27.03.2024 Aufrufe

PuK - Prozesstechnik & Komponenten 2024

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Komponenten</strong><br />

Dichtungen<br />

Reinigungsprozesse bei den<br />

im Produktionsprozess auftretenden<br />

Verschmutzungen in den<br />

Rohrleitungen, Ventilen, Pumpen,<br />

etc., mit immer weiter verbesserten<br />

Reinigungsmitteln im<br />

CIP-Verfahren beseitigt werden.<br />

Gleichzeitig ist auch festzustellen,<br />

dass die Produktionszyklen<br />

zugunsten einer erhöhten Produktivität<br />

verkürzt werden. Deshalb<br />

muss der Reinigungsprozess<br />

ebenfalls verkürzt werden<br />

und dies wird mittels noch aggressiverer<br />

CIP-Medien durchgeführt.<br />

Für die Produktion eine<br />

gute Lösung, für die Dichtungshersteller<br />

eine große Herausforderung,<br />

denn diese Verfahren<br />

beanspruchen Elastomerwerkstoffe<br />

enorm und nur wenige<br />

sind dagegen im langfristigen<br />

Einsatz beständig.<br />

Beständigkeiten sind immer<br />

temperaturabhängig<br />

Generell muss der Konstrukteur<br />

oder Anwender berücksichtigen,<br />

dass die Beständigkeiten<br />

der elastomeren Dichtungswerkstoffe<br />

von den tatsächlichen Einsatztemperaturen<br />

abhängig sind.<br />

So kann eine positive Beständigkeit<br />

gegenüber einem abzudichtenden<br />

Medium in einem<br />

niedrigeren Temperaturbereich<br />

durchaus gegeben sein, bei deutlich<br />

höheren Temperaturen hingegen<br />

nicht.<br />

Neuer FEPM-Dichtungswerkstoff<br />

für die Lebensmittel industrie<br />

In der Lebensmittelindustrie werden<br />

sehr häufig EPDM-Dichtungswerkstoffe<br />

eingesetzt, da diese<br />

gegenüber Anwendungen mit<br />

Heißwasser oder Wasserdampf<br />

beständig sind. Nachteil ist hier<br />

deren geringe Resistenz gegenüber<br />

Fetten oder höher temperierten<br />

Säuren. Bei höheren<br />

Fettgehalten oder aggressiveren<br />

Medien werden deswegen FKM-<br />

Werkstoffe bevorzugt. Diese wiederum<br />

haben Schwächen beim<br />

Einsatz mit Heißwasser oder<br />

Wasserdampf. Aber auch hierfür<br />

gibt es Spezial-FKM-Werkstoffe.<br />

Doch selbst diese stoßen<br />

an ihre Einsatzgrenzen, wenn im<br />

Reinigungsprozess die Medientemperatur<br />

zu hoch oder die<br />

Werkstoffquellung für Hygienic<br />

Design-konforme Einbauräume<br />

zu groß ist. Für die Konstrukteure<br />

und Anwender häufig<br />

ein schwieriger Balanceakt.<br />

Der unabhängige Hersteller<br />

C. Otto Gehrckens (COG) hat<br />

für diese kritischen Bereiche<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

mit dem „AF 680“ einen neuen<br />

FEPM-Compound entwickelt.<br />

Für diese innovative Rezeptur<br />

wurde ein speziell konzipierter<br />

AFLAS ® -Basispolymer genutzt.<br />

Dieser FEPM-Compound auf<br />

AFLAS ® -Basis verfügt erstmalig<br />

über die Freigabe nach FDA<br />

21 CFR § 177.2600. Der von COG<br />

compoundierte Spezial-Dichtungswerkstoff<br />

ist absolut verlässlich<br />

im Einsatz mit SIP- und<br />

CIP-Prozessen und ist dadurch<br />

für ein außergewöhnlich weites<br />

Einsatzspektrum in kritischen<br />

Bereichen der Lebensmittelproduktion<br />

oder deren Peripherie<br />

geeignet.<br />

Im Gegensatz zu peroxydisch<br />

vernetzten FKM-Hochleistungswerkstoffen,<br />

kann dieser<br />

neue FEPM-Compound auch in<br />

den mehr und mehr geforderten<br />

aggressiveren Reinigungs-Zyklen<br />

mit Laugenspülungen (Basen) bei<br />

hohen Temperaturen (ca. 140 °C)<br />

problemlos eingesetzt werden.<br />

Abb. 3: COG FEPM Dichtung „AF 680“ (Bildquelle: COG)<br />

Ein EPDM-Werkstoff kann in diesen<br />

Bereichen wegen den hohen<br />

Temperaturen als auch den<br />

säurehaltigen Reinigungsmedien<br />

nicht genutzt werden. Selbst<br />

bei den Hochtemperatur-SIP-<br />

Prozessen bei ca. 150 °C, ist die<br />

Volumenquellung des FEPM-Dichtungswerkstoffs<br />

dabei so gering,<br />

dass dieser Compound hervorragend<br />

in die engen Einbauräume<br />

der Sterilverschraubungen eingebaut<br />

werden kann, die dem Hygienic<br />

Design entsprechen. Mit<br />

einem Einsatztemperaturbereich<br />

von -10 °C bis +230 °C und einer<br />

sehr guten Chemikalienbeständigkeit<br />

– auch gegenüber Aromastoffen<br />

und ätherischen Ölen –<br />

bietet sich dieser FEPM-Werkstoff<br />

für den Einsatz in beanspruchenden<br />

Anwendungen der Lebensmittelherstellung<br />

an.<br />

Das sehr interessante Preisniveau,<br />

im Vergleich zu vielen<br />

peroxydisch-vernetzten Hochleistungs-FKM<br />

oder gar den extrem<br />

hochpreisigen FFKM (Perfluor)-<br />

Werkstoffen, rundet das Leistungsprofil<br />

des AF 680 ab und<br />

bietet damit Konstrukteuren<br />

und Anwendern eine saubere<br />

Lösung für herausfordernden<br />

Anwendun gen der Lebensmittelindustrie.<br />

Fazit<br />

In der Lebensmittelindustrie<br />

muss der Einsatz von modernen<br />

Elastomer-Dichtungswerkstoffen<br />

professio nell begleitet werden.<br />

Die Freigaben nach Lebensmittelrichtlinien,<br />

wie FDA und Verordnung<br />

(EG) 1935/2004 reichen<br />

heutzutage häufig alleine<br />

nicht mehr aus. Diese Werkstoffe<br />

müssen darüber hinaus auch<br />

den in einem Produktionsprozess<br />

üblichen Wechsel wirkungen<br />

genügen. Häufig ein schwieriger<br />

Spagat, der nur wenigen Dichtungswerkstoffen<br />

gelingt. Herstellerkompetenz,<br />

erfahrene Anwendungsberatung<br />

und externe,<br />

unabhängige Tests bieten optimale<br />

Vor aussetzungen für ein sicheres<br />

und zufriedenstellendes<br />

Dichtergebnis. Nur so kann den<br />

Anwendern und Konstrukteuren<br />

größtmögliche Sicher heit geboten<br />

werden.<br />

Insbesondere wenn der<br />

Werkstoff auch in Grenzbereichen<br />

oder mit erheblichen<br />

Abweichungen gegen über den<br />

Testparametern eingesetzt wird,<br />

ist eine kompetente Beratung<br />

durch Ingenieure in der COG-Anwendungstechnik<br />

von großem<br />

Vorteil. So können diese Fachleute<br />

– allesamt qualifizierte<br />

Ingenieure – durch ihre umfangreiche<br />

Erfahrung den Konstrukteuren<br />

und Anwendern häufig<br />

schon ohne weiterreichende<br />

und kos tenintensive Tests fundierte<br />

Empfehlungen aussprechen.<br />

Durch die Vielzahl an<br />

durchgeführten Projekten in der<br />

Lebensmitteltechnik oder in der<br />

Pharmazeutischen<br />

Produktion<br />

ist der Erfahrungsfundus enorm<br />

und passt sich somit den Anforderungen<br />

an die Märkte an. Und<br />

nicht selten sind die Berater den<br />

Anwendern und deren Anforderungen<br />

dadurch schon einen<br />

Schritt voraus und können ihr<br />

Wissen zielführend in die Problemstellung<br />

der Konstrukteure/<br />

Anwender einbringen.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Krüger,<br />

Leiter Anwendungstechnik,<br />

C. Otto Gehrckens GmbH &<br />

Co. KG, Pinneberg<br />

www.cog.de<br />

PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN <strong>2024</strong><br />

111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!