-Systeme an,<br />
die zur zwei- oder dreidimensionalen Form-,<br />
Beanspruchungs-, und Deformationsanalyse<br />
jetzt auch fluoreszierende Speckle-Muster nutzen<br />
können: Das modular aufgebaute Strain-<br />
Master Portable-System besteht aus Controller,<br />
Software, ein oder zwei Kameras, Beleuchtung<br />
sowie Mechanik und ist auch nachträglich<br />
erweiterbar. Alle Prozessschritte der Messung<br />
von der Hardwaresteuerung über die Datenverarbeitung,<br />
Validierung, Darstellung und den<br />
Datenexport sind im System integriert.<br />
Leicht anpassbar<br />
Wichtige Parameter wie Auflösung, Fieldof-View,<br />
Dehnungsbereich und Arbeitsabstand<br />
hängen von den verwendeten Beleuchtungen,<br />
Kameras und Optiken ab und lassen<br />
sich variabel an unterschiedliche Applikationen<br />
anpassen.<br />
Beim digitalen Bildkorrelationssystem Strain-<br />
Master Compact besteht der in einem kompakten<br />
Gehäuse untergebrachte Messkopf aus zwei<br />
fest integrierten USB3-Kameras und einer hellen<br />
LED-Lichtquelle. Der Vorteil des Systems<br />
liegt in seinem integrierten Aufbau, der einfachen<br />
und schnell überschaubaren Bedienbarkeit<br />
sowie im einsteigerfreundlichen Preis.<br />
Vier Gerätevarianten mit unterschiedlichen Auflösungen<br />
und Sichtfeldern erlauben vorab eine<br />
Optimierung bezüglich der Anwendung. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 11<br />
- Messtechnik<br />
- Werkstoffprüfung<br />
- Analysegeräte<br />
- Optoelektronik<br />
- QS-Systeme / Service<br />
@ control-messe.de<br />
Ä #control<strong>2024</strong><br />
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Sichern Sie jetzt Ihr<br />
$ kostenfreies Ticket:<br />
Registrierungsseite:<br />
www.schall-registrierung.de<br />
Ticket-Code: AB45E-NY1JJ<br />
Veranstalter:<br />
P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />
f +49 (0) 7025 9206-0<br />
m control@schall-messen.de
Qualitätssicherung<br />
Neuartige Bandinspektion<br />
durch KI und Multikamera‐Bildverarbeitung<br />
Die industrielle Bildverarbeitung<br />
(IBV) spielt nunmehr seit vielen<br />
Jahrzehnten eine wichtige Rolle in<br />
der industriellen Automatisierungstechnik,<br />
was drei typische Anwendungen<br />
exemplarisch aufzeigen:<br />
In der Qualitätskontrolle werden<br />
durch die Analyse von Bildern unterschiedlichste<br />
Produkte auf Fehler<br />
oder Abweichungen von Qualitätsstandards<br />
überprüft. Dies verbessert<br />
die Produktqualität und verringert die<br />
Ausschussrate. In der Prozesssteuerung<br />
werden Bildverarbeitungssysteme<br />
zur Steuerung von Maschinen<br />
und Anlagen eingesetzt, beispielsweise<br />
zur korrekten Positionierung<br />
von Objekten in einem<br />
Aggregat oder auf einem Förderband.<br />
In der Arbeitssicherheit hilft<br />
Bildverarbeitung bei der Überwachung<br />
von Bereichen, in welchen<br />
Personen gefährdet werden können,<br />
um somit Personal vor gefährlichen<br />
Situationen zu schützen.<br />
Autor:<br />
Lothar Howah<br />
Xaptec GmbH<br />
http://www.xaptec.de<br />
Künstliche Intelligenz<br />
erweitert das Spektrum der möglichen<br />
Anwendungen deutlich. Auch<br />
hier nachfolgend drei typische<br />
Anwendungsszenarien. KI-Algorithmen<br />
können Muster in großen<br />
Datenmengen erkennen und Vorhersagen<br />
treffen, z. B. wann eine<br />
Maschine wahrscheinlich ausfallen<br />
wird (Predictive Maintenance),<br />
was die Effizienz einer Produktionsanlage<br />
steigert und Ausfallzeiten<br />
reduziert.<br />
KI kann eingesetzt werden, um<br />
Produktionsprozesse zu optimieren,<br />
indem sie die beste Konfiguration<br />
von Maschinen und Prozess parametern<br />
ermittelt. Und KI- Systeme<br />
können aus Erfahrungen lernen und<br />
sich an neue Situationen anpassen,<br />
was die Flexibilität in der Produktion<br />
erhöht.<br />
Häufige Symbiose<br />
Die Kombination von ind ustrieller<br />
Bildverarbeitung und KI bilden eine<br />
häufig anzutreffende Symbiose.<br />
So können KI-Algorithmen die<br />
Effektivität der Bildverarbeitung<br />
verbessern, indem sie die Genauigkeit<br />
der Bildanalyse erhöhen<br />
und komplexe Muster oder<br />
Anomalien erkennen, die für traditionelle<br />
Bildverarbeitungssysteme<br />
schwer zu identifizieren sind. Dieser<br />
Sachverhalt ermöglicht eine<br />
noch präzisere Steuerung und<br />
Überwachung von Produktionsprozessen.<br />
Bild 1: Kameramessbalken (hier 2m lang)<br />
mit 100 CMOS-Bildsenoren<br />
Segmentierung<br />
Eine elementare Aufgabe der<br />
industriellen Bildverarbeitung ist<br />
die Mustererkennung und Klassifizierung<br />
von Bildobjekten. Als Vorstufe<br />
ist eine Segmentierung erforderlich.<br />
Der Begriff „Segmentierung“<br />
bezieht sich hier auf den Prozess der<br />
Unterteilung eines digitalen Bildes in<br />
mehrere Segmente relevanter Pixel,<br />
um bestimmte Bereiche oder Objekte<br />
im Bild zu isolieren und zu identifizieren.<br />
Das Ziel der Segmentierung<br />
ist es, die Bild analyse zu vereinfachen,<br />
indem die relevanten Teile<br />
eines Bildes von den irrelevanten<br />
getrennt werden, sodass die nachfolgenden<br />
Ver arbeitungsschritte sich<br />
auf die wichtigen Aspekte konzentrieren<br />
können. Denn Vorstufen von<br />
Algorithmen der Vollständigkeitskontrolle,<br />
ebenso wie Zählverfahren<br />
oder Mängelprüfungen basieren<br />
darauf, relevante Objekte zunächst<br />
in einer Bildszene zu extrahieren.<br />
Kantenalgorithmen<br />
In der konventionellen IBV werden<br />
hierzu neben vielen anderen<br />
Verfahren sogenannte Kantenalgorithmen<br />
zur Erfassung von Konturen<br />
angewendet. Ist ein Objekt in<br />
der Bildszene durch Länge, Breite,<br />
Fläche, Umfang oder Farbe, um nur<br />
einige Merkmale zu nennen, als relevantes<br />
Objekt identifiziert, kann ein<br />
nachfolgender Algorithmus eine Vollständigkeit<br />
prüfen oder die Anzahl<br />
des Objekttyps ermitteln.<br />
Die Segmentierung mittels Künstlicher<br />
Intelligenz (KI), speziell mit<br />
Techniken des Maschinellen Lernens,<br />
erfolgt, indem zunächst Bilddaten<br />
eines typischen Objektes<br />
gesammelt werden. Durch Fachleute<br />
werden diese Bilder interaktiv<br />
betrachtet und darin relevante<br />
Objekte markiert, um damit Trainingsdaten<br />
für ein Lernmodell zu<br />
generieren. Dieses Trainieren kann<br />
alternativ mit extern erworbenen<br />
Bilddatenbanken durchgeführt oder<br />
ergänzt werden. Während des Trainings<br />
lernt das Modell, die Beziehungen<br />
zwischen den Bildpixeln<br />
und den zugeordneten Segmenten<br />
(z. B. Objekte oder Hintergrund) zu<br />
erkennen. Dies geschieht durch die<br />
Minimierung einer Verlustfunktion,<br />
die misst, wie genau das Modell die<br />
Trainingsdaten segmentiert.<br />
Das trainierte Modell kann dann<br />
auf neue, unbekannte Bilder angewendet<br />
werden, um eine automatisierte<br />
Segmentierung durchzuführen.<br />
Dabei ordnet das Modell<br />
jedem Pixel oder jeder Pixelgruppe<br />
des Bildes eine Klasse zu, basierend<br />
auf dem, was es während<br />
des Trainings gelernt hat. Besonders<br />
in Bild szenen, in welchen das<br />
gesuchte Objekt und der Hintergrund<br />
nicht deutlich unterscheidbar sind,<br />
zum Beispiel durch Bildrauschen<br />
oder geringe Kontraste, haben KIbasierte<br />
Segmentier methoden deutliche<br />
Vorteile gegenüber konventionellen<br />
Verfahren, wie beispielsweise<br />
Kanten finder- oder Schwellwertoperatoren.<br />
Mehrere Digitalkameras<br />
Die Hardwarekomponenten eines<br />
industriellen Bildverarbeitungssystems<br />
umfassen typisch eine oder<br />
mehrere Digitalkameras, die mit einer<br />
entsprechenden Optik und Beleuchtungstechnik<br />
eine Szene abtasten.<br />
Ein für die jeweilige Aufgabenstellung<br />
konditionierter Rechner ist an<br />
die Kameras angekoppelt und erhält<br />
über genormte Digitalschnittstellen<br />
(z. B. GigE-Vision) die Bilddaten<br />
der Szene. Diese Bilddaten werden<br />
über applikationsspezifische<br />
Software im Rechner ausgewertet<br />
und liefern als Ergebnis prozessrelevante<br />
Kenndaten.<br />
12 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Bild 2: Planheitsmessung in einer Kunststofffolien-Produktion<br />
Neue Anwendungen eröffnen<br />
sich, wenn die Szene eines Transport-<br />
oder Fertigungsprozesses<br />
nicht von einer einzelnen Kamera,<br />
sondern von mehreren Kameras<br />
und verschiedenen Blickwinkeln<br />
abgetastet würden. Ein besonderer<br />
Anspruch wird an die Kameras<br />
gestellt, wenn sich die relevante<br />
Bildszene bewegt, was in einem<br />
kontinuierlichen Transportvorgang<br />
typisch ist. Hier müssen die unterschiedlichen<br />
Bildszenen der jeweiligen<br />
Kameras streng synchron<br />
aufgezeichnet werden, damit eine<br />
einwandfreie Rekonstruktion der<br />
3D-Szene möglich ist, wenn aus ihr<br />
geometrische Messgrößen ermittelt<br />
werden sollen.<br />
Synchrones<br />
Multikamerasystem<br />
Die Verwendung eines synchronen<br />
Multikamerasystems ermöglicht<br />
ebenfalls eine schnelle und effiziente<br />
Inspektion aus Blickwinkeln,<br />
die manuell schwer zu erreichen<br />
wären. Sie verbessert die Genauigkeit<br />
der Qualitätskontrolle, reduziert<br />
die Wahrscheinlichkeit von<br />
menschlichen Fehlern und erhöht<br />
die Produktionsgeschwindigkeit, da<br />
Teile schnell und präzise auch an<br />
unzugänglichen Einbauorten überprüft<br />
werden können, ohne den Fertigungsprozess<br />
zu verlangsamen.<br />
Hochauflösende<br />
Zeilenkameras<br />
Soll ein bahn- bzw. bandförmiges<br />
Material oder Stückgut auf einem<br />
Transportband inspiziert werden,<br />
finden gewöhnlich hochauflösende<br />
Zeilenkameras ihren Einsatz. Bedingt<br />
durch ihre hohe Anzahl von Pixeln<br />
je Zeile, bzw. der jeweiligen Zeilenlänge,<br />
ist ihre Schärfentiefe relativ<br />
gering und zudem der Abstand zum<br />
Prüfling groß. Bei geringen verfügbaren<br />
Bauräumen einer Produktionsanlage<br />
stellt dies eine deutliche Einschränkung<br />
der möglichen Anwendungen<br />
dar.<br />
Messbalken<br />
Eine Alternative zu Zeilenkameras<br />
ist in Bild 1 dargestellt. In dem<br />
Kameragehäuse, das als selbsttragender<br />
Messbalken ausgeführt<br />
ist, sind je Meter Messbereich bis<br />
zu 50 Bildsensoren mit je eine Million<br />
Pixel verbaut. Der Messbalken<br />
wird quer zur Bandlaufrichtung über<br />
einem Band installiert und liefert ein<br />
zentrales Videosignal via GigE an<br />
ein Bildverarbeitungssystem oder<br />
liefert durch eine integrierte Auswertelogik<br />
unmittelbar Ergebnisse<br />
an eine SPS. Die Messbalken - die<br />
wohl längsten Kameras der Welt -<br />
werden in Deutschland entwickelt<br />
und produziert.<br />
In Verbindung mit einem ebenfalls<br />
als Balkengehäuse ausgeführten<br />
Multi-Linien-Laser, lassen<br />
sich gemäß Bild 2 nahezu beliebig<br />
breite Bänder in drei Dimensionen<br />
prüfen.<br />
In Bild 3 ist diese Szene aus der<br />
Sicht der Multikameraanordnung<br />
dargestellt und zeigt in diesem Beispiel<br />
die blauen Laserlinien bzw.<br />
die 3D-Kontur der transparenten<br />
Kunststofffolie.<br />
3D-Inspektion<br />
In gleicher Weise lassen sich<br />
Stückgüter auf Transportbändern<br />
via 3D-Inspektion prüfen. Die Messbalken<br />
liefern wahlweise via GigE-<br />
Schnittstelle Roh-Bilddaten der<br />
Bildsensoren oder unmittelbar die<br />
3D-Kontur der Bildszene, um daraus<br />
auf der Anwenderseite prozessspezifische<br />
Aktionen anzuschließen.<br />
Insbesondere für KI-basierte<br />
Inspektionssysteme liefern die Messbalken<br />
eine umfassendere Datenbasis<br />
im Vergleich zu konventionellen<br />
Lösungen mit einigen wenigen Zeilen-<br />
oder Matrixkameras. Je mehr<br />
Rohdaten einer Bildszene aus verschiedenen<br />
Perspektiven verfügbar<br />
sind, umso besser können Modelle<br />
des Maschinellen Lernens trainiert<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Bild 3: Planheitsmessung durch Erfassung einer 3D-Kontur einer transparenten Folie<br />
Die Synergie von industrieller Bildverarbeitung<br />
und KI in die Automatisierungstechnik<br />
ermöglicht es Unternehmen,<br />
ihre Produktionsprozesse<br />
noch weiter zu optimieren, die Effizienz<br />
zu steigern und die Produktqualität<br />
zu verbessern. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 13
Qualitätssicherung<br />
Qualitätsmanagement 4.0 –<br />
vom Sensor bis zur Cloud<br />
Die Anwendung von IoT-Strategien<br />
(Internet of Things) steckt<br />
noch in den Kinderschuhen. Aber<br />
es ist klar, dass die Vernetzung von<br />
unterschiedlichen Technologie-Plattformen<br />
und die Analyse der durch<br />
IoT-Anwendungen erzeugten Daten<br />
zunehmend wichtig für den Unternehmenserfolg<br />
werden.<br />
So birgt das Zusammenführen und<br />
Analysieren von Produktdaten und<br />
Informationen über Kernprozesse<br />
von Unternehmen großes Potenzial.<br />
Daher muss die Digitale<br />
Transformation von Geschäftsprozessen<br />
auch über den Shop-Floor<br />
hinaus vorangetrieben werden.<br />
Autor:<br />
Andreas Dangl<br />
Geschäftsführer<br />
Fabasoft Approve GmbH<br />
www.fabasoft.com<br />
So kommen die Daten<br />
in die Cloud<br />
Die vom Maschinen- und Anlagenbau<br />
als Vorzugsstandard gewählte<br />
OPC UA (Open Platform Communications<br />
Unified Architecture) bietet<br />
beste Voraussetzungen für die Digitalisierung.<br />
Neben der Vernetzung<br />
von Maschinen können Echtzeitdaten<br />
mithilfe von eigenen Datenund<br />
Objektmodellen, welche die<br />
Sensorwerte abgreifen, bis in die<br />
Cloud geführt werden, um dort beispielsweise<br />
unternehmensübergreifende<br />
Qualitätsmanagementprozesse<br />
anzustoßen.<br />
Durchgängiger Datenfluss<br />
Vom Homeoffice auf die Messergebnisse<br />
zugreifen und Daten einfach<br />
erfassen können. Diese Wünsche<br />
wurden durch die Digitalisierungswelle<br />
in den Pandemiejahren<br />
häufig zur Realität. Tatsache ist allerdings<br />
auch, dass in der Qualitätssicherung<br />
nach wie vor viel Papier<br />
und Excel-Tabellen im Einsatz sind.<br />
Für ein modernes Qualitätsmanagement<br />
4.0 braucht es einen durchgängigen<br />
Datenfluss vom Shop-Floor<br />
zu den administrativen Prozessen<br />
entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Computer-Aided Quality<br />
Messtechnikhersteller lassen wissen,<br />
dass sich jeder zweite Kunde<br />
eine Schnittstelle zu einem Archiv<br />
zum Ablegen von Messwerten<br />
wünscht. Das bloße Speichern von<br />
Daten ist jedoch zu kurz gedacht.<br />
Abweichende Sensorwerte können<br />
beispielsweise dazu verwendet werden,<br />
in einem CAQ-System (Computer-Aided<br />
Quality System) einen Mangel<br />
anzulegen und den 8D-Prozess<br />
anzustoßen. Dieser koordiniert über<br />
unternehmensübergreifende digitale<br />
Workflows entlang der Lieferkette das<br />
Reklamationsmanagement.<br />
Damit das reibungslos funktioniert,<br />
nutzen CAQ-Solutions eine Cloud.<br />
Welche die unternehmensübergreifende<br />
Verbindung aller qualitätsrelevanten<br />
Informationen herstellt.<br />
Darunter fallen ERP-Daten, technische<br />
Dokumente oder vertragliche<br />
Vereinbarungen. Die gemeinsame<br />
Datenumgebung ermöglicht<br />
den standortunabhängigen Zugriff<br />
auf Unterlagen und erfüllt gleichzeitig<br />
höchste Anforderungen in Bezug<br />
auf Datenschutz sowie -sicherheit.<br />
Qualitätsrelevante<br />
Informationen<br />
zusammenführen<br />
Mithilfe der computergestützten<br />
Qualitätssicherung in der Wareneingangs-<br />
und -ausgangskontrolle<br />
sowie dem Dokumenten-, Reklamations-<br />
und Prüfmittelmanagement<br />
digitalisieren innovative Produktionsbetriebe<br />
essenzielle Vorgänge<br />
von Anfang bis Ende – und<br />
vernetzen dadurch mehrere Werke.<br />
Insbesondere für große, global<br />
agierende Konzerne ist die Unterstützung<br />
durch ein CAQ-System unabdingbar.<br />
Dieses aggregiert Informationen<br />
aus unterschiedlichen Niederlassungen<br />
und sammelt sie in einer<br />
gemeinsamen Datenumgebung. So<br />
standardisieren Unternehmen ihre<br />
Qualitätsprozesse.<br />
Flexibel Modifikationen<br />
durchführen<br />
Kein Industriebetrieb ist wie der<br />
andere. Gerade wer spezialisierte<br />
und individuelle Produkte herstellt,<br />
ist darauf angewiesen, dass sich<br />
digitale Workflows jederzeit modifizieren<br />
lassen. Eine CAQ-Umgebung<br />
bietet daher Funktionen, die<br />
es erlauben, Veränderungen bei<br />
internen Anforderungen sofort im<br />
System zu berücksichtigen. Angesichts<br />
des aktuellen Fachkräftemangels<br />
besonders in IT-Abteilungen ist<br />
es wichtig, dass solche Modifikationen<br />
mit wenig Programmieraufwand<br />
möglich sind.<br />
Das Zauberwort dazu lautet „Low-<br />
Code/No-Code“: Dank dieses wichtigen<br />
Trends im Anwendungsbereich<br />
sind auch Mitarbeitende in<br />
den Fachabteilungen in der Lage,<br />
neue Prozesse aufzusetzen, die in<br />
der Folge automatisiert ablaufen.<br />
Wer schreibt:<br />
Andreas Dangl ist Entrepreneur<br />
und Geschäftsführer der Fabasoft<br />
Approve GmbH. In seiner Funktion<br />
unterstützt er Unternehmen aus der<br />
Industrie bei der Einführung von<br />
smarter Software zum Managen<br />
technischer Daten und Dokumente.<br />
www.fabasoft.com/approve ◄<br />
14 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Härte von Kunststoffen einfach<br />
und reproduzierbar ermitteln<br />
Fachmesse für<br />
Industrieautomation<br />
Die Kern & Sohn GmbH und das Tochterunternehmen<br />
Sauter stellen auf der Control auf<br />
Stand 1622 in Halle 10 die Neuheiten ihrer<br />
Mess- und Wägetechnik aus: Von 23. bis 26.<br />
April zeigen sie auf der Fachmesse unter anderem<br />
neue Prüfgeräte sowie einen Prüfstand<br />
für reproduzierbare Shore-Härteprüfungen<br />
von Kunststoffen.<br />
Härteprüfung leicht gemacht<br />
Die digitalen Shore-Härteprüfgeräte der Serie<br />
SAUTER HE bieten eine große Funktionsvielfalt<br />
für die Härtebestimmung von Kunststoffen per<br />
Eindringungsmessung. Das Modell für Shore A<br />
eignet sich zum Beispiel für die Prüfung von<br />
Gummi, Elastomeren, Neopren, Silikon, Vinyl,<br />
weichen Kunststoffen, Filz und Leder, das für<br />
Shore D ist auf die Prüfung einer Vielzahl von<br />
Kunststoffen, einschließlich Kunstharz, Resopal,<br />
Epoxid und Plexiglas zugeschnitten.<br />
Halle 10, Stand 1622<br />
KERN & SOHN GmbH<br />
info@kern-sohn.com<br />
www.kern-sohn.com<br />
Verschiedene Messmodi<br />
ermöglichen es, Durchschnitts- und Maximalwerte<br />
zu ermitteln sowie Messungen zeitlich<br />
zu steuern, was die Präzision erhöht. Eine<br />
Grenzwert-Alarm-Funktion löst bei Unter- bzw.<br />
Überschreiten festgelegter Grenzwerte ein<br />
akustisches und optisches Signal aus. Die<br />
Eingabe einer Werkstücknummer ist ebenso<br />
möglich wie das Wählen der Messzeit von 0<br />
bis 99 Sekunden. Das große Display mit Hintergrundbeleuchtung<br />
erleichtert die Arbeit, auch<br />
bei ungünstigen Lichtverhältnissen.<br />
Ein Prüfstand für zwei Härteskalen<br />
Mit dem manuellen Shore-Prüfstand SAU-<br />
TER TI-HEA bzw. TI-HED können Härteprüfungen<br />
deutlich gleichförmiger und genauer<br />
durchgeführt werden als von Hand. Dazu<br />
wird das Shore-Härteprüfgerät mit wenigen<br />
Handgriffen an den Prüfstand montiert. Das<br />
robuste Design ermöglicht präzise Messbewegungen.<br />
Zu wiederholbaren Messergebnissen<br />
trägt auch die einfache Handhabung bei: Per<br />
Nivelliereinrichtung richtet der Anwender die<br />
Grundplatte aus Stahl präzise aus, selbst für<br />
inhomogene Prüfobjekte.<br />
Einfach ist auch der Wechsel zwischen beiden<br />
Härteskalen: Auf den Prüfstand für Härteprüfungen<br />
Shore A (SAUTER TI-HEA) muss<br />
lediglich ein Zusatzgewicht geschraubt werden,<br />
damit dieser auch für Härteprüfgeräte Shore D<br />
(SAUTER TI-HED) zum Einsatz kommen kann.<br />
Neben Prüfständen und -geräten für die Härteprüfung<br />
zeigen KERN und SAUTER auf der<br />
Control auch Waagen und Mikroskope aus<br />
ihrem umfangreichen Portfolio sowie Farbspektrometer<br />
und Messgeräte für Kraft-, Drehmoment-<br />
und Materialdickenmessung. ◄<br />
Heilbronn<br />
redblue Eventlocation<br />
15. + 16. Mai <strong>2024</strong><br />
www.automation-heilbronn.de<br />
Gratisticket<br />
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eingeben und Gratisticket aktivieren.<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 15
Qualitätssicherung<br />
Moderne Vision-Technologien<br />
im Industrieumfeld<br />
Geschützte, flexible, präzise und klimatisierte Kamerainstallation<br />
Bild 1: Die Elemente mit Schwalbenschwanzprofil aus dem autoVimation-Montagebaukasten lassen sich beliebig<br />
kombinieren<br />
Control, Fraunhofer-Sonderschau<br />
„Berührungslose Messtechnik“<br />
Halle 8, Stand 8202<br />
Autor:<br />
Peter Neuhaus<br />
Gründer und Geschäftsführer<br />
autoVimation GmbH<br />
www.autovimation.com<br />
Neue Technologien wie KI, Embedded<br />
Vision, multispektrale Bildverarbeitung<br />
und 3-D-Inspektion<br />
und -Vermessung bringen außer<br />
vielen Chancen auch einige Herausforderungen<br />
für die mechanische<br />
Integration von Vision-Systemen<br />
in die Anwendung mit sich.<br />
Je nach Verschmutzungsgrad oder<br />
Reinheitsanforderungen muss die<br />
Bildtechnik durch Außengehäuse<br />
geschützt bzw. abgeschirmt werden,<br />
darf jedoch nicht überhitzen.<br />
Der Markt für Kameraschutzgehäuse<br />
für Industrieanwendungen<br />
ist überschaubar. Lange Zeit waren<br />
Vision-Integratoren und Anwender<br />
auf Behelfslösungen wie Schutzgehäuse<br />
aus der Überwachungstechnik<br />
angewiesen, die mit ihren großzügigen<br />
Einheitsmaßen die Integration<br />
in platzarme Anwendungen<br />
erschweren und keinerlei Wärmeableitung<br />
vorsehen. Dagegen bieten<br />
passgenaue Montagelösungen<br />
für Kameras, wie sie in der industriellen<br />
Bildverarbeitung zum Einsatz<br />
kommen, nur Vorteile. Ergänzt<br />
durch modulare Befestigungen und<br />
Rahmen sparen sie die Zeit für aufwändige<br />
Eigenkonstruktionen. Mit<br />
dem fortschreitenden Zuwachs an<br />
Vision-Anwendungen und dem Vordringen<br />
in jegliche Bereiche der Industrie<br />
und in mobile Einsatzfelder<br />
werden professionelle Schutzgehäuse<br />
und Befestigungen heutzutage<br />
immer wichtiger (Bild 1).<br />
3-D mit Stereokameras<br />
und Laser-Lichtschnitt<br />
Wenn dreidimensionale Bildverarbeitung<br />
auch nicht zu den allerneuesten<br />
Trends gehört, so ist sie<br />
doch volumenmäßig auf dem Vormarsch.<br />
Es kommen immer mehr<br />
spezialisierte 3-D-Vision-Systeme<br />
auf den Markt und ständig werden<br />
neue Anwendungen ergänzt. Teils<br />
kommt 3-D zusätzlich zu 2-D zum<br />
Einsatz und stärkt dadurch die Genauigkeit<br />
und Leistungsfähigkeit der<br />
Inspektionssysteme – zum Beispiel<br />
können Leiterplatten-Pins damit<br />
nicht nur auf Vollständigkeit geprüft<br />
werden, sondern sehr exakt auch<br />
auf gerade Ausrichtung und korrekte<br />
Länge.<br />
Es werden zwei wesentliche<br />
Ansätze der 3-D-Bildverarbeitung<br />
unterschieden: Aufnahmen mit Stereokameras<br />
und Lasertriangulation.<br />
Mit Stereo-Vision können in einer<br />
Aufnahme sehr nahe und sehr ferne<br />
Objekte vermessen werden, und<br />
zwar in bewegten und statischen<br />
Situationen. In Verpackungsstraßen<br />
ermitteln Stereokameras zum<br />
Beispiel Paketgröße und Füllgrad.<br />
In mobilen Anwendungen wie bei<br />
fahrerlosen Transportfahrzeugen<br />
arbeiten sie in Kombination mit verschiedenartigen<br />
Sensortechnologien,<br />
um die Sicherheit und Erkennungsgenauigkeit<br />
zu erhöhen.<br />
Stabile Verbinder<br />
gewährleisten<br />
Messgenauigkeit<br />
Bei der Lasertriangulation bzw.<br />
im Lichtschnittverfahren nimmt eine<br />
Kamera eine Laserlinie auf, die auf<br />
ein bewegtes Messobjekt, beispielsweise<br />
auf einem Förderband, projiziert<br />
wird. Aus den zusammengefügten<br />
Profildaten erzeugt die Auswertetechnik<br />
eine 3-D-Punktewolke.<br />
Laser und Kamera müssen exakt<br />
ausgerichtet werden und brauchen<br />
je nach Umgebungsbedingungen<br />
Außengehäuse, die sie vor Umwelteinflüssen<br />
wie Staub, Luftfeuchtigkeit,<br />
Ölnebel, UV-Licht und mechanischen<br />
Beschädigungen schützen.<br />
Wichtig ist, dass sich die Bildtechnik<br />
dauerhaft stabil montieren lässt,<br />
damit die Aufnahmeparameter permanent<br />
und auch unter Belastung<br />
durch Vibrationen noch stimmen.<br />
Leichte, aber stark belastbare Trägerrahmen<br />
sind ein Muss, da sie<br />
teils sehr breite Förderbänder überspannen<br />
müssen (Bild 2).<br />
Wärmebildund<br />
Multispektralkameras<br />
sehen mehr<br />
Machine-Vision-Anwendungen<br />
beschränken sich bei Weitem nicht<br />
nur auf das sichtbare Lichtspektrum.<br />
Industrielle Anwendungen für Wärmebildkameras<br />
sind weitverbreitet.<br />
Thermografie dient der Qualitätsund<br />
Fertigungskontrolle ebenso wie<br />
der Sicherheit, so beispielsweise bei<br />
der Verarbeitung von Metall oder<br />
Faserverbundwerkstoffen für den<br />
Fahrzeug-, Flugzeug- oder Windturbinenbau.<br />
Multi- und Hyperspektralsensoren<br />
nehmen jeweils gezielt<br />
bestimmte Wellenlängen oder Spektralbänder<br />
auf, die vom sichtbaren<br />
bis ins infrarote Spektrum reichen.<br />
Bild 2: Bei der Ziegelvermessung in staubiger Umgebung schützen<br />
die Gehäuse Kameras und Laser<br />
16 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Im industriellen Umfeld und in<br />
Außenbereichen wie beispielsweise<br />
in mobilen Anwendungen müssen<br />
die Kamerasysteme zudem vor<br />
Umwelteinflüssen geschützt werden.<br />
Auf der Control-Messe zeigt auto-<br />
Vimation im Rahmen der Sonderschau<br />
„Berührungslose Messtechnik“<br />
von Fraunhofer Vision diverse<br />
Demo-Modelle, darunter außer der<br />
passiven Kühlung auch Klimatisierungstechnik<br />
für den Einsatz von<br />
Kamerasystemen im erweiterten<br />
Temperaturbereich von -40 °C bis<br />
250 °C. Gehäuse mit Peltier-Kühlung<br />
können auch zur gradgenauen<br />
Temperaturstabilisierung der Bildverarbeitungstechnik<br />
verwendet<br />
werden, um bei kritischen Anwendungen<br />
die Messgenauigkeit zu erhöhen.<br />
Im Demo-Modell „Schneekugel“<br />
strotzen Windvorhänge, Luftdüsen<br />
und Schutzklappen widrigen<br />
Bedingungen, wie sie in Stahlwerken<br />
oder in der Papierindustrie auftreten,<br />
und halten Sichtfenster sauber.<br />
Bild 3: Passgenaue Gehäuse für Hyperspektralkameras im Sonderformat<br />
gibt es optional mit Kühlung und im Hygienedesign aus Edelstahl<br />
So lassen sich Unterschiede in<br />
der chemischen Zusammensetzung<br />
erkennen. In der Fertigungsindustrie<br />
prüfen Multispektralkameras<br />
unter anderem den korrekten<br />
Auftrag von Klebemitteln und entdecken<br />
unerwünschte Ölschmierflecken<br />
oder Fremdkörper.<br />
Schutzgehäuse mit Sichtfenstern<br />
aus unterschiedlichen Materialien<br />
oder mit speziellen Beschichtungen<br />
gewährleisten die optimale Funktion<br />
von Spektralkameras in ihrer<br />
jeweiligen Anwendung. Die Materialien<br />
BK7 und Acryl eignen sich<br />
für Nahinfrarot (NIR/SWIR), Saphir<br />
für mittelwelliges Infrarot (MWIR),<br />
Germanium für langwelliges Infrarot<br />
(LWIR). Für kombinierte visuelle<br />
und Wärmebildkameras gibt es<br />
sogar Gehäuse mit zwei Sichtfenstern<br />
aus unterschiedlichen Materialien<br />
(Bild 3).<br />
KI, Embedded Vision<br />
und Wärmemanagement<br />
Verschiedene aktuelle Trends in<br />
der industriellen Bildverarbeitung<br />
machen eine effektive Kühlung<br />
wichtiger denn je: Kameras werden<br />
immer kleiner konstruiert; gleichzeitig<br />
werden größere Bildsensoren mit<br />
mehr und kleineren Pixeln verwendet;<br />
es gibt mehr und leistungsfähigere<br />
Systeme im direkten Produktionsumfeld;<br />
und es wird vermehrt<br />
Künstliche Intelligenz eingesetzt,<br />
zum Teil auch direkt in dezentrale<br />
Systeme oder gar Bildsensoren integriert.<br />
Dadurch steigen die benötigten<br />
Rechenleistungen in den Kamerasystemen<br />
an und sie heizen<br />
sich stärker auf. Darauf müssen<br />
Integratoren reagieren, indem sie<br />
für Kühlung sorgen, die der jeweiligen<br />
Umgebung angemessen ist.<br />
Für autoVimation war die effektive<br />
passive Kühlung von Anfang an<br />
ein zentrales Anliegen (Bild 4). Die<br />
patentierte Quick-Lock/Heat-Guide-<br />
Kamerabefestigung koppelt das<br />
Kameragehäuse über große Kontaktflächen<br />
an das Schutzgehäuse<br />
und sorgt für exzellente Wärmeableitung.<br />
Ohne jegliches Klimatisierungszubehör<br />
wird so eine kostengünstige<br />
Kühlung um bis zu 25 °K<br />
erreicht. Diese Konstruktion erlaubt<br />
darüber hinaus auch eine flexible<br />
Kamerapositionierung im Schutzgehäuse;<br />
so kann die Kamera bis<br />
direkt hinter das Sichtfenster verschoben<br />
werden. Außerdem lassen<br />
sich Kamerasysteme verschiedenster<br />
Fabrikate damit sehr viel<br />
zuverlässiger befestigen als über<br />
die oft sehr kurzen standardmäßig<br />
vorgesehenen Gewinde (Bild 5).<br />
Kühler Kopf und klarer Blick<br />
im Industrieumfeld<br />
High-Tech<br />
bei Wind und Wetter<br />
Eine Beispielanwendung, bei der<br />
neue Technologien wie KI, GPS-<br />
Ortung und 5G-Datenverarbeitung<br />
auf herausfordernde Umwelteinflüsse<br />
von Regen und Frost bis zu elektromagnetischen<br />
Störungen treffen, sind<br />
autonom fahrende Gabelstapler. KI<br />
wird hier eingesetzt, um Objekte und<br />
Personen korrekt zu erkennen. Aus<br />
Sicht des Gehäuseanbieters sind<br />
in dieser Anwendung vor allem folgende<br />
Aspekte relevant: hoher IP-<br />
Schutz, Verhinderung von Kondensation<br />
durch luftdichte Gehäuse,<br />
Reinhaltung der Sichtfenster durch<br />
Flachstrahldüsen, gute Wärmeableitung<br />
für die leistungsstarken KI-<br />
Bildverarbeitungssysteme, feste<br />
Montage und genaue Ausrichtung<br />
von Stereo kameras. Gegebenenfalls<br />
werden auch Spezialfenster<br />
für Wärmebildkameras verwendet<br />
oder Kuppel fenster für Fischaugenobjektive,<br />
die ein besonders großes<br />
Sichtfeld erfassen. Wichtig ist, dass<br />
alle Bauteile modular sind und sich<br />
die Konstruktionen anwendungsspezifisch<br />
skalieren lassen.<br />
Bild 4: Peter Neuhaus,<br />
Geschäftsführer von autoVimation,<br />
präsentiert Kameraschutzgehäuse<br />
mit Wasserkühlung<br />
Wer schreibt:<br />
Peter Neuhaus, Gründer und<br />
Geschäftsführer der autoVimation<br />
GmbH, machte sich 2008 als erster<br />
Anbieter von Kameraschutzgehäusen<br />
für die industrielle Bildverarbeitung<br />
selbstständig. autoVimation<br />
bietet ein komplettes Baukastensystem<br />
zur einfachen, kosten- und<br />
zeitsparenden Installation von Bildverarbeitungskomponenten.<br />
Einmal<br />
ausgerichtet, gewährleisten alle Verbinder<br />
einen dauerhaft stabilen Halt<br />
mit bis zu 2000 N Verschiebefestigkeit<br />
und 90 Nm Widerstand gegen<br />
Verdrehung. ◄<br />
Bild 5: autoVimation demonstriert auf der Control seine effektive passive<br />
Kühlung von Kameras durch gute Wärmeableitung an das Außengehäuse<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 17
Qualitätssicherung<br />
Vision-Sensoren und Code-Reader<br />
für Bildverarbeitung, Automation und Logistik<br />
Stand 7B61<br />
MaxxVision<br />
www.maxxvision.com<br />
MaxxVision erweitert sein Produkt-Portfolio<br />
um Vision-Sensoren,<br />
Code-Reader und Handheld- Scanner<br />
von Hikrobot. Die Produkte mit integrierten<br />
Deep-Learning-Algorithmen<br />
bieten ein enormes Kosteneinsparpotential<br />
im Vergleich zu den Produkten<br />
der Wettbewerber.<br />
Neu im Portfolio des deutschen<br />
Machine-Vision-Distributors<br />
Maxx Vision sind „smarte Produkte”<br />
seines Lieferanten Hikrobot: Smart<br />
Kameras und Vision Sensoren mit<br />
Auflösungen bis 25 Megapixel für<br />
den Bereich der industriellen Bildverarbeitung,<br />
sowie Code-Reader<br />
und Handheld-Scanner, die insbesondere<br />
in den Bereichen Automation<br />
und Logistik eingesetzt werden.<br />
Dank integrierter Deep- Learning-<br />
Algorithmen bei einigen der Produkte<br />
können auch Aufgaben bewältigt<br />
werden, die mit klassischen Tools<br />
nicht lösbar sind.<br />
Was zeichnet die<br />
Hikrobot-Produkte aus?<br />
„Die neuen Hikrobot Produkte<br />
decken zwar nicht 100 % aller Applikationen<br />
ab,” sagt Sayed Soliman,<br />
Geschäftsführer von MaxxVision.<br />
„Dafür sind sie für alle gängigen<br />
Anwendungen bestens geeignet –<br />
zu einem Bruchteil der Kosten vergleichbarer<br />
Wettbewerbsprodukte.<br />
Mit Hikrobot bieten wir eine qualitativ<br />
solide, kosteneffiziente und<br />
ausgesprochen wettbewerbsfähige<br />
Produktpalette.”<br />
Gerade in der aktuellen Phase,<br />
wo Unternehmen zurückhaltend<br />
mit Neuinvestitionen seien und der<br />
Kostenfaktor wieder verstärkt in den<br />
Mittelpunkt gerate, sieht Soliman<br />
Chancen für die Hikrobot- Produkte<br />
am Markt – auch für Systemintegratoren,<br />
die mit MaxxVision zusammenarbeiten<br />
wollen.<br />
Messestand auf Logimat<br />
und Control<br />
Interessenten lädt MaxxVision ein,<br />
sich selbst ein Bild zu machen und<br />
die Produkte kostenfrei zu evaluieren<br />
oder den Hikrobot-Stand auf der<br />
Logimat in Stuttgart (19.-21. März)<br />
zu besuchen.<br />
Als deutsche Vertretung von<br />
Hikrobot ist auch das MaxxVision-<br />
Team vor Ort am Stand 7B61.<br />
MaxxVision wird auch auf dem<br />
Fraunhofer Gemeinschaftsstand<br />
auf der Control vertreten sein. ◄<br />
Bewährtes trifft auf größeren Messbereich<br />
und 10x höhere Messfrequenz<br />
Elektronische Autokollimatoren<br />
sind hochgenaue optische Winkelmessgeräte,<br />
die für die Messung<br />
von kleinsten Winkeländerungen<br />
und zur Justierung von Spiegeln<br />
und anderen planoptischen Bauteilen<br />
eingesetzt werden. Somit<br />
sind sie ideal zur Winkelpositionsüberwachung<br />
oder Justierung von<br />
Reflektoren in der optischen, Laserund<br />
Halbleiterindustrie.<br />
Halle 10, Stand 1611.1<br />
MÖLLER-WEDEL<br />
OPTICAL GmbH<br />
info@moeller-wedel-optical.com<br />
www.moeller-wedel-optical.com<br />
Auch werden sie vielseitig<br />
im Maschinenbau zur Messung<br />
der Geradheit/Parallelität von<br />
Maschinen betten, zur Messung<br />
der Nick- und Gierbewegungen<br />
von Maschinenachsen sowie zur<br />
Bestimmung der Positionsunsicherheit<br />
von Rund- und Teiltischen<br />
verwendet.<br />
Der elektronische Auto koll<br />
imator ELCOMAT 5000 von<br />
Möller-Wedel Optical ist die<br />
Weiterentwicklung des weltweit<br />
bewährten elektronischen Autokollimators<br />
ELCOMAT 3000. Sowohl<br />
die Hard- als auch die Software<br />
wurden neu entwickelt. Neu ist<br />
die direkte digitale Signalverarbeitung<br />
im Sensorkopf, wodurch<br />
das Signal-Rausch-Verhältnis<br />
signifikant verbessert wurde. Der<br />
ELCOMAT 5000 zeichnet sich im<br />
Vergleich zum ELCOMAT 3000<br />
durch eine 10-fach höhere Messfrequenz<br />
sowie einen größeren<br />
Dynamikbereich (Messbereich/<br />
Messunsicherheit) aus. Mit der im<br />
Messgerät integrierten Ausrichthilfe<br />
ist eine einfache, schnelle und<br />
präzise Justierung des Autokol l i-<br />
mators möglich, die auch nicht speziell<br />
geschultem Personal einen<br />
sicheren Umgang mit dem ELCO-<br />
MAT 5000 erlaubt.<br />
Der ELCOMAT 5000 besteht aus<br />
einem Sensorkopf und einem intelligenten<br />
Anzeigemodul. Somit kann<br />
der Autokollimator autark ohne PC/<br />
Laptop betrieben werden.<br />
Eine im Anzeigemodul integrierte<br />
Software, erlaubt die einfache und<br />
schnelle Messung der Geradheit<br />
On-The-Fly. Insbesondere während<br />
des Fertigungs prozesses<br />
von Führungsbahnen wird hierdurch<br />
eine wesentliche Zeitersparnis<br />
erreicht. ◄<br />
18 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
MES SUITE von T.CON<br />
Release 7.0 für mehr Transparenz, Flexibilität<br />
und Nachhaltigkeit in der Fertigung<br />
Mit der „MES SUITE 7.0“ bringt<br />
die T.CON GmbH & Co. KG eine<br />
umfassend modernisierte Version<br />
ihres in der Praxis bewährten<br />
Manufacturing Execution Systems<br />
(MES) für die Rollen-, Bahn- und<br />
Formatverarbeitende Industrie auf<br />
den Markt. Das jüngste Release der<br />
MES SUITE, das sich wie schon<br />
die Vorgängerversionen nahtlos<br />
in SAP S/4HANA integriert, unterstützt<br />
die Unternehmen aus diesen<br />
Branchen äußerst effizient dabei,<br />
die Digitalisierung der Produktion<br />
voranzubringen und sie nachhaltiger<br />
zu gestalten. Dazu wartet die<br />
MES SUITE 7.0 mit einer ganzen<br />
Reihe von Neuerungen und Innovationen<br />
auf, sowohl im Hinblick auf<br />
das Bedienerkonzept und die Benutzeroberfläche<br />
als auch auf die<br />
Softwarearchitektur.<br />
Intuitive,<br />
einfach zu bedienende<br />
Benutzeroberflächen<br />
Das MES zeigt dem Anwender<br />
automatisch und ereignisgesteuert<br />
an, wo genau ein Eingriff in das<br />
Produktionsgeschehen erforderlich<br />
ist, und schlägt Maßnahmen<br />
zur Behebung des Problems oder<br />
zum weiteren Vorgehen vor. Aktionen<br />
des Nutzers werden so auf<br />
ein Mindestmaß reduziert, zumal<br />
ihn intuitive, einfach zu bedienende<br />
Benutzeroberflächen sicher durch<br />
die einzelnen Arbeitsschritte führen.<br />
Das beschleunigt die Abläufe<br />
im Shopfloor und verhindert Fehleingaben.<br />
Eine rote Ampel alarmiert<br />
den Anwender zudem sofort,<br />
falls Abweichungen, Probleme<br />
oder Fehler in der Produktion auftauchen,<br />
sodass er umgehend<br />
gegensteuern kann. Diese Eigenschaften<br />
und die Tatsache, dass<br />
sich der Umgang mit der MES<br />
SUITE 7.0 dank des produktionsfreundlichen<br />
User Experience Designs<br />
mit geringem Schulungsaufwand<br />
schnell erlernen lässt, sorgt<br />
für hohe Akzeptanz bei den End-<br />
Usern in der Fertigung. In Zeiten<br />
des Fachkräftemangels erweist<br />
sich das als unschätzbarer Vorteil.<br />
Modulare<br />
State-of-the-Art-Architektur<br />
Die MES SUITE 7.0 verfügt nun<br />
außerdem über eine komplett APIbasierte,<br />
modulare State-of-the-<br />
Art-Architektur, die die IT- Resilienz<br />
stärkt und das MES zu einer offenen<br />
und interoperablen Plattform<br />
macht, die sich nach dem Baukastenprinzip<br />
erweitern lässt. Auf<br />
diese Weise haben Unternehmen<br />
die Möglichkeit, ihre Fertigungsprozesse<br />
gemäß den eigenen Anforderungen<br />
und abhängig vom Investitionsrahmen<br />
und den Personalressourcen<br />
flexibel sowie im eigenen<br />
Tempo zu digitalisieren und zu<br />
optimieren.<br />
Spezielle „Produktions-Apps“<br />
Zu diesem Zweck stellt T.CON<br />
spezielle „Produktions-Apps“ bereit,<br />
als Cloud-Service oder On- Premises,<br />
die sich nahtlos in die MES-Kernmodule<br />
einfügen und sie sinnvoll<br />
ergänzen. Dazu zählen unter anderem<br />
folgende Apps: ENTERPRISE<br />
LOGBOOK als digitales Schichtbuch<br />
und Shopfloor-Management-<br />
Tool zum Protokollieren von Ereignissen<br />
und Abweichungen in der<br />
Produktion, SMART IOT zur Verknüpfung<br />
sowie KI-gestützten Analyse<br />
und Optimierung von MES-,<br />
SAP-, Sensor- und Maschinen daten,<br />
WORKFORCE MANAGEMENT zur<br />
effizienten Personaleinsatzplanung<br />
in der Produktion oder die bewährte<br />
TRIM SUITE zur Verschnittoptimierung<br />
von Rollen, Flächenware und<br />
Profilen. Da die Apps auf der gleichen<br />
API-Architektur aufbauen<br />
wie die MES SUITE 7.0 und nach<br />
denselben Design- Prinzipien gestaltet<br />
sind, arbeitet der End User stets<br />
auf ein und derselben Ober fläche.<br />
Unabhängig davon lassen sich auch<br />
Shopfloor-Lösungen anderer Anbieter<br />
direkt mit dem MES verknüpfen.<br />
Flexibel erweiterbare<br />
Plattform<br />
„Die MES SUITE 7.0 ist eine<br />
offene, modulare, flexibel erweiterbare<br />
API-basierte State-of-the-<br />
Art-Plattform, die es Unternehmen<br />
ermöglicht, die Digitalisierung und<br />
Vernetzung der Produktion gezielt<br />
voranzutreiben. Unser MES liefert<br />
zugleich alle erforderlichen Daten<br />
und Kennzahlen, um die Fertigung<br />
nachhaltig und ressourcenschonend<br />
zu gestalten“, sagt Michael Karl,<br />
Product Owner MES bei T.CON.<br />
Die Software wird laufend weiterentwickelt<br />
und verbessert, ist aber<br />
auch mit älteren Release-Ständen<br />
kompatibel und gewährleistet so<br />
eine hohe Investitionssicherheit.<br />
T.CON GmbH & Co. KG<br />
www.team-con.de<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 19
Qualitätssicherung<br />
Qualität und Effizienzsteigerung in der Nahrungsmittelproduktion<br />
Nahinfrarot-Spektroskopie für die Prozesskontrolle<br />
Bild 1: Bereiche der elektromagnetischen Strahlung. (Alle Bilder © Polytec)<br />
Zur Bestimmung von Feuchtigkeit und Ölgehalt ist der Distanzmesskopf<br />
über dem Förderband mit den Oliven montiert.<br />
Für die wachsende Weltbevölkerung<br />
müssen immer mehr Nahrungsmittel<br />
hergestellt werden. Dabei fordern<br />
Verbraucher eine gleichbleibende<br />
Qualität unter Berücksichtigung<br />
umweltschonender und ressourcenarmer<br />
Herstellung. Gesetzliche<br />
Vorgaben zwingen die Produzenten,<br />
ihre Produkte einer stetigen<br />
Qualitätskontrolle zu unterziehen, um<br />
die Verbraucher vor Schadstoffen<br />
zu schützen und Inhaltsstoffe klar<br />
zu deklarieren. Hierfür bietet die<br />
Nahinfrarot-Technologie (NIR) das<br />
richtige Werkzeug.<br />
Autor:<br />
Michael Huber<br />
Applikation- & Produktmanager<br />
Analytik<br />
Polytec GmbH<br />
info@polytec.de<br />
www.polytec.de<br />
Die NIR-Analysegeräte ermöglichen<br />
zuverlässige und zerstörungsfreie<br />
Messungen ganz unterschiedlicher<br />
Inhaltsstoffe direkt in<br />
der Fertigungslinie. Hersteller von<br />
Molkerei produkten, Backwaren,<br />
Süßwaren, Fleischprodukten oder<br />
Speiseölen können ihre Qualitätskontrolle<br />
direkt in den laufenden<br />
Prozess integrieren. Gleich zeitig<br />
lassen sich Produkte und Prozesse<br />
optimieren. Die Qualität steigt, die<br />
Produktionskosten sinken und<br />
Fehlchargen oder Überproduktion<br />
werden vermieden.<br />
Bei der Lebensmittelherstellung<br />
ist die Qualitätskontrolle im Labor<br />
mit klassischen Laborsystemen<br />
und nasschemischen Verfahren<br />
immer noch weit verbreitet. Praxisgerecht<br />
ist ein solches Vorgehen<br />
jedoch nicht. Proben müssen aus<br />
der laufenden Produktion entnommen<br />
werden, was sich oftmals als<br />
schwierig erweist, besonders bei<br />
geschlossenen Produktionslinien<br />
unter Einhaltung der Hygienebedingungen.<br />
Pro Analyse lässt sich<br />
oft nur ein Parameter bestimmen.<br />
Es entsteht chemischer Abfall, der<br />
entsorgt werden muss. Zudem sind<br />
bei einem 24-Stunden-Betrieb die<br />
Personalkosten beachtlich; vorausgesetzt<br />
es gibt überhaupt genügend<br />
Fachkräfte.<br />
Qualitätskontrolle mit<br />
NIR-Spektrometern<br />
Deutlich effizienter lassen sich<br />
fertigungs- und qualitätsrelevante<br />
Parameter wie Feuchte, Zucker-,<br />
Eiweiß- und Fettgehalt mit NIR-<br />
Spektrometern direkt in der Produktionslinie<br />
bestimmen, berührungslos<br />
und ohne dass Proben aus dem<br />
Prozess entnommen werden müssen.<br />
Die Analysen belegen dann<br />
beispielsweise, dass das Produkt<br />
der Rezeptur und auch der Inhaltangabe<br />
auf dem Etikett entspricht<br />
und dass die gesetzlichen Vor gaben<br />
erfüllt sind. Gleichzeitig werden Fehlproduktionen<br />
vermieden, weil abweichende<br />
Werte sofort zu erkennen<br />
sind und nicht erst nach der Laboranalyse.<br />
Rohstoffe und Energie<br />
lassen sich zudem besser nutzen.<br />
Ist beispielsweise der gewünschte<br />
Trocknungsgrad erreicht, muss dem<br />
Prozess keine Wärme mehr zugeführt<br />
werden.<br />
So funktioniert‘s<br />
Die Nahinfrarot-Spektroskopie<br />
arbeitet mit Licht zwischen ca. 800<br />
und 2.500 nm Wellenlänge (Bild 1).<br />
Bei der Absorption von NIR-Strahlung<br />
werden Moleküle zu Schwingungen<br />
angeregt. Aus den reflektierten<br />
Spektren können Informationen<br />
über die molekulare Zusammensetzung<br />
abgelesen werden. Diese<br />
lassen sich dann sowohl zur Identifizierung<br />
(„fingerprint“) als auch<br />
zur Quantifizierung von Substanzen<br />
nutzen (Bild 2).<br />
Ein Hauptvorteil der NIR-Spektroskopie<br />
ist dabei die einfache Handhabung,<br />
denn Licht lässt sich durch<br />
Luft oder Glasfasern fast überall hin<br />
transportieren. Außerdem können<br />
Spektrometer-Systeme entsprechend<br />
den jeweils gegebenen Produktbzw.<br />
Prozesseigenschaften individuell<br />
angepasst werden. Kalibriert<br />
wird das Spektrometer- System auf<br />
Basis der erzeugten NIR-Daten und<br />
einer Referenz analyse im Labor. Mit<br />
dem chemometrischen Kalibrationsmodell<br />
ist das System dann in der<br />
Lage, jederzeit Proben mit unbekannter<br />
Konzentration auszuwerten.<br />
Modularer Systemaufbau<br />
Weil die Anwendungen sehr breit<br />
gefächert sind, hat Polytec seine<br />
NIR-Spektrometer-Systeme modular<br />
aufgebaut (Bild 3). So können diese<br />
flexibel den jeweils gegebenen Produkt-<br />
bzw. Prozess eigenschaften<br />
individuell angepasst werden. Kombinationen<br />
aus Spektrometer, unter-<br />
Bild 2: NIR-Spektrum verschiedener<br />
Zucker wie Maltose, Glucose oder<br />
Traubenzucker. Jedes Molekül hat<br />
sein eigenes Spektrum.<br />
20 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
schiedlichen Messköpfen und verschiedenen<br />
Softwarepaketen ermöglichen<br />
es, eine optimierte Lösung<br />
für eine qualitative oder quanti tative<br />
Inline-Analyse zusammenzustellen,<br />
die zuverlässige Messergebnisse in<br />
Echtzeit liefert.<br />
Polychromator<br />
Das Herzstück bildet dabei immer<br />
die Spektrometer-Einheit, der sogenannte<br />
Polychromator, der mit moderner<br />
Diodenzeilen-Technik ausgestattet<br />
ist. Besonders wichtig für<br />
den Einsatz in einem industriellen<br />
Umfeld mit teilweise schwierigen<br />
Umgebungsbedingungen sind die<br />
kompakte Bauform und die robuste<br />
Konstruktion, die durch den Verzicht<br />
auf bewegliche Teile erreicht werden.<br />
Die Trennung von Spektrometer<br />
und Messkopf, die über beliebig<br />
lange Lichtwellenleiter verbunden<br />
sind, ermöglicht zudem die Montage<br />
des Spektrometers in einem<br />
weniger problematischen Umfeld.<br />
So kann der Kontaktmesskopf an<br />
Rohrleitungen im Explosionsschutz-<br />
Bereich (IECEx & ATEX-Bereich)<br />
dank seiner kompakten Bauweise<br />
einfach integriert werden und das<br />
Spektrometer-System mit Datenauswertung<br />
im Kontrollraum, also<br />
Nicht-Ex-Bereich, aufgebaut sein.<br />
Bild 4: Ein Kontaktmesskopf<br />
direkt in der Pumpleitung<br />
ermittelt kontinuierlich<br />
den Fett- und Eiweißgehalt<br />
bei der Trinkmilch-Produktion.<br />
Ölsaaten und Früchten noch vor der<br />
Pressung zu bestimmen. Bei Oliven<br />
beispielweise lässt sich Öl und Säuregehalt<br />
direkt nach der Ernte auf dem<br />
Förderband bestimmen (Aufmacherbild).<br />
Das ist wichtig, weil die Lieferanten<br />
je nach Ölgehalt der Oliven<br />
bezahlt werden. Nach der ersten<br />
Pressung misst ein NIR-Spektrometer<br />
den Gehalt an Fettsäure,<br />
der über die Güteklasse entscheidet.<br />
Bei der höchsten Güteklasse<br />
„extra vergine“ beispielsweise muss<br />
der Fettsäuregehalt unter 0,8 besser<br />
noch unter 0,5 % liegen. Beim Trester<br />
lässt sich nach der Pressung<br />
der Restölgehalt bestimmen, um<br />
zu entscheiden, ob sich eine weitere<br />
Verarbeitung mit schlechterer<br />
Güteklasse lohnt. Die NIR-Spektrometer<br />
steigern so die Effizienz des<br />
Pressvorgangs und die Qualität des<br />
erzeugten Speise öls. Dies hilft dem<br />
Produzenten und schließlich auch<br />
dem Verbraucher, der ein hochqualitatives<br />
Produkt konsumieren<br />
kann, das lange haltbar ist und den<br />
gesetzlichen Vorgaben entspricht.<br />
Definierter Fettgehalt<br />
bei der Produktion von<br />
Trinkmilch<br />
Gleiches gilt bei der Produktion<br />
von Milch und Käse. Hier lassen sich<br />
gängige Parameter wie Fett- und<br />
Eiweißgehalt kontinuierlich ermitteln<br />
und damit die optimale Produktqualität<br />
und Produktionsauslastung<br />
gewährleisten. Um beispielsweise<br />
eine Trinkmilch mit einem definierten<br />
Fettgehalt zwischen 0,1 und<br />
7 % herzustellen, werden zuerst die<br />
Fettphase (Sahne) und wässrige<br />
Phase getrennt (Separation) und<br />
anschließend zu definierten Bestandteilen<br />
wieder gemischt (Standardisierung).<br />
Für beide Produktionsschritte<br />
wird an unterschiedlichen<br />
Stellen ein NIR-Kontaktmesskopf<br />
direkt in der Pumpleitung montiert<br />
(Bild 4). Parameter, die hier gemessen<br />
werden, sind außer Fett und<br />
Eiweiß auch die Gesamttrockenmasse<br />
und der Laktosewert.<br />
Bild 3: Modularer Aufbau: Das Herzstück bildet die Spektrometereinheit, der<br />
sogenannte PSS Polychromator, der mit moderner Diodenzeilen-Technik<br />
ausgestattet ist. Die Spektrometer sind mit dem Messkopf über beliebig<br />
lange Lichtwellenleiter verbunden.<br />
Ähnliche Aufgabenstellung gibt es<br />
überall in der Lebensmittelproduktion,<br />
zum Beispiel auch bei der Herstellung<br />
von Schokolade. Wichtige<br />
Parameter, die es während des vielstufigen<br />
Produktionsprozesses zu<br />
überwachen gilt, sind hier vor allem<br />
der pH-Wert des Kakaos, Fett- und<br />
Zuckergehalt sowie die Gesamttrockenmasse.<br />
Weitere typische Einsatzbereiche<br />
für die NIR-Spektrometer<br />
gibt bei der Herstellung von<br />
Fleischprodukten (Bild 5), Wurst oder<br />
veganen Alternativ-Erzeugnissen.<br />
Die Inline-Analyse von Fett-Eiweißgehalt<br />
und Feuchte sorgt hier für<br />
eine konstante Produktqualität, bei<br />
der die auf der Verpackung angegebenen<br />
Inhaltstoffe nachweislich<br />
mit der Produktzusammensetzung<br />
übereinstimmen.<br />
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit eignen<br />
sich die NIR-Spektrometer aber nicht<br />
nur für die Nahrungsmittelindustrie,<br />
sondern auch für Inline- Analysen<br />
in vielen anderen Branchen. Ihre<br />
Anwendungsgebiete reichen von<br />
Landwirtschaft oder Chemie- und<br />
Pharmaindustrie über Biotechnologie,<br />
Polymerherstellung sowie Petrochemie<br />
bis hin zur Kunststoffsortierung<br />
im Recycling.<br />
Wer schreibt:<br />
Als Lasertechnologie-Pionier bietet<br />
Polytec bereits seit 1967 optische<br />
Messtechnik-Lösungen für Forschung<br />
und Industrie. Nach den<br />
Anfangsjahren als Distributor machte<br />
sich das Hochtechnologie-Unternehmen<br />
mit Sitz in Waldbronn schon in<br />
den 70er Jahren einen Namen als<br />
Entwickler eigener laserbasierter<br />
Messgeräte – und ist heute Weltmarktführer<br />
im Bereich der berührungslosen<br />
Schwingungsmesstechnik<br />
mit Laservibrometern. Systeme<br />
für die Längen- und Geschwindigkeitsmessung,<br />
Oberflächencharakterisierung,<br />
Analytik sowie die<br />
Prozessautomation gehören ebenfalls<br />
zur breiten Palette an Eigenentwicklungen.<br />
◄<br />
Qualitätskontrolle<br />
bei Olivenöl<br />
Die NIR-Spektrometer finden<br />
ihren Einsatz in vielen Bereichen<br />
der Lebensmittelproduktion: So nutzen<br />
Hersteller von Speiseölen die<br />
Technologie, um den Ölgehalt von<br />
Anwendungen<br />
von Schokolade<br />
bis Fleischersatz<br />
Bild 5: Die Inline-Analyse von Fett-, Eiweißgehalt und Feuchte sorgt bei der<br />
Herstellung von Fleischprodukten für eine konstante Produktqualität.<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 21
Qualitätssicherung<br />
Inline-Farbmessung von Kunststoffrezyklaten<br />
Wie misst man am besten die Farbe von Rezyklaten?<br />
Hochgenaue und fremdlichtunabhängige Farbmessung des Rezyklatstroms<br />
Ermittlung der L*a*b*-Farbwerte einer Rezyklatprobe nach der 0°/45°-<br />
Methode mit dem Farbmesssystem SPECTRO-3-0°/45°-MST (Labormessung)<br />
Handelsübliche Hand- sowie<br />
Laborgeräte eignen sich zwar recht<br />
gut zur Farbmessung von planen<br />
und zudem homogenen Objektoberflächen,<br />
jedoch endet ein Versuch,<br />
eine Farbmessung direkt an<br />
den Kunststoffgranulaten durchzuführen,<br />
bedingt durch den kleinen<br />
Lichtspot, den diese Geräte<br />
zur Messung verwenden, meistens<br />
eher mit einem Schätzwert als mit<br />
einem belastbaren und reproduzierbaren<br />
Messergebnis.<br />
Sensor Instruments<br />
Entwicklungs- und Vertriebs-<br />
GmbH<br />
info@sensorinstruments.de<br />
www.sensorinstruments.de<br />
In erster Linie deswegen werden<br />
in den Labors der Recyclingbetriebe<br />
Spritzgussplättchen aus den jeweils<br />
zu prüfenden Rezyklaten angefertigt.<br />
Diese Vorgehensweise erfordert<br />
allerdings einen nicht unerheblichen<br />
Zeitaufwand und erhöht<br />
zudem das Risiko einer Produktion<br />
außerhalb der erlaubten Farbtoleranzen,<br />
bis das Messergebnis der<br />
Stichprobe letztendlich Gewissheit<br />
darüber bringt.<br />
Direkte Messung<br />
Monitoring-Software SPECTRO3 MSM DOCAL Scope V1.4<br />
Eine wesentlich raschere Ermittlung<br />
der Farbwerte einer Rezyklatprobe<br />
ergibt sich aus der direkten<br />
Messung auf die Rezyklatoberfläche.<br />
Ein entsprechend großer<br />
Lichtspot sorgt dabei für eine<br />
optische Mittelung, die durch manuelle<br />
Bewegung des Rezyklats in<br />
der Messebene noch unterstützt<br />
werden kann. Gemessen wird<br />
dabei der L*a*b*-Farbwert nach<br />
der 0°/45°-Messmethode. Dieses<br />
Messprinzip ermöglicht hierbei<br />
einen Messabstand von 85 mm und<br />
schafft somit die Voraussetzung für<br />
ein Messsystem, das auch in der<br />
Produktion eingesetzt werden kann.<br />
Beispielsweise kann der Farbsensormesskopf<br />
unmittelbar nach der<br />
Extrusions-, Zerkleinerungs- und<br />
Wasserkühleinheit an der Vibrorinne<br />
in einem Abstand von 85 mm<br />
zur Rezyklatoberfläche angebracht<br />
werden. Das modulierte LED-Licht<br />
des Farbmesssystems sorgt dabei<br />
für eine hochgenaue und fremdlichtunabhängige<br />
Farbmessung des<br />
Rezyklatstroms.<br />
Monitoring-Software<br />
Mit Hilfe der Monitoring-Software<br />
werden die Abweichungen des<br />
Rezyklats vom idealen L*a*b*-Farbwert<br />
in Echtzeit und vor Ort angezeigt<br />
und zudem über die serielle<br />
Schnittstelle an die Qualitätssicherung<br />
übermittelt.<br />
Fazit<br />
Durch den Einsatz des im Labor<br />
und in der Produktionsanlage identischen<br />
Messsystems, lassen sich<br />
die Inlinesysteme problemlos vor<br />
Ort im Labor nachkalibrieren. Eine<br />
aufwendige Kalibrierprozedur beim<br />
Messgerätehersteller erübrigt sich<br />
somit. Zudem liefern dadurch Laborund<br />
Inlinesysteme exakt vergleichbare<br />
Farbmesswerte. ◄<br />
22 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Vision-Installationsbaukasten im Live-Härtetest<br />
autoVimation zeigt auf der Control<br />
im Rahmen der Sonderschau<br />
„Berührungslose Messtechnik“<br />
von Fraunhofer Vision neue Kameraschutzgehäuse<br />
und komplette<br />
Machine-Vision- Installationen für<br />
industrielle Umgebungen und hygienische<br />
Prozesse. Messepremiere<br />
feiern die neuen Elefant-Gehäuse für<br />
größere Kameras bis 100 x 100 mm<br />
Querschnitt mit zahlreichen Fensteroptionen<br />
und Zubehör.<br />
Control, Fraunhofer-Sonderschau<br />
„Berührungslose Messtechnik“<br />
Halle 8, Stand 8202<br />
autoVimation GmbH<br />
www.autovimation.com<br />
Live vorgeführt werden die effektive<br />
passive Kühlung um bis zu<br />
25 °K durch die patentierte Kameramontage<br />
im Schutzgehäuse sowie<br />
die Wasserkühlung mit und ohne<br />
Schutzgehäuse – autoVimation fertigt<br />
klimatisierte Lösungen für Bildverarbeitung,<br />
die in allen Klima zonen<br />
und auch in Klimakammern eingesetzt<br />
werden.<br />
Im Demo-Modell „Schneekugel“<br />
sorgen Windvorhänge, Luftdüsen<br />
und Schutzklappen für klare Sicht<br />
unter erschwerten Bedingungen, wie<br />
sie etwa in der Stahl- und Papierindustrie<br />
auftreten können.<br />
Die Leistungsfähigkeit des programmierbaren<br />
Meganova-Ringlichts<br />
wird mit scharfen Bildaufnahmen<br />
von einem mit 50 km/h<br />
rotierenden Lüfter demonstriert.<br />
Beispiel installationen mit dem<br />
„Machine Vision Building Kit“ und<br />
seinem Pendant in Hygienedesign<br />
zeigen, wie sich Bildverarbeitungskomponenten<br />
mit modularen Komponenten<br />
flexibel in verschiedenen<br />
An lagen aufbauen und positionieren<br />
lassen. Das „Hygienic Machine<br />
Vision Building Kit“, ein kompletter<br />
Installations baukasten aus Edelstahl<br />
für Prozesse mit regel mäßiger<br />
Hochdruckreinigung, ermöglicht in<br />
Lebensmittel- und Pharmaprozessen<br />
die gesetzeskonforme Installation<br />
von Bildverarbeitungskomponenten<br />
nach strikten EHEDG-<br />
Vorgaben. ◄<br />
Künstler: Matthew Cusick<br />
Stoppt den Klimawandel, bevor er unsere Welt verändert.<br />
www.greenpeace.de/helfen
Qualitätssicherung<br />
847 sichere Sensorkontakte<br />
Bei Sensorsockeln von Kameras, die für Kino- und Streaming-Produktionen eingesetzt werden, muss jeder<br />
einzelne der 847 Sensorkontakte korrekt ausgeführt sein, damit die Kameras fehlerfrei funktionieren.<br />
© EMC<br />
Testverfahren<br />
für Sensorsockel<br />
Für einen führenden Hersteller<br />
solcher Filmkameras entwickelte<br />
das Unternehmen EMC ein Bildverarbeitungssystem,<br />
das die eingesetzten<br />
Sensorsockel vor der<br />
Integration des Sensors überprüft.<br />
„Die in diesem Fall verwendeten<br />
Sensoren verfügen auf einer Fläche<br />
von 60 x 60 mm über 847 Kontakte,<br />
die jeweils in einem Raster von<br />
1,27 mm angeordnet sind“, erläutert<br />
EMC-Geschäftsführer Fabian<br />
Girolstein. „Zur Aufnahme dieses<br />
Sensors dient ein Sockel mit<br />
Außen maßen von 61 x 61 mm, der<br />
für jeden Sensorkontakt über einen<br />
Buchsenkontakt mit je einer Hülse<br />
und einem Clip verfügt. Beim Einsetzen<br />
des Sensors wird dieser<br />
lediglich in den Sockel gesteckt,<br />
da ein Ver löten der Kontakte nicht<br />
möglich ist: Die dabei entstehende<br />
Wärme oder Infrarot strahlung könnte<br />
den Sensor unbrauchbar machen.“<br />
Im Gegensatz zu gelöteten Verbindungen,<br />
bei denen das Zerfließen<br />
der Lötpaste auch bei nicht<br />
exakt akkurater Ausrichtung zwischen<br />
Sensorkontakt und Sockelaufnahme<br />
noch für eine fehlerfreie<br />
Funktion sorgen kann, müssen<br />
gesteckte Verbindungen absolut<br />
einwandfrei vorbereitet sein. Die Aufgabe<br />
bestand daher darin zu kontrollieren,<br />
ob alle Buchsenkontakte<br />
bzw. Hülsen über einen Clip verfügen<br />
und dieser korrekt sitzt, bevor<br />
der Sensor in den Sockel gesteckt<br />
und eingepresst wird.<br />
Erfolg<br />
trotz geringer Erfahrung<br />
Bei der großen Zahl von 847 Kontakten<br />
war eine manuelle Prüfung<br />
laut Girolstein natürlich keine sinnvolle<br />
Option: Sie wäre mit einem<br />
sehr hohen Zeitaufwand zwar theoretisch<br />
denkbar, aufgrund der großen<br />
Beanspruchung und Ermüdung für<br />
das menschliche Auge jedoch praktisch<br />
nicht realisierbar und zudem<br />
nicht wirtschaftlich. Aus diesem<br />
Grund suchte der EMC-Geschäftsführer<br />
mit seinem Team nach Unterstützung<br />
für die Realisierung eine<br />
automatisierten optischen Inspektionslösung<br />
und fand sie bei den<br />
Bildverarbeitungsexperten von<br />
Rauscher. „Unsere Ansprechpartner<br />
bei Rauscher haben sich dieser<br />
Aufgabe sehr schnell angenommen<br />
und anhand von Musterteilen<br />
zunächst erste Machbarkeitsstudien<br />
durchgeführt. Auf Basis der dabei<br />
erzielten Ergebnisse ergaben sich<br />
RAUSCHER GmbH<br />
Bildverarbeitung<br />
info@rauscher.de<br />
www.rauscher.de<br />
EMC<br />
electro mechanical components<br />
GmbH<br />
info@emc.de<br />
www.emc.de<br />
Die EMC electro mechanical components<br />
GmbH verlässt sich bei der<br />
Qualitätskontrolle dieser Bauteile auf<br />
die Expertise und Machine Vision-<br />
Komponenten der Rauscher GmbH<br />
Bildverarbeitung.<br />
Sie wirken auf den ersten Blick<br />
nicht sonderlich spektakulär, und<br />
doch hängt viel von den Sensorsockeln<br />
ab, die in Kameras für Kinound<br />
Streaming-Produktionen verbaut<br />
werden. Aufgabe dieser Bauteile ist<br />
es, den Bildsensor der Kamera aufzunehmen<br />
und somit eine sichere<br />
Verbindung zwischen Bildsensor<br />
und Leiterplatte herzustellen.<br />
Die Auswerte-Software Aurora Design Assistant X erkennt die Minimalund<br />
Maximalwerte von Durchmessern, Abweichungen von der mittigen<br />
Hülsenposition oder Galvanik-Rückstände sicher. © EMC<br />
24 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Imaging und dem Aurora Design<br />
Assistant X (früher bekannt unter<br />
dem Namen Matrox Design Assistant)<br />
als Auswerte-Software konnte<br />
EMC alle erforderlichen Bildverarbeitungskomponenten<br />
aus einer Hand<br />
von Rauscher beziehen.<br />
Industriekameras vom Typ ace2 Pro von Basler waren für EMC wegen ihres guten Preis-Leistungsverhältnisses<br />
und ihrer hohen Auflösung die perfekte Wahl für das Sensorsockel-Inspektionssystem. © Basler<br />
Erfolgreich im Einsatz<br />
Das inzwischen fertig gestellte<br />
Bildverarbeitungssystem ist bereits<br />
seit über einem Jahr erfolgreich bei<br />
EMC im Einsatz, freut sich Girolstein.<br />
„Ohne die kompetente Beratung<br />
von Rauscher, die Empfehlung<br />
der geeigneten Komponenten und<br />
die Unterstützung bei der Programmierung<br />
hätten wir dieses Projekt<br />
nicht in so kurzer Zeit abschließen<br />
können. Die dabei gewonnenen<br />
Erfahrungen werden uns bei kommenden<br />
Bildverarbeitungsprojekten<br />
auf jeden Fall helfen, und diese<br />
werden wir dann sicher wieder mit<br />
Rauscher als Partner angehen.“◄<br />
dann schon bald erste Lösungsansätze<br />
und wir erhielten eine Empfehlung<br />
für die geeigneten Bildverarbeitungskomponenten,<br />
mit denen<br />
das System am Ende dann auch tatsächlich<br />
ausgestattet wurde.“<br />
Erfolgreiche Realisierung<br />
Dass Girolstein das Inspektionssystem<br />
mit seinen Mitarbeitern erfolgreich<br />
realisieren konnte, obwohl<br />
bis dahin niemand bei EMC größere<br />
Erfahrungen mit dem Thema<br />
Bildverarbeitung hatte, macht den<br />
Geschäftsführer besonders stolz:<br />
„Aus meinem Elektrotechnik-<br />
Studium habe ich natürlich ein<br />
gewisses physi kalisches Grundverständnis<br />
zu Themen wie Optik<br />
und Beleuchtung, ansonsten aber<br />
kaum praktische Erfahrungen mit<br />
dieser Technologie. Aufgrund der<br />
kompetenten Beratung von Rauscher<br />
waren wir dennoch in der<br />
Lage, ein zuverlässiges Bildverarbeitungssystem<br />
für die Prüfung der<br />
Sensorsockel zu entwickeln und in<br />
Betrieb zu nehmen.“<br />
Komponenten<br />
aus einer Hand<br />
Neben der durchgeführten Machbarkeitsstudie<br />
und den Empfehlungen<br />
für die Komponentenauswahl<br />
unterstützte das Applikationsteam<br />
von Rauscher EMC auch bei<br />
den ersten Programmier ansätzen<br />
auf Basis einer Blob-Ermittlung.<br />
Nachdem Girolstein den um eigene<br />
Komponenten erweiterten Messaufbau<br />
realisiert und erste Praxistests<br />
durchgeführt hatte, ergänzte<br />
er diese Basis-Programmierung<br />
selbständig und passte sie immer<br />
weiter an die vorliegenden Bedürfnisse<br />
an. Danach war die Bildauswertung<br />
unter anderem in der<br />
Lage, zusätzliche Eigenschaften<br />
der Sensorsockel wie die Minimalund<br />
Maximalwerte von Durchmessern<br />
sowie Abweichungen von der<br />
mittigen Hülsenposition zu bestimmen<br />
oder Galvanik-Rückstände<br />
zu erkennen, die sich negativ auf<br />
die Signalübertragung auswirken<br />
können. Mit diesen Daten verfügt<br />
das System inzwischen über eine<br />
fundierte Basis für die Entscheidungen,<br />
ob alle 847 erforderlichen<br />
Clips eines Sensorsockels vorhanden<br />
sind und sich an der richtigen<br />
Stelle befinden.<br />
Bildverarbeitungskomponenten<br />
aus einer Hand<br />
Grundlage für die Aufnahme der<br />
hochauflösenden Bilder in diesem<br />
System ist eine USB3 Vision-Kamera<br />
vom Typ ace2 Pro von Basler mit<br />
24 Megapixel Auflösung, die EMC<br />
vor allem durch ihr gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
überzeugt hat. In<br />
Kombination mit einem passenden<br />
1,1“ C-Mount-Objektiv von Basler,<br />
einem LED-Ringlicht von MBJ<br />
Alle erforderlichen Hard- und Softwarekomponenten für die<br />
Bildverarbeitung im System bezog EMC aus einer Hand von Rauscher. © EMC<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 25
Qualitätssicherung<br />
Temperaturmessung in der Elektronikindustrie<br />
Infrarotkamera PI 640i von Optris mit neuer Mikroskop-Optik<br />
Temperaturmessungen<br />
mit Auflösung im Mikrometer-Bereich<br />
Mit der neuen Mikroskop-Optik MO2X mit<br />
2-fach Vergrößerung ist die Infrarotkamera<br />
vom Typ PI 640i von Optris jetzt in der Lage,<br />
Infrarot bilder auch von komplexen Strukturen<br />
aufzunehmen.<br />
Die geometrische Auflösung beträgt mit der<br />
neuen Optik unglaubliche 8 µm. Für eine exakte<br />
Temperaturmessung werden 4x4 Pixel benötigt<br />
(MFOV), so dass man jetzt Objekte mit einer<br />
Größe von nur 34 µm messen kann. Damit<br />
können auch winzige Strukturen auf Chip-Level<br />
analysiert werden. Die thermische Auflösung<br />
erreicht mit 80 mK bei dieser Optik einen sehr<br />
guten Wert. Der Fokus der neuen Optik ermöglicht<br />
das Arbeiten in einer Distanz von 15 mm<br />
zum messenden Objekt.<br />
Elektronikbaugruppen bestehen aus immer<br />
kleineren Strukturen und sind sehr kompakt<br />
aufgebaut. Um Temperaturen auch bei Chip-<br />
Level-Strukturen exakt und geometrisch hoch<br />
aufgelöst zu messen, bringt Optris jetzt für die<br />
Infrarot kamera PI 640i eine neue Mikroskop-<br />
Optik auf den Markt.<br />
Optris GmbH<br />
www.optris.com<br />
Hohe Temperaturen haben einen negativen<br />
Einfluss auf die Lebensdauer von Elektronikkomponenten<br />
und Baugruppen. Hintergrund<br />
ist die beschleunigte Alterung vieler Halbleitermaterialien<br />
bei erhöhten Temperaturen. Diese<br />
können beispielsweise an einer schlechten<br />
elektrischen Verbindung durch den erhöhten<br />
Übergangswiderstand entstehen. Aber auch<br />
innerhalb von komplexen Halbleiterbauteilen<br />
wie Prozessoren kann es zu erhöhten Temperaturen<br />
kommen.<br />
Flexibel einsetzbar<br />
Da die Optiken an Infrarotkameras der PI-Serie<br />
einfach getauscht werden können, ist das System<br />
flexibel für verschiedene Messaufgaben einsetzbar.<br />
Zusammen mit dem mitgelieferten hochwertigen<br />
Mikroskop-Ständer mit Fein justierung<br />
lassen sich so mikroelektronische Bau gruppen<br />
sehr einfach untersuchen. Die maximale Auflösung<br />
der Infrarotkamera beträgt 640 x 480<br />
Pixel bei einer Framerate von 32 Hz und selbst<br />
wenn diese 125 Hz beträgt, kann die PI 640i mit<br />
640 x 120 Pixel überzeugen.<br />
Mit im Lieferumfang enthalten ist die lizenzfreie<br />
Analysesoftware PIX Connect, alternativ<br />
steht auch ein komplettes SDK zur Verfügung. ◄<br />
Fraunhofer Vision auf der Control<br />
Die Sonderschau »Berührungslose Messtechnik«<br />
des Fraunhofer-Geschäftsbereichs<br />
Vision wird auf der Control <strong>2024</strong> bereits zum<br />
18. Mal durchgeführt. Sie zeigt auf 300 qm in<br />
Halle 8 einen Querschnitt innovativer Technologien,<br />
Applikationen und Systemkomponenten<br />
aus dem Bereich der berührungslosen<br />
Mess- und Prüftechnik und gibt Anwendern<br />
eine erste Orientierungshilfe bei der Auswahl<br />
der zur Bewältigung der eigenen Prüfaufgaben<br />
geeigneten Technologie. Die Sonderschau hat<br />
sich bei Ausstellern und Messebesuchern als<br />
Marktplatz der Innovationen sowohl bei etabliert.<br />
„Zahlreiche Fraunhofer-Institute forschen und<br />
entwickeln im Bereich der Bildverarbeitung und<br />
der optischen oder akustischen Prüfung für die<br />
Qualitätssicherung. Am Control-Messestand<br />
<strong>2024</strong>, der vom Fraunhofer-Geschäftsbereich<br />
Vision koordiniert wird, werden dazu wieder<br />
aktuelle Neuentwicklungen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen zu sehen sein.<br />
Exponate<br />
Wir stellen dieses Jahr Exponate aus den<br />
Bereichen Inspektion von Oberflächen, optische<br />
3D-Messtechnik, Inline-Messen und Prüfen,<br />
Bauteilidentifikation oder Augmented Reality<br />
vor. Daneben werden auch Neuentwicklungen<br />
aus dem Bereich der zerstörungsfreien Prüfung<br />
mit Technologien wie Röntgen-Computertomographie,<br />
Terahertz, Ultraschall oder zu sehen<br />
sein. Weitere Themen sind die akustische Überwachung<br />
der Produktion sowie die Laserakustik.<br />
Zahlreiche Exponate arbeiten mit Verfahren<br />
der Künstlichen Intelligenz oder des Maschinellen<br />
Lernens, sodass sich Ineressenten auch<br />
hier einen Überblick über aktuelle Trends verschaffen<br />
können.<br />
Anwendungsbereiche<br />
Die Systeme und Lösungen der Fraunhofer-<br />
Institute kommen in zahlreichen Branchen zum<br />
Einsatz wie Automobil und -zulieferer, M aschinenund<br />
Anlagenbau, Luftfahrt, Kunststoff, Halbleiter,<br />
aber insbesondere auch in Zukunftsbranchen,<br />
wie der Batterie- bzw. Brennstoffzellenfertigung<br />
oder dem Recycling. Ebenso werden<br />
die Bereiche Robotik, Automatisierungstechnik,<br />
Prozesstechnik oder Sensorik angesprochen.<br />
Fraunhofer-Institut<br />
für Integrierte Schaltungen IIS<br />
Geschäftsbereich Vision<br />
www.vision.fraunhofer.de<br />
26 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Batteriemodule lückenlos optisch vermessen<br />
100-prozentige 3D-Inline-Vermessung in der Batteriezellenfertigung<br />
Qualitätssicherung<br />
Drei Batterie-Typen<br />
In der Elektromobilität kommen drei Typen<br />
von Batterien zum Einsatz: die Pouchzelle, die<br />
prismatische sowie die zylindrische Zelle. Sie<br />
unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Bauweise<br />
und den eingesetzten Materialien. Der<br />
Fokus von senswork liegt auf der Qualitätskontrolle<br />
der prismatischen und zylindrischen<br />
Batteriemodule, die aufgrund ihrer Bauweisen<br />
spezielle Herausforderungen in der Produktion<br />
mit sich bringen.<br />
ZScan Easy eignet sich zur schnellen 3D-Inline-Vermessung von Batteriemodulen. © senswork<br />
Halle 8, Stand 8202<br />
senswork<br />
www.senswork.com<br />
senswork, Experte für Machine-Vision- Systeme,<br />
präsentiert mit ZScan Easy auf der Control in<br />
Halle 8, Stand 8202 ein System zur schnellen<br />
3D-Inline-Vermessung von Batteriemodulen.<br />
Die Anwendung dieses Systems gewähr leistet<br />
eine umfassende Qualitätssicherung für prismatische<br />
und zylindrische Batteriezellenmodule in<br />
der Fertigung. Damit wird sichergestellt, dass alle<br />
funktions- und sicherheitsrelevanten Merkmale<br />
zu 100 Prozent erfüllt sind.<br />
Die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien<br />
für Elektroautos ist ein aufwendiger Prozess,<br />
der hohe Material- und Energiekosten mit sich<br />
bringt. Eine wirtschaftliche, prozesssichere Fertigung<br />
mit minimalem Ausschuss ist daher von<br />
entscheidender Bedeutung.<br />
Prismatische Zelle<br />
Die prismatische Zelle ist aktuell das häufigste<br />
Format für E-Autos. Sie zeichnet sich durch eine<br />
nahezu perfekte Kombination aus Energiedichte<br />
und Sicherheit bei langer Lebensdauer aus. Allerdings<br />
ist die Herstellung des Zellgehäuses aufwendiger<br />
als bei den anderen beiden Typen.<br />
Zylindrische Zelle<br />
Die zylindrische Zelle ist eine bewährte Technologie<br />
in der Batterieherstellung. Bedingt durch<br />
seine Bauweise ist dieser Zelltyp in der maximalen<br />
Lademenge begrenzt. Dadurch werden viele<br />
Zellen für eine hohe Leistung benötigt.<br />
Allen Zelltypen ist gemein, dass diese funktions-<br />
und vor allem auch sicherheitsrelevante<br />
Anforderungen erfüllen müssen. Diese können<br />
oft nur durch eine dreidimensionale Vermessung<br />
der Module überprüft werden, um Risiken wie<br />
Kurzschlüsse oder Überhitzung zu vermeiden.<br />
ZScan Easy<br />
Auf der Control stellt senswork mit ZScan Easy<br />
ein neues System zur Inline-3D- Vermessung<br />
von Batteriemodulen unter Verwendung von<br />
vier Flächenscannern des Herstellers Photoneo<br />
vor, das in wenigen Sekunden komplette Batteriemodule<br />
dreidimensional vermisst und die<br />
Ergebnisse direkt an die Produktion überträgt.<br />
Basierend auf dem senswork VisionCommander<br />
3D Metrology Framework kommen dabei<br />
typische Messfunktionen aus der GD&T-Welt zur<br />
Anwendung. Einzigartig sind dabei sowohl die<br />
schnelle Verarbeitung der 3D-Daten als auch die<br />
Kalibrierung der Einzelscanner in einen zusammengehörigen<br />
Koordinatenraum.<br />
Schnell und präzise<br />
ZScan Easy von senswork zeichnet sich durch<br />
Schnelligkeit, Präzision und Automatisierungsfähigkeit<br />
aus. Damit ermöglicht sie eine effiziente<br />
Qualitätskontrolle während des gesamten<br />
Produktionsprozesses. Unternehmen können<br />
dadurch nicht nur Zeit und Kosten einsparen,<br />
sondern auch die Qualität ihrer Batteriemodule<br />
auf ein neues Niveau heben. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 27
Qualitätssicherung<br />
Erkennung verborgener Objekte<br />
Das Unsichtbare sichtbar machen: Der neue RadarImager von Balluff<br />
der RadarImager über dem Förderband platziert<br />
wird, wirkt sich das auch positiv auf die<br />
Maschinenlänge aus.“<br />
Mit seinem RadarImager hat Balluff eine neue Lösung zur Objekterkennung entwickelt.<br />
Das industrielle 3D-Bildgebungssystem basiert auf einer Radartechnologie und durchleuchtet<br />
verschiedene Verpackungen.<br />
Mit moderner Radartechnologie durchleuchtet<br />
Balluff Verpackungen auf Vollständigkeit<br />
und Unversehrtheit. Kunden profitieren dabei<br />
von mehr Durchblick bei der Qualitätssicherung<br />
und -kontrolle.<br />
Erkennen, was optisch nicht sichtbar ist – effizient,<br />
automatisiert und schadlos: Mit seinem<br />
RadarImager hat der Sensor- und Automatisierungsspezialist<br />
Balluff eine neue Lösung zur<br />
Objekterkennung entwickelt. „Um in der Produktion<br />
maximalen Output zu erzielen, sind<br />
für Unternehmen die Qualitätssicherung und<br />
-kontrolle entscheidende Faktoren“, sagt Jörg<br />
Maier, Strategic Incubation Manager bei Balluff.<br />
„Mit unserer Lösung heben wir diese auf ein<br />
neues Level.“<br />
Mit Radar Analyse ermöglichen<br />
Das industrielle 3D-Bildgebungssystem basiert<br />
auf einer Radartechnologie und durchleuchtet<br />
verschiedene Verpackungen. Hierfür sendet der<br />
RadarImager elektromagnetische Wellen aus.<br />
Diese werden reflektiert bzw. absorbiert und<br />
mit einer Software in Bilder übersetzt. Über ein<br />
Gigabit-Ethernet Vision Protokoll gelangen die<br />
Bildstapel – eine Zusammensetzung einzelner<br />
Bildlagen – in die Auswertungssoftware.<br />
Die dabei gewonnenen Daten bilden die Grundlage,<br />
Unregelmäßigkeiten und Fremdkörper zu<br />
erkennen. So kann überprüft werden, ob Verpackungen<br />
vollständig und unversehrt sind.<br />
Zudem können die Oberflächen beschaffenheit<br />
erfasst, Verschlüsse geprüft und Füllstände<br />
erkannt werden. „Mit dem RadarImager unterstützen<br />
wir unsere Kunden dabei, die Prozesssicherheit<br />
zu erhöhen und mögliche Rückrufe<br />
und daraus entstehende Kosten zu vermeiden“,<br />
so Jörg Maier. „Der Fertigungsprozess<br />
wird kontinuierlich überwacht und die Messung<br />
kann direkt in die Linie eingebunden werden. Da<br />
Umgebungsunabhängiges<br />
Sensorprinzip<br />
Der RadarImager bietet nicht nur eine unkomplizierte<br />
Alternative zu aktuellen aufwendigen<br />
Maßnahmen, wenn es um das Durchleuchten<br />
von Produkten geht – er arbeitet auch ohne<br />
schädliche Strahlungen und ohne das Material<br />
zu beeinflussen. Der Vorteil des Verfahrens:<br />
Im verwendeten Frequenzbereich können<br />
elektromagnetische Wellen sämtliche<br />
nicht- leitfähige Materialien wie zum Beispiel<br />
Folien, Kartonagen und Kunststoffe durchleuchten.<br />
Metallische Gegenstände und Partikel werden<br />
weiterhin detektiert. Zudem stellt die Radartechnologie<br />
ein robustes Sensorprinzip dar, das<br />
selbst bei Staub, Rauch, Feuchtigkeit, widrigen<br />
Lichtbedingungen und rauen Oberflächen für<br />
optimale Ergebnisse sorgt.<br />
Verschiedene Industrien im Fokus<br />
Zum Einsatz kommt der RadarImager unter<br />
anderem im Bereich Food & Beverage sowie<br />
in der Verpackungs-, Kosmetik- und Pharmaindustrie.<br />
Während sich die Lebensmittelbranche<br />
durch eine enorme Varianz der Verpackungsarten,<br />
-formen und Anwendungsfällen auszeichnet,<br />
spielt beispielsweise bei Medikamenten und<br />
Nahrungsergänzungsmitteln die Qualitätssicherung<br />
eine wesentliche Rolle. ◄<br />
Balluff GmbH<br />
www.balluff.com<br />
Zum Einsatz kommt der RadarImager unter anderem in der Kosmetik- und Pharmaindustrie, sowie bei<br />
Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
28 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Mobile intelligente Ultra-Highspeed-Kameras<br />
High Speed Vision GmbH<br />
info@hsvision.de<br />
www.hsvision.de<br />
Die extrem lichtempfindlichen und vielseitigen<br />
neuen Kameras MEMRECAM GO-12 und GO-9<br />
mit ISO bis 200.000 (Mono) und bis 40.000 (Color)<br />
eignen sich bestens für Aufnahmen bei Tageslicht,<br />
und erübrigen zusätzliche Beleuchtungssysteme.<br />
Das ermöglicht die preiswerte präzise<br />
sporadische Ereignisanalyse in der Forschung,<br />
Entwicklung, Qualitätssicherung, Automatisierung<br />
und in Militärbereichen.<br />
Kompakt, robust, 2,9 kg leicht und mit Abmessungen<br />
von 128 x 128 x 135 mm eignet sich die<br />
Kamera auch bestens in begrenzten Räumen.<br />
Der direkt ansetzbare IDX-Akku kann externe<br />
Stromversorgung erübrigen und bietet maximale<br />
Flexibilität in der Anwendung. Mit einer vollen<br />
Auflösung von 1008 x 896 Pixel mit 12.000 fps<br />
(GO 12) und 9.000 fps (GO 9) wird eine große<br />
Anwendungsbandbreite geboten. Bei reduzierter<br />
Auflösung werden bis zu 220.000 fps erzielt.<br />
Herausragendes Leistungsmerkmal ist die<br />
WLAN-basierte integrierte Steuerung der Kamera<br />
und perfekte Bildkontrolle direkt über Smartphone,<br />
Tablet oder PC. Ohne spezielle Steuerungssoftwäre<br />
ermöglicht das auf besonders einfache<br />
Weise die Gestaltung von Anwendungen<br />
und minimiert die Einrichtzeit. Der bis zu 64 GB<br />
integrierte Ringspeicher bietet bis zu 64 Partitionen<br />
mit extrem schneller Datenübertragung.<br />
Die Kamera bietet Belichtungszeiten von 1/10 s<br />
bis nahezu 0,01 µs. ◄<br />
Build to last<br />
ColorLite feiert 20 jähriges Firmenbestehen –<br />
und ein optimiertes Inline- Spektralphotometer<br />
Seit Firmengründung setzt die ColorLite<br />
GmbH bei der Beleuchtung der Proben auf<br />
stabile und beständige Hochleistungs-LEDs<br />
sowie spektrale Farbmesstechnik der neuesten<br />
Generation. Diese Kombination garantiert<br />
präziseste Messergebnisse und eine lange<br />
Lebensdauer.<br />
Auf der Control <strong>2024</strong> legt die ColorLite GmbH<br />
mit dem Farbmesssystem sph ipm ihren Schwerpunkt<br />
auf die Inline-Farbmesstechnik. In Kombination<br />
mit unterschiedlichem Zubehör ist das<br />
System geeignet für alle Branchen.<br />
Halle 10, Stand 1619<br />
ColorLite GmbH<br />
www.colorlite.de<br />
Für den Einsatz direkt an der Produktionslinie<br />
sind die Komponenten den Anforderungen<br />
entsprechend robust in einem hochfesten<br />
Aluminiumgehäuse mit Touch-Display verbaut.<br />
Pünktlich zur Jubiläumsfeier bekam das Industrie-Spektralphotometer<br />
ein neues „Gesicht“<br />
verpasst. Die komplett neu entwickelte Software<br />
für das Inline-Messsystem erlaubt die<br />
Darstellung von Live-Messwerten, Trendanzeige,<br />
sowie Soll- und Istwerten direkt am<br />
Gerät. Dadurch ist die Basiseinheit autark und<br />
kommt ohne zusätzlichen Rechner aus. Die<br />
Auswertung der Messwerte sowie die Bedienung<br />
kann direkt an der Linie erfolgen.<br />
Mit verschiedensten Industrieschnittstellen<br />
(Profibus,-net, Ethernet, RS232/485) werden<br />
alle gängigen Ausgangsformate bedient. Eine<br />
Anbindung an übergeordnete Datenbanken als<br />
auch die Steuerung von Maschinenparametern<br />
sind Bestandteil des Leistungsumfangs.◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 29
Qualitätssicherung<br />
Batterietest- und Messmodule für die Automatisierung, Testing und Labor<br />
100 % Qualitätskontrolle in Sekundenbruchteilen<br />
Bild 2: Das All-in-One-Modul 2511 ist für den Einsatz in der automatisierten<br />
Fertigungsprüfung von Lithium-Ionen-Batteriezellen für eine lückenlose<br />
100 %ige Qualitätssicherung in Millisekunden prädestiniert.<br />
Bild 1a, b: In Batterien verbaute Zellen müssen möglichst identische<br />
Parameter aufweisen. Alle Bilder © burster<br />
Autor:<br />
Dipl. Chem. Andreas Zeiff<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
burster präzisionsmesstechnik<br />
gmbh & co kg<br />
info@burster.de<br />
www.burster.de<br />
Ob Telekommunikation, Werkzeuge,<br />
Freizeit oder Elektromobilität<br />
– viele moderne Geräte und<br />
Fahrzeuge arbeiten heute netzunabhängig<br />
mit Akkus. Damit diese<br />
zuverlässig funktionieren, müssen<br />
die einzelnen Akkuzellen möglichst<br />
homogene elektrische Eigenschaften<br />
haben und auch ihre mechanischen<br />
Verbindungen zu 100 %<br />
geprüft werden. Da für größere Batterien<br />
zum Teil hunderte Einzelzellen<br />
nötig sind, müssen die Messungen<br />
für die Zellenbewertung schnell,<br />
zuverlässig und sicher im Fertigungsprozess<br />
ablaufen. Moderne<br />
Industrie 4.0-taugliche Mess geräte<br />
für alle relevanten Parameter rund<br />
um die Einzelzell-Bewertung schaffen<br />
dafür die Voraussetzung.<br />
Eine Batterie<br />
ist ein Zusammenschluss gleicher<br />
Einheiten, bei elektrischen<br />
Batterien von einzelnen Akkuzellen,<br />
um im Verbund eine höhere<br />
Spannung oder Kapazität zu erzielen.<br />
Dadurch ist eine Batterie aber<br />
nur so gut wie die schwächste verbaute<br />
Akkuzelle. Batteriehersteller<br />
müssen daher alle Einzelzellen und<br />
sämtliche vorkonfigurierten Einzelmodule<br />
für die laufende Produktion<br />
auf ihre exakten Eigenschaften prüfen<br />
und in Qualitätsgruppen klassifizieren.<br />
Beim Akku eines Elektroautos<br />
beispielsweise sind jedoch<br />
meist einige hundert Zellen in mehreren<br />
Modulen verbaut. Diese große<br />
Anzahl in möglichst kurzer Zeit zu<br />
prüfen, stellt besondere Anforderungen<br />
an die Messtechnik. Langjährige<br />
Erfahrung beim Einsatz von elektrischen<br />
und mechanischen Messverfahren<br />
ist Voraussetzung, um die<br />
für die Batterieproduktion wesentlichen<br />
Eigenschaften in einer Messgerätefamilie<br />
zusammenzufassen.<br />
Die modernen Geräte können dann<br />
einzeln oder im Verbund eingesetzt<br />
werden. Sie sind Industrie 4.0-tauglich<br />
und lassen sich einfach mit den<br />
gängigen Feldbussen verbinden,<br />
in Fertigungsanlagen integrieren<br />
oder für Forschung und Entwicklung<br />
einsetzen.<br />
Elektrische Eigenschaften<br />
bei Einzelzellen prüfen<br />
An erster Stelle stehen bei der<br />
Zellen prüfung die individuellen elektrischen<br />
Eigenschaften der Einzelzellen.<br />
Wird in Reihenschaltung<br />
eine Zelle mit geringerer Kapazität<br />
verbaut, so kann der ganze Zellverbund<br />
insgesamt nur die geringere<br />
Strommenge abgeben. Es kann auch<br />
zum Totalausfall führen, da die Zelle<br />
mit geringerer Kapazität zuerst voll<br />
ist, die anderen aber weiter geladen<br />
werden und dabei die Zelle<br />
mit der geringsten Kapazität überhitzt.<br />
Auch beim Entladen kann die<br />
abweichende Zelle überhitzen. Ein<br />
weiteres Problem sind abweichende<br />
Innenwiderstände, die zu ungleichmäßiger<br />
Ladung und Erwärmung<br />
der Zellen führen. Daher müssen<br />
in Batterien verbaute Zellen möglichst<br />
identische Parameter aufweisen<br />
(Bild 1a,b). Da Akkupacks aus<br />
Einzelzellen verschiedener Formate<br />
(rund, Pouch, prismatisch) aufgebaut<br />
werden, muss die Messtechnik alle<br />
Varianten testen können.<br />
Hoher Durchsatz<br />
Bei oft tausenden von Einzelzellen<br />
ist ein hoher Durchsatz bei der<br />
Kontrolle unverzichtbar. Der Messgeräte-Einsatz<br />
in der automatisierten<br />
Fertigungsprüfung von Batteriezellen<br />
30 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Qualitätssicherung<br />
Bild 3: Eine abgestimmte PC-Software zur intuitiven Parametrierung/<br />
Konfiguration erleichtert das Erstellen individueller Messprogramme<br />
für eine lückenlose 100 %ige Qualitätssicherung<br />
in Sekundenbruchteilen<br />
erfordert daher umfangreiches<br />
Know-how. Ein extra für solche<br />
Aufgaben entwickeltes Messgerät<br />
ist das All-in-One-Modul 2511<br />
(Bild 2) des Messtechnikspezialisten<br />
burster. Es bietet neben einer<br />
AC-/DC-Innenwiderstandsmessung<br />
mit Werten von 0,1 µΩ…300 mΩ in<br />
4 Messbereichen von 10…300 mΩ<br />
eine Vierleiter-Messmethode für<br />
höchste Präzision und erlaubt,<br />
Mess- und Bewertungs ergebnisse<br />
in kürzester Zeit zu generieren. Die<br />
Messungen können im Frequenzbereich<br />
von 1 kHz, 100 Hz, 10 Hz,<br />
1 Hz und bei Spannungen von<br />
0...±5 VDC durchgeführt werden.<br />
Das kaskadierbare Batteriemessmodul<br />
erlaubt über Ein- bis Vielkanalanwendungen<br />
und Temperaturmessung<br />
in nur wenigen Millisekunden<br />
Aussagen zu Elektrolytund<br />
Elektrodenqualität im Vergleich<br />
zu den Herstellersollvorgaben. Die<br />
kompakte Bauweise sowie die Feldbus-Schnittstellen<br />
PROFINET und<br />
EtherCAT ermöglichen die einfache<br />
Integration in die Produktion. Eine<br />
darauf abgestimmte PC-Software zur<br />
intuitiven Parametrierung/Konfiguration<br />
erleichtert das Erstellen individueller<br />
Messprogramme (Bild 3).<br />
Hochstromverbindungen<br />
prüfen<br />
Bei Akkupacks müssen die einzelnen<br />
Zellen verbunden werden.<br />
Hierzu werden starre Busbar-<br />
Verbinder, Leitungen oder Federkontakte<br />
an die Zellen gedrückt,<br />
geschraubt, geschweißt oder verpresst.<br />
Dabei gilt es, vorgegebene<br />
Übergangswiderstände sehr genau<br />
einzuhalten, um Verlustleitung und<br />
Eigen erwärmung des Akkus zu<br />
minimieren. Bei den hohen Stückzahlen<br />
in der Fertigung sind auch<br />
hier Messgeräte mit sehr schneller<br />
Auswertungslogik gefragt. Mit bis<br />
zu 100 Messungen pro Sekunde<br />
ist der RESISTOMAT Typ 2311<br />
von burster auf die Anforderungen<br />
von High-Speed-Anwendungen<br />
in der Automation zugeschnitten<br />
(Bild 4a,b). Zuleitungs- bzw. Übergangswiderstände<br />
an den Prüfkontakten<br />
werden durch die Vierleiter-<br />
Messmethode eliminiert. Eine integrierte<br />
Kabelbrucherkennung überwacht<br />
die Messleitungen. Trotz eines<br />
Messbereichs von 20 mΩ…200 kΩ<br />
bei einer Auflösung bis 1 μΩ und<br />
Bild 4a, b: Der RESISTOMAT Typ 2311 ist auf die Anforderungen von<br />
High-Speed-Anwendungen in der Automation zugeschnitten.<br />
einer Messgenauigkeit ≤0,03 % v.M.<br />
erreicht das Prüfgerät Highspeed-<br />
Messungen ab 10 ms pro Messung<br />
inklusive Bewertung. Die Klassifizierungen<br />
und Selektierungen übernimmt<br />
ein 2- und 4-fach-Komparator<br />
mit Schaltausgängen. Alle<br />
Geräteeinstellungen können individuell<br />
in bis zu 32 unterschiedlichen<br />
Messprogrammen parametriert<br />
werden, wahlweise auch über<br />
die Ethernet-, USB- (Standard) oder<br />
Feldbus-Schnittstellen (Option). Der<br />
integrierte Datenlogger kann bis zu<br />
900 Messwerte pro Messprogramm<br />
abspeichern.<br />
Bild 5: Beim Erfassen und Validieren<br />
der Fügekräfte mit dem X/Y-Prozess-<br />
Controller DIGIFORCE 9307 fallen<br />
eventuelle Fügefehler sofort auf.<br />
Mechanische Messwerte<br />
bestimmen<br />
Auch mechanische Kenngrößen<br />
sind bei der Akkufertigung wichtig.<br />
So lässt sich in der Fertigungslinie<br />
durch Messen von Anzugdrehmomenten<br />
und Anzugskräften sicherstellen,<br />
dass Kontaktflächen sicher<br />
montiert sind und die Übergangswiderstände<br />
möglichst gering ausfallen.<br />
Auch beim Verpressen von<br />
Hochstromkontakten auf Leiterplatten<br />
oder Einschieben einzelner Zellen<br />
in Halteröhren oder Boxen gilt<br />
es, die auftretenden Kräfte zu messen.<br />
Erfassen und Validieren der<br />
Fügekräfte decken eventuelle Fügefehler<br />
sofort auf. Eine Kraft/Weg-<br />
Einpressüberwachung mit Fenster-<br />
und Hüllkurven technik erlaubt<br />
z. B. die Erfassung von Min/Max- -<br />
Spitzenwerten und Kraft-Mittelwerten<br />
in einem parametrierten Toleranzbereich.<br />
Mit dem X/Y-Prozess-<br />
Controller DIGIFORCE 9307 (Bild 5)<br />
sind solche Prüf methoden einfach<br />
umzusetzen. Über eine Anbindung<br />
via PROFINET, EtherCAT, EtherNet/<br />
IP und Ethernet UDP unterstützt das<br />
Modul eine flexible Ablaufsteuerung<br />
und Mess datenerfassung. Bis zu<br />
128 Messprogramme ermöglichen<br />
eine hohe Produkt varianz. Wird beispielsweise<br />
für das Einsetzen einzelner<br />
Zellenplatten/Zellenblöcke in ein<br />
Zellengehäuse der Kraft-Weg überwacht,<br />
können für die Optimierung<br />
der Taktzeit immer mehrere Einheiten<br />
gleichzeitig gefügt und mit Hilfe von<br />
kaskadierten DIGIFORCE-Controllern<br />
jede einzelne Platte erfasst und<br />
ausgewertet werden.<br />
Langzeitüberwachung<br />
des Ausdehnungsverhaltens<br />
von Akkuzellen<br />
Doch nicht nur zeitkritische Messungen<br />
in der Fertigungslinie sind<br />
wichtig, auch für Labormessungen<br />
zum Batterieverhalten von Einzelzellen<br />
und Akkupacks, beispielsweise<br />
in der Entwicklung oder für Stichproben<br />
kontrollen, werden Messgeräte<br />
gebraucht. Damit lassen sich<br />
auch mechanische Messwerte zur<br />
Langzeitbeobachtung z. B. der Ausdehnung<br />
bei Lade- und Entladezyklen<br />
oder der Bestimmung der auftretenden<br />
Kräfte mit Über wachung<br />
der Temperaturen bzw. zur Optimierung<br />
der Druckverteilung und<br />
Lebensdauer leicht bestimmen. Der<br />
burster Druckkraftsensor 8526 eignet<br />
sich durch die kleine Bauform<br />
und drei Befestigungs bohrungen<br />
für solche Aufgaben in unterschiedlichen<br />
Anwendungs gebieten (Bild 6).<br />
Selbst Winkelfehler in der Krafteinleitung<br />
von bis zu 3° Abweichung<br />
zur Messachse beeinflussen das<br />
Messergebnis nur sehr gering. Sein<br />
breites Messbereichsspektrum von<br />
0…100 N bis 0...1 MN erlaubt nicht<br />
nur bei Akkuzellen z. B. die genaue<br />
Erfassung der Kräfte bzw. die Ausdehnung<br />
mit der Temperatur beim<br />
Laden und Entladen der Zellen.<br />
Das wiederum gestattet eine exakte<br />
Bewertung des Langzeitverhaltens<br />
und des Alterungsprozesses.◄<br />
Bild 6: Mechanische Messwerte<br />
zur Langzeitbeobachtung der<br />
Ausdehnung bei Lade- und<br />
Entladezyklen oder der Bestimmung<br />
der auftretenden Kräfte<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 31
Künstliche Intelligenz<br />
Tiny-ML – Mikrocontroller erkennen Anomalien<br />
Energie- und ressourcenschonende Lösungen für die erfolgsorientierte Digitalisierung im Mittelstand<br />
Bild 1: Drei typische SBCs, oben ein Raspberry Pi, in der Mitte dessen<br />
abgespeckte Variante Raspberry Pi zero, unten das Evaluationsboard<br />
des MAX78000.<br />
Der erwartete Wertbeitrag von KI<br />
in Höhe 488 Milliarden EUR [1] im<br />
Jahr 2025 für die deutsche Industrie<br />
steht im krassen Missverhältnis<br />
zu den Ergebnissen einer Studie<br />
im Auftrag des Wirtschaftsministeriums:<br />
Nur rund 6 % der deutschen<br />
Unternehmen nutzen KI;<br />
die meisten davon Großunternehmen<br />
und Startups. Im klassischen<br />
Mittelstand ist sicherlich ein großes<br />
Potenzial vorhanden - aber wie<br />
schon bei Industrie 4.0/Big Data<br />
Autoren:<br />
Andreas Federl (li), M.Sc.<br />
TH Deggendorf<br />
Markus Böhmisch (re), M.Sc.<br />
Entwicklungsingenieur<br />
Elec-Con technology GmbH<br />
www.elec-con.com<br />
klemmt die Säge bei der Einführungs-<br />
und Umsetzungsunterstützung<br />
für die ersten Gehversuche.<br />
Der nachfolgende Artikel will Hilfe<br />
zur Selbsthilfe geben, zeigt bewährte<br />
Umsetzungsmethoden auf, vermittelt<br />
Praxiserfahrung und versucht,<br />
auf bereits bekannte Fallstricke aufmerksam<br />
zu machen. Denn gerade<br />
in der Zustandsüberwachung und<br />
vorausschauenden Wartung bieten<br />
sich Einsatzfelder für KI im industriellen<br />
Umfeld, die eine schnelle<br />
Amortisation versprechen.<br />
Was ist KI<br />
für den Mittelstand?<br />
Bei KI denken viele erst einmal<br />
an Chat-GPT und ähnliche Systeme<br />
(Bild 2). Diese Systeme sind<br />
sehr mächtig - haben aber auch<br />
einen entsprechenden Hunger nach<br />
Energie. Nach einer US-amerikanischen<br />
Studie benötigt allein das<br />
Training eines einzelnen dieser KI-<br />
Modelle mindestens so viel elektrische<br />
Energie wie 100 Haushalte.<br />
Bild 2 zeigt ein Foto, das niemals<br />
gemacht wurde. KI hat den real existierenden<br />
Unternehmer Jeff Bezos<br />
in eine fiktive Szene kurz vor dem<br />
Launch seiner Website amazon.com<br />
eingebettet. Das Spiel Mars Marauder<br />
(unten rechts) gab es nie; das<br />
iPhone (unten links, kaum erkennbar)<br />
wurde 2007 vorgestellt - und<br />
damit 12 Jahre nach dem behaupteten<br />
Fototermin.<br />
Doch auch kleinere KI-Modelle,<br />
wie sie z. B. in der mittelständischen<br />
Industrie zum Einsatz kommen können,<br />
benötigen Strom. Je mehr KI-<br />
Modelle auf Desktop-PCs zum Einsatz<br />
kommen, desto schneller werden<br />
sie sich zu einem weiteren Lastfaktor<br />
für die Energieversorgung entwickeln<br />
- und der Stromverbrauch<br />
zu einem Kostenfaktor.<br />
Ressourcenund<br />
energieeffiziente<br />
KI-Lösungen<br />
Aus diesen Überlegungen heraus<br />
ging das Labor für hardwarenahe<br />
Digitalisierung an der Technischen<br />
Hochschule Deggendorf (THD)<br />
der Frage nach, wie sich ressourcen-<br />
und energieeffiziente KI-<br />
Lösungen entwickeln und umsetzen<br />
lassen. Der Fokus liegt dabei<br />
auf eng begrenzten Anwendungen,<br />
welche auf vergleichsweise kleinen<br />
und preiswerten Rechnern<br />
oder Mikrocontrollern laufen können.<br />
Entsprechend werden solche<br />
Lösungen nachfolgend als “Tiny”<br />
bezeichnet. Gemeinsam mit dem<br />
Unternehmen Elec-Con technology<br />
aus Passau, Hersteller digital<br />
geregelter Stromversorgungen,<br />
untersucht die THD, welche spezifischen<br />
Möglichkeiten, aber auch<br />
Einschränkungen sich aus dem<br />
Einsatz solcher Modelle ergeben.<br />
Schon Künstliche Intelligenz<br />
oder nur<br />
Maschinelles Lernen?<br />
Prinzipiell zielt Künstliche Intelligenz<br />
(KI) darauf, Maschinen zu<br />
befähigen, angemessen und vorausschauend<br />
in ihrer Umgebung zu<br />
agieren, also auch bis zu einem<br />
gewissen Grad Sinneseindrücke<br />
zu erfassen und darauf zu reagieren,<br />
Informationen aufzunehmen<br />
und zu verarbeiten, als auch Wissen<br />
zu speichern, Sprache zu verstehen<br />
und zu erzeugen sowie perspektivisch<br />
Probleme zu lösen und<br />
Ziele zu erreichen.<br />
Bereits anhand dieser Definition<br />
wird klar, dass so ein Ansatz viel zu<br />
mächtig ist, um damit vergleichsweise<br />
einfache Herausforderungen<br />
zu lösen, etwa zu erkennen, dass ein<br />
gerade gefertigtes Teil in bestimmten<br />
Eigenschaften vom erwarteten<br />
Ergebnis abweicht.<br />
Maschinelles Lernen<br />
Daher fokussiert sich dieser Artikel<br />
auf das Teilgebiet Maschinelles<br />
Lernen (ML) der Künstlichen Intelligenz.<br />
Um ein fehlerhaft gefertigtes<br />
Teil sicher identifizieren zu können,<br />
muss die Maschine viele, viele Gut-<br />
Teile “gesehen” und erfasst haben.<br />
Durch diesen iterativen Prozess<br />
lernt das System, dass bestimmte<br />
Abweichungen tolerabel sind (etwa,<br />
weil in der Realität Fertigungstoleranzen<br />
nicht vermeidbar sind).<br />
Damit sind auch bereits die Kernbereiche<br />
des maschinellen Lernens<br />
umrissen. Aus den Daten, mit<br />
denen das System “gefüttert” wird,<br />
etwa Kamerabilder einer bestückten<br />
Leiterplatte, entwickeln entsprechende<br />
Algorithmen ein statistisches<br />
Modell. Das System lernt<br />
also nicht einfach Bilder auswendig,<br />
sondern es versucht, in jedem<br />
neuen Kamerabild bereits gelernte<br />
Muster und Gesetzmäßigkeiten zu<br />
erkennen.<br />
Unbekannte Daten<br />
selbständig beurteilen<br />
Ziel ist es, das System zu befähigen,<br />
neue, bisher unbekannte<br />
Daten selbständig zu beurteilen.<br />
Also z. B. in einem neuen Kamerabild<br />
zu erkennen, ob ein Widerstand<br />
auf einer Leiterplatte nur verrutscht<br />
aber beidseitig kontaktiert ist<br />
(Gut-Teil), oder aber z. B. der Widerstand<br />
fehlt oder ein “Grabstein” produziert<br />
worden ist (Bild 3). In diesem<br />
Fall aktiviert das System z. B.<br />
die automatisierte Aussonderung<br />
und leitet die Baugruppe mit der<br />
Info über die identifizierten Fehler<br />
weiter zur Nacharbeit.<br />
Bild 3 zeigt den Grabsteineffekt:<br />
Wenn sich beim Reflow-Löten kleine<br />
Bauteile aufstellen, ist ein Teil der<br />
Anschlüsse nicht kontaktiert. Die-<br />
32 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Künstliche Intelligenz<br />
ser Fehler tritt in der Elektronikfertigung<br />
häufig auf. Da Widerstände<br />
vergleichsweise klein sind (bei der<br />
Bauform 0402 etwa 1 mm lang und<br />
0,5 mm breit), sind die Fehler nicht<br />
immer leicht zu erkennen; die Suche<br />
für das menschliche Auge ist ermüdend.<br />
Daher kommt für solche Analysen<br />
immer öfter KI zum Einsatz.<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Hat man also, wie gerade skizziert,<br />
eine bestimmte Aufgabe identifiziert,<br />
die per Tiny-ML gelöst werden<br />
soll, stellt sich die Frage nach<br />
der erforderlichen Leistungsfähigkeit.<br />
Ein System, das zwingend hochaufgelöste<br />
Bilder mehrerer Video-<br />
Kameras verarbeiten muss, benötigt<br />
zweifellos mehr (Rechen-)Leistung,<br />
als ein System, das lediglich<br />
Standbilder zur Beurteilung heranzieht.<br />
Häufig stellt man bei dieser<br />
Betrachtung fest, dass ein Embedded-Rechner<br />
oder ein entsprechend<br />
ausgestatteter Mikrocontroller für die<br />
Aufgabe völlig ausreicht.<br />
Weiterführende<br />
Überlegungen<br />
Wenn es gelingt, Tiny-ML direkt<br />
auf einem Embedded-Rechner oder<br />
Mikrocontroller zu realisieren, ergeben<br />
sich daraus einige Vorteile.<br />
• Ressourcen- und Energieverbrauch:<br />
Tabelle 1 vergleicht die<br />
wesentlichen Parameter einiger<br />
grundsätzlich geeigneter Systeme<br />
mit einem Desktop-PC.<br />
• Datensicherheit und Datenschutz:<br />
Bei ausreichender Ausstattung<br />
mit Rechenleistung bleiben<br />
die gesammelten Daten auf<br />
dem System. Weder für die Auswertung<br />
noch für das Training<br />
des Systems müssen rückverfolgbare<br />
oder auf einzelne Personen<br />
beziehbare Rohdaten weitergegeben<br />
werden. Stattdessen<br />
gibt ein entsprechend leistungsfähiges<br />
System nur hoch aggregierte<br />
und anonymisierte Daten<br />
an übergeordnete Systeme weiter.<br />
• Cybersicherheit: KI-Systeme<br />
sind beliebte Ziele für Hackerangriffe,<br />
und diese können durchaus<br />
sehr subtil sein, etwa indem<br />
ein böswilliger Angreifer dem System<br />
bestimmte Botschaften “beibringt”.<br />
Embedded Systeme sind<br />
prinzipbedingt viel weniger angreifbar.<br />
Zum einen wegen fehlender<br />
oder eingeschränkter Netzwerkanbindung,<br />
zum anderen aber auch,<br />
weil darauf z. B. Betriebssysteme<br />
zum Einsatz kommen, für die es<br />
kaum entsprechende Schad- oder<br />
Angriffswerkzeuge gibt.<br />
Links im Bild: Bestückvorgang. Rechts: nach dem Löten<br />
(1) Lötstopplack<br />
(2) Pad (Anschlussfläche)<br />
(3) Lötstopplack<br />
(4) Lötvorgang<br />
(5) Lötverbindung auf einer Seite<br />
(6) Grabstein: Das Bauteil hat sich aufgestellt<br />
Bild 3: Grabsteineffekt: Wenn sich beim Reflow-Löten kleine Bauteile<br />
aufstellen, ist ein Teil der Anschlüsse nicht kontaktiert. © Elec-Con<br />
Bild 2: Dieses Foto ist niemals gemacht worden. KI hat den real<br />
existierenden Unternehmer Jeff Bezos in eine fiktive Szene eingebettet.<br />
© gemeinfrei<br />
Bei einem entsprechenden Systemzuschnitt<br />
ist es technisch auch<br />
nicht möglich, dieses bzw. das angeschlossene<br />
Netzwerk über die Sensoren<br />
anzugreifen [2]. Mittels eines<br />
KI-Ansatzes kann bei bestimmten<br />
Aufgaben sogar komplett auf Sensoren<br />
verzichtet werden. Das reduziert<br />
die Systemkosten und kann<br />
die Cybersicherheit deutlich verbessern.<br />
So gelingt es etwa, mittels<br />
Tiny-ML das Strom-Zeit-Profil<br />
eines Verbrauchers auszuwerten<br />
und darin Anomalien zu identifizieren.<br />
Nur ein Beispiel dafür ist<br />
das zuverlässige Erkennen eines<br />
beschädigten CPU-Lüfters einer<br />
Hochleistungs-Grafikkarte.<br />
Zustandsüberwachung<br />
und vorausschauende<br />
Instandhaltung<br />
Im industriellen Umfeld sind Applikationen<br />
im Bereich der Zustandsüberwachung<br />
und der vorausschauenden<br />
Wartung häufige erste Einsatzgebiete<br />
von KI-Verfahren, weil<br />
sie in aller Regel wenig komplex<br />
sind, aufgrund vermiedener ungeplanter<br />
Maschinenstillstände aber<br />
eine kurze Amortisationszeit versprechen.<br />
Gerade wenn es darum geht,<br />
unscharfe Muster oder Anomalien<br />
zu erkennen, kann Tiny-ML seinen<br />
Vorteil ausspielen. Damit lassen<br />
sich auch Prognosen über die nahe<br />
Zukunft treffen, basierend auf den<br />
gesammelten Daten und erlernten<br />
Mustern. Ein Beispiel ist das Erkennen<br />
des bevorstehenden Ausfalls<br />
eines Lagers. Rechtzeitig vor dem<br />
ungeplanten Stillstand lässt sich<br />
der Austausch des Lagers in die<br />
Wartungsschicht verschieben und<br />
sich so die Effizienz von Wartungsprozessen<br />
erheblich steigern [3].<br />
Anwendung von KI<br />
in eingebetteten Systemen<br />
Als Plattform für eingebettete<br />
Systeme dienen häufig SBCs [4].<br />
Beispiele für solche Systeme sind<br />
Raspberry Pi, BeagleBone oder<br />
Arduino. Diese kleinen Universalrechner<br />
kommen auch in der Automatisierung,<br />
der Robotik, zur Anbindung<br />
von Geräten an das IoT (Internet<br />
der Dinge) oder in der Lehre zum<br />
Einsatz. Sie sind günstig, vielseitig<br />
verwendbar sowie einfach zu programmieren.<br />
Die permanente Arbeit einer weltweiten<br />
Community sorgt dafür, dass<br />
es für viele Applikationen bereits<br />
Beispiellösungen gibt; man das<br />
Rad also nicht immer vollständig<br />
neu erfinden muss.<br />
Spezieller SBC<br />
Je höher die Stückzahl eines<br />
Geräts ist, desto mehr lohnt sich<br />
die Entwicklung eines speziellen<br />
SBC mit applikationsspezifischer<br />
Programmierung für genau diese<br />
Anwendung. Teilweise werden solche<br />
Systeme um dafür optimierte<br />
Mikroprozessoren bzw. Mikrocontroller<br />
herum aufgebaut. So sind<br />
etwa in modernen Kraftfahrzeugen<br />
bis zu hundert solcher eingebetteter<br />
Systeme im Einsatz; dort<br />
allerdings häufig als Steuergeräte<br />
bezeichnet. Das Aufgabenspektrum<br />
reicht von der komplexen und mit<br />
mehreren Mikrocontrollern bestückten<br />
Motorsteuerung über Bremssysteme,<br />
Navigations- und Entertainment-Systeme<br />
bis hin zum elektronischen<br />
Blinker-Relais.<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 33
Künstliche Intelligenz<br />
Leistungsdaten in Vergleich<br />
PC Raspberry Pi 2 (B) Raspberry Pi (Zero) Arduino Nano MAX78000FTHR<br />
CPU Intel ARM Cortex A7 ARM Cortex A7 megaAVR ARM Cortex M4<br />
+ Neural Network<br />
Accelerator<br />
Taktfrequenz [GHz] 2…5 0,6 1 0,016 0,1<br />
Anzahl Kerne 1…8 4 1 1 2<br />
Busbreite [bit] 64 32 32 8 32<br />
Arbeitsspeicher [GB] 4…32 4 0,512 0,000032 0,00064<br />
Rechenleistung [GFLOPS] 200…400 4….5 0,2…0,3 0,0013<br />
Stromaufnahme (typ.) [W] 60 5 1,3 0,17 0,25<br />
Raumbedarf (typ) [l] 5 0,12 0,03 0,01 0,02<br />
Energiebedarf [8] [kWh] 5.256 438 113 15 22<br />
Energiekosten [9] [EUR] 1.300 110 28 4 6<br />
Preis (typ.) [EUR] 1.000 60 30 20 60<br />
Tabelle 1: Vergleich der Leistungsdaten unterschiedlicher Rechner-Plattformen<br />
Tiny-ML-Applikationen<br />
Sowohl SBCs als auch Mikroprozessoren<br />
sind wegen ihrer Flexibilität<br />
sowie ihrer kleinen Abmessungen<br />
ideal für Tiny-ML-Applikationen<br />
geeignet. Sie sind in der Lage,<br />
komplexe Berechnungen durchzuführen,<br />
während sie gleichzeitig<br />
wenig Energie verbrauchen (siehe<br />
Tabelle 1). Zwar können preiswerte<br />
SBCs nicht mit den Rechenleistungen<br />
von PCs mithalten; dies<br />
ist aber auch nicht zwingend erforderlich:<br />
Viele KI-Modelle können<br />
so optimiert werden, dass sie trotz<br />
begrenzter Ressourcen anspruchsvolle<br />
Aufgaben erfüllen können.<br />
Durch die geschickte Anpassung<br />
der KI-Modelle an die begrenzten<br />
Ressourcen von eingebetteten Systemen<br />
können diese mit geringem<br />
Energieverbrauch und minimaler<br />
Datenverarbeitung effektiv arbeiten.<br />
So lässt sich ein leistungsfähiges<br />
KI-System mit Ressourceneffizienz<br />
und Datensparsamkeit<br />
kombinieren.<br />
Energie- und<br />
Ressourceneffizienz<br />
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass<br />
man für den Preis eines PCs rund<br />
50 Arduino-Boards bekommt - die<br />
zusammen etwa den halben Stromverbrauch<br />
des PCs haben. Gerade<br />
eine geringe Stromaufnahme ist ein<br />
wichtiges Kriterium für Geräte und<br />
Systeme, die aus dezentralen Energiequellen<br />
wie Solarzellen, Batterien<br />
oder Akkus versorgt werden. Entscheidend<br />
dabei ist der sparsame<br />
Umgang mit Daten, und zwar aus<br />
folgenden Gründen:<br />
• Beschränkte Ressourcen: Eingebettete<br />
Systeme sind sparsam<br />
ausgestattet und daher in aller<br />
Regel nicht in der Lage, große<br />
Datenmengen zu speichern oder<br />
zu verarbeiten. Entsprechend kommen<br />
hier ML-Modelle zum Einsatz,<br />
welche selbst wenig Speicherplatz<br />
benötigen und mit vergleichsweise<br />
kleinen Datensätzen<br />
effektiv arbeiten können.<br />
• Hier sei angemerkt, dass für eine<br />
effiziente Zustandsüberwachung<br />
teilweise ein sehr tiefes Systemverständnis<br />
erforderlich ist, um<br />
die relevanten Daten zu identifizieren<br />
und die für eine sinnvolle<br />
Auswertung minimal erforderliche<br />
Datenrate festzulegen.<br />
• Energieeffizienz: Häufig arbeiten<br />
eingebettete Systeme in Umgebungen,<br />
in denen Energie eine<br />
begrenzte Ressource ist. Das<br />
Verarbeiten großer Datenmengen<br />
erfordert mehr Rechenleistung<br />
und damit mehr Energie.<br />
Entsprechend führen daten- und<br />
rechensparsame Modelle zu einem<br />
reduzierten Energieverbrauch.<br />
• Datenschutz: Nicht selten erfassen<br />
eingebettete Systeme persönliche<br />
oder in anderer Weise sensible<br />
Daten. Datensparsamkeit<br />
kann dazu beitragen, die Menge<br />
der gesammelten und gespeicherten<br />
Daten zu minimieren und lokal<br />
zu halten und so die Privatsphäre<br />
der Nutzer zu schützen.<br />
KI-Modelle<br />
lassen sich komprimieren<br />
Wie erreicht man im KI-Umfeld<br />
einen sparsamen Umgang mit Daten?<br />
Zum einen durch die Komprimierung<br />
des Modells. Dazu kommen etwa<br />
folgende Techniken zum Einsatz:<br />
• Quantisierung: Codieren der<br />
Parameter bzw. Gewichte in niedrigerer<br />
Präzision. Etwa, indem<br />
diese nicht - wie während des Trainings<br />
- als 32-Bit- oder 64-Bit-Gleitkommazahlen<br />
dargestellt werden,<br />
sondern z. B. als Festkommazahlen<br />
oder ganzzahlig mit entsprechender<br />
Skalierung. Denn<br />
gerade für kleine Mikrocontroller-<br />
Architekturen, wie etwa Cortex M3,<br />
die nicht über eine Gleitkomma-<br />
Recheneinheit verfügen, stellen<br />
solche mathematischen Operationen<br />
einen hohen Rechenaufwand<br />
mit entsprechendem Energiebedarf<br />
dar.<br />
• Pruning: Bei diesem Verfahren<br />
sucht man gezielt nach unwichtigen<br />
Gewichtungen. Werden solche<br />
gefunden, werden sie entfernt;<br />
teilweise lassen sich auch komplette<br />
Feature-Kanäle entfernen<br />
(z. B. extrem seltene Ereignisse).<br />
Anschließend trainiert der Entwickler<br />
das Modell neu, um den vom<br />
Pruning verursachten Genauigkeitsabfall<br />
zu kompensieren.<br />
• Wissensdestillation: Hier versucht<br />
man, das Wissen eines<br />
komplexen, tief strukturierten<br />
Modells möglichst ohne Verlust<br />
der Gültigkeit auf ein kleineres<br />
Modell zu skalieren. Hintergrund<br />
dafür ist, dass das umfangreiche<br />
Modell zwar sehr viel mehr Details<br />
verarbeitet, dieses im konkreten<br />
Fall aber nicht benötigt wird. Entsprechend<br />
kann das kompaktere<br />
Modell auf eine weniger leistungsfähige<br />
Hardware-Plattform portiert<br />
werden.<br />
Edge-Computing<br />
Ein weiterer Ansatz zum Sparen<br />
von Daten und Energie ist Edge-<br />
Computing: Anstatt Rohdaten zur<br />
Verarbeitung an einen zentralen<br />
Server zu senden, findet die Datenverarbeitung<br />
direkt auf dem eingebetteten<br />
System statt. Da weniger<br />
Daten (ggf. drahtlos) übertragen<br />
werden müssen, sinkt der Energieaufwand<br />
für die Datenübertragung.<br />
Gleichzeitig gewinnt man an Sicherheit<br />
und garantiert die Privatsphäre<br />
(siehe oben).<br />
KI-Integration<br />
in Mikrocontrollern<br />
und Einplatinenrechnern<br />
Der Raspberry Pi (siehe Tabelle 1)<br />
ist ein Beispiel für einen kostengünstigen,<br />
kompakten Einplatinenrechner,<br />
der sich zunehmend<br />
auch in industriellen Applikationen<br />
findet. Diese SBCs lassen sich im<br />
KI-Umfeld auch gut als Knoten in<br />
einem verteilten KI-System nutzen.<br />
Jeder Knoten führt dabei individuelle<br />
Aufgaben aus und trägt zur<br />
Gesamtleistung des Systems bei.<br />
Die Programmierung erfolgt häufig<br />
in Python (siehe Kasten).<br />
KI-Rechenwerke<br />
Mittlerweile gibt es erste Mikrocontroller<br />
auf dem Markt, welche<br />
nicht nur CPUs beinhalten, sondern<br />
auch spezifische KI-Rechenwerke.<br />
Mit solchen Bausteinen lassen sich<br />
leistungsfähige, verteilte KI-Sys-<br />
34 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Künstliche Intelligenz<br />
teme mit geringstem Energieverbrauch<br />
umsetzen. Ein Beispiel ist<br />
der MAX78000, der dafür entwickelt<br />
wurde, neuronale Netzwerke auszuführen<br />
[5]. Seine CNN-Beschleunigungseinheit<br />
[6] ermöglicht es, KI-<br />
Inferenzen [7] mit nur Mikrojoule<br />
an Energieverbrauch durchzuführen.<br />
Tabelle 2 vergleicht wesentliche<br />
Eigenschaften dieses Mikrocontrollers<br />
mit einem Raspberry Pi.<br />
Der MAX78000 ist als System-ona-Chip<br />
(SoC) konzipiert und kann<br />
Updates seines neuronalen Netzwerks<br />
im laufenden Betrieb vornehmen.<br />
Dies macht ihn zu einem flexiblen<br />
und gut anpassbaren Werkzeug<br />
für eingebettete KI-Anwendungen.<br />
In der Praxis werden die<br />
neuronalen Netzwerke zunächst in<br />
gängigen Tools, wie etwa PYTorch<br />
(auf dem PC) trainiert, bevor sie<br />
mit den von Maxim bereitgestellten<br />
Werkzeugen auf den Mikrocontroller<br />
portiert werden.<br />
Ausblick<br />
Vorbeugende Instandhaltung und<br />
Zustandsüberwachung sind gute<br />
Einsteiger-Applikationen für den<br />
Einsatz von KI im Mittelstand. Mittels<br />
ML-Verfahren lassen sich z. B.<br />
schleichende oder typische Veränderungen<br />
in Strom-Zeit-Profilen erkennen,<br />
ohne dass es zusätzlicher Sensoren<br />
etc. bedarf. Für Einsteiger ist<br />
die große Community bei den verbreiteten<br />
SBCs ein nicht zu unterschätzender<br />
Einsatzbeschleuniger.<br />
Für fortgeschrittene Anwender<br />
macht es Sinn, sich mit den Möglichkeiten<br />
spezieller KI-Mikrocontroller<br />
vertraut zu machen. Generell<br />
empfehlen die Autoren, mit smarten<br />
Ansätzen zu arbeiten und damit mit<br />
kleinen, energie- und ressourceneffizienten<br />
Lösungen. Für das Erkennen<br />
von sich abzeichnenden Schäden<br />
durch Verschleiß, blockierter<br />
Lüfter oder fehlerhafter Druckvorgänge<br />
ist sicherlich kein High-End-<br />
IPC als Recheneinheit erforderlich.<br />
Vergleich Raspberry Pi / MAX 78000FTHR<br />
Raspberry Pi<br />
MAX 78000FTHR<br />
Weit verbreitet +++ --<br />
Große Community +++ --<br />
Vielfältige Anschlussmöglichkeiten ++ +<br />
Rechenleistung / Speicher + -<br />
KI-Rechenleistung + ++<br />
KI-Flexibilität [10] - +++<br />
Energieeffizienz / geeignet für mobile Applikationen - ++<br />
Einfache Programmierung + -<br />
Spezialisierte KI-Hardware - +++<br />
Tabelle 2: Vergleich Raspberry Pi / MAX 78000FTHR<br />
Wer schreibt:<br />
Andreas Federl ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter sowie Doktorand<br />
im Labor für hardwarenahe Digitalisierung<br />
an der Fakultät Elektrotechnik<br />
und Medientechnik (EMT)<br />
der Technischen Hochschule Deggendorf<br />
(THD). Schwerpunkt seiner<br />
Arbeit ist die Forschung im<br />
Bereich der Stromversorgungstechnik,<br />
Hardware für Embedded Systems<br />
und Anwendung von künstlicher<br />
Intelligenz im Bereich der<br />
Elektrotechnik.<br />
Markus Böhmisch ist Entwicklungsingenieur<br />
bei der Elec-Con<br />
technology GmbH. Er ist Spezialist<br />
für digital geregelte DC/DC-Wandler.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt seiner<br />
Arbeit sind Simulation sowie<br />
die EMV-Optimierung von kundenspezifischer<br />
(Leistungs-)elektronik.<br />
Referenzen<br />
[1] Quelle: Forschungsbeirat der<br />
Plattform Industrie 4.0 (acatech)<br />
[2] Nach Ansicht des TÜV Nord<br />
Cert sind “Sensoren in der Automation<br />
derzeit das gefährlichste<br />
Einfallstor für Hacker”.<br />
Python<br />
Die weit verbreitete und leicht<br />
zugängliche Programmiersprache<br />
Python ist zu einer bevorzugten<br />
Sprache für die Entwicklung von<br />
KI-Anwendungen geworden. Beispielsweise<br />
kann die Modellbildung<br />
mithilfe der freien Software-Bibliothek<br />
Scikit-Learn erfolgen, in welcher<br />
zahlreiche Modelle aus dem<br />
Bereich des maschinellen Lernens<br />
zur Verfügung stehen. Weitere<br />
Vorteile von Python sind:<br />
[3] https://www.nist.gov/publications/key-elements-contextualize-ai-driven-condition-monitoring-systems-towards-their-risk<br />
[4] SBC: Single Board-Computer<br />
oder Einplatinenrechner.<br />
Diese enthalten auf einer Leiterplatte<br />
einen voll funktionsfähigen<br />
Rechner mit Mikroprozessor,<br />
Arbeitsspeicher, Ein-/Ausgabe-Bausteinen<br />
(IOs), gelegentlich<br />
auch Massenspeicher.<br />
[5] https://www.stg-maximintegrated.<br />
com/en/products/microcontrollers/<br />
MAX78000.html#online-ds<br />
[6] CNN ist die Abkürzung von Convolutional<br />
Neural Network, zu<br />
Deutsch etwa „faltendes neuronales<br />
Netzwerk“. Dies ist ein<br />
• Die einfache und intuitiv lesbare<br />
Syntax erleichtert den schnellen<br />
Einstieg und ermöglicht erfahrenen<br />
Programmierern, sich auf<br />
KI-Algorithmen und -Konzepte<br />
zu fokussieren.<br />
• Python bietet eine breite Palette<br />
von Bibliotheken und Frameworks,<br />
die speziell für KI entwickelt<br />
wurden. Die bekanntesten<br />
sind NumPy, Pandas, TensorFlow,<br />
Keras, PyTorch und Scikit-Learn.<br />
Diese Bibliotheken bieten vorgefertigte<br />
Funktionen und Algorithmen<br />
für Aufgaben wie maschinelles<br />
Lernen, neuronale Netze,<br />
Datenanalyse und -manipulation,<br />
Bildverarbeitung etc.<br />
• Es gibt eine große und weltweit<br />
aktive Community, welche ständig<br />
neue Bibliotheken, Frameworks<br />
und Tools für KI entwickelt<br />
und verbessert. Dadurch stehen<br />
Anwendern eine Fülle von Ressourcen,<br />
Tutorials, Dokumentationen<br />
und Beispielcodes zur<br />
Verfügung. Die Zusammenarbeit<br />
und der Austausch von Wissen<br />
in der Python-Community sind<br />
auch für KI-Entwickler äußerst<br />
wertvoll.<br />
künstliches neuronales Netz.<br />
Sein Konzept ist von biologischen<br />
Prozessen inspiriert<br />
und eignet sich insbesondere<br />
für maschinelles Lernen.<br />
[7] Eine Inferenz ist bei einem neuronalen<br />
Netzwerk ein einzelner<br />
schlussfolgernder Denkvorgang<br />
bzw. ein Prozess, bei dem aus<br />
gegebenen Eingangsdaten und<br />
gelerntem Wissen Schlüsse<br />
gezogen werden.<br />
[8] bei zehn Jahren Dauerbetrieb<br />
[9] bei Stromkosten von 25 ct/kWh<br />
[10] Der MAX78000 unterstützt verschiedene<br />
Gewichtsformate für<br />
neuronale Netze und erlaubt<br />
Aktualisierungen der KI-Netzwerke<br />
im laufenden Betrieb ◄<br />
• Python ist plattformunabhängig;<br />
Programme in Python sind auf<br />
unterschiedlichsten Betriebssystemen<br />
wie Windows, macOS<br />
oder Linux lauffähig. Diese Flexibilität<br />
ist besonders wichtig, da<br />
KI-Anwendungen auf verschiedenen<br />
Plattformen und Geräten<br />
implementiert werden müssen,<br />
von Servern bis hin zu eingebetteten<br />
Systemen.<br />
• Nahtlose Integration von anderen<br />
Programmiersprachen und<br />
Tools: Im Bedarfsfall kann auf<br />
leistungsstarke Bibliotheken<br />
und Frameworks aus anderen<br />
Sprachen zurückgegriffen werden.<br />
So lassen sich komplexe<br />
Berechnungen in Python dadurch<br />
beschleunigen, dass diese als<br />
optimierte Funktionen in C oder<br />
Fortran programmiert werden.<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 35
Künstliche Intelligenz<br />
Deep Learning für IoT Anwendungen<br />
der nächsten Generation - Teil I<br />
Das EU-Projekt VEDLIoT zeigt, wie Deep Learning und künstliche Intelligenz helfen, den Anwendungsbereich<br />
von IoT-Systemen zu erweitern.<br />
ender Wartung oder autonomen<br />
Steuersystemen entscheidend ist.<br />
Trotz der zahlreichen Vorteile, die<br />
Deep Learning für IoT-Systeme mit<br />
sich bringt, gibt es bei der Implementierung<br />
inhärente Herausforderungen,<br />
beispielsweise hinsichtlich<br />
Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und<br />
Sicherheit, die angegangen werden<br />
müssen, um das Potenzial voll auszuschöpfen.<br />
Das Projekt Very Efficient<br />
Deep Learning in IoT ( VEDLIoT)<br />
stellt Lösungen für diese Herausforderungen<br />
bereit.<br />
Das Internet der Dinge (engl. Internet<br />
of Things - IoT), ein Netzwerk<br />
miteinander verbundener Geräte, die<br />
mit Sensoren und Software ausgestattet<br />
sind, hat zum Einen die Art<br />
und Weise revolutioniert, wie wir<br />
mit der Welt um uns herum interagieren,<br />
und gibt uns zum Anderen<br />
die Möglichkeit, Daten wie nie zuvor<br />
zu sammeln und zu analysieren.<br />
Autor:<br />
VEDLIoT Konsortium<br />
Jens Hagemeyer<br />
Koordinator<br />
https://www.uni-bielefeld.de/<br />
fakultaeten/technische-fakultaet/<br />
arbeitsgruppen/kognitroniksensorik<br />
Im Zuge des technologischen<br />
Fortschritts und der fortschreitenden<br />
Automatisierung werden immer<br />
mehr Gegenstände mit Konnektivität<br />
und Sensorfunktionen ausgestattet<br />
und damit Teil des IoT-Ökosystems.<br />
Es wird erwartet, dass die Zahl<br />
der aktiven IoT-Systeme bis 2027<br />
29,7 Milliarden erreichen wird, was<br />
einen erheblichen Anstieg gegenüber<br />
den 3,6 Milliarden Geräten im Jahr<br />
2015 bedeutet. Dieses exponentielle<br />
Wachstum erzeugt eine enorme<br />
Nachfrage nach Lösungen, um die<br />
Herausforderungen im Hinblick auf<br />
Rechenleistung, Zuverlässigkeit und<br />
Sicherheit von IoT-Anwendungen zu<br />
bewältigen. Insbesondere industrielles<br />
IoT, Automotive und Smart<br />
Homes sind drei wichtige Bereiche<br />
mit spezifischen Anforderungen, die<br />
jedoch einen gemeinsamen Bedarf<br />
an effizienten IoT-Systemen haben,<br />
um optimale Funktionalität und Leistung<br />
zu ermöglichen.<br />
AIoT-Architekturen<br />
Die Steigerung der Effizienz von<br />
IoT-Systemen und die Freisetzung<br />
ihres Potenzials kann durch künstliche<br />
Intelligenz (KI) und die Schaffung<br />
von AIoT-Architekturen (Artificial<br />
Intelligence of Things) erreicht<br />
werden. Durch den Einsatz hochentwickelter<br />
Algorithmen und Methoden<br />
des maschinellen Lernens befähigt<br />
KI IoT-Systeme, intelligente<br />
Entscheidungen zu treffen, große<br />
Datenmengen zu verarbeiten und<br />
wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.<br />
Diese Integration treibt beispielsweise<br />
die operative Optimierung<br />
in industriellen IoT Systemen<br />
voran, ermöglicht fortschrittliche<br />
autonome Fahrzeuge und bietet<br />
intelligentes Energiemanagement<br />
sowie personalisierte Erfahrungen<br />
in intelligenten Häusern.<br />
Deep Learning<br />
Unter den verschiedenen KI-Algorithmen<br />
ist Deep Learning, das künstliche<br />
neuronale Netze nutzt, aus<br />
mehreren Gründen sehr gut für IoT-<br />
Systeme geeignet. Einer der Hauptgründe<br />
ist seine Fähigkeit, automatisch<br />
aus Sensor-Rohdaten zu lernen<br />
und Merkmale zu extrahieren.<br />
Dies ist besonders wertvoll bei IoT-<br />
Anwendungen, bei denen die Daten<br />
unstrukturiert und verrauscht sein<br />
können oder komplexe Beziehungen<br />
aufweisen. Deep Learning ermöglicht<br />
es IoT-Systemen außerdem, Echtzeit-<br />
und Streaming-Daten effizient<br />
zu verarbeiten. Diese Fähigkeit ermöglicht<br />
eine kontinuierliche Analyse<br />
und Entscheidungsfindung, was<br />
bei zeitkritischen Anwendungen wie<br />
Echtzeitüberwachung, vorausschau-<br />
VEDLIoT:<br />
Verbessertes IoT<br />
in Kombination mit<br />
effizientem Deep Learning<br />
Eine Übersicht über die verschiedenen<br />
VEDLIoT-Komponenten ist in<br />
Bild 1 dargestellt.<br />
Im Rahmen des VEDLIoT-Projekts<br />
wird das IoT mit Deep Learning<br />
integriert, um Anwendungen<br />
zu beschleunigen und die Energieeffizienz<br />
des IoT zu optimieren.<br />
VEDLIoT erreicht diese Ziele durch<br />
den Einsatz mehrerer Schlüsselkomponenten:<br />
• Spezialisierte KI-Beschleuniger:<br />
Diese Beschleuniger werden<br />
zur Optimierung der Rechenleistung<br />
eingesetzt und ermöglichen<br />
eine erhebliche Senkung<br />
des Energieverbrauchs ohne Leistungseinbußen.<br />
Darüber hinaus<br />
verbessern sie die Gesamteffizienz<br />
von Deep-Learning-Modellen,<br />
was schnellere Inferenzen<br />
und eine bessere Skalierbarkeit<br />
für IoT-Anwendungen ermöglicht.<br />
• Hardware-sensitives Pruning<br />
und Quantisierung: Durch den<br />
Einsatz von hardware-sensitiven<br />
Pruning- und Quantisierungsverfahren<br />
beschleunigt VEDLIoT<br />
Deep-Learning-Modelle und<br />
reduziert den Speicherbedarf bei<br />
gleichbleibend hoher Genauigkeit.<br />
36 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Künstliche Intelligenz<br />
Requirements<br />
Safety & Robustness Modelling & Verification<br />
Applications<br />
Middleware<br />
Microserver &<br />
Accelerators<br />
Hardware<br />
Platforms<br />
• Sicherheit und Zuverlässigkeit:<br />
Die Verwendung von hardwarebasierten<br />
vertrauenswürdigen<br />
Arbeitsumgebungen gewährleistet<br />
die Integrität und Zuverlässigkeit<br />
der Deep-Learning-Modelle, die<br />
in IoT-Umgebungen eingesetzt<br />
werden. Darüber hinaus hilft ein<br />
spezielles Architekturframework<br />
bei der Berücksichtigung und<br />
Integration von Sicherheits- und<br />
ethischen Aspekten während des<br />
Requirements Engineering.<br />
• Anpassbare Hardware-Plattformen:<br />
VEDLIoT nutzt individuell<br />
anpassbare Hardware-Plattformen<br />
und ermöglicht so maßgeschneiderte<br />
Lösungen, die spezifische<br />
IoT-Anforderungen erfüllen<br />
und Deep-Learning-Algorithmen<br />
optimieren.<br />
Smart Home Industrial IoT Automotive AI<br />
Coral SoM<br />
Embedded/<br />
Far Edge<br />
Xilinx<br />
Kria<br />
COM-HPC<br />
Xilinx Zynq<br />
UltraScale+<br />
Near Edge<br />
VEDLIoT [1] konzentriert sich auf<br />
einige Anwendungsfälle, wie z. B.<br />
bedarfsorientierte Interaktionsmethoden<br />
in Smart Homes (Bild 2),<br />
industrielle IoT-Anwendungen wie<br />
Zustandsüberwachung von Elektromotoren<br />
für prädiktive Instandhaltung<br />
(vorausschauende Wartung)<br />
oder Erkennung von Lichtbögen in<br />
Gleichstromverteilungen. Im Automobilbereich<br />
(Bild 3) wird eine automatische<br />
Notbremsung für Fußgänger<br />
(PAEB)-System betrachtet, welches<br />
verteilt, sowohl lokal im Fahrzeug<br />
als auch in entfernt in der Edge implementiert<br />
wird. (Bild 3).<br />
VEDLIoT optimiert solche Anwendungsfälle<br />
systematisch in einem<br />
Bottom-up-Ansatz durch den Einsatz<br />
von Requirements Engineering<br />
und Verifikationstechniken,<br />
wie in Bild 1 dargestellt. Das Projekt<br />
kombiniert Expertenwissen aus<br />
verschiedenen Bereichen, um eine<br />
robuste Middleware zu schaffen,<br />
die die Entwicklung durch Tests,<br />
Benchmarking und Deployment-<br />
Frameworks erleichtert und letztlich<br />
die Optimierung und Effektivität<br />
von Deep-Learning-Algorithmen<br />
in IoT-Systemen sicherstellt.<br />
In den folgenden Abschnitten stellen<br />
wir die einzelnen Komponenten<br />
des VEDLIoT-Projekts kurz vor.<br />
Spezialisierte<br />
KI-Beschleuniger<br />
Jetson AGX<br />
NVIDIA Xavier<br />
Es gibt verschiedene Beschleuniger<br />
für ein breites Anwendungsspektrum,<br />
von kleinen eingebetteten<br />
Systemen mit einem Leistungsbudget<br />
im Milliwattbereich bis hin zu<br />
leistungsstarken Cloud-Plattformen.<br />
Diese Beschleuniger werden auf der<br />
Grundlage ihrer Spitzenleistungswerte<br />
in drei Hauptgruppen eingeteilt,<br />
wie in Bild 4 dargestellt.<br />
Ultra-Low-Power<br />
Beschleuniger<br />
Security & Safety<br />
SMARC<br />
Xilinx Zynq<br />
UltraScale+<br />
RPi CM4<br />
ARVSOM<br />
Die erste Gruppe ist die Ultra-Low-<br />
Power-Kategorie (< 3 W), die aus<br />
energieeffizienten Mikrocontrollerähnlichen<br />
Kernen in Kombination<br />
mit kompakten Beschleunigern für<br />
spezifische Deep-Learning-Funktionen<br />
besteht. Diese Beschleuniger<br />
sind für IoT-Anwendungen konzipiert<br />
und bieten einfache Schnittstellen<br />
für eine leichte Integration.<br />
Einige Beschleuniger dieser Kategorie<br />
verfügen über Kamera- oder<br />
Audioschnittstellen, die effiziente<br />
Bild- oder Tonverarbeitungsaufgaben<br />
ermöglichen. Sie können eine<br />
generische USB-Schnittstelle bieten,<br />
die es ihnen ermöglicht, als<br />
Beschleunigergeräte zu fungieren,<br />
die an einen Host-Prozessor angeschlossen<br />
sind. Diese Ultra-Low-<br />
Power-Beschleuniger sind ideal für<br />
IoT-Anwendungen, bei denen Energieeffizienz<br />
und Kompaktheit eine<br />
wichtige Rolle spielen, und bieten<br />
eine optimierte Leistung für Deep-<br />
Learning-Aufgaben ohne übermäßigen<br />
Stromverbrauch.<br />
Der VEDLIoT-Anwendungsfall<br />
der vorausschauenden Wartung<br />
ist ein gutes Beispiel und nutzt<br />
einen Ultra-Low-Power-Beschleuniger.<br />
Eines der wichtigsten Designkriterien<br />
ist der niedrige Stromverbrauch,<br />
da es sich um ein batteriebetriebenes<br />
kleines Gerät handelt,<br />
das extern an jedem Elektromotor<br />
installiert werden kann und<br />
den Motor mindestens drei Jahre<br />
lang ohne Batteriewechsel überwachen<br />
soll.<br />
Low-Power Beschleuniger<br />
Die nächste Kategorie ist die Low-<br />
Power-Gruppe (3 W bis 35 W), die<br />
auf eine breite Palette von Automatisierungs-<br />
und Automobilanwendungen<br />
abzielt. Diese Beschleuniger<br />
verfügen über Hochgeschwindigkeitsschnittstellen<br />
für externe<br />
Speicher und Peripheriegeräte<br />
sowie eine effiziente Kommunikation<br />
mit anderen Verarbeitungsgeräten<br />
oder Hostsystemen wie PCIe.<br />
Sie unterstützen modulare und auf<br />
Mikroservern basierende Ansätze<br />
und bieten Kompatibilität mit verschiedenen<br />
Plattformen. Darüber<br />
hinaus sind viele Beschleuniger dieser<br />
Kategorie mit leistungsstarken<br />
Anwendungsprozessoren ausgestattet,<br />
auf denen vollständige Linux-<br />
Betriebssysteme laufen und die<br />
eine flexible Softwareentwicklung<br />
und -integration ermöglichen. Einige<br />
Geräte dieser Kategorie enthalten<br />
spezielle anwendungsspezifische<br />
integrierte Schaltkreise (ASICs),<br />
während andere NVIDIAs eingebettete<br />
Grafikprozessoren (GPUs)<br />
integrieren. Diese Beschleuniger<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 37<br />
Cloud<br />
Open<br />
Call<br />
Toolchain Emulation Benchmarking & Deployment<br />
Bild 1: Überblick über die verschiedenen VEDLIoT Komponenten<br />
Bild 2: Smart mirror Demonstrator<br />
als Teil der Smart Home Anwendung<br />
in VEDLIoT<br />
u.RECS t.RECS RECS|Box<br />
Trusted Execution &<br />
Communication<br />
Monitoring<br />
RISC-V<br />
extensions<br />
Bild 3: Automatische Notbremsung für Fußgänger, entwickelt als Teil der<br />
Automotive AI-Anwendung in VEDLIoT
Künstliche Intelligenz<br />
Performance [GOPS]<br />
10.000.000<br />
1.000.000<br />
100.000<br />
10.000<br />
1.000<br />
100<br />
10<br />
ASIC<br />
GPU<br />
FPGA<br />
GAP9<br />
MAX78000<br />
GAP8<br />
GPX-10<br />
Xcore.ai<br />
Akida<br />
KL720<br />
KL520<br />
Kendryte K210<br />
Cloud AI 100<br />
Tesla H100<br />
Orin AGX<br />
Tyr3<br />
RunAI200 Groq TSP Tesla A100<br />
Tyr2<br />
SN10<br />
Tyr1<br />
Grayskull<br />
Orin NX<br />
Graphcore C2<br />
Xilinx VC1902<br />
NVIDIA T4 Tesla V100<br />
Ascend 310<br />
Xilinx VE2302 Mozart Google TPUv3<br />
El Cano Hailo-8<br />
Xavier AGX<br />
GTX1660<br />
Xavier NX<br />
Myriad X InferX X1<br />
HX40416 Jetson TX2<br />
High Performance<br />
Jetson Nano<br />
Sophon BM1880<br />
Low Power<br />
Ultra Low Power<br />
1<br />
0,01 0,1 1<br />
Power [Watt]<br />
10 100 1000<br />
Bild 4: Überblick über verschiedene KI-Beschleuniger<br />
bieten ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen Stromverbrauch und Verarbeitungsleistung<br />
und eignen sich<br />
daher gut für verschiedene rechenintensive<br />
Aufgaben in der Automatisierung<br />
und im Automobilbereich.<br />
High-Performance<br />
Beschleuniger<br />
Die Hochleistungskategorie<br />
(> 35 W) von Beschleunigern ist für<br />
anspruchsvolle Inferenz- und Trainingsszenarien<br />
in Edge- und Cloud-<br />
Servern konzipiert. Diese Beschleuniger<br />
bieten eine außergewöhnliche<br />
Verarbeitungsleistung und eignen<br />
sich daher für rechenintensive Aufgaben.<br />
Sie werden in der Regel als<br />
PCIe-Erweiterungskarten eingesetzt<br />
und bieten Hochgeschwindigkeitsschnittstellen<br />
für eine effiziente Datenübertragung.<br />
Die Geräte dieser<br />
Kategorie haben eine hohe Rechenleistung,<br />
aber auch eine recht hohe<br />
thermische Entwurfsleistung (TDP).<br />
Zu diesen Beschleunigern gehören<br />
dedizierte ASICs, die für ihre spezielle<br />
Leistung bei Deep Learning-<br />
Aufgaben bekannt sind. Sie bieten<br />
beschleunigte Verarbeitungskapazitäten<br />
und ermöglichen schnellere<br />
Inferenz- und Trainingszeiten. Einige<br />
GPUs der Verbraucherklasse können<br />
ebenfalls in Benchmarking-Vergleiche<br />
einbezogen werden, um<br />
eine breitere Perspektive zu bieten.<br />
Unterstützung bei der<br />
Auswahl der Beschleuniger<br />
Die Auswahl des richtigen<br />
Beschleunigers aus der oben<br />
erwähnten breiten Palette der verfügbaren<br />
Optionen ist nicht einfach.<br />
VEDLIoT erleichtert dies jedoch,<br />
indem gründliche Bewertungen<br />
und Evaluierungen verschiedener<br />
Architekturen, einschließlich GPUs,<br />
Field-Programmable Gate Arrays<br />
(FPGAs) und ASICs durchführt wurden.<br />
Im Rahmen des Projekts [2]<br />
wurden die Leistung und der Energieverbrauch<br />
dieser Beschleuniger<br />
sorgfältig untersucht, um ihre Eignung<br />
für bestimmte Anwendungsfälle<br />
sicherzustellen.<br />
Hardware-gesteuertes<br />
Pruning und Quantisierung<br />
Business Goals and Use Cases<br />
Trainierte Deep-Learning-Modelle<br />
weisen Redundanzen auf, die manchmal<br />
auf das 49-fache ihrer ursprünglichen<br />
Größe komprimiert werden<br />
können, ohne dass die Genauigkeit<br />
darunter leidet. Obwohl sich viele<br />
Arbeiten mit einer solchen Komprimierung<br />
befassen, zeigen die<br />
meisten Ergebnisse theoretische<br />
Geschwindigkeitssteigerungen, die<br />
sich nur manchmal in einer effizienteren<br />
Hardwareausführung niederschlagen,<br />
da sie die Zielhardware<br />
nicht berücksichtigen. Obwohl<br />
bereits verschiedene Frameworks für<br />
diese Schritte zur Verfügung stehen,<br />
variiert ihre Interoperabilität, was zu<br />
unterschiedlichen Ergebnissen führt.<br />
VEDLIoT adressiert diese Herausforderungen<br />
durch eine hardwarenahe<br />
Modelloptimierung unter Verwendung<br />
von ONNX, einem offenen<br />
Format zur Darstellung von Machine-<br />
Learning-Modellen, dass die Kompatibilität<br />
mit dem aktuellen offenen<br />
Ökosystem gewährleistet. Darüber<br />
hinaus dient Renode (Antmicro Ltd,<br />
„Renode IoT development Framework“,<br />
www.renode.io), ein Open-<br />
Source-Simulationsframework, als<br />
funktionaler Simulator für komplexe<br />
heterogene Systeme, der die Simulation<br />
kompletter System-on-Chips<br />
(SoCs) und die Ausführung derselben<br />
Software auf der Hardware ermöglicht.<br />
Zusätzlich verwendet VEDLIoT<br />
das EmbeDL-Toolkit zur Optimierung<br />
von Deep-Learning-Modellen<br />
(EmbeDL AB, „EmbeDL Model Optimization<br />
SDK“, https://www.embedl.<br />
com/product). Das EmbeDL-Toolkit<br />
bietet umfassende Werkzeuge<br />
und Techniken zur Optimierung von<br />
Deep-Learning-Modellen für einen<br />
effizienten Einsatz auf ressourcenbeschränkten<br />
Geräten. Durch die<br />
Berücksichtigung hardwarespezifischer<br />
Einschränkungen und Merkmale<br />
ermöglicht das Toolkit Entwicklern<br />
zu komprimieren, zu quantifizieren,<br />
zu beschneiden und Modelle<br />
zu optimieren, während gleichzeitig<br />
die Ressourcenauslastung minimiert<br />
und eine hohe Inferenzgenauigkeit<br />
beibehalten wird. EmbeDL konzentriert<br />
sich auf die hardwarenahe<br />
Optimierung und stellt sicher, dass<br />
Deep-Learning-Modelle effektiv auf<br />
Edge- und IoT-Geräten eingesetzt<br />
werden können, um das Potenzial<br />
für intelligente Anwendungen in verschiedenen<br />
Bereichen zu erschließen.<br />
Mit EmbeDL können Entwickler<br />
eine überragende Leistung, schnellere<br />
Inferenzen und eine verbesserte<br />
Energieeffizienz erzielen, was es zu<br />
einer unverzichtbaren Ressource für<br />
alle macht, die das Potenzial von<br />
Deep Learning in realen Anwendungen<br />
ausschöpfen wollen.<br />
Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit<br />
Da VEDLIoT darauf abzielt, Deep<br />
Learning mit IoT-Systemen zu kombinieren,<br />
wird die Gewährleistung<br />
von Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />
entscheidend. Um diese Aspekte in<br />
den Mittelpunkt zu stellen, nutzt das<br />
Projekt vertrauenswürdige Ausfüh-<br />
Behaviour and Context Means and Resources Communication Quality Concerns<br />
Logical, Process, Constraints Data, Learning, AU, Hardware Information, Connectivity Ethics, Privacy, Security, Safety<br />
Analytical Level<br />
Conceptual Level<br />
Design Level<br />
Bild 5: Architekturframework mit verschiedenen Ebenen<br />
Run Time Level<br />
38 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Künstliche Intelligenz<br />
rungsumgebungen (TEEs) wie Intel<br />
SGX und ARM TrustZone zusammen<br />
mit Open-Source-Laufzeiten wie<br />
WebAssembly [3], [4]. TEEs bieten<br />
sichere Umgebungen, die kritische<br />
Softwarekomponenten isolieren und<br />
vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen<br />
schützen. Durch die Verwendung<br />
von WebAssembly bietet<br />
VEDLIoT eine gemeinsame Umgebung<br />
für die Ausführung im gesamten<br />
Kontinuum, vom IoT über Edge<br />
bis hin zur Cloud.<br />
Im Zusammenhang mit TEEs stellt<br />
VEDLIoT Twine [5] und WaTZ [6] als<br />
vertrauenswürdige Laufzeitumgebungen<br />
für Intels SGX bzw. ARMs<br />
TrustZone vor. Diese Laufzeitumgebungen<br />
vereinfachen die Softwareerstellung<br />
in sicheren Umgebungen<br />
durch die Nutzung von WebAssembly<br />
und seiner modularen Schnittstelle.<br />
Diese Integration überbrückt<br />
die Lücke zwischen vertrauenswürdigen<br />
Ausführungsumgebungen und<br />
AIoT und hilft Deep-Learning-Frameworks<br />
nahtlos zu integrieren. Innerhalb<br />
von TEEs, die WebAssembly<br />
verwenden, erreicht VEDLIoT einen<br />
hardwareunabhängigen, robusten<br />
Schutz vor böswilligen Eingriffen,<br />
wobei die Konfiguration sowohl der<br />
Daten als auch der Deep Learning-<br />
Modelle erhalten bleibt. Diese Integration<br />
unterstreicht das Engagement<br />
von VEDLIoT, kritische Softwarekomponenten<br />
zu sichern, eine<br />
sichere Entwicklung zu ermöglichen<br />
und datenschutzfreundliche AIoT-<br />
Anwendungen in Cloud-Edge-Umgebungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Spezielles<br />
Architekturframework<br />
Bild 6: Überblick über die verschiedenen RECS-Plattformen, welche die VEDLIoT Hardwareplattform bilden.<br />
Darüber hinaus verwendet<br />
VEDLIoT ein spezielles Architekturframework<br />
[7], [8], wie in Bild 5<br />
dargestellt, das dabei hilft, die Anforderungen<br />
und Spezifikationen von KI-<br />
Komponenten und traditionellen IoT-<br />
System elementen zu definieren, zu<br />
synchronisieren und zu koordinieren.<br />
Dieses Rahmenwerk besteht aus<br />
verschiedenen architektonischen<br />
Ebenen, die sich mit den spezifischen<br />
Designbelangen und Qualitätsaspekten<br />
des Systems befassen,<br />
einschließlich Sicherheits- und<br />
ethischer Überlegungen. Durch die<br />
Verwendung dieser Architekturansichten<br />
als Vorlagen und deren ausfüllen,<br />
können Korrespondenzen und<br />
Abhängigkeiten zwischen den qualitätsbestimmenden<br />
Architekturansichten<br />
und anderen Entwurfsentscheidungen,<br />
wie z. B. der Konstruktion<br />
von KI-Modellen, der Datenauswahl<br />
und der Kommunikationsarchitektur<br />
identifiziert werden. Dieser<br />
ganzheitliche Ansatz gewährleistet,<br />
dass Sicherheits- und Ethik aspekte<br />
nahtlos in das Gesamtsystemdesign<br />
integriert werden. Er unterstreicht<br />
das Engagement von VEDLIoT für<br />
Robustheit und die Bewältigung<br />
neuer Herausforderungen in KIgestützten<br />
IoT-Systemen.<br />
Adaptierbare Hardware-<br />
Plattformen für IoT-Systeme<br />
Traditionelle Hardware-Plattformen<br />
unterstützen nur homogene<br />
IoT- Systeme. RECS [9] hingegen,<br />
eine KI-fähige Mikroserver-Hardwareplattform<br />
ermöglicht jedoch<br />
die nahtlose Integration verschiedener<br />
Technologien. So ermöglicht<br />
sie eine Feinabstimmung der Plattform<br />
auf spezifische Anwendungen<br />
und bietet eine umfassende Cloudto-Edge-Plattform.<br />
Alle RECS-Varianten<br />
haben das gleiche Design-<br />
Paradigma: eine dicht gekoppelte,<br />
hochintegrierte Kommunikationsinfrastruktur.<br />
Für die verschiedenen<br />
RECS-Varianten werden unterschiedliche<br />
Mikroservergrößen verwendet,<br />
von der Kreditkartengröße bis<br />
zur Tablet-Größe. Dies ermöglicht<br />
es den Kunden, für jeden Anwendungsfall<br />
und jedes Szenario die<br />
beste Variante zu wählen. Bild 6<br />
gibt einen Überblick über die RECS-<br />
Varianten. Die drei verschiedenen<br />
RECS-Plattformen eignen sich für<br />
Cloud/Datencenter (RECS|Box),<br />
Edge (t.RECS) und IoT-Nutzung<br />
(u.RECS). Alle RECS-Server verwenden<br />
Mikroserver nach Industriestandard,<br />
die austauschbar sind<br />
und die Nutzung der neuesten Technologie<br />
durch den einfachen Austausch<br />
eines Mikroservers ermöglichen.<br />
Hardware-Anbieter dieser<br />
Mikroserver bieten ein breites Spektrum<br />
unterschiedlicher Rechenarchitekturen<br />
wie Intel-, AMD- und<br />
ARM-CPUs, FPGAs und Kombinationen<br />
aus einer CPU mit einer<br />
eingebetteten GPU oder einem KI-<br />
Beschleuniger.<br />
Teil II beschäftigt sich mit verschiedenen<br />
IoT-Anwendungsfällen<br />
für effiziente KI.<br />
Das VEDLIoT-Projekt wurde durch<br />
das Forschungs- und Innovationsprogramm<br />
Horizont 2020 der Europäischen<br />
Union unter Nr. 957197<br />
gefördert.<br />
Referenzen<br />
[1] K. Mika, R. Griessl, J. Hagemeyer,<br />
P. Trancoso und M. Pasin,<br />
„VEDLIoT — Next generation accelerated<br />
AIoT systems and applications,“<br />
20th ACM International Conference<br />
on Computing Frontiers, 2023.<br />
[2] R. Griessl, J. Hagemeyer, M.<br />
Porrmann und P. Trancoso, „Evaluation<br />
of heterogeneous AIoT Accelerators<br />
within VEDLIoT,“ DATE Conference<br />
2023, 2023.<br />
[3] J. Ménétrey, A. Grüter, P.<br />
Yuhala, J. Oeftiger, P. Felber, M.<br />
Pasin und V. Schiavoni, „A Holistic<br />
Approach for Trustworthy Distri-<br />
buted Systems with WebAssembly<br />
and TEEs,“ 27th International Conference<br />
on Principles of Distributed<br />
Systems (OPODIS 2023), 2023.<br />
[4] J. Ménétrey, M. Pasin, P. Felber,<br />
V. Schiavoni, G. Mazzeo, A. Hollum<br />
und D. Vaydia, „A Comprehensive<br />
Trusted Runtime for WebAssembly<br />
with Intel SGX,“ IEEE Transactions<br />
on Dependable and Secure Computing,<br />
2023.<br />
[5] J. Ménétrey, M. Pasin, P. Felber<br />
und V. Schiavoni, „TWINE: An<br />
Embedded Trusted Runtime for<br />
WebAssembly,“ 37th IEEE International<br />
Conference on Data Engineering<br />
(ICDE’21), 2021.<br />
[6] J. Ménétrey, M. Pasin, P. Felber<br />
und V. Schiavoni, „WaTZ: A Trusted<br />
WebAssembly Runtime Environment<br />
with Remote Attestation for<br />
TrustZone,“ 42nd IEEE International<br />
Conference on Distributed Computing<br />
Systems (ICDCS’22), 2022.<br />
[7] H.-M. Heyn, E. Knauss und<br />
P. Pelliccione, „A compositional<br />
approach to creating architecture<br />
frameworks with an application to<br />
distributed AI systems,“ Journal of<br />
Systems and Software, 2023.<br />
[8] S. K. Pradhan, E. Knauss und<br />
H.-M. Heyn , „Identifying and managing<br />
data quality requirements: a<br />
design science study in the field of<br />
automated driving,“ Software Quality<br />
Journal, 2023.<br />
[9] K. Mika, F. Porrmann, K. Nils, R.<br />
Griessl und J. Hagemeyer, „RECS:<br />
A Scalable Platform for Heterogeneous<br />
Computing“.36th IEEE International<br />
System-On-Chip Conference<br />
(SOCC). ◄<br />
1<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 39
Robotik<br />
Implementierung von Cobots<br />
mit Hilfe eines digitalen Zwillings<br />
Kollaborierende Roboter<br />
in der Produktion<br />
Cobots sind speziell entwickelte<br />
Roboter, die in der Lage sind, sicher<br />
und flexibel mit Arbeitskräften<br />
zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Industrierobotern<br />
können sie nach erfolgreich<br />
abgeschlossener Risikobeurteilung<br />
direkt neben Menschen<br />
eingesetzt werden, ohne die Notwendigkeit<br />
für aufwendige Sicherheitsvorkehrungen.<br />
In der Produktion übernehmen<br />
Cobots in der Regel repetitive oder<br />
anstrengende Aufgaben, um Mitarbeitende<br />
zu entlasten und die Effizienz<br />
d zu steigern. Sie lassen sich<br />
flexibel an sich ändernde Produktionsanforderungen<br />
anpassen und<br />
können schnell und einfach umprogrammiert<br />
werden. In Kombination<br />
mit digitalen Zwillingen bieten Cobots<br />
eine innovative Lösung zur weiteren<br />
Steigerung der Effizienz und Qualität<br />
in der industriellen Fertigung.<br />
Cobots lassen sich intuitiv programmieren<br />
Schnell und ohne Fehler:<br />
In einer zunehmend digitalisierten<br />
und automatisierten Welt steht<br />
die Industrie vor der Herausforderung,<br />
ihre Fertigungsprozesse kontinuierlich<br />
zu optimieren, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Dabei spielt<br />
es eine zentrale Rolle, schnell, effizient<br />
und fehlerfrei zu fertigen. Immer<br />
mehr Unternehmen entscheiden sich<br />
daher dafür, Prozesse mit Robotern<br />
zu automatisieren.<br />
Autor:<br />
Andrea Alboni<br />
General Manager Western Europe<br />
Universal Robots<br />
www.universal-robots.com/de<br />
Um die Implementierungsphase<br />
der neuen Technologie zügig, komplikationslos<br />
und ohne große Unterbrechungen<br />
in der Produktion zu<br />
gestalten, hat sich in diesem Kontext<br />
eine innovative Lösung etabliert:<br />
die Verwendung eines digitalen<br />
Zwillings. Siemens nutzt diesen<br />
Ansatz bereits. So hat das Gerätewerk<br />
des Konzerns am Standort<br />
Erlangen seine insgesamt mehr<br />
als 70 Roboter virtuell in Betrieb<br />
genommen und damit Planungsfehlern<br />
vorgebeugt.<br />
Der digitale Zwilling<br />
Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle<br />
Repräsentation eines physischen<br />
Produkts oder Prozesses,<br />
das Unternehmen in der Planungsund<br />
Entwurfsphase nutzen, um ihre<br />
Produktionsabläufe zu optimieren.<br />
Er ist in der Fertigung bereits ein<br />
gern genutztes Tool, mit dem Ingenieure<br />
und Planer verschiedene Szenarien<br />
simulieren. Dadurch können<br />
potenzielle Schwachstellen identifiziert<br />
und behoben werden, bevor sie<br />
sich auf die reale Produktion auswirken.<br />
Dies führt zu einer erhöhten<br />
Prozess- und Produktqualität<br />
sowie zu einer Reduzierung von<br />
Ausschuss und Nacharbeit. Ein<br />
Bereich, in dem digitale Zwillinge<br />
besonders vielversprechend sind,<br />
ist die Implementierung kollaborierender<br />
Roboter, kurz Cobots.<br />
Implementierung<br />
kollaborierender Roboter<br />
Ein Unternehmen, das bei der Einführung<br />
von Cobots bereits auf die<br />
virtuelle Technologie setzt, ist Siemens.<br />
Das Gerätewerk Erlangen<br />
(GWE) hat sich in diesem Zuge als<br />
digitale Vorzeigefabrik etabliert. Hier<br />
spielen die kleinen Roboterarme eine<br />
entscheidende Rolle bei der Optimierung<br />
der Fertigungsprozesse,<br />
Die Belegschaft wurde durch ein umfassendes Change-Management<br />
von Anfang an mit einbezogen.<br />
40 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Robotik<br />
indem sie Mitarbeitende entlasten<br />
und unliebsame Aufgaben übernehmen.<br />
Der Einsatz eines digitalen<br />
Zwillings ermöglicht es dem Werk,<br />
Prozesse virtuell zu optimieren, die<br />
Roboter deutlich schneller zu nutzen<br />
und letztendlich eine hohe Qualität<br />
der Produkte sicherzustellen.<br />
Das GWE trieb die Digitalisierung<br />
und Automatisierung seiner<br />
Produktion mit der Intention voran,<br />
auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Denn fehlende Fachkräfte, steigender<br />
Kostendruck aus dem Ausland<br />
und eine immer digitaler werdende<br />
Welt wurden zunehmend<br />
zu einer Herausforderung für das<br />
Werk – wie auch für viele andere<br />
deutsche Produktionsbetriebe. Den<br />
Verantwortlichen war klar: Wenn<br />
das Werk konkurrenzfähig bleiben<br />
sollte, führte kein Weg an der Automatisierung<br />
vorbei.<br />
Cobots von Universal Robots<br />
Große Industrieroboter kamen<br />
dabei für die Fertigung, die im<br />
kleinen bis mittleren Stückzahlbereich<br />
produziert, aufgrund der fehlenden<br />
Wirtschaftlichkeit nicht in<br />
Frage. Eine passende Alternative<br />
fand Maximilian Metzner, Globaler<br />
Leiter Autonome Fertigung Elektronik<br />
bei Siemens, in den kollaborierenden<br />
Robotern von Universal<br />
Robots (UR): „Die Cobots von Universal<br />
Robots sind äußerst kompakt,<br />
vielseitig und vor allem einfach zu<br />
bedienen“, sagt Metzner. „Das größte<br />
Plus ist aber die Flexibilität, die wir<br />
dadurch gewinnen, dass die Technologie<br />
intuitiv zu programmieren<br />
und zu handhaben ist. Bei großen<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine<br />
kann ohne Schutzzaun erfolgen.<br />
Anlagen muss eine Fremdfirma<br />
kommen und helfen. Bei Universal<br />
Robots lassen sich anfallende technische<br />
Finessen intern lösen und<br />
direkt in die Linie übertragen. Das<br />
hat uns sofort überzeugt.“<br />
Beschleunigung der<br />
Cobot-Integration durch<br />
virtuelle Planung<br />
Beschleunigt wurde die Integration<br />
der Cobots durch ein besonderes<br />
GWE-Spezifikum: Durch digitale<br />
Zwillinge der Produkte kann jeder<br />
Schritt der Wertschöpfungskette<br />
virtuell geplant und im VR-Labor<br />
des Werks simuliert werden. Mithilfe<br />
der Plattform Process Simulate<br />
wird aus dem digitalen Zwilling<br />
schließlich das Roboterprogramm<br />
generiert. Das führt zu einer einfacheren<br />
Kommunikation, verhindert<br />
Planungsfehler und ermöglicht es<br />
dem Unternehmen, weiteres Automatisierungspotential<br />
zu nutzen.<br />
Heute sind im Gerätewerk Erlangen<br />
rund 70 kollaborierende Roboter<br />
Maximilian Metzner-<br />
Globaler Leiter Autonome Fertigung<br />
Elektronik bei Siemens<br />
Die Cobots leisten höchste Präzisionsarbeit.<br />
von UR im Einsatz und verrichten<br />
unterschiedliche Aufgaben. Ein Beispiel<br />
ist die Montage von Bauteilen.<br />
Mehrere UR3 Cobots verschrauben<br />
Flachbaugruppen – eine Tätigkeit,<br />
die für die Mitarbeitenden weder<br />
spannend noch einfach ist. Diese<br />
Anwendung ist inzwischen in acht<br />
GWE-Fertigungslinien im Einsatz.<br />
Sie steigert die Produktivität. Ein<br />
anderes Anwendungsbeispiel ist ein<br />
automatisierter Kleber auftrag eines<br />
Frequenzumrichters. Hier platziert<br />
ein UR5 – ausgestattet mit einem<br />
Dosiersystem – 60 Klebepunkte an<br />
20 Kondensatoren auf einer Baugruppe.<br />
Im Vergleich zur manuellen<br />
Dosierung sorgt der Cobot mit<br />
seiner Wiederholgenauigkeit für<br />
ein gleichbleibend gutes Klebe bild.<br />
Gleichzeitig sind die Produktionsmitarbeiter<br />
nicht länger dem Kontakt<br />
zum giftigen Kleber ausgesetzt.<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Im Gerätewerk Erlangen war die<br />
Automatisierung der Fertigungsprozesse<br />
ein voller Erfolg. Der Einsatz<br />
der Cobots unter Zuhilfenahme von<br />
digitalen Zwillingen erhöht nicht nur<br />
die Produktivität und verbessert<br />
die Kostenposition des Unternehmens.<br />
Sie steigert auch die Motivation<br />
der Belegschaft, da die Einführung<br />
komplikationslos ablief und<br />
sie die anstrengenden Tätigkeiten<br />
letztendlich nicht mehr selbst ausführen<br />
muss.<br />
Das GWE konnte so seine Position<br />
als attraktiver Partner in seinem<br />
Fertigungsnetzwerk für Leistungselektronik<br />
deutlich stärken.<br />
Das fränkische Werk gilt heute<br />
außerdem als Aushängeschild der<br />
Siemens AG für eine erfolgreiche<br />
Digitalisierungs- und Automatisierungs-Transformation<br />
und dient so<br />
vielen Endkunden als Vorbild. „Der<br />
Schlüssel zum Erfolg war, dass<br />
wir die Planung und Umsetzung<br />
mit unseren eigenen Fachkräften<br />
aus Technologie, Produktion und<br />
Instandhaltung realisiert haben.<br />
Dadurch halten wir alle Fäden bei<br />
uns“, so Michael Brucksch, Leiter<br />
Abteilung Automatisierungstechnik<br />
bei Siemens.<br />
Fazit<br />
Digitale Zwillinge und Cobots bieten<br />
Synergien für die Produktionsoptimierung.<br />
Die Herausforderungen,<br />
mit denen die produzierende Industrie<br />
konfrontiert ist, erfordern innovative<br />
Ansätze, um mit der Konkurrenz<br />
auf den globalen Märkten<br />
mitzuhalten. Die Kombination aus<br />
digitalen Zwillingen und kollaborierenden<br />
Robotern bietet eine erfolgsversprechende<br />
Lösung, neue Technologien<br />
schneller zu integrieren und<br />
dabei Fehler frühzeitig zu erkennen<br />
und zu beheben. ◄<br />
Michael Brucksch<br />
Leiter Automatisierungstechnik<br />
bei Siemens<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 41
Messen/Steuern/Regeln<br />
Universelles Messmodul mit Sensorversorgung<br />
Vielseitige Eingangskanäle<br />
Ausgestattet ist das Q.series X A107<br />
4x Lemo 2B SV-Modul mit vier universellen<br />
analogen Eingangskanälen,<br />
die jeweils eine Vielzahl von Signalen<br />
messen können, darunter Spannung,<br />
Strom, Widerstand, RTD und Dehnungsmessstreifen.<br />
Es zeichnet sich<br />
durch eine programmierbare Sensorversorgung<br />
für jeden Kanal aus und<br />
bietet einen Versorgungsspannungsbereich<br />
von 3,3 V bis 20 V (bzw. bis<br />
zu 24 V, wenn die Versorgungsspannung<br />
größer als 27,3 V ist) in Schritten<br />
von 10 mV und eine Strombegrenzung<br />
von 50 mA bis 100 mA in<br />
Schritten von 100 µA.<br />
Vereinfachte<br />
Sensorintegration<br />
AMC - Analytik & Messtechnik<br />
GmbH Chemnitz<br />
info@amc-systeme.de<br />
www.amc-systeme.de<br />
Das Q.series X A107 4x Lemo 2B<br />
SV-Modul ist ein anpassungsfähiges<br />
und präzises universelles Messmodul,<br />
das für Ingenieure entwickelt<br />
wurde, die eine genaue Datenerfassung<br />
in verteilten Installationen<br />
benötigen.<br />
Dieses Modul, das Teil der<br />
modularen und skalierbaren<br />
Q.series X-Produktfamilie ist,<br />
verfügt jetzt über programmierbare<br />
Sensorversorgungsspannungs-<br />
und Strombegrenzungsfunktionen<br />
pro Kanal.<br />
Das Q.series X A107-Modul<br />
umfasst eine vielseitige Sensorversorgung,<br />
die für eine Vielzahl<br />
von aktiven Sensoren wie Druckaufnehmer,<br />
verstärkte Wägezellen<br />
und Beschleunigungssensoren<br />
geeignet ist. Die integrierte Sensorversorgung<br />
macht externe Stromquellen<br />
überflüssig und stellt sicher,<br />
dass die Sensoren direkt vom Datenerfassungssystem<br />
ausreichend<br />
mit Strom versorgt werden. Diese<br />
WLAN Thermometer 1x Pt100 für IoT<br />
Der Wuppertaler Spezialist<br />
für Web-Thermometer Wiesemann<br />
& Theis bietet ab sofort<br />
ein WLAN-Thermometer an:<br />
Es misst und teilt Temperaturdaten<br />
über WLAN, sendet<br />
MQTT-Meldungen, Push-<br />
Nachrichten auf Smartphones<br />
und Daten auf Wunsch in die<br />
W&T Cloud.<br />
Das etablierte Web-Thermometer-Sortiment<br />
von Wiesemann<br />
& Theis wächst um die<br />
erste WLAN-Komponente:<br />
Das WLAN-Thermometer 1x<br />
Pt100 funktioniert gewohnt<br />
verlässlich, aber drahtlos. Der<br />
beiliegende Pt100 Klasse-A<br />
Kabelfühler hat einen Messbereich<br />
von -50 °C bis 180 °C,<br />
mit geeigneten Pt100-Fühlern<br />
können auch Temperaturen<br />
von -200 °C bis 650 °C<br />
erfasst werden.Bei individuell<br />
konfigurierbaren Ereignissen<br />
wie Temperaturüberoder<br />
Unterschreitung kann es<br />
MQTT-Nachrichten absetzen<br />
und über ntfy.sh auch Push-<br />
Nachrichten auf Smartphones<br />
versenden. Dank hoher Störfestigkeit,<br />
Hutschienenmontage<br />
und 24V-Versorgung eignet es<br />
sich bestens für die Temperaturüberwachung<br />
in Industrieumgebungen.<br />
Temperaturdaten<br />
können von überall aus im<br />
Browser überwacht und zur<br />
sicheren Speicherung in die<br />
W&T Cloud übertragen werden.<br />
Wiesemann & Theis<br />
GmbH<br />
www.wut.de<br />
42 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Messen/Steuern/Regeln<br />
Innovation vereinfacht den Einrichtungsprozess,<br />
reduziert die Komplexität<br />
der Verkabelung und minimiert<br />
die Anzahl der Verbindungspunkte,<br />
was wiederum dazu beiträgt, potenzielle<br />
Rauschstörungen während<br />
der Datenerfassung zu verringern.<br />
Hochauflösende<br />
Datenerfassung<br />
und Signalverarbeitung<br />
Die Präzision des Moduls wird durch<br />
einen hochpräzisen 24-Bit-A/D-Wandler<br />
und eine Abtastrate von 20 kS/s<br />
pro Kanal verbessert, wodurch sichergestellt<br />
wird, dass jede Messung mit<br />
hoher Auflösung und Detailgenauigkeit<br />
erfasst wird. Die Signalkonditionierungsfunktionen<br />
des Moduls,<br />
einschließlich Linearisierung, Filterung,<br />
Mittelwertbildung und RMS-<br />
Berechnung, ermöglichen eine maßgeschneiderte<br />
Signalverarbeitung,<br />
die den spezifischen Anforderungen<br />
komplexer technischer Anwendungen<br />
gerecht wird.<br />
Galvanische Trennung<br />
für Systemintegrität<br />
Um den Schutz empfindlicher<br />
Messgeräte zu gewährleisten, bietet<br />
der A107 4 x Lemo 2B SV eine<br />
3-Wege-galvanische Trennung von<br />
500 VDC zwischen Kanälen, Stromversorgung<br />
und Bussystem, um vor<br />
elektrischem Rauschen zu schützen<br />
und die Integrität und Zuverlässigkeit<br />
der Messdaten zu verbessern.<br />
Robustes Design<br />
Das A107 4 x Lemo 2B SV-Modul<br />
besteht aus einem Aluminiumund<br />
ABS-Gehäuse und ist für den<br />
zuverlässigen Einsatz in industriellen<br />
Umgebungen ausgelegt und<br />
hält Temperaturen im Bereich von<br />
-20 °C bis +60 °C und einer Luftfeuchtigkeit<br />
von 5 % bis 95 % bei<br />
50 °C stand.<br />
Kommunikation<br />
und Kompatibilität<br />
Zusätzlich zu seinen vielseitigen<br />
Eingangskanälen und seinem Design<br />
bietet das Q.series X A107 4 x Lemo<br />
2B SV-Modul eine breite Palette<br />
von Kommunikations- und Kompatibilitätsoptionen,<br />
um sich nahtlos<br />
in verschiedene industrielle Systeme<br />
zu integrieren. Das Q.series X<br />
A107 4 x Lemo 2B SV-Modul wird<br />
zu einem leistungsstarken und flexiblen<br />
Werkzeug für die präzise<br />
Datenerfassung und -steuerung in<br />
verteilten Installationen.<br />
* Die direkten EtherCAT-Fähigkeiten<br />
können, ergänzt durch den Einsatz<br />
eines Buskopplers für EtherCAT,<br />
für einen effizienten und schnellen<br />
Datenaustausch genutzt werden.<br />
* Das Modul unterstützt verschiedene<br />
Schnittstellen wie CAN-FD,<br />
ModbusTCP, Profinet, OPC UA<br />
und mehr in Kombination mit der<br />
Q.station X, um die Kompatibilität<br />
mit verschiedenen Steuerungssystemen<br />
zu gewährleisten.<br />
Hauptmerkmale<br />
• Universelle analoge Eingangskanäle:<br />
- Ausgestattet mit vier Kanälen,<br />
die jeweils eine Abtastgeschwindigkeit<br />
von 20 kS/s ermöglichen<br />
und eine breite Palette von Eingangstypen<br />
abdecken<br />
- Spannung: Bereiche von ±10 V,<br />
±1 V und ±100 mV.<br />
- Stromstärke: Bis zu ±25 mA.<br />
- Potentiometer: Von 1 kOhm bis<br />
10 kOhm.<br />
- Widerstand: Zwischen 400 Ohm<br />
und 4 kOhm.<br />
- RTD: Unterstützt Pt100- und<br />
Pt1000-Sensoren.<br />
- Dehnungsmessstreifen: Mit<br />
Bereichen von ±2,5 mV/V,<br />
±50 mV/V und ±500 mV/V.<br />
• Konnektivität:<br />
- Verfügt über 4 x 8-polige Lemo<br />
2B-Steckverbinder für robuste<br />
und sichere physische Verbindungen.<br />
• Programmierbare<br />
Sensorversorgung:<br />
- Spannungsversorgung: Einstellbar<br />
von 3,3 V bis 20 V (bis<br />
zu 24 V, wenn die Versorgung<br />
größer als 27,3 V ist) in präzisen<br />
Schritten von 10 mV.<br />
- Strombegrenzung: Konfigurierbar<br />
von 50 mA bis 100 mA<br />
in Schritten von 100 µA, ermöglicht<br />
eine fein abgestimmte<br />
Steuerung zum Schutz von<br />
Sensoren und Schaltkreisen.<br />
• Zusätzliche Anforderungen an<br />
die Stromversorgung:<br />
- Das Modul benötigt eine dedizierte<br />
Stromversorgung für<br />
die SV-Sammelschiene, um<br />
die galvanische Trennung<br />
aufrechtzuerhalten, die für<br />
die Vermeidung elektrischer<br />
Interferenzen zwischen den<br />
Kanälen entscheidend ist. Das<br />
unabhängige Netzteil unterstützt<br />
bis zu maximal 4 A auf<br />
der SV-Sammelschiene und<br />
gewährleistet so einen stabilen<br />
Betrieb und Systemintegrität.<br />
◄<br />
Mixed-Signal-Oszilloskope<br />
Die smarte Lösung für Service und Home-Office<br />
Logikanalysator + Protokollanalysator + DSO<br />
Digital: 2 GHz Timing – 200 MHz State Analyse<br />
Analog: 200 MHz bei 12-Bit Auflösung<br />
8-128 Kanäle – Digital & Analog simultan<br />
8 Gb Speicher – Streaming-Modus<br />
www.acutetechnology.de
Messen/Steuern/Regeln<br />
Berührungsloses Messen leicht gemacht<br />
Evaluation Kit für Füllstandssensoren<br />
Die Control Software des EBE Evaluation Kits lässt sich intuitiv einbinden und bietet einen übersichtlichen Überblick<br />
über die gemessenen Werte. © EBE Elektro-Bau-Elemente GmbH<br />
In der Welt der industriellen Automatisierung<br />
und Sensortechnologie<br />
stellt die präzise Messung von Füllständen<br />
eine kontinuierliche Herausforderung<br />
dar. EBE sensors+ motion<br />
bringt nun ein Evaluation Kit für Füllstandssensoren<br />
auf den Markt, das<br />
nicht nur durch seine Präzision, sondern<br />
auch durch seine Benutzerfreundlichkeit<br />
besticht. Ziel ist es,<br />
Anwendern ohne tiefgreifende technische<br />
Kenntnisse die Möglichkeit<br />
zu geben, schnell und unkompliziert<br />
valide Messergebnisse zu erzielen.<br />
EBE Elektro-Bau-Elemente GmbH<br />
www.ebe.de<br />
Intuitive Bedienung<br />
Das Herzstück des Kits ist eine<br />
Software, die speziell entwickelt<br />
wurde, um die Benutzung des Füllstandssensors<br />
so intuitiv wie möglich<br />
zu gestalten. Die Einrichtung<br />
erfolgt in wenigen Schritten: Nach<br />
dem Download der Control Software<br />
von der EBE-Homepage und<br />
dem Verbinden des Sensors über<br />
das beiliegende Interface kann der<br />
Anwender direkt starten. Weitere<br />
Ausrüstung, Schnittstellen oder<br />
Software für Datenauswertung wird<br />
nicht benötigt. Diese Zugänglichkeit<br />
ist besonders für jene von Vorteil,<br />
die sich schnell und effizient mit der<br />
Funktionsweise des Sensors vertraut<br />
machen möchten. Durch die<br />
Verwendung des Evaluation Kits<br />
wird die Anbindung und Kommunikation<br />
mit dem Füllstandssensor<br />
zum Kinderspiel.<br />
Intuitive Software trifft auf<br />
leistungsstarke Hardware<br />
Die grafische Benutzeroberfläche<br />
der Software bietet eine detaillierte<br />
Darstellung der Messwerte,<br />
die über den Sensor erfasst werden.<br />
Durch Features wie Zoomund<br />
Bewegungsfunktionen des<br />
Graphen können Anwender die<br />
Daten genauer betrachten und analysieren.<br />
Eine Übersicht aller relevanten<br />
Informationen zum Sensor<br />
ist stets verfügbar, was die Bewertung<br />
der Sensorleistung erleichtert.<br />
Eine weitere Funktion ist die Möglichkeit,<br />
Messwerte einfach aufzuzeichnen<br />
und in gängigen Formaten<br />
wie .csv oder .xls zu speichern.<br />
Dies ermöglicht eine effiziente<br />
Weiterverarbeitung und Analyse<br />
der Daten, was besonders für<br />
Elektronikentwickler von großem<br />
Nutzen ist.<br />
Anpassung auf Knopfdruck<br />
Die Software erlaubt es dem<br />
Anwender, den Sensor eigenständig<br />
für die Nutzung mit PWM (Pulsweitenmodulation)<br />
zu konfigurieren.<br />
Die Messbereichsgrenzen können<br />
individuell eingestellt werden, um<br />
den Sensor optimal an die jeweiligen<br />
Anforderungen anzupassen.<br />
Bei der Konfiguration der PWM-<br />
Grenzwerte steht die Software unterstützend<br />
zur Seite, was den Prozess<br />
erheblich vereinfacht. Danach<br />
kann der Sensor direkt in das Kundensystem<br />
über die kundenkonfigurierte<br />
PWM-Schnittstelle eingebunden<br />
werden. Zusätzlich stellen alle<br />
Sensoren auch eine Standard-I 2 C-<br />
Schnittstelle zur Verfügung.<br />
Kontaktlose<br />
Füllstandsmessung<br />
leicht gemacht<br />
Mit seinem neuen Evaluation Kit<br />
für Füllstandssensoren bietet EBE<br />
sensors + motion eine benutzerfreundliche<br />
und innovative Lösung<br />
für die Anbindung und Testung von<br />
Füllstandssensoren in der Industrie.<br />
Die Kombination aus intuitiver Software<br />
und leistungsstarker Hardware<br />
macht dieses Kit zu einem<br />
nützlichen Werkzeug für jeden, der<br />
sich mit der berührungslosen Messung<br />
und Analyse von Füllständen<br />
beschäftigt. Die einfache Handhabung<br />
und die umfangreichen Funktionen<br />
bieten Anwendern eine bisher<br />
unerreichte Flexibilität und Effizienz<br />
bei der Arbeit mit Füllstandssensoren.<br />
◄<br />
Eine zuverlässige und kontaktlose Füllstandsmessung bieten die neuen<br />
Füllstandssensoren von EBE sensors + motion.<br />
44 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Kompaktes und robustes Embedded-System<br />
mit außergewöhnlicher Leistung<br />
Portwell stellt das WEBS-89I0, einen kompakten und robusten Industrie-PC auf DIN-Schienen mit Intel Celeron<br />
J6412 Prozessor als ideale Lösung für die industrielle Automatisierung vor, der den Wandel bei der industriellen<br />
Automatisierung beschleunigen wird<br />
Portwell Inc., ein weltweit führender<br />
Anbieter von IPCs, stellt das<br />
WEBS-89I0, ein wegweisendes<br />
Embedded-System mit außergewöhnlicher<br />
Leistung und Zuverlässigkeit,<br />
vor. Mit seinem Intel Celeron<br />
J6412 Prozessor, einem kompakten<br />
und robusten lüfterlosen<br />
Aufbau und einer reichen Ausstattung<br />
mit E/A-Schnittstellen wie drei<br />
GbE, Dual Display und Erweiterungssteckplätzen,<br />
bietet das WEBS-89I0<br />
herausragende Rechenleistung und<br />
Flexibilität und macht es zur idealen<br />
Lösung zur Beschleunigung der<br />
Werksautomatisierung und des Wandels<br />
in der Industrie.<br />
Hohe Rechenleistung<br />
Das WEBS-89I0 hat einen Intel<br />
Celeron J6412 Prozessor in fortschrittlicher<br />
10-nm-Technologie, der<br />
für seine hohe Rechenleistung und<br />
seinen geringen Energieverbrauch<br />
bekannt ist. Mit seiner Fähigkeit zur<br />
Verarbeitung von Sensordaten und<br />
zu komplexen Analysen und Entscheidungen<br />
steigert es die Effizienz<br />
bei der Werksautomatisierung<br />
und der Überwachung von Anlagen.<br />
Die lüfterlose Ausführung sorgt für<br />
einen stabilen Betrieb unter rauen<br />
Einsatzbedingungen und verlängert<br />
die Lebensdauer des Systems.<br />
European Portwell Technology B.V.<br />
info@portwell.eu<br />
www.portwell.eu<br />
Kompakter Aufbau<br />
Der kompakte Aufbau des WEBS-<br />
89I0 verbessert die Raumausnutzung<br />
und erleichtert seinen Einsatz besonders<br />
unter beengten Platzverhältnissen.<br />
Zudem bietet das WEBS-89I0<br />
einen zweikanaligen Ausgang für<br />
ein hochauflösendes Display und<br />
erfüllt die Anforderungen industrieller<br />
Anwendungen beim Maschinensehen.<br />
Mit drei GbE-Ports, drei<br />
USB-Ports, RS-232, RS-485 und<br />
Erweiterungssteckplätzen, die 5G<br />
und Wi-Fi 6 unterstützen, lässt sich<br />
das WEBS-89I0 flexibel an die verschiedensten<br />
Anforderungen in der<br />
industriellen Automatisierung anpassen,<br />
um den Wandel in der Produktion<br />
zu beschleunigen.<br />
Zuverlässig für<br />
industrielle Anwendungen<br />
In dem Maß, wie sich die produzierende<br />
Industrie entwickelt, werden<br />
die Erhöhung der Produktivität,<br />
die Senkung der Kosten und<br />
die Steigerung der Qualität für die<br />
Unternehmen immer wichtiger. Im<br />
Unterschied zu traditionellen manuellen<br />
Prozessen mit ihren erheblichen<br />
Arbeitskosten, geht der Trend<br />
heute zur Automatisierung, zur Erhöhung<br />
der Effizienz und der Qualität<br />
bei gleichzeitiger Reduzierung der<br />
Produktionskosten. Mit seinen vielen<br />
Vorteilen ist das WEBS-89I0 für<br />
industrielle Anwendungen bestens<br />
geeignet. Die kompakte, lüfterlose<br />
Konstruktion mit einem großen Temperaturbereich<br />
spart nicht nur Platz,<br />
sondern sie erhöht auch die Zuverlässigkeit,<br />
sorgt für einen geräuschlosen<br />
Betrieb und erlaubt die nahtlose<br />
Anpassung an raue Industrieumgebungen.<br />
Erfüllt alle Kommunikationsbedürfnisse<br />
Mit drei Gigabit- Ethernet-Ports<br />
deckt es die verschiedensten Anforderungen<br />
an die Vernetzung von<br />
Industriesteuerungen ab, bietet<br />
Redundanz bei der Bandbreite<br />
und erfüllt effektiv alle Kommunikationsbedürfnisse.<br />
Außerdem verbessern<br />
die beiden HD-Display-<br />
Optionen die Effizienz bei Multitasking<br />
und Workflow-Management<br />
als ideale Lösung in den verschiedensten<br />
Industrie szenarien. Darüber<br />
hinaus hat das WEBS-89I0 umfangreiche<br />
Fähigkeiten zur drahtlosen<br />
Kommunikation. Es unterstützt 5G<br />
und Wi-Fi 6 für schnelle und stabile<br />
drahtlose Verbindungen und<br />
erfüllt mühelos aktuelle und künftige<br />
Anforderungen.<br />
Vielfältige<br />
Erweiterungsmöglichkeiten<br />
Der kompakte, robuste und lüfterlose<br />
Aufbau des WEBS-89I0 und<br />
seine vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten<br />
eröffnen zahlreiche<br />
industrielle Anwendungen, z. B.<br />
in der Werksautomatisierung, bei<br />
der Anlagenüberwachung, in intelligenten<br />
Lagerhäusern, beim Transportmanagement,<br />
bei der Sichtprüfung,<br />
im Energiebereich und bei der<br />
Umweltüberwachung für den Wandel<br />
in der Industrie. Es bietet so<br />
erhebliche Vorteile im Markt und<br />
verbessert die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Innovative Lösungen<br />
aus einer Hand<br />
Als führendes Unternehmen<br />
bei der Herstellung von Industriecomputern<br />
und Gold Member<br />
der Intel Partner Alliance verfügt<br />
Portwell über innovative Forschungs-<br />
und Entwicklungseinrichtungen<br />
und stabile lokale<br />
Produktions kapazitäten.<br />
Mit ihrem globalen Kundendienst<br />
in den Regionen EMEA, NA, LATAM<br />
und APAC bietet Portwell schnelle<br />
Unterstützung nach den Bedürfnissen<br />
der Partner. Mit innovativen<br />
Lösungen aus einer Hand,<br />
einschließlich industriellen Einplatinenrechnern,<br />
modularen Industriesystemen,<br />
industriellen Spannungsversorgungen,<br />
industriellen<br />
Speichergeräten, Industriegehäusen,<br />
FPGA, Hardware, Software<br />
und kundenspezifischen Projekten<br />
bietet Portwell technische DMSund<br />
EMS-Supportleistungen, einschließlich<br />
Produktberatung, kollaborativer<br />
Entwicklung, industrieller<br />
Zertifizierung, Massenproduktion<br />
und globaler Logistik.<br />
Von der Produktberatung bis zur<br />
Massenproduktion erfüllt Portwell<br />
die Bedürfnisse der Kunden und<br />
hilft Unternehmen, erfolgreicher zu<br />
sein. Die Vorstellung des WEBS-<br />
89I0 gibt dem Markt für industrielle<br />
Automatisierung noch effizientere,<br />
flexiblere und stabilere Lösungen<br />
an die Hand, um den Wandel in der<br />
industriellen Automatisierung weiter<br />
zu beschleunigen.◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 45
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Schlanker, lüfterloser Embedded-Computer<br />
für Automatisierungs- und Robotik-<br />
Anwendungen<br />
heit und Effizienz der Datenverarbeitung<br />
verfügt der ARK-2251 über<br />
zwei 2,5 GbE-LAN-Ports, die einen<br />
Wi-Fi 6E-Durchsatz ermöglichen.<br />
Außerdem unterstützt er AMO-<br />
IO29 TPM-2.0-Module und bietet<br />
eine höhere Cybersicherheit für<br />
eine datenschutzfreundliche und<br />
sichere Umgebung.<br />
DeviceOn-Plattform<br />
Advantech, ein führender Anbieter<br />
von AIoT-Plattformen und -Services,<br />
stellt den ARK-2251 vor, einen schlanken<br />
und voll funktionalen lüfterlosen<br />
Embedded-Computer mit Intel Core<br />
i3/i5/i7-Prozessoren der 13. Generation.<br />
Dieses hochmoderne System<br />
bietet robuste Rechenleistung,<br />
verschlankte Verarbeitungsprozesse<br />
und Echtzeit-Analysen und zeichnet<br />
sich durch seine mehr als 19<br />
E/A-Anschlüsse aus, die eine einfache<br />
Verbindung mit verschiedenen<br />
Sensoren und Geräten ermöglichen.<br />
Advantech<br />
ww.Advantech.eu<br />
Es können auch Funktionen, wie<br />
Feldbusprotokoll mit mehr als<br />
10 iDoor-Modulen hinzugefügt werden.<br />
Der ARK-2251 unterstützt drahtlose<br />
Verbindungen mit Wi-Fi 6- und<br />
5G-Modulen über einen M.2-Steckplatz<br />
und bietet durch optionale<br />
TPM 2.0-Module und DeviceOn-Software<br />
eine zusätzliche Sicherheitsebene<br />
und Fernverwaltungsfunktionen.<br />
Durch sein schlankes Profil<br />
mit einer Höhe von nur 2,13 Zoll ist<br />
er ideal für verschiedene Anwendungen<br />
und Umgebungen, wie Fördersysteme<br />
und autonome mobile<br />
Roboter (AMRs).<br />
Ultraflaches Design mit<br />
umfangreicher Konnektivität<br />
Der ARK-2251 mit seinen Intel<br />
Core i3/i5/i7 Prozessoren der<br />
13. Generation nutzt für den effizienten<br />
Betrieb eine Performance-<br />
Hybridarchitektur. Sein schlankes,<br />
lüfterloses Design und sein<br />
flaches Profil mit einer Höhe von<br />
nur 2,13 Zoll sind ideal für industrielle<br />
Anwendungen mit eingeschränkten<br />
Platzverhältnissen und<br />
unterstützen einen weiten Betriebstemperaturbereich.<br />
Mit mehr als<br />
19 E/A-Schnittstellen eignet sich der<br />
Embedded-Computer für die unterschiedlichsten<br />
industriellen Anforderungen.<br />
Außerdem unterstützt er<br />
mehr als 10 iDoor-Module und bietet<br />
damit anpassbare Erweiterungsoptionen<br />
für spezifische Integrationsanforderungen.<br />
Darüber hinaus<br />
bietet der ARK-2251 ein optionales<br />
PoE-Modul, das bis zu 15 W pro<br />
Port (LAN 2 und LAN 3) liefert und<br />
die Stromversorgung von Geräten<br />
wie Beleuchtungen, Zugangspunkten,<br />
IP-Kameras oder anderen IoT-<br />
Geräten erleichtert, die an Wänden<br />
und Decken montiert sind und keinen<br />
direkten Zugriff auf eine Steckdose<br />
haben. Der ARK-2251 macht<br />
Deployment einfach und flexibel.<br />
Zuverlässig, schnell<br />
und sicher für<br />
Edge/AIoT-Anwendungen<br />
Angesichts der steigenden Anzahl<br />
von IoT-Geräten sind drahtlose<br />
Funktionen für die Verarbeitung und<br />
Speicherung der riesigen Datenmengen,<br />
die von Kameras und<br />
Sensoren am Edge generiert werden,<br />
entscheidend. Der ARK-2251<br />
erfüllt diese Anforderung durch die<br />
Bereitstellung von Mini-PCIe- und<br />
M.2-Schnittstellen und unterstützt<br />
damit eine höhere Flexibilität beim<br />
Deployment in einem Netzwerk. Der<br />
M.2-Steckplatz unterstützt Wi-Fi 6-<br />
und 5G-Module und gewährleistet<br />
eine robuste drahtlose Konnektivität.<br />
Für eine verbesserte Sicher-<br />
Darüber hinaus ist im ARK-2251<br />
die DeviceOn-Plattform integriert,<br />
die nahtlos mit Windows, Linux und<br />
Android OS kompatibel ist. Diese<br />
Plattform bietet eine effiziente Verwaltung<br />
von verschiedenen Geräten<br />
wie Sensoren, Zähler und GPS.<br />
DeviceOn ist eine hocheffiziente<br />
und robuste Plattform, die vor Ort<br />
oder in der Cloud installiert werden<br />
kann und eine nahtlose Fernverwaltung<br />
der Stromversorgung, Systemüberwachung,<br />
Fehlerbehebung und<br />
AIoT-Geräte-Upgrades von überall<br />
und jederzeit ermöglicht.<br />
Hauptmerkmale<br />
• Intel Core i3/5/7-Prozessoren<br />
der 13. Generation<br />
• Dual DDR5 4800 MHz<br />
SODIMM Speicher<br />
(bis zu 64 GB)<br />
• 12 ~ 24 V DC Weitbereichs-<br />
Versorgungseingang<br />
• E/A-Anschlüsse: 2 x 2,5 GbE,<br />
1 x GbE, 6 x USB 3.1, 6 x COM,<br />
1 x 16-bit DIO, 2 x CAN Bus<br />
• Unterstützt mehr als 10 iDoor-<br />
Module (optional), AMO-IO29<br />
TPM 2.0-Module (optional),<br />
MIOe-PSE-Modul (optional)<br />
und DeviceOn-Software<br />
Customization Services<br />
Für Kunden, die dieses Produkt<br />
in einer maßgeschneiderten Variante<br />
benötigen, bietet Advantechs<br />
europäisches DMS Team eine breite<br />
Palette lokaler Design- und Fertigungsdienstleistungen.<br />
◄<br />
46 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
AI-Controller für den robusten Einsatz<br />
Der Inferenz-KI-Controller Nuvo-<br />
9166GC ist das jüngste Modell des<br />
renommierten Herstellers Neousys<br />
und jetzt beim deutschen Distributor<br />
Acceed erhältlich. Überzeugend<br />
ist vor allem seine Kombination aus<br />
industriegerechter Robustheit, individuellen<br />
Erweiterungsoptionen, etwa<br />
für Kameras, und serverbasierter<br />
Inferenzleistung, wie sie für aktuelle<br />
und zukünftige Anwendungen<br />
der künstlichen Intelligenz gefordert<br />
ist. Die nach Kundenwunsch konfigurierbare<br />
Plattform unterstützt die<br />
jüngste GPU-Karte L4 von Nvidia<br />
und liefert auf Basis verschiedener<br />
Intel-Prozessoren der 13. Generation<br />
(Raptor Lake) eine Rechenleistung<br />
von bis zu 30 TeraFLOPS.<br />
Robuste Konstruktion<br />
Besonders interessant für industrielle<br />
und sicherheitsrelevante<br />
Anwendungen ist beim neuen<br />
AI-Controller Nuvo-9166GC die<br />
robuste Konstruktion, die auf Basis<br />
des bewährten Thermo-Konzepts<br />
mit passiver Kühlung für CPU und<br />
Arbeitsspeicher den zuverlässigen<br />
Systembetrieb bei anspruchsvollen<br />
Umgebungstemperaturen von -25 bis<br />
+60 °C erlaubt. Für den extrem tiefen<br />
Temperaturbereich bietet Acceed<br />
die Ausstattung mit speziellen SSD<br />
oder HDD an. Darüber hinaus wird<br />
ein breiter Bereich der Spannungsversorgung<br />
unterstützt. Diese Eigenschaft<br />
ist bei Installationen von Vorteil,<br />
wo konstante Spannungen nicht<br />
immer gegeben sind.<br />
Der Nuvo-9166GC ist mit seiner<br />
individuellen Auswahl an Leistungsmerkmalen<br />
(CPU, Schnittstellen,<br />
kundenspezifische Mezzanine-Boards)<br />
an Anpassungsfähigkeit<br />
und Nachhaltigkeit kaum<br />
zu übertreffen. Die wesentlichen<br />
Schnittstellen sind 5× 2,5-Gigabit-<br />
Ethernet plus 1× Gigabit-Ethernet<br />
(optional mit PoE), insgesamt 12×<br />
USB (davon 7× USB 3.2), MezIO-<br />
Interface, PCIe-Kassette, mini-PCIe-<br />
Sockel und M.2-Steckplatz, beispielsweise<br />
für Mobilfunk-Module.<br />
Performancestarke<br />
Grafikkarte<br />
Als Alternative oder Erweiterung<br />
der integrierten Grafikeinheit Intel<br />
HD Graphics 770 unterstützt der<br />
Controller die performancestarke<br />
Grafikkarte L4 von Nvidia, die im<br />
Bereich der generativen KI (Inferenz<br />
von Bild- und Textdaten) mit<br />
2,5x höherer Leistung im Vergleich<br />
zur Vorgängergeneration aufwartet.<br />
Als Lösung für Videoanwendungen,<br />
etwa das Live-Streaming<br />
oder Augmented und Virtual Reality<br />
(AR/VR), können bis zu 1.040<br />
gleichzeitige AV1-Video-Streams<br />
bei 720p30 für mobile Benutzer<br />
gehostet werden.<br />
Der Arbeitsspeicher<br />
des Nuvo-9166GC ist bis 64 GB<br />
erweiterbar (DDR5 4800 SDRAM),<br />
für Festplatten stehen zwei interne<br />
SATA-Ports (2,5“ SSD/HDD) mit<br />
RAID-Unterstützung zur Verfügung,<br />
außerdem ein M.2-Steckplatz für<br />
NVMe-SSD. Zusätzlich zu den bei<br />
Box-Computern üblichen Grafikausgängen<br />
DVI-D und VGA ist ein<br />
universeller DisplayPort vorhanden,<br />
der 4K2K-Auflösungen bis 4096 ×<br />
2304 Pixel unterstützt.<br />
Kostengünstige<br />
Erweiterungen<br />
Endkundenspezifische I/O-Funktionen<br />
lassen sich als kostengünstige<br />
Erweiterungen mit optionalen<br />
Mezzanine-Karten (MezIO-Module<br />
mit seriellen Schnittstellen, digitalen<br />
I/O-Schnittstellen, LVDS-Ausgang,<br />
CAN-Bus, DTIO oder Speichererweiterung)<br />
umsetzen.<br />
GPU-unterstützte KI-Leistung,<br />
industrieorientierte Robustheit und<br />
seine außergewöhnliche Funktionsvielfalt<br />
prädestinieren den Nuvo-<br />
9166GC als Edge-KI-Inferenz-<br />
Plattform für anspruchsvolle Applikationen,<br />
etwa in den Bereichen<br />
Fertigungskontrolle, Videoanalyse,<br />
Streaming, Logistik, Gebäudeautomation<br />
oder autonome Roboter<br />
(AMR). Als Zubehör werden unter<br />
anderem passende Netzteile und<br />
schwingungsdämpfende Montagebügel<br />
angeboten.<br />
Weitere Informationen<br />
Auf www.acceed.com informiert<br />
der deutsche Distributor Acceed<br />
ausführlich über die Konfigurationsmöglichkeiten<br />
des neuen Nuvo-<br />
9166GC sowie über weitere KI-Controller,<br />
Box-PCs und Komponenten<br />
für anspruchsvolle Umgebungen<br />
und Aufgaben.<br />
Acceed GmbH<br />
ww.acceed.com<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 47
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Handlicher Allround-Mini-PC mit der neuesten<br />
Generation von Intel-Prozessoren<br />
Neue Version des Giada BQ612 jetzt bei Concept International für Digital Signage, Industrie und Desktop<br />
mit breitem Schnittstellenangebot sowie einem Warnmeldesystem für mehr Sicherheit.<br />
Der PC ist mit der neuesten Generation von Intel-Prozessoren ausgestattet und eignet sich somit auch für rechenintensive Systeme und Analytics.<br />
Die gesockelte CPU lässt sich bei Bedarf einfach austauschen.<br />
Der BQ612 gehört zu den Allroundern im Portfolio<br />
des Münchner Value Added Distributors Concept<br />
International. Ob in der Industrie, für Analytics<br />
oder als handlicher Desktop-Rechner – mit<br />
einer gesockelten und daher austauschbaren<br />
CPU, die bis zur Core-i9-Variante der 13. Generation<br />
von Intel-Prozessoren erhältlich ist, zweimal<br />
LAN sowie neun USB-Anschlüssen, verteilt<br />
auf Vorder- und Rückseite, ist das Gerät flexibel<br />
und für fast jeden Einsatzbereich gerüstet.<br />
Zudem stellt ein exklusives Warnmeldesystem<br />
sicher, dass der PC nicht unautorisiert geöffnet<br />
wird. Der Allrounder ist ab sofort erhältlich.<br />
Concept International GmbH<br />
www.concept.biz<br />
Das Multitalent<br />
Multitalent ist nicht zu hoch gegriffen, vereint<br />
der BQ612 doch alles, was ein Rechner dieser<br />
Größe und Klasse aufbieten kann – dank seinem<br />
robusten Metall-Gehäuse im handlichen<br />
Mini-PC-Format (200 x 185 x 35,5 mm).<br />
Hochleistungs-CPU für mehr Power<br />
Eine gesockelte, das heißt individuell anpassbare<br />
und austauschbare CPU, ist Standard beim<br />
BQ612. Dabei ist eine Bestückung bis zur i9-Version<br />
der 13. Generation von Intel möglich. Aber<br />
genauso lässt sich ein i5 der 12. Generation verbauen:<br />
eine CPU mit dem besten Preis-/ Leistungsverhältnis.<br />
Der Arbeitsspeicher beträgt<br />
bis zu 64 GB RAM verteilt auf zwei SO-DIMM-<br />
Steckplätze für DDR4-3200 MHz. Der BQ612<br />
kommt sowohl mit HDMI- als auch mit einem<br />
Display-Port-Anschluss. Per HDMI kann der<br />
Mini-PC 4K ausgeben. Der Display-Port glänzt<br />
sogar mit einer 8K-Auflösung. Alles in flimmerfreien<br />
60 Hz.<br />
Neunmal USB, zweimal LAN<br />
und ein SIM-Slot<br />
Mit zwei LAN-Anschlüssen (RJ45) kann der<br />
PC als Edge-Gerät eingesetzt werden, beispielsweise<br />
als Netzwerk-Bridge oder zur sicheren,<br />
netzwerktechnisch getrennten Maschinensteuerung<br />
im Industriebereich. Weiter wartet der<br />
Mini-PC mit einem praktischen SIM-Karten-Slot<br />
auf, der ihn unabhängig von LAN- oder WLAN-<br />
Netzen macht, indem man eine LTE-Karte einsetzen<br />
kann. Hinzu kommen insgesamt neun<br />
USB-Anschlüsse (sechsmal USB 2.0, zweimal<br />
USB 3.2 Gen2 und einmal USB TypC3.2 Gen2),<br />
welche auf Vorder- und Rückseite verteilt sind.<br />
Als Betriebssystem ist wahlweise Windows 10/11<br />
oder Linux Ubuntu mit an Bord.<br />
Warnmeldesystem für mehr Sicherheit<br />
Eine Besonderheit des BQ612 ist die Warnmeldung<br />
beim Öffnen der Computerabdeckung.<br />
Es entsteht kein Alarm oder ein anderweitig störendes<br />
Geräusch, jedoch zeichnet der Computer<br />
im BIOS dies auf und warnt beim nächsten<br />
Start den Benutzer über den Vorgang oder<br />
reportet den Vorgang an ein Netzwerkmanagementsystem.<br />
Somit wird sichergestellt, dass die<br />
Abdeckung nicht unautorisiert entfernt wurde.<br />
Dies erhöht die Sicherheit enorm und ist sonst<br />
bei keinem anderen PC dieser Serie eingebaut.<br />
24/7-Verfügbarkeit<br />
Eine 24/7-Verfügbarkeit stellt die JAHC-Technologie<br />
von Giada sicher – eine Hardware-Komponente,<br />
die auch den sogenannten Watchdog<br />
beinhaltet. Dieser sorgt für einen automatischen<br />
Re-Boot des Systems, wenn es ein Problem mit<br />
der Software gibt, und ermöglicht mit RTC (Real-<br />
Time-Clock) zusätzlich das Rauf- und Runterfahren<br />
des PCs zu festen Tages- und Uhrzeiten.<br />
Viele Einsatzmöglichkeiten<br />
Die Einsatzmöglichkeiten des BQ612 sind mit<br />
dieser Konfiguration so flexibel wie vielfältig: Der<br />
Mini-PC arbeitet in Digital-Signage-Installationen<br />
in Shops oder am Point of Sale, in anspruchsvollen<br />
Analytics-Systemen mit einer großen Zahl<br />
an auszuwertenden Daten, als Industrie-PC an<br />
48 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Maschinen, in Industrial-Signage-Installationen<br />
mit komplexen Visualisierungen oder einfach als<br />
praktischer und platzsparender Hochleistungs-<br />
Office-PC. Weil die Schnittstellen durchdacht<br />
an Vorder- und Rückseite des Gehäuses angebracht<br />
sind, eignet sich der BQ612 überdies für<br />
den Einsatz an schwer zugänglichen Orten, wie<br />
beispielsweise in einer Stele oder hinter Bildschirmen<br />
verbaut.<br />
Service von Concept für mehr Komfort<br />
Der PC ist ab sofort zu einem Listenpreis<br />
von 250,- Euro (unbestückt) bei Concept International<br />
erhältlich. Attraktive Konditionen und<br />
SLAs gibt es für Reseller, Digital-Signage- und<br />
AV-System integratoren. Standard-Service bei<br />
Concept ist eine Zwei-Jahres-Garantie (optional<br />
fünf Jahre) sowie der Total Preparation Service.<br />
Ein wahres Multitalent: Mit neun USB-Anschlüssen, zweimal LAN, einem SIM-Karten-Slot sowie HDMI-<br />
Schnittstelle und Display Port – verteilt auf Vorder- und Rückseite – ist der BQ612 vielfältig einsetzbar.<br />
Dabei unterstützt der Münchener Distributor auf<br />
Wunsch den Roll-out von Projekten und bietet<br />
projektspezifische Konfigurationen sowie einen<br />
Dauertest des Gerätes, auch in hoher Stückzahl,<br />
an. Durch den Lagerbestand in Deutschland<br />
ist bei Bedarf schnell ein Ersatzgerät vor<br />
Ort und der Kunde muss sich um nichts weiter<br />
kümmern. Plug & Play lautet die Devise. ◄<br />
Online-Konfigurator für industrielle Panel-PCs<br />
Die ICO Innovative Computer GmbH, ein<br />
etablierter Anbieter von industriellen IT-<br />
Lösungen, setzt mit dem Launch ihres neuen<br />
Online-Konfigurators für industrielle Panel-<br />
PCs neue Maßstäbe. Im Rahmen dieser Entwicklung<br />
präsentiert das Unternehmen stolz<br />
zwei neue Serien – den Custom Panelmaster<br />
C84 und den Custom Panelmaster A84 –, die<br />
durch exzellente Qualität und maßgeschneiderte<br />
Konfigurationsmöglichkeiten gekennzeichnet<br />
sind.<br />
ICO Innovative Computer GmbH<br />
www.ico.de<br />
Der Custom Panelmaster C84<br />
mit einem Intel Core i5-Prozessor und kapazitiven<br />
Touchscreens von 10“ bis 21,5“ ausgestattet,<br />
ermöglicht Kunden die Konfiguration<br />
eines lüfterlosen Panel-PCs mit IP66-Frontschutz<br />
und hochmoderner Hardware. Diese<br />
Serie ist besonders geeignet für anspruchsvolle<br />
Umgebungen in der industriellen Automatisierung<br />
und Fertigung.<br />
Die Custom Panelmaster A84<br />
präsentiert sich als Serie von online konfigurierbaren<br />
Panel-PCs mit resistiven Touchscreens<br />
von 10“ bis 21,5“, ideal für vielfältige<br />
Anwendungen. Der Nutzer kann dabei die<br />
Bildschirmgröße, den Arbeitsspeicher, die<br />
mSATA SSD-Kapazität und weitere Features<br />
nach eigenen Wünschen anpassen.<br />
Intuitiver Online-Konfigurator<br />
Der intuitive Online-Konfigurator ermöglicht<br />
es Kunden, ihre Panel-PCs in wenigen Minuten<br />
individuell zu gestalten und die perfekte<br />
Kombination von Funktionen für ihre spezifischen<br />
Anforderungen zu wählen. Dieser wegweisende<br />
Service unterstreicht das Engagement<br />
von ICO für kundenorientierte Lösungen.<br />
Kunden haben die Flexibilität, nicht nur das<br />
gewünschte Betriebssystem direkt auszuwählen,<br />
sondern auch kundenspezifische Anwendungen<br />
vorab auf ihren Panel-PCs installieren<br />
zu lassen. Diese Dienstleistung spart nicht<br />
nur Zeit, sondern gewährleistet auch einen reibungslosen<br />
Start, da die kundenspezifische<br />
Software oder individuelle Einstellungen vor<br />
dem Versand gründlich getestet werden. Das<br />
Ziel ist es, Implementierungsprozesse für die<br />
Kunden so nahtlos wie möglich zu gestalten<br />
und eine individuelle, einsatzbereite Lösung<br />
zu bieten. ICO bleibt somit weiterhin dem Versprechen<br />
verpflichtet, maßgeschneiderte IT-<br />
Lösungen zu liefern und den sich ständig weiterentwickelnden<br />
Anforderungen der Kunden<br />
gerecht zu werden.<br />
Höchstmaß an Flexibilität<br />
„Unsere neuen Serien, der Custom Panelmaster<br />
C84 und A84, sind das Ergebnis jahrzehntelanger<br />
Erfahrung und enger Zusammenarbeit<br />
mit den Herstellern. In Verbindung<br />
mit unserem Online-Konfigurator bieten<br />
wir unseren Kunden nun ein Höchstmaß an<br />
Flexibilität und Anpassbarkeit“, sagte Bruno<br />
Granja, Produktmanager bei ICO Innovative<br />
Computer GmbH.<br />
Der neu eingeführte Online-Konfigurator ermöglicht<br />
es Kunden, diese leistungsstarken<br />
Panel-PCs nach ihren individuellen Anforderungen<br />
anzupassen. Diese Geräte bieten<br />
eine perfekte Symbiose aus Leistung, Anpassungsfähigkeit<br />
und Benutzerfreundlichkeit. In<br />
der eigenen Fertigung von ICO, gemäß strengen<br />
DIN EN ISO Qualitätsstandards, werden<br />
die Panel-PCs schon in kleinen Stückzahlen<br />
gefertigt und gründlich getestet. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 49
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Panel-PC-Serie in zwei unterschiedlichen Designs<br />
Die ICO Innovative Computer GmbH präsentiert ihre neueste Produktlinie aus dem Segment Panel-PCs,<br />
die Nodka Panelmaster Serie.<br />
Umfassende Schnittstellen<br />
Die Panelmaster Serie zeichnet<br />
sich durch ihre beeindruckende<br />
Vielfalt an Schnittstellen aus. Mit<br />
3x Gigabit-LAN, optionaler WLAN-<br />
Konnektivität, 4x RS232/485, 4x<br />
USB 3.2 Gen 1 und 2x USB 2.0<br />
bietet jeder Panel-PC zahlreiche<br />
Anschlussmöglichkeiten für Peripheriegeräte,<br />
Netzwerke und Datenübertragung.<br />
Vielfältige<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Diese innovative Serie bietet hochmoderne<br />
Panel-PCs in zwei Varianten<br />
mit unterschiedlichen Größen<br />
und hochwertigen Materialien, um<br />
den anspruchsvollen Anforderungen<br />
verschiedenster Anwendungen<br />
gerecht zu werden.<br />
ICO Innovative Computer GmbH<br />
www.ico.de<br />
Vielseitige Auswahl an<br />
Größen und Touchscreen-<br />
Technologien<br />
Die Panelmaster Serie ist in zwei<br />
Varianten erhältlich – mit resistivem<br />
Touchscreen und silbernem Aluminiumgehäuse<br />
oder kapazitivem<br />
Touchscreen in einem schwarzen<br />
Aluminiumgehäuse mit einer edlen<br />
Vollglasfront. Die Serie umfasst<br />
Modelle in verschiedenen Größen,<br />
darunter das kompakte 10,4“ Panelmaster<br />
1080 bis hin zum beeindruckenden<br />
21,5“ Panelmaster 2182.<br />
Jedes Modell wurde entwickelt, um<br />
höchste Leistung und Zuverlässigkeit<br />
zu bieten und somit eine breite<br />
Palette von industriellen Anwendungen<br />
abzudecken.<br />
Robust und leistungsstark<br />
Alle Panel-PCs der neuen Panelmaster<br />
Serie sind mit einem Intel<br />
Core i5-11500T Prozessor ausgestattet,<br />
der eine herausragende Leistung<br />
für anspruchsvolle Aufgaben<br />
gewährleistet. Mit einer Betriebstemperatur<br />
von 0 °C bis 50 °C<br />
sind diese Geräte für den Einsatz<br />
in unterschiedlichsten Umgebungen<br />
geeignet. Der IP65 Frontschutz<br />
sorgt zudem für Zuverlässigkeit<br />
und Langlebigkeit, selbst unter<br />
extremen Bedingungen.<br />
Dank ihrer robusten Bauweise<br />
und leistungsstarken Hardware eignet<br />
sich die Panelmaster Serie ideal<br />
für eine Vielzahl von Anwendungen.<br />
Von industriellen Steuerungssystemen<br />
bis hin zu Logistik- und Produktionsumgebungen<br />
- die Serie bietet<br />
eine zuverlässige Lösung für jede<br />
Herausforderung.<br />
Die ICO Innovative Computzer<br />
GmbH bleibt bestrebt, innovative<br />
Technologien bereitzustellen, um<br />
den steigenden Anforderungen der<br />
Industrie gerecht zu werden. Mit der<br />
neuen Panel-PC Serie setzt das<br />
Unternehmen erneut Maßstäbe in<br />
puncto Leistung, Vielseitigkeit und<br />
Zuverlässigkeit. ◄<br />
Control Panel mit vielfältiger Konnektivität<br />
KISS V4 ADL Familie wächst: Kontrons robuster KISS Rackmount-PC im 1U-Format<br />
mit hoher Performance und Energieeffizienz<br />
Kontron Europe GmbH<br />
www.kontron.de<br />
Kontron, ein weltweit führender<br />
Anbieter von IoT/Embedded Computer<br />
Technology (ECT), präsentiert<br />
zur Embedded World <strong>2024</strong><br />
die neue Control Panel Serie auf<br />
Basis modernster Prozessortechnologie.<br />
Die integrierte Software<br />
basiert auf Kontrons intelligentem<br />
QIWI Toolkit sowie optional mit<br />
SoftSPS CODESYS.<br />
Leistungsstärkere<br />
Control Panels<br />
Kontron erweitert sein HMI-Portfolio<br />
um leistungsstärkere Control<br />
Panels basierend auf Arm NXP<br />
i.MX8M Plus Prozessoren für die<br />
Geräte- und Maschinensteuerung<br />
sowie die Gebäudeautomation.<br />
Die neue Produktlinie zeichnet<br />
sich durch eine markant höhere<br />
Rechen- und Grafikleistung, eine<br />
stark erweiterte Konnektivität und<br />
einen großen Funktionsumfang<br />
aus. Die zahlreichen Schnittstellen<br />
ermöglichen die Kommunikation<br />
mit verschiedensten Feldbussen<br />
und Cloud-Anbindungen.<br />
Darüber hinaus bietet das Control<br />
Panel mit seinem internen M.2 Slot<br />
und zusätzlichem Erweiterungsstecker<br />
vielfältige Anpassungsmöglichkeiten<br />
an verschiedenste<br />
Anforderungen.<br />
Attraktives Gehäusedesign<br />
Das attraktive Gehäusedesign<br />
mit optisch gebondetem Multitouch<br />
IPS-Displays (7‘‘ - 15,6‘‘ FHD) wurde<br />
gemäß dem Kompatibilitätsversprechen<br />
beibehalten. Verfügbar<br />
mit Aluminium- oder Edelstahlrahmen<br />
sind sie speziell für den Einsatz<br />
im industriellen Umfeld und<br />
für Umgebungstemperaturen von<br />
0 bis +55 °C ent wickelt worden. Die<br />
Standardausführung mit Schutzklasse<br />
IP65 an der Frontseite ist<br />
50 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Embedded-PC für IoT und Edge-Computing<br />
PLUG-IN präsentiert die PICE3910-Serie<br />
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
PLUG-IN Electronic GmbH<br />
www.plug-in.de<br />
Für höchste Anforderungen an<br />
CPU-Power und Grafikleistung<br />
präsentiert PLUG-IN Electronic<br />
die lüfterlose Industrie-PC Serie<br />
PICE3910. Der Nachfolger der vielfach<br />
bewährten PICE3900-Serie ist<br />
mit neusten Intel Core Prozessoren<br />
der 12. und 13. Generation i9/i7/i5/<br />
i3 ausgestattet. Die Modelle wurden<br />
als universelle Industrie-PCs<br />
für Anwendungen in der Automatisierung,<br />
im Industrial-IoT und für<br />
Edge-Computing konzipiert.<br />
Zahlreiche Schnittstellen<br />
und Speicheroptionen<br />
ermöglichen die flexible<br />
Anpassung der robusten<br />
Box-PCs, die ab sofort lieferbar<br />
sind.<br />
Dank seiner zwei SO-<br />
DIMM-Sockets unterstützt<br />
die PICE3910-Serie bis zu<br />
64 GByte DDR5-RAM.<br />
Flexible<br />
Speicheroptionen<br />
Für flexible Speicheroptionen<br />
stehen M.2 (2242<br />
Typ M und B), HDD und<br />
SSD sowie mSATA zur<br />
Verfügung. Die Box-PCs<br />
bieten als Schnittstellen<br />
sechs mal USB 3.2 und<br />
vier mal USB 2.0 sowie<br />
zwei isolierte RS232/422/485-<br />
Schnittstellen. Die vier LAN-Ports<br />
unterstützten auch erweiterte Funktionalität<br />
wie Wake-on-LAN, Teaming<br />
und PXE.<br />
Optional können die PCs mit<br />
Wireless-Konnektivität über Wi-Fi<br />
oder LTE inklusive 5G konfiguriert<br />
werden. Die fünf Modelle der Serie<br />
bieten eine breite Palette an Konfigurationsmöglichkeiten<br />
für unterschiedlichste<br />
Anforderungen. Von<br />
leistungsstarken PCIe x16 Schnittstellen<br />
bis hin zu vielseitigen Kombinationen<br />
aus PCI und PCIe x4<br />
Optionen.<br />
Robustes Design<br />
Die PICE3910 PCs sind die Nachfolgemodelle<br />
der erfolgreichen<br />
PICE3900-Serie von PLUG-IN Electronic,<br />
die sich in zahlreichen Projekten<br />
in Industrie, Messtechnik und<br />
Forschung bewähren. Ein großer<br />
Eingangsspannungsbereich von 12<br />
bis 30 VDC, der erweiterte Temperaturbereich<br />
von -20 bis 60 °C und<br />
das robuste Design ermöglichen<br />
den Einsatz der Box-PCs auch in<br />
rauen Umgebungsbedingungen.<br />
Direkt einsatzbereit<br />
PLUG-IN Electronic liefert Modelle<br />
aus der PICE3910-Serie, sowie<br />
weitere Embedded PCs und Systeme<br />
für die Mess- und Automatisierungstechnik,<br />
individuell konfiguriert,<br />
umfassend getestet und<br />
direkt einsatzbereit. Die Beratung<br />
zum passenden System für Industrie<br />
und Forschung, die kundenspezifische<br />
Ausstattung inklusive<br />
Software und die Betreuung im<br />
gesamten Lebenszyklus gehören<br />
seit über 30 Jahren zum Selbstverständnis<br />
des Münchner Branchenexperten.<br />
◄<br />
Neues Control Panel mit vielfältiger Konnektivität und optionaler SoftSPS<br />
CODESYS für den Einsatz im industriellen Umfeld<br />
perfekt für den Einbau in Schaltschrank<br />
und Konsole geeignet.<br />
Control Unit CU und CUmini<br />
Mit den Controller Boards der Control<br />
Panels stellt Kontron auch die<br />
Hutschienenrechner Control Unit<br />
CU und CUmini zur Ver fügung,<br />
welche sich ideal als Edge Device<br />
einsetzen lassen.<br />
Die einfache Anpassung der<br />
Control Panel und Control Units<br />
an kundenspezifische Anforderungen<br />
ist dank modularem Aufbau<br />
gewährleistet. Langfristige Verfügbarkeit,<br />
höchste Fertigungsqualität<br />
und kompetenter technischer<br />
Support werden garantiert.<br />
Zur schnellen und effizienten<br />
Realisierung anspruchsvoller Automatisierungs-<br />
und Visualisierungslösungen<br />
sind die Steuerungen auf<br />
Wunsch mit CODESYS SoftSPS<br />
lieferbar.<br />
Einfache Konfiguration und<br />
Parametrierung<br />
Mit dem integrierten QIWI Software<br />
Toolkit werden dem Anwender<br />
Möglichkeiten zur einfachen<br />
Konfiguration und Parametrierung<br />
der Geräteeinstellungen, Browsereigenschaften<br />
und CODESYS Einstellungen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
So ist zum Beispiel die Konfiguration<br />
des Netzwerkes, der Zeitund<br />
Spracheinstellungen sowie<br />
das Hochladen von Zertifikaten<br />
für sichere Webseiten sowohl auf<br />
dem Gerät als auch über Fernzugriff<br />
möglich. Zudem stellt das<br />
Toolkit einen File- und Package-<br />
Manager sowie Updatemechanismen<br />
bereit. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 51
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
One fits all – Embedded GPU Computer<br />
• Mit vier Slots in drei Varianten<br />
wartet die Expansionsbox4 auf.<br />
In der Version 4a können 1x PCIe<br />
X16, 2x PCIe X4 und 1x PCIe X1<br />
oder 2x PCI X8 und 2x PCIe X4<br />
oder 1x PCIe X16 und 2x PCI, 1x<br />
PCIe X4 genutzt werden. Neben<br />
der Eignung für Legacy Anwendungen<br />
durch den PCI Slot kann<br />
auch hier eine GPU-Karte zum<br />
Einsatz kommen, da die Expansionsbox4b<br />
ein eigenes Netzteil<br />
mit bis zu 380 W integriert hat.<br />
Mit der neuen Embedded-PC<br />
Serie TANK-XM811 sind der Phantasie<br />
(fast) keine Grenzen gesetzt.<br />
Multi Purpose bedeutet Mehrzweck,<br />
insofern ist dieser modulare<br />
Embedded-GPU Computer<br />
für viele Anwendungen passend.<br />
Insbesondere für anspruchsvolle<br />
Aufgaben in den Bereichen Surveillance,<br />
Transportation, Machine<br />
Vision, Advanced Manufacturing<br />
oder Vision Guided Robotik eignet<br />
sich der TANK-XM811 besonders.<br />
Die Versionsvielfalt ist durch<br />
ein Grundmodul gekennzeichnet,<br />
welches sich hardwareseitig mit<br />
fünf verschiedenen Expansionsboxen<br />
verbinden lässt.<br />
• Ausbaustufe 1 (Grundmodul) bietet<br />
integrierte Features und I/Os<br />
in einer Box.<br />
• Der Multi-Purpose Embedded-<br />
PC lässt sich in Expansionsbox<br />
2a als Multi-Connectivity mit 8x<br />
2.5GBE LAN nutzen, welche die<br />
Power over Ethernet (PoE)Funktion<br />
bereits integriert hat.<br />
• In der Expansionsbox 2b können<br />
via 2x M.2b Key, 1x M.2a Key oder<br />
1x PCIe-Mini Zusatzkarten (z. B.<br />
Feldbuskarten) integriert werden.<br />
• Expansionsbox 3 bietet drei Slots<br />
mit jeweils 1x PCIe X16 und 1x PCIe<br />
X4 oder 2x PCIe X8 Schnittstellen<br />
für kommerzielle Zusatzkarten.<br />
• Die größte Expansionsbox kommt<br />
mit sechs Slots. Dadurch sind folgende<br />
Kombinationen möglich:<br />
2x PCIe X8, 2x PCIe X4 und 1x<br />
PCIe X1 oder 2x PCI X8 und 2x<br />
PCIe X4 oder 1x PCIe X16 und 2x<br />
PCI, 1x PCIe X4 genutzt werden.<br />
Warum 6 Slots? Sollen zwei GPU<br />
Karten genutzt werden, gehen diese<br />
über 2 Slots. Insofern können die 6<br />
Slots neben den GPU Karten mit 1-2<br />
Zusatzkarten ausgestattet werden.<br />
Auch diese Version beinhaltet ein<br />
eigenes Netzteil mit bis zu 380 W.<br />
compmall GmbH<br />
info@compmall.de<br />
www.compmall.de<br />
Alder Lake Mini-ITX Board<br />
mit Single Volt Spannungseingang<br />
ICP Deutschland ergänzt sein<br />
Portfolio im Bereich der Mini-ITX<br />
Boards um die neuen KINO-ADL-<br />
P Mini-ITX Mainboards. Neben<br />
neuester CPU-Technik bietet das<br />
KINO-ADL-P auch viele Schnittstellen,<br />
um Peripheriegeräte anzuschließen.<br />
ICP Deutschland GmbH<br />
www.icp-deutschland.de<br />
Es ist als kostengünstige Einstiegsversion<br />
mit Intel Celeron<br />
7305 Prozessor erhältlich. Die performante<br />
Version ist mit ent weder<br />
Intel Core i3-1220P, i5-1240P, oder<br />
i7-1260P Prozessoren der 12. Generation<br />
ausgestattet. Mittels OEM<br />
Upgrade besteht auch die Möglichkeit,<br />
Raptor Lake Prozessoren<br />
einzusetzen.<br />
Hohe Speicherflexibilität<br />
Alle Varianten unterstützen auf<br />
den zwei horizontal angeordneten<br />
DDR4-SO-DIMM Slots bis<br />
zu 64 GB Arbeitsspeicher mit einer<br />
Takt frequenz von 3200 MHz. Diese<br />
ermöglichen eine hohe Speicherflexibilität<br />
und bieten ausreichend<br />
Speicherkapazität für anspruchsvolle<br />
Anwendungen. Das Mainboard<br />
unterstützt den Betrieb von<br />
drei Displays, über einen Display-<br />
Port, einen HDMI Port, sowie einen<br />
IEI iDPM 3040 Slot. Der iDPM Slot<br />
kann über Erweiterungsmodule<br />
LVDS, VGA und eDP zur Verfügung<br />
stellen, was eine vielseitige<br />
Bildausgabe ermöglicht.<br />
Schnelle und zuverlässige Netzwerkkonnektivität<br />
für Anwendungen<br />
mit hohem Datendurchsatz, ist<br />
beim Kino-ADL-P über einen 2.5<br />
GbE Intel I225LM und zwei 2.5<br />
GbE Intel I225V LAN Controller<br />
sichergestellt.<br />
Schnittstellen<br />
Für den Anschluss von Peripheriegeräten<br />
verfügt das Board über vier<br />
USB3.2, vier USB2.0, zwei serielle<br />
RS-232/422/485 und zwei RS-232<br />
Schnittstellen. Für den Betrieb von<br />
SSDs oder HDDs sind zwei SATA<br />
6Gb/s Schnittstellen vorhanden.<br />
Erweiterungsoptionen bietet das<br />
KINO-ADL-P über einen PCIe Gen<br />
3 x4 Slot, einen M.2 E Key Slot für<br />
WIFI und Bluetooth, einen M.2 2280<br />
M-Key, sowie einen M.2 B 3042 Key<br />
Slot. Das KINO-ADL-P ist für einen<br />
Spannungsbereich von 12 bis 28<br />
Volt ausgelegt und kann in einem<br />
Temperaturbereich von 0 °C bis<br />
60 °C betrieben werden.<br />
52 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Tuning für KI-Lösungen<br />
AIB-SN31 – NVDIA Board-Bundle mit der Jetson Orin NX Plattform<br />
NVDIA Plattformen sind die Grundlage<br />
für Produkte, die zur Lösung solcher<br />
Aufgabenstellungen beitragen<br />
und deshalb eine ausgezeichnete<br />
Option für jeden Systemintegrator.<br />
Das kompakte Board Bundle<br />
AIB-SN31-1-A1 mit der Jetson Orin<br />
NX Plattform bietet zukunftsweisende<br />
Lösungen, wenn man sich<br />
im Bereich der Künstlichen Intelligenz<br />
(KI) hervorheben möchte.<br />
Diese von NVIDIA entwickelte Plattform<br />
ist nicht nur ein Meilen stein<br />
in der KI-Leistung, sondern stellt<br />
auch eine Fülle von Schnittstellenoptionen<br />
bereit, die sie zu einem<br />
vielseitigen Werkzeug für jede Art<br />
von KI-Anwendung macht.<br />
maximale Anpassungsfähigkeit. Mit<br />
USB 3.1 Typ-C und USB 2.0 bietet<br />
die Plattform schnelle und vielseitige<br />
Anschlussmöglichkeiten für<br />
eine Reihe von Peripheriegeräten.<br />
Die Integration von Gigabit Ethernet<br />
stellt sicher, dass die Lösungen<br />
immer vernetzt und leistungsfähig<br />
bleiben. Sie stellt Kameraeingänge<br />
für die erweiterte Bildverarbeitung<br />
bereit. Die Unterstützung mehrerer<br />
Kameras eröffnet neue Möglichkeiten<br />
in Qualitäts- und Bildverarbeitungsanwendungen.<br />
Zusätzliche<br />
I/O-Optionen wie GPIOs, I 2 C,<br />
SPI und UART ermöglichen es, die<br />
Plattform für spezifische Kundenbedürfnisse<br />
anzupassen.<br />
Leistungsfähig und kompakt<br />
Extrem robust<br />
Spectra GmbH & Co. KG<br />
www.spectra.de<br />
Anspruchsvolle KI-Aufgaben in<br />
Bereichen wie maschinelles Lernen,<br />
fortschrittliche Bildverarbeitung und<br />
komplexe Datenanalysen benötigen<br />
sehr leistungsstarke Plattformen.<br />
Die NVIDIA Jetson Orin NX Plattform<br />
kombiniert beeindruckende<br />
Rechenleistung mit einem kompakten<br />
Design, was sie ideal für<br />
den Einsatz in Umgebungen macht,<br />
in denen Platz ein entscheidender<br />
Faktor ist.<br />
Vielfältige Schnittstellen<br />
Die vielfältigen Schnittstellen<br />
des AIB-SN31-1-A1 sorgen für<br />
Das Board-Bundle wurde entworfen,<br />
um auch in den anspruchsvollsten<br />
industriellen Umgebungen<br />
zuverlässig zu funktionieren. Die<br />
Jetson Orin NX Plattform zeichnet<br />
sich durch ihre Robustheit und<br />
Fähigkeit aus, in einem breiten Temperaturbereich<br />
zu arbeiten. Dies<br />
garantiert eine zuverlässige Funktion<br />
der Lösungen auch unter extremen<br />
Bedingungen. ◄<br />
Auf Kundenwunsch liefert ICP das<br />
KINO-ADL-P auch als Bundle mit<br />
geeignetem industriellen Arbeitsspeicher<br />
und Speichermedium aus.<br />
Spezifikationen<br />
• Mini-ITX Board mit Intel Core<br />
i7/i5/i3, Celeron<br />
• Intern zwei SATA 6Gb/s<br />
Schnittstellen, vier USB 2.0<br />
• 2x RS-232/422/485<br />
• Erweiterungsmöglichkeiten:<br />
1x PCIe Gen3 x4, 1x M.2 E<br />
Key, ein M.2 M 2280 Key, ein<br />
M.2 B 3042 Key Slot<br />
• 2 x 260-pin 3200 MHz DDR4<br />
SO-DIMM bis zu 64 GB<br />
Anwendungen<br />
• IoT<br />
• Drei unabhängige Displayausgänge:<br />
1x HDMI, 1x Display<br />
Port, 1x IEI iDPM 3040 slot<br />
• Automatenbau<br />
• Maschinenbau<br />
• 3x 2.5 GbE (2x Intel I225V,<br />
1x I225LM Controller)<br />
• Anzeigesysteme<br />
• Ultraflache Embedded Systeme<br />
• Vier USB 3.2, vier interne USB 2.0<br />
• Point of Sale Applikationen ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 53
Komponenten/Stromversorgung<br />
Erfolgreiche Partnerschaft weiter vertieft<br />
CTX beteiligt sich am italienischen Kühlkörper-Hersteller PADA Engineering.<br />
Die CTX-Geschäftsführer Wilfried Schmitz (links) und Jens Mirau (rechts)<br />
freuen sich mit Benedetta Fiorani, Geschäftsführerin von PADA Engineering,<br />
auf die engere Zusammenarbeit. Bilder © CTX Thermal Solutions GmbH<br />
Seit nahezu 25 Jahren besteht zwischen<br />
CTX und PADA Engineering<br />
eine intensive und vertrauensvolle<br />
Kooperation. Jetzt heben die beiden<br />
Unternehmen ihre erfolgreiche Partnerschaft<br />
auf ein neues Level: CTX<br />
hat sich am italienischen Hersteller<br />
für Kühlkomponenten beteiligt. Vertrieb<br />
und Marketing von CTX und<br />
PADA rücken noch näher zusammen<br />
– mit vielen Vorteilen für die<br />
Kunden.<br />
CTX Thermal Solutions GmbH<br />
info@ctx.eu<br />
www.ctx.eu<br />
PADA Engineering mit Sitz in<br />
Calcinelli beliefert CTX schon seit<br />
nahezu 25 Jahren mit Profil- und<br />
Flüssigkeitskühlkörpern. Das traditionsreiche<br />
italienische Unternehmen<br />
entwickelt und fertigt<br />
seit den neunziger Jahren Kühlkomponenten<br />
für elektronische<br />
Geräte und zählt zu den Marktführern<br />
der Branche.<br />
Weltweit<br />
bedarfsgerecht liefern<br />
Mit der Beteiligung von CTX versprechen<br />
sich beide Unternehmen<br />
vor allem für ihre Kunden vielfältige<br />
Vorteile: Kundenwünsche werden in<br />
Zukunft noch schneller realisiert, Lieferketten<br />
verkürzt und beschleunigt<br />
– der Local-to-local-Content wird<br />
erhöht. Nicht zuletzt ist geplant,<br />
das CTX-Lieferportfolio aus Italien<br />
in Zukunft um weitere Kühlkörpertechnologien<br />
zu erweitern, wie zum<br />
Beispiel Skived-Fin-Kühlkörper. Die<br />
aktuellen Lieferanten bleiben darüber<br />
hinaus weiter bestehen, um so<br />
auch wie bisher weltweit bedarfsgerecht<br />
liefern zu können.<br />
Potenziale<br />
gemeinsam ausschöpfen<br />
„Rückblickend ist unsere Beteiligung<br />
an PADA eine durch und durch<br />
konsequente Entscheidung“, so<br />
Wilfried Schmitz, Geschäftsführer<br />
von CTX. „Wir schätzen uns gegenseitig<br />
und freuen uns sehr darauf, in<br />
Zukunft noch enger zusammenarbeiten<br />
und unsere Potenziale gemeinsam<br />
auszuschöpfen.“<br />
Benedetta Fiorani, Geschäftsführerin<br />
von PADA, ergänzt: „Wir sind<br />
stolz, mit dieser Operation das über<br />
die Jahre aufgebaute gegenseitige<br />
Vertrauen besiegelt zu haben. Wir<br />
sind sicher, dass wir gemeinsam<br />
wachsen können, um unseren Kunden<br />
den besten Support zu bieten.“<br />
Kühlkörper von CTX<br />
CTX zählt mit seinen anwendungsspezifischen<br />
Kühllösungen für die<br />
industrielle Leistungselektronik zur<br />
europäischen Spitze der Branche.<br />
Je nach geforderten Spezifikationen<br />
kann das Nettetaler Unternehmen<br />
dabei auf die unterschiedlichsten<br />
Herstellungsverfahren zurückgreifen.<br />
Aus Italien kommen derzeit<br />
Profil- und Flüssigkeitskühlkörper.<br />
Dieses Lieferportfolio soll zeitnah<br />
um weitere Produkte wie Skived-<br />
Fin-Kühlkörper erweitert werden.<br />
Profilkühlkörper<br />
– nach ihrem Herstellungsverfahren<br />
auch Extrusionskühlkörper<br />
genannt – sind die Klassiker<br />
bei der Kühlung von Leistungselektronik.<br />
Sie werden in der Regel<br />
aus einer Aluminium-Stranggusslegierung<br />
mit einer Wärmeleitfähigkeit<br />
von 180 W/mK gefertigt.<br />
Ihre Rippen sorgen für eine große<br />
Kühlkörperoberfläche und damit<br />
für eine effektive Wärmeabfuhr<br />
durch natürliche Konvektion. Auf<br />
diese Weise sichern Profilkühlkörper<br />
den stabilen Betrieb von Elektronikbauteilen<br />
und erhöhen deren<br />
Lebensdauer.<br />
Flüssigkeitskühlkörper<br />
sind nach wie vor die effizienteste<br />
Kühllösung für Leistungselektronik.<br />
Direkt am Hotspot montiert, transportieren<br />
die kompakten, leistungsstarken<br />
Kühlkörper Wärme zügig ab.<br />
Typische Anwendungsbereiche sind<br />
unter anderem Batteriemanagementsysteme<br />
von Elektrofahrzeugen,<br />
die Medizintechnik, Technologien<br />
der Erneuerbaren Energie und<br />
Hochspannungsumrichter.<br />
Skived-Fin-Kühlkörpern<br />
Bei Skived-Fin-Kühlkörpern werden<br />
die Kühlrippen aus einem Aluminium-<br />
oder Kupferblock einzeln<br />
herausgeschält – die Verbindung<br />
zwischen Rippen und Kühlkörper<br />
wird dabei nicht unterbrochen. Auf<br />
diese Weise entstehen Kühlkörper<br />
mit einer hohen Dichte an besonders<br />
feinen und hohen Rippen, die<br />
übergangslos mit der Kühlkörperbasis<br />
verbunden sind. Dies gewährleistet<br />
eine hohe spezifische Leistungsdichte.<br />
◄<br />
Mitarbeiter von PADA Engineering und CTX-Geschäftsführung<br />
54 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Erkennen und schützen vor Übertemperaturen<br />
in elektronischen Geräten<br />
Thermoflagger ICs von Toshiba mit Starterkit von GLYN<br />
Komponenten/Stromversorgung<br />
Für den Aufbau einer wirksamen Schutzschaltung wird der Thermoflagger<br />
in Verbindung mit einem oder mehreren PTC-Temperatur-Limit-Sensoren<br />
verwendet.<br />
Thermoflagger ICs der Toshiba<br />
TCTH0-Serie (Vertrieb: GLYN)<br />
bieten einen einfachen und zuverlässigen<br />
Ansatz, um Übertemperaturen<br />
in elektronischen Geräten<br />
zu erkennen und bei Bedarf Sicherheits-<br />
und Gegenmaßnahmen zu<br />
ergreifen. Für den schnellen Start<br />
hat Distributor GLYN ein Evaluationboard<br />
dazu entwickelt.<br />
Glyn Jones GmbH und Co.<br />
Vertrieb von elektronischen<br />
Bauelementen KG<br />
www.glyn.de<br />
Die Funktionsweise<br />
schnell erklärt:<br />
Für den Aufbau einer wirksamen<br />
Schutzschaltung wird der Thermoflagger<br />
in Verbindung mit einem<br />
oder mehreren PTC-Temperatur-<br />
Limit-Sensoren verwendet. Der IC<br />
prägt über seine Konstantstromquelle<br />
einen Strom in den PTC-<br />
Widerstand ein. Der Spannungsfall<br />
wird mit dem eingebauten Komparator<br />
mit der internen Referenzspannung<br />
verglichen.<br />
Kommt es zu einer abnormen Temperaturerhöhung,<br />
steigt der Widerstandswert<br />
des PTCs exponentiell<br />
an und die Klemmspannung steigt<br />
über den Schwellwert des Komparators.<br />
Das triggert den Fehlerausgang<br />
des Thermoflagger ICs.<br />
Das Signal wird, je nach Typ, über<br />
einen Push-Pull oder Open-Drain<br />
Ausgang bereitgestellt.<br />
Beim Latch-Up-Derivat erfolgt ein<br />
Rücksetzen über einen dedizierten<br />
RESET-Eingang. Die Auto-Retry-<br />
Variante setzt den Ausgang nach<br />
Beendigung des Übertemperaturereignisses<br />
eigenständig in den<br />
Ursprungszustand zurück.<br />
Bis zu 10 PTCs über einen<br />
Thermoflagger möglich<br />
Um Temperaturen an mehreren<br />
Stellen im Gehäuse zu überwachen,<br />
können mehrere PTCs in Reihe<br />
geschaltet werden. Dabei können<br />
die PTCs auch verschiedene Nenntemperaturen<br />
haben. So können mit<br />
nur einem Thermoflagger unterschiedliche<br />
Auslösetemperaturen<br />
in einem String überwacht werden.<br />
Thermoflagger operieren in einem<br />
Betriebstemperaturbereich von<br />
1,7 V bis 5,5 V. Bei den Derivaten<br />
bestehen folgende Auswahlmöglichkeiten:<br />
1 µA oder 10 µA Konstantstrom,<br />
Open-Drain- oder Push-Pull-<br />
Ausgang, Auto-Retry- oder Latch-/<br />
RESET-Funktionalität.<br />
Vielseitig einsetzbar<br />
Dank des sehr kleinen SOT-553<br />
ESV Gehäuses von 1,6 x 1,6 mm<br />
eignen sich die Thermoflagger-ICs<br />
für einen einfachen Übertemperaturschutz<br />
von kleinsten Geräten bis hin<br />
zu kompletten Industrieanlagen. ◄<br />
Für den schnellen Start hat Distributor GLYN ein Thermoflagger<br />
Evaluationboard entwickelt.<br />
Geschirmte SMD Induktivitäten in kompakter Bauform<br />
knitter-inductive erweitert mit der T-Serie sein<br />
Portfolio an SMD-Induktivitäten. Diese stechen<br />
vor allem durch ihre hohen Sättigungsströme<br />
bei einer sehr kompakten Bauform hervor.<br />
Die neuen, magnetisch vollständig abgeschirmten<br />
Induktivitäten werden hauptsächlich<br />
in DC/DC-Wandlern, Spannungsregler-Modulen,<br />
Embedded-PCs und Schaltnetzteilen verwendet.<br />
knitter-inductive bietet die T-Serie in<br />
vielen verschiedenen Baugrößen, von 1,6 x<br />
0,8 x 0,8 mm bis 6,6 x 6,4 x 3,1 mm, an. Verfügbar<br />
sind Induktivitätswerte von 0,10 µH<br />
bis 10,0 µH, Sättigungsströme von 1,3 A bis<br />
35,0 A und niedrige DCR-Werte ab 2,0 mΩ.<br />
Die neue T-Serie vereint viele Vorteile, wie zum<br />
Beispiel die Verwendung von massivem Draht<br />
für die Wicklung, durch den ein hohes Stromund<br />
niedriges DCR-Rating erzielt wird. Darüber<br />
hinaus ermöglicht das geschirmte Design<br />
bei sehr kompakter Grundgröße den Einsatz<br />
in einem breiten Anwendungsspektrum.<br />
Der Betriebstemperaturbereich der SMD<br />
T-Serie liegt zwischen -40 °C und +125 °C.<br />
Die Bauteile sind standardmäßig in Tape&Reel<br />
verpackt um ein kostengünstiges und zuverlässiges<br />
Bestücken beim Kunden zu ermöglichen.<br />
knitter-switch<br />
www.knitter-switch.com<br />
www.knitter-inductive.com<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 55
Komponenten/Stromversorgung<br />
Kombinationsgehäuse Profil<br />
mit Kühlrippen und Nut für Transistorhaltefeder<br />
Fischer Elektronik<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.fischerelektronik.de<br />
Ob in der Leistungselektronik, der<br />
Automobilindustrie oder in der Telekommunikationstechnik<br />
– Anwendungen,<br />
die eine sichere Befestigung<br />
von Transistoren und deren<br />
effiziente Entwärmung fordern,<br />
benötigen Gehäuse mit einem speziellen<br />
Design, welches die Transistoren<br />
fest an ihrem Platz hält und<br />
gleichzeitig eine optimale Wärmeableitung<br />
gewährleistet.<br />
Hierzu hat Fischer Elektronik das<br />
Produktportfolio der Kombinationsgehäuse<br />
mit einem weiteren Gehäuseprofil<br />
erweitert. Die Kombinationsgehäuse<br />
der Serie KO H von<br />
Fischer Elektronik bestehen aus<br />
zwei Aluminiumstrangpressprofilen,<br />
die über ein Feder-Nut System<br />
miteinander kombiniert und mittels<br />
2 mm starken Deckelplatten verschlossen<br />
werden.<br />
Das neue Profil KO FR 1 verfügt<br />
über seitliche, innenliegende Konturen,<br />
über die mittels universeller<br />
Einrast-Transistorhaltefedern aus<br />
Edelstahl verschiedenartige Transistorgehäusetypen<br />
befestigt werden<br />
können, wodurch sich deren Montage<br />
einfach, schnell und zuverlässig<br />
gestaltet.<br />
Die seitlich außenliegenden Kühlrippen<br />
des Profils dienen dazu, die<br />
Wärme der Transistoren effektiv<br />
an die Umgebung abzuleiten und<br />
somit die Betriebstemperatur der<br />
Bauteile zu senken. Dies ist besonders<br />
wichtig, da zu hohe Bauteiltemperaturen<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
und Lebensdauer der Transistoren<br />
beeinträchtigen.<br />
Im Profil integrierte, innenliegende<br />
1,8 mm breite Führungs nuten<br />
ermöglichen den Einschub von Leiterplatten<br />
mit einer Breite von 94<br />
und 100 mm, wobei auch kleinere<br />
Leiterplatten mithilfe von speziellen<br />
Einpresselementen ebenso aufgenommen<br />
werden können. Standardmäßig<br />
sind die Gehäuse in sechs<br />
Längen (100, 120, 160, 200, 220,<br />
234 mm) sowie in vier verschiedenen<br />
Oberflächenausführungen erhältlich.<br />
Neben den Standardausführungen<br />
können die Kombinationsgehäuse<br />
nach Kundenangaben mechanisch<br />
bearbeitet, oberflächenbehandelt<br />
und bedruckt werden.<br />
Dieses Profil wurde speziell für<br />
Anwendungen entwickelt, bei denen<br />
eine hohe Wärmeabfuhr und eine<br />
sichere Befestigung von Transistoren<br />
erforderlich sind. ◄<br />
EINKAUFSFÜHRER<br />
MESSTECHNIK & SENSORIK<br />
mit umfangreichem Produkt index, Firmenverzeichnis und<br />
deutschen Vertretungen ausländischer Firmen.<br />
Alle Infos unter: www.beam-verlag.de/einkaufsfuehrer<br />
Kontakt: info@beam-verlag.de<br />
Einsendeschluss für Unterlagen: 08.05.<strong>2024</strong><br />
Anzeigen-/Redaktionsschluss: 26.04.<strong>2024</strong><br />
JETZT UNTERLAGEN ANFORDERN!<br />
56 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Bediensicher und schmutzresistent<br />
Serie 709/719: Snap-in-Portfolio mit neuer Umspritzung<br />
Komponenten/Stromversorgung<br />
Franz Binder GmbH & Co.<br />
Elektrische Bauelemente KG<br />
info@binder-connector.de<br />
www.binder-connector.de<br />
Mess- und Handbediengeräte in<br />
hygienekritischen Anwendungsfeldern,<br />
etwa in medizintechnischen<br />
Ausrüstungen, erfordern<br />
ein Design, das neben sicherer<br />
Handhabung auch für Unempfindlichkeit<br />
gegen Verschmutzungen<br />
optimiert ist. binder hat daher<br />
seine Snap-in-Serien 709 und 719<br />
mit einer neuen Umspritzung ausgestattet,<br />
die einhändiges Stecken<br />
und Lösen unterstützt, aber auch<br />
die Schmutzresistenz verbessert.<br />
Schnell und stabil<br />
binder, ein führender Anbieter<br />
industrieller Rundsteckverbinder,<br />
bietet die Steckverbinder seiner<br />
Produktserien 709 und 719 mit<br />
einer neuen Umspritzung der geraden<br />
Varianten an. Die Steckverbinder<br />
mit Schnappverriegelung<br />
zeichnen sich – gemessen an der<br />
Baugröße – durch hohe Haltekräfte<br />
aus, können aber dennoch schnell<br />
gesteckt und entriegelt werden.<br />
Diese Eigenschaften zahlen sich<br />
beispielsweise in Anwendungen der<br />
Mess- und medizinischen Gerätetechnik<br />
aus, die gehobenen Anforderungen<br />
an die funktionale Sicherheit<br />
unterliegen.<br />
Sicherheitsrelevante<br />
Eigenschaften verbessert<br />
Da es sowohl in der Mess- als<br />
auch in der Medizintechnik häufig<br />
darauf ankommt, die Geräte und<br />
ihre Schnittstellen vor Verschmutzungen<br />
aus der Umgebung zu schützen,<br />
haben binder-Ingenieure eine<br />
Umspritzung im Dreiecks-Design entwickelt,<br />
die weder Fugen noch Riefen<br />
oder Hinterschnitte aufweist, in<br />
welchen sich Schmutz ansammeln<br />
kann. Die Resistenz der Applikationen<br />
gegenüber Verunreinigungen<br />
erhöht sich damit deutlich. Außerdem<br />
liegen die geraden Produktvarianten<br />
dank der neuartigen Umspritzung<br />
sehr gut in der Hand, womit<br />
einhändiges Stecken und Lösen der<br />
Verbindung sicher und komfortabel<br />
möglich ist.<br />
Knickschutz<br />
Bei der Neuentwicklung der<br />
Umspritzung ist es den Produktdesignern<br />
bei binder gelungen, trotz<br />
des neuen Designs ohne speziellen<br />
Knickschutz die Eigenschaften auf<br />
dem hohen Niveau der Vorgängerversion<br />
zu halten. Der Knickschutz<br />
sorgt dafür, dass die Litzen unter<br />
mechanischer Beanspruchung –<br />
beim Knicken des Kabels – nicht<br />
brechen. Dies wurde anhand von<br />
Biegetests im Vorfeld auch mit dem<br />
neuen Design nachgewiesen.<br />
Produktserien im Überblick<br />
Die Produkte der Snap-in-Serien<br />
709 und 719 bieten Anwendern die<br />
Vorteile eines schnellen und sicheren<br />
Verriegelungssystems mit hohen Haltekräften.<br />
Sie sind als Kabelstecker<br />
und -dosen mit oder ohne Zugentlastung<br />
erhältlich. Die 3- bis 5-poligen<br />
Serien wurden für Anschlussquerschnitte<br />
bis 0,25 mm 2 (bis AWG 24)<br />
ausgelegt. Der Anschluss selbst<br />
erfolgt mittels Löten beziehungsweise<br />
Tauchlöten. Die gemäß IP40<br />
geschützten Produkte erreichen eine<br />
mechanische Lebensdauer von 100<br />
und mehr Steckzyklen.<br />
Anwendungsgebiete<br />
• Messtechnik und<br />
Instrumentierung<br />
• Medizintechnik<br />
Eigenschaften<br />
• Schutzart: IP40,<br />
• Polzahl: 3- bis 5-Pol,<br />
• Anschlussart:<br />
Löten, Tauchlöten,<br />
• Bemessungsspannung: 60 V,<br />
• Bemessungsstrom: 3 A,<br />
• Betriebstemperaturbereich:<br />
-25 °C bis +70 °C,<br />
• Lebensdauer:<br />
>100 Steckzyklen ◄<br />
70 % mehr Messweg<br />
Alles wird kleiner, der Platz immer<br />
begrenzter: Der Computer, der vor<br />
Jahren noch einen eigenen Raum<br />
benötigte, steckt mittlerweile in der<br />
Tasche. CD- und Videosammlungen<br />
wurden durch Streaming ersetzt,<br />
großer Hubraum durch kleine, aufgeladene<br />
Motoren. Alles wird kleiner,<br />
dabei aber effizienter und kann<br />
sogar mehr.<br />
So wie einige Wegaufnehmer von<br />
a.b.jödden. Die können nämlich<br />
jetzt bei gleicher Gehäusegröße<br />
viel mehr Weg messen. Möglich<br />
macht dies eine innovative Technik,<br />
die dafür sorgt, dass weitaus<br />
mehr Informationen während des<br />
Messvorgangs bereitgestellt werden<br />
können.<br />
Wenn der Platz also begrenzt<br />
ist und trotzdem ein längerer<br />
Weg gemessen werden soll, ist<br />
die SM401.120er Serie genau das<br />
Richtige. Für alle anderen: Natürlich<br />
kann die Reihe auch weniger messen,<br />
sogar mit einer Genauigkeit<br />
von 0,25 %. Also warum weniger<br />
nehmen, wenn auch mehr geht?<br />
a.b.jödden gmbh<br />
info@abjoedden.de<br />
www.abjoedden.de<br />
© Michael Heßhaus/Midjourney<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 57
Komponenten/Stromversorgung<br />
Den Elementen trotzen<br />
Industrielle Radarsensoren mit CAN-Schnittstelle -<br />
Sensoren für Distanz, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung<br />
Messbetriebsarten Erstes Objekt (1), Stärkste Reflexion (2)<br />
und Schnellstes Objekt (3)<br />
Reflexionsfaktoren unterschiedlicher Materialien<br />
Pepperl + Fuchs SE<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
Die Radar-Technologie (Radio<br />
Detection And Ranging) nutzt ein<br />
aktives Sende- und Empfangsverfahren<br />
im Mikrowellen-GHz-<br />
Bereich. Der Radarsensor sendet<br />
eine elektromagnetische Welle aus,<br />
erfasst deren Reflexion und ermittelt<br />
anhand der Differenz in Laufzeit<br />
und Frequenz die Entfernung und<br />
Geschwindigkeit zum Zielobjekt.<br />
Da sich elektromagnetische Wellen<br />
mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten,<br />
geschieht dies praktisch<br />
ohne Zeitverzögerung.<br />
Kompakt und wetterfest<br />
Die neuen Radarsensoren von<br />
Pepperl+Fuchs bringen die dafür<br />
benötigte Technologie in einer<br />
äußerst kompakten Bauform unter.<br />
Dieses Gehäuse mit den Schutzarten<br />
IP68/69 hat sich bei anderen<br />
Sensoren des Herstellers, wie etwa<br />
dem Ultraschallsensor VariKont-L2,<br />
als besonders robust und praktisch<br />
bewährt. Nicht zuletzt erlaubt seine<br />
Bauform größte Flexibilität bei der<br />
Montage. Der dreh- und schwenkbare<br />
Sensorkopf kann in so gut wie<br />
jeder Einbausituation optimal auf den<br />
Zielbereich ausgerichtet werden.<br />
Für die Messung verwenden die<br />
Geräte die frequenzmodulierte Dauerstrichmethode<br />
(Frequency Modulated<br />
Continuous Wave, FMCW). Damit<br />
können sie sowohl die Distanz als<br />
auch die Bewegungsrichtung und<br />
die Geschwindigkeit von Objekten<br />
in ihrem Erfassungsbereich präzise<br />
bestimmen. Das Frequenzband von<br />
122-123 GHz weist eine hohe Robustheit<br />
gegenüber Störeinflüssen wie<br />
Regen, Nebel, Wind, Staub auf. Die<br />
Geräte zeichnen sich zudem durch<br />
hohe elektromagnetische Verträglichkeit<br />
(EMV) aus, sie erreichen E1-vergleichbare<br />
EMV-Werte. Das bedeutet,<br />
dass eine zuverlässige Messung<br />
trotz hoher Störpegel bei leitungsgebundener<br />
und hochfrequenter Einstrahlung<br />
gewährleistet ist.<br />
Kommunikation<br />
und Anschlussfähigkeit<br />
Für den elektrischen Anschluss<br />
stehen wahlweise standardisierte<br />
M12-Anschlussstecker sowie speziell<br />
für den Einsatz in Fahrzeugen entwickelte<br />
Stecker wie DEUTSCH oder<br />
AMP Superseal zur Verfügung. Messwerte<br />
und Parametrierbefehle werden<br />
durch eine integrierte CANopen-Schnitt-<br />
stelle übermittelt. Über den CAN-Bus<br />
oder das FDT-Rahmenprogramm PACTware<br />
und einen Device Type Manager<br />
(DTM) kann man auf zahlreiche Parameter<br />
sowie erweiterte Funktionen zugreifen<br />
und den Sensor flexibel an die jeweilige<br />
Anwendung anpassen. Die CANopen-<br />
Schnittstelle ermöglicht zudem eine differenzierte<br />
Zustandsüberwachung und<br />
Diagnose. Im Zusammenspiel mit einer<br />
fehlersicheren SPS können die Radarsensoren<br />
daher auch in sicherheitsrelevanten<br />
Anwendungen eingesetzt<br />
werden. Ein einzelnes Gerät genügt,<br />
um den Sicherheitslevel PL c Kat. 2<br />
zu erreichen.<br />
Variabel im Betrieb<br />
Radarsignale werden von verschiedenen<br />
Materialien in unterschiedlichem<br />
Ausmaß reflektiert, am<br />
besten von Metall. Für eine standardisiert<br />
hohe Signalqualität können<br />
Winkelreflektoren aus Metall sorgen,<br />
die an geeignete Stellen im<br />
Erfassungsbereich der Sensoren<br />
angebracht sind. Zugleich können<br />
nichtmetallene Objekte durch entsprechende<br />
Parametrierung und<br />
die Auswahl der Messbetriebsart<br />
ausgeblendet werden.<br />
Radarsensoren der Serie MWC25M-L2M-B16 mit verschiedenen Anschlussoptionen<br />
58 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Komponenten/Stromversorgung<br />
Um die Funktionsweise der<br />
Radarsensoren an die Anwendung<br />
anzupassen, stehen drei<br />
verschieden Messbetriebsarten<br />
zur Verfügung:<br />
• Im Modus „Erstes Objekt“ wird<br />
materialunabhängig das Objekt<br />
erkannt, das sich am nächsten<br />
zum Sensor befindet. Objekte<br />
im Ausfahrbereich oder Aktionsradius<br />
von Fahrzeug und Ausleger<br />
werden verlässlich detektiert.<br />
• Im Modus „Stärkste Reflexion“<br />
erfasst der Sensor das Objekt mit<br />
den besten Reflexionseigenschaften.<br />
Ein Füllstand kann hier bspw.<br />
durch die Kunststoff-Außenwand<br />
eines Tanks gemessen werden.<br />
• Im Modus „Schnellstes Objekt“<br />
wird das Objekt detektiert, das<br />
sich am schnellsten auf den<br />
Sensor zu- oder von ihm wegbewegt.<br />
Diese Messbetriebsart ist<br />
unter anderem für die Wegüberwachung<br />
bei fahrerlosen Transportsystemen<br />
geeignet.<br />
Die große Reichweite der Sensoren<br />
erlaubt es, verschiedene<br />
Bereiche rund um das Fahrzeug<br />
abzusichern. Der Einsatz mehrerer<br />
Geräte in unmittelbarer Nähe<br />
zueinander ist problemlos möglich,<br />
da sie sich nicht gegenseitig beeinflussen.<br />
Die Abtastrate von bis zu<br />
200 Hz erlaubt es im Betrieb kurze<br />
Reaktionszeiten zu realisieren. ◄<br />
Robustes Varikont-Gehäuse für flexible Montage<br />
Intelligente Stromverteilungs-Einheiten<br />
May Distribution Berlin führt ein breites Programm im Bereich intelligenter Steckdosenleisten<br />
von nVent SCHROFF.<br />
Die RackPower iPDU verfügt über einen im Betrieb austauschbaren RMS-<br />
Stromzähler mit 3“ großem Farb-LCD-Display und Touchscreen-Funktion.<br />
© nVent SCHROFF<br />
RackPower Intelligente Stromverteilungseinheiten<br />
(intelligent Power<br />
Distribution Units, iPDUs) umfassen<br />
fortschrittliche Lösungen für das<br />
Power-, Umgebungs- und Sicherheitsmanagement<br />
in Rechenzentren<br />
und IT-Umgebungen. Rack-<br />
Power iPDUs liefern umfassende<br />
Heilbronn, 15. + 16. Mai,<br />
Stand B-502<br />
May Distribution Berlin<br />
www.may.berlin<br />
und präzise Daten zur Energiemessung,<br />
um Stromressourcen effizient<br />
zu nutzen, fundierte Entscheidungen<br />
zur Kapazitätsplanung zu<br />
treffen, die Betriebszeit zu verbessern<br />
und Energie zu sparen.<br />
Die gesamte Palette der iPDUs,<br />
Umgebungssensoren und Access<br />
Security eHandles (eHandles für<br />
die Zugangskontrolle) von Rack-<br />
Power sind der Schlüssel zur Erfüllung<br />
der unternehmenskritischen<br />
Anforderungen von Rechenzentren.<br />
Merkmale<br />
• Erhältliche Konfigurationen:<br />
Eingang gemessen, Ausgang<br />
geschaltet und/oder Ausgang<br />
gemessen<br />
• Globale NEMA- bzw. IEC-konforme<br />
Stecker und Buchsen<br />
• Externe Kommunikation und<br />
Überwachung mit geschützten<br />
und sicheren LAN-Verbindungen<br />
• Lokale und dezentrale Stromüberwachung<br />
einzelner Ausgänge<br />
und Stromkreise mit Anzeige der<br />
Angaben zu Strom (A), Spannung<br />
(V), Leistung (kW), Energieverbrauch<br />
(kWh) und Leistungsfaktor<br />
der gesamten PDU mit einer<br />
Messgenauigkeit von ±1 %<br />
• Werkzeuglose hot-swap-fähige<br />
Network Management Card<br />
(NMC) für flexible Montage und<br />
zukünftige Upgrades<br />
• Überwachung des Status von<br />
Leistungsschaltern, ermöglicht<br />
die aktive Überwachung und<br />
Alarmierung des Ein-/Aus-Status<br />
von Leistungsschaltern<br />
• Farbcodierte Ausgänge nach<br />
Leistungsschalter für visuelle<br />
Phasen- und Lastbankerkennung<br />
zur Verringerung menschlicher<br />
Fehler<br />
• Verstellbare werkzeuglose Montage<br />
für schnelle Installation<br />
• Gut lesbares Datendisplay und<br />
interaktive Grafikanzeige<br />
• Einfache Identifizierung der<br />
Stromquelle durch benutzerdefinierte<br />
elektronische Farbcodierung<br />
auf dem Display<br />
• Per Reihenschaltung können<br />
bis zu 64 PDUs über eine einzige<br />
IP-Adresse verwaltet und<br />
überwacht werden<br />
• Zwei-Wege-Gleichstromverteilung<br />
zur Gewährleistung der<br />
Betriebszeit mit stets aktivem<br />
Netzwerkmanagement und<br />
Alarmen<br />
• Umweltüberwachung und<br />
Zugangskontrolle mit Plug-and-<br />
Play-Unterstützung für bis zu 8<br />
digitale Sensoren pro PDU<br />
Spezifikationen<br />
• Stahlgehäuse<br />
• Ein- oder dreiphasig<br />
• Eingangsspannungen:<br />
120, 208, 230, 240, 400<br />
oder 415 VAC<br />
• Verschiedene Kabellängen<br />
und Steckertypen erhältlich<br />
• NEMA 5-20R, C13, C19, 2-in-1<br />
C13/C15 und 4-in-1 C13/C15/<br />
C19/ C21<br />
• Kombinationsbuchsen<br />
erhältlich<br />
• 10/100/1000-Mbps-Ethernet-<br />
Netzwerk<br />
• Anpassbares Montagezubehör<br />
Oberfläche<br />
Standardmäßig schwarz, andere<br />
Optionen erhältlich ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 59
Komponenten/Stromversorgung<br />
D-SUB Schnellverschluss-System<br />
CONEC SnapLock Hauben & Steckverbinder<br />
Es wird ein D-SUB Schnellverschluss-System<br />
benötigt, welches<br />
eine schnelle Ver- und Entriegelung<br />
ohne zusätzliches Werkzeug möglich<br />
macht und das durch ein hörund<br />
spürbares „Klick“ eine Verriegelung<br />
auch an schlecht einsehbaren<br />
Geräteschnittstellen ermöglicht?<br />
Ein bestehendes System soll<br />
mit Schnellverschlusshauben nachgerüsten<br />
werden?<br />
CONEC Elektronische<br />
Bauelemente GmbH<br />
www.conec.com<br />
Das CONEC SnapLock Verriegelungssystem<br />
besteht aus D-SUB-<br />
Steckverbindern und D-SUB Hauben,<br />
die ein schnelles und sicheres<br />
Verriegeln ohne zusätzliche Verschraubung<br />
ermöglichen. Ein in die<br />
Haube integrierter Federclip verrastet<br />
mit einem am Gegenstecker montierten<br />
Rastbolzen und somit wird<br />
eine schnelle und sichere Verbindung<br />
hergestellt.<br />
Zwei Varianten<br />
Der Rastbolzen am Steckverbinder<br />
ist in zwei Varianten verfügbar:<br />
1. Am Steckverbinder fest integriert,<br />
wie z. B. ein Standard-<br />
Gewindeeinsatz. Dies hat den<br />
Vorteil, dass die Rastbolzen nicht<br />
verloren gehen können und auch<br />
nicht in einem zweiten Arbeitsgang<br />
montiert werden müssen.<br />
Die Steckverbinder sind direkt<br />
nach der Bestückung auf die Leiterplatte<br />
einsetzbar.<br />
2. Als Kit zur nachträglichen Montage<br />
am Steckverbinder bei Hinterwandinstallationen<br />
oder zur Nachrüstung<br />
bestehender Systeme,<br />
zur Verwendung mit der CONEC<br />
SnapLock Haube.<br />
Die Verrastung des Verriegelungsmechanismus<br />
wird durch ein<br />
hör- und spürbares Klicken signalisiert.<br />
Mit einer hohen Haltekraft<br />
wird eine sichere Verriegelung der<br />
Steckverbindung für viele Anwendungsgebiete<br />
bereitgestellt.<br />
Kunststoffhauben<br />
Die Kunststoffhauben sind in den<br />
Baugrößen 1 – 5 in metallisierter<br />
oder schwarzer Ausführung verfügbar.<br />
Das Material ist flammhemmend<br />
nach UL 94 V0. Neben<br />
den Hauben werden auch entsprechende<br />
D-SUB Steckverbinder<br />
(9 - 50-pol.) mit integriertem Rastbolzen<br />
angeboten. Hierbei wird der<br />
Rast bolzen mit dem Steckergehäuse<br />
verpresst und ist somit unverlierbar.<br />
Des Weiteren besteht die Möglichkeit<br />
einer Haube-zu-Haube-Verbindung.<br />
Diese wird mittels Verbindungsbolzen-Kit<br />
umgesetzt. Über<br />
ein Kunststoff plättchen kann die<br />
Verbindung einseitig gegen Lösen<br />
(über eine Verriegelungsplatte pro<br />
Seite) ge sichert werden.<br />
Eine weitere Ergänzung ist<br />
das Nachrüst-Kit für vorhandene<br />
D-SUB-Systeme mit Gewindeeinsatz<br />
UNC 4-40. Das Kit besteht<br />
aus zwei Rastbolzen mit Unterlegscheiben.<br />
Vorteile:<br />
• Schnelle und einfache<br />
Ver- und Entriegelung<br />
• Sichere Verriegelung / hohe<br />
Haltekraft<br />
• Schneller montierbar als<br />
Standard-Schraubverriegelung<br />
• Schock- und vibrationsfest<br />
• Ausführung in Kunststoff schwarz<br />
und Kunststoff metallisiert<br />
• Gerade und seitliche<br />
Kabeleingänge<br />
• Haube-zu-Haube-Verbindung<br />
mittels Verriegelungs-Kit<br />
• Steckverbinder mit integriertem<br />
Bolzen<br />
• Integrierter Bolzen unverlierbar<br />
• Kit für Hinterwandmontage und<br />
Nachrüstung bestehender Systeme<br />
Anwendungsfelder:<br />
• Antriebstechnik<br />
• Automatisierungstechnik<br />
• Gehäuse-Geräteanschluss<br />
• Kommunikationstechnik<br />
• Maschinenbau<br />
• Prozessautomation und<br />
Steuerungstechnik<br />
• Transporttechnik ◄<br />
Gehäuse für präzise und zuverlässige Messtechnik<br />
In den verschiedensten Branchen<br />
und Anwendungsfeldern spielen bei<br />
der Überwachung und Optimierung<br />
von Prozessen Messgeräte eine<br />
zentrale Rolle. Die präzise Erfassung,<br />
Analyse und Kontrolle verschiedenster<br />
physikalischer und<br />
geometrischer Größen sind hierbei<br />
essentiell. Für zuverlässige Ergebnisse<br />
müssen alle Komponenten<br />
- auch die Gehäuse - höchsten<br />
Qualitätsstandards entsprechen.<br />
Die Welt der Messtechnik und<br />
auch die Anforderungen an die<br />
Gehäuse sind so vielfältig wie<br />
komplex: ob mobil oder stationär,<br />
indoor oder outdoor, kabelgebunden<br />
oder autark. Eines haben alle<br />
Geräte jedoch gemeinsam, sie<br />
sind stets mit hochwertiger und<br />
präziser Elektronik ausgestattet,<br />
die entsprechend „verpackt“ und<br />
geschützt werden muss. Punkte<br />
wie IP-Schutzart, das passende<br />
Gehäusematerial, Größe und<br />
Design sind somit bei der Auswahl<br />
des Gehäuses von zentraler<br />
Bedeutung. Je nach Anwendungsschwerpunkt<br />
bietet das OKW-Produktprogramm<br />
vielfältige Lösungen.<br />
Odenwälder Kunststoffwerke<br />
Gehäusesysteme GmbH<br />
www.okw.com<br />
60 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Highspeed-Steckverbinder<br />
mit extrem hoher Datenübertragungsrate<br />
25+ Gbit/s Colibri-Highspeed-Steckverbinder von ept<br />
Komponenten/Stromversorgung<br />
ept GmbH<br />
www.ept.de<br />
Colibri, der Highspeed-Steckverbinder<br />
aus dem Hause ept, ist jetzt<br />
auch mit einer Datenübertragungsrate<br />
von 25+ Gbit/s verfügbar. Bisher<br />
gab es die Version 10 Gbit/s,<br />
die im Jahr 2019 um die Version<br />
16 Gbit/s erweitert wurde und somit<br />
auch PCI-Express-Gen4-Signale<br />
übertragen kann. Um den heutigen<br />
Anforderungen des Marktes gerecht<br />
zu werden und auch anspruchsvollste<br />
Highspeed-Anwendungen<br />
zu ermöglichen, bietet ept mit dem<br />
Colibri 25+ Gbit/s jetzt einen noch<br />
leistungsstärkeren Highspeed-<br />
Steckverbinder mit einem Raster<br />
von nur 0,5 mm.<br />
Layoutund<br />
steckkompatibel<br />
Wie auch die vorangegangenen<br />
Versionen ist der Colibri 25+ Gbit/s<br />
für einen Leiterplattenabstand von<br />
5 oder 8 mm verfügbar. Plug und<br />
Receptacle bietet ept mit 220 Polen<br />
an – eine 440-polige Version, bestehend<br />
aus zwei Plugs beziehungsweise<br />
Receptacles mit je 220 Pins,<br />
wird in einem Bestückrahmen zusammengehalten.<br />
Die Steckverbinder<br />
der verschiedenen Generationen<br />
werden dabei untereinander layoutund<br />
steckkompatibel sein.<br />
Wann immer hohe Datenübertragungsraten<br />
erforderlich sind, ist der<br />
Colibri der Steckverbinder der Wahl:<br />
Der kleine Highspeed-Profi kommt<br />
vor allem bei Mezzanine-Board-to-<br />
Board-Systemen und COM-Express-<br />
Spezifikationen zum Einsatz. Er wird<br />
dabei in verschiedenen Anwendungsfeldern<br />
verbaut, beispielsweise in<br />
der industriellen Automatisierung,<br />
bei Kiosk- und POS-Systemen, in<br />
der Medizintechnik, Messtechnik<br />
und im Gaming sowie im Bereich<br />
der Transportation und Gebäudetechnik.<br />
Kontinuierliche<br />
Optimierung<br />
Durch kontinuierliche Optimierungen<br />
im Kontaktdesign des Plugs<br />
ist es ept mit dem Colibri 25+ Gbit/s<br />
gelungen, einen Highspeed-Steckverbinder<br />
zu entwickeln, der nicht<br />
nur kompatibel mit der PCI Express<br />
Gen4 ist, sondern darüber hinaus<br />
eine hervorragende Signalqualität<br />
ermöglicht und somit eine bessere<br />
Alternative zum störungsanfälligeren<br />
USB 4.0 darstellt. Darüber hinaus<br />
eignet sich der Colibri mit 25+ Gbit/s<br />
ausgezeichnet für Ethernet-Anwendungen,<br />
da durch Parallelschaltung<br />
mehrerer Leitungen eine Datenübertragungsrate<br />
von 100 Gbit/s erreicht<br />
werden kann.<br />
Noch mehr<br />
Datenübertragung<br />
und Signalintegrität<br />
Heutige Anforderungen gehen<br />
klar zu noch mehr Datenübertragung<br />
und Signalintegrität – damit<br />
Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit<br />
und Sicherheit von digitalen Systemen<br />
in Branchen wie in der Medizintechnik<br />
unterstützt sind. In dem<br />
Zusammenhang bleibt die Auswahl<br />
geeigneter Board-to-Board Steckverbinder<br />
ein Designthema, zumal<br />
Miniaturisierung und Robustheit des<br />
Gesamtsystems immer mehr Geltung<br />
bekommen.<br />
Ob mit 5G (6G), KI, Quantenkommunikation<br />
oder Edge Computing<br />
und Fog Computing – sofern diese<br />
kommenden Technologien ihren<br />
Einfluss auf die Signalintegrität und<br />
Datenübertragung haben werden,<br />
wird es den Bedarf nach Steckverbindern<br />
mit passender Datenübertragungsleistung<br />
auch weitergeben.<br />
◄<br />
www.beam-verlag.de<br />
MIT EINEM KLICK<br />
SCHNELL INFORMIERT!<br />
• Umfangreiches Fachartikel-Archiv zum kostenlosen<br />
Download<br />
• Aktuelle Produkt-News aus der Elektronikbranche<br />
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• Messekalender<br />
• Ausgewählte Workshops und Seminare<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 61
Komponenten/Stromversorgung<br />
Mehrpunktjustage bei Kalibrierungen<br />
von Sensor und Messgerät<br />
Ein Kalibrierschein enthält gewöhnlich<br />
die Messwerte, Abweichungen<br />
zum Referenzwert, die jeweilige<br />
Messunsicherheit, Angaben zum Kalibrierverfahren,<br />
die Umgebungskonditionen<br />
und ggf. besondere Messbedingungen.<br />
Bisher einzigartig im<br />
Bereich des Kalibrierwesens ist die<br />
Möglichkeit einer Mehrpunktjustage,<br />
die im Rahmen einer Kalibrierung<br />
von ALMEMO- Messtechnik durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Durch den Einsatz intelligenter<br />
Fühlerstecker besteht die Möglichkeit<br />
den zu kalibrierenden Prüfling,<br />
also Fühler und Messkette, in jedem<br />
Kalibrierpunkt auf den Sollwert zu<br />
justieren. Somit müssen später keine<br />
weiteren Korrekturen vom Kunden im<br />
Prozess vorgenommen werden. Mögliche<br />
Übertragungsfehler sind ausgeschlossen<br />
und der Prozess kann sofort<br />
ohne Verzögerungen durch Dateneingabe<br />
fortgefahren werden. Die<br />
Korrekturwerte des Prüflings sind im<br />
Speicher des ALMEMO-Anschlusssteckers<br />
hinterlegt und stehen jederzeit<br />
zur Verfügung.<br />
Diese Daten können auch zur<br />
Bestimmung der Langzeitdrift verwendet<br />
werden. Zusätzlich zur Identifikation<br />
des Messequipments können<br />
eigene ID-Nummern im Speicher<br />
des Steckers abgelegt werden.<br />
Wird ein digitaler ALMEMO-<br />
Stecker eingesetzt, kann auf das<br />
übliche, obligatorische Abbauen<br />
der gesamten Messtechnik vor<br />
Ort zwecks Kalibrierung verzichtet<br />
werden, da nur der Fühler mit<br />
seinem Anschlussstecker zur Kalibrierung<br />
einge reicht werden muss.<br />
Über diese intelligenten, digitalen<br />
Anschlussstecker können übrigens<br />
auch Sensoren anderer Hersteller<br />
digitalisiert und mehrpunktjustiert<br />
werden. Obligatorisch ist hierfür<br />
lediglich das ALMEMO-Messgerät.<br />
AHLBORN Mess- und<br />
Regelungstechnik GmbH<br />
www.ahlborn.com<br />
Hochleistungs-SMT-Shunt-Widerstand<br />
ermöglicht präzise Strommessungen<br />
Die Serie LRMAH2512 ist ein<br />
AEC-Q200-qualifizierter Hochleistungs-SMT-Shunt-Widerstand<br />
mit niedrigen Werten bis hinunter<br />
auf 200 μΩ. Bei einer Belastung<br />
von bis zu 6 W beträgt der theoretisch<br />
maximal messbare Strom<br />
bis zu 173 A und ist somit praktisch<br />
nur durch die Strombelastbarkeit<br />
der Leiterplattenbahnen begrenzt.<br />
Mit 12 Werten von 0,2 bis 10 mΩ<br />
bei 1 % Toleranz und einem TCR<br />
mit bis zu 50 ppm/°C bieten die<br />
Widerstände der Serie LRMAH2512<br />
eine kompakte Grundfläche von<br />
6,4 x 3,1 mm.<br />
pk components<br />
www.pk-components.de<br />
Eine wichtige Eigenschaft ist<br />
das Vermögen hohen Einschaltund<br />
Stromstößen standzuhalten.<br />
Die kurzfristige Überlast-Leistung<br />
wird mit 15 W bei 5 s angegeben.<br />
Ein definierter Abstand des Widerstandselementes<br />
zur Leiterplatte<br />
minimiert den Temperaturanstieg<br />
auf der Leiterplatte und erhöht die<br />
Zuverlässigkeit der Baugruppe.<br />
LRMAH2512 eignet sich ideal für<br />
hochpräzise Strommessungen in<br />
Batteriemanagement-, Motorsteuerungs-<br />
und Stromumwandlungsprodukten.<br />
Der niedrige TCR und<br />
die niedrige Induktivität dieses Designs<br />
ermöglichen eine genaue<br />
Erfassung des Stromes ohne Kompensationsschaltung.<br />
Hauptmerkmale<br />
• Bis zu 6 W Nennbelastbarkeit<br />
bei 70 °C<br />
• 12 Werte von 0,2 bis 10 mΩ<br />
• Null-Ohm-Jumper-Version<br />
• Robuste Schweißkonstruktion<br />
• TCR bis zu 50 ppm/°C<br />
• Hotspot von der Leiterplatte<br />
entfernt<br />
• Geringe Induktivität<br />
Anwendungsgebiete<br />
• Stromversorgung<br />
• Motorantrieb<br />
• Batterieüberwachung<br />
• Überwachung von Solarzellen<br />
• Prozesssteuerung ◄<br />
62 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
PROFINET Kabel sind zweifach grün<br />
Komponenten/Stromversorgung<br />
BizLink green: Kabel mit pflanzenbasierten Außenmänteln bieten hervorragende Leistung und minimieren<br />
Umweltauswirkungen<br />
BizLink, ein weltweit führender<br />
Anbieter von Verbindungslösungen,<br />
stattet zwei seiner leistungsstarken<br />
PROFINET Kabel nun mit einem<br />
umweltfreundlichen Außenmantel<br />
auf Pflanzenbasis aus. Der neue<br />
Kabelmantel besteht aus nachhaltigen<br />
Materialien, die den ökologischen<br />
Fußabdruck im Herstellungsprozess<br />
minimieren und gleichzeitig<br />
höchste Zuverlässigkeit und<br />
Leistung bieten.<br />
BizLink bietet die neuen green<br />
PROFINET Kabel aus der FieldLink-<br />
Produktfamilie in zwei verschiedenen<br />
Varianten an: Sowohl bei der PVCals<br />
auch bei der PUR-Variante werden<br />
die Außenmäntel auf Basis<br />
pflanzlicher Rohstoffe hergestellt,<br />
die nicht aus fossilen Brennstoffen<br />
stammen. Die benötigten Rohstoffe<br />
werden aus kurzen und lokalen Lieferketten<br />
bezogen, was den CO 2 -Ausstoß<br />
zusätzlich verringert. Dieser<br />
innovative Ansatz verbessert den<br />
ökologischen Fußabdruck in der<br />
Herstellung erheblich und ebnet<br />
den Weg für eine grünere Zukunft.<br />
Robust und flexibel<br />
Die elektrischen und mechanischen<br />
Eigenschaften der Kabel<br />
bleiben erhalten. Beide green PRO-<br />
FINET Kabel wurden für eine flexible<br />
Verlegung entwickelt und sind<br />
bestens für den Einsatz in einer<br />
rauen Industrieumgebung geeignet.<br />
Als PUR-Version hält green<br />
PROFINET in Schleppkettenanwendungen<br />
mehr als 3 Millionen<br />
Biegezyklen stand. Alle Schleppkettenkabel<br />
werden im hauseigenen<br />
Schleppkettentestcenter auf ihre<br />
Belastbarkeit geprüft.<br />
Nachhaltig und leistungsstark<br />
Nils Klippel, Leiter von BizLinks<br />
Automation & Drives Business Unit<br />
sagt dazu: „Mit unseren neuen PRO-<br />
FINET Kabeln setzen wir nicht nur<br />
auf erstklassige Leistung, sondern<br />
auch auf eine nachhaltige Zukunft.<br />
Bei BizLink sind wir stolz darauf,<br />
innovative Lösungen anzubieten, die<br />
sowohl die Anforderungen unserer<br />
Kunden als auch die Bedürfnisse<br />
unseres Planeten erfüllen. Neben<br />
dem Einsatz alternativer Werkstoffe,<br />
werden wir auch unsere Beschaffungs-<br />
und Fertigungsprozesse weiter<br />
optimieren.”<br />
PROFINET ist ein Industrial Ethernet-Standard,<br />
der in der Automatisierungstechnik<br />
eingesetzt wird.<br />
PROFINET Kabel sind speziell entwickelte<br />
Netzwerkkabel, die für die<br />
Kommunikation zwischen verschiedenen<br />
Automatisierungsgeräten in<br />
einer industriellen Umgebung verwendet<br />
werden. Diese Kabel spielen<br />
eine entscheidende Rolle bei<br />
der Übertragung von Daten zwischen<br />
Steuerungssystemen, Sensoren,<br />
Aktuatoren und anderen<br />
Komponenten in einem Produktionsnetzwerk.<br />
Genauso leistungsfähig<br />
BizLink vertreibt seine Field-<br />
Link PROFINET Kabel bereits seit<br />
mehr als 20 Jahren mit verschiedenen<br />
Standard- oder hybriden<br />
Konstruktionen für die feste, flexible<br />
oder hochflexible Verlegung in<br />
Fertigungsumgebungen. Die neuen<br />
green PROFINET Kabel kombinieren<br />
nun bewährte Technologien mit<br />
einem Mantel, der aus umweltfreundlichen<br />
Materialien hergestellt wurde<br />
und trotzdem alle relevanten Übertragungseigenschaften<br />
garantiert.<br />
Eigenschaften<br />
auf einen Blick<br />
• Nachhaltiger Mantel: Der Kabelmantel<br />
besteht aus umweltfreundlichen<br />
Materialien und trägt dazu<br />
bei, Ressourcen zu schonen.<br />
• Hohe Übertragungsgeschwindigkeit:<br />
Die Kabel bieten eine<br />
zuverlässige und schnelle Übertragung<br />
von Daten gemäß den<br />
PROFINET-Standards.<br />
• Robuste Bauweise: Die Kabel<br />
sind für den Einsatz in industriellen<br />
Umgebungen ausgelegt<br />
und widerstehen widrigen Bedingungen.<br />
• Kompatibilität: Die Kabel<br />
sind vollständig kompatibel mit<br />
PROFINET-Systemen und gewährleisten<br />
eine nahtlose Integration<br />
in bestehende Netzwerke.<br />
BizLink Special Cables<br />
Germany GmbH<br />
www.bizlinktech.com<br />
Ringkraftsensoren mit galvanisch getrenntem Eingang<br />
Inelta Sensorsysteme hat sein Portfolio an<br />
Ringkraftsensoren um neue Modell varianten<br />
erweitert. Der als messende Unterlegscheibe<br />
fungierende Sensortyp dient der Erfassung axial<br />
wirkender Kräfte an Schrauben, Wellen oder<br />
Achsen und kommt beispielsweise zur Ermittlung<br />
oder Überwachung von Vorspannkräften<br />
bei Verschraubungen zum Einsatz.<br />
Die Ringkraftsensoren der Serie RKT60<br />
sind nun für vier Nennlasten von 5, 10, 15<br />
und 20 kN erhältlich. Die Baureihe zeichnet<br />
sich durch einen kompakten Verformungskörper<br />
aus Edelstahl, eine geringe Bauhöhe<br />
und einen mechanischen Überlastschutz aus.<br />
Zum Schutz vor Berührung, Staub und Feuchtigkeit<br />
bietet der Hersteller die Sensoren auch<br />
in vergossener Ausführung an. Darüber hinaus<br />
führt Inelta Modellvarianten mit inte griertem<br />
Messverstärker im Programm. Diese Einheiten<br />
mit DMS-Vollbrücke, Verformungskörper aus<br />
Edelstahl und äußerst ebener Auflage fläche<br />
sind besonders unempfindlich gegen exzentrisch<br />
einwirkende Kräfte. Eine weitere Neuheit<br />
stellen die in Schutzart IP67 gefertigten<br />
Ringkraftsensoren der Serie RKT120 mit 10 kN<br />
Nennkraft dar.<br />
Inelta Sensorsysteme GmbH & Co. KG<br />
www.inelta.de<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 63
Software/Tools/Kits<br />
Business Continuity Management als Strategie<br />
Resilienz neu definiert<br />
BCM erfolgreich<br />
im Unternehmen umsetzen<br />
Zu den wichtigsten Komponenten<br />
des BCM gehört die Risikobewertung.<br />
Hier geht es um die Identifizierung<br />
und Bewertung potenzieller<br />
Risiken und Schwachstellen,<br />
die den Geschäftsbetrieb stören<br />
könnten. Sie umfasst sowohl<br />
interne als auch externe Bedrohungen,<br />
die von Naturkatastrophen<br />
und technischem Versagen bis hin<br />
zu menschlichem Versagen und<br />
böswilligen Aktivitäten wie Cyberangriffen<br />
reichen.<br />
Bei der Risikobewertung geht es darum, potenzielle Risiken und Schwachstellen, die den Geschäftsbetrieb stören<br />
könnten, zu identifizieren und zu bewerten. © pixabay/thewalkergroup<br />
© MaibornWolff GmbH<br />
Autor:<br />
Philippe Schrettenbrunner<br />
Deputy Head of Cybersecurity<br />
MaibornWolff<br />
www.maibornwolff.de<br />
Business Continuity Management<br />
(BCM) ist ein Ansatz zur Ermittlung<br />
potenzieller Bedrohungen und<br />
Schwachstellen, zur Bewertung ihrer<br />
möglichen Auswirkungen auf den<br />
Geschäftsbetrieb und zur Entwicklung<br />
von Strategien zur Risikominderung<br />
und Gewährleistung der Kontinuität.<br />
Wie können Unternehmen<br />
BCM richtig umsetzen und worauf<br />
gilt es dabei zu achten?<br />
Widerstandsfähigkeit<br />
stärken<br />
In einer sich ständig verändernden<br />
globalen Landschaft, die immer wieder<br />
geprägt ist von unvorhergesehenen<br />
Umständen wie Naturkatastrophen<br />
bis hin zu Cyberangriffen,<br />
hat sich das Konzept des Business<br />
Continuity Management als<br />
entscheidender Aspekt der Widerstandsfähigkeit<br />
von Unternehmen<br />
herauskristallisiert. BCM umfasst<br />
eine Reihe von Prozessen, Verfahren<br />
und Strategien, mit denen<br />
sichergestellt werden soll, dass<br />
wesentliche Geschäftsfunktionen<br />
während und nach störenden Ereignissen<br />
fortgeführt werden können,<br />
um den Ruf des Unternehmens, die<br />
Marke und die Fähigkeit zur Bereitstellung<br />
von Produkten und Dienstleistungen<br />
zu schützen. Im Wesentlichen<br />
geht es beim BCM darum,<br />
sich auf das Schlimmste vorzubereiten<br />
und gleichzeitig das Beste<br />
anzustreben.<br />
Notwendigkeit<br />
Die Notwendigkeit von BCM wird<br />
deutlich, wenn man die potenziellen<br />
Folgen von Betriebsunterbrechungen<br />
bedenkt. Unabhängig davon, ob sie<br />
durch unvorhergesehene Umstände<br />
wie extreme Wetterereignisse, Stromausfälle<br />
oder geopolitische Unruhen<br />
oder durch vorsätzliche Handlungen<br />
wie Cyberangriffe oder Ausfälle in<br />
der Lieferkette verursacht werden,<br />
können Unterbrechungen weitreichende<br />
Auswirkungen auf Unternehmen<br />
aller Größen und Branchen<br />
haben. Ohne angemessene Vorbereitung<br />
können diese Unterbrechungen<br />
zu finanziellen Verlusten,<br />
behördlichen Strafen, rechtlichen<br />
Verpflichtungen und Rufschädigung<br />
führen und die Existenz eines<br />
Unternehmens gefährden.<br />
Business Impact Analyse<br />
Eine weitere wichtige Rolle spielt<br />
die Business Impact Analyse (BIA) –<br />
also die Analyse der Auswirkungen<br />
von Betriebsunterbrechungen auf<br />
das Geschäft. Bei der BIA werden<br />
die potenziellen Folgen von Unterbrechungen<br />
kritischer Geschäftsprozesse<br />
bewertet, einschließlich<br />
finanzieller Verluste, betrieblicher<br />
Ausfallzeiten und der Nichteinhaltung<br />
gesetzlicher Vorschriften.<br />
Durch die Festlegung von Prioritäten<br />
für kritische Funktionen und<br />
Ressourcen können Unternehmen<br />
ihre Bemühungen auf die Gewährleistung<br />
ihrer Kontinuität konzentrieren.<br />
Geschäftskontinuitätspläne<br />
Auch die Entwicklung von<br />
Geschäftskontinuitätsplänen (BCPs),<br />
die auf der Grundlage der Ergebnisse<br />
der Risikobewertung und der<br />
BIA beruhen, ist essenziell. Darin<br />
werden die vor, während und nach<br />
einem Störfall zu ergreifenden Maßnahmen<br />
beschrieben. Dazu gehören<br />
Maßnahmen wie die Einrichtung<br />
alternativer Arbeitsorte, Backup-<br />
Systeme und Kommunikationsprotokolle,<br />
um die Kontinuität des<br />
Betriebs sicherzustellen.<br />
Schulungsprogramme und Sensibilisierungskampagnen<br />
tragen<br />
64 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Software/Tools/Kits<br />
Bei der Business Impact Analyse werden die möglichen Auswirkungen untersucht, die eine Unterbrechung kritischer<br />
Geschäftsprozesse, haben könnten. © pixabay/3844328<br />
dazu bei, dass die Mitarbeiter ihre<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
bei der Umsetzung der BCP und<br />
der Reaktion auf Notfälle verstehen.<br />
Zudem sind regelmäßige Tests<br />
und Übungen unerlässlich, um die<br />
Wirksamkeit der BCP zu überprüfen<br />
und verbesserungsbedürftige<br />
Bereiche zu ermitteln. Dies kann<br />
Tabletop-Übungen, Simulationsübungen<br />
und groß angelegte Proben<br />
umfassen, um verschiedene Katastrophenszenarien<br />
zu simulieren<br />
und die Reaktionsbereitschaft der<br />
Organisation zu bewerten.<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
durch ein umfassendes BCM<br />
Die Implementierung von BCM<br />
bietet Unternehmen zahlreiche<br />
Vorteile. So ermöglicht BCM es<br />
Unternehmen, potenzielle Störungen<br />
zu antizipieren und sich<br />
darauf vorzubereiten, und verbessert<br />
so ihre Fähigkeit, widrigen<br />
Ereignissen zu widerstehen<br />
und sich von ihnen zu erholen,<br />
ohne den Betrieb zu beeinträchtigen.<br />
Durch die Identifizierung<br />
und Abschwächung potenzieller<br />
Risiken hilft BCM Unternehmen,<br />
ihr Risiko finanzieller,<br />
betrieblicher und rufschädigender<br />
Verluste zu verringern.<br />
Durch den Nachweis, dass sie in<br />
der Lage sind, die Kontinuität des<br />
Betriebs auch bei widrigen Umständen<br />
aufrechtzuerhalten, können<br />
Unternehmen das Vertrauen von<br />
Kunden, Investoren und anderen<br />
Interessengruppen gewinnen. Viele<br />
Aufsichtsbehörden verlangen von<br />
Unternehmen BCM-Pläne, um die<br />
Kontinuität kritischer Dienste zu<br />
gewährleisten. Die Einhaltung dieser<br />
Vorschriften hilft Unternehmen,<br />
Strafen und rechtliche Verpflichtungen<br />
zu vermeiden.<br />
In der heutigen vernetzten<br />
Geschäftswelt kann BCM eine Quelle<br />
von Wettbewerbsvorteilen sein, die<br />
Unternehmen, die auf Störungen gut<br />
vorbereitet sind, von denen unterscheidet,<br />
die nicht darauf vorbereitet<br />
sind.<br />
BCM: Entscheidendes<br />
Instrument im Ernstfall<br />
In einer von Unbeständigkeit und<br />
Unsicherheit geprägten Zeit ist BCM<br />
zu einem unverzichtbaren Instrument<br />
für Unternehmen geworden,<br />
um ihren Betrieb zu sichern und im<br />
Störfall darauf angemessen reagieren<br />
zu können. Durch einen proaktiven<br />
und systematischen Ansatz für<br />
das Risikomanagement und die Kontinuitätsplanung<br />
können Unternehmen<br />
ihre Widerstandsfähigkeit verbessern<br />
und so sicherstellen, dass<br />
sie in der Lage sind, auch in widrigen<br />
Situationen erfolgreich zu sein.<br />
Fortlaufender Prozess<br />
BCM ist keine einmalige Angelegenheit,<br />
sondern ein fortlaufender<br />
Prozess, der regelmäßig überprüft<br />
und verbessert werden muss. Unternehmen<br />
müssen die sich ändernden<br />
Bedrohungen und Geschäftsumgebungen<br />
kontinuierlich überwachen<br />
und ihre BCM-Strategien entsprechend<br />
aktualisieren, um ihre Relevanz<br />
und Wirksamkeit stets zu<br />
gewährleisten.<br />
Wer schreibt:<br />
Philippe Schrettenbrunner ist<br />
Debuty Head of Cybersecurity beim<br />
IT-Dienstleister MaibornWolff und<br />
verfügt über langjährige Erfahrung<br />
im Bereich der IT-Sicherheit. ◄<br />
Durch die Implementierung von BCM sind Unternehmen in der Lage, die Kontinuität des Betriebs auch bei widrigen<br />
Umständen aufrechtzuerhalten. © pixabay/manseok_Kim<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 65
Software/Tools/Kits<br />
Erweiterte Funktionalität<br />
bringt C++-Entwicklung auf neues Level<br />
Parasoft C/C++test 2023.2: Voller Support für MISRA C++ 2023<br />
Parasoft<br />
www.parasoft.com<br />
Parasoft präsentiert die neueste<br />
Version von C/C++test 2023.2, einem<br />
transformativen Tool für die C++-<br />
Entwicklung. Diese Version bietet<br />
Entwicklern eine Reihe neuer Funktionen,<br />
Verbesserungen und Compliance-Tools,<br />
die den Lebenszyklus<br />
der Softwareentwicklung neu gestalten.<br />
Mit Parasoft C/C++test 2023.2<br />
erhalten Anwender eine Lösung, die<br />
sicherstellt, dass ihr C++17-Code<br />
MISRA C++ 2023 entspricht. Parasoft<br />
gewährleistet die durchgängige<br />
Umsetzung von Safety- und Security-Programmierstandards,<br />
wie z. B.<br />
die vollständige Unterstützung von<br />
MISRA C++ 2023.<br />
Zahlreiche Verbesserungen<br />
C/C++test 2023.2 enthält zahlreiche<br />
Verbesserungen: Es garantiert<br />
die volle Unterstützung von<br />
MISRA C++ 2023 und unterstreicht<br />
damit das Engagement von Parasoft,<br />
die Konformität und Sicherheit von<br />
C++17 Code sicherzustellen. Die<br />
wichtigsten Neuerungen sind:<br />
• Vollständige Unterstützung von<br />
MISRA C++ 2023: Bereitstellung<br />
von 179 Richtlinien, die für die<br />
Erstellung qualitativ hochwertiger<br />
C++17-Anwendungen entscheidend<br />
sind. Durch den Beitrag zur<br />
Entwicklung von MISRA C++ 2023<br />
festigt Parasoft seine Position als<br />
reaktionsschnellster Anbieter auf<br />
dem Markt.<br />
• Verbesserte Code-Qualität: Das<br />
Update führt ein optimiertes Stubbing-Framework<br />
ein, das Stubs für<br />
Template-Funktionen ermöglicht,<br />
frühes Testen fördert und die Fehlerinjektion<br />
vereinfacht.<br />
• Erweiterte Analyse und Reporting:<br />
Mit dem aktualisierten Compliance<br />
Report in Parasoft DTP<br />
können Anwender nahtlos Code<br />
scannen, Verstöße erkennen und<br />
automatisierte Quality Gates in<br />
Pull Requests für die kontinuierliche<br />
Integration einbinden.<br />
• Breitere Compiler-Unterstützung:<br />
Unterstützung einer Vielzahl<br />
neuer Compiler wie IAR BX<br />
ARM, Qualcomm Hexagon, Tasking<br />
SmartCode, GNU GCC und<br />
Clang für verschiedene Plattformen.<br />
Zusätzliche<br />
Funktionserweiterungen<br />
„Unsere neueste Version C/C++test<br />
2023.2 stellt eine entscheidende<br />
Neuerung in der C++-Entwicklung<br />
dar und festigt unsere Führungsposition<br />
durch die vollständige<br />
Unterstützung von MISRA C++<br />
2023. Unsere zusätzlichen Funktionserweiterungen<br />
unterstreichen<br />
das Engagement von Parasoft,<br />
Lösungen bereitzustellen, die die<br />
Effizienz, Konformität und Codequalität<br />
in der dynamischen Landschaft<br />
der C- und C++-Entwicklung<br />
verbessern“, erklärt Igor Kirilenko,<br />
Chief Product Officer bei Parasoft.<br />
Vorteile im Lebenszyklus<br />
Kunden, die C/C++test 2023.2 einsetzen,<br />
profitieren von Vorteilen im<br />
Lebenszyklus der Softwareentwicklung.<br />
Das Erlangen der Konformität<br />
Fakten im Überblick<br />
mit den MISRA C++ 2023-Standards<br />
gewährleistet eine verbesserte Zuverlässigkeit,<br />
Sicherheit und Schutz bei<br />
der C++-Entwicklung, die sich an den<br />
neuesten Benchmarks orientiert. Das<br />
Update führt eine verbesserte Regelgenauigkeit<br />
ein, minimiert Fehlalarme<br />
und verfeinert die CERT- und AUTO-<br />
SAR-C++-Checker, was zu einer optimierten<br />
Analyse und saubereren, effizienteren<br />
Codebasen führt. Mit dem<br />
auf Version 6.5 aktualisierten EDG-<br />
Parser stoßen die Teams auf weniger<br />
Parsing-Probleme in modernem<br />
C++, was die Anzahl der Analysefehler<br />
deutlich reduziert.<br />
Weitere Vorteile sind:<br />
• Code-Abdeckung für constexpr-Funktionen:<br />
Eine lückenlose<br />
Sammlung von Metriken aus der<br />
Ausführung von constexpr-Code<br />
minimiert das Risiko, dass ungeprüfter<br />
Code in Compliance-Prozessen<br />
übersehen wird.<br />
• Erweitertes Stubbing Framework:<br />
Verbesserte Stubs für bisher<br />
nicht unterstützte Szenarien<br />
erhöhen die Stabilität und Effizienz<br />
von Testfällen.<br />
• Verbesserungen bei der VS-<br />
Code-Erweiterung: Durch die<br />
bessere Darstellung der Ergebnisse<br />
der statischen Analyse können<br />
sich Entwickler effizient auf<br />
kritische Probleme konzentrieren.<br />
• Optimierte Unterdrückung von<br />
Verletzungen: Ein neues Kommentarformat<br />
ermöglicht die Unterdrückung<br />
unerwünschter Verstöße,<br />
ohne die Lesbarkeit des Codes zu<br />
beeinträchtigen. ◄<br />
• C/C++test 2023.2 bietet vollständige Unterstützung von MISRA<br />
C++ 2023 und untermauert die Marktführerschaft von Parasoft.<br />
• C/C++test 2023.2 stellt die Einhaltung von Compliance- und Sicherheitsstandards<br />
sicher und festigt Parasofts Position als reaktionsschnellster<br />
Anbieter auf dem Markt - mit 179 kritischen Richtlinien<br />
für qualitativ hochwertige C++17 Anwendungen.<br />
• C/C++test 2023.2 bietet erweiterte Unterstützung für eine breitere<br />
Palette von Compilern und Plattformen und gewährleistet Zugänglichkeit<br />
und Vielseitigkeit.<br />
66 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Software/Tools/Kits<br />
Kostengünstige Entwicklungsplattform<br />
unterstützt bei der Arbeit mit neuester Technik<br />
PolarFire SoC Discovery Kit von Microchip macht RISC-V- und FPGA-Design für noch mehr Entwickler<br />
von Embedded-Systemen zugänglich.<br />
diesem Jahr das PolarFire SoC Discovery<br />
Kit in ihren Projekten, und es<br />
war eine wertvolle Erfahrung für sie<br />
– nicht nur Zugang zu Entwicklungsboards<br />
zu haben, sondern auch die<br />
Betreuung durch das akademische<br />
Programm von Microchip. Die Studenten<br />
erhalten praktische Erfahrungen<br />
bei der Arbeit mit neuester<br />
Technik, um reale Projekte umzusetzen<br />
und innovative Lösungen für<br />
echte Probleme zu finden.“<br />
Das Discovery Kit<br />
Die Embedded-Branche verzeichnet<br />
eine steigende Nachfrage<br />
nach Open-Source-RISC-V-basierten<br />
Prozessorarchitekturen – aber<br />
die Möglichkeiten sind immer noch<br />
begrenzt, wenn es um kommerziell<br />
erhältliche Halbleiterbausteine oder<br />
Hardware geht. Um diese Lücke zu<br />
schließen und Neuerungen voranzutreiben,<br />
bietet Microchip Technology<br />
jetzt das PolarFire SoC Discovery<br />
Kit. Mit dem benutzerfreundlichen,<br />
funktionsreichen Entwicklungskit<br />
für Embedded-Computing<br />
und schnellere Verarbeitung macht<br />
Microchip neueste Technik für Entwickler<br />
auf allen Ebenen zugänglich.<br />
Das Open-Source-Entwicklungskit<br />
verfügt über einen Quad-<br />
Core-RISC-V-Prozessor, der Linux<br />
und Echtzeitanwendungen unterstützt,<br />
sowie über umfangreiche<br />
Peripherie und 95.000 stromsparende<br />
FPGA-Logikelemente/LEs<br />
bietet. Das voll ausgestattete und<br />
dennoch kostengünstige Kit ermöglicht<br />
das schnelle Testen von Anwendungskonzepten,<br />
die Entwicklung<br />
von Firmware-Anwendungen sowie<br />
das Programmieren und Debuggen<br />
von Benutzercode.<br />
Microchip Technology Inc.<br />
www.microchip.com<br />
PolarFire SoC Discovery Kit<br />
Shakeel Peera, Vice President<br />
Marketing der FPGA Business Unit<br />
bei Microchip, dazu: „Wir wollen das<br />
Wachstum von Embedded-Anwendungen<br />
unterstützen, die stromsparende<br />
und leistungsstarke FPGA-<br />
Fabrics benötigen. Das PolarFire<br />
SoC Discovery Kit ist ein wichtiger<br />
Schritt auf diesem Weg zu leicht<br />
zugänglichen, intelligenten, sicheren<br />
und leistungsstarken Computing-<br />
Lösungen für zahlreiche Anwendungen.<br />
Mit dem Kit haben erfahrene<br />
Entwickler, Neulinge und Studenten<br />
Zugang zu einer kostengünstigen<br />
RISC-V- und FPGA-Entwicklungsplattform<br />
zum Lernen und für<br />
schnelle Innovationen.“<br />
Microchip-<br />
Academic-Programm<br />
Zusätzlich zu den traditionellen Vertriebskanälen<br />
stehen die PolarFire<br />
SoC Discovery Kits im Rahmen eines<br />
Pilotprojekts als Teil des Microchip-<br />
Academic-Programms ab der zweiten<br />
Jahreshälfte <strong>2024</strong> zur Verfügung.<br />
Microchip bietet den Universitäten das<br />
Discovery Kit zu einem reduzierten<br />
Preis an und stellt so sicher, dass die<br />
zukünftige Generation von Entwicklern<br />
direkten Zugang zu modernster<br />
Technik hat. Dieser Ansatz verbessert<br />
nicht nur die praktische Lernerfahrung<br />
der Studenten, sondern<br />
bringt auch die akademische Ausbildung<br />
mit den neuesten Trends in<br />
der Branche in Einklang. Das akademische<br />
Programm von Microchip<br />
bietet Ressourcen für Pädagogen,<br />
Forscher und Studenten auf der<br />
ganzen Welt und unterstützt Universitäten<br />
dabei, fortschrittliche Technik<br />
in ihre Lehrpläne aufzunehmen.<br />
Vorbereitung<br />
auf die Arbeitswelt<br />
Steven Osburn, Professor an der<br />
Ira A. Fulton Schools of Engineering<br />
der Arizona State University (ASU),<br />
fügte hinzu: „Ein Abschlussprojekt<br />
ist eine einzigartige Gelegenheit<br />
für Studenten, praktische Anwendungen<br />
zu entwickeln, um sie auf die<br />
Arbeitswelt vorzubereiten. Mehrere<br />
Studenten der ASU verwenden in<br />
basiert auf dem PolarFire SoC<br />
FPGA MPFS095T, der über ein<br />
Embedded-Mikroprozessor-Subsystem<br />
verfügt, das aus einem Quad-<br />
Core-64-Bit-CPU-Cluster auf Basis<br />
der RISC-V-Befehlssatzarchitektur<br />
(ISA) besteht. Ein großes L2-Speicher-Subsystem<br />
lässt sich für Leistungsfähigkeit<br />
oder deterministischen<br />
Betrieb konfigurieren und<br />
unterstützt einen asymmetrischen<br />
Multiprocessing-Modus (AMP). Das<br />
Board unterstützt das Mi-V-Ökosystem<br />
von Microchip, einen Mikro-<br />
BUS-Erweiterungs-Header für Click<br />
Boards und einen 40-poligen Raspberry-Pi-Anschluss<br />
sowie einen<br />
MIPI-Videoanschluss. Die Erweiterungsboards<br />
können über Protokolle<br />
wie I 2 C und SPI gesteuert werden.<br />
Für die Programmierung und<br />
das Debugging der FPGA-Fabric<br />
sowie die Entwicklung von Firmware-Anwendungen<br />
ist ein FP5-<br />
Programmierer integriert. Auf der<br />
PolarFire-SoC-FPGA-Website finden<br />
sich weitere Details. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 67
Software/Tools/Kits<br />
Die richtige Lösung<br />
für die PC-SPS-Kommunikation<br />
Update ACCON AGLink – neueste Firmware, TIA Portal Version 19<br />
Status abgestreift und kommt in der<br />
Industrie 4.0 in einer wachsenden<br />
Zahl von Anwendungen zum Einsatz.<br />
ACCON AGLink beschleunigt<br />
auch Projekte mit Raspberry Pi<br />
signifikant, zur Verfügung stehen hier<br />
u. a. die Module S7-PB, S7-TCP/IP,<br />
S7-TCP/IP TIA und S7-SymbolikPro<br />
TIA. Für einen attraktiven kleineren<br />
Aufpreis können Anwender darüber<br />
hinaus die Standard-Linux-Entwicklerlizenz<br />
erwerben. Im Vergleich<br />
zur Einzellizenz haben sie damit<br />
die Möglichkeit, unbegrenzt viele<br />
Runtimes beliebig vieler Endprodukte<br />
zu erstellen, die auf ACCON<br />
AGLink basieren.<br />
Mit dem Minor-Release auf Version 6.0.2.0 bietet ACCON AGLink Unterstützung für die neuesten Software-Versionen<br />
für Siemens-Steuerungen. © Alexandr / adobe.stock.com<br />
Delta Logic hat für die leistungsstarke<br />
Bibliothek zur PC-SPS-Kommunikation<br />
ACCON AGLink<br />
ein neues Minor-Release auf<br />
Version 6.0.2.0 veröffentlicht. Nutzer<br />
können damit auf die neuesten<br />
Software-Versionen von Siemens<br />
zugreifen, auch der Zugriff auf TIA<br />
Portal V19-Projekte ist im Update<br />
enthalten.<br />
Darüber hinaus bietet die aktuelle<br />
Version von ACCON AGLink<br />
den einfachen Zugriff auf die Siemens-Steuerungen<br />
S7-1200 mit<br />
Firmware 4.6.1, S7-1500 mit Firmware<br />
3.1.0 sowie auf SINUMERIK-<br />
Steuerungen mit S7-1500-CPU und<br />
Firmware 3.1.0.<br />
Delta Logic GmbH<br />
www.deltalogic.de<br />
Schneller und sicherer<br />
Datenaustausch<br />
ACCON AGLink sorgt für den<br />
schnellen und sicheren Datenaustausch<br />
zwischen PC bzw. Servern<br />
und SPSen, unabhängig von<br />
Betriebssystemen und Programmiersprachen.<br />
Die leistungsstarke<br />
Software von Delta Logic bietet<br />
Support für Steuerungen der<br />
Serien S7-200/300/400, S7-1200<br />
und S7-1500 inklusive Zugriff auf<br />
die optimierten Datenbausteine.<br />
Zum Leistungsumfang gehört auch<br />
die Unterstützung für SINUMERIK<br />
840D sl, 840D pl und 810D pl. Die<br />
Steuerungen können direkt über<br />
ACCON AGLink angesprochen<br />
werden, ohne Änderung der CNC-<br />
Software oder eine gesonderte Siemens-Lizenz.<br />
Ab Version 6.0 werden<br />
u. a. auch SINUMERIK ONE<br />
und Create MyVirtual Machine<br />
unterstützt, außerdem das SIE-<br />
MENS-Verschlüsselungsprotokoll<br />
Secure Communication (TLS 1.3)<br />
für höchste Datensicherheit.<br />
Drei Ausführungen<br />
Die Einzellizenz umfasst jeweils<br />
eine PC-Installation von ACCON<br />
AGLink, sie ist in drei Ausführungen<br />
erhältlich: Die Einzellizenz Classic<br />
enthält alle für das gewählte Betriebssystem<br />
verfügbaren Module bis auf<br />
die TIA-Module, das SINUMERIK<br />
AddOn und S5-ISO (H1). Die Einzellizenz<br />
TIA erweitert die Ausführung<br />
Classic um die TIA-Module,<br />
die Einzellizenz Pro schließlich enthält<br />
alle für ACCON AGLink erhältlichen<br />
Module.<br />
Entwicklerlizenz eröffnet<br />
das volle Potenzial<br />
von Raspberry Pi<br />
Bereits seit dem letzten Minor<br />
Release unterstützt die Software-<br />
Bibliothek von Delta Logic den Miniatur-PC<br />
Raspberry Pi. Der Einplatinenrechner<br />
hat längst den Bastler-<br />
Premium-Support<br />
Ergänzend zur Entwicklerlizenz<br />
bietet Delta Logic einen Wartungsvertrag<br />
mit Premium-Support und<br />
Software Update Service (SUS)<br />
als Option an: Während der Vertragslaufzeit<br />
erhalten Lizenznehmer<br />
damit sämtliche Updates von<br />
ACCON AGLink per E-Mail zugesandt<br />
und bleiben auch bei Firmware-Änderungen<br />
oder neuen<br />
CPU-Typen immer auf dem aktuellen<br />
Stand.<br />
Kostenlose Demo-Version<br />
Um ACCON AGLink zu testen,<br />
bietet Delta Logic eine kostenlose<br />
Demo-Version, inklusive Handbuch<br />
und Beispielen für Windows (32-<br />
bzw. 64-Bit) und Linux. ◄<br />
ACCON AGLink von Delta Logic sorgt<br />
in Siemens-Umgebungen für den<br />
schnellen Datenaustausch.<br />
© Delta Logic<br />
68 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
April 4/2023 Jg. 27<br />
Innovativer Touch-Schalter<br />
Bedienen und Visualisieren<br />
HY-LINE Safety Key – der Schalter für PCAP-Fronten mit der Sicherheit eines mechanischen Schalters<br />
HY-LINE Technology GmbH<br />
www.hy-line-group.com<br />
Der Value Added Distributor und<br />
Lösungsanbieter HY-LINE Technology<br />
hat mit dem Safety Key ein<br />
Eingabegerät entwickelt, das im<br />
Vergleich zu einer einzelnen Taste<br />
in PCAP-Technologie mit erhöhter<br />
Zuverlässigkeit arbeitet. Das zum<br />
Patent angemeldete Verfahren ermöglicht<br />
die Entwicklung hochwertiger<br />
Oberflächen mit Touch-Eingabe<br />
und bietet dabei die Sicherheit<br />
eines mechanischen Tasters.<br />
Nahtlose Integration<br />
Aus Gründen der Hygiene sind im<br />
medizinischen Bereich Oberflächen<br />
mit hervorstehenden Schaltern oder<br />
Spalten an der Frontseite wenig wünschenswert.<br />
Der HY-LINE Safety<br />
Key lässt sich hingegen nahtlos in<br />
die Frontplatte integrieren. Die flächenbündige<br />
Oberfläche kann mit<br />
einer Vertiefung zur einfachen Führung<br />
des Fingers strukturiert werden,<br />
so dass der Safety Key ohne<br />
Blick auf das Gerät gefunden wird.<br />
Sichere Eingabe<br />
Für eine sichere Eingabe per<br />
Berührungstaste verfügt der HY-<br />
LINE Safety Key über zwei unabhängige<br />
Kanäle mit zwei unterschiedlichen<br />
Technologien zur Auswertung<br />
der Berührung einer Oberfläche.<br />
Ein Kanal verwendet einen<br />
konventionellen PCAP-Sensor mit<br />
einer geschickten Anordnung des<br />
Sensorbereichs, der an sich bereits<br />
redundant ist und somit eine höhere<br />
Sicherheit bietet. Der zweite Kanal<br />
basiert auf einem optischen LiDAR-<br />
Sensor. Beide Kanäle müssen ein<br />
positives Berührungsereignis melden,<br />
bevor der Ausgang die Information<br />
an ein nachfolgendes Gerät<br />
weiterleitet.<br />
Der Prototyp ist für die Darstellung<br />
einer einzelnen Taste ausgelegt,<br />
die Anzahl der Tasten kann<br />
https://www.hy-line-group.com/safety-key<br />
jedoch erweitert werden, zum Beispiel<br />
für eine numerische Tastatur.<br />
Unterstützung vom<br />
Design-In bis zur Nullserie<br />
HY-LINE bietet umfassende Unterstützung<br />
bei der Integration des<br />
Safety Key in ein Zielsystem. Er<br />
kann in ein Kundendesign, bestehend<br />
aus dem Touchscreen-Display<br />
und der Frontscheibe, integriert<br />
werden. Für die Integration<br />
gibt es verschiedene Ansätze. Er<br />
kann als separates Bauteil hinter<br />
dem Glas installiert werden, oder<br />
sein PCAP-Teil kann in ein größeres<br />
Display integriert werden. Entsprechend<br />
den Spezifikationen des<br />
Zielgeräts müssen der PCAP-Sensor<br />
und der optische Sensor feinabgestimmt<br />
werden. Zu den Parametern<br />
gehören unter anderem die<br />
Empfindlichkeit bei Bedienung mit<br />
oder ohne Handschuh und der Aktivierungsabstand.<br />
Dieser ist davon<br />
abhängig, ob der Finger sofort eine<br />
Schaltfunktion auslösen oder eine<br />
bestimmte Zeit auf der Kontaktfläche<br />
ruhen soll, bevor die Funktion<br />
ausgeführt wird. Auf Wunsch<br />
erstellt HY-LINE Prototypen sowie<br />
Null serien für Kunden. ◄<br />
EINKAUFSFÜHRER<br />
STROMVERSORGUNG<br />
Klassische Linearregler versus<br />
POL-Schaltregler<br />
Gaptec, Seite 6<br />
mit umfangreichem Produkt index, Firmenverzeichnis und<br />
deutschen Vertretungen ausländischer Firmen.<br />
Alle Infos unter: www.beam-verlag.de/einkaufsfuehrer<br />
Kontakt: info@beam-verlag.de<br />
Einsendeschluss für Unterlagen: 12.04.<strong>2024</strong><br />
Anzeigen-/Redaktionsschluss: 12.04.<strong>2024</strong><br />
JETZT UNTERLAGEN ANFORDERN!<br />
SONDERTEIL<br />
EINKAUFSFÜHRER<br />
STROMVERSORGUNG<br />
ab Seite 51<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 69
Bedienen und Visualisieren<br />
Sparsames Lowpower-Farbdisplay<br />
für Mobilgeräte<br />
DISPLAY VISIONS GmbH<br />
www.lcd-module.de<br />
Das neu entwickelte, 2,4 Zoll große TFT-Farbdisplay<br />
ist wegen seiner geringen Energieaufnahme<br />
besonders für den mobilen Einsatz geeignet.<br />
Es kommt mit gerade einmal 10 mA Stromverbrauch<br />
bei 3,3 V aus und zeigt auch im Sonnenlicht<br />
knackscharfe Kontraste.<br />
Mit dem EA TFT024-23ATNN hat Display<br />
Visions ein besonders sparsames Farbdisplay<br />
für den Einsatz in mobilen Geräten im Programm.<br />
Es lässt sich sowohl mit als auch ohne Beleuchtung<br />
sehr gut ablesen. Ohne Beleuchtung liegt<br />
die Leistungsaufnahme bei nur 35 mW. Während<br />
eines achtstündigen Arbeitstags belastet<br />
dies etwa einen LiPo-Akku mit nicht mehr als<br />
75 mAh. Das positive TFT-Panel mit weißem Hintergrund<br />
kann sowohl farbig als auch schwarzweiß<br />
betrieben werden. Als transflektives Display<br />
nutzt es zusätzlich zur integrierten Hintergrundbeleuchtung<br />
auch das einfallende Licht für<br />
eine kontrastreiche Darstellung. Selbst im gleißenden<br />
Sonnenlicht ist die Anzeige daher unter<br />
weiten Blickwinkeln deutlich ablesbar.<br />
Die Auflösung der 2,4 Zoll großen Anzeige<br />
beträgt 240x320 RGB-Pixel. Es ist insgesamt<br />
rund 43 mm breit und 60 mm hoch. Über ein<br />
Flachbandkabel wird es mit der Treiberelektronik<br />
verbunden. Neben dem Standard-RGB-<br />
Interface stehen eine Pin-sparende 4-Draht-SPI-<br />
Schnittstelle sowie ein paralleler µC-Datenbus<br />
mit 8- oder 16-Bit Breite zur Verfügung. Für die<br />
SMD-Montage gibt es passende Steckverbinder<br />
als Zubehör.<br />
Das TFT-Farbdisplay ist für den professionellen<br />
Einsatz konzipiert und in einem weiten Betriebstemperaturbereich<br />
von -20 bis +70 °C einsetzbar.<br />
Seine Lebensdauer liegt bei 50.000 Stunden.<br />
Die Bauhöhe von lediglich 3 mm ermöglicht<br />
ein flaches Design und die sehr schmalen Ränder<br />
des Displays nutzen die zur Verfügung stehende<br />
Fläche optimal aus – ideal für ein schickes<br />
Handgerät. Das neue Display ist ab sofort lieferbar<br />
und wie bei all seinen Produkten garantiert<br />
Display Visions auch bei diesem sparsamen<br />
Farbdisplay eine langfristige Verfügbarkeit sowie<br />
einen umfassenden Support. ◄<br />
Kontraststark von allen Seiten<br />
DISPLAY VISIONS GmbH<br />
www.lcd-module.de<br />
Herkömmliche LCD-Displays sind<br />
sehr blickwinkelabhängig. Werden<br />
sie zur Seite geneigt, schwindet<br />
der Kontrast und die Farben<br />
verfälschen sich. Nicht so bei den<br />
IPS-Panels der Display Visions<br />
GmbH. Bei dieser neuen Technologie<br />
bleiben auch bei schrägster<br />
seitlicher Betrachtung die Farben<br />
erhalten und die Kontraste gestochen<br />
scharf.<br />
Gerade beim Einsatz mobiler<br />
Geräte sind die Lichtverhältnisse<br />
und Blickwinkel nicht immer optimal.<br />
Mit der EA-TFT-Serie hat Display<br />
Visions deshalb eine Reihe von<br />
kompakten Mini-Grafikdisplays auf<br />
den Markt gebracht, die aus allen<br />
Blickwinkeln eine kontrastreiche<br />
Darstellung bieten. Durch die spezielle<br />
Ausrichtung der Flüssigkristalle<br />
kippen auch bei schräger<br />
seitlicher Betrachtung weder Farben<br />
noch Kontrast, wie es beispielsweise<br />
bei herkömmlichen TN-Panels<br />
der Fall ist.<br />
Dank der 1.000 cd/m² hellen Hintergrundbeleuchtung<br />
(typ.) sind die<br />
Displays auch bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
noch gut ablesbar.<br />
Trotzdem sind sie durch den<br />
Einsatz hocheffizienter LEDs sehr<br />
sparsam im Verbrauch. Damit eignen<br />
sie sich hervorragend für den<br />
Einsatz in mobilen Geräten.<br />
Verschiedene Größen<br />
Derzeit bietet Display Visions<br />
die neuen IPS-Displays in neun<br />
verschiedenen Größen (0,96“ bis<br />
10,1“) mit Auflösungen von 80x160<br />
bis 1.280x800 Bildpunkten an.<br />
Bereits die kleinsten Größen können<br />
mit einem kapazitiven Touchpanel<br />
kombiniert werden.<br />
70 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Smarte HMI-Kleinsteuerungen<br />
zum Einbau<br />
Bedienen und Visualisieren<br />
Die uniTFT-Displays beherrschen logische<br />
und arithmetische Operationen sowie Datenkommunikation<br />
und -speicherung. Dazu verfügen<br />
sie unter anderem über vier analoge Eingänge<br />
sowie acht frei programmierbare Ein-/<br />
Ausgänge (3,3 V). Mit externen Sensoren und<br />
Mikrocontrollern kommunizieren sie über I 2 C-,<br />
SPI-, RS232- und USB-Ports. Die Modelle bis<br />
4,3 Zoll speichern ihre Daten im internen Flash-<br />
Speicher, die Displays ab 5 Zoll bis 10,1 Zoll<br />
verfügen zusätzlich über einen Micro-SD-Slot.<br />
Ein Audioausgang für akustische Meldungen<br />
ist ebenfalls vorhanden. Die Betriebsspannung<br />
beträgt 3,3 V.<br />
Mit den Touch-Displays der uniTFT-Serie von<br />
Display Visions lassen sich Steuerungsaufgaben<br />
im Handumdrehen realisieren. Grafik- und<br />
I/O-Controller sind bei diesen intelligenten Displays<br />
beide bereits integriert.<br />
DISPLAY VISIONS GmbH<br />
neu@lcd-module.de<br />
www.lcd-module.de<br />
Mit den HMI-Displays der uniTFT-Serie bietet<br />
die Display Visions GmbH brillante Grafikdisplays<br />
und intelligente Kleinsteuerungen in einem. Dank<br />
des integrierten I/O- und eines leistungs fähigen<br />
Grafik-Controllers können Anwender damit komplette<br />
Steuerungsapplikationen ohne zusätzliche<br />
Hardware realisieren. Ob Gebäudeautomatisierung,<br />
Bedieneinheiten in Wohnmobilen<br />
und Fitnessgeräten oder die Steuerung industrieller<br />
Fertigungsprozesse - den Einsatzmöglichkeiten<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Vielseitig<br />
IPS-Technologie<br />
Dank modernster IPS-Technologie beträgt<br />
der optimale Ablesebereich sowohl horizontal<br />
als auch vertikal volle 170°. So zeigen die Displays<br />
auch aus extremen Blickwinkeln immer<br />
ein farbechtes und kontrastreiches Bild. Mit Helligkeiten<br />
von typ. 1.000 cd/m² sind sie auch bei<br />
extremem Umgebungslicht noch gut ablesbar.<br />
Ihre Touch-Oberflächen beherrschen die Multi-<br />
Gestensteuerung.<br />
Leistungsfähige<br />
Entwicklungsumgebung<br />
Die smarten uniTFT-Displays gibt es in abgestuften<br />
Größen von 1,5 Zoll bis 10,1 Zoll, mit Auflösungen<br />
zwischen 240x240 RGB-Bildpunkten<br />
und 1.280x800 Pixeln. Für die Programmierung<br />
stellt Display Visions den WYSIWYG-Editor uniT-<br />
FTDesigner kostenlos zur Verfügung. Simulator,<br />
Debugger, Instrumenten- und Uhreneditor<br />
sowie zahlreiche Beispiele, vorgefertigte Grafiken<br />
und Animationen sind in dieser leistungsfähigen<br />
Entwicklungsumgebung bereits implementiert.<br />
◄<br />
Die Ansteuerung der kleinen Displays<br />
erfolgt einfach über eine SPI-<br />
Schnittstelle. Alternativ ist auch eine<br />
Anbindung über RGB-, 8-Bit- oder<br />
16-Bit-Datenbus möglich. Ebenso sind<br />
eine Reihe Displays auch als komplette<br />
HMI-Lösung mit SPI-, RS-232-<br />
oder USB-Anschluss, sowie diverser<br />
Ein- und Ausgänge erhältlich.<br />
Langfristig verfügbar<br />
Konzipiert für den robusten Einsatz<br />
in Industrie und Medizintechnik<br />
können diese Displays in einem<br />
weiten Temperaturbereich von<br />
-20 °C bis +70 °C betrieben werden.<br />
Ihre Lebensdauer liegt bei 50.000<br />
Stunden. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 71
Bedienen und Visualisieren<br />
Digitale Anzeigetechnik<br />
ersetzt analoge Zeigeruhren<br />
LED stahlhart: Kann Hitze im Warmwalzwerk problemlos ab<br />
In Königswinter (NRW) wird auf einer europaweit<br />
einmaligen Walzstraße Breitflachstahl mit bis zu<br />
20 Metern Länge produziert. Entstanden ist das<br />
Walzwerk in Königswinter (WW-K, Warmwalzwerk<br />
Königswinter GmbH) bereits in den 1950er<br />
Jahren. Heute mehr denn je auf Wachstumskurs,<br />
verstand man es in Königs winter immer, mit der<br />
Zeit zu gehen. Nur konsequent also, dass analoge<br />
Zeigeranzeigen in der Produktion ihren digitalen<br />
Pendants weichen mussten.<br />
microSYST<br />
Systemelectronic GmbH<br />
info@microsyst.de<br />
www.microsyst.de<br />
Passgenaue LED-Lösung<br />
Damit ein echter Mehrwert beim Umstieg von<br />
analoger auf digitale Technik entstand, setzte<br />
WW-K auf eine LED-Lösung des Systemelektronikanbieters<br />
Microsyst aus Bayern. „Am<br />
Ende sollte die Anzeige einfach unseren Bedürfnissen<br />
entsprechen, bei herausfordernden Grundvoraussetzungen<br />
im Walzwerk“, fasst Bernd<br />
Görres, Leiter Instandhaltung und Konstruktion<br />
bei WW-K, den Wunsch nach einer individuell<br />
passgenauen Anfertigung zusammen.<br />
Anpassungen<br />
gegen Hitze- und Staubentwicklung<br />
Die gelieferte Anzeige selbst kann erstmal<br />
alles, was LED-Visualisierung im industriellen<br />
Umfeld können sollte: Achtfarbspektrum, Profinet-Schnittstelle,<br />
hoher Kontrast und Leuchtstärke<br />
bei wenig Bautiefe sorgen für einfache<br />
Einsetzbarkeit. Direkt an der Produktionslinie im<br />
Warmwalzwerk positioniert, muss die Anzeigelösung<br />
jedoch nicht nur leuchtstark ausfallen, sondern<br />
obendrein und vor allem hart im Nehmen<br />
sein: Hohe Temperaturen an der Walzstraße sind<br />
ebenso unumgänglich wie die erhöhte Staubund<br />
Schmutzbelastung. Die von Microsyst<br />
gelieferte Anzeige des Typs Migra im Format<br />
108 x 70 cm setzt dazu auf ein lüfter loses, absolut<br />
staubdichtes Gehäuse. Um den Anforderungen<br />
extremer Betriebstemperaturen gerecht zu<br />
werden, wurde eine Plexiglasscheibe verbaut.<br />
Eine geänderte Gehäuse ausführung optimiert<br />
die Anzeigenkühlung. Angepasste Dichtungen<br />
und Klebstoffe, zum Beispiel im Bereich der<br />
Frontscheibe, kommen ebenso problemlos mit<br />
hohen Temperaturbereichen klar wie die neu<br />
ausgelegten Netzteile.<br />
Von der Skizze bis zum Go-live<br />
in 10 Wochen<br />
So ausgestattet läuft die LED-Anzeige selbst<br />
bei Hochbetrieb zuverlässig und bleibt stets einwandfrei<br />
sowie exakt ablesbar. Nicht einfach<br />
„nur“ digital, lässt sich die Darstellung nach<br />
Bedarf jederzeit konfigurieren – hilfreich zum<br />
Beispiel bei einer Umstellung der Produktionslinie<br />
auf neue Aufträge mit veränderten Kennwerten<br />
des Stahlprodukts. „Rundum zufrieden“<br />
lautet Görres Resümee zur digitalen LED-<br />
Anzeigelösung, die sich seit dem vierten Quartal<br />
2023 im 24/7-Dauerbetrieb beweist. Von der<br />
ersten Skizze bis zum Live-Einsatz brauchte<br />
Microsyst übrigens nur zehn Wochen – inklusive<br />
ein gehender Beratung vorab, technischer<br />
Skizzen, die verschiedene Anzeigelösungen<br />
aufzeigten, intensiver Abstimmung mit den Verantwortlichen<br />
bei WW-K, Sonderanfertigung –<br />
und kunden spezifischer Softwarekonfiguration<br />
der Anzeige.<br />
Parallel zur neuen LED-Technik laufen noch<br />
immer auch analoge Anzeigen an Europas einmaliger<br />
Walzstraße in Königswinter – Nostalgie?<br />
Vielleicht einfach nur eine Frage der Zeit, bis sich<br />
die digitale Version komplett durchsetzt. ◄<br />
72 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Juli 7/2023 Jg. 27<br />
Kommunikation<br />
Standards for Interoperability<br />
Innovationen erklärt auf der Hannovermesse<br />
Halle 9, Stand D68<br />
PI (PROFIBUS & PROFINET<br />
International) PROFIBUS<br />
Nutzerorganisation e. V.<br />
www.profibus.com<br />
www.profinet.com<br />
Besucher können sich auf dem PI-Gemeinschaftsstand<br />
über Entwicklungen und Innovationen rund um<br />
PROFIBUS und PROFINET, IO-Link, omlox, MTP und<br />
NOA sowie der Roboterschnittstelle SRCI Informieren.<br />
Wie bekomme ich Daten aus einer Anlage, einer<br />
Maschine oder einem Feldgerät sicher und zuverlässig<br />
zu der Stelle, wo diese aufbereitet werden? Antworten<br />
auf diese Frage liefern 60 Mitgliedsfirmen von<br />
PROFIBUS & PROFINET International (PI) auf der<br />
diesjährigen Hannovermesse.<br />
Auf dem PI-Gemeinschaftsstand in Halle 9, Stand<br />
D68 werden auf 300 Quadratmetern Entwicklungen<br />
und Innovationen rund um PROFIBUS und PROFI-<br />
NET, IO-Link, omlox, MTP und NOA sowie der Roboterschnittstelle<br />
SRCI präsentiert.<br />
„Durch unser aufgefrischtes Messe konzept wollen<br />
wir nicht nur mit interessierten Anwendern über die<br />
neusten Entwicklungen und entsprechenden Nutzen<br />
diskutieren, sondern auch junge Ingenieure für<br />
unsere Technologien begeistern“, verspricht Xaver<br />
Schmidt, Chairman von PI.<br />
Ob High-Motion-Anwendungen oder die Integration<br />
von zusätzlichen Informationen von Kameras,<br />
die zuverlässige Bereitstellung von Daten ist das A<br />
und O für innovative und spannende Anwendungen<br />
und wird auch in der OT-Welt immer wichtiger.<br />
Mittlerweile wird viel Zusatzwissen in Clouds oder<br />
in der Edge vorgehalten und die Anlieferung der<br />
Daten geschieht auf unterschiedliche Weise, z. B.<br />
aus dem eigenen Netzwerk, über das eines anderen<br />
Teilnehmers oder auch Wireless.<br />
„Das erfordert ein breites Know-how nicht nur<br />
über die Kommunikationstechnologie, sondern<br />
auch Wissen über Safety-Anwendungen, Security,<br />
Data Analytics und das Energiemanagement“, verweist<br />
Schmidt auf die aktuellen Herausforderungen.<br />
Neue Technologiedemos<br />
Wie dies in der Praxis umgesetzt wird, machen die<br />
neuen Technologiedemos auf der Hannover Messe<br />
sichtbar. So beweist die IO-Link-Wireless Demo, dass<br />
der Anschluss auf den letzten Metern ganz unkompliziert<br />
gelöst werden kann. Und eine MTP-Demo veranschaulicht<br />
eindrucksvoll, wie der modulare Anlagenbau<br />
die Prozessindustrie beflügelt.<br />
„Die Demos zeigen, wie sich Daten aus einer Anlage,<br />
einer Maschine oder einem Sensor leicht generieren<br />
und noch einfacher nutzen lassen für eine effiziente<br />
und nachhaltige Produktion“, so Schmidt. „Ohne Daten<br />
keine Innovation. Aber dafür müssen diese einer Applikation<br />
so zur Verfügung gestellt werden, dass sie auch<br />
verarbeitet werden können!“<br />
Unternehmensübergreifende<br />
Interoperabilität<br />
PI setzt diesbezüglich seit Jahrzehnten Standards<br />
für die unternehmensübergreifende Interoperabilität.<br />
Dafür sorgen genaue Spezifikationen, hochwertige<br />
Test-Tools, eine weltweite Zertifizierung, Testlabore,<br />
Kompetenz- und Trainings-Center und die mehr als<br />
50 Working Groups. Anwender können sich somit auf<br />
robuste und praxisnahe Technologien für die sichere<br />
und zuverlässige Datenübertragung verlassen. ◄<br />
EINKAUFSFÜHRER<br />
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
Modernes Ethernet bringt frischen Wind<br />
in industrielle Netzwerke<br />
Microchip Technology, Seite 70<br />
mit umfangreichem Produkt index, Firmenverzeichnis und<br />
deutschen Vertretungen ausländischer Firmen.<br />
SONDERTEIL<br />
Alle Infos unter: www.beam-verlag.de/einkaufsfuehrer<br />
Kontakt: info@beam-verlag.de<br />
Einsendeschluss für Unterlagen: 10.05.<strong>2024</strong><br />
Anzeigen-/Redaktionsschluss: 17.05.<strong>2024</strong><br />
JETZT UNTERLAGEN ANFORDERN!<br />
EINKAUFSFÜHRER<br />
INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION<br />
ab Seite 39<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 73
Kommunikation<br />
Ethernet Modbus TCP Datenerfassung<br />
Seal/O Serie – Industrielle Ethernet Datenerfassungssysteme<br />
Digitale und Analoge Werte erfassen<br />
und steuern über das Netzwerk<br />
- mit der SeaI/O Ethernet Serie von<br />
ICP Deutschland gelingt dies aus der<br />
Ferne. Diese Serie ist in der klassischen<br />
Desktop-Gehäusebauform<br />
und auch als OEM-Version als reine<br />
Platine verfügbar. Die Serie wird über<br />
10/100 Base T Ethernet angesprochen<br />
und unterstützt das Modbus<br />
TCP Protokoll. Zusätzlich können<br />
die Seal/O-Geräte über downloadbare<br />
Softwarebibliotheken in eigene<br />
Applikationen integriert werden.<br />
Treiber für Windows und Linux<br />
sowie Apps für IOS sind verfügbar<br />
um auf die EAs der Seal/O-<br />
Serie zugreifen zu können. Verschiedene<br />
Ausführungen mit digitalen<br />
und analogen Ein-/Ausgängen<br />
oder Relais, in einer Kombination<br />
von 8 bis 96 Ports stehen zur<br />
Verfügung, um Werte zu erfassen<br />
oder Geräte über das Netzwerk zu<br />
steuern. Digitale Eingänge mit 5 bis<br />
30 VDC, analoge Eingänge mit 12<br />
oder 16bit Auflösung, sowie digitale<br />
Ausgänge mit 12bit Auflösung und<br />
Einstellbereichen von 0-5 VDC oder<br />
0-10 VDC sind verfügbar.<br />
Ausführungen mit Form C oder<br />
Reed Relais sind in der Lage Geräte<br />
mit 60 VDC bzw. 50 VAC zu schalten.<br />
Die Seal/O-Serie kann mit einer<br />
Betriebsspannung von 9-30 VDC in<br />
einem Temperaturbereich von 0 °C<br />
bis 70 °C betrieben werden. Alternativ<br />
sind Versionen mit erweitertem<br />
Temperaturbereich erhältlich.<br />
Spezifikationen<br />
• 10/100 Base-T Ethernet<br />
• 8 bis 96 Digitale Ein/Ausgänge<br />
• 8 bis 16 Analoge Eingänge<br />
• 12/16bit Auflösung<br />
• Dry Contact, Open Collector, Reed<br />
Relais, Form C Relais, TTL I/Os<br />
• 5-30 VDC in<br />
• Modbus TCP<br />
• Remote Monitoring & Control<br />
• OEM Varianten ◄<br />
ICP Deutschland GmbH<br />
www.icp-deutschland.de<br />
Module und I/O-Produkte mit CAN-FD-Anbindung<br />
Auf der embedded world <strong>2024</strong><br />
zeigte PEAK-System seine neuen<br />
programmierbaren Module und<br />
I/O-Produkte mit CAN-FD-Anbindung.<br />
Das PCAN-MicroMod<br />
FD ECU ermöglicht die Integration<br />
kundenspezifischer Zusatzgeräte in<br />
Nutz- und Schwerlastfahrzeugen.<br />
Dafür wurde das universelle Steuergerät<br />
mit einer CAN-FD-Anbindung,<br />
einer Mischung aus analogen<br />
und digitalen I/Os sowie einem<br />
robusten Gehäuse mit Automotive-Steckern<br />
ausgestattet. Die<br />
Signalverarbeitung und Nachrichtenübertragung<br />
werden mit<br />
einer Windows-Software über den<br />
CAN-Bus konfiguriert. Das PCAN-<br />
MicroMod FD ECU kann alternativ<br />
auf die Verwendung der Kommunikationsstandards<br />
SAE J1939<br />
und J1939 FD umgestellt werden.<br />
Diese Option wird PEAK-System<br />
für alle PCAN-MicroMod FD-Produkte<br />
kostenfrei veröffentlichen.<br />
Programmierbares<br />
Sensormodul<br />
mit CAN-FD-Anbindung<br />
Das Anfang des Jahres veröffentlichte<br />
PCAN-GPS FD ist ein programmierbares<br />
Sensormodul mit<br />
CAN-FD-Anbindung zur Erfassung<br />
von Position, Lage und Beschleunigung.<br />
Zu diesem Zweck verfügt<br />
das Modul über moderne Sensoren<br />
wie einen Satellitenempfänger,<br />
einen Magnetfeldsensor, einen<br />
Beschleunigungssensor und ein<br />
Gyroskop. Die Verarbeitung und<br />
Übertragung der Messdaten sowie<br />
das Verhalten des Sensormoduls<br />
kann frei programmiert werden.<br />
Einfache Integration<br />
Systeme mit RS-232-Schnittstelle<br />
können mit dem neuen<br />
PCAN-RS-232 FD in klassische<br />
CAN- und moderne CAN-FD-<br />
Busse integriert werden. Die Umsetzung<br />
des Datenverkehrs erfolgt<br />
über den integrierten Arm-Cortex-M4-Mikrocontroller<br />
und kann<br />
für spezifische Anwendungsfälle<br />
programmiert werden. Wie beim<br />
PCAN-GPS FD stellt PEAK-System<br />
dafür ein kostenfreies Entwicklungspaket<br />
mit Programmierbeispielen<br />
zur Verfügung.<br />
PEAK-System Technik GmbH<br />
info@peak-system.com<br />
www.peak-system.com<br />
74 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Schnellere Drive-zu-Drive Kommunikation<br />
durch CAN-Cross<br />
KEB ermöglicht flexiblen Austausch der CANopen Prozessdaten<br />
Kommunikation<br />
KEB Automation KG<br />
info@keb.de<br />
www.keb-automation.com<br />
Für die Drive Controller<br />
COMBIVERT F6 und S6 von KEB<br />
Automation, Systemanbieter im<br />
Bereich der Automatisierungs- und<br />
Antriebstechnik, steht eine neue<br />
Firmware zur Verfügung und diese<br />
beinhaltet ein echtes Highlight: die<br />
CAN-Querkommunikation. Damit<br />
profitieren Anlagen- und Maschinenbauer,<br />
die die entsprechenden<br />
Drives im Einsatz haben, von einer<br />
schnelleren und flexibleren Kommunikation<br />
zwischen den Umrichtern.<br />
Ein weiterer Vorteil: Anwender können<br />
alle prozessdatenfähigen Parameter<br />
nutzen.<br />
Querkommunikation<br />
Die neue Firmware inklusive der<br />
CAN-Querkommunikation wird für<br />
die Gerätevarianten APPLIKATION<br />
und PRO der COMBIVERT F6 und<br />
S6 Drives angeboten. „Die Querkommunikation<br />
ermöglicht den<br />
direkten Informations- und Datenaustausch<br />
zwischen den Umrichtern,<br />
ohne dass die Informationen<br />
den „Umweg“ über die Kundensteuerung<br />
und weitere Feldbusteilnehmer<br />
nehmen müssen“, sagt Tobias<br />
Wenneker, Produktmanager Drives<br />
bei KEB. Schnellerer Datenfluss<br />
Dadurch, dass die Daten nun autark<br />
ausgetauscht werden können<br />
und nicht mehr zwangsläufig über<br />
weitere Teilnehmer laufen, lässt<br />
sich ein schnellerer Datenfluss<br />
erzielen. In den Antriebssträngen<br />
vieler Maschinen kommt es nicht<br />
selten auf Milli- oder gar Mikrosekunden<br />
an. Bei einer starr gekoppelten<br />
Welle können daher schon<br />
kleinste Verzögerungen auf Dauer<br />
zu erheblichen Beschädigungen an<br />
der Welle und somit zu Maschinenstillständen<br />
führen. Umso wichtiger<br />
ist ein schneller und flexibler Austausch<br />
der CANopen Prozessdaten<br />
zwischen den Umrichtern.<br />
Prozessdatenfähige<br />
Parameter<br />
„Eine Besonderheit bei der CAN-<br />
Crosskommunikation mit den KEB<br />
Drives liegt darin, dass Anwender<br />
alle prozessdatenfähigen Parameter<br />
nutzen können. Ob es um Drehmomente,<br />
Position oder Drehzahl<br />
geht: Anlagen- und Maschinenbauer<br />
haben die freie Entscheidung, mit<br />
welchen Daten gearbeitet wird“, sagt<br />
Wenneker. Bis zu zehn F6 oder S6<br />
Geräte können direkt miteinander<br />
kommunizieren. Der eigenständige<br />
Datenaustausch bringt auch<br />
den Vorteil mit sich, dass die ethernetbasierte<br />
Feldbuskommunikation<br />
der Maschine entlastet wird. Und<br />
nicht zuletzt ermöglicht die Querkommunikation<br />
auch den Aufbau<br />
von mehrstufigen Kommunikationssystemen,<br />
bei denen der Feldbus-<br />
Slave eines Systems als Feldbus-<br />
Master eines anderen Systems fungiert.<br />
Unterstützt wird die parallele<br />
Feldbuskommunikation von Ether-<br />
CAT und PROFINET.<br />
CAN-Crosskommunikation<br />
in der Praxis<br />
Grundsätzlich kommen die Vorteile<br />
der Querkommunikation in vielen<br />
Applikationsfeldern zum Tragen<br />
– beispielsweise dort, wo hohe Drehmomente<br />
verzeichnet werden. Vor<br />
diesem Hintergrund ist schnelles synchrones<br />
Torque Sharing der Drives<br />
entscheidend. Die COMBIVERT<br />
Drives ermöglichen genau das durch<br />
den direkten Austausch von Drehmomenten<br />
mittels Querkommunikation<br />
ohne PLC-Loop. Maschinen-<br />
und Anlagenbauer können auf<br />
diese Weise nicht nur die Effizienz,<br />
sondern auch die Lebensdauer der<br />
Anlage insgesamt erhöhen. ◄<br />
FACHKRÄFTE GESUCHT?<br />
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PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 75
Messevorschau<br />
Application Park:<br />
Die Zukunft der Robotik ist autonom<br />
Der Application Park zählt in diesem Jahr zu den Highlights der Hannover Messe. Gezeigt werden<br />
intelligente Robotersysteme, autonom fahrende Geräte im Einsatz, neueste KI-Anwendungen in der Robotik,<br />
Bilderkennungstools sowie virtuelle Plattformen.<br />
Hans H. Götting, Geschäftsführer<br />
der Götting KG.<br />
Bereits vor gut 10 Jahren hat Götting<br />
erste automatisierte Gabelstapler<br />
für den Außenbereich auf der<br />
Hannover Messe ausgestellt. Auf<br />
der diesjährigen Messe werden<br />
die aktuellsten Anwendungen präsentiert.<br />
Neben Fahrerlosen Transportsystemen<br />
liefert das Unternehmen<br />
auch die Leitsteuerung für größere<br />
Anlagen, unter anderem von<br />
Movizon.<br />
Autonome Mobile Roboter<br />
Deutsche Messe AG<br />
info@messe.de<br />
www.messe.de<br />
www.hannovermesse.de<br />
Sensoren und Funktechnik<br />
für Fahrerlose<br />
Transportfahrzeuge<br />
Zu den Ausstellern zählt unter<br />
anderem die Götting KG aus Lehrte.<br />
Das Unternehmen entwickelt und<br />
fertigt seit 1980 Sensoren und<br />
Funktechnik für Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />
in der Industrie. Die<br />
Götting KG hat weltweit die umfangreichsten<br />
Technologien für industrielle<br />
Anwendungen und liefert seit<br />
rund 25 Jahren Serienfahrzeuge für<br />
die Automatisierung innerhalb der<br />
Produktion. Dazu zählen Radlader,<br />
Gabelstapler oder Routenzüge. „Mit<br />
diesem breiten Portfolio an unterschiedlichen<br />
Fahrzeugen sind wir in<br />
Europa führend. Fahrerlose Fahrzeuge<br />
für den Innenbereich gibt es<br />
bereits seit rund 50 Jahren. Insofern<br />
sind unsere Gabelstapler für<br />
den Außenbereich etwas Besonderes.<br />
Der Typ E25 ist der erste<br />
in Europa, der dauerhaft im Industriebereich<br />
eingesetzt wird“, sagt<br />
Das Unternehmen Innok Robotics<br />
liefert ebenfalls Autonome Mobile<br />
Roboter (AMR) für den Innen- und<br />
Außenbereich. Auf der Hannover<br />
Messe wird der INDUROS gezeigt:<br />
ein autonom agierender mobiler<br />
Transportroboter, der Komponenten<br />
und Produkte sowohl indoor<br />
als auch outdoor transportiert.<br />
Er benötigt keine baulichen Veränderungen<br />
an Gebäuden oder<br />
im Gelände. Er bewältigt Bodenschwellen,<br />
schlechte Böden und<br />
fährt auch bei Wetter wie Regen<br />
oder Schnee. Der INDUROS koppelt<br />
Anhänger autonom an und ab.<br />
Zahlreiche Optionen wie ein Rollenförderer<br />
machen ihn zu einem variablen,<br />
autonomen und intelligenten<br />
Transportsystem. „Innok Robotics<br />
steht für intelligente Autonome<br />
Mobile Roboter (AMR), die auch<br />
76 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Messevorschau<br />
unter schwierigen Bedingungen im<br />
Einsatz sind. Dazu kommt unsere<br />
einzigartige Innok COCKPIT Software<br />
mit unserer Innok HYBRID<br />
NAVIGATION“, sagt der Firmengründer<br />
und CEO Alwin Heerklotz.<br />
Mobile Roboter<br />
mit Navigationssoftware<br />
Ein weiterer Hersteller von mobilen<br />
Robotern ist N Robotics. Das<br />
Unternehmen präsentiert erstmals<br />
auf der Hannover Messe seine neuesten<br />
mobilen Roboter. Sie sind mit<br />
einer fortschrittlichen KI-Technologie<br />
ausgestattet. Die fahrenden, hybriden<br />
und laufenden Roboter navigieren<br />
komplett autonom selbst in den<br />
schwierigsten Umgebungen mithilfe<br />
einer von N Robotics entwickelten<br />
Sensorik und Navigationssoftware.<br />
„Wir können so eine komplett neuartige<br />
Lösung für die Automatisierung<br />
fehleranfälliger manueller<br />
Prozesse im industriellen Kontext<br />
anbieten, wie für Inspektionen, die<br />
Wartung von Maschinen oder Leitungen,<br />
das Erstellen von digitalen<br />
Zwillingen oder die Endkontrolle<br />
sowie Qualitätssicherung“, erklärt<br />
Elisa Czerski, Gründerin und CEO<br />
von N Robotics.<br />
Noch intelligentere<br />
Industrieroboter<br />
Das Unternehmen Inbolt setzt<br />
ebenfalls auf KI, ihr Produkt<br />
GuideNOW ermöglicht intelligentere<br />
Industrieroboter mit adaptiver Echtzeit-Roboterführung<br />
auf Basis von<br />
KI und 3D-Vision, die die Automatisierung<br />
in allen Umgebungen und<br />
für alle Anwendungen ermöglicht.<br />
Dazu zählen zum Beispiel die Entnahme<br />
von Behältern, Festziehen,<br />
Kleben oder Schleifen. GuideNOW<br />
befähigt Industrieroboter, in jeder<br />
Umgebung autonom zu entscheiden.<br />
Das Herzstück ist eine KI-<br />
Lösung, die 3D-Daten 100-mal<br />
schneller verarbeitet als bestehende<br />
Technologien und mit jeder Hardware<br />
kompatibel ist. „GuideNOW<br />
senkt die Kosten für die Automatisierung,<br />
steigert die Produktivität<br />
und erweitert den Funktionsumfang<br />
von Robotern. Damit wird ein neuer<br />
Standard für die industrielle Automatisierung<br />
gesetzt“, sagt Marion<br />
Szuflak, Chief of Staff.<br />
Softwarelösungen<br />
für Industrieroboter<br />
Ein weiterer Aussteller ist die Arti-<br />
Minds Robotics GmbH. Sie entwickelt<br />
Softwarelösungen zur Programmierung<br />
und Steuerung von<br />
Industrierobotern und bietet individuelle<br />
Engineering-Dienstleistungen<br />
für anspruchsvolle Automatisierungsaufgaben<br />
an. „Auf der diesjährigen<br />
Hannover Messe unterstreichen<br />
wir unsere Expertise im<br />
Bereich ‚Advanced Robotics‘ und<br />
insbesondere in der flexiblen Kabelund<br />
Steckermontage. Anhand einer<br />
robotergestützten Kabel-Handling-<br />
Anwendung demonstrieren wir das<br />
robuste Detektieren, Abgreifen und<br />
Fügen von frei hängenden, biegeschlaffen<br />
Leitungen und Kabeln.<br />
Der von uns entwickelte Lösungsansatz<br />
basiert auf einer einzigartigen<br />
Kombination von Laserlinienscannern,<br />
2D-Kameratechnik und<br />
Kraft-Momenten-Regelung sowie<br />
neu entwickelten Schnittstellen und<br />
intelligenten Funktionsbausteinen in<br />
unserer Roboterprogrammier-Software<br />
ArtiMinds RPS. Diese komplexe<br />
Anwendung ist ein eindrückliches<br />
Beispiel für die Vielseitigkeit<br />
unserer Softwareprodukte und neue<br />
Einsatzbereiche roboterbasierter<br />
Automatisierung“, erläutert Dr.-Ing.<br />
Sven Schmidt-Rohr, Geschäftsführer,<br />
ArtiMinds Robotics.<br />
Industrielle Bildverarbeitung<br />
und Robotik<br />
Das Unternehmen CRETEC ist ein<br />
weiterer Aussteller auf dem Application<br />
Park der Hannover Messe.<br />
„Wir sind Spezialisten für industrielle<br />
Bildverarbeitung und Robotik<br />
und die einzigen ISO-zertifizierten<br />
Gutachter in Europa für den<br />
Bereich Machine Vision. Wir prüfen<br />
Machbarkeiten, legen Projekte<br />
aus und setzen diese auf Wunsch<br />
schlüsselfertig um. Zur kommenden<br />
Hannover Messe bringen wir eine<br />
Prüfanlage zum Vermessen von<br />
Aluminiumfelgen für Elektrofahrzeuge<br />
mit. Dabei handelt es sich<br />
nicht um ein Messekonzept, sondern<br />
um eine komplette Messanlage<br />
aus der Produktion. Den Prozess<br />
haben wir zum Patent angemeldet.<br />
Wir vermessen Spaltmaß<br />
und Höhenunterschied (Flush &<br />
Gap) zwischen den Carboneinsätzen<br />
und dem geschmiedeten Aluminium.<br />
Vollautomatisch, robotergeführt,<br />
auf 10 µm genau“, sagt<br />
Alexander Trebing, CEO, CRETEC.<br />
Aussteller<br />
des Application Parks<br />
Zu den Ausstellern des Application<br />
Parks zählen folgende Unternehmen:<br />
ArtiMinds Robotics, Conductix-Wampfler,<br />
FRAVEBOT, L., Giovanni,<br />
Götting, Inbolt, Innok Robotics,<br />
Techman Robot, voraus robotik,<br />
wheel.me, N Robotics GmbH,<br />
Vision Lasertechnik, Cretec, DRV,<br />
BÄR Automation, Coboworx und<br />
Haracus.<br />
Hannover Messe<br />
Die Hannover Messe ist die Weltleitmesse<br />
der Industrie. Ihr Leitthema<br />
„Energizing a Sustainable Industry“<br />
bringt ausstellende Unternehmen aus<br />
dem Maschinenbau, der Elektro- und<br />
Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft<br />
zusammen, um Lösungen<br />
für die Produktion und Energieversorgung<br />
der Zukunft zu präsentieren.<br />
Zu den Top-Themen zählen Industrie<br />
4.0/Manufacturing-X, Energie<br />
für die Industrie, Digitalisierung/<br />
Künstliche Intelligenz und Maschinelles<br />
Lernen, CO 2 -neutrale Produktion<br />
sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen.<br />
Konferenzen und Foren<br />
ergänzen das Programm. Die nächste<br />
Ausgabe wird vom 22. bis zum<br />
26. April <strong>2024</strong> in Hannover ausgerichtet.<br />
Norwegen ist Partnerland. ◄<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 77
Künstliche Intelligenz<br />
Low Code als Wegbereiter<br />
für künstliche Intelligenz im Ingenieurwesen<br />
Kontextbezogene<br />
Trainingsdaten<br />
Dies bedeutet zum einen, dass<br />
entlang des gesamten Produktentwicklungsprozesses<br />
jederzeit kontextbezogene<br />
Trainingsdaten generiert<br />
werden können. So können KI-<br />
Modelle trainiert werden, die Daten<br />
inklusive ihres Kontextes aus CAD,<br />
FEA, CAE, CAM, Kosten und andere<br />
Anforderungen entlang des gesamten<br />
Entwicklungsprozesses enthalten.<br />
Dadurch werden KI-Modelle realisiert,<br />
welche das Wissen über den<br />
kompletten Konstruktionsprozess<br />
inklusive der vergangenen (historische<br />
Daten) und aktuellen Expertise<br />
der Ingenieure bei der Bauteilentwicklung<br />
beinhalten.<br />
Auf der anderen Seite können Ingenieure<br />
so von der Leistungsfähigkeit<br />
der KI-Modelle profitieren und diese<br />
in ihre Arbeitsprozesse transparent<br />
integrieren, ohne tief in die Materie<br />
der KI und der Programmierung<br />
einsteigen zu müssen. Dies führt<br />
zu effizienteren Arbeitsprozessen,<br />
höherer Produktqualität und letztlich<br />
zu innovativeren Lösungen.<br />
Autor:<br />
Dr. Moritz Maier<br />
Co-CEO und Co-Founder<br />
Synera<br />
https://de.synera.io/<br />
KI einfach nutzbar machen – das<br />
verspricht Low Code auch Ingenieuren<br />
ohne IT-Hintergrund. Entsprechende<br />
Plattformen dienen<br />
als universelle „Sprache“, um Trainingsdaten<br />
für KI-Modelle zu generieren<br />
und bestehende KI-Modelle<br />
nahtlos in Engineering-Workflows<br />
zu integrieren. Durch ihre intuitive<br />
Nutzung schlagen sie eine Brücke<br />
zwischen Datenanalysten und CAx-<br />
Ingenieure.<br />
Herkömmliche Konstruktionsarbeit<br />
ist oft geprägt von manuellen und<br />
zeitaufwendigen Prozessen, die die<br />
Produktivität von Ingenieuren bremsen.<br />
Low-Code-Plattformen revolutionieren<br />
diesen Prozess. Statt<br />
jedes Bauteil manuell zu konstruieren,<br />
können Ingenieure eine Art<br />
Bauplan für den Konstruktionsprozess<br />
einfach und ohne Developer-<br />
Kenntnisse erstellen. Durch die<br />
Verknüpfung verschiedener Entwicklungsschritte<br />
und -phasen auf<br />
einer Low-Code-Plattform kann der<br />
gesamte Prozess der Bauteilentwicklung<br />
modelliert und anschließend<br />
automatisiert werden. Entsprechende<br />
Plattformen bieten so<br />
nun auch die Möglichkeit, die Lücke<br />
zwischen KI-Experten und Ingenieuren<br />
zu schließen.<br />
Low-Code als Bindeglied<br />
zwischen KI-Experten<br />
und Ingenieuren<br />
Die Plattformen sind daher ein<br />
essenzielles Bindeglied. Denn: Low-<br />
Code kann als einheitliche „Sprache“<br />
für alle CAE-Schritte verwendet werden.<br />
Einerseits ermöglicht die Ähnlichkeit<br />
mit einer nativen Programmiersprache<br />
wie z. B. Python, KI-<br />
Modelle nahtlos anzusprechen oder<br />
diese zu trainieren. Die Einfachheit<br />
in der Bedienung auf der anderen<br />
Seite erlaubt es Ingenieuren, welche<br />
klassischerweise in CAD- oder<br />
FEA-Programmen unterwegs sind,<br />
auch ohne spezielle Programmierkenntnisse<br />
eigene Algorithmen zu<br />
erstellen, die sich mit den KI Modellen<br />
verbinden lassen.<br />
Prozessautomatisierung<br />
mit KI und Low Code<br />
Anwendungsbeispiele: Die Vorteile<br />
der KI-Integration in Low-Code-<br />
Plattformen werden unter anderem<br />
in der Automobilindustrie besonders<br />
deutlich: Ein konkretes Beispiel<br />
ist die automatische Generierung<br />
von Bordnetzleitungen in<br />
der Kabelbaum entwicklung oder<br />
von Kühlleitungen. In der herkömmlichen<br />
Praxis sind dies zeitaufwändige<br />
manuelle Schritte, die durch<br />
den Einsatz von KI und Low-Code-<br />
Plattformen nahezu vollständig<br />
automatisiert werden können. Bei<br />
Konstruktions änderungen kann das<br />
System automatisch reagieren, was<br />
die Effizienz erhöht und menschliche<br />
Fehler reduziert.<br />
Synergien nutzen<br />
Die Synergie zwischen künstlicher<br />
Intelligenz und Low Code kann auch<br />
für die Vorhersage und Optimierung<br />
von Simulationsdaten genutzt werden:<br />
Künstliche Intelligenz kann eingesetzt<br />
werden, um verschiedene<br />
78 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Künstliche Intelligenz<br />
technische Aspekte vorherzusagen.<br />
Dazu gehören Spannungen, Eigenfrequenzen,<br />
Gewichte und Verformungen.<br />
KI-basierte Modelle können<br />
helfen, eine Reihe von manuell<br />
aufwendigen Simulationsschritten<br />
effizient und zuverlässig durchzuführen.<br />
Auf statistische Modelle<br />
kann zurückgegriffen werden, um<br />
zu entscheiden, ob weitere Simulationen<br />
durchgeführt werden müssen<br />
oder ob man sich allein auf die<br />
historischen Trainingsdaten verlassen<br />
kann.<br />
Automatisierte<br />
Dokumenterstellung<br />
Ein weiteres praktisches Anwendungsbeispiel<br />
einer Low-Code-<br />
Plattform in Verbindung mit der Leistungsfähigkeit<br />
der künstlichen Intelligenz<br />
ist die automatisierte Erstellung<br />
von Berichten und Dokumentationen.<br />
Im Engineering-Kontext<br />
sind solche Berichte unerlässlich,<br />
um die Robustheit und Sicherheit<br />
von Komponenten und Systemen<br />
zu gewährleisten. Der Erstellungsprozess<br />
dieser Dokumente ist jedoch<br />
oft zeitaufwändig und repetitiv. Mit<br />
der API von ChatGPT kann dieser<br />
Prozess weitgehend automatisiert<br />
werden. Ingenieure definieren einmalig<br />
die Struktur des Berichts und<br />
die Anforderungen an die Berichte<br />
in der Low-Code-Plattform und leiten<br />
diese Informationen an die Chat<br />
GPT-API weiter. Eine Low-Code-<br />
Plattform wie Synera generiert dann<br />
automatisch aus diesen Vorgaben<br />
und den vorhandenen Daten die<br />
benötigten Berichte.<br />
Fazit<br />
Die Nutzung von KI über eine Low-<br />
Code-Plattform hat das Potenzial,<br />
das Engineering zu revolutionieren.<br />
Die Technologiekombination<br />
macht die Leistungsfähigkeit von KI<br />
zugänglich und benutzerfreundlich<br />
und eröffnet damit neue Horizonte<br />
für das Engineering. Das automatisiert<br />
nicht nur manuelle Prozesse,<br />
sondern schließt auch die Kluft zwischen<br />
KI-Experten und Ingenieuren.<br />
Dies führt zu effizienteren Arbeitsabläufen<br />
sowie höherer Produktqualität<br />
und fördert Innovationen.<br />
Mehr zu den transformativen Auswirkungen<br />
von KI und Low Code<br />
auf das Ingenieurwesen erfahren<br />
Sie auch im Whitepaper (https://<br />
de.synera.io/whitepaper/ai-in-engineering)<br />
Wer schreibt:<br />
Dr. Moritz Maier, Co-Gründer<br />
und Geschäftsführer von Synera,<br />
hat eine Leidenschaft für die Verschmelzung<br />
von Engineering und<br />
Softwareentwicklung. Mit seiner<br />
fundierten Erfahrung als Entwicklungsingenieur<br />
und Senior Consultant<br />
im Generativen Design setzt er<br />
kontinuierlich neue Maßstäbe in der<br />
Branche. Sein zentrales Anliegen<br />
bleibt dabei stets die Befähigung<br />
von Ingenieuren, technologische<br />
Kompetenzen zu erweitern und so<br />
die zukünftigen Herausforderungen<br />
zu meistern. ◄<br />
Die in diesem Statement verwendeten Personenbezeichnungen<br />
beziehen sich gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse<br />
Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen<br />
wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 79
Künstliche Intelligenz<br />
Kostentreiber KI<br />
Strategie-Tipps zur<br />
Leistungs- und Kostenoptimierung<br />
daten, die von verschiedenen Systemen<br />
in einer IT-Umgebung erzeugt<br />
werden. Darüber hinaus liefert KI-<br />
Observability IT-Teams auch Empfehlungen,<br />
wie sie diese Kosten eindämmen<br />
können. So unterstützt die<br />
KI-Observability die FinOps-Initiativen<br />
in der Cloud, indem sie aufzeigt,<br />
wie die Einführung von KI die<br />
Kosten aufgrund der erhöhten Nutzung<br />
von Speicher- und Rechenressourcen<br />
in die Höhe treibt. Da die<br />
KI-Observability die Ressourcennutzung<br />
in allen Phasen des KI-<br />
Betriebs überwacht – vom Modelltraining<br />
über die Inferenz bis hin zur<br />
Nachverfolgung der Modell leistung –<br />
können Unternehmen ein optimales<br />
Gleichgewicht zwischen der Genauigkeit<br />
ihrer KI-Ergebnisse und der<br />
effizienten Nutzung der Ressourcen<br />
herstellen und somit die Betriebskosten<br />
optimieren.<br />
Best Practices<br />
für die Optimierung der KI-Kosten<br />
mit KI-Observability und FinOps<br />
Unternehmen nutzen vermehrt<br />
künstliche Intelligenz zur Optimierung<br />
ihrer operativen Effizienz<br />
und Produktinnovation. Eine<br />
aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens<br />
McKinsey [*] zeigt,<br />
dass 40 Prozent der befragten<br />
Unternehmen aufgrund der rapiden<br />
Fortschritte im Bereich der<br />
generativen KI ihre Investitionen<br />
in KI-Technologien generell erhöhen<br />
wollen.<br />
Ein Nachteil des zunehmenden<br />
Einsatzes ist jedoch, dass KI – insbesondere<br />
generative KI – rechenintensiv<br />
ist und die Kosten mit der<br />
Menge der Daten steigen, auf denen<br />
Autor:<br />
Christian Grimm<br />
Director Sales Engineering -<br />
EMEA Central<br />
Dynatrace<br />
www.dynatrace.com<br />
die KI-Modelle trainiert werden. Es<br />
gibt drei Hauptgründe, weshalb KI<br />
sich ohne entsprechende Kontrolle<br />
rasch zu einem Kostentreiber entwickeln<br />
kann:<br />
1. KI verbraucht zusätzliche Ressourcen:<br />
Die Ausführung von<br />
KI-Modellen und die Abfrage<br />
von Daten erfordert große Mengen<br />
an Rechenressourcen in der<br />
Cloud, was zu höheren Cloud-<br />
Kosten führt.<br />
2. KI erfordert mehr Rechenleistung<br />
und Speicherplatz: Das<br />
Trainieren von KI-Daten ist ressourcenintensiv<br />
und kostspielig<br />
aufgrund der erhöhten Anforderungen<br />
an Rechenleistung und<br />
Speicherplatz.<br />
3. KI führt häufige Datenübertragungen<br />
durch: Da KI-Anwendungen<br />
häufige Datenübertragungen<br />
zwischen Edge-Geräten<br />
und Cloud-Anbietern erfordern,<br />
können zusätzliche Kosten<br />
für die Datenübertragung entstehen.<br />
Wenn Unternehmen mit ihrer KI-<br />
Einführung erfolgreich sein wollen,<br />
müssen diese die Ursachen steigender<br />
Kosten verstehen und optimieren.<br />
Dies kann durch die Einführung<br />
einer soliden FinOps-Strategie<br />
geschehen. FinOps ist ein Konzept<br />
für die Verwaltung der Public<br />
Cloud, das darauf abzielt, die durch<br />
die Cloud-Nutzung entstehenden<br />
Kosten zu kontrollieren, und bei<br />
dem Finanzen und DevOps aufeinander<br />
treffen. Darüber hinaus<br />
sollten Unternehmen die Observability<br />
von KI berücksichtigen.<br />
Grundlagen der<br />
KI-Observability<br />
KI-Observability ist der Einsatz<br />
künstlicher Intelligenz zur Erfassung<br />
von Leistungs- und Kosten-<br />
• Cloud- und Edge-basierter<br />
Ansatz für KI: Cloud-basierte KI<br />
ermöglicht es Unternehmen, KI<br />
in der Cloud auszuführen, ohne<br />
dass diese sich um die Verwaltung,<br />
Bereitstellung oder Unterbringung<br />
von Servern kümmern<br />
müssen. Mit Edge-basierter KI<br />
können KI-Funktionen auf Edge-<br />
Geräten wie Smartphones, Kameras<br />
oder sogar Sensoren ausgeführt<br />
werden, ohne dass die<br />
Daten in die Cloud übertragen<br />
werden müssen. Durch die Einführung<br />
eines Cloud- und Edgebasierten<br />
KI-Ansatzes können IT-<br />
Teams somit von der Flexibilität,<br />
Skalierbarkeit und dem Pay-per-<br />
Use-Modell der Cloud profitieren<br />
und gleichzeitig die Latenz, Bandbreite<br />
und Kosten für das Senden<br />
von KI-Daten an Cloud-basierte<br />
Prozesse reduzieren.<br />
• Containerisierung: Die Containerisierung<br />
ermöglicht es, KI-<br />
Anwendungen und Abhängigkeiten<br />
in eine einzige logische<br />
80 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Künstliche Intelligenz<br />
Einheit zu verpacken, die auf<br />
jedem Server mit den erforderlichen<br />
Abhängigkeiten problemlos<br />
bereitgestellt werden kann.<br />
Anstatt die Infrastruktur statisch<br />
auf Spitzenlasten einzustellen,<br />
können Unternehmen so eine<br />
dynamisch skalierbare Container-Infrastruktur<br />
für KI-Anwendungen<br />
nutzen und gleichzeitig<br />
Kosten optimieren.<br />
• Kontinuierliche Überwachung<br />
der Leistung von KI-Modellen:<br />
Sobald ein Unternehmen<br />
KI-Modelle auf Grundlage seiner<br />
Daten trainiert, ist es wichtig, die<br />
Qualität und Effektivität des Algorithmus<br />
kontinuierlich zu überwachen.<br />
Die Überwachung von KI-<br />
Modellen hilft dabei, Bereiche<br />
mit Verbesserungsbedarf und<br />
„Drift“ zu identifizieren. Im Laufe<br />
der Zeit ist oftmals davon auszugehen,<br />
dass KI-Modelle von den<br />
realen Bedingungen abweichen<br />
und dadurch ungenauer werden.<br />
IT-Teams müssen die Modelle<br />
daher gegebenenfalls anpassen,<br />
um neue Datenpunkte zu berücksichtigen.<br />
Die Abnahme der Vorhersagekraft<br />
als Ergebnis von<br />
Veränderungen in realen Umgebungen,<br />
die in den Modellen nicht<br />
berücksichtigt wurden, muss insofern<br />
überwacht werden.<br />
• Optimierung von KI-Modellen:<br />
Diese Aufgabe geht Hand<br />
in Hand mit der kontinuierlichen<br />
Überwachung der Modelle. Es<br />
geht darum, die Genauigkeit, Effizienz<br />
und Zuverlässigkeit der KI<br />
eines Unternehmens zu optimieren,<br />
indem Techniken wie Datenbereinigung,<br />
Modellkomprimierung<br />
und Daten-Observability<br />
eingesetzt werden, um die Präzision<br />
und Aktualität der KI-Ergebnisse<br />
zu gewährleisten. Die Optimierung<br />
von KI-Modellen kann<br />
helfen, Rechenressourcen, Speicherplatz,<br />
Bandbreite und Energiekosten<br />
zu sparen.<br />
• Proaktives Management des KI-<br />
Lebenszyklus: Zu den Aufgaben<br />
des IT-Teams gehören typischerweise<br />
das Erstellen, Bereitstellen,<br />
Überwachen und Aktualisieren von<br />
KI-Anwendungen. Die Verwaltung<br />
des KI-Lebenszyklus gewährleistet,<br />
dass KI-Anwendungen stets<br />
funktionsfähig, sicher, konform mit<br />
Compliance-Vorgaben und relevant<br />
sind, indem Tools und Verfahren<br />
wie Protokollierung, Auditing,<br />
Debugging und Patching eingesetzt<br />
werden. Die Verwaltung<br />
eines KI-Lebenszyklus hilft, technische<br />
Probleme, ethische Dilemmas,<br />
rechtliche Probleme und<br />
Geschäftsrisiken zu vermeiden.<br />
• Generative KI in Verbindung mit<br />
anderen Technologien: Generative<br />
KI ist ein leistungsstarkes<br />
Werkzeug. Ihr volles Potenzial<br />
entfaltet sie jedoch erst in der<br />
Kombination mit prädiktiver und<br />
kausaler KI. Prädiktive KI nutzt<br />
maschinelles Lernen, um Muster<br />
in vergangenen Ereignissen zu<br />
erkennen und Vorhersagen über<br />
zukünftige Ereignisse zu treffen.<br />
Kausale KI ermöglicht die Ermittlung<br />
der genauen Ursachen und<br />
Auswirkungen von Ereignissen<br />
oder Verhaltensweisen. Kausale<br />
KI ist entscheidend, um die<br />
Algorithmen, die der generativen<br />
KI zugrunde liegen, mit qualitativ<br />
hochwertigen Daten zu versorgen.<br />
Composite AI bringt kausale,<br />
generative und prädiktive<br />
KI zusammen, um die kollektiven<br />
Erkenntnisse aller drei Verfahren<br />
zu verbessern. Bei Composite AI<br />
trifft die Präzision der kausalen KI<br />
auf die Vorhersagefähigkeiten der<br />
prädiktiven KI, um einen wesentlichen<br />
Kontext für generative KI-<br />
Prompts zu liefern.<br />
Die Einführung von KI ermöglicht<br />
Unternehmen mehr Effizienz<br />
und Innovation, birgt aber auch die<br />
Gefahr ausufernder Kosten. Daher<br />
sollten Unternehmen ihre KI-Modelle<br />
proaktiv überwachen und verwalten,<br />
um sowohl die Datengenauigkeit<br />
als auch Kosteneffizienz ihrer<br />
KI-Modelle sicherzustellen. Eine<br />
Gesamtstrategie, die FinOps und<br />
KI-Observability einbezieht, kann<br />
Unternehmen dabei unterstützen, die<br />
Leistung und Kosten ihrer Systeme<br />
stets genau im Blick zu behalten.<br />
[*] https://www.mckinsey.com/<br />
capabilities/quantumblack/<br />
our-insights/the-state-of-ai-in-<br />
2023-generative-ais-breakoutyear<br />
◄<br />
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UND BEWAHREN SIE DIE ARTENVIELFALT<br />
UNSERER ERDE.<br />
Die bunte Vielfalt der Tiere und Pflanzen ist beeindruckend.<br />
Von den Regenwäldern Afrikas über die Arktis bis zu<br />
unserem Wattenmeer – die „Global 200 Regionen“<br />
bergen die biologisch wertvollsten Lebensräume<br />
der Erde. Helfen Sie uns mit Ihrer großzügigen<br />
Spende, sie zu erhalten und für die nächsten<br />
Generationen zu bewahren!<br />
Nina Dohm
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Multi-Chip-KI-Booster im Mini-Format<br />
Intel Core Ultra Prozessoren auf COM-HPC Mini<br />
Moderne Muli-Chip-Prozessoren in Embedded-Anwendungen © TQ-Systems GmbH<br />
Autor:<br />
Harald Maier<br />
Produktmanager x86<br />
TQ-Group<br />
www.tq-group.com<br />
Quellen:<br />
https://www.tq-group.com/intel<br />
https://intel.com/coreultra-edge<br />
Neue Formfaktoren, hohe Integrationsdichte<br />
und moderne Fertigungstechnologien<br />
machen es<br />
möglich: KI-intensive PC-Anwendungen<br />
werden zukünftig mit besonders<br />
hoher Energieeffizienz und<br />
kleinsten Abmessungen vermehrt in<br />
Qualitätssicherungssysteme direkt<br />
am Ort des Geschehens integriert.<br />
Basierend auf dem neu definierten<br />
Computer-on-Module-Standard<br />
COM-HPC Mini können derartige<br />
Embedded-Vision-Anwendungen<br />
besonders gut vom CPU-, GPUund<br />
KI-Leistungsvermögen sowie<br />
den zahlreichen High-Speed IO-<br />
Schnittstellen neuer Prozessorgenerationen<br />
profitieren.<br />
Miniaturisierung<br />
Der Trend zur Miniaturisierung ist<br />
in vielen Anwendungen das Aus für<br />
klassische Standard-PC-Systeme.<br />
Während einerseits bei rein Grafikund<br />
KI-fokussierten Anwendungsprozessoren<br />
oft Limitierungen an<br />
Rechenleistung und IOs für die allgemeine<br />
Weiterverarbeitung bestehen,<br />
sind andererseits Standard-Prozessoren<br />
im Low-Power-Bereich darauf<br />
angewiesen, mit externen Grafikkarten<br />
oder zusätzlichen KI-Beschleunigern<br />
ergänzt zu werden, um vergleichbare<br />
KI-Leistungsdaten zu erreichen.<br />
Deutliche<br />
Leistungssteigerungen<br />
Die neuen Intel Core Ultra Prozessoren<br />
mit Intel-Hybrid-Architektur,<br />
integrierter Intel ARC Grafikeinheit<br />
sowie einer dedizierten NPU (Neural<br />
Processing Unit) versprechen deutliche<br />
Leistungssteigerungen gegenüber<br />
bisherigen CPU-Generationen<br />
aus der Intel Core-Familie. Besonders<br />
interessant sind dabei die Kennwerte<br />
für die Leistungseffizienz, da<br />
diese gerade bei der Miniaturisierung<br />
eine wichtige Rolle spielen –<br />
zum einen bezüglich Leistungsaufnahme,<br />
zum anderen aber auch in<br />
Hinblick auf Kühlung. Mit der neuen<br />
CPU-Generation kann mit einem<br />
Performance-Zuwachs von bis zu<br />
60 % sowie einer bis zu 2,5-fachen<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
im Bereich Künstlicher Intelligenz<br />
gerechnet werden.<br />
High-Speed Datentransfer<br />
Anspruchsvolle KI-Anwendungen<br />
benötigen auch schnellen Datentransfer<br />
– beispielsweise bei der<br />
Bereitstellung hochauflösender<br />
Video-Daten oder bei der Speicherung<br />
relevanter Ergebnisse<br />
und Referenzbilder zur Archivierung<br />
auf lokalen Datenträgern oder<br />
über das Netzwerk. Die Intel Core<br />
Ultra Prozessoren bieten hierfür<br />
mehrere PCIe-x4-Schnittstellen<br />
mit einer Bandbreite von je bis zu<br />
64 Gigabit/s sowie schnelle USB 3.2<br />
Ports mit bis zu 10 Gigabit/s. Über<br />
die PCIe-x4-Schnittstellen können<br />
zudem auch PCIe-High-Speed-<br />
Kameras mit besonders geringer<br />
Latenz angebunden werden. Die<br />
schnelle Netzwerkanbindung wird<br />
typischerweise über 2,5/10 Gigabit<br />
Ethernet-Controller realisiert, die<br />
durch die PCIe-Gen4-Unterstützung<br />
der CPU auf einfachste Weise mit<br />
Beim neuen COM-HPC Mini Standard sorgt ein 400-Pin High-Speed-<br />
Steckverbinder für Zukunftssicherheit und hohe Integrationsdichte.<br />
© TQ-Systems GmbH<br />
82 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
IPCs/SBCs/Module/Embedded<br />
Intel Core Ultra Prozessoren kombinieren CPU, GPU und NPU für die besonders energieeffiziente Umsetzung anspruchsvoller KI-Anwendungen. © Intel<br />
maximalem Datendurchsatz angebunden<br />
werden können. Ebenfalls<br />
interessant für hochintegrierte Systeme<br />
ist der USB4-Support: Gerade<br />
bei geringen Geräteabmessungen<br />
ist die Bündelung mehrerer High-<br />
Speed-Interfaces über einen sehr<br />
kompakten USB-C-Stecker sinnvoll.<br />
Passend zu dem Featureset<br />
dieser Prozessoren bietet der neu<br />
definierte COM-HPC Mini Computer-on-Module-Standard<br />
mit dem<br />
speziell für High-Speed-Signale<br />
optimierten 400-Pin-Steckverbinder<br />
die optimalen Voraussetzungen für<br />
die Realisierung solcher zukunftsorientierten<br />
Embedded-Systeme mit<br />
besonders geringen Abmessungen.<br />
Die Integration mit COM-HPC Mini (95 mm x 70 mm) ermöglicht bis zu 26%<br />
bzw. 41% Platzersparnis. © TQ-Systems GmbH<br />
Multi-Chip-Integration<br />
Durch den Einsatz der Intel Distribution<br />
von OpenVINO profitieren<br />
KI-Anwendungen von optimierten<br />
Modellen und einem Abstraktions-<br />
Layer, der sowohl CPU, GPU als<br />
auch NPU besonders effizient für<br />
die Ausführung von KI-Algorithmen<br />
auf Intel-Prozessoren nutzen kann,<br />
ohne Anpassungen am Code vornehmen<br />
zu müssen. Dabei können<br />
die Aufgaben auch parallel, verteilt<br />
auf verschiedene Einheiten des<br />
Prozessors ausgeführt werden.<br />
Intel Core Ultra 5 und Intel Core<br />
Ultra 7 Prozessoren bieten mit bis<br />
zu 14 CPU-Cores, acht Intel Xe<br />
Grafik-Einheiten mit insgesamt 128<br />
Executions Units und der zusätzlich<br />
integrierten Neural Processing<br />
Unit beste Voraussetzung<br />
für die besonders energieeffiziente<br />
Umsetzung leistungsfähiger<br />
KI-Anwendungen. Durch die Integration<br />
aller Einheiten in einem<br />
Chip, dem großen internen Cache<br />
von bis zu 24 MB sowie neuester<br />
LPDDR5-Speichertechnologie<br />
wird eine durchgängig hohe Performance<br />
bei sehr geringer Verlustleistung<br />
erreicht.<br />
Fazit<br />
Die Kombination aus hochperformanter<br />
PC-Technologie<br />
und besonders energieeffizienter<br />
KI-Rechenleistung in einem<br />
Chip ermöglicht die Realisierung<br />
besonders kompakter All-in-One-<br />
Lösungen für die Qualitätssicherung.<br />
Embedded Module im COM-<br />
HPC Mini Formfaktor bieten für die<br />
Hersteller solcher Systeme optimale<br />
Voraussetzungen, mit individuellen<br />
Lösungen Bauraum zu<br />
sparen und wichtige Alleinstellungsmerkmale<br />
gegenüber Wettbewerbern<br />
zu sichern. Um den Markttrends<br />
wie Miniaturisierung nicht<br />
nur zu folgen, sondern diese auch<br />
selbst mitzugestalten, ist es unabdingbar,<br />
bei der Realisierung eigener<br />
Systeme auf neueste Technologie<br />
und zukunftsorientierte Standards<br />
zu setzen. ◄<br />
Schnittstellen des COM-HPC Mini<br />
Standards © TQ-Systems GmbH<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 83
Messen/Steuern/Regeln<br />
Wie der Schaltschrank verzichtbar wird<br />
Synapticon GmbH<br />
www.synapticon.com<br />
Antriebe brauchen eine Bewegungssteuerung,<br />
bisher ist sie<br />
meist in einem Schaltschrank untergebracht.<br />
Die Weiterentwicklung<br />
der Automatisierung braucht aber<br />
eine dezentrale Steuerung vor Ort.<br />
Im Folgenden wird das Integrated<br />
Motion-Konzept beschrieben. Es<br />
zeigt, wie Bewegungssteuerungen<br />
im Maschinenbau schlank, effizient<br />
und sicher umsetzbar sind – ganz<br />
ohne Schaltschrank<br />
Der Schaltschrank galt im klassischen<br />
Maschinenbau lange Zeit<br />
als unverzichtbar, wenn es um die<br />
Bewegungssteuerung geht. Die<br />
Automatisierung mit anspruchsvoller<br />
Motion Control besteht seit<br />
jeher aus separaten Komponenten,<br />
die über Jahrzehnte hinweg prinzipiell<br />
unverändert geblieben sind, was<br />
grundlegende Verbesserungen sehr<br />
schwierig und teuer sowie stellenweise<br />
unmöglich macht. Maschinenbauer<br />
stehen dadurch vor vielfältigen<br />
Herausforderungen.<br />
Nachteile des<br />
Schaltschrankkonzeptes<br />
Die erforderlichen einzelnen Automationskomponenten<br />
verbrauchen<br />
oft zu viel Platz und Energie. Außerdem<br />
ist die Planung, der Bau und<br />
die Integration von Schaltschrankplanung<br />
sowie die Abstimmung der<br />
Komponenten aufeinander komplex,<br />
was die Kosten erhöht. Innovationen<br />
lassen sich hier nur schwer<br />
umsetzen. Das herkömmliche Konzept<br />
hat nur eine niedrige Effizienz.<br />
Zusätzliche thermische Probleme<br />
begrenzen die Leistung und damit<br />
die Einsatzmöglichkeiten insbesondere<br />
der verfügbaren dezentralen<br />
Motion-Lösungen.<br />
Weitere Nachteile sind die aufwändige<br />
Produktion der Komponenten<br />
und deren Wartung. Das<br />
Potenzial der Digitalisierung lässt<br />
sich mit traditionellen Komponenten<br />
nicht ausschöpfen. Funktionale<br />
Sicherheit lässt sich meist nur durch<br />
Zusatzhardware realisieren, die die<br />
Konstruktion verkompliziert und die<br />
Kosten zusätzlich erhöht.<br />
Roboter und<br />
automatisierte Maschinen<br />
Problematisch ist auch der steigende<br />
Anteil der Roboter, Cobots<br />
und automatisierten Maschinen ohne<br />
Robotik in der Produktion und Logistik.<br />
Sie übernehmen immer mehr Aufgaben.<br />
Der herkömmliche Ansatz sieht<br />
jedoch vor, dass die Roboter- oder<br />
Maschinensteuerung auf Industrierechnern<br />
ausgeführt wird. Dies erfordert<br />
eine aufwändige, kostenintensive<br />
Anbindung des Roboterarms oder der<br />
Maschine an den Steuerungsrechner<br />
im Schaltschrank mittels besonders<br />
solider, aber auch teurer Kabel<br />
und Stecker, die jede Bewegung auf<br />
Dauer mitmachen. Die Mobilität wird<br />
dadurch eingeschränkt.<br />
Integrated Motion-Ansatz<br />
macht Schaltschrank<br />
überflüssig<br />
Die Bewegungssteuerungen der<br />
etablierten Anbieter wurden im Laufe<br />
der Jahre zwar immer leistungsfähiger,<br />
aber zugleich auch oft größer,<br />
komplexer und kostspieliger. Bei<br />
Leichtbau-Robotern oder Cobots,<br />
die eng mit Menschen zusammenarbeiten,<br />
muss die Steuerungstechnik<br />
jedoch sehr klein und feinfühlig<br />
sein. Statt schwerfälliger Steuerungstechnik<br />
haben sich daher „Integrated<br />
Motion“-Lösungen mit schlanken,<br />
kompakten Embedded-Systemen<br />
durchgesetzt, die den platzraubenden<br />
Schaltschrank überflüssig<br />
machen. So sind beim Integrated<br />
Motion-Ansatz neben Servoantrieb<br />
und Motion-Encoder auch Safety-<br />
Encoder, Bremse und Funktionen<br />
der Safety-PLC in einem Device integriert.<br />
Die Servoantriebe müssen<br />
dabei jedoch so klein sein, dass sie<br />
inklusive Sensoren direkt an den<br />
Antriebsachsen Platz finden.<br />
Verknüpfen sensorischer<br />
und motorischer Funktionen<br />
Da sich die Steuerungsintelligenz<br />
vom Schaltschrank an die Aktoren<br />
verlagert, entfallen zusätzlich erforderliche<br />
Kabel und lange Entscheidungswege,<br />
was auch der Reaktionsschnelligkeit<br />
zugutekommt. Der<br />
Kabelstrang beschränkt sich auf<br />
eine zweiadrige Stromversorgung<br />
und eine vieradrige Industrial-Ethernet-Leitung<br />
zur Vernetzung. Dies hat<br />
einen entscheidenden Vorteil für<br />
die Umsetzung feinfühliger Sicherheitsfunktionen<br />
für den kollaborativen<br />
Betrieb, da sich sensorische<br />
und motorische Funktionen direkt<br />
verknüpfen lassen, ähnlich wie bei<br />
menschlichen Reflexen.<br />
Effiziente und<br />
platzsparende Lösung<br />
für den Maschinenbau<br />
Die neuen modularen Servo-<br />
Drive-Komplettlösungen, die sich<br />
an Einsatzbereiche wie kollaborative<br />
Robotik, fahrerlose Transportsysteme<br />
(FTS), Industrie 4.0<br />
und mittlerweile den klassischen<br />
Maschinenbau richten, erfüllen die<br />
Anforderungen der neuen Situation.<br />
Ziel ist es, ehemals hoch komplexe<br />
Systeme zur Bewegungssteuerung<br />
ohne Leistungseinbußen stark zu<br />
verkleinern, durch Digitalisierung<br />
deutlich flexibler zu machen und in<br />
die Produkte der Roboterhersteller<br />
und Maschinenbauer zu integrieren.<br />
Die Lösung lässt sich auch auf<br />
den klassischen Maschinenbau<br />
ohne Robotik anwenden. Damit steht<br />
84 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Messen/Steuern/Regeln<br />
eine vollständig integrierte Servoantriebslösung<br />
bereit, einschließlich<br />
hochauflösender Multiturn-Positionssensoren,<br />
Safe Motion-Option und<br />
problemloser mechanischer Integration<br />
in Standard-Industrie-Servomotoren.<br />
Damit gelang es, den<br />
Point of Motion neu zu definieren<br />
und mit proprietärer digitaler Technologie<br />
das volle Potenzial kombinierter<br />
Hard- und Software für eine<br />
deutlich effizientere Automatisierung<br />
auszuschöpfen.<br />
Verbesserte Kosteneffizienz<br />
und Flexibilität<br />
Auch bei Motion Control-Komponenten<br />
ist letztlich die Kostenfrage<br />
entscheidend. Automationshersteller<br />
wollen mit möglichst kostengünstigen<br />
Komponenten wiederum<br />
kostengünstige Lösungen fertigen.<br />
Hier bieten sich Zulieferkomponenten<br />
an, die ein hohes Maß an Integration<br />
und Modularisierung aufweisen.<br />
Ultrakompakte, dezentralisierte<br />
Antriebe und Motion Control-<br />
Intelligenz machen Schaltschränke<br />
verzichtbar, bieten dadurch mehr<br />
Flexibilität und dies alles zu geringeren<br />
Kosten. Sensorgesteuerte,<br />
softwarebasierte High-Definition-<br />
Steuerungstechnik sorgt hierbei<br />
für höhere Leistung mit wirtschaftlicherer<br />
Hardware. Ehemals separate,<br />
teure Komponenten werden<br />
zu einem einzigen leistungsstarken<br />
und dennoch sehr wirtschaftlichen<br />
Motion Device.<br />
Fazit<br />
Mit dem Integrated Motion-Ansatz<br />
sind im Maschinenbau besonders<br />
kompakte Lösungen realisierbar, die<br />
dennoch anspruchsvollen funktionalen<br />
Anforderungen gerecht werden.<br />
Eine integrierte Bewegungssteuerung,<br />
feinfühlige Feedback-<br />
Sensoren, eine einfache mechanische<br />
Integration sowie integrierte<br />
Safety-Funktionen decken umfassende<br />
Anforderungen ab. Trotz eines<br />
besonders kompakten Designs ist<br />
ein Vielfaches an Leistungsdichte<br />
im Vergleich zu bestehenden integrierten<br />
Servomotoren erzielbar.<br />
Dies alles reduziert den Platzbedarf,<br />
den Verkabelungsaufwand<br />
und die Abwärme. Entsprechende<br />
Lösungen sind einfacher zu integrieren<br />
und halten Grenzwerte zur<br />
elektromagnetischen Verträglichkeit<br />
auch ohne zusätzliche Maßnahmen<br />
ein. Vor allem machen sie<br />
Schaltschränke für viele Anwendungsszenarien<br />
überflüssig, was<br />
die System- und Entwicklungskosten<br />
deutlich reduziert. Dies schafft<br />
die Voraussetzungen für fortschrittlichere<br />
Automatisierung, moderne<br />
Maschinen und höhere Kosteneffizienz.<br />
Damit steht erstmals dezentrale<br />
Antriebstechnik auch für<br />
den Maschinenbau bereit, um die<br />
klassische separierte Bauweise mit<br />
Schaltschrank erstmals ohne Kompromisse<br />
zu ersetzen.<br />
Wegweisender Ansatz<br />
Dieser Ansatz dürfte den weiteren<br />
Entwicklungstrend im Maschinenbau<br />
maßgeblich prägen. Die<br />
Vision reicht bis hin zu einer zukünftigen<br />
Fabrik, in der es ein Edge-<br />
Rechenzentrum gibt, eine zentrale<br />
DC-Stromversorgung mit überall<br />
hin verteilten Feldbus- und DC-<br />
Leitungen, an die sich dezentrale<br />
Antriebe anhängen lassen.<br />
Dies entspricht auch der Initiative<br />
des Elektrotechnikverbands<br />
ZVEI und der Open DC Alliance,<br />
mit dem Einsatz der Gleichstromtechnologie<br />
das gesellschaftliche<br />
Ziel einer ressourcenschonenden<br />
und CO 2 -neutralen Welt zu unterstützen<br />
und umzusetzen. Überall, wo<br />
es eine zentrale Stromversorgung<br />
gibt, das Netz Gleichstrom bietet<br />
und es auch ein DC-Bus sowie ein<br />
zentrales Datenzentrum zur Verfügung<br />
steht, schaffen dezentrale<br />
Antriebe in den Maschinen einen<br />
minimalen CO 2 -Footprint. Dies ist<br />
möglich, indem Wandlungsverluste<br />
zwischen Wechsel- und Gleichstrom<br />
reduziert werden sowie erneuerbare<br />
Energien einfacher in Netze<br />
eingebunden werden können. So<br />
sind mit 60 V DC sehr viele Szenarien<br />
machbar – sehr effizient, kompakt<br />
und ohne Schaltschrank. ◄<br />
AUSSERGEWÖHNLICH.<br />
ENGAGIERT!<br />
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WWF.DE/PROTECTOR<br />
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WERDEN SIE »GLOBAL 200 PROTECTOR« UND<br />
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WWF Deutschland | Niloufar Ashour | Reinhardtstraße 18 | 10117 Berlin<br />
Telefon: 030 311 777-732 | E-Mail: info@wwf.de<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 85
Automatisierung<br />
IT und OT koppeln, Projektrisiken minimieren<br />
Hierauf ist in der industriellen Automatisierung <strong>2024</strong> zu achten<br />
© ipopba/AdobeStock<br />
© OMRON<br />
Autor:<br />
Henry Claussnitzer<br />
Business Engagement Manager<br />
OMRON Europe<br />
http://industrial.omron.de<br />
Wirtschaftliche Unsicherheit,<br />
ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitern,<br />
dringend notwendige<br />
Produkt innovationen und Klimaneutralität:<br />
Unternehmen stehen derzeit<br />
vor einem Berg an Herausforderungen,<br />
die sich nur mithilfe<br />
einer strategisch fundierten Digitalisierungsstrategie<br />
bewerkstelligen<br />
lassen. In einer Deloitte- Studie<br />
von 2019 erklärten 86 Prozent der<br />
befragten Führungskräfte in der<br />
Fertigungsindustrie, dass innovative<br />
Smart Factory-Lösungen in<br />
den nächsten fünf Jahren zu den<br />
zentralen Faktoren für ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
gehörten. Doch<br />
je mehr das Interesse an digitalen<br />
Tools wächst, umso deutlicher<br />
zeigt sich, dass OT (Operational<br />
Technology) und IT (Information<br />
Technology) oft weit auseinanderklaffen.<br />
Damit heutige Visionen für<br />
eine Fertigung der Zukunft Realität<br />
werden können, müssen diese beiden<br />
Welten strategischer zusammengeführt<br />
werden. Wie die befragten<br />
Hersteller von der Umsetzung von<br />
Smart-Factory-Initiativen profitiert<br />
haben, zeigt Bild 1.<br />
Immer mehr Experten sprechen<br />
sich für eine Konvergenz von IT und<br />
OT aus. Wer sich mit der artigen<br />
Überlegungen beschäftigt, sollte<br />
sich aber zunächst mit ein paar<br />
Miss verständnissen in Bezug auf<br />
die Terminologie auseinander setzen:<br />
IT, OT und IoT mögen sich auf den<br />
Bild 1: Haben die befragten Hersteller von der Umsetzung von<br />
Smart-Factory-Initiativen profitiert? © OMRON/ Daten von Deloitte,<br />
„Smart Factory for Smart Manufacturing“<br />
86 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Automatisierung<br />
ersten Blick zwar ähneln, doch sie<br />
haben sehr unterschiedliche Bedeutungen.<br />
Während sich operative<br />
Technologie, also Hard- und Software<br />
zur Kontrolle von industrieller<br />
Ausstattung, auf das Verhalten und<br />
die Ergebnisse von Maschinen<br />
konzentriert, bezieht sich IT auf<br />
Information und Kommu nikation.<br />
OT umfasst die Systeme, die eine<br />
Schnittstelle zur realen Welt bilden,<br />
darunter Steuerungen, Aktoren und<br />
Sensoren. IT wiederum beinhaltet<br />
Computer, Datenspeicherung,<br />
Netzwerkinfra struktur, Software<br />
und Abläufe, die zur Erzeugung<br />
elektronischer Daten verwendet<br />
werden. OT überwacht Ereignisse,<br />
Prozesse und physische Geräte<br />
und erzeugt Informationen, die<br />
dann von IT- Systemen verarbeitet<br />
werden. Das IoT ist der Datenfluss<br />
zwischen diesen beiden Welten –<br />
ohne Daten kein IoT (Bild 2).<br />
IT-OT-Konnektivität<br />
gemeinsam erreichen<br />
In der Industrieautomation gelten<br />
OT und IT seit jeher als zwei<br />
getrennte Welten. Unternehmen<br />
konzentrieren sich dabei entweder<br />
auf den einen oder den anderen<br />
Bereich, denn beide Sphären lassen<br />
sich von einem Player alleine nicht<br />
ganzheitlich erfolgreich ab decken.<br />
Ein derart eindimensionales und isoliertes<br />
Vorgehen ist aber problematisch,<br />
denn nur mithilfe durchdachter<br />
IT/OT-Konnektivität können sowohl<br />
IT als auch OT ihr volles Potenzial<br />
entfalten. Diese Erkenntnis treibt<br />
die Entwicklung von „Öko systemen“<br />
voran. Unternehmen verschiedenster<br />
Fachgebiete schließen Kooperationen,<br />
um Innovationen auf höherer<br />
Ebene zu realisieren und integrierte<br />
IT/OT-Lösungen auf den Markt zu<br />
bringen.<br />
Hand in Hand arbeiten<br />
Ein Beispiel für diesen synergetischen<br />
Ansatz zur intelligenten<br />
Automatisierung ist die Partnerschaft<br />
von OMRON mit Dassault<br />
Systèmes und Nokia. Bei dieser<br />
Kooperation bringt Dassault das<br />
IT-Element (virtuelles Twinning),<br />
OMRON seine OT-Expertise (industrielle<br />
Automatisierung) und<br />
Nokia seine 5G-Mobilfunktechnologie<br />
ein. Das Resultat ist ein Ökosystem,<br />
das sich an verschiedene<br />
Anwendungen und Märkte anpassen<br />
lässt. Hierzu tragen weitere<br />
Partner mit besonderem Knowhow<br />
Bild 3: Ein Beispiel für einen synergetischen Ansatz zur intelligenten<br />
Automatisierung ist die Partnerschaft von OMRON mit Dassault Systèmes.<br />
© Dassault Systemes<br />
Bild 2: Durch die Zusammenarbeit von IT und OT entsteht eine beidseitige Informationsstraße, die zu greifbaren<br />
Verbesserungen wie schnellerer Produktmarkteinführung und effizienterem Einsatz von Arbeit und Ressourcen<br />
führt. © OMRON<br />
in Bereichen wie Systemintegration,<br />
Robotik und Maschinenbau bei. Das<br />
Ökosystemmodell ist eine schnelle<br />
und flexible Alternative zum Erwerb<br />
eigener IT/OT-Fähigkeiten durch<br />
Geschäftsübernahmen, Schulungen<br />
oder ähnlichem. Die 5G-Mobilfunknetze<br />
von Nokia unterstützen High-<br />
Speed-Kommunikation zwischen<br />
Maschinen, Menschen und Systemen,<br />
die Virtual-Twin-Funktionen<br />
von Dassault Systèmes ermöglichen<br />
Überwachung und Optimierung in<br />
Echtzeit, und OMRON erweckt Innovationen<br />
mithilfe intelligenter, integrierter<br />
und interaktiver Automatisierung<br />
zum Leben. Das gebündelte<br />
Knowhow kann in die Entwicklung<br />
von IoT-basierten Automatisierungslösungen<br />
für Automobil-, Konsumgüter-<br />
(FMCG), Pharma- und Medizintechnikindustrie<br />
ein fließen. Automatisierung,<br />
High-Speed Connectivity<br />
und digitale Zwillingstechnologie<br />
bringen messbare Vorteile (Bild 3).<br />
Verbesserungen<br />
bei Markteinführung<br />
und Effizienz<br />
IT-OT-Konvergenz lässt sich also<br />
erreichen. Doch warum ist optimierte<br />
IT-OT-Konnektivität so wichtig? Dies<br />
lässt sich am Beispiel der industriellen<br />
Automatisierung gut demonstrieren.<br />
Zwar kann ein IT- Anbieter<br />
einen virtuellen Zwilling eines Produktionsstandortes,<br />
eines Systems<br />
oder einer Produktionslinie erstellen.<br />
Allerdings mangelt es oft am Wissen<br />
über Abläufe und Verhalten von<br />
PC & Industrie 5/<strong>2024</strong> 87
Automatisierung<br />
Feedback für passgenaue Prozessanpassungen<br />
(Bild 4).<br />
Bild 4: Einer der größten Vorteile des KI-basierten Controllers ist, dass er sich mit der Maschine synchronisieren<br />
und Daten mit Millisekunden-Genauigkeit abfangen kann. © OMRON)<br />
Anlagen in der realen Welt. Wird<br />
also der virtuelle Zwilling verändert,<br />
um einen Prozess zu optimieren,<br />
weiß der IT-Spezialist nicht, ob<br />
dies in der realen Produktionsumgebung<br />
machbar ist. Hier schafft<br />
der OT-Anbieter einen Mehrwert,<br />
indem er dem Zwilling Daten zur Verfügung<br />
stellt, die verstehen lassen,<br />
wie sich das System in der realen<br />
Umgebung verhalten wird. Auf diese<br />
Weise bündeln IT und OT Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse, sodass<br />
beide Seiten profitieren. Das wiederum<br />
sorgt für vielfältige Verbesserungen,<br />
etwa wenn es um die<br />
schnellere Markteinführung eines<br />
neuen Produkts oder eine effizientere<br />
Nutzung von Arbeit und Ressourcen<br />
geht.<br />
Kontinuierliche<br />
Über wachung für<br />
stete Verbesserungen<br />
Es geht hierbei nicht um die einmalige<br />
Simulation eines Ablaufs<br />
oder einer Maschine. Der virtuelle<br />
Zwilling spiegelt das physische<br />
System in Echtzeit wider und kann<br />
während der gesamten Lebensdauer<br />
eines Systems oder Produkts<br />
betrieben werden, so dass<br />
sich stets in einer sicheren parallelen<br />
digitalen Umgebung testen<br />
lässt, wie sich neue Materialien,<br />
neue Bestandteile oder neue Werkzeuge<br />
verhalten werden. Die kontinuierliche<br />
Kontrolle einer Maschine<br />
oder eines Workflows kann auch für<br />
vorbeugende Wartung oder Energiemanagement<br />
eingesetzt werden.<br />
SCADA und Edge Control<br />
verbessern Überblick<br />
IT/OT-Konnektivität kann verschiedenste<br />
Branchen wie Fertigung,<br />
E-Mobility oder Intra logistik<br />
unterstützen. Virtuelle Modelle einer<br />
neuen Maschine oder Anlage tragen<br />
dazu bei, Projektrisiken zu<br />
minimieren und die Zeit, die für den<br />
Bau oder die Prüfung einer Anlage<br />
benötigt wird, drastisch zu reduzieren,<br />
da kostspielige Fehler in der<br />
virtuellen statt in der realen Welt<br />
gemacht werden. Dies ist für alle<br />
© Summit Art Creations/AdobeStock<br />
Fertigungsbereiche von Vorteil, insbesondere<br />
aber für die Automatisierungsbranche,<br />
in der die Markteinführung<br />
neuer Produkte immer weiter<br />
beschleunigt und Fehler eliminiert<br />
werden sollen.<br />
Auch SCADA-Systeme (IT) sorgen<br />
für IT-OT-Konvergenz, indem<br />
sie helfen, das Geschehen in der<br />
Produktionslinie durch die Erfassung<br />
von Echtzeitdaten über eine<br />
Verbindung zu OT-Linienelementen<br />
zu visualisieren. Edge Control (OT)<br />
wiederum ermöglicht schnelles<br />
Partnerschaften und<br />
Ökosystem sorgen<br />
für Zukunftssicherheit<br />
Interaktive, integrierte, autonome<br />
und intelligente Automatisierungslösungen<br />
tragen dazu bei, die Fertigung<br />
zu verändern, Effizienz und<br />
Produktivität zu steigern und nachhaltiger<br />
zu agieren. Wer als Unternehmen<br />
jedoch das meiste aus<br />
derartigen Ansätzen herausholen<br />
möchte, muss künftig darauf achten,<br />
dass Automatisierungstools IT<br />
und OT nahtlos integrieren. Partnerschaften<br />
und Ökosysteme bieten<br />
hierbei wertvolle Unterstützung und<br />
helfen, flexible und zukunftssichere<br />
Fertigungsabläufe zu realisieren.<br />
Wer schreibt:<br />
Die OMRON Corporation ist ein<br />
weltweit führendes Unternehmen<br />
auf dem Gebiet der Automatisierung,<br />
dessen Schlüsseltechnologien<br />
Sensorik, Steuerung und künstliche<br />
Intelligenz sind.<br />
Die Geschäftsfelder umfassen<br />
ein breites Spektrum, das von der<br />
Industrieautomatisierung über Elektronikkomponenten<br />
bis hin zu sozialen<br />
Infrastruktursystemen sowie<br />
Lösungen für das Gesundheitswesen<br />
und den Schutz der Umwelt<br />
reichen. ◄<br />
88 PC & Industrie 5/<strong>2024</strong>
Ultra-kompakt, robust, lüfterlos<br />
Compact Embedded Computer<br />
mit Intel Atom® x6000 CPUs für x86 Anwendungen<br />
a Flexibel und erweiterbar<br />
a Betriebstemperaturbereich -40°C bis +85°C<br />
a Aluminiumgehäuse mit Edelstahlfronten<br />
a Kundenspezische Anpassungen möglich<br />
a Schock/Vibration: EN 60068, MIL-STD-810G<br />
a EMC: MIL-STD-461E<br />
a +15 Jahre Verfügbarkeit<br />
a Zu 100% entwickelt und hergestellt in Europa<br />
systerra computer GmbH<br />
Kreuzberger Ring 22<br />
65205 Wiesbaden<br />
0611 44889-400<br />
www.systerra.de
Irrtum und Änderungen vorbehalten. Erwähnte Firmen- und Produktnamen<br />
sind evtl. eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Hersteller.<br />
© PLUG-IN Electronic GmbH <strong>2024</strong><br />
Erweiterbare<br />
AI-Workstation<br />
RCX-3000 PEG<br />
<br />
<br />
f Intel Core i9/i7/i5/i3 Prozessoren<br />
der 14. Generation<br />
f Intel R680E Chipsatz & Intel UHD Graphics 770<br />
f Eingangsspannungsbereich von<br />
9 V – 50 VDC oder 90 – 240 VAC<br />
f Bis zu 7x PCIe (PCIe 4.0 x16/PCIe 4.0 x8/PCIe x4)<br />
f Max. 1800 Watt Power-Budget.<br />
Unterstützt 2x 900 W NVIDIA / AMD GPUs<br />
f Individuelle Erweiterungen wie WiFi,<br />
Bluetooth, 5G, 4G, LTE, PoE, GigE Vision<br />
u.v.m. möglich<br />
WWW.PLUG-IN.DE<br />
Am Sonnenlicht 5 – 82239 Alling – Telefon +49 (0) 81 41 . 36 97 - 0 – E-Mail info@plug-in.de