PG-0224
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ZKZ 77125<br />
April 2024 | No.2<br />
Paris, Mailand, Frankfurt<br />
Alle Trends<br />
von den<br />
Messen<br />
Hübsch<br />
Wachstum<br />
auf die<br />
dänische Art<br />
Rivelia mit Bean Switch System von De‘Longhi<br />
Abwechslung<br />
zum Genießen<br />
Inklusive 4 Seiten<br />
Digitale Tools: Mehr<br />
Erlebnis beim Shoppen
HANDEL<br />
Teresa Heininger in<br />
der neuen Kochschule.<br />
Damit ist für<br />
sie ein Traum wahr<br />
geworden.<br />
Wer das Tavola betritt, trifft<br />
nicht auf Verkäufer, sondern<br />
auf Gastgeber, die mit Herzblut<br />
und Expertise alles dafür tun,<br />
die passenden Lösungen für die jeweiligen<br />
Bedürfnisse zu finden – so lautet ein Auszug<br />
aus der Jury-Begründung des „Passion<br />
Stars“, den das Tavola im oberbayerischen<br />
Kolbermoor dieses Jahr für das durchdachte<br />
Marketing-Konzept erhalten hat.<br />
Nach unserem Gespräch mit Teresa Heininger,<br />
Geschäftsführerin des Fachgeschäfts,<br />
können wir dem zu hundert Prozent zustimmen.<br />
Teresa Heininger sprudelt vor Energie<br />
und Leidenschaft, wenn sie vom Tavola erzählt.<br />
Schnell gewinnt man den Eindruck,<br />
dass sie für das Fachgeschäft leibt und lebt.<br />
„Tatsächlich verbringe ich den ganz großen<br />
Teil meiner Zeit hier“, erzählt sie. Schließlich<br />
bietet das Tavola neben dem ganz normalen<br />
Betrieb von Montag bis Samstag auch noch<br />
unzählige Events in der neuen Kochschule<br />
an und Teresa Heininger nutzt sogar ihren<br />
Urlaub dafür, um neue Inspirationen für ihre<br />
Kochkurse zu erhalten. Als wir mit ihr sprechen,<br />
steht sie kurz vor einem Asien-Aufenthalt.<br />
„Ich fliege quasi zur Kochkursrecherche“,<br />
sagt sie. „Aber ein bisschen Urlaub ist schon<br />
auch dabei“.<br />
Tavola in Kolbermoor: Alles für zu Hause<br />
Hier wird der<br />
Kunde zum Gast<br />
Mitten in der Corona-Zeit ist das Tavola vom Zentrum Rosenheims<br />
an den Ortsrand gezogen – und hat dort seine Fläche<br />
fast verdoppelt. Ein außergewöhnlicher Schritt, der neugierig<br />
macht. Inhaberin Teresa Heininger hat „P&G“ das Konzept<br />
erklärt. Ein Gespräch über Mut, Leidenschaft und Pizza.<br />
Von der 1A-Lage an den Stadtrand<br />
Während Corona mit einem Fachgeschäft<br />
von einem Stadtzentrum an die Peripherie<br />
zu ziehen, ist ganz schön mutig. Aber Mut<br />
wird ja bekanntlich belohnt und so ist Teresa<br />
Heininger mit dem jetzigen Standort mehr<br />
als zufrieden: „Wir haben jetzt statt 340 nunmehr<br />
800 Quadratmeter, davon sind 500<br />
Verkaufsfläche und 150 Kochschule. Hinzu<br />
kommen ganz viele Parkplätze“, schwärmt<br />
sie. „Klar ist die Laufkundschaft weniger bzw.<br />
nicht mehr vorhanden, aber wenn der Kunde<br />
zu uns kommt, braucht er auch etwas.“<br />
Und das – und noch viel mehr – findet er im<br />
Tavola. Schließlich umfasst das Sortiment<br />
„alles, was man zu Hause braucht, um sich<br />
wohlzufühlen“, wie Teresa Heininger erklärt.<br />
Und weiter: „Bei uns werden Kunden zu Fans.<br />
Man kann sich sehr lange im Geschäft aufhalten<br />
und findet immer wieder etwas Neues.<br />
Außerdem lassen wir uns ständig etwas<br />
anderes einfallen.“<br />
So sind beispielsweise überall zum Sortiment<br />
und zur Saison passende Rezepte<br />
zu sehen, die das Tavola-Team selbst kocht,<br />
aufschreibt und fotografiert. Es gibt auch<br />
immer ein Rezept der Woche, welches sich<br />
am Eingang und auf der Homepage findet.<br />
Hinzu kommt, dass das Geschäft regelmäßig<br />
– mindestens alle vier Wochen – neu dekoriert<br />
12 P&G 2 | April 2024
und teilweise sogar arrangiert wird. Da hilft<br />
Teresa Heininger und ihrem Team der selbst<br />
kreierte Ladenbau. Beispielsweise werden<br />
viele Produkte auf riesigen Kabeltrommeln<br />
präsentiert, wie man sie von Baustellen kennt.<br />
„Damit können wir alles ganz leicht von A<br />
nach B transportieren“, erklärt Teresa Heininger<br />
die Intention. Weil dadurch das Geschäft<br />
immer wieder anders aussieht, ist<br />
eine gute Beratung besonders<br />
wichtig. Für Teresa<br />
Heininger jedoch eine<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
„Wir nehmen<br />
den Kunden an<br />
die Hand und<br />
führen ihn herum.<br />
Unser Motto<br />
lautet ‚Komm mit<br />
FACTS<br />
UNTERNEHMEN<br />
Tavola GmbH<br />
Am Rothbachl 1<br />
83059 Kolbermoor<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG Teresa Heininger<br />
GRÖSSE 500 Quadrameter Verkaufsfläche,<br />
150 Quadratmeter Kochschule<br />
MITARBEITENDE 13<br />
SORTIMENT Geschirr, Haushalt, Elektro-<br />
Geräte, Living, regionale Spezialitäten<br />
MARKETING Homepage, Instagram,<br />
Facebook<br />
EVENTS 5-10 Kochkurse pro Monat, dazu<br />
viele kleinere Aktionen im Geschäft<br />
www.tavola.de<br />
mir, ich zeig dir meinen Laden!‘“. Shop-in-<br />
Shop-Lösungen oder Markenlogos sucht<br />
man im Tavola vergeblich. „Unser ganzer<br />
Ladenbau ist exakt nach unseren Vorstellungen<br />
entstanden“, erklärt die Inhaberin<br />
weiter. Übrigens ebenso wie alle Logos und<br />
Aktionsschilder.<br />
Randvoller Eventkalender<br />
Die Kochschule war für Teresa<br />
Heininger immer ein Traum.<br />
Während es im Geschäft<br />
in Rosenheim bereits<br />
kleine Events gab,<br />
bieten die neuen<br />
Räume Platz für bis<br />
zu 30 kochende<br />
Menschen. Hinzu<br />
kommt eine top<br />
Ausstattung, unter<br />
anderem von Smeg.<br />
Neben verschiedenen<br />
Basic-Kochkursen<br />
hat die Tavola-<br />
Kochschule für jeden<br />
Geschmack den richtigen<br />
Kurs im Angebot – von der<br />
„1001 Nacht - Veggie Edition“<br />
über „American Drip Cake“ bis hin zu „Vegetarisches<br />
Streetfood“ und „Japan meets<br />
Bavaria“. Zwischen fünf und zehn Kurse<br />
stehen pro Monat auf dem Plan, viele gibt<br />
Teresa Heininger selbst. Und zwar „ganz<br />
authentisch, mit viel Storytelling“. Daher auch<br />
die Recherche-Urlaube... Daneben arbeiten<br />
in der Tavola-Kochschule ein Profi-Koch<br />
sowie vier weitere Mitarbeitende, die Kochkurse<br />
geben.<br />
Die Kochschule ist jedoch nicht nur ideal<br />
für die Kurse, sie bringt auch weitere Vorteile<br />
mit sich. „Für uns steht außer Frage, dass<br />
Kunden jedes Gerät oder jedes Küchenutensil,<br />
das sie vor dem Kauf ausprobieren<br />
möchten, auch ausprobieren dürfen. Da<br />
Das Tavola bietet ein umfassendes<br />
Sortiment. Von Elektrogeräten<br />
über regionale Spezialitäten und<br />
Delikatessen bis hin zu sämtlichen<br />
Küchenutensilien.<br />
P&G 2 | April 2024 13
HANDEL<br />
Händler sollten<br />
Konsument:innen<br />
stärker in<br />
den Fokus<br />
rücken.<br />
Foto: www.freepik.com/Designed by vectorjuice<br />
BBE Handelsberatung: Cookiecalypse stellt Kundenbeziehung in den Fokus<br />
Relationship-Commerce<br />
statt Rabattwettbewerb<br />
Die Beilagen in den Wochenzeitungen schreien es geradezu heraus: Rabatte sind im Einzelhandel an<br />
der Tagesordnung. Doch die Annahme, dass der Aufruf zur Schnäppchenjagd der Kundenerwartung<br />
entspricht, kann langfristig zu branchenweiten Fehlentwicklungen führen, warnen Thorsten Harras,<br />
Managing Partner bei Elaboratum, und Dr. Johannes B. Berentzen, CEO der BBE Handelsberatung.<br />
Reduzierungen bestimmen das Bild<br />
im Einzelhandel. Doch vor allem bei<br />
sehr hohen Preisnachlässen wird<br />
der vermeintliche Ursprungspreis<br />
nicht mehr ernst genommen, die Kund:innen<br />
fühlen sich getäuscht. Dahinter steckt häufig<br />
die Vermutung, dass der Preis und nicht das<br />
Produkt oder der Bedarf beim Kauf im Fokus<br />
steht – eine Fehleinschätzung.<br />
Stationär wie im E-Commerce gilt: Die<br />
Verbraucher:innen und ihre persönlichen<br />
Interessen und Bedürfnisse bestimmen die<br />
Marktdynamik. „One size fits all“ hat im Marketing<br />
längst ausgedient, personalisierte<br />
Angebote und ein maßgeschneidertes Kundenerlebnis<br />
bestimmen den Geschäftserfolg.<br />
Dennoch klagen viele stationäre Händler<br />
über Frequenzverluste und eine schwindende<br />
Stammkundschaft. Mit Drive-to-Store-<br />
Strategien versucht das Marketing, dem<br />
entgegenzuwirken.<br />
Unter Druck geraten Marketing-Verantwortliche<br />
indes auch durch den bevorstehenden<br />
Wegfall von Third Party Cookies bis Ende<br />
2024. Diese bildeten lange Zeit das Rückgrat<br />
des digitalen Marketings. Sie ermöglichten es,<br />
Nutzer:innen über Webseiten hinweg (pseudonym)<br />
wiederzuerkennen und im Marketing<br />
zielgerichtet anzusprechen. In Zeiten drohender<br />
Datenarmut, insbesondere durch zunehmende<br />
Datenschutzbestimmungen, können<br />
nur die Unternehmen erfolgreich bleiben, die<br />
16 P&G 2 | April 2024
die Kund:innen stärker in den Fokus rücken<br />
und auf Beziehung und Dialog setzen. Aus<br />
einem auf kurzfristige Transaktionen ausgerichteten<br />
Rabattwettbewerb wird im besten<br />
Fall ein beziehungsorientierter R(elationship)-Commerce.<br />
Konsequente Kundenzentrierung<br />
Die Kund:innen und ihre Bedürfnisse aus<br />
den Augen zu verlieren, ist in jeder Form<br />
des Handels ein fataler Fehler. Wo liegen die<br />
wahren Interessen der Verbraucher:innen<br />
beim Einkauf? Sollte bei der Einrichtung der<br />
eigenen vier Wände nicht der Preis eine eher<br />
untergeordnete Rolle spielen gegenüber Kriterien<br />
wie Stilsicherheit und Produktqualität?<br />
Gerade der gedeckte Tisch hat immer auch<br />
eine Signalwirkung an die Gäste des Hauses.<br />
Genau hier, beim Verstehen der Kundenbedürfnisse,<br />
setzt R-Commerce an. Die Schlüsselfaktoren<br />
sind die Rückgewinnung des Kundenvertrauens<br />
und die bedürfnisorientierte<br />
Kommunikation. Im Fokus steht die Frage:<br />
Was beschäftigt die Konsument:innen wirklich?<br />
Die Antworten helfen, nachhaltige Kundenbeziehungen<br />
aufzubauen. Es geht darum,<br />
sich in die Verbraucher:innen hineinzuversetzen<br />
und herauszufinden, wo ihre individuellen<br />
Präferenzen liegen, was sie in der Vergangenheit<br />
gekauft haben und was sie aktuell<br />
benötigen. Dabei spielt der Online-Kanal eine<br />
wichtige Rolle. Am Beispiel der Zielgruppe<br />
der „Millennials“ wird dies besonders deutlich:<br />
Diese neue Generation nutzt das Internet in<br />
erster Linie, um sich zu informieren, Preise zu<br />
vergleichen und Produkte zu bestellen. Sie<br />
haben nicht mehr das Bedürfnis, ein Besteckset<br />
oder neues Porzellan vor der Bestellung<br />
physisch zu erleben. Stattdessen verlassen<br />
sie sich auf hochwertige Produktabbildungen<br />
in 3D-Ansicht und Kundenbewertungen von<br />
Gleichgesinnten. Diese Zielgruppe rechtzeitig<br />
zu binden, ist eine wichtige Zukunftsaufgabe.<br />
Der E-Commerce ist unter regulatorischen<br />
Druck geraten. Wer sich nicht intensiv mit<br />
den wirklichen Kundenbedürfnissen auseinandersetzt,<br />
wird unter den verschärften<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen im digitalen<br />
Business nicht mehr erfolgreich sein.<br />
Das Ende der Third Party Cookies ist daher<br />
auch eine Chance für Unternehmen, neue<br />
Datenstrategien zu entwickeln und effektive<br />
Kommunikationswege zu finden, um<br />
trotz der gesetzlichen Einschränkungen<br />
aktivierbare Daten und gleichzeitig das Vertrauen<br />
der Nutzer:innen zu gewinnen. Relationship-Commerce<br />
verbindet dazu drei<br />
Disziplinen: 1. Die Datenstrategie sorgt für eine<br />
qualitativ hochwertige, relevante, kundenzentrierte<br />
und kanalübergreifende Datenbasis.<br />
2. Eine echtzeitfähige Architektur gewährleistet<br />
aus technologischer Sicht zentral orchestrierte<br />
Kundendaten. 3. Darüber hinaus<br />
werden psychologisch (Behavioral Design)<br />
bedürfnisorientierte und vertrauensbildende<br />
Kundenerlebnisse geschaffen.<br />
Durch das Aufbrechen der Silos zwischen<br />
Daten, Technologie und Marketing wird der<br />
Wunsch nach einer 360°-Konsumentensicht<br />
erfüllt. Auch der stationäre Handel kann im<br />
Rahmen von Cross-Channel-Aktivitäten von<br />
der Transformation profitieren. Die Customer<br />
Journey wird auf Basis der neuen Datenbasis<br />
dynamisch an den verschiedenen Touchpoints<br />
ausgerichtet. Dies kann nur dann<br />
überzeugen, wenn das Unternehmen genau<br />
weiß, wer die Kund:innen sind und was sie<br />
brauchen – und diese Bedürfnisse bei jedem<br />
Schritt der Customer Journey in den Mittelpunkt<br />
stellt.<br />
Fünf Leitprinzipien für R-Commerce<br />
Um Relationship-Commerce als Unternehmen<br />
zu verinnerlichen und zu etablieren,<br />
sind fünf Leitprinzipien entscheidend: Daten<br />
schützend, kunden- und datenzentriert,<br />
momentgetrieben und nachhaltig zu verwalten.<br />
Sie wirken zusammen: Wenn Verbraucher:innen<br />
im Mittelpunkt aller Bemühungen<br />
stehen sollen, gelingt dies nur mit Hilfe von<br />
Daten, die vertrauensvoll behandelt und<br />
für ein besseres, momentgetriebenes Marketing<br />
genutzt werden. Daraus resultieren<br />
nachhaltige Kundenbeziehungen, von denen<br />
Unternehmen und Konsument:innen profitieren.<br />
Dafür müssen Händler jedoch bereit<br />
sein, Silos im Sinne eines kundenzentrierten<br />
Mindsets aufzubrechen, um die Zielgruppen<br />
zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen und<br />
ein nahtloses Erlebnis entlang der Customer<br />
Journey zu gewährleisten. Kund:innen erleben<br />
ihre Beziehung zu einem Anbieter nicht<br />
als eine Reihe kleiner Interaktionen mit verschiedenen<br />
Abteilungen, sondern als einen<br />
kontinuierlichen Kontakt, der in Erinnerung<br />
bleibt – positiv wie negativ.<br />
Die Transformation zu einem daten- und<br />
beziehungsorientierten Unternehmen ist<br />
im Handel zukünftig entscheidend für den<br />
Geschäftserfolg. Relationship-Commerce<br />
steht für die konsequente Ausrichtung auf<br />
die Verbesserung der Datenqualität und<br />
der Kundenbeziehungen – auch kanalübergreifend<br />
entlang der gesamten Customer<br />
Journey. Unternehmen, die in starke<br />
Kundenbeziehungen investieren, schaffen<br />
nicht nur kurzfristigen Mehrwert, sondern<br />
legen den Grundstein für langfristigen Erfolg.<br />
Profitabilität ist die natürliche Folge einer<br />
hohen Beziehungsqualität.<br />
Thorsten Harras,<br />
Managing Director bei<br />
Elaboratum.<br />
Dr. Johannes B.<br />
Berentzen, CEO der<br />
BBE Handelsberatung.<br />
P&G 2 | April 2024 17
INDUSTRIE<br />
Das Ziel von Daniel<br />
Henriksen und seinen<br />
Kolleg:innen ist es,<br />
den Handelspartnern<br />
mit Hübsch ein individuelles<br />
Sortiment zu<br />
kuratieren.<br />
Der „Heritage“<br />
Loungestuhl in<br />
Naturfarben und<br />
das „Pond“-Tablett<br />
in Sandfarben sind<br />
eine Ergänzung für<br />
jeden modernen<br />
Wohnraum.<br />
Daniel Henriksen im Interview<br />
W a c h s t u m<br />
auf die<br />
dänische Art<br />
Bei Hübsch ist der Name Programm.<br />
Die dänische Einrichtungsmarke macht aus<br />
Räumen etwas Besonderes. Im Interview mit<br />
„P&G“ erzählt Daniel Henriksen, Sales and<br />
Marketing Director und einer der drei Gründer,<br />
wie sich das Unternehmen vom Importeur<br />
zur Lifestyle-Marke entwickelt hat.<br />
ist der französische Markt für uns wichtig.<br />
Auf die Ambiente ist Hübsch nach fünf Jahren<br />
zurückgekehrt. Das Set-up in Frankfurt<br />
ist durch die Zusammenlegung der Messen<br />
spürbar anders, und ich bin gespannt darauf,<br />
wie sich das Messekonzept bewährt. Für uns<br />
ist die Ambiente aber inzwischen eher ein<br />
Treffpunkt als eine Order-Show, wobei dieser<br />
Trend für Messen insgesamt gilt. Jetzt geht<br />
es darum, aus den Leads etwas zu machen.<br />
P&G: Die vielseitigen Messepräsenzen zeigen,<br />
dass Hübsch in keine Schublade passen<br />
möchte, nicht wahr?<br />
Daniel Henriksen: Wir sind als Einrichtungslabel<br />
interdisziplinär aufgestellt. Das macht<br />
es zuweilen schwierig, das richtige Umfeld<br />
auf Messen für uns auszuwählen. Vor allem<br />
in Frankfurt sind wir uns nicht ganz sicher<br />
gewesen, möchten 2025 aber wieder auf der<br />
Ambiente ausstellen. Wir bewegen uns ganz<br />
bewusst immer ein bisschen in-between.<br />
P&G: Herr Henriksen, Hübsch hat auf der<br />
„imm cologne“, auf der Maison & Objet und<br />
auf der Ambiente ausgestellt. Wie ist der<br />
Jahresstart verlaufen?<br />
Daniel Henriksen: Für uns waren die Messen<br />
sehr positiv. Jede Veranstaltung erfüllt jedoch<br />
eine bestimmte Funktion für uns. Auf<br />
der „imm cologne“ geht es darum, neue<br />
Kontakte zu knüpfen. Paris ist für uns traditionell<br />
die Big Show, wo wir potente Kunden<br />
aus der ganzen Welt empfangen, außerdem<br />
P&G: Das funktioniert, weil Hübsch eine<br />
große Bandbreite an Produkten bietet.<br />
Daniel Henriksen: Unser Ziel ist es, dass ein<br />
Handelspartner mit Hübsch ein individuelles<br />
Sortiment kuratieren kann. Wir haben 2010<br />
mit Kleinmöbeln und Accessoires begonnen.<br />
Im Laufe der Jahre haben wir uns aber immer<br />
mehr für Materialien interessiert – sodass die<br />
Produktkategorie gar nicht mehr unbedingt<br />
das ausschlaggebende Kriterium ist. Heute<br />
ist Hübsch eine Einrichtungsmarke für alle<br />
26 P&G 2 | April 2024
Wohnbereiche und wir haben uns auch auf<br />
Sparten wie zum Beispiel den Bad-Bereich<br />
fokussiert, für den wir mittlerweile auch<br />
Seifen und Lotionen entwickeln.<br />
Es gibt auch Trends, die sich durch das<br />
gesamte Sortiment erstrecken und die sich<br />
über einen längeren Zeitraum ziehen. Zu<br />
Beginn haben wir viel Kiefernholz in Weiß<br />
verwendet. Jetzt setzen wir vermehrt auf<br />
dunklere Töne und Eiche kommt vermehrt ins<br />
Spiel. Bei allem, was wir tun, gilt: Das „Look<br />
and Feel“ von Hübsch-Produkten strahlt<br />
einen spielerischen Umgang mit Materialund<br />
Farbkombinationen aus.<br />
Last not least, gibt es noch einen<br />
wesentlichen Gestaltungsfaktor, den unsere<br />
Design-Abteilung nicht immer schätzt, der<br />
aber letztendlich über die Form und Größe<br />
eines Produkts mitbestimmt: Unsere Stücke<br />
müssen auf eine Euro-Palette passen.<br />
P&G: Die Bandbreite im Sortiment gilt auch<br />
für die Preisstruktur. In den Kollektionen<br />
gibt es Stühle für 200 Euro, aber auch für<br />
800 Euro.<br />
Daniel Henriksen: Ja, das stimmt. Wir gehen<br />
mit der „Oblique“-Kollektion sehr weit<br />
ins Handwerkliche hinein und kratzen so am<br />
High-End-Segment. Das sind momentan aber<br />
Sortimentsspitzen, mit denen wir ver suchen,<br />
unterschiedliche Kunden zu erreichen und<br />
damit als Marke noch sichtbarer<br />
zu sein.<br />
P&G: Wie wichtig ist<br />
für Hübsch skandinavisches<br />
Design als Erbe?<br />
Daniel Henriksen: Die Herkunft<br />
ist für uns wichtig, ich glaube, das<br />
gilt wohl für jedes skandinavische Unternehmen,<br />
das sich im Design-Segment<br />
bewegt. Aber wir versuchen auch immer wieder<br />
internationale Elemente und auch mehr<br />
Farbenfreude einfließen zu lassen. Daraus<br />
entsteht dann etwas Spannendes.<br />
P&G: Hübsch wurde im Jahr 2010 gegründet.<br />
Können Sie uns etwas über die<br />
Gründungsgeschichte erzählen?<br />
Daniel Henriksen: Wir, Flemming Hussak,<br />
Jannie Krüger und ich, waren ein klassisches<br />
Start-up, jeder von uns hat unterschiedliche<br />
Kompetenzen mit ins Unternehmen<br />
gebracht. Gleich nach unserem ersten<br />
Auftritt auf der Ambiente 2011 erhielten wir<br />
zahlreiche Aufträge, von denen wir einige<br />
ablehnen mussten, weil wir nicht über das<br />
Kapital verfügten, um entsprechende Volumina<br />
vorzufinanzieren. Aber so hatten wir<br />
das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein,<br />
weil unsere Produkte auf dem Markt viel<br />
Resonanz bekamen. Zunächst wollten wir<br />
alles zu dritt unter Kontrolle behalten, aber<br />
nach diesem rasanten Start merkten wir, dass<br />
es nicht mehr funktionieren würde, wenn der<br />
Vertriebsmann auch weiterhin gleichzeitig<br />
Lagerleiter war. So mussten wir mehr Struktur<br />
aufbauen. 2014 kam es dann zu unserem<br />
ersten Auftritt auf der Maison & Objet, was<br />
sogleich unser internationaler Durchbruch<br />
war. Ein Jahr später gewannen wir in Paris<br />
sogar einen Messe-Award.<br />
Die beliebte „Mush Table<br />
Lamp Mini“ gibt es in sechs<br />
Farben. Neu dabei ist die<br />
tiefe glossy Sandfarbe mit<br />
leuchtend rotem Stoffkabel.<br />
In Deutschland<br />
treffen wir den<br />
richtigen Ton,<br />
was Produkte<br />
und Preise<br />
betrifft, und<br />
sehen hier<br />
keinen Einbruch.<br />
Daniel Henriksen<br />
P&G: Wie ging es dann weiter?<br />
Daniel Henriksen: 2017 war ein ganz wichtiges<br />
Jahr für uns, weil wir unsere erste eigene<br />
Produktdesignerin, Lotte Knudsen, eingestellt<br />
haben. Seitdem wurde der Anteil der<br />
eigens entworfenen Produkte mit Lottes Hilfe<br />
immer größer. Heute entstehen alle Produktdesigns<br />
inhouse. Insofern sind wir im siebten<br />
Jahr nach der Gründung von einem Importeur<br />
zu einer Marke geworden.<br />
Die Geschäftsführung und gleichzeitig<br />
Günderteam: Flemming<br />
Hussak (M.), Jannie Krüger (l.)<br />
und Daniel Henriksen (r.).<br />
P&G: Sie haben hier in Herning ein sehr<br />
schönes Firmengebäude, auch die Lage in<br />
der Mitte von Jütland ist logistisch sehr gut.<br />
Daniel Henriksen: Richtig, die Stadt ist sehr<br />
gut angebunden, auch durch den Flughafen<br />
Billund. Zudem ist Herning auch durch<br />
die Konsumgütermesse Formland bekannt.<br />
P&G 2 | April 2024 27
TITELSTORY<br />
Kompakt und designstark:<br />
Die „Rivelia“ ist<br />
in Weiß, Schwarz, Grau<br />
und Beige erhältlich.<br />
De‘Longhi: Kaffeevollautomaten bieten noch mehr Abwechslung<br />
Auf die Plätze, fertig, switch!<br />
De‘Longhi stellt mit „Rivelia“ einen neuen Kaffeevollautomaten<br />
vor, der mit einer innovativen Kerntechnologie ausgestattet ist:<br />
Das Bean Switch System ermöglicht einen einfachen Tausch<br />
der Bohnenbehälter mit nur einem Handgriff.<br />
Starker Espresso, schaumiger Cappuccino,<br />
cremiger Latte Macchiato<br />
oder klassischer Kaffee – damit das<br />
Kaffeetrinken zu jeder Tageszeit zu<br />
einem echten Genusserlebnis wird, braucht<br />
es für die verschiedenen koffeinhaltigen<br />
und auch koffeinfreien Spezialitäten<br />
verschiedene Bohnen. Diese für jedes Getränk<br />
zu wechseln, kann jedoch aufwendig<br />
und zeitintensiv sein. Genau deshalb hat<br />
De’Longhi nun den intelligenten und vielseitigen<br />
Kaffeevollautomaten „Rivelia“ entwickelt,<br />
der mit dem neuen Bean Switch System ausgestattet<br />
ist. Dieses erlaubt den schnellen,<br />
einfachen und noch dazu einhändigen Wechsel<br />
der Bohnenbehälter und macht damit den<br />
individuellen Kaffeegenuss ganz einfach.<br />
„Unseren Entwicklern ist hier ein echtes<br />
Meisterstück gelungen: Mit nur einem<br />
Handgriff lassen sich die Bohnenbehälter<br />
tauschen, sodass es noch einfacher ist, die<br />
unterschiedlichsten Kaffeespezialitäten zu<br />
Bestens ausgestattet: Der neue<br />
Kaffeeautomat„Rivelia“verfügt nicht<br />
nur über das Bean Switch System,<br />
sondern auch über die bewährte<br />
Bean Adapt Technologie und das<br />
LatteCrema Milchsystem. Für stets<br />
perfekten Kaffeegenuss und<br />
leckeren Milchschaum.<br />
32 P&G 2 | April 2024
genießen. Das ist ideal für alle, die mehr<br />
Abwechslung in ihren Kaffeealltag bringen<br />
möchten oder gerne auf die individuellen<br />
Bedürfnisse ihrer Gäste eingehen –<br />
und außerdem nach einer nachhaltigen<br />
Lösung zur Kaffeezubereitung suchen“,<br />
sagt Simon Winkler, Marketing Manager von<br />
De’Longhi.<br />
Lieblingskaffee auf Knopfdruck<br />
Neben dem Bean Switch System ist die<br />
„Rivelia“ auch noch mit zwei weiteren Technologien<br />
ausgestattet, die man von De‘Longhi<br />
bereits kennt: mit der Bean Adapt-Technologie<br />
und dem LatteCrema Milchsystem. Erstere<br />
passt Mahlgrad, Dosierung und Brühprozess<br />
optimal an die jeweilige Bohnensorte an.<br />
Zweiteres sorgt auf Knopfdruck für leckeren<br />
Milchschaum – auch bei pflanzenbasierten<br />
Milchalternativen.<br />
vor. Eine Berührung mit dem Finger genügt –<br />
und die Lieblingskaffeespezialität wird direkt<br />
zubereitet.<br />
Typisch für De‘Longhi: es wurde neben<br />
den inneren Werten bei der Entwicklung der<br />
„Rivelia“ auch viel Wert auf die Optik gelegt.<br />
Die Kaffeevollautomaten der Serie weisen ein<br />
kompaktes, elegantes und minimalistisches<br />
Design mit abgerundeten Ecken auf und sind<br />
somit auch für kleinere Küchen ideal. Zur<br />
Auswahl stehen die Farben Weiß, Schwarz,<br />
Grau und Beige. Damit passt die „Rivelia“ zu<br />
jedem Küchenstil – von Loft bis Landhaus,<br />
von der großen Wohnküche bis zur kleinen<br />
Küchenzeile.<br />
Starter-Kit im Aktionszeitraum<br />
Damit es mit dem Switchen der Bohnenbehälter<br />
und dem abwechslungsreichen<br />
Kaffeegenuss auch sofort nach dem Kauf<br />
Weiterhin punktet die „Rivelia“ mit drei<br />
Temperatureinstellungen, einem 13-stufigen<br />
Mahlwerk, fünf Stärkegraden und vier<br />
Größeneinstellungen. Das farbige, animierte,<br />
intuitive 3,5-Zoll-Fulltouch-Display weist<br />
den Weg zu sechzehn unterschiedlichen<br />
Rezepten. Und dank der Funktion „Coffee<br />
Routines“ lernt die Maschine individuelle<br />
Präferenzen von bis zu vier Nutzer:innen<br />
kennen und schlägt das passende Getränk<br />
einer „Rivelia“ losgehen kann, sind im Lieferumfang<br />
standardmäßig gleich zwei Bohnenbehälter<br />
enthalten. Im Aktionszeitraum,<br />
der übrigens noch bis zum 16. Juni 2024<br />
läuft, erhalten Käufer:innen außerdem im<br />
Starter-Kit noch einen weiteren, dritten<br />
Bohnenbehälter gratis dazu, zusammen mit<br />
Gläsern und Kaffeebohnen von Lavazza.<br />
Also ein Rundum-Sorglos-Paket in Sachen<br />
Kaffeegenuss.<br />
STEFANIE WOLF<br />
Dank des Bean Switch Systems lässt<br />
sich der Kaffeebohnenbehälter ganz<br />
einfach austauschen. Zwei Behälter<br />
sind standardmäßig im Lieferumfang<br />
enthalten –in den Aktionswochen sogar<br />
drei. Das farbige Fulltouch-Display der<br />
„Rivelia“ garantiert eine intuitive und<br />
einfache Bedienung.<br />
P&G 2 | April 2024 33
AMBIENTE<br />
Neuer Ausstellerrekord in Frankfurt<br />
Messetrio baut<br />
Position aus<br />
Wenn sich in Frankfurt die Tore für Konsumgüter öffnen,<br />
kommt die Welt. Und das Motto „Celebrating Business<br />
Together“ ist trotz des Bahnstreiks aufgegangen.<br />
Besucher:innen aller Handelszweige und<br />
Vertriebswege auf dem größten Event in<br />
der Geschichte der Messe Frankfurt von<br />
neuen Produkten und Konzepten begeistern.<br />
Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren<br />
es knapp 154.000 Besucher:innen. Wobei<br />
die reine Anzahl an Gästen ohnehin nicht<br />
mehr aussagekräftig ist. Entscheidend<br />
hingegen ist die Qualität der Einkäufer:innen<br />
und die wurde durchweg als sehr gut<br />
beurteilt. Mit einem Anstieg der Internationalität<br />
auf Besucher seite um fünf Prozent im<br />
Die neue Sonderpräsentation „The Lounge – A Serious<br />
Game“ lud die Besucher:innen in der Galleria 1 dazu<br />
ein, in eine farbenfrohe Welt einzutauchen. „Design<br />
ist fluide, verändert sich ständig und folgt der<br />
Gesellschaft und ihren Bedürfnissen“, erklärt Elena<br />
Salmistraro (u.), die das Konzept entworfen hat, dazu.<br />
Fotos: Messe Frankfurt/Jens Liebchen, Pietro Sutera, Petra Welzel<br />
Vom 26. bis 30. Januar war Frankfurt<br />
wieder einmal der weltweite Treffpunkt<br />
für die Konsumgüterbranche:<br />
Zeitgleich fanden die Ambiente,<br />
die Christmasworld und die Creativeworld<br />
statt. Wie die Messe Frankfurt nun bekannt<br />
gab, stellte das Trio einen Rekord auf: Mit<br />
einem Plus von zehn Prozent präsentierten<br />
4.928 Aussteller auf über 360.000 Bruttoquadratmetern<br />
ihre Neuheiten.<br />
Trotz mehrtägigen Streiks bei der Deutschen<br />
Bahn ließen sich rund 140.000<br />
Vergleich zum Vorjahr auf aktuell 71 Prozent<br />
toppte das Messe-Trio darüber hinaus das<br />
Vorjahresergebnis.<br />
Globaler Anker für Konsumgüter<br />
Deutschland führte in diesem Jahr die Liste<br />
der Besuchernationen an. Italien und China<br />
belegten Platz zwei und drei der Top-Five-<br />
Besucherländer, gefolgt von den Niederlanden<br />
und den USA. Soweit die Statistik<br />
der Messe Frankfurt. Und für Detlef Braun,<br />
Geschäftsführer der Messe Frankfurt, ist die<br />
36 P&G 2 | April 2024
Mission damit erfüllt. „Gemeinsam mit rund<br />
5.000 Ausstellern und Teilnehmenden aus<br />
über 170 Ländern und Regionen stärkt dieses<br />
Messetrio der Extraklasse die Konsumgüterbranche<br />
in unsicheren Zeiten.“<br />
Zweifelsohne ist und bleibt Frankfurt der<br />
internationale Anker für die Branche, wenn es<br />
um neue Produkte aus den Bereichen Giving,<br />
Living, Dining und Working geht. Für Christian<br />
Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbands<br />
Wohnen und Büro e.V. (HWB), ist Frankfurt<br />
„die Orderplattform Nummer eins für den<br />
deutschen Fachhandel“.<br />
Auch wenn die Industrie für mutige Innovationen<br />
gerade nicht offen zu sein scheint.<br />
Der Schwerpunkt lag bei den Ausstellern auf<br />
gut verkäuflicher Ware. Dabei achteten viele<br />
Hersteller darauf, auch in der konsumigen<br />
Preislage Artikel im Angebot zu haben, wenngleich<br />
nach wie vor der Trend zu wertigen und<br />
nachhaltigen Produkten anhält.<br />
Fachhandel bleibt zuversichtlich<br />
Insgesamt war die Stimmung in den Hallen<br />
besser als es die wirtschaftliche Lage vermuten<br />
lässt. Insbesondere der mittelständische<br />
Fachhandel bleibt dennoch zuversichtlich und<br />
lässt sich nach den überstandenen Coronajahren<br />
nicht so schnell aus dem Konzept<br />
bringen. „Die Ambiente ist ein starker und<br />
verlässlicher Partner für uns – gerade jetzt“,<br />
resümmiert Michael Berz, Präsident des Handelsverbandes<br />
Koch- und Tischkultur. „Mit<br />
dem Ausbau des HoReCa-Bereichs hat die<br />
Messe das Dining-Segment konsequent weiterentwickelt.<br />
Das eröffnet unseren Mitgliedern<br />
noch mehr Geschäftsmöglich keiten. Von<br />
der Ambiente gehen viele gute, zukunftsorientierte<br />
Impulse aus. Das lässt hoffen.“ Zu<br />
diesen Impulsen zählte im Rahmenprogramm<br />
der Messen auch das neue Format Ambiente<br />
Designerin 2024. In diesem Jahr gestaltete<br />
die junge Künstlerin und Gestalterin Elena<br />
Salmistraro die Sonderpräsentation „The<br />
Lounge – A Serious Game“, bei der die Besucher:innen<br />
in der Galleria 1 in eine farbenfohe<br />
Phantasiewelt abtauchen konnten.<br />
Noch intensiver als im vergangenen Jahr<br />
konnten die Gäste in den Bereich Working<br />
einsteigen, weil sich das Angebot auf vergrößerter<br />
Fläche darstellte. Ein weiterer Fokus<br />
lag darüber hinaus auf den Themen „Nachhaltigkeit“<br />
mit dem Ethical-Style-Programm<br />
sowie „Digitalisierung“, u. a. mit dem Areal<br />
Digital Retail, wo EK Retail, Kaufland und<br />
nmedia ausstellten.<br />
Das Messetrio rückt im nächsten Jahr<br />
wieder – wie gewohnt – in den Februar. Dann<br />
starten Ambiente, Christmasworld und Creativeworld<br />
erstmals gemeinsam am 7. Februar<br />
2025. Während Ambiente und Christmasworld<br />
bis zum 11. Februar 2025 laufen werden, endet<br />
die Creativeworld dann am 10. Februar.<br />
<br />
RITA BREER<br />
Weiter ausgebaut: der Bereich<br />
„Working“. Wie das Büro der<br />
Zukunft aussieht, wurde auf der<br />
Fläche „Future of Work“ (o.)<br />
lebhaft diskutiert.<br />
Gut besucht war einmal mehr der<br />
Bereich rund um die Küche. Im<br />
Foyer der Halle 4 konnten sich die<br />
Besucher:innen über die neuesten<br />
Trends, inszniert von bora.herke.<br />
palmisano informieren (ganz u.).
AMBIENTE TRENDS<br />
Künstlerisch<br />
Softe Töne in mattem Finish schlägt<br />
Mezzaluna La Favorita bei Vasen und<br />
Schalen an. Ein besonderer Hingucker<br />
sind die farbig abgestimmten Mosaiken.<br />
www.mezzalunaitalia.com<br />
Foto: Messe Frankfurt/Petra Welzel<br />
Ungewöhnlicher Mix macht den Reiz aus<br />
Softeis-Farben<br />
geben den Ton an<br />
Farben dürfen auch in diesem Frühjahr/Sommer nicht fehlen.<br />
Sie kommen insgesamt eher soft daher und machen sich auf 50er<br />
Jahre-Formen besonders gut. Trendy wirken die Sortimente in<br />
gewagten Kombinationen, wie Flieder, Gelb und Hellblau.<br />
Natürlich<br />
Emaille hat sich seit Generationen als Material für<br />
Kochgeschirr bewährt. Riess setzt den Werkstoff in<br />
Trendfarben ein. www.riess.at<br />
Semitransparent<br />
Die luftdichten quadratischen Lebensmittelbehälter „Quadro“ der neuen „Peek<br />
Box“-Kollektion von Blim Plus geben den Blick frei für die Produkte innen. Zudem<br />
lassen sie sich gut stapeln. https://blimplus.com<br />
Tierisch<br />
Verschiedene Bauernhof- Tiere wählte Pad als echte<br />
Eyecatcher auf einem unifarbenen Hintergrund in<br />
Kontrastfarbe. Die Kissenhüllen aus hochwertigem<br />
Baumwoll-Mischgewebe werden in Europa<br />
gefertigt. www.padconcept.com<br />
44 P&G 2 | April 2024
Spielerisch<br />
„Norbitt“ heißt der neueste Zuwachs in der Leuchten-<br />
Familie von Mr. Wattson. Der kleine Kerl aus Aluminium<br />
sorgt für Highlights drinnen und draußen.<br />
https://piffany.eu<br />
Farbenfroh<br />
„Quintana“ von Cozy&Trendy besticht durch<br />
eine einfache Form mit vertikalen Rändern.<br />
Wirklich Eindruck macht der Farbenreichtum.<br />
www.cosy-trendy.eu<br />
Freudvoll<br />
Die Neuheiten von Engels Kerzen machen<br />
Laune auf frische Frühlingskombinationen.<br />
www.engels-kerzen.de<br />
Sommerlich<br />
Die Sommerdecken von PPD aus 100 Prozent Baumwolle,<br />
davon 80 Prozent recycelt, machen Lust auf<br />
Sonnenuntergänge am Strand und laue Abende auf<br />
der Terrasse. www.ppd.de<br />
Strapazierfähig<br />
Außen matt, innen glänzend: Das Steingutgeschirr<br />
„Emma“ von Stelton lebt vom spannenden Kontrast.<br />
www.stelton.de<br />
Modisch<br />
In Zusammenarbeit mit der Modedesignerin<br />
Gabriele Strehle entwickelte Goebel die<br />
Kollektion „Raindrop“. Die Vasen und Schalen<br />
beeindrucken in Weiß oder zarten Farben.<br />
www.goebel.de<br />
P&G 2 | April 2024 45
CHRISTMASWORLD<br />
zwischen Halle 5.1 und 6.1 beheimatet war.<br />
Unter dem Motto „Mystic Vibes“ hatte<br />
2dezign die klassische Weihnachtsfarbe<br />
Grün völlig neu interpretiert und daraus<br />
eine überraschende Dschungelinszenierung<br />
gestaltet. „Es ist kein politisches Statement<br />
oder eine umweltpolitische Anspielung, nur<br />
ein Spiegel der Rückbesinnung zur Natur“,<br />
sagt Rudi Tuinman, Designer 2dezign. „Wir<br />
alle lieben es, die Natur in Form von Blumen<br />
und Pflanzen in den Wohnbereich zu bringen.<br />
Grün symbolisiert Harmonie, Frische und<br />
Fruchtbarkeit und ist vor allem die Farbe der<br />
Sicherheit“, so Tuinman weiter. „Für Kund:innen<br />
am PoS kann damit in der Schaufenster-<br />
und Ladengestaltung eine wohltuende<br />
Einkaufsatmosphäre geschaffen werden, die<br />
wieder zum Entdecken und Kaufen anregt.“<br />
Natürlich drängt sich für manch einen Zeitgenossen<br />
die Frage auf, was Schmetterlinge<br />
Rudi Tuinman<br />
von 2dezign<br />
inmitten der<br />
Inszenierung<br />
„Mystic Vibes“.<br />
Wo Dekoträume wahr werden<br />
Candy Christmas &<br />
Dschungel-Feeling<br />
678 Aussteller aus 49 Ländern präsentierten sich in Frankfurt<br />
zur Christmasworld auf einer Fläche von 73.923 Bruttoquadratmetern<br />
über sechs Hallenebenen. Dabei reichte die<br />
Bandbreite der Trend-Inszenierungen von natürlicher Deko<br />
Candy X-mas by Werner Voß (o.).<br />
über Leuchtobjekte bis hin zu pastelliger Süßigkeit.<br />
Gerade in Zeiten, in denen die Geldbörse<br />
bei den Endverbraucher:innen<br />
nicht mehr ganz so locker sitzt,<br />
ist es noch wichtiger, Erlebnisse am<br />
PoS zu schaffen. Genau dafür bot die Christmasworld<br />
einmal mehr eine kreative Bühne.<br />
Festliche und saisonale Dekorationen gab es<br />
in Frankfurt in vielen Facetten, die den Point of<br />
Sale zum Point of Emotion avancieren lassen.<br />
Grünes Feeling<br />
Für viele Besucher:innen startete die Messe<br />
mit der Sonderpräsentation „Decoration<br />
Unlimited“, die in diesem Jahr im Foyer<br />
mit Weihnachten zu tun haben? „Genau darum<br />
geht es ja – Phantasiewelten zu schaffen,<br />
die die Menschen berühren und die Sinne<br />
anregen.“ Das ist dem niederländischen Designer-Duo<br />
zweifelsohne wieder geglückt.<br />
Deko mit Glamour<br />
Beim Rundgang durch die Messehallen<br />
wurde dann schnell klar, dass es die eine<br />
Trendfarbe nicht mehr gibt, sondern dass<br />
es auch bei den Weihnachtssortimenten immer<br />
mehr um Lifestyle geht. Auf der einen<br />
Seite wurde eine große Auswahl an Kugeln,<br />
Anhängern und Dekorationen in cremigen<br />
Pastelltönen angeboten, die perfekt in das<br />
Szenario „Candy Christmas“ passt, auf der<br />
anderen Seite setzen Beige- und Brauntöne<br />
sowie Dekoartikel aus Holz, Bast oder Wolle<br />
natürliche Akzente zur Weihnachtszeit. Ein<br />
Hauch von Glamour erzeugen Glanzpartikel<br />
sowohl auf passenden Kugeln als auch auf<br />
Tellern und Schüsseln. Trendorientierte Zielgruppen<br />
spielen mit dem Kontrast aus matt<br />
und glänzend. Für ein festliches Ambiente auf<br />
dem Tisch oder Highboard sorgen darüber<br />
hinaus verchromte Kerzenleuchter, Hirsche<br />
oder kleine Weihnachtsbäume. Gruselig, aber<br />
nicht minder dekorativ, muten die Themen für<br />
54 P&G 2 | April 2024
Naturtöne mit einem<br />
Hauch von Glamour setzte<br />
Koopman International<br />
gekonnt in Szene.<br />
Fotos: möbel kultur<br />
Bunte Nussknackerparade von der Gift Company.<br />
Sportlicher Hingucker<br />
für Großflächen von<br />
RBR Light.<br />
Lars Adler, Geschäftsführer<br />
Hoff Interieur, neben dem<br />
It-Piece 2024: der Nussknacker.<br />
Halloween an. Mit großen Spinnen, samtigen<br />
Kürbissen in Rosa und pinkfarbenen Totenköpfen<br />
(gesehen bei Goodwill) lassen sich<br />
stimmungsvolle Szenarien gestalten. Das gilt<br />
im übrigen auch für Großflächen und Innenstädte,<br />
wo Leuchtfiguren im XXL-Format alle<br />
Blicke auf sich ziehen. Das Repertoire reichte<br />
von Weihnachts- und Schneemännern (z. B.<br />
We Trade) über Lichtbäume und Stadtsilhouetten<br />
(z. B. Blachere Illumination) bis hin<br />
zum modernen Skifahrer (RBR Light).<br />
<br />
RITA BREER<br />
P&G 2 | April 2024 55
„Schärf deine Passion,<br />
nicht deine Messer.”<br />
Andi Schweiger, Michelin Sternekoch<br />
NIE WIEDER NACHSCHÄRFEN *<br />
WMF ULTIMATE BLACK<br />
*Bei haushaltsüblichem Gebrauch entsprechend der Gebrauchsanweisung und dem europäisch<br />
genormten Prüfverfahren DIN EN ISO 8442-5 Typ A für Schnitthaltigkeit.<br />
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