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PuK - Prozesstechnik & Komponenten 2024

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

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Vakuumtechnik<br />

Schraubenspindelvakuumpumpen<br />

filen sogar auf eins begrenzt. Eine innere<br />

Verdichtung wird in der Regel<br />

sukzessiv über eine Verringerung des<br />

Kammervolumens durch eine Änderung<br />

der Rotorsteigung, neuerdings<br />

aber auch durch die Verwendung<br />

von konischen Rotoren vorgenommen<br />

[Moe23]. Der Vorteil gegenüber<br />

der Verdichtung gegen eine Endplatte<br />

ist eine gleichmäßigere Verdichtung<br />

entlang des Rotors und somit eine<br />

bessere Wärmeverteilung in der Maschine.<br />

Weiterhin können Drosselverluste<br />

durch die Vermeidung von Steuerkanten<br />

verringert werden [Jou18].<br />

Eine Herausforderung bei der inneren<br />

Verdichtung der Maschinen ist,<br />

dass die Maschine sehr große Druckbereiche<br />

abdecken muss. Im Nennbetrieb<br />

wäre eine sehr große innere Verdichtung<br />

wünschenswert, was zum<br />

einen den Energieaufwand, zum anderen<br />

aber möglicherweise auch die<br />

Baugröße verringern würde. So wird<br />

bei einer großen ansaugenden Kammer<br />

viel Masse aufgenommen, die<br />

dann auf ein kleines Volumen verdichtet<br />

und anschließend auf der<br />

Hochdruckseite bei geringer Steigung<br />

ausgeschoben werden kann. Bei hohen<br />

Ansaugdrücken, insbesondere<br />

beim Anfahren der Maschine, wenn<br />

ein Rezipient initial evakuiert werden<br />

muss, führt dies jedoch zu einer erheblichen<br />

Überverdichtung und somit<br />

zu Temperaturspitzen, vor allem<br />

aber zu einer erhöhten Leistungsaufnahme<br />

und somit zu einem hohen<br />

Drehmoment. Dies kann zum Beispiel<br />

mit einem Überdruckventil vermieden<br />

werden, was jedoch einen gewissen<br />

Wartungsaufwand zur Folge hat.<br />

Um eine große innere Verdichtung bei<br />

gleichzeitigem Verzicht auf ein Überdruckventil<br />

zu gewährleisten, schlagen<br />

Kösters und Eickhoff vor, den<br />

Gehäusespalt auf der Niederdruckseite<br />

der Maschine absichtlich größer<br />

auszuführen [Kös06]. Dabei soll<br />

ausgenutzt werden, dass die Spaltsituation<br />

im Bereich niedriger Ansaugdrücke<br />

deutlich verbessert wird (siehe<br />

Abb. 3). Die Idee ist also, dass beim<br />

Anfahren mehr Masse zurückströmt,<br />

wodurch eine Überkompression verringert<br />

oder verhindert wird und man<br />

dennoch eine leistungsstarke Maschine<br />

erhält, da die Spalte bei sinkendem<br />

Druck dichter werden.<br />

In diesem Artikel wird ein Ansatz zogen auf die Reflexionsstelle nicht<br />

vorgestellt, mit dem der Gehäusespaltmassenstrom<br />

der Maschine im tistisch verteilt sind. Es wird daher da-<br />

definiert, da die Rauheitsspitzen sta-<br />

niedrigen Druckbereich deutlich reduziert<br />

werden kann, ohne die Spalt-<br />

in der Rauheitsstruktur beliebig viele<br />

von ausgegangen, dass das Teilchen<br />

höhe zu verringern und somit die Betriebssicherheit<br />

zu beeinträchtigen. Zeit verbringt, um energetisch im<br />

Kollisionen durchführt, dabei genug<br />

Dadurch, dass bei verdünnten Gasströmungen<br />

die Teilchen-Wand-Inter-<br />

und anschließend in eine beliebige<br />

Gleichgewicht mit der Wand zu sein<br />

aktionen dominieren, soll durch eine Richtung von der Wand weg gestreut<br />

mikroskopische Oberflächenstruktur wird. Der Ausfallswinkel ist somit unabhängig<br />

vom Einfallswinkel, wobei<br />

die Streurichtung der Moleküle beeinflusst<br />

werden, so dass diese eine die Teilchen im Mittel senkrecht zur<br />

größere Wahrscheinlichkeit haben, Wand gestreut werden. Das Ergebnis<br />

ist die so genannte Kosinusvertei-<br />

entgegen der Strömungsrichtung reflektiert<br />

zu werden.<br />

lung, die in Abb. 4 schematisch dargestellt<br />

ist. Auf dieser Basis können<br />

Teilchen-Wand-Interaktion<br />

mathematische Modelle zur Berechnung<br />

des Massenstroms hergeleitet<br />

Die gängigste Annahme von Teilchen-Wand-Interaktionen<br />

mit tech-<br />

viele technische Oberflächen in guter<br />

werden, die mit Messergebnissen für<br />

nisch glatten Oberflächen ist die so Übereinstimmung sind [Jou18].<br />

genannte diffuse Streuung. Im Gegensatz<br />

zur spiegelnden Reflexion, che wie in Abbildung 5 schematisch<br />

Die Idee ist nun, dieser Oberflä-<br />

bei der das Molekül nach dem Prinzip<br />

Einfallswinkel gleich Ausfallswin-<br />

durch das die Moleküle eine größe-<br />

dargestellt ein Muster aufzuprägen,<br />

kel seinen gesamten Tangentialimpuls<br />

und seine Energie vor dem Stoß entgegengesetzte Richtung zurückre<br />

Wahrscheinlichkeit haben, in die<br />

beibehält, liegt bei der diffusen Streuung<br />

die Modellvorstellung zugrun-<br />

Λ des Musters soll dabei viel kleiner<br />

gestreut zu werden. Die Profiltiefe<br />

de, dass die Oberfläche im Verhältnis sein als die Spalthöhe h, aber immer<br />

zum Moleküldurchmesser sehr rau noch groß im Verhältnis zum Moleküldurchmesser,<br />

so dass die loka-<br />

ist, da Rauheitsspitzen in der Regel in<br />

Mikrometern angegeben werden und le Oberflächenstruktur im Verhältnis<br />

zum einzelnen Teilchen als rau<br />

der Moleküldurchmesser in der Größenordnung<br />

Angström immer noch charakterisiert wird. Bei üblichen<br />

etwa vier Potenzen kleiner ist. Damit Spalthöhen in der Größenordnung<br />

ist der genaue Normalenvektor be-<br />

h ≈ 0,1 – 0,3 mm ist die Profiltiefe in<br />

Abb. 4: Diffuse Wandstreuung an einer technisch glatten Oberfläche<br />

48 PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN <strong>2024</strong>

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