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PuK - Prozesstechnik & Komponenten 2024

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

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Pumpen und Systeme<br />

Smart Factory<br />

Der intelligente Weg zur Smart Factory:<br />

Wie dank Cloud aus „Pain Points“<br />

zukunftsfitte Use Cases werden<br />

Andreas Dangl<br />

Mit Hilfe eines cloudbasierten Daten-<br />

und Dokumentenmanagementsystems<br />

schafft der Pumpenspezialist<br />

KSB nicht nur zukunftssichere<br />

Qualitätsprozesse, sondern auch<br />

ein eng geknüpftes Ökosystem entlang<br />

der gesamten Lieferkette.<br />

Die Deloitte-Studie „Accelarating smart<br />

manufacturing – The value of an ecosystem<br />

approach“ bringt es auf den<br />

Punkt: Der schnellste Weg zur Smart<br />

Factory führt über Partnerschaften,<br />

etwa in Form einer engen Verzahnung<br />

mit den Subunternehmern entlang<br />

der Lieferkette. Damit sparen Unternehmen<br />

nicht nur Kosten, sondern<br />

bringen auch die digitale Transformation<br />

voran und beschleunigen die Produktlebenszyklen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

braucht es klarerweise eine lückenlose<br />

Vernetzung – das heißt: sichere, multimodale<br />

Realtime-Kommunikation im<br />

gesamten Ökosystem und eine ganzheitliche<br />

Entscheidungsfindung, die<br />

die Verantwortlichen durch den Informationsaustausch<br />

über alle Silo- und<br />

Unternehmensgrenzen hinweg erreichen,<br />

so die Studie.<br />

Ein deutsches Unternehmen, das<br />

einen Großteil des Weges zur Smart<br />

Factory schon bewältigt hat, ist der<br />

KSB-Konzern. Er gehört mit einem<br />

Umsatz von 2,6 Milliarden Euro und<br />

mehr als 15.000 Mitarbeitenden zu<br />

den weltweit führenden Anbietern<br />

von hochwertigen Pumpen, Armaturen<br />

und zugehörigen Systemen.<br />

Eine besondere Stellung innerhalb<br />

der Organisation nimmt das<br />

Pumpenwerk in Pegnitz ein. Mit rund<br />

1.600 Mitarbeiter ist es eines der<br />

größten und modernsten Niederlassungen<br />

in der KSB-Gruppe. Es ist zudem<br />

der Pilotstandort für den metallischen<br />

3D-Druck – und die digitale<br />

Transformation. Hier treiben die Verantwortlichen<br />

in einzelnen Use Cases<br />

die Verwandlung zur Smart Factory<br />

voran, die als Vorbild für andere KSB-<br />

Werke und Kunden auf der ganzen<br />

Welt dienen soll.<br />

Das Unternehmen versteht unter<br />

der Bezeichnung „Digitale Fabrik“<br />

eine Art Zielbild. Am Ende der Reise<br />

soll eine flexible und modulare Produktion<br />

stehen, die vom Auftragseingang<br />

über die Produktionsplanung<br />

bis hin zur Ausgangslogistik<br />

hochauto matisiert, digitalisiert und<br />

voll vernetzt arbeitet. „Nur das ermöglicht<br />

auch in Zukunft eine agile,<br />

schlanke und maximal kundenorientierte<br />

Produktion.“ Und: „Die intelligente<br />

Automatisierung von Prozessen<br />

in Produktionswerken bietet ein<br />

immenses Potential für Effizienz- und<br />

Qualitätssteigerungen, für Kostenreduktion<br />

sowie für mehr Kundenzufriedenheit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit“,<br />

so die KSB-Vision in Sachen<br />

digitaler Transformation.<br />

Tausende Arbeitsstunden<br />

eingespart<br />

Der erste Use Case bei KSB zeigt,<br />

welche Vorteile eine gemeinsame<br />

Datenumgebung entlang der Wertschöpfungskette<br />

bringt. Gerade im<br />

projektbezogenen Maschinenbau bestehen<br />

im Zuge der Produktion von<br />

Spezialpumpen umfangreiche Dokumentationspflichten.<br />

Die Zulieferunternehmen<br />

sind angehalten, die<br />

nötigen Unterlagen fristgerecht bereitzustellen.<br />

Unterschiedliche Fachabteilungen<br />

wiederum müssen diese<br />

prüfen und freigeben. Kommt es in<br />

diesem Prozess zu Verzögerungen –<br />

gleichgültig an welcher Stelle der Lieferkette<br />

– sind Konventionalstrafen<br />

und Imageschäden keine Seltenheit.<br />

Der traditionelle Umgang mit Informationen<br />

ist nicht dazu geeignet,<br />

der Dokumentationspflicht zufriedenstellend<br />

nachzukommen. Denn<br />

nur allzu oft sind die Unterlagen in<br />

„Silos“, also zum Beispiel in abteilungseigenen<br />

Ablagesystemen oder<br />

E-Mail-Postfächern gespeichert, was<br />

das Wiederfinden zur Herausforderung<br />

macht. Zudem geschieht es<br />

schnell, dass von einem Dokument<br />

unterschiedliche Versionen im Umlauf<br />

sind. Jede Kontrollmaßnahme gestaltet<br />

sich daher sehr zeitintensiv. So<br />

betrug bei KSB der Aufwand für die<br />

Terminverfolgung zur Beschaffung<br />

der benötigten Unterlagen für jedes<br />

einzelne Projekt in der Vergangenheit<br />

rund 130 Stunden.<br />

Abb. 1: Prüfpläne mittels mobilen Endgeräts abarbeiten, Foto © : Gorodenkoff Productions<br />

OU via Getty Images, Fabasoft Approve<br />

30 PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN <strong>2024</strong>

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