reformleben - Nr. 55 - MCT-Öl
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M E I N E G E S U N D H E I T 3.0<br />
<strong>55</strong><br />
MÄRZ | APRIL 2024<br />
PRINT-AUSGABE<br />
S. 4<br />
DIE HEILENDE KRAFT<br />
IM VERZICHTEN<br />
S. 24<br />
ARTHROSE UND<br />
OSTEOARTHRITIS<br />
Pfl anzenstoffe können helfen<br />
S. 32<br />
OMEGA-3-FETTSÄUREN<br />
Kraftvolle Verbündete<br />
für die Wechseljahre<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong>,<br />
der extra Kick für Energie<br />
und Konzentration<br />
S. 12
gesund und<br />
glücklich<br />
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Inhalt<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
die Tage werden wieder länger, Fastnacht ist vorbei<br />
und wir befinden uns mitten in der vorfrühlingshaften<br />
Fastenzeit. Haben Sie sich in diesem Jahr auch dafür<br />
entschieden, bis Ostern auf bestimmte Lebensmittel<br />
oder Verhaltensweisen zu verzichten?<br />
Über die faszinierende Wirkung des Fastens – ob in<br />
Intervallen oder über längere Zeit am Stück – berichten<br />
wir bei <strong>reformleben</strong> regelmäßig. Dieses Mal wenden wir<br />
uns der „heilenden Kraft des Verzichtens“ zu, wie Dr.<br />
Klaus Mohr es nennt.<br />
Was passiert, wenn wir in all dem Überfluss weniger<br />
konsumieren? Warum streben wir Menschen immer<br />
nach mehr? Woher kommt die populäre Anspruchshaltung<br />
„Das steht mir zu“? Auf Fragen wie diese hat unser<br />
Autor Antworten, die nachdenklich machen.<br />
Auch empfehlen möchte ich Ihnen den Beitrag über<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong>e, deren mittelkettige Fettsäuren als besonders<br />
gute Energie-Quellen gelten und die sich daher immer<br />
größerer Beliebtheit erfreuen.<br />
Bleiben Sie natürlich gesund!<br />
Gesundheit<br />
Die heilende Kraft im Verzichten S. 4<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> – der extra Kick für<br />
Energie und Konzentration S. 12<br />
Basisprogramm<br />
Immunsystem aktivieren – Teil 3<br />
Wie Granatapfel und Grüner Tee<br />
unsere Gesundheit fördern S. 20<br />
Arthrose und Osteoarthritis<br />
Pfl anzenstoffe können helfen S. 24<br />
Sekundäre Pfl anzenstoffe<br />
Unterschätzte Helfer für den Darm S. 28<br />
Besser durch die Wechseljahre<br />
mit Omega-3-Fettsäuren S. 32<br />
Blick in den Markt S. 42<br />
Gesundheits-News S. 44<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Hülsenfrüchte neu entdeckt<br />
2. Süßlupinen S. 36<br />
Besser durch die Wechseljahre<br />
mit Omega-3-Fettsäuren S. 32<br />
Rezepte:<br />
Protein Porridge mit<br />
Fenchel-Karotten und Grünkohl S. 34<br />
Veganes Budwig Protein Porridge<br />
mit Buchweizen und Haselnüssen S. 34<br />
Budwig Creme mit Kurkuma-Birnenmus S. 35<br />
Gemüse mit Süßlupinen S. 37<br />
Pfannkuchen mit Süßlupinenmehl S. 38<br />
Süßlupinensalat mit Feta und Tomaten S. 38<br />
Brie Butter S. 40<br />
Brownie mit Frosting S. 41<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 11, 17, 23, 48<br />
Impressum S. 47<br />
<br />
zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
| 3
Die heilende Kraft<br />
im Verzichten<br />
Verzichten ist nicht gerade üblich in<br />
unserer Gesellschaft. Weiter verbreitet ist<br />
Fordern und Verlangen. Das Motto ist: Das<br />
steht mir zu. Vorwurfsvoll, manchmal anklagend.<br />
Hingegen ist dieser Satz von Mitmenschen,<br />
die bedürftig, krank, schwach,<br />
notleidend sind und in Schwierigkeiten,<br />
die wirklich unsere Hilfe brauchen und Zuwendung<br />
nur ganz selten zu hören.<br />
Satz des Jahres 2009: „Das steht mir zu“<br />
Ausgesprochen von einer bedeutenden, selber<br />
wirtschaftlich durchaus erfolgreichen Sozialpolitikerin<br />
wurde „Das steht mir zu“ von der<br />
Gesellschaft für deutsche Sprache zum Satz des<br />
Jahres 2009 erkoren. Ein wahrhaft denkwürdiger<br />
Satz. Inzwischen gibt es schon etliche<br />
Ratgeber dazu. Einer davon mit dem Titel „Was<br />
steht mir zu? - Das müssen Sie über Renten,<br />
Rechte und Versicherungen wissen“, ist als<br />
kartonierte Broschüre für bescheidene 39 Euro<br />
erhältlich.<br />
Gewiss ist es ein edles Anliegen, Mitmenschen<br />
über ihre Ansprüche aufzuklären, die<br />
davon noch nicht wussten. Inzwischen haben<br />
in unserem ebenso hoch entwickelten wie<br />
komplizierten Sozialwesen allenfalls noch<br />
Spezialisten den Durchblick. Bedürftige benötigen<br />
da Beratung.<br />
Starker Sozialstaat?<br />
Politiker sprechen gern und oft vom starken<br />
Sozialstaat. Wobei nicht ganz klar<br />
ist, was stark als Attribut da bedeutet.<br />
Stark in der Sozialleistung (gut 30 Prozent<br />
des Bruttosozialproduktes wird von<br />
Verbänden gewöhnlich als unzureichend<br />
bezeichnet) oder stark in der Verteidigung? Die<br />
Ausgaben für die Landesverteidigung liegen<br />
deutlich unter 2 Prozent des BSP.
„Das steht mir zu“ in der<br />
medizinischen Versorgung<br />
Meditation. Durch Achtsamkeit für die Lebenssituation<br />
und durch Dankbarkeit.<br />
Institutionen gegenüber, oder der Allgemeinheit,<br />
gerichtet an die Krankenkasse, die<br />
Rentenversicherung, die Sozialkassen, die<br />
Medizin oder den Staat, ist „Das steht mir<br />
zu“ überaus deutlich: Das ist mein Recht. In<br />
der medizinischen Versorgung fällt der Satz<br />
manchmal, wenn es um besondere Diagnostik<br />
und Therapien geht, die von Influencern, nicht<br />
nur im Internet, oder von Bekannten als unbedingt<br />
nötig gepriesen („Das steht dir doch zu“),<br />
jedoch noch nicht vom Bundesausschuss der<br />
Ärzte und Krankenkassen empfohlen wurden.<br />
Die Behandlungsergebnisse damit sind oftmals<br />
nicht überzeugend.<br />
FOMO – Angst etwas zu versäumen<br />
Schließlich macht „Das steht mir zu!“ auch<br />
etwas mit uns selber, verändert uns. Dahinter<br />
steckt nämlich die Angst, irgendeine Möglichkeit,<br />
irgendein Angebot, irgend einen<br />
Anspruch auszulassen, zu versäumen. Setzt<br />
uns selbst damit unter Druck. Früher traf das<br />
wohl nur auf ein paar Leute zu. Ausgelöst und<br />
verstärkt von sozialen Medien sind derartige<br />
Störungen, erstmals beschrieben 1996 und als<br />
FOMO bezeichnet (Fear of Missing out) relativ<br />
häufig geworden. Unter jüngeren Menschen<br />
soll schon mehr als jede/jeder vierte von der<br />
Angst, etwas zu versäumen, betroffen sein. In<br />
der internationalen Klassifikation der Krankheiten<br />
(ICD) ist die Störung noch nicht aufgeführt,<br />
obgleich sie für die Betroffenen und<br />
ihnen Nahestehende sehr belastend sein kann<br />
und vermutlich das Entstehen von Ängsten,<br />
Depressionen und Burnout fördert. FOMO<br />
medikamentös zu behandeln, wäre sicherlich<br />
keine gute Idee. Als Gegenmittel, wenngleich<br />
nicht ganz leicht zu vermitteln, ist JOMO (Joy<br />
of missing out), die Freude daran, nicht an allem<br />
teilhaben zu müssen gewiss sinnvoller. Die<br />
kann man/frau entwickeln und stärken durch<br />
Die Befreiung von FOMO<br />
Genau diese Freude, inneres Glück und Resilienz<br />
erwächst auch aus dem Verzichten, aus<br />
der Befreiung von FOMO. Aus dem Glück, nicht<br />
alles haben, brauchen und tun zu müssen.<br />
Nicht alles kaufen zu müssen. Aus der Gelassenheit.<br />
„Wie zahllos sind doch die Dinge, derer<br />
ich nicht bedarf“, hatte Sokrates lapidar angemerkt.<br />
Ohne diese Dinge kann es uns wirklich<br />
viel besser gehen.<br />
Zivilisationskrankheiten und Konsumstress<br />
Der permanente Kauf-, Konsum- und Verbrauchsdruck<br />
in unserer Wohlstandsgesellschaft,<br />
angefeuert von der Angst, irgendein<br />
Angebot, irgendeine Möglichkeit zu verpassen,<br />
ist der Gelassenheit abträglich. Sowie der Gesundheit.<br />
Die Unfähigkeit, zu verzichten macht<br />
anfälliger für verbreitete Krankheiten, unter<br />
anderem für Zivilisationskrankheiten. Otfried<br />
Höffe, emeritierter Professor für politische und<br />
praktische Philosophie (Universität Tübingen<br />
sowie Tsinghua-Universität Peking) weist in<br />
dem Buch „Die hohe Kunst des Verzichts“ auf<br />
die Notwendigkeit des Verzichtenkönnens<br />
für das Entwickeln von Besonnenheit hin. Die<br />
Besonnenheit galt schon den griechischen Philosophen<br />
Platon und Aristoteles als Kardinaltugend,<br />
neben der Tapferkeit, der Gerechtigkeit<br />
und der Klugheit.<br />
| 5
Schlüssel zur Resilienz<br />
Dazu zählt:<br />
Besonnenheit ist in der heutigen Zivilisation<br />
mit ihren enormen wirtschaftlichen und<br />
wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten<br />
notwendiger, wie Professor Höffe erklärt, als<br />
jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte.<br />
Nicht verzichten können ist zudem ein wesentlicher<br />
Risikofaktor des Sündigens. Zugegeben,<br />
in unserer Wohlstandsgesellschaft wirkt der<br />
Begriff Sünde antiquiert.<br />
Heute ist viel mehr von Angst, Burnout, Depression,<br />
Verlieren, Versagen, Scheitern, Verzweifeln<br />
zu hören. Verständlicherweise, denn<br />
das sind weitverbreitete und massiv belastende<br />
Probleme. Bei deren Entstehung die Unfähigkeit<br />
oder die fehlende Bereitschaft, zu verzichten<br />
zumindest ein Cofaktor ist.<br />
Was können wir aus der Geschichte lernen?<br />
Invidia: Missgunst, Neid, Eifersucht<br />
Superbia: Überheblichkeit, Übermut, Eitelkeit<br />
Avaritia: Habsucht, Gier, Geiz<br />
Luxuria: Begehren, Genusssucht, Luxus<br />
Gulia: Selbstsucht, Völlerei<br />
Acedia: Trägheit, Ignoranz, Feigheit<br />
Ira: Zorn, Wut, Empörung, Hass<br />
Das nennt ihr Todsünde, werden manche Zeitgenossen<br />
und Zeitgenossinnen hier zweifelnd<br />
fragen: Das ist doch heutiger, realer Alltag! Und<br />
weil das so ist, ist unsere Gesellschaft und die<br />
Zukunft in ernster Gefahr. Zeitgemäßer würde<br />
man wohl von Einstellung sprechen statt von<br />
Sünde. Und feststellen: Mit diesen Einstellungen<br />
sind die Konflikte zwischen Gruppen und<br />
Staaten sowie einzelnen Menschen unlösbar.<br />
Und mit diesen Einstellungen ist auch die Klimaveränderung<br />
nicht abzuwenden.<br />
In früheren Gesellschaften wurde es für gut<br />
und sinnvoll, ganz einfach vernünftig erachtet,<br />
die Kardinalsünden nicht zu begehen, ihnen<br />
nicht zu verfallen, ihnen bestmöglich aus dem<br />
Weg zu gehen. Obgleich in der katholischen<br />
Kirche auch als Todsünden bezeichnet, wussten<br />
auch die Menschen im Mittelalter selbstverständlich<br />
schon, dass sich vor den Sündhaften<br />
die Erde nicht auftun würde, um sie zu<br />
verschlingen. Als Zurückweisen von Gott und<br />
seinem Bund der Liebe hat Papst Johannes Paul<br />
II. den Begriff „Todsünde erklärt“.<br />
„Das steht mir zu“ in der Politik<br />
Dass die fehlende Bereitschaft und daher auch<br />
die Unfähigkeit zu verzichten, hinter diesen<br />
Einstellungen (bzw. Sünden) steckt, ist evident.<br />
Heftig und wortreich wird die Selbstsucht etwa<br />
verteidigt („Das steht mir doch zu“) – und stets<br />
empört. Das Muster ist in Forderungen höchst<br />
selbstbewusster Berufsgruppen zu erkennen,<br />
die Schlüsselpositionen in unserer Gesellschaft<br />
einnehmen. Es ist in Verbänden und Organisa-<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
tionen zu finden. Manchmal scheint es geradezu<br />
kennzeichnend für unsere Zeit zu sein. Manch<br />
eine/einer wird da vielleicht auch an einen absurd<br />
verehrten Präsidentschaftskandidaten in<br />
den USA denken, an dessen Überheblichkeit,<br />
Selbstsucht, Ignoranz und Demagogie. Von Klima-<br />
und Naturschutz will Trump nichts wissen.<br />
Sein großes, häufig betriebenes Privatflugzeug<br />
würde dazu auch nicht passen. Die mögliche<br />
Wiederwahl Trumps würde das Gefahrenpotenzial<br />
auf der Erde weiter verschärfen.<br />
… und Gesellschaft<br />
Die Welt ist ohnehin schon voller Auseinandersetzungen,<br />
voller Forderungen, voller Überfälle,<br />
voller Unrecht, voller Kriege, voller Wut,<br />
Hass und Zerstörung. Hilflos steht demgegenüber<br />
Ignoranz, Trägheit und Feigheit. Absolut<br />
und fundamental keine Bereitschaft auf irgend<br />
einen, noch so kleinen Verzicht ist da zu erkennen,<br />
vielmehr das Gegenteil: Das steht mir<br />
doch zu. Entsetzlich und schlimm, grauenhaft<br />
ist vieles, das in der Welt, um uns herum<br />
geschieht. Doch damit habe ich nichts zu tun,<br />
das liegt nicht an mir, denkt manch einer/eine<br />
da. Das bisschen, das ich fordere und verlange<br />
und will, macht nichts aus. Selbstverständlich<br />
muss ich das fordern, weil es mir schlecht geht.<br />
Weil ich mehr brauche. Vor allem mehr Geld.<br />
So schlüssig ist die Argumentation häufig.<br />
Während ich das schreibe, stehen wieder mal<br />
Bahnen still, Fahrgäste werden abgewiesen,<br />
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Ausgeglichene Stimmung<br />
| 7
der Volkswirtschaft entsteht Schaden in Höhe<br />
von fast einer Milliarde Euro, während im<br />
Sozialwesen Geld fehlt. Der Gewerkschaftsführer<br />
erklärt dazu stolz und von sich selbst<br />
überzeugt, ohne erkennbaren Selbstzweifel,<br />
das sei rechtmäßig. Von Gerichten bestätigt. Ja<br />
dann ist es wohl so. Der entstandene volkswirtschaftliche<br />
Schaden wird irgendwie anders<br />
behoben werden, vielleicht durch Neuverschuldung,<br />
durch Mehrarbeit gewiss nicht.<br />
Und die Welt wird sich weiterhin um unser<br />
kleines Wohlstandsland drehen, um die systemrelevanten<br />
Berufe. Und die Erdtemperatur<br />
wird wieder so wie in 1750 sein. Frühling, Sommer,<br />
Herbst und Winter aufeinanderfolgen wie<br />
einst, Jahr für Jahr. Realistisch betrachtet wird<br />
das gar nicht mehr so sein. Weil es im Wesen<br />
der Menschen liegt, auf keine Möglichkeit verzichten<br />
zu können. Nicht verzichten zu wollen.<br />
Dafür zu zerstören.<br />
Der Fluch des Prometheus<br />
Ihr Schöpfer hatte das bald schon erkannt,<br />
dass die Lizenz „Macht euch die Erde untertan“<br />
nicht besonders gut war für die Erde – und<br />
schließlich auch nicht gut für die Menschen<br />
selber. Um da vielleicht noch ein wenig retten<br />
zu können, wurde den Menschen einiges<br />
Wissen zuteil, Erkenntnis. So auch die Selbsterkenntnis,<br />
dass Sündhaftigkeit weit verbreitet,<br />
den Menschen geradezu eigentümlich ist.<br />
Und nur vom Menschen selber überwunden,<br />
zumindest minimiert und eingehegt werden<br />
kann. Wobei Ignoranz, Habsucht und Gier oftmals<br />
stärker scheint. Was vorhanden und möglich<br />
ist, wird eingesetzt. So geschah es auch<br />
mit dem Feuer. Sloterdijk (dt. Autor, Philosoph<br />
u. Kulturwissenschaftler, Buch: Die Reue des<br />
Prometheus, suhrkamp) erinnert an den Fluch<br />
des Prometheus.<br />
Technischer Fortschritt auf Abwegen<br />
Nach kleinen Anfängen, dem Nutzen des<br />
Feuers um sich daran zu wärmen und Brot zu<br />
backen, wurden Brennstoffe, anfangs Holz,<br />
später Kohle, Erdöl und Gas in großem Maßstab<br />
zum Betrieb von Maschinen genutzt. Zum<br />
Roden von Wäldern und Asphaltieren/Betonieren<br />
von Autobahnen. Und Erdöldestillate,<br />
Benzin, Diesel, Kerosin zum Umherfahren und<br />
zum Umherfliegen. Jährlich werden (Stand<br />
2022) um 4,39 Milliarden Tonnen Erdöl verbrannt,<br />
davon 357 Milliarden Liter als Kerosin,<br />
11.500 Liter/Sekunde. Allein für die „zivile“,<br />
kommerzielle Luftfahrt. Der militärische Verbrauch<br />
kommt dazu. Zudem wird da verbrannt<br />
und zerstört mit Sprengstoffen und verheerenden<br />
Raketen. Hinter derartigem Einsatz des<br />
technischen Fortschritts steckt Überheblichkeit,<br />
Selbstsucht mit dem Streben nach Macht,<br />
Ignoranz, Rücksichtslosigkeit. Die Machthaber<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
autokratisch regierter Staaten versuchen ihre<br />
Pfründe zu sichern. Gewaltsam unterdrückt,<br />
lassen die Völker das zu. In anderen Ländern<br />
finden sich erstaunlich viele Autokratenversteher.<br />
Die Kriegsgefahr wächst allenthalben.<br />
Was im Mittelalter Todsünde genannt wurde,<br />
und in unserer säkularen Gesellschaft Einstellung<br />
(hört sich neutraler an, schien manchen<br />
sogar clever und smart zu sein) erweist sich<br />
nun als Triebfeder der Klimaveränderung, des<br />
Kriegführens, der Zukunftsverhinderung.<br />
Mehrheitlich, möglichst vollzählig, sollte die<br />
Menschheit darauf verzichten. De facto als<br />
tödlich.<br />
Mitverantwortung des Einzelnen<br />
Der/die Einzelne kann daran wenig, fast gar<br />
nichts ändern. Wird uns beschwichtigend zugerufen.<br />
Demnach würde individueller Verzicht fast<br />
nichts bringen. Die Politik wird es richten für uns,<br />
wird behauptet, mit Auflagen, Beschränkungen,<br />
Gesetzen, Verboten, Gängelungen.<br />
Häufig ist da von Gerechtigkeit die Rede.<br />
Wirkliche Gerechtigkeit würde aber vielmehr<br />
Verzicht erfordern. Verzicht auf alles Unnötige.<br />
Ursprünglich war Verzicht im Rechtswesen<br />
bedeutsam, worauf Professor Otfried Höffe hinweist:<br />
für die Gemeinschaft, den Staat, für dessen<br />
Gewaltmonopol, musste der einzelne, die<br />
einzelne auf Selbstjustiz etwa oder Verfolgung<br />
verzichten. Aufgrund des weltweiten Zerstörungspotenzials,<br />
nicht nur militärisch, sondern<br />
auch an Tankstellen oder durch Buchung<br />
von Flugtickets verfügbar, mittels Konsumentscheidungen,<br />
ist individueller Verzicht in den<br />
Wohlstandsländern auf alles Unnötige grundlegende<br />
Voraussetzung für die Gerechtigkeit.<br />
Geradezu ignorant und armselig mutet es da<br />
an, wenn Gerechtigkeit bloß als Umverteilung<br />
von Geld propagiert wird.<br />
Notwendiger Mentalitätswandel<br />
Ist die Menschheit überhaupt noch zu retten?<br />
Das ist nicht so sicher. Mit der bisherigen<br />
Mentalität, mit „das steht mir zu“, wohl nicht.<br />
Darauf sich einstellen, ist besser als die Gefahr<br />
ignorieren. Was wird dann besser sein: Alles<br />
das möglich ist/war mitgenommen zu haben,<br />
um noch mal in Saus und Braus zu leben, hedonistisch?<br />
Oder asketisch, auf alles verzichtend,<br />
das nicht unbedingt notwendig ist? Wäre wohl<br />
aussichtsreicher. Denn die Strategie „Mehr<br />
desselben“ war nur ganz selten hilfreich. Wird<br />
aber sehr, sehr häufig versucht.<br />
Und die Alternative? Natürlich weiß niemand<br />
genau, was unbedingt notwendig ist. Man/frau<br />
muss das nicht zwanghaft praktizieren, nicht<br />
bis zur zweiten Stelle nach dem Komma, nicht<br />
fundamentalistisch. Besonnenheit hilft.<br />
| 9
Wobei übrigens, wie Professor Höffe in „Die<br />
hohe Kunst des Verzichts“ darlegt, die Bereitschaft,<br />
zu verzichten notwendig (gewissermaßen<br />
unverzichtbar) für das Entwickeln<br />
von Besonnenheit ist. Klar, auch diese alte<br />
Tugend scheint in unserer Zeit, in der man/<br />
frau populistischen Stimmenfängern zu jubelt<br />
und nachläuft, antiquiert zu sein. Aus der<br />
Zeit gefallen, wie man so sagt. Tatsächlich<br />
immunisiert Besonnenheit gegen die zunehmende<br />
Hybris, sowie gegen Pleonexie (Anm. d.<br />
Redaktion: Unersättlichkeit, Habsucht). Gegen<br />
die Überheblichkeit und gegen die Gier, die<br />
Sucht nach mehr, immer mehr. Schon deshalb<br />
ist es sinnvoll, Verzicht auf Entbehrliches zu<br />
üben. Anfangs auf das ein oder andere davon.<br />
Schließlich auf alles Entbehrliche. Zugunsten<br />
des unbedingt Notwendigen, der Essenz. Die<br />
Frage, was genau das ist und wie viel wir davon<br />
brauchen, bedarf dann keiner weiteren Erläuterung<br />
mehr.<br />
werden, um zu bleiben. Der Verzicht auf Unnötiges<br />
und Schädliches trägt ganz wesentlich<br />
dazu bei. In einer Gesellschaft, die auf Konsum,<br />
Verbrauch und Wachstum programmiert ist,<br />
mag das paradox scheinen. Tatsächlich besteht<br />
da viel Mangel im Überfluss.<br />
Mangel im Überfluss<br />
Auf die Frage, was ihnen wichtig sei, antworten<br />
und wünschen viele Mitmenschen in Frieden,<br />
frei, möglichst unabhängig und möglichst<br />
gesund, vor allem mental, arbeiten, lieben und<br />
verantwortlich leben zu können. All das muss<br />
andauernd verteidigt, erarbeitet und gestärkt<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Auf Unnötiges verzichten, um Notwendiges<br />
besser zu tun, ist sicher ratsam. Scheint so einfach.<br />
Ist aber im Alltag, im Einzelfall schwierig<br />
abzuwägen, oftmals komplex. Grundsätzlich ist<br />
Verzichten sinnvoller als Konsumieren. Macht<br />
resilienter.<br />
Besser vorbeugen, Gesundheit entwickeln und<br />
bewahren als eingreifende Medizin benötigen.<br />
Nicht alle Krankheiten können verhindert<br />
werden, jedoch ein wesentlicher Teil.<br />
Im Basisprogramm für längere Gesundheit<br />
werden wichtige Naturstoffe dafür erklärt.<br />
(Die halte ich für unbedingt notwendig und<br />
möchte selber darauf nicht mehr verzichten.)<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Reue des Prometheus<br />
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Von jeher muss der Mensch seinen »Stoffwechsel<br />
mit der Natur« organisieren. Für Marx war<br />
der wichtigste Faktor dabei die Arbeit.<br />
· Autor: Peter Sloterdijk<br />
· 80 Seiten, Taschenbuch<br />
· Erschienen: 03/2023<br />
Peter Sloterdijk Die Reue des Prometheus<br />
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Die hohe Kunst des Verzichts<br />
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Auch wenn über den Verzicht neuerdings wieder<br />
viel geredet und vor allem viel gestritten<br />
wird: Es ist erstaunlich, dass er einen derart<br />
schlechten Ruf genießt.<br />
· Autor: Matthias Kohlhof<br />
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· Erschienen: 08/2024<br />
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| 11
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong><br />
der extra Kick für<br />
Energie und Konzentrat<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> hat in den letzten Jahren enorm<br />
an Beliebtheit gewonnen, und nicht zu<br />
Unrecht. <strong>MCT</strong>s sind ganz besondere Fette,<br />
die sich in vielerlei Hinsicht von normalen<br />
Nahrungsfetten unterscheiden. So verbessern<br />
sie die Gedächtnisleistung, sportliche<br />
Performance, werden bevorzugt zu Energie<br />
umgewandelt, erhöhen die Sättigung und<br />
können unter anderem bei der Gewichtsabnahme<br />
helfen.<br />
Fette – eine kleine Wiederholung<br />
Fettsäuren bestimmen ihre Eigenschaften und<br />
wie unser Körper sie verwendet.<br />
Triglyceride sind die am häufigsten vorkommende<br />
Form von Fetten in unserer Ernährung<br />
und auch in unserem Körper. Man kann sie<br />
sich wie ein Rückgrat vorstellen und an diesem<br />
hängen drei Fettsäuren. Diese Struktur macht<br />
Triglyceride sehr effizient zur Speicherung<br />
von Energie, da sie kompakt sind und bei Bedarf<br />
leicht in nutzbare Energie umgewandelt<br />
werden können.<br />
Fette bestehen hauptsächlich aus Molekülen,<br />
die als Fettsäuren und Glycerin bekannt<br />
sind. Fettsäuren sind die Bausteine der Fette,<br />
und Triglyceride sind eine Form, in der diese<br />
Bausteine organisiert sind, um Energie zu<br />
speichern und bei Bedarf freizugeben. Stellen<br />
wir uns Fettsäuren als lange Ketten vor, die aus<br />
Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen bestehen.<br />
Diese Ketten können unterschiedlich lang sein<br />
und verschiedene Formen annehmen, je nachdem,<br />
wie die Atome miteinander verbunden<br />
sind. Man kann sie sich wie Züge vorstellen,<br />
deren Waggons die Kohlenstoffatome sind, die<br />
durch verschiedene Arten von Verbindungen<br />
– gerade oder gebogen – zusammengehalten<br />
werden. Diese Unterschiede in der Struktur der<br />
Glycerin<br />
gesättigte Fettsäure<br />
einfach ungesättigte<br />
mehrfach<br />
Fett<br />
unge<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
tion<br />
Was sind <strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong>e?<br />
Wo kommen <strong>MCT</strong>s in der Natur vor?<br />
ren<br />
ettsäuren<br />
ngesättigte<br />
Die Abkürzung <strong>MCT</strong> steht für Medium-Chain-<br />
Triglyceride, also Triglyceride, die mittelkettige<br />
Fettsäuren enthalten. Es gibt 4 solcher<br />
<strong>MCT</strong>s, die Capron- (C 6:0), Capryl- (C 8:0), Caprin-<br />
(C 10:0) und die Laurinsäure (C 12:0). Die<br />
Kurzschreibweise C Zahl:Zahl gibt Auskunft<br />
über die Anzahl der Kohlenstoffatome (C) und<br />
die Anzahl der Doppelbindungen. Capronsäure,<br />
mit der Kurzbezeichnung C 6:0, hat also 6 Kohlenstoffatome<br />
und KEINE Doppelbindungen.<br />
Die <strong>MCT</strong>s gehören zur Gruppe der gesättigten<br />
Fettsäuren und daher weist keine der Fettsäuren<br />
eine Doppelbindung auf.<br />
Fettsäuren<br />
Mittelkettige Fettsäuren findet man vor allem<br />
in tropischen <strong>Öl</strong>en, wie Kokos- und Palmöl, aber<br />
auch in Rapsöl. Wir kommen schon früh im<br />
Leben mit <strong>MCT</strong>s in Kontakt, denn die menschliche<br />
Muttermilch ist reich an <strong>MCT</strong>s, vor allem<br />
an Laurinsäure.<br />
Was ist das Besondere an <strong>MCT</strong>s?<br />
Mittelkettige Fettsäuren werden im Körper anders<br />
transportiert und absorbiert als längerkettige Fettsäuren.<br />
Normalerweise werden Fette durch Gallensalze<br />
emulgiert und von der Pankreaslipase gespalten.<br />
Die so entstandenen freien Fettsäuren bilden<br />
Micellen und werden durch die Darmepithelzellen<br />
aufgenommen. In den Epithelzellen werden die<br />
Fettsäuren wieder zu Triglyceriden zusammengebaut<br />
und in Chylomikronen verpackt. So verpackt,<br />
erfolgt dann der Transport aus der Zelle in<br />
das Lymphsystem. Über das lymphatische System<br />
wird die Leber umgangen und die Chylomicronen<br />
gelangen erst „nach“ der Leber in den Blutkreislauf.<br />
<strong>MCT</strong>s sind aufgrund ihrer kürzeren Fettsäurenkettenlänge<br />
im wässrigen Milieu relativ gut löslich<br />
und darum ohne Gallensäuren verstoffwechselbar.<br />
| 13
Sie müssen auch nicht durch die Pankreaslipase<br />
(Enzym der Bauchspeicheldrüse) gespalten<br />
werden.<br />
<strong>MCT</strong>s müssen nicht umständlich über das<br />
Lymphsystem aufgenommen werden, die gelangen<br />
direkt ins Blut und so in die Leber, wo<br />
sie im Vergleich zu herkömmlichen Fetten bevorzugt<br />
verstoffwechselt und zu Ketonkörpern<br />
verarbeitet werden 1 . Der Transport der mittelkettigen<br />
Fettsäuren in die Mitochondrien, dem<br />
Ort der Fettsäuren-Oxidation, läuft unabhängig<br />
vom Transportprotein Carnitin ab.<br />
Dies macht <strong>MCT</strong>s zu einer idealen Quelle<br />
für schnelle Energie und unterstützt die<br />
Bildung von Ketonkörpern. Dank ihrer<br />
speziellen Struktur werden <strong>MCT</strong>s bevorzugt<br />
zur Energiegewinnung verwendet und<br />
nicht vom Körper eingelagert.<br />
Anwendungsbereiche<br />
Auf Grund ihrer speziellen Struktur und ihrer<br />
metabolen Eigenschaften spielen <strong>MCT</strong>s mittlerweile<br />
in der begleitenden Therapie diverser<br />
Krankheitsbilder eine wichtige Rolle. Vor<br />
allem bei der therapeutischen Anwendung der<br />
ketogenen Ernährung. Immer mehr Menschen<br />
entdecken die mittelkettigen Fettsäuren als<br />
Ersatz für den Zucker-Kick für sich, liefern sie<br />
doch schnelle und saubere Energie, ohne Blutzucker-<br />
oder Insulinspiegel zu beeinflussen.<br />
Die Anwendungsbereiche von <strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> gehen<br />
damit mittlerweile weit über die medizinische<br />
und ausschließlich diätetische Anwendung<br />
hinaus. <strong>MCT</strong>s sind aus dem Vorratsschrank<br />
der Biohacking Community, Elitesportler und<br />
High-Performer nicht mehr wegzudenken.<br />
Malabsorption und Maldigestion<br />
Die gute Löslichkeit in wässrigem Milieu und<br />
die leichtere Aufnahme im Dünndarm von<br />
<strong>MCT</strong>s gegenüber längerkettigen Fettsäuren,<br />
macht sie zu einer interessanten diätetischen<br />
Alternative bei diversen Störungen des Verdauungstrakts<br />
2, 3 oder Pankreasinsuffizienz.<br />
Säuglingsnahrung und bei Frühgeburten<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> wird in Ersatzmilch für Säuglinge<br />
verarbeitet, um die Fettsäurenzusammensetzung<br />
von Muttermilch möglichst gut nachzubilden.<br />
Außerdem wird <strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> auch in der<br />
Ernährung von Frühchen angewandt, da der<br />
noch unausgereifte Darm die <strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong>e besonders<br />
leicht aufnehmen kann.<br />
Ketogene Ernährung<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong>e werden in der Leber bevorzugt in<br />
Ketonkörper umgewandelt und unterstützen<br />
so die ernährungsbedingte Ketose. Dies ist<br />
besonders interessant, wenn die Ketose aus<br />
therapeutischen Gründen angestrebt wird,<br />
wie zum Beispiel bei der pharmakoresistenten<br />
Epilepsie. 4, 5<br />
Es gibt mittlerweile starke Hinweise, dass<br />
Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen<br />
wie Alzheimer und MS von einer ketogenen<br />
Ernährung durch eine Verbesserung<br />
iher Symptome profitieren.<br />
Hilft beim Abnehmen<br />
<strong>MCT</strong>s können dabei helfen, wenn man abnehmen<br />
möchte. In Studien konnte gezeigt werden,<br />
dass <strong>MCT</strong>s positiv auf Hormone wirken, welche<br />
die Sättigung beeinflussen 7 . <strong>MCT</strong>s führen zu<br />
einem Anstieg von Ketonen. Ketone unterdrücken<br />
Ghrelin (Hungerhormon) und führen<br />
zur Ausschüttung von Cholecystokinin (CCK),<br />
einem wichtigen Sättigungshormon 8 . Das<br />
wiederum begünstigt die Gewichtsabnahme.<br />
Interessanterweise scheint es so, dass <strong>MCT</strong>s<br />
sogar direkt auf den Stoffwechsel selbst wirken<br />
und die Fettverbrennung ankurbeln 9, 10 .<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Gehirn-Doping<br />
Unterstützung für den Darm<br />
Hochqualitatives <strong>MCT</strong> <strong>Öl</strong> aus C8 und C10 Fettsäuren<br />
werden binnen kürzester Zeit zu Ketonen<br />
umgewandelt. Diese wiederum stehen dem<br />
Gehirn als schnelle und effiziente Energiequelle<br />
zur Verfügung. Das Gehirn liebt Ketone und<br />
nimmt diese sogar auch dann bevorzugt auf,<br />
wenn Zucker (Glukose) vorhanden ist. Diese<br />
besondere Eigenschaft macht man sich bereits<br />
in der Alzheimerforschung zunutze 11 . Bei einem<br />
Menschen, der an Alzheimer erkrankt ist,<br />
kann nicht mehr ausreichend Zucker von den<br />
Gehirnzellen aufgenommen werden 12 . Sie bekommen<br />
somit nicht ausreichend Energie. Dies<br />
gilt jedoch nicht für Ketone. Ketone können<br />
von diesen Gehirnzellen noch problemlos aufgenommen<br />
werden. Somit stellen Ketone eine<br />
exzellente Energiequelle für das Gehirn dar 13 .<br />
<strong>MCT</strong>s können außerdem direkt die Blut-Hirn-<br />
Schranke überwinden und direkt im Gehirn<br />
zur Energiegewinnung genutzt werden.<br />
<strong>MCT</strong> <strong>Öl</strong> veranlasst die guten Bakterien im<br />
Darm zu wachsen und kann auch eine löchrige<br />
Darmbarriere heilen 14 . Ein durchlässiger Darm<br />
(leaky-gut) ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem.<br />
Ist die Barrierefunktion des<br />
Darms eingeschränkt, dann können Nahrungsbestandteile,<br />
Bakterien, Pilze oder Toxine in<br />
den Blutkreislauf gelangen und ernsten Schaden<br />
anrichten 15 .<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> für mehr Leistungsfähigkeit<br />
in Beruf und Sport<br />
<strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> ist ein schneller Energielieferant und<br />
findet daher gerade im Ausdauersport breite<br />
Anwendung. Gerade für Sportler, die bereits<br />
ketoadaptiert sind und mehr metabole Flexibilität<br />
besitzen als ihre zuckerverbrennenden<br />
Kollegen, kann <strong>MCT</strong>-<strong>Öl</strong> vor und während eines<br />
längeren Events eingenommen werden.<br />
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Du kannst <strong>MCT</strong> <strong>Öl</strong> nutzen, um dein Training<br />
zu boosten. Studien zeigen, dass <strong>MCT</strong> <strong>Öl</strong> helfen<br />
kann, länger zu trainieren und auch die Ausdauer<br />
zu verbessern. In einer Studie zeigten<br />
Mäuse, die eine an <strong>MCT</strong>s reiche Ernährung<br />
aßen, während eines Schwimmtests mehr Ausdauer<br />
als Mäuse, die langkettige Triglyceride<br />
(LCTs) erhielten 16 . In einer weiteren Studie<br />
konnten Freizeitsportler, die zwei Wochen lang<br />
Lebensmittel mit <strong>MCT</strong>s aßen, längere Trainingseinheiten<br />
mit hochintensiven Übungen<br />
durchführen 17 .<br />
Hinweise zur Anwendung<br />
Wer mit <strong>MCT</strong> <strong>Öl</strong> beginnen möchte, sollte dies<br />
mit etwas Vorsicht tun. <strong>MCT</strong> <strong>Öl</strong> kann bei empfindlichen<br />
Personen und in größeren Mengen<br />
zu Durchfall und Krämpfen führen. Daher ist<br />
es anzuraten, die Dosis langsam zu steigern.<br />
Die Tageszufuhr ist individuell verschieden<br />
und kann zwischen 50–100 g und mehr liegen.<br />
Um Nebenwirkungen wie Durchfall, Krämpfe<br />
und Kopfschmerzen zu vermeiden, sollte mit<br />
ca. 20 g <strong>MCT</strong>-Fett am Tag begonnen werden.<br />
Am besten startet man mit einem Teelöffel und<br />
arbeitet sich dann langsam hoch. <strong>MCT</strong>s sollten<br />
nicht mehr als 30% der täglichen Gesamtfettmenge<br />
einnehmen, denn sonst kann es zu einer<br />
unzureichenden Aufnahme essenzieller Fettsäuren<br />
und einfach ungesättigter Fettsäuren<br />
kommen.<br />
<strong>MCT</strong>s können sehr einfach für Salatdressings<br />
und Creme-Suppen verwendet werden, oder<br />
auch als extra Boost in den Kaffee eingerührt<br />
werden.<br />
Mag. Julia Tulipan<br />
Quellen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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16 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
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In vorausgegangenen Ausgaben (s. <strong>reformleben</strong>-Ausgaben<br />
#53 u. 54) haben Sie das<br />
faszinierende Konzept Xenohormesis<br />
kennengelernt. Xenohormesis untersucht<br />
die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen<br />
und anderen Organismen und erklärt, wie<br />
diese Interaktionen die Gesundheit beeinflussen<br />
können.<br />
Im Mittelpunkt stehen hierbei sekundäre<br />
Pflanzenstoffe. Im Vergleich zu den primären<br />
Pflanzenstoffen sind sie für die Pflanze<br />
nicht unmittelbar lebensnotwendig, stellen<br />
der Pflanze aber zahlreiche Schutz- und Abwehrmechanismen<br />
bereit – ähnlich unserem<br />
Immunsystem.<br />
Es spricht für eine symbiotische<br />
Entwicklung im Laufe der Evolution, dass<br />
unser Körper viele dieser Stoffe zu seinem<br />
gesundheitlichen Vorteil nutzen kann. Manche<br />
mehr, manche weniger.<br />
Zwei von der Menschheit schon seit Jahrtausenden<br />
genutzte Pflanzen, die aufgrund Ihrer<br />
Inhaltsstoffe in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit<br />
der Wissenschaft auf sich gezogen haben,<br />
sind der Granatapfel (<strong>reformleben</strong>-Ausgabe<br />
#13) und Grüner Tee (<strong>reformleben</strong>-Ausgabe<br />
#9). Ihre natürlichen Wirkstoffe, Ellagitannine<br />
und Epigallocatechingallat (EGCG), unterstützen<br />
verschiedene Aspekte der Gesundheit und<br />
werden seit Jahren intensiv<br />
erforscht.<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Granatapfelmuttersaft:<br />
Die Kraft der Ellagitannine<br />
Einen hohen Gehalt an Ellagitanninen im Vergleich<br />
zur Frucht ist in Granatapfelmuttersaft<br />
enthalten. Er wird aus den Samen und dem<br />
Fruchtfleisch des Granatapfel hergestellt und<br />
hat in den letzten Jahren als „Superfood“ an<br />
Popularität gewonnen. Eine der Hauptkomponenten,<br />
die für die gesundheitlichen Vorteile<br />
verantwortlich sind, sind Ellagitannine. Diese<br />
Polyphenole haben antioxidative, entzündungshemmende<br />
und antikarzinogene Eigenschaften,<br />
die sich positiv auf den menschlichen<br />
Körper auswirken. 1<br />
ROTER<br />
GINSENG<br />
Antioxidative Eigenschaften<br />
von Ellagitanninen<br />
Ellagitannine wirken als starke Antioxidantien,<br />
die freie Radikale neutralisieren können.<br />
Freie Radikale sind instabile Moleküle, die<br />
Zellschäden verursachen können und mit<br />
zahlreichen Krankheiten, darunter Krebs und<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in Verbindung<br />
gebracht werden. Die antioxidativen Eigenschaften<br />
von Ellagitanninen können dazu<br />
beitragen, den Körper vor oxidativem Stress<br />
zu schützen und die Zellalterung zu verlangsamen.<br />
Entzündungshemmende Wirkung<br />
Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass<br />
Ellagitannine entzündungshemmende Eigenschaften<br />
besitzen. Chronische Entzündungen<br />
werden zunehmend als Ursache für eine<br />
Vielzahl von Krankheiten erkannt, einschließlich<br />
Diabetes, Arthritis und Alzheimer. Die<br />
Fähigkeit der Ellagitannine, Entzündungen zu<br />
reduzieren, könnte daher dazu beitragen, das<br />
Risiko für diese Erkrankungen zu verringern<br />
und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.<br />
LEBEN IN BALANCE<br />
| 21
Grüner Tee und Epigallocatechingallat<br />
(EGCG): Ein starkes Duo für die Gesundheit<br />
Grüner Tee ist ein weiteres Nahrungsmittel,<br />
das für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften<br />
bekannt ist. Eine seiner wichtigsten<br />
bioaktiven Verbindungen ist Epigallocatechingallat<br />
(EGCG), ein starkes Antioxidans, das<br />
zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. 2<br />
Antikarzinogene Eigenschaften von EGCG<br />
Eine der beeindruckendsten Eigenschaften<br />
von EGCG ist seine potenzielle Fähigkeit, das<br />
Krebsrisiko zu verringern. Studien haben gezeigt,<br />
dass EGCG das Wachstum von Krebszellen<br />
hemmen und die Ausbreitung von Tumoren<br />
verlangsamen kann. Darüber hinaus könnte es<br />
auch helfen, die Bildung neuer Blutgefäße zu<br />
blockieren, die für das Tumorwachstum erforderlich<br />
sind (Angiogenese) zu unterdrücken.<br />
Hinweis: Einen besonders hohen Gehalt an<br />
EGCG haben Sencha Tees. „Sen“ bedeutet so<br />
viel wie „gedämpft“ und „cha“ Tee. Unter den<br />
Senchas gibt es viele verschiedene Sorten<br />
mit unterschiedlich hohem EGCG-Gehalt.<br />
Catechine wie Tannine sind Bitterstoffe und<br />
schmecken entsprechend. Auch verträgt nicht<br />
jeder gleich die Qualitäten mit sehr hohem<br />
EGCG-Gehalt (z.B. Benifuuki). Haben Sie sich<br />
eine größere Menge für den Tag vorbereitet,<br />
hilft ein Schuss Zitronensaft (nach Dr. Mohr)<br />
um die wertvollen Inhaltsstoffe vor Oxidation<br />
zu schützen.<br />
Wer die herbe Note von wirkstoffreichem<br />
grünem Tee nicht mag oder grünen Tee nicht<br />
verträgt, für den kann Grüntee-Extrakt (z.B. in<br />
Kapselform) eine Alternative sein. Wohldosierte<br />
Formulierungen bester Qualität finden Sie<br />
im Reformhaus.<br />
Synergistische Wirkung von<br />
Granatapfelmuttersaft und Grüner Tee<br />
Förderung der Herzgesundheit<br />
Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass<br />
die Kombination von Granatapfelmuttersaft<br />
und Grünem Tee eine synergistische Wirkung<br />
haben kann, die ihre individuellen gesundheitlichen<br />
Vorteile verstärkt. Diese Synergie ist<br />
wahrscheinlich auf die vielfältigen bioaktiven<br />
Verbindungen in beiden Pflanzen zurückzuführen,<br />
die gemeinsam entzündungshemmende,<br />
antioxidative und antikarzinogene Effekte<br />
ausüben können. 3<br />
EGCG kann auch dazu beitragen, die Herzgesundheit<br />
zu fördern, indem es den Cholesterinspiegel<br />
senkt und die Bildung von Plaque in<br />
den Arterien reduziert. Dies kann das Risiko<br />
für Herzerkrankungen wie Herzinfarkt und<br />
Schlaganfall verringern. Darüber hinaus hat<br />
Grüner Tee auch blutdrucksenkende Eigenschaften,<br />
die dazu beitragen können, den Blutdruck<br />
auf einem gesunden Niveau zu halten.<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Fazit<br />
BUCH-Empfehlungen<br />
Die Erforschung von Xenohormesis und die Untersuchung<br />
der Wechselwirkungen zwischen<br />
Pflanzen und anderen Organismen haben dazu<br />
beigetragen, das Potenzial von Lebensmitteln<br />
wie Granatapfelmuttersaft und Grünem Tee<br />
für die Gesundheit besser zu verstehen. Die<br />
darin enthaltenen Wirkstoffe, Ellagitannine<br />
und EGCG, zeigen vielversprechende gesundheitliche<br />
Vorteile, darunter antioxidative,<br />
entzündungshemmende und antikarzinogene<br />
Eigenschaften. Mit der Integration dieser<br />
wertvollen Lebensmittel in Ihre Ernährung<br />
können Sie dazu beitragen, Ihr Wohlbefinden<br />
zu verbessern und das Risiko für verschiedene<br />
Krankheiten zu verringern.<br />
Einen guten Granatapfelmuttersaft und<br />
bekömmlichen Grüntee bekommen Sie im<br />
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| 23
ARTHROSE UND<br />
OSTEOARTHRITIS<br />
Pflanzenstoffe können helfen<br />
Ob zunehmendes Alter oder körperliche Belastung<br />
in Sport und Beruf: Gelenkschmerzen<br />
gelten als Volksleiden. Rund fünf Millionen<br />
Menschen in Deutschland leiden unter Arthrose<br />
und rund 700.000 unter Osteoarthritis,<br />
Tendenz steigend.<br />
Viele Menschen, die unter diesen Gelenkerkrankungen<br />
leiden, suchen nach Möglichkeiten,<br />
schulmedizinische Behandlungsmethoden<br />
mit naturheilkundlichen Therapien zu<br />
unterstützen. Doch was hilft?<br />
Während es sich bei der Arthrose um den<br />
Verschleiß des Knorpels handelt, der aufgrund<br />
des Alters oder durch starke körperliche<br />
Belastung entsteht, ist eine Arthritis<br />
eine entzündliche Erkrankung auf der Basis<br />
von Infektionen oder Autoimmungeschehen.<br />
Aus einer Arthrose kann sich aber auch eine<br />
Arthritis entwickeln, nämlich dann, wenn<br />
durch die ständige mechanische Reizung<br />
durch den Knorpelverschleiß entzündliche<br />
Prozesse im Gelenk entstehen. Umgekehrt<br />
kann eine fortgeschrittene Arthritis aufgrund<br />
des damit verbundenen Knorpelabbaus<br />
auch zu einer Arthrose führen.<br />
Während die schulmedizinischen Möglichkeiten<br />
zur Behandlung einer Arthrose relativ<br />
begrenzt sind, kommen bei Arthritis je nach<br />
Ursache entsprechende Medikamente zum<br />
Einsatz. Bei einer rheumatoiden Arthritis<br />
werden in der Regel anti-rheumatische Medikamente<br />
verschrieben.<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
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Vitamin C trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Knochen und für eine normale Knorpelfunktion bei. 2 Vitamin D<br />
trägt zu einer normalen Muskelfunktion bei. 3 Vitamin C trägt zur normalen Funktion des Nervensystems bei. 4 Vitamin C trägt dazu bei, die Zellen<br />
vor oxidativem Stress zu schützen.<br />
RL 02/2024
Metastudie identifiziert beste Pflanzenstoffe<br />
Eine australische Studie an der Universität<br />
Sydney hat in einer Metaanalyse zahlreiche<br />
Studien zur naturheilkundlichen Behandlung<br />
von Osteoarthritis gesichtet und die eingesetzten<br />
Wirkstoffe miteinander verglichen.<br />
Dabei kam heraus: Ganz oben auf der Wirksamkeitsskala<br />
rangierten folgende Pflanzenstoffe:<br />
Curcumin, Boswellia serrata und<br />
Pycnogenol®. Geneinsam ist diesen drei Substanzen,<br />
dass sie starke Antioxidantien sind,<br />
entzündlichen Prozessen entgegenwirken<br />
und Schmerzen lindern. Bei Arthrose geraten<br />
die Knorpelzellen nämlich zunehmend unter<br />
oxidativen Stress, was wiederum entzündliche<br />
Prozesse fördert und dazu führt, dass<br />
verstärkt Enzyme gebildet werden, die zum<br />
Knorpelabbau beitragen. Da oxidativer Stress<br />
und Entzündungen ein wesentlicher Faktor<br />
in der Entstehung von Gelenkerkrankungen<br />
sind, stellen antientzündlich und antioxidativ<br />
wirkende Pflanzenstoffe ideale Angriffspunkte<br />
für die Behandlung von Osteoarthritis dar.<br />
zudem fettlöslich ist,<br />
wird es in der wässrigen<br />
Umgebung des<br />
Darmes nur schlecht<br />
absorbiert und zu 90<br />
Prozent wieder ausgeschieden.<br />
Man müsste<br />
Unmengen von Kurkuma<br />
essen, um eine Wirkung<br />
zu erzielen. Wirklich<br />
effektiv sind nur Curcumin-<br />
Extrakte, deren Bioverfügbarkeit<br />
erhöht wurde. Die beste<br />
Möglichkeit ist die Kombination mit<br />
Cyclodextrin, bei der jedes einzelne Curcumin-<br />
Molekül in einen wasserlöslichen Cyclodextrin-<br />
Mantel (einer Art von Stärke) eingeschlossen<br />
wird, der es zur Darmwand transportiert. Durch<br />
dieses natürliche Verfahren kann das Curcumin<br />
über 40-mal besser aufgenommen werden als<br />
pures Curcumin oder Kurkumapulver. Und: Im<br />
Gegensatz zu anderen Bioverfügbarkeitsverstärkern<br />
wie Piperin und Polysorbaten sind für<br />
Cyclodextrin keine Nebenwirkungen bekannt.<br />
Curcumin<br />
Pycnogenol ®<br />
Curcumin ist ein sehr wirksamer Pflanzenstoff<br />
aus der Kurkumaknolle für die Behandlung<br />
von Arthrose und Arthritis. So unterdrücken<br />
Curcumin und Tetrahydrocurcumin bestimmte<br />
Entzündungsbotenstoffe und kollagenabbauende<br />
Enzyme und lindern die Schmerzen und die<br />
Knorpeldegeneration. Mehrere Studien konnten<br />
zudem zeigen, dass Curcumin konventionellen<br />
Therapien, z.B. mit Medikamenten wie Diclofenac<br />
oder Ibuprofen nicht unterlegen war und<br />
die Ergebnisse besser waren, wenn Curcumin<br />
ergänzend verabreicht wurde. Problem ist<br />
allerdings, dass in Kurkuma nur zwei bis fünf<br />
Prozent Curcumin enthalten ist. Da Curcumin<br />
Pycnogenol® ist ein Extrakt aus der Rinde der<br />
französischen Meereskiefer, der eine natürlich<br />
programmierte Kombination aus Sekundären<br />
Pflanzenstoffen enthält, zu denen<br />
Procyanidine, Bioflavonoide (z.B. Catechin,<br />
Taxifolin) und Organische Säuren (Ferulasäure,<br />
Kaffeesäure) gehören. Die französische<br />
Meereskiefer wurde vor rund 160 Jahren von<br />
Napoleon III zum Küstenschutz entlang der<br />
französischen Atlantikküste gepflanzt und<br />
wächst auch nur dort. Die widrigen Umstände<br />
(starke Sonneneinstrahlung, salzige,<br />
windige Meeresluft) haben dazu geführt,<br />
dass die Meereskiefer eine Vielzahl an<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
schützenden Sekundären<br />
Pflanzenstoffen ausgebildet<br />
hat. Diese zeigen<br />
eine bemerkenswerte<br />
entzündungshemmende<br />
Wirkung, die sogar eine<br />
höhere Aktivität hat<br />
als Hydrocortison. Die<br />
Pflanzenstoffe aus Pycnogenol®<br />
können sogar<br />
in der Synovialflüssigkeit<br />
der Gelenke nachgewiesen<br />
werden, d.h. sie<br />
wirken direkt auf die Entzündungsquelle.<br />
Mehrere Placebo-kontrollierte<br />
Studien haben gezeigt, dass Menschen, die<br />
über drei Monate Pycnogenol® eingenommen<br />
haben, deutlich weniger Schmerzen hatten.<br />
Hinzu kommt, dass Pycnogenol® Gene aktiviert,<br />
die an der Kollagen-Neubildung und<br />
der Hyaluronsäure-Synthese beteiligt sind.<br />
Boswellia (Weihrauch)<br />
Auch Boswellia serrata zählt zu den Pflanzenstoffen,<br />
die sich in der komplementären<br />
Behandlung von Gelenkerkrankungen als<br />
wirksam erwiesen haben. In der ayurvedischen<br />
Heilkunde wird Weihrauch als Salai<br />
Guggul bereits seit Jahrtausenden eingesetzt.<br />
Auch der Weihrauchbaum wächst in widrigen<br />
Gebieten entlang des Himalayas sowie im<br />
nördlichen und mittleren Indien und hat eine<br />
Fülle wirkungsvoller Sekundärer Pflanzenstoffe<br />
ausgebildet, die in seinem Harz zu<br />
finden sind. Hauptwirkstoffe bilden hier die<br />
Boswelliasäuren, die ebenso wie die vorgenannten<br />
Pflanzenstoffe entzündungshemmende,<br />
antioxidative und schmerzlindernde<br />
Eigenschaften haben. So hat eine Metastudie<br />
gezeigt, dass Boswellia bei Osteoarthritis-<br />
Patienten Schmerzen, Gelenksteifheit und<br />
Gelenkfunktion verbessern konnte.<br />
Hagebutten<br />
Auch für die Hagebutte (Rosa canina) ist der<br />
erfolgreiche Einsatz zur Behandlung von<br />
Arthrose gut dokumentiert: Mehrere randomisierte,<br />
Placebo-kontrollierte Doppelblindstudien<br />
haben die Wirksamkeit der Behandlung<br />
sowie die ausgezeichnete Verträglichkeit<br />
gezeigt. Habebutten haben einen hohen<br />
Anteil an dem Antioxidans Vitamin C, das für<br />
die Biosynthese von Kollagen essentiell ist.<br />
Zudem liegt bei Patienten mit rheumatoider<br />
Arthritis oft ein Vitamin-C-Mangel vor. Auch<br />
andere Hagebuttenbestandteile weisen entzündungshemmenden<br />
Aktivitäten auf.<br />
Uwe Schröder vom Deutschen Institut<br />
für Sporternährung e.V.<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
| 27
Sekundäre<br />
Pflanzenstoffe<br />
Unterschätzte Helfer<br />
für den Darm<br />
Dass ein intaktes<br />
Mikrobiom eine<br />
wichtige Voraussetzung<br />
dafür ist,<br />
dass unser Körper die<br />
guten Mikronährstoffe<br />
aufnimmt und<br />
die schlechten Erreger<br />
aussperrt, hat sich<br />
mittlerweile herumgesprochen.<br />
Auch dass die Ernährung<br />
hier eine sehr wichtige Rolle spielt.<br />
Die nützlichen Bakterien lieben besonders<br />
Obst und Gemüse. Aber nicht nur wegen der<br />
darin enthaltenen Ballaststoffe, sondern<br />
auch wegen der Sekundären Pflanzenstoffe.<br />
Denn auch sie haben wie viele Ballaststoffe<br />
eine prebiotische Wirkung, dienen also den<br />
Darmbakterien als Futter. Darüber hinaus<br />
wirken Sekundäre Pflanzenstoffe im Darm<br />
antioxidativ und antientzündlich.<br />
Metastudie identifiziert beste Pflanzenstoffe<br />
Durch die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten<br />
in den letzten Jahrzehnten hin<br />
zu mehr Fastfood und Süßigkeiten anstatt<br />
Obst und Gemüse, ist<br />
die Ballaststoffaufnahme<br />
stark zurück<br />
gegangen. Im Durchschnitt<br />
sind es rund<br />
20 Gramm pro Tag.<br />
Empfehlenswert wären<br />
laut Deutscher Gesellschaft<br />
für Ernährung<br />
e.V. (DGE) jedoch mindestens<br />
30 Gramm. Die DGE empfiehlt<br />
zudem Erwachsenen mindestens 400 g<br />
Obst und Gemüse pro Tag zu verzehren, und<br />
zwar nicht nur für eine ideale Vitamin- bzw.<br />
Mineralstoffzufuhr, sondern auch wegen der<br />
enthaltenen Sekundären Pflanzenstoffe. Diese<br />
Substanzen schützen die Pflanzen vor widrigen<br />
Umwelteinflüssen und haben auch auf<br />
den menschlichen Organismus eine gesundheitsfördernde<br />
Wirkung. Neueste Studien<br />
belegen, dass Stoffe wie die Anthozyane aus<br />
roten Früchten, das Lycopin aus der Tomate,<br />
das OPC aus Äpfeln oder das Glucoraphanin<br />
aus Brokkoli einen wertvollen Beitrag zu<br />
unserer Gesundheit leisten. In ihrer Gesamtheit<br />
können sie antioxidativ, antimikrobiell,<br />
antithrombotisch und immunmodulierend<br />
wirken.<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Darmpräparat mit Vierfach-Formel!<br />
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RL 02/2024
ist dabei besonders wertvoll für die Darmflora.<br />
Die dabei entstehenden kurzkettigen<br />
Fettsäuren versorgen die Darmschleimhaut<br />
mit Energie. Das ist deshalb besonders wichtig,<br />
weil die Darmzellen, die Enterozyten, zu<br />
den sich am häufigsten erneuernden Zellen<br />
gehören und daher besonders viel Energie benötigen.<br />
Zudem senken die kurzkettigen Fettsäuren<br />
den pH-Wert im Darm und machen<br />
es damit pathogenen Keimen schwerer, sich<br />
langfristig im Darm anzusiedeln.<br />
Besonders wirksam: Zitrusflavonoide<br />
Bioaktive Pflanzenstoffe fördern<br />
das Gleichgewicht im Darm<br />
Und auch das darmbasierte Immunsystem<br />
profitiert von der immunmodulierenden<br />
Funktion der Sekundären Pflanzenstoffe.<br />
Denn sie können, bei einer ausreichenden<br />
Zufuhr, das Darmgleichgewicht beeinflussen<br />
und eine präventive oder sogar therapeutische<br />
Wirkung ausüben. Darüber hinaus<br />
können Sekundäre Pflanzenstoffe Einfluss<br />
auf die Mikrobiota in Bezug auf Allergien,<br />
chronische oder kardiovaskuläre Erkrankungen,<br />
Zellveränderungen, den Energiestoffwechsel<br />
und den Appetit nehmen. So belegt<br />
beispielsweise eine Studie, dass bei einer regelmäßigen<br />
Aufnahme von Kakaoflavanolen<br />
die Barrierefunktion des Darms verbessert<br />
werden kann.<br />
Im Schnitt schaffen es rund 90 bis 95 Prozent<br />
der Sekundären Pflanzenstoffe, unbeschadet<br />
im Dickdarm anzukommen. Was viele nicht<br />
wissen: Diese Pflanzenstoffe werden wie Ballaststoffe<br />
von den Darmbakterien als Futter<br />
genutzt und haben damit auch einen prebiotischen<br />
Effekt. Die aufgespalteten bioaktiven<br />
Substanzen gelangen dann über die Darmschleimhaut<br />
in die verschiedenen Gewebe,<br />
in denen sie ihre volle Wirkung entfalten<br />
können. Der Abbau dieser natürlichen Stoffe<br />
Eine Gruppe von Sekundären Pflanzenstoffen<br />
ist in Bezug auf die Darmgesundheit offenbar<br />
ganz besonders zu empfehlen: Flavonoide aus<br />
Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen.<br />
Dazu zählen das Hesperidin und Naringin. Es<br />
gibt mittlerweile Präparate für die Darmflora,<br />
die durch solche Flavonoidkomplexe ergänzt<br />
werden. Der Grund: Neueste Studien zeigen,<br />
dass sie im Darm eine antioxidative und antientzündliche<br />
Wirkung entfalten und auch<br />
die Darmbarriere stärken. So konnte unter<br />
anderem gezeigt werden, dass durch eine<br />
12-wöchige Einnahme dieser Zitrusflavonoidkomplexe<br />
ein deutlich niedriger Wert des sogenannten<br />
„fäkalen Calprotectins“ gemessen<br />
werden konnte. Das Calprotectin ist ein Marker<br />
für eine Entzündung der Darmschleimhaut<br />
und eine hohe Pathogenbelastung im<br />
Darm. Auch die Produktion von kurzkettigen<br />
Fettsäuren wie Butyrat und Propionat konnte<br />
durch die Einnahme von Zitrusflavonoidkomplexen<br />
erhöht<br />
werden, wodurch<br />
wiederum die<br />
Darmbarriere<br />
gestärkt<br />
und Entzündungsprozessen<br />
entgegengewirkt<br />
wird.<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Schon ein Burger kann folgen haben<br />
Wie wichtig es ist, Entzündungsprozesse<br />
im Darm einzudämmen, zeigt eine Untersuchung<br />
eines Wissenschaftlerteam aus<br />
Hamburg, die vor Kurzem im Fachmagazin<br />
Nature Immunology beschrieben wurde. So<br />
kann nämlich bereits eine kurzfristige Umstellung<br />
der Ernährung von normalem Essen<br />
auf Fast Food das Immunsystem beeinträchtigen<br />
und zu einer höheren Anfälligkeit für<br />
bakterielle Infektionen führen. Dafür reiche<br />
den Forschern zufolge bereits ein einziger<br />
Besuch im Fast Food Restaurant. Eine andere<br />
Studie von Forschern der Universität Pittsburgh,<br />
USA, hat gezeigt: 14 Tage fettreiche<br />
und ballaststoffarme Ernährung, die hauptsächlich<br />
aus Hamburgern, Wurst, Pommes<br />
frites und Süßigkeiten besteht, führt dazu,<br />
dass Entzündungswerte im Darm ansteigen.<br />
Bei der Wahl des Probiotikums<br />
auf Qualität achten<br />
Neben den Sekundären Pflanzenstoffen sind<br />
auch Probiotika eine gute Möglichkeit, die<br />
Darmflora zu unterstützen. Ein wichtiges<br />
Qualitätskriterium für Probiotika ist das<br />
‚Multi-Species-Konzept‘. Man könnte es auch<br />
kurz mit dem Slogan ‚Viele Bakterienstämme<br />
für viele Anforderungen‘ beschreiben.<br />
Mittlerweile gibt es Darmflora-Präparate<br />
mit über 20 Stämmen. Wichtig ist auch eine<br />
hohe Dosierung, das heißt zwischen 24 und<br />
160 Milliarden Milchsäurebakterien pro Tag.<br />
Gute Probiotika-Präparate zeichnen sich<br />
zudem dadurch aus, dass die ausgewählten<br />
Stämme eine überdurchschnittlich hohe<br />
Stabilität gegen unterschiedliche antibiotische<br />
Substanzen aufweisen und gut an der<br />
Darmschleimhaut anhaften. Optimal ist es,<br />
wenn die Bakterien durch eine säureresistente<br />
pflanzliche Cellulosekapsel gegen Magen-<br />
und Gallensäure geschützt werden. Auch die<br />
Ergänzung mit B-Vitaminen ist sinnvoll, da<br />
diese das Wachstum der guten Bakterien im<br />
Darm fördern.<br />
Fazit: Für die Pflege einer gesunden<br />
Darmflora ist eine ausgewogene Ernährung<br />
mit viel Gemüse und Obst, Ballaststoffen<br />
und fermentierten Lebensmitteln<br />
wichtig. Unterstützen lässt sich dies mit<br />
hochwertigen Vitalstoffkonzentraten, die<br />
einen standardisierten Anteil an Sekundären<br />
Pflanzenstoffen beinhalten und<br />
hochdosierten Darmflora-Präparaten, die<br />
idealerweise mit Sekundären Pflanzenstoffen<br />
kombiniert sind.<br />
Dr. Mathias Oldhaver<br />
Artikel und mehr<br />
online<br />
| 31
BESSER DURCH DIE<br />
WECHSELJAHRE<br />
mit Omega-3-Fettsäuren<br />
Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im<br />
Leben jeder Frau, geprägt von Veränderungen<br />
im Hormonhaushalt und damit verbundenen<br />
Herausforderungen. In dieser Zeit gewinnen<br />
Omega-3-Fettsäuren eine noch größere Bedeutung<br />
als Bausteine unserer Zellmembranen.<br />
Der Rückgang von Östrogen und Progesteron<br />
kann zu vielfältigen Beschwerden wie Hitzewallungen,<br />
Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen<br />
führen. Doch mit der richtigen<br />
Ernährung können wir diesen Abschnitt<br />
unseres Lebens leichter bewältigen.<br />
Omega-3-Mangel und Depressionen<br />
Ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren kann nicht<br />
nur die Stimmung beeinträchtigen, sondern<br />
auch mit Depressionen in Verbindung gebracht<br />
werden. Die Fettsäuren sind integraler Bestandteil<br />
unserer Nervenzellen und beeinflussen<br />
die Serotonin-Rezeptoren, deren Funktionsfähigkeit<br />
wiederum das Gleichgewicht<br />
an Glückhormonen beeinflusst. Eine gute<br />
Omega-3-Versorgung kann somit auch dazu<br />
beitragen, Depressionen vorzubeugen.<br />
Omega-3-Fettsäuren sind keine bloßen Nährstoffe<br />
– sie sind kraftvolle Verbündete für<br />
unsere Gesundheit. In einer Zeit, in der unser<br />
Organismus mehr denn je auf Vitalstoffe angewiesen<br />
ist, können Omega-3-Fettsäuren die<br />
Nahrung wirksam unterstützen.<br />
Östrogene sind an der Übertragung von Neurotransmittern<br />
beteiligt. Durch die Senkung des<br />
Östrogenspiegels während der Wechseljahre<br />
können deshalb Konzentration, Erinnerungsvermögen,<br />
Stimmung oder Schlaf negativ<br />
beeinflusst werden. Omega-3-Fettsäuren<br />
können hilfreich unterstützen. Sie stehen in<br />
Interaktion mit dem Immunsystem und dem<br />
Nervensystem und beeinflussen maßgeblich<br />
die Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und<br />
Melatonin – Schlüsselakteure für unsere Stimmung<br />
und einen erholsamen Schlaf.<br />
Ballaststoffe und Pflanzenhormone<br />
Zusätzlich zu Omega-3-Fettsäuren spielen<br />
Ballaststoffe und pflanzliche Hormone eine<br />
entscheidende Rolle bei der Linderung von<br />
Wechseljahresbeschwerden. Ballaststoffreiche<br />
Nahrung fördert die Verdauung<br />
und beugt Darmträgheit<br />
vor. Empfehlenswert<br />
sind mindestens 30<br />
Gramm Ballaststoffe pro<br />
Tag, die in Lebensmitteln<br />
wie Leinsamen, Nüssen, Hülsenfrüchten<br />
und Gemüse zu<br />
finden sind.<br />
Die Vielfalt der Nahrung geht weit über Eiweiß,<br />
Fett und Kohlenhydrate hinaus. Lebensmittel<br />
wie Hülsenfrüchte, Erdbeeren, Brokkoli,<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Hafer, Nüsse, Samen, Trockenfrüchte und Olivenöl<br />
enthalten z.B. Phytoöstrogene – Pflanzenstoffe, die<br />
ähnliche Eigenschaften wie Östrogene aufweisen.<br />
Egal, ob Sie sich in der Peri- oder Post-Menopause<br />
befinden – Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen<br />
Quellen wie Leinöl, Hanföl oder Walnussöl sollten<br />
ebenso auf Ihrem Speiseplan stehen wie aquatische<br />
Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl oder fettreichen<br />
Fischen. Eine ausgewogene Ernährung nach<br />
dem Vorbild der Budwig Ernährung, mit hochwertigen<br />
Omega-3-Pflanzenölen, reichlich Gemüse,<br />
Milchprodukten, Vollkornprodukten, Nüssen und<br />
Saaten, kann dazu beitragen, Wechseljahresbeschwerden<br />
effektiv zu mildern.<br />
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Protein Porridge mit<br />
Fenchel-Karotten und Grünkohl<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
Zutaten:<br />
1 Stück(e) Karotte<br />
2 cm Ingwer<br />
1 Tl Fenchelsameen<br />
180 ml Wasser<br />
4 El Dr. Budwig Protein Porridge<br />
1 Handvoll Grünkohl<br />
2 El Dr. Budwig Omega-3 <strong>Öl</strong><br />
1 El fermentierter oder eingelegter Ingwer (optional)<br />
1 El (fermentierter) Hummus<br />
1 El Dr. Budwig Energiemix<br />
Zubereitung:<br />
1. Die Karotte raspeln, den Ingwer fein hacken und<br />
zusammen mit dem Fenchel und 50 ml Wasser<br />
andünsten. Anschließend das Dr. Budwig Porridge<br />
und das restliche Wasser einrühren.<br />
2. Unter Rühren aufkochen und bei geringer Hitze<br />
1-2 Min. köcheln lassen. Kurz abkühlen lassen und<br />
parallel den Grünkohl leicht andünsten.<br />
3. Das Porridge in eine Schüssel füllen und Dr.<br />
Budwig Omega-3 <strong>Öl</strong> unterrühren.<br />
4. Den Grünkohl, Ingwer und Hummus zusammen<br />
mit dem Dr. Budwig Energiemix auf das Porridge<br />
geben und genießen.<br />
Veganes Budwig Protein Porridge<br />
mit Buchweizen und Haselnüssen<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />
Zutaten:<br />
1 El Buchweizen<br />
4 Stück(e) Haselnüsse<br />
1 Stück(e) Apfel klein<br />
3 El Dr. Budwig Protein Porridge<br />
1 El Dr. Budwig Energiemix Dattel-Hanf<br />
200 ml pflanzlicher Drink<br />
2 El Dr. Budwig Omega-3 <strong>Öl</strong><br />
1 Spritzer evtl. Ahornsirup<br />
Zubereitung:<br />
1. Den Buchweizen zur Vorbereitung heiß und ggfs.<br />
mehrmals gut waschen oder über Nacht einweichen.<br />
Anschließend gut trocknen lassen.<br />
2. Die Haselnüsse hacken. Den Apfel waschen,<br />
putzen und in Würfel oder Stifte schneiden.<br />
3. Die Haselnüsse und den getrockneten Buchweizen<br />
in einer Pfanne bei mittlerer Hitze ohne<br />
Fettzugabe leicht anrösten.<br />
4. Dr. Budwig Porridge in Pflanzendrink einrühren<br />
und unter Rühren aufkochen und bei geringer<br />
Hitze 1-2 Minuten köcheln lassen. Dr. Budwig<br />
Energiemix anschließend einrühren. Kurz abkühlen<br />
lassen. Das Dr. Budwig Omega-3 <strong>Öl</strong> und nach<br />
Belieben etwas Ahornsirup unterrühren und die<br />
Apfelstücke hinzugeben. Zum Schluss die Haselnuss-Buchweizen-Mischung<br />
darüber streuen.<br />
34 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Budwig Creme mit Kurkuma-Birnenmus<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
1 Stück(e) Birne<br />
1 El Wasser<br />
0.5 Stück(e) Grapefruit<br />
150 g Magerquark oder Sojaquark<br />
2 El (pflanzliche) Milch<br />
2 El Dr. Budwig Leinöl<br />
0.5 cm Kurkuma<br />
1 Prise(n) Pfeffer<br />
1 Tl Honig<br />
1 El Dr. Budwig Energiemix<br />
1. Die Birne vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in<br />
kleine Stücke schneiden. Mit einem EL Wasser in einen Topf<br />
geben, ca. 5 Minuten gar köcheln lassen und anschließend zu<br />
Birnenmus pürieren.<br />
2. Die Grapefruit auspressen. Dann den Quark, die Milch, den<br />
Grapefruitsaft und das Dr. Budwig Leinöl in eine Schale füllen.<br />
Den Kurkuma dazu reiben, eine Prise schwarzen Pfeffer und<br />
alles glattrührend bis kein <strong>Öl</strong> mehr sichtbar ist.<br />
3. Die Budwig Creme mit Honig, dem Birnenmus und Energiemix<br />
garnieren und genießen.<br />
| 35
Hülsenfrüchte<br />
neu entdeckt<br />
2. SÜSSLUPINEN<br />
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36 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Eiweiß aus Süßlupinen<br />
Unter vollwertigem Eiweiß versteht man<br />
eine Eiweißquelle, die alle acht essentiellen,<br />
das heißt zufuhrnotwendigen Aminosäuren<br />
enthält: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin,<br />
Phenylalanin, Threonin, Tryptophan<br />
und Valin. Süßlupinen bieten alle acht, und<br />
zwar in einer für den menschlichen Körper<br />
leicht verwertbaren Form. Limitierend, also<br />
am wenigsten vorhanden, ist der Gehalt an<br />
Tryptophan. Getreide außer Mais ist dafür<br />
eine gute Quelle, ebenso Hefeflocken, weshalb<br />
Getreide-Hülsenfrucht-Kombinationen<br />
empfehlenswert sind.<br />
Allgemeine Informationen zum Thema Hülsenfrüchte<br />
und Eiweißversorgung standen<br />
in Heft 54, reform leben.<br />
GEMÜSE MIT SÜSSLUPINEN<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 35 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
Süßlupinen aus dem Glas (ca. 200 g)<br />
1 Stange Lauch bzw. Porree<br />
4 mittelgroße Karotten<br />
2 kleine Zucchini<br />
1 Aubergine<br />
1 große Zwiebel<br />
1 El Rapsöl<br />
passierte Tomaten (700 ml)<br />
1 Tl Gemüsebrüh-Extrakt<br />
Pfeffer<br />
Süßlupinen in ein Sieb abgießen, abspülen und abtropfen lassen.<br />
Lauch, Karotten, Zucchini, Aubergine waschen, putzen, in mundgerechte<br />
Stücke schneiden.<br />
Zwiebel schälen, hacken. <strong>Öl</strong> in einem Topf oder in einer Pfanne mit<br />
Deckel erwärmen, Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Gemüse zugeben<br />
und bei geschlossenem Deckel dünsten. Immer mal wieder<br />
umrühren.<br />
Passierte Tomaten hinzufügen, würzen und Lupinenkerne unterrühren.<br />
Alles zusammen weitere fünf Minuten köcheln lassen.<br />
| 37
Süßlupinenkerne kochen<br />
Rohe Süßlupinenkerne über Nacht in Wasser einweichen; mindestens zwölf Stunden.<br />
Am nächsten Tag abgießen und mit frischem Wasser bedeckt circa eine Stunde<br />
bei geringer Hitze kochen lassen. Abgießen. Vorgekochte Kerne aus dem Glas können<br />
sofort ins Sieb zum Abtropfen geschüttet werden.<br />
PFANNKUCHEN MIT SÜSSLUPINENMEHL<br />
SÜSSLUPINENSALAT MIT FETA UND TOMATEN<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 25 Minuten<br />
Zutaten für 4 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zutaten:<br />
60 g Süßlupinenmehl<br />
120 g Dinkelvollkornmehl<br />
1/2 Tl Zimtpulver<br />
1 Prise Salz<br />
1/2 Tl Backpulver<br />
330 ml Vollmilch (oder Lupinendrink, Haferdrink<br />
…)<br />
Rapsöl zum Braten<br />
Ahornsirup<br />
Heidelbeeren<br />
Süßlupinen aus dem Glas (ca. 200 g)<br />
1/2-1 Salatgurke<br />
ca. 16 Cherrytomaten<br />
1 rote Zwiebel<br />
200 g Feta-Käse<br />
Dressing:<br />
2 EL Olivenöl<br />
Saft einer Zitrone<br />
Salz, Pfeffer, etwas Chilipulver<br />
1 Handvoll frische Petersilie<br />
Zubereitung:<br />
Zubereitung:<br />
Süßlupinenmehl, Dinkelvollkornmehl, Zimtpulver,<br />
die Prise Salz, Backpulver und Milch zu einem geschmeidigen<br />
Teig verrühren. Zehn Minuten quellen<br />
lassen. Heidelbeeren waschen und in einem Sieb<br />
abtropfen lassen. <strong>Öl</strong> in einer Pfanne erhitzen. Pfannkuchen<br />
nach und nach backen.<br />
Fertige Pfannkuchen stapeln und nach Belieben mit<br />
Ahornsirup beträufeln. Mit Heidelbeeren dekorieren.<br />
Süßlupinen in ein Sieb abgießen, abspülen und abtropfen<br />
lassen. Gurke waschen und raspeln. Cherrytomaten<br />
waschen und halbieren. Zwiebel schälen<br />
und in schmale Streifen schneiden. Zitrone auspressen.<br />
Petersilie waschen und hacken.<br />
Alle Zutaten bis auf den Feta-Käse in eine Schüssel<br />
geben, gut miteinander vermischen.<br />
Feta in kleine Würfel schneiden, unterheben.<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
Produkte aus Süßlupinen<br />
Unverarbeitet werden Süßlupinenkerne<br />
kaum angeboten. Sie müssten auf Bitterstoffe<br />
geprüft werden, ob sie für den<br />
Verzehr geeignet sind. Bei vorgekochten<br />
Kernen im Glas ist dies gegeben. Schrot<br />
und Mehl aus Süßlupinen ist in Reformhäusern<br />
und im Naturkosthandel erhältlich.<br />
Manchmal stehen sie im Regal<br />
für glutenfreie Produkte, da bei Zöliakie<br />
geeignet.<br />
Brote mit Süßlupinenschrot oder -mehl<br />
enthalten weniger Kohlenhydrate als<br />
normales Brot. Deshalb sind Süßlupinenzutaten<br />
in Low-Carb-Broten sowie<br />
Low-Carb-Backwaren zu finden.<br />
Bei anderen Produkten ersetzen<br />
Süßlupinenkerne oder Süßlupinenprotein<br />
Fleisch und Milch. Es gibt Süßlupinenburger,<br />
eine Art Bolognesesauce,<br />
Süßlupinendrink, Süßlupineneis usw.<br />
Sehr schmackhaft sind pflanzliche Brotaufstriche<br />
mit einem Anteil an Süßlupinensamen.<br />
Die Herstellung von Süßlupinenkaffee<br />
ähnelt dem Röstprozess von Kaffeebohnen.<br />
Die Süßlupinensamen werden<br />
eingeweicht, gekocht, geröstet, bis sie<br />
eine dunkle Farbe und ein reichhaltiges<br />
Aroma entwickeln. Danach werden sie<br />
gemahlen und können wie regulärer<br />
Kaffee aufgebrüht werden.<br />
Lupinen in der Landwirtschaft<br />
Lupinen reichern wie Bohnen, Erbsen,<br />
Klee den Boden mit Stickstoff an. Stickstoff<br />
brauchen Pflanzen um daraus<br />
Aminosäuren zu produzieren. Aus den<br />
Aminosäuren wiederum werden Eiweißstoffe,<br />
also Proteinbaustoffe, auch<br />
Enzyme, Chlorophyll und DNA, mit der<br />
das Erbgut weitergegeben wird.<br />
Lupinen leben in Symbiose mit sogenannten<br />
Knöllchenbakterien.<br />
Die Lupinen versorgen ihre<br />
„Untermieter“ mit Wasser und<br />
Zucker aus der Photosynthese.<br />
Im Gegenzug bekommen sie von den<br />
Bakterien den lebenswichtigen Stickstoff.<br />
Die Knöllchenbakterien binden<br />
gasförmigen Stickstoff aus der Bodenluft<br />
und wandeln diesen in pflanzenverfügbare,<br />
wasserlösliche Formen um.<br />
Lupinen werden auch immer öfter als<br />
Zwischenfrucht zur Bodenverbesserung<br />
angebaut. Neben der Anreicherung des<br />
Bodens mit Stickstoff ist interessant,<br />
dass die kräftigen Wurzeln verdichtete<br />
Böden durchdringen und auflockern<br />
können.<br />
| 39
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
BRIE-BUTTER<br />
Zutaten für 10 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
Zutaten:<br />
Zubereitung:<br />
100 g Brie, ohne Rinde<br />
70 g Butter<br />
Prise Salz<br />
Dem Brie die Rinde abschneiden und anschließend in kleine<br />
Stücke schneiden, um sicherzustellen, dass der Käse sich gut<br />
mit der Butter vermengt.<br />
Die Butter bei Zimmertemperatur zum Brie dazu geben und in<br />
einem Food Prozessor zerkleinern und gut vermischen, bis eine<br />
cremige Masse entsteht.<br />
Eine Prise Salz dazu geben – fertig!<br />
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40 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
e fo rm<br />
l e b e n<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
BROWNIE MIT FROSTING<br />
Zutaten für ca. 14 Stück<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
Zutaten Brownies:<br />
Zubereitung:<br />
Brownies:<br />
80 g gemahlene<br />
125 g weiche Butter Mandeln<br />
50 g Erythrit+Stevia 80 g gemahlene<br />
3 Eier<br />
Haselnüsse<br />
3 El Kakaopulver 80 g Schokolade<br />
1 Tl. Backpulver mind. 85 %<br />
¼ Vanilleschote 100 g weiche Butter<br />
Zutaten Frosting<br />
100 g Frischkäse 1 El Erythrit+Stevia<br />
Brownies:<br />
Die Eier trennen und anschließend das Eiweiß aufschlagen,<br />
bis es steif ist.<br />
Butter und Erythrit+Stevia „weiß“ schlagen. Anschließend die Eigelbe<br />
unterrühren. Nun Kakao, Vanille, Backpulver und die Nüsse<br />
unterrühren. Die Schokolade in feine Stücke schneiden und ebenfalls<br />
in den Teig geben. Dann vorsichtig den Eischnee unterheben.<br />
Den Teig, in eine eingefettete oder mit Backpapier ausgelegte, kleine<br />
Kuchenform geben.<br />
Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Umluft ca. 30 Minuten<br />
backen. Dann auskühlen lassen.<br />
<br />
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Frosting:<br />
Die weiche Butter in einer Schüssel so lange vermengen, bis eine<br />
weiche Creme entsteht. 1 EL Erythrit+Stevia hinzugeben und<br />
nochmals ca. 6 Minuten verrühren. Frischkäse dazu und alles<br />
erneut vermengen.<br />
| 41
eformleben informiert<br />
Blick in den Markt<br />
<br />
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Dr. Budwig Eldi-<strong>Öl</strong>e<br />
Darmflora plus select complex*<br />
Raab Creavitalis ® Kreatin Pulver<br />
Eldi-<strong>Öl</strong>e wurden von Dr. Johanna<br />
Budwig auf Basis hoch ungesättigter<br />
Fettsäuren und frei von jeglichen<br />
Zusatzstoffen entwickelt. Sie werden<br />
auch heute noch unter denselben Voraussetzungen<br />
produziert. Jetzt haben<br />
sie ein Facelifting erhalten. In neuer<br />
Optik in einer geschwärzten Glasflasche<br />
sind die empfindlichen Fettsäuren<br />
optimal geschützt und lassen sich<br />
mit einem praktischem Dosierspender<br />
gezielt auf die Haut aufbringen. Die<br />
Grundlage dieser nährenden Pflegeöle<br />
ist hochwertiges Bio-Leinöl. Sie sind<br />
reich an Linolsäure und Vitamin E aus<br />
Weizenkeimöl, das die Zellen vor oxidativem<br />
Stress schützt. Blüten- und<br />
ätherische <strong>Öl</strong>e wie Salbei, Ylang Ylang<br />
und Johanniskraut sorgen für einen<br />
angenehmen Duft. Sie sind für jeden<br />
Hauttyp geeignet.<br />
Erhältlich im Reformhaus oder unter<br />
www.dr-johanna-budwig.de.<br />
Darmflora Plus Select Complex* ist<br />
ein hochwertiger Komplex, der auf<br />
Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
entwickelt wurde. Dieses<br />
Produkt ermöglicht die tägliche Aufnahme<br />
von 160 Milliarden lebenden<br />
Milchsäurebakterien aus 22 sorgfältig<br />
ausgewählten Stämmen. Darüber hinaus<br />
enthält es nicht nur B-Vitamine,<br />
die die Schleimhäute im Darm 1 sowie<br />
das Immunsystem 2 unterstützen,<br />
sondern auch wertvolle Polyphenole<br />
aus hesperidinhaltigem Zitrusfrüchteextrakt,<br />
ergänzt durch Postbiotika<br />
(der PB-Formel). Hintergrund: Der<br />
Darm verstoffwechselt nicht nur<br />
Ballaststoffe, sondern auch Sekundäre<br />
Pflanzenstoffe.<br />
Mit all diesen Eigenschaften ist<br />
Darmflora Plus Select Complex* das<br />
Spitzenprodukt unter den Darmpräparaten<br />
und bisher einzigartig in<br />
seiner Art.<br />
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Neu aus dem Hause Raab Vitalfood.<br />
Raab Creavitalis® Kreatin Pulver ist<br />
ideal für jeden, der seine körperliche<br />
Leistungsfähigkeit steigern möchte.<br />
Kreatin Pulver ist ein Nahrungsergänzungsmittel<br />
für Erwachsene, die einer<br />
intensiven körperlichen Betätigung<br />
nachgehen, oder für Erwachsene über<br />
<strong>55</strong> Jahre, die regelmäßig Krafttraining<br />
betreiben. Die positive Wirkung stellt<br />
sich bei einer täglichen Aufnahme von<br />
3 g Kreatin in Verbindung mit Krafttraining<br />
ein.<br />
Das Kreatin Pulver kann auch bei<br />
einer vegetarischen und veganen Ernährung<br />
zu sich genommen werden.<br />
Es enthält keinerlei Stoffe tierischen<br />
Ursrpungs.<br />
Unser Creavitalis® Kreatin Pulver ist<br />
leicht zu mischen und ideal für alle,<br />
die ihre Trainingsziele<br />
erreichen wollen.<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
M E I N E G E S U N D H E I T 3.0<br />
<strong>reformleben</strong>.de<br />
Mehr Gesundheittipps finden Sie auf Instagram!<br />
| 43
eformleben informiert<br />
Gesundheits-News<br />
Löwenzahn und Brennnessel<br />
Kräuter für die Grüne Sauce<br />
Sport besser morgens oder abends?<br />
Freizeitsport aktiviert ohne zu erschöpfen.<br />
Der Körper kann danach<br />
innerhalb von ein bis zwei Stunden<br />
in den Erholungsmodus umschalten.<br />
Moderater Sport kann sowohl<br />
am Morgen als auch am Abend<br />
bis 21.00 Uhr betrieben werden.<br />
Er stört weder die anschließende<br />
Tagesarbeit noch das abendliche<br />
Einschlafen.<br />
Leistungssport sollte hingegen<br />
tagsüber stattfinden. Der Körper<br />
benötigt danach bis zu mehreren<br />
Stunden, um in den Erholungsmodus<br />
umschalten zu können.<br />
Findet intensiver Sport am Abend<br />
statt, kann er den Schlaf stören.<br />
Allerdings ist auch tagsüber nach<br />
erschöpfendem Training eine Ruhepause<br />
gut. Somit ist nach der Arbeit,<br />
aber deutlich vor der Schlafenszeit<br />
für intensives Training am besten.<br />
Die beiden sind als „Unkraut“ verschrien,<br />
aber können auch als gesunde<br />
Wildkräuter zu Tee werden<br />
oder gegessen werden.<br />
Die Blätter des Löwenzahns<br />
schmecken als Salat, die der<br />
Brennnessel zubereitet wie Spinat<br />
oder Pesto. Getrocknet für Tee<br />
sind sie ganzjährig erhältlich.<br />
Löwenzahn hilft gegen Völlegefühl<br />
und Blähungen. Gallefluss<br />
und Fettverdauung werden angeregt.<br />
Brennnesseln sind harntreibend<br />
und auch durchblutungsfördernd.<br />
Um unseren Körper nach<br />
dem Winter wieder in Schwung zu<br />
bringen und den Stoffwechsel anzuregen,<br />
eignen sich Löwenzahn<br />
und Brennnessel für eine Frühjahrskur.<br />
Kein anderes Gericht aus Hessen<br />
ist so bekannt wie die Grüne<br />
Sauce. In den Klassiker gehören<br />
diese Kräuter: krause Petersilie,<br />
Schnittlauch, Sauerampfer, Borretsch,<br />
Kresse, Kerbel, Pimpinelle.<br />
Auch wenn sie nicht in der Gegend<br />
wohnen, in der es diese Mischung<br />
abgepackt zu kaufen gibt, besorgen<br />
Sie sich möglichst viele der<br />
genannten Sorten. Dann frische<br />
Kräuter waschen, hacken, mit<br />
saurer Sahne verrühren, etwas<br />
Essig und <strong>Öl</strong> hinzufügen, mit Salz<br />
und Pfeffer abschmecken. Fertig<br />
ist ein Gericht, das nach Frühling<br />
schmeckt. Die Sauce passt zu Pellkartoffeln<br />
und gekochten Eiern<br />
oder zu gekochtem Rindfleisch.<br />
Ein Ei wie das andere?<br />
Traditionell kommen zu Ostern<br />
bunt gefärbte Eier in den Korb und<br />
auf den Tisch. Schauen Sie beim<br />
Einkauf auf den Eierstempel, besonders<br />
auf die erste Ziffer. Denn<br />
sie gibt Auskunft über die Haltungsform<br />
der Hühner.<br />
0 = ökologische Haltung<br />
und Biofutter<br />
1 = Freilandhaltung,<br />
aber konventionelles Futter<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
eformleben informiert<br />
2 = Bodenhaltung, also Stallhaltung<br />
und konventionelles<br />
Futter<br />
Die meisten Eier kommen inzwischen<br />
aus dieser Haltungsform.<br />
3 = Käfighaltung – in Kleingruppenvolieren<br />
ist nur noch<br />
bis 2025 erlaubt. Käfighaltung<br />
(in Legebatterien) ist seit 2010<br />
in Deutschland verboten.<br />
Wer noch mehr tun will als auf<br />
den Stempel zu achten, kann Eier<br />
vom Zweinutzungshuhn kaufen.<br />
Darunter versteht man Hühner,<br />
die sowohl zur Eier- als auch zur<br />
Fleischerzeugung gehalten werden.<br />
Männliche Küken von reinen<br />
Eierrassen werden gleich nach<br />
dem Schlüpfen getötet, zur Mast<br />
verwendet werden so genannte<br />
Fleischrassen.<br />
Alternativ dazu sind Bruderhahn-<br />
Initiativen. Die eigentlich unwirtschaftliche<br />
Mast der Hähne<br />
wird durch den Verkauf der Eier<br />
„gesponsert“. Heißt: Die Eier sind<br />
um einige Cent teurer als andere<br />
Eier und dank dieser zusätzlichen<br />
Einnahmen können die Bruderhähne<br />
einige Wochen leben.<br />
Verdauung, denn sie kurbeln die<br />
Produktion von Magensäure und<br />
Gallenflüssigkeit an. Bitteres verringert<br />
außerdem das Hungergefühl<br />
und reduziert die Lust auf Süßes.<br />
Schmecken allerdings Zucchini,<br />
Gurken oder Kürbis bitter, stecken<br />
unerwünschte giftige Pflanzenstoffe<br />
drin. Bei Grapefruit ist zu bedenken,<br />
dass der Saft Medikamentenwirkungen<br />
abschwächen oder verstärken<br />
kann.<br />
Manko: Bereits gefärbte Eier<br />
müssen bisher nicht gekennzeichnet<br />
werden. Auch wenn Eier<br />
in Fertigprodukten wie Kuchen<br />
verarbeitet sind, müssen Verbraucher<br />
nicht erfahren, aus welcher<br />
Haltungsform die verarbeiteten<br />
Eier stammen.<br />
Auf dem Eierstempel für lose<br />
Ware geht es mit dem Länderkürzel<br />
weiter – zum Beispiel DE für<br />
Deutschland. Die Ziffern hinter<br />
dem Länderkürzel geben Auskunft<br />
über die Betriebsnummer.<br />
Bitteres tut gut<br />
Chicorée, Grapefruit, Rosenkohl und<br />
Kresse haben etwas gemeinsam. Sie<br />
schmecken bitter. Doch was viele<br />
Menschen erst einmal abschreckt,<br />
ist gesund. Bitterstoffe fördern die<br />
Knoblauch roh genießen<br />
Allicin heißt der Wunderstoff,<br />
der aus dem im Knoblauch enthaltenen<br />
Alliin entsteht, wenn es<br />
Kontakt mit Sauerstoff bekommt.<br />
Das geschieht beim Kleinschneiden<br />
oder Kauen. Weiterverarbeitung<br />
kann Allicin wieder negativ<br />
beeinflussen.<br />
Frisch ist Allicin am kräftigsten,<br />
um die Enzyme Katalase und<br />
Glutathionperoxidase im Blut<br />
zu erhöhen. Diese fangen und<br />
| 45
eformleben informiert<br />
zerstören freie Radikale, die am<br />
menschlichen Alterungsprozess<br />
mitwirken. Weiter werden die<br />
Durchblutung verbessert, Blutfette<br />
und Blutzucker günstig beeinflusst<br />
und Knoblauch baut mit<br />
seinen Schwefelverbindungen den<br />
Gerinnungsstoff Fibrin ab, wirkt<br />
so als natürlicher Blutverdünner.<br />
Die Vitamine und Mineralstoffe<br />
im Knoblauch stärken das Immunsystem.<br />
Die Magenschleimhäute produzieren<br />
verstärkt Verdauungssäfte,<br />
wenn Knoblauch gegessen<br />
wird. Das ist aber andererseits<br />
der Grund, warum eine Zehe pro<br />
Tag reicht. Mehr kann zu Magenbeschwerden<br />
führen und auch<br />
vom Geruch her, den Knoblauch<br />
verursacht, zu viel werden.<br />
Purer Kakao statt Getränkepulver<br />
Viele Verbraucher verwenden zur<br />
Zubereitung eines Kakaos Getränkepulver,<br />
das durch eine Spezialbehandlung<br />
sogar in kalter Milch<br />
löslich ist. Doch diese Fertigpro-<br />
dukte enthalten bis zu 80 Prozent<br />
zugesetzten Zucker, der die<br />
positiven gesundheitlichen Effekte<br />
des Kakao zunichtemacht.<br />
Studien belegen: Kakao wirkt<br />
positiv auf das Immunsystem und<br />
den Gehirnstoffwechsel, kann die<br />
Merkfähigkeit und Konzentration<br />
steigern. Der sekundäre Pflanzenstoff<br />
Epicatechin regt die Gehirndurchblutung<br />
an. Theobromin<br />
und weitere Inhaltsstoffe wirken<br />
vitalisierend und stimmungsaufhellend.<br />
Polyphenole und Flavonoide<br />
sind gut fürs Herz.<br />
Fazit: Bereiten Sie Ihren Kakao aus<br />
purem Kakaopulver zu und süßen<br />
Sie ihn möglichst wenig.<br />
Loser oder Beuteltee?<br />
Qualitativ besteht kein nennenswerter<br />
Unterschied, obwohl loser<br />
Tee immer als besser galt. Die<br />
Blätter in Beuteln sind nur stärker<br />
zerkleinert, damit der Tee schneller<br />
ziehen kann. Laut Stiftung Warentest<br />
enthalten Schwarz- und<br />
Grüntees auch weniger Rückstände<br />
von Pflanzengiften als früher.<br />
Bei konventionellen Früchtetees<br />
wurde das Limit für Pestizide bei<br />
einigen Produkten überschritten.<br />
Bio-Tees kaufen und immer mal<br />
die Teesorte wechseln, rät das<br />
AOK-Gesundheitsmagazin.<br />
Spaziergänger benötigen<br />
weniger Medikamente<br />
In einer finnischen Studie nahmen<br />
teilnehmende Städter und<br />
Städterinnen weniger Medikamente<br />
wie Psychopharmaka,<br />
Asthma- oder Blutdruckmittel,<br />
wenn sie regelmäßig Grünflächen<br />
besuchten. Dazu gehören Wiesen,<br />
Wälder, Parks oder auch Friedhöfe.<br />
Der bloße Blick nach draußen<br />
aus der Wohnung reichte nicht.<br />
Dumm durch Pandemie?<br />
Eine britische Studie kommt zu<br />
dem Schluss, dass die Corona-Pandemie<br />
die Leistung vieler Gehirne<br />
herabgesetzt hat.<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 02/2024
eformleben informiert<br />
Das Team verschiedener Universitäten hatte<br />
im Rahmen der „Protect“-Studie über mehrere<br />
Jahre Funktionstests mit rund 3000 Menschen<br />
zwischen 50 und 90 Jahren durchgeführt. Der<br />
kognitive Verfall beschleunigte sich im ersten<br />
Jahr der Pandemie deutlich. Stärker betroffen<br />
waren diejenigen, die bereits vor der Pandemie<br />
einen kognitiven Rückgang hatten. Auch im<br />
zweiten Jahr nahm die Gehirnleistung weiter<br />
ab. Dafür war es erstaunlicherweise unerheblich,<br />
ob die Betroffenen während der Pandemie<br />
an Corona erkrankt waren oder nicht.<br />
Die Forscher führen das auf Zunahme von<br />
Einsamkeit und Depressionen, Rückgang der<br />
körperlichen Betätigung und erhöhten Alkoholkonsum<br />
durch die Bedingungen der Lockdowns<br />
und andere Einschränkungen zurück.<br />
Immer noch Glyphosat<br />
Seit vielen Jahren wird gestritten: Die einen<br />
möchten die Substanz Mensch und Umwelt<br />
nicht länger zumuten, die anderen halten sie<br />
für unverzichtbar in der Landwirtschaft. Die<br />
EU hat die Zulassung für das Herbizid verlängert.<br />
Und das obwohl wissenschaftliche<br />
Studien einen Zusammenhang zwischen der<br />
Parkinson-Erkrankung und landwirtschaftlichen<br />
Giften zeigen. In Frankreich gibt es<br />
sogar seit drei Jahren einen speziellen Fonds,<br />
an den sich an Parkinson leidende Landwirte<br />
wenden können, um sie für den Einsatz von<br />
Glyphosat zu entschädigen.<br />
Wer Glyphosat meiden möchte, sollte Bio-<br />
Produkte verwenden, denn im Bio-Anbau ist<br />
der Unkrautvernichter verboten.<br />
<br />
IMPRESSUM<br />
2. Ausgabe 2024 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>55</strong> unabhängiges Magazin für<br />
nachhaltige Gesundheit & Anti-Aging<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
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Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />
und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen<br />
ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften<br />
weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen aller Art,<br />
die mit dem Inhalt dieser Ausgabe in Zusammenhang gebracht<br />
werden.<br />
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Die genannten Produkte werden größtenteils auch in Österreich<br />
angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund arzneimittelrechtlicher<br />
Bestimmungen möglich.<br />
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