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PuK - Prozesstechnik & Komponenten 2024

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

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<strong>Komponenten</strong><br />

Dichtungen<br />

Das Rundum-Sorglos-Paket für Trinkwasserdichtungen<br />

mit KTW-BWGL-Konformität<br />

Dipl.-Ing. Norbert Weimer<br />

Mit der KTW-BWGL (Bewertungsgrundlage<br />

für Kunststoffe und andere<br />

organische Materialien im Kontakt mit<br />

Trinkwasser) ist eine neue Regelung<br />

in Kraft getreten, die den Umgang mit<br />

Dichtungsmaterialien im Trinkwasser<br />

stark beeinflusst. Bekannte Dichtungsmaterialien<br />

dürfen nicht mehr<br />

eingesetzt werden und konforme<br />

neue Dichtungstypen sind rar.<br />

Ein Umdenken bei den Einkäufern<br />

von Trinkwasserdichtungen ist<br />

notwendig<br />

Das Umweltbundesamt (UBA) hat Anforderungen<br />

an Bauteile im Bereich der<br />

Trinkwasserversorgung aufgestellt. Im<br />

Bereich der Elastomer- und Faserweichstoffdichtungen<br />

ist die KTW-BWGL für<br />

Organische Materialien maßgebend.<br />

Produkte und Bauteile aus organischen<br />

Materialien werden in Bezug auf die<br />

eingesetzten Ausgangsstoffe (Vormaterialien)<br />

und deren Stoffübergang ins<br />

Trinkwasser bewertet.<br />

In den Positivlisten des UBA sind<br />

die Rohstoffe gelistet, die zur Herstellung<br />

von Elastomeren im Kontakt mit<br />

Trinkwasser verwendet werden dürfen.<br />

Die Liste für organische Materialien<br />

gilt auch für die mit Elas tomeren gebundenen<br />

faserverstärkten Dichtungsplatten<br />

(FA – Dichtungsplatten auf Basis<br />

von Fasern). In der Positivliste sind die<br />

vollständig bewerteten Stoffe aufgeführt<br />

(Monomere, Füllstoffe, Weichmacher,<br />

Alterungsschutzmittel, Verarbeitungs-Hilfsstoffe,<br />

Vernetzungsmittel,<br />

etc.). Die Übergangsfrist für Dichtungsmaterialien,<br />

die unbewertete oder teilbewertete<br />

Rohstoffe beinhalten, gilt<br />

nur noch wenige Monate. Dann ist die<br />

Umstellung auf neue Dichtungsmaterialien<br />

unausweichlich.<br />

dass die bisherigen Rezepturen für<br />

Produkte, die für die Trinkwasseranwendung<br />

gedacht waren, in diesem<br />

Anwendungsbereich nicht mehr<br />

verwendet werden dürfen. Dabei ist<br />

es schmerzlich, dass die bisher gewohnte<br />

Anwendungsbreite auf Grund<br />

der Beschneidung der möglichen Zutaten<br />

nicht mehr gewährleis tet ist.<br />

Dies trifft insbesondere auch die<br />

Weiterverarbeiter, wie Stanzer und<br />

technische Händler, die sich hinsichtlich<br />

der Ausnutzung der Dichtungsplatten<br />

beim Stanzen und bezüglich der<br />

Lagerhaltung für verschiedene Einsatzgebiete<br />

(z. B. Trinkwasser, Gas, Temperaturbereiche<br />

etc.) neu einrichten<br />

müssen (Lagerhaltung und Kalkulation).<br />

Ebenso könnte es für Armaturen-,<br />

Pumpen- und Gerätehersteller ein Problem<br />

werden, wenn in der Produktion<br />

eine Zuordnung verschiedener Dichtungswerkstoffe<br />

zu verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

nicht machbar<br />

(bsp.: Heizgeräte mit Dichtungen für<br />

Gas sowie Heiz- und Trinkwasser) und<br />

die „Eine für alles Dichtung“ nicht mehr<br />

erhältlich sein sollten.<br />

Dies alles führt dazu, dass sich<br />

Anwender und auch die Lieferkette<br />

frühzeitig um eine gut funktionierende<br />

Alternative kümmern sollten.<br />

Hier bietet der Dichtungsmaterialhersteller<br />

Klinger mit einem neuen<br />

Produkt, der KLINGERSIL C-4240, die<br />

neue Flachdichtung auf Basis von Fasern<br />

(FA), hervorragende Möglichkeiten,<br />

dieses Problem deutlich abzumildern.<br />

Dieser Dichtungstyp (FA)<br />

wird sehr häufig in Trinkwassersystemen<br />

eingesetzt. Er ist auf Grund des<br />

Bindemittels (Elastomer) durch die<br />

neue Regelung KTW-BWGL betroffen.<br />

Die Reduzierung der erlaubten<br />

Zutaten für den Produktionsprozess<br />

ist so groß, dass der Walz- und Vulkanisierungsvorgang<br />

höchstes Knowhow<br />

erfordert, um überhaupt eine<br />

Dichtungsplatte unter diesen Bedingungen<br />

herstellen zu können. Bisher<br />

hat es nur der Hersteller KLINGER geschafft,<br />

eine FA-Dichtungsplatte zu<br />

entwickeln, welche die Konformität<br />

nach der KTW-BWGL in der Risikoklasse<br />

P2 besitzt. Die Risikoklasse P2<br />

muss erfüllt werden, wenn die trinkwasserberührende<br />

Oberfläche mehr<br />

als 1 % der Gesamtoberfläche des<br />

Bauteils beträgt.<br />

Zuverlässigkeit ist auch in der<br />

Montage wichtig<br />

In der Trinkwasserinstallation finden<br />

wir zwei typische unterschiedliche<br />

Anwendungsfelder. Für das eine Feld<br />

Die Lieferkette muss reagieren - es<br />

sind nur noch wenige Monate Zeit<br />

Für den Hersteller von FA-Dichtungsplatten<br />

bedeutet diese Situation,<br />

Abb. 1: Die neue Flachdichtung KLINGERSIL C-4240 auf Basis von Fasern<br />

100 PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN <strong>2024</strong>

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