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APRIL / MAI <strong>2024</strong> І HEFT 190<br />
MÜNCHEN<br />
POLITIK<br />
HOW ARE YOU?<br />
Jugendstudie belegt<br />
Diskriminierung<br />
COMMUNITY<br />
MÜNCHEN<br />
TANZT<br />
DEN MAI!<br />
Von <strong>Mai</strong>königinnen<br />
und <strong>Mai</strong>bäumen<br />
MüNCHEN<br />
GO DRAG! FESTIVAL | VIKTOR&ROLF<br />
THOMAS HITZLSPERGER | 50 JAHRE MLC
DIE LANGE NACHT<br />
DER MUSIK<br />
Samstag<br />
11. <strong>Mai</strong> 24 20-2 Uhr<br />
Eine Stadt - Eine Nacht - 400 Konzerte<br />
20 € bei den Spielstätten · inkl. MVG-Shuttlebusse · VVK auch bei München Ticket<br />
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HEIMATZEITUNGEN<br />
merkur.de tz.de
INHALT<br />
München<br />
04 Szene<br />
06 Stephan ist<br />
Bavarian Mr. Leather:<br />
Münchner Löwen Club<br />
14 Party<br />
16 Ausgehen<br />
18 Politik<br />
20 Eye Candy<br />
22 Gesundheit<br />
24 Stadtplan<br />
26 Kultur<br />
32 Couture und Kunst:<br />
- Ein Spannungsverhältnis, das<br />
die niederländischen...<br />
Bundesweit<br />
• Musik<br />
• Kunst<br />
• Buch<br />
• Film<br />
• Thomas Hitzlsperger<br />
„Im Profifußball ist das Thema<br />
Homosexualität tabuisiert“<br />
• Reise<br />
• Seychellen: Abenteuer & Meer<br />
- Die Inselwelt der Seychellen<br />
bietet neben Palmen auch ...<br />
epaper.männer.media<br />
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IMPRESSUM<br />
Intro 3<br />
Herausgeber: Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />
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4 szene<br />
Manfred Stavenhagen<br />
„Ich habe viel bewegt!“<br />
FOTO: PRIVAT<br />
In diesem Jahr feiert der<br />
Münchner Löwen Club (MLC),<br />
der größte, schwule Fetischverein<br />
Europas, sein 50-jähriges<br />
Bestehen, das von zahlreichen Veranstaltungen<br />
begleitet wird. Wir haben mit<br />
Gründungsmitglied und Wirt Manfred „Lohengrin“<br />
Stavenhagen über die Anfänge<br />
des Clubs aber auch über dessen ereignisreiche<br />
Biografie sowie die ungebrochene<br />
Lust am Leder gesprochen.<br />
Manfred, wann hast du Leder für<br />
dich entdeckt?<br />
Ich bin 1958 aus der DDR nach München<br />
geflohen und habe Anfang der 1960er<br />
meine erste Lederhose bei „Erdmann“<br />
gekauft. Die musste ich im Laden deponieren,<br />
weil ich sie zuhause nicht tragen<br />
durfte.<br />
Und was hat dich daran gereizt?<br />
Es war der männliche Habitus, wie man ihn<br />
von den Zeichnungen eines Tom of Finland<br />
kannte. Schwule haben sich damals<br />
nur in Extremen geoutet, entweder im<br />
Fummel oder im Leder. Für mich war Leder<br />
und Jeans der Weg zu zeigen, dass auch<br />
„Normale“ schwul sein konnten.<br />
Wo hat man sich damals getroffen?<br />
Da gab es eigentlich nur den Ochsengarten.<br />
Das war ursprünglich ein<br />
Hetero-Rotlichtladen, in dem die Nutten<br />
mit ihren meist älteren Freiern zugange<br />
waren. Auguste Wirsing hat 1969 den<br />
Laden übernommen und auf Anraten ihrer<br />
Freunde einen Lederlokal daraus gemacht.<br />
Wie kam es zur Gründung des MLC?<br />
Seit 1969 (das Jahr, in dem Homosexualität<br />
unter Erwachsenen straffrei wurde,<br />
Anm.d. Red.) gab es Ledertreffen in Köln,<br />
Frankfurt oder Hannover. In München<br />
wurde im Zuge des Oktoberfestes ein<br />
solches angekündigt und wir haben alle<br />
zusammengetrommelt, um einen Verein<br />
zu organisieren. So haben wir den „Münchner<br />
Leder Club“ mit mir als 1. Vorsitzendem<br />
gegründet. 1974 wurden wir Mitglied in der<br />
European Confederation of Motorcycle<br />
Clubs (ECMC) und haben das nächste<br />
europaweite Treffen nach München geholt,<br />
das war ein Riesen Erfolg.<br />
Wie wurdest du Wirt der Lederbar<br />
„Lohengrin“?<br />
Ich war ja kein Gastronom, sondern<br />
gelernter Tapezierer und habe als Requisiteur<br />
und Statist am Nationaltheater<br />
gearbeitet. Ein Freund überzeugte mich,<br />
das Lokal zu eröffnen. Der war nicht groß,<br />
aber vor allem am Wochenende immer<br />
total überfüllt. Alle vom Plüsch befreiten<br />
Läden liefen damals gut: ob Eagle, Ali<br />
Baba, Ochsengarten oder Lohengrin. Bis<br />
Peter Gauweiler im Zuge der Aids-Krise<br />
persönlich auftauchte und drohte, alle<br />
Bars mit Homofilmen zu verbieten. Die<br />
Aids-Krise war auch der Grund, den<br />
„Lohengrin“ zu schließen: Im Lokal gab es<br />
kein anders Thema mehr und viele Jungs<br />
hatten Angst auszugehen.<br />
Was waren die Highlights deines<br />
Leder-Lebens?<br />
Dazu gehört sicher die Gründung der<br />
Gay-Wiesn 1972: Ich habe zu den<br />
Olympischen Spielen die ersten zehn<br />
Tische für amerikanische Touristen im<br />
Schottenhamel reserviert, das war der<br />
Grundstein zu allem. Ich bin bei Isar-<br />
Floßfahrten neben den Village-People<br />
gesessen und in der Jury des International<br />
Mister Leather neben Tom of Finland. Ich<br />
war auch beim Empfang der Bayerischen<br />
Staatsregierung anlässlich des ersten<br />
Aids-Kongresses dabei und bin einer der<br />
beiden Protagonisten im Film des Berliner<br />
Denkmals für die im Nationalsozialismus<br />
verfolgten Homosexuellen. Auch nett:<br />
Ich spielte in der Ralf König-Verfilmung<br />
„Kondom des Grauens“ den Lederkerl.<br />
Wie siehst du deine Szene heute?<br />
Grundsätzlich gefällt mir noch, dass der<br />
Sex innerhalb dieser Szene verbindet und<br />
zusammen geht mit guten Gesprächen<br />
und Unternehmungen. Durch das<br />
Internet ist aber viel Kommunikation<br />
verloren gegangen. Und ich finde die<br />
Spaltung der Szene nicht gut, da gibt es<br />
zu viele Einzelinteressen und zu wenig<br />
Zusammenhalt.<br />
Was ist deine Botschaft an die<br />
Community?<br />
Bewahrt eich eure Freiheit, folgt nicht<br />
den Verführern und lauft nicht Verrückten<br />
hinterher, es gibt nichts Besseres als<br />
Demokratie! Ganz persönlich möchte<br />
ich dem MLC zum 50. gratulieren und<br />
wünsche allen Freunden viel Spaß und<br />
eine gute Zeit. Denkt an mich!<br />
Interview: Bernd Müller<br />
Übrigens: Im MLC-Buchprojekt „Spielen<br />
am Rand“ ist eine ausführliche Biografie<br />
von Manfred Stavenhagen enthalten.
szene 5<br />
FOTOS: MLC
6 szene<br />
WAHL IM OBERANGERTHEATER<br />
Stephan ist<br />
Bavarian Mr. Leather<br />
FOTO: MLC MÜNCHEN<br />
Während des Starkbierfests des<br />
Münchner Löwen Clubs (MLC)<br />
fand am 15. März auch die<br />
Kür des Bavarian Mr. Leather<br />
<strong>2024</strong> statt. Im Rahmen eines Galadinners<br />
im Oberangertheater holte sich Stephan<br />
Platek den Titel und wirkte dank einer<br />
Lederkrone geradezu königlich.<br />
Der 41-Jährige lebt in Weilheim, ist<br />
Krankenpfleger und Dozent für Hygienemanagement.<br />
Obwohl er erst seit sieben<br />
Jahren in der LGBTIQ*-Fetischszene<br />
unterwegs ist, konnte er mit seiner<br />
sympathischen und bodenständigen Art<br />
in allen Wahlgängen punkten. Neben der<br />
Förderung des Miteinanders innerhalb<br />
der Community will er auch ernste<br />
Themen in den Blick rücken, zum Beispiel<br />
durch sein Engagement im queeren<br />
Anti-Gewalt-Projekt STRONG. Ein weitere,<br />
ungeplanter, Höhepunkt: Nach der Krönung<br />
und der Segnung durch die Schwestern<br />
der Perzentuellen Indulgenz machte er<br />
seinem langjährigen Partner noch auf der<br />
Bühne einen Heiratsantrag – und der sagte<br />
„Ja“. Schöner kann eine Amtszeit nicht<br />
beginnen, wir gratulieren herzlich! *bm<br />
www.mlc-munich.de
SZENE 7<br />
50 JAHRE MLC - DIE PARTY<br />
A Night of Sensual Freedom<br />
Der MLC feiert sein rundes Jubiläum bekanntlich das ganz<br />
ganze Jahr über - doch diese Party ist einmalig! Im BLITZ, dem<br />
queer-positiven Techno Club Münchens, der sich in der Community<br />
beispielsweise mit der „Cruise“-Party einen Namen gemacht hat.<br />
Am 8. <strong>Mai</strong> soll im Rahmen des MLC-Jubiläums einmal mehr queere<br />
Liebe ekstatisch gefeiert werden.<br />
Für diese Nacht laden die Parytmacher Künstler*innen aus der<br />
queeren Szene ein, so hat DJ Ben Manson aus Paris (Foto) zugesagt,<br />
der mit seinem “Indie Raw Nu Techno”-Sound aus dem Garry Klein<br />
bestens bekannt ist. Achtung: Es gilt kinky Dresscode. Also werft<br />
euch in eure besten Fetish-Outfits, egal ob Lederkerl oder Domina,<br />
Puppy oder Bauarbeiter. Es wird heiß, hart und (im besten Sinne)<br />
schmutzig! Karten im Online-Vorverkauf. *bm<br />
GRAFIK: MLC<br />
8.5., Blitz Club, Museumsinsel, Start: 23:00 Uhr, www.blitz.club<br />
CROWDFUNDING-KAMPAGNE<br />
Spielen am Rand<br />
Der Münchner Löwen Club feiert <strong>2024</strong> das ganze Jahr über sein 50-jähriges<br />
Bestehen. Ein besonderes Projekt dabei soll das Buch „Spielen am Rand“, das der<br />
ehemalige MLC-Vorstand Thomas Tetzner herausgeben wird, sein.<br />
Es ist ein Gemeinschaftswerk von über 50 Freunden der schwulen Leder- und<br />
Fetischszene aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die über 60 Jahre<br />
Leben dieser Community berichten. Das Buch wird über 400 Seiten stark und<br />
reich bebildert sein. Um das Projekt, dessen Erstauflage rund 45.000 € kosten<br />
wird, umsetzen zu können, haben Thomas Tetzner und der MLC eine Crowdfunding-Kampagne<br />
gestartet. Als Dank für die Unterstützung erhält jeder Spender<br />
nicht nur ein Exemplar der Erstausgabe, sondern auch exklusive Goodies, wie das<br />
Löwenticket mit freiem Zugang zu allen Jubiläumsevents des Münchner Löwen<br />
Clubs im nächsten Jahr. Wer „Spielen am Rand“ ermöglichen möchte, geht auf die<br />
Crowdfunding-Seite bei Startnext. *bm<br />
startnext.com/lederfetischszene<br />
FOTO: MLC
8 szene<br />
CSD MÜNCHEN<br />
FOTO: ERWIN HARBECK<br />
Vereint in Vielfalt<br />
gemeinsam gegen Rechts<br />
Große Ereignisse werfen bekanntlich<br />
ihre Schatten voraus:<br />
Und der Christopher Street Day<br />
ist zweifelsfrei der größte Event<br />
der queeren Community Bayerns.<br />
Umso mehr, da in den letzten beiden<br />
Jahren sagenhafte Steigerungen der<br />
Gästezahlen zu verzeichnen waren:<br />
Rund 400.000 Menschen waren 2023<br />
dabei. Und die Veranstalter erwarten<br />
zum Pride <strong>2024</strong>, der vom 8. bis 23.<br />
Juni stattfindet, keinen Rückgang.<br />
Dementsprechend erarbeitet das Team<br />
um CSD-Chefkoordinator Alexander<br />
Kluge Pläne, um nicht nur ein fröhlichpolitisches,<br />
sondern auch ein sicheres<br />
Fest, das heuer unter dem Motto „Vereint<br />
in Vielfalt – gemeinsam gegen Rechts“<br />
steht, zu organisieren. So viel sei schon<br />
jetzt verraten: Zum Hauptwochenende<br />
am 22./23. Juni gibt es mehr als die<br />
Klassiker wie CSD-Parade, Rathaus-<br />
Clubbing, Rainbow-Family-Area oder das<br />
Straßenfest mit Bühnenprogrammen am<br />
Marienplatz und in der Fußgängerzone.<br />
Heuer kommen neue Locations hinzu:<br />
So wird der Rindermarkt reaktiviert, auf<br />
dem der Münchner Löwen Club (MLC) zu<br />
seinem 50. Geburtstag eine Bühne mit<br />
Biergarten betreibt. Doch zur Partyarea<br />
früherer Zeiten wird der Rindermarkt<br />
nicht. Abgefeiert wird stattdessen wieder<br />
auf dem Odeonsplatz und neu auf dem<br />
benachbarten WIttelsbacherplatz, wo<br />
auch eine Drag-Stage zu finden ist. Auch<br />
der vordere Teil der Ludwigstraße (vor<br />
dem Bayerischen Innenministerium) wird<br />
dieses Mal bespielt. Es ist also angerichtet<br />
für den größten CSD der Münchner<br />
Geschichte. Mehr Informationen,<br />
Anmeldungen zur Parade, Karten für das<br />
Rathausclubbung und vieles mehr schon<br />
jetzt auf der Webseite<br />
www.csdmuenchen.de. *bm<br />
IDAHOBIT<br />
Einsatz für queere Vielfalt<br />
Für viele ist dieser Abend die kleine, politische<br />
Schwester des CSD: Der „International Day of<br />
Homo-, Bi-, Inter und Trans*Phobia“ (IDAHOBIT) ist<br />
weniger Party als vielmehr Einsatz und Bekenntnis<br />
für die Akzeptanz diverser Lebensweisen und setzt<br />
sich gegen Gewalt und Ausgrenzung zur Wehr.<br />
Seit 2005 wird der Tag jährlich am 17. <strong>Mai</strong> begangen.<br />
Ein Datum, das an den 17.5.1990 erinnert, als die<br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität<br />
aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten strich.<br />
In München findet die IDAHOBIT-Demo immer mehr<br />
Fans – zu Recht. In diesem Jahr soll die Kundgebung<br />
am Abend des 17. <strong>Mai</strong> auf dem Marienplatz<br />
stattfinden, anschließend zieht die Demo über den<br />
Viktualienmarkt ins Glockenbachviertel, wo sie vor den<br />
queeren Zentren Sub und dem LeZ endet. Das Motto<br />
und die genauen Uhrzeiten standen zum Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest. *bm<br />
FOTO: MARK KAMIN
Szene 9<br />
FOTO: ERWIN HARBECK<br />
STUDIE<br />
94% der Jugendlichen erleben Diskriminierung<br />
Es sind erschreckende Zahlen: Fast 94%<br />
der Jugendlichen in Bayern erleben Diskriminierung.<br />
Das ergab die Online-Studie<br />
„How are you?“ des Bayerischen Jugendrings<br />
(BJR), die in Zusammenarbeit mit<br />
dem Institut für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung<br />
und der Hochschule<br />
Fresenius vorgelegt wurde.<br />
Rund 2000 junge Queers im Alter von<br />
14 bis 27 Jahren wurden dafür befragt.<br />
Da es in Bayern nur wenige Projekte,<br />
Beratungsangebote oder Schutzräume<br />
für LGBTIQ*-Jugendliche gibt, war das Ziel<br />
der Studie, den entsprechenden Bedarf<br />
an spezialisierten Strukturen zu erheben.<br />
„Mit `How are you?´ steht erstmals eine<br />
belastbare Datenbasis zur Verfügung, um<br />
die Lebenssituationen und Bedarfe queerer<br />
junger Menschen in Bayern genauer<br />
zu durchleuchten“, so Philipp Seitz (31),<br />
Präsident des BJR. Bedarfe, die offenbar<br />
größer ist als bisher angenommen:<br />
Erschreckendster Befund: 93,9% der<br />
Befragten haben Diskriminierungserfahrungen<br />
gemacht, bei TINQ* Personen ist<br />
die Quote höher als bei cis*.<br />
„Allerhöchste Zeit zu handeln“<br />
Weitere Ergebnisse: Sowohl Wohlbefinden<br />
als auch Resilienz sind deutlich geringer<br />
als bei repräsentativen Befragungen der<br />
Allgemeinbevölkerung gleichen Alters. Die<br />
große Mehrheit der Befragten benannte<br />
Sensibilisierung zu LSBTIQA* Themen<br />
als zentralen Bedarf, u. a. im Kontext von<br />
(Hoch-)Schule, Arbeit und Behörden sowie<br />
bei medizinischem und psychologischem<br />
Fachpersonal. Auch entsprechende<br />
Freizeitangebote in der Nähe wünschte<br />
sich die Mehrheit, insbesondere die<br />
Jüngeren. Knapp zwei Drittel der queeren<br />
Jugendlichen nannte einen Bedarf an<br />
Beratungsangeboten. „Es ist allerhöchste<br />
Zeit zu handeln und unverantwortlich, dass<br />
die Söder-Regierung erst 2025 etwas vorlegen<br />
will“, so Florian Siekmann, Sprecher<br />
für queeres Leben der Landtags-Grünen.<br />
Er fordert: „Ein Ministerratsbeschluss, der<br />
alle Ministerien zur Mitarbeit verpflichtet,<br />
ist jetzt unerlässlich!“<br />
Die komplette Studie ist einsehbar unter:<br />
www.bjr.de
10 Szene<br />
40 JAHRE MÜNCHNER AIDS-HILFE E.V.<br />
„ Ein Kompetenzzentrum<br />
der Community“<br />
Im Januar 1984 wurde die<br />
Münchner Aids-Hilfe e.V.<br />
(MüAH) als bundesweit<br />
erste regionale Aids-Hilfe ins<br />
Leben gerufen. Gegründet von einer<br />
engagierten Gruppe schwuler Männer,<br />
die noch keine Antworten auf die<br />
neue Bedrohung hatten, die über sie<br />
hereingebrochen war. Aber sie hatten<br />
den Mut, gegen Aids anzukämpfen und<br />
den Willen, dabei auch die Stadt in die<br />
Pflicht zu nehmen und den Freistaat<br />
herauszufordern.<br />
Unter dem Eindruck einer lebensbedrohlichen<br />
Krankheit und dem Tod so vieler<br />
Menschen wurde die Münchner Aids-<br />
Hilfe schnell zu einem aktiven Teil des<br />
städtischen Soziallebens und zu einem<br />
„Kompetenzzentrum der Community“,<br />
wie es der Münchner Infektiologe Dr.<br />
Hans Jäger, HIV-Spezialist und Aids-Arzt<br />
der ersten Stunde, bezeichnet. „Uns<br />
macht es ungemein stolz, wenn wir auf<br />
40 Jahre zurückblicken“, so Dr. Tobias<br />
Oliveira Weismantel. Seit 2021 ist er<br />
Geschäftsführer und Nachfolger von<br />
Thomas Niederbühl, der die MüAH<br />
über 30 Jahre geleitet hatte. <strong>2024</strong> ist<br />
die Münchner Aids-Hilfe Arbeitgeberin<br />
von über 70 Festangestellten, die in<br />
zahlreichen Projekten arbeiten und<br />
eine weit über die Grenzen der Stadt<br />
hinaus anerkannte und breit aufgestellte<br />
soziale Institution. Dabei ist die Testung<br />
im „Checkpoint“ un die und Beratung<br />
von Menschen mit HIV noch immer ihr<br />
Kerngeschäft. Darüber hinaus ist sie vor<br />
allem für die queere Community aktiv:<br />
LGBTIQ*- Senior_innen werden bei<br />
rosaAlter begleitet und im Wohnprojekt<br />
„QueerQuartier Herzog*in“ betreut,<br />
die Trans*Inter*Beratungsstelle ist ein<br />
bayernweit einmaliges Angebot und der<br />
Bereich Wohnen und Betreuung steht<br />
LGBTIQ* offen. In Beschäftigungsprojekten<br />
wie dem „Café Regenbogen“ und<br />
dem Tagungszentrum werden Langzeitarbeitslose<br />
in ein geregeltes Leben<br />
zurückgeführt und junge Menschen<br />
ausgebildet. Auch für Migrant_innen<br />
und Drogengebraucher_innen hat man<br />
hier mehr als nur ein offenes Ohr. Nicht<br />
zuletzt: Veranstaltungen wie der Benefizlauf<br />
„Run for Life“ oder die Kooperation<br />
beim queeren Weihnachtsmarkt<br />
„Pink Christmas“ gehören auch ins breit<br />
gefächerte Portfolio.<br />
Engagement für Gesundheit und<br />
ein selbstbestimmtes Leben<br />
„Engagement für Gesundheit und ein<br />
selbstbestimmtes Leben“ – so lautet der<br />
Leitsatz der die MüAH in die Zukunft<br />
begleiten soll. „Wir wollen ein Ort der<br />
Vielfalt sein, an dem Menschen jeglicher<br />
Herkunft oder sexueller Orientierung und<br />
Identität mit ihren Themen und Problemen<br />
Hilfe finden“, so Oliveira Weismantel.<br />
„Ein Ort, der von Respekt, Toleranz und<br />
einem vorurteilsfreien Miteinander<br />
geprägt ist und ein Ort, der im Kleinen<br />
so ist, wie wir uns die Gesellschaft im<br />
Großen wünschen.“ Vergangenheit und<br />
Zukunft – beides will die Münchner Aids-<br />
Hilfe feiern: Am 13. <strong>Mai</strong> im Rahmen eines<br />
offiziellen Festakts im Alten Rathaus,<br />
zu dem unter anderem die Bayerische<br />
Gesundheitsministerin Judith Gerlach<br />
sowie Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />
erwartet werden. Aber auch mit einem<br />
großen Hausfest am Samstag den 18. <strong>Mai</strong><br />
ab 15 Uhr, zu dem alle Freund*innen und<br />
Interessierten eingeladen sind und wo bis<br />
tief in die Nacht gefeiert werden darf. Wir<br />
sagen: Herzlichen Glückwunsch! *bm<br />
18.5., Lindwurmstr. 71, ab 15 Uhr,<br />
www.muenchner-aidshilfe.de
szene 11<br />
FÜHRUNGEN DER REGENBOGENSTIFTUNG<br />
Queere Geschichte(n) erleben<br />
FOTO: NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM MÜNCHEN/ORLA CONNOLLY<br />
Die Münchner Regenbogenstiftung bietet im <strong>April</strong> und<br />
Juni zusammen mit dem Forum Queeres Archiv gleich zwei<br />
Führungen für historisch Interessierte an: Am 14.4. geht es im<br />
NS-Dokuzentrum um die Verfolgungsgeschichte der Lesben und<br />
Schwulen im Nationalsozialismus (Bild).<br />
Der Schwerpunkt der Führungen liegt auf der Verfolgungsgeschichte<br />
der Lesben und Schwulen im Nationalsozialismus. Am<br />
12.6. trifft man sich zum Stadtspaziergang „Queere Geschichte in<br />
der nördlichen Münchner Innenstadt“. Der beginnt am ehemaligen<br />
Odeon, wo Karl Heinrich Ulrichs bereits 1867 die Straffreiheit<br />
homosexueller Handlungen gefordert hatte. Anschließend führt der<br />
Rundgang zu weiteren Orten zwischen dem Nordrand der Altstadt<br />
und dem Marienplatz, denen man ihre queergeschichtlichen<br />
Aspekte meist nicht ansieht. Anmeldung für beide Veranstaltungen:<br />
www.muenchner-regenbogen-stiftung.de/veranstaltungen oder<br />
Tel. 089/233 255 42. *bm<br />
14.4., NS-Dokuzentrum, Max-Mannheimer-Platz 1,<br />
14 Uhr und 12.6. Odeonsplatz, 15 Uhr<br />
AUSSTELLUNG IM LEZ<br />
30 Geschichten –<br />
30 Schicksale<br />
Die Künstlerin Stasya Samar aus Odesa hat queere<br />
Menschen aus der Südkukraine portraitiert, die von ihren<br />
Erfahrungen mit dem Krieg erzählen.<br />
Unter dem Titel „Bevor die Sonne aufgeht: LGBTQ*-<br />
Augenzeugenberichte über den Krieg in der Ukraine“<br />
portraitiert sie 30 Betroffenen in Zeichnungen, Text und<br />
Audiodateien, die ab 24. <strong>Mai</strong> im lesbisch-queren Zentrum<br />
LeZ zu sehen sind. Stasyas Kunst macht Kommunikation<br />
möglich, wo LGBTIQ* als vulnerable Gruppe häufig lieber<br />
schweigen. Veranstalter*innen der Ausstellung sind Munich<br />
Kyiv Queer, Gay Alliance Ukraine, CSD München und das<br />
Kulturreferat München. *bm<br />
Vernissage: 24.5., LeZ, Müllerstr. 26, 19 Uhr, Infos: www.<br />
odesa.upogau.org/kampaniya-gartovani-vdosvita/<br />
BILDER: STASYA SAMAR
12 szene<br />
AUSZEICHNUNG FÜR<br />
DIETMAR HOLZAPFEL<br />
Bayerischer<br />
Tourismuspreis<br />
für Eiche-Chef<br />
Am 5. März wurde Dietmar Holzapfel<br />
im Rahmen der Internationalen<br />
Tourismus-Börse (ITB) bei einem<br />
Staatsempfang in der Bayerischen<br />
Vertretung in Berlin der Bayerische<br />
Tourismuspreis für sein Lebenswerk<br />
überreicht.<br />
FOTO: TOURISMUS.BAYERN, GERT KRAUTBAUER<br />
WAHL DER SELIGEN MAIKÖNIGIN <strong>2024</strong><br />
Herrliche Hoheiten<br />
Wer wird die Nachfolgerin von Tiffy Tölle,<br />
der Seligen <strong>Mai</strong>königin 2023? Das ist die<br />
Frage, um die das erste Straßenfest der<br />
Saison kreist.<br />
Am 30. <strong>April</strong> wetteifern sechs Kandidatinnen<br />
mit Gesang, Tanz und originellen<br />
Kostümen um die Gunst des Publikums<br />
– und um den Besitz der schönsten Krone,<br />
die die Münchner Community zu vergeben<br />
hat. Unterstützt wird der Wettbewerb vom<br />
Münchner Möbelhaus KARE, das den Wert<br />
dieser ebenso außergewöhnlich-schrägen<br />
wie fröhlich-bunten Community schon vor<br />
Jahren erkannt hat und den Glamourfaktor<br />
dieser Wahl deutlich erhöht. Wer mit Drag<br />
und Chi-Chi nichts anfangen kann, erlebt<br />
dennoch einen tollen Tag auf der Hans-<br />
Sachs-Straße. Denn auf der Bühne treten<br />
mit Christian Deussen, der stimmgewaltigen<br />
Betty Pearl und der auf merkwürdig<br />
undefinierbare Weise unterhaltsamen Susi<br />
Sendling schon nachmittags sehens- und<br />
hörenswerte Acts auf. Nach der Kandidatinnen-Präsentation<br />
gibt es abends<br />
noch ein besonderes Special: Mit der<br />
Coverband „Die Gabys“ rocken und rollen<br />
sieben Berliner Power-Girls das Münchner<br />
Straßenfest, das wie immer von Sebastian<br />
Roos (Nil) und Ex-Selig-Chef Günter<br />
Kästner verantwortet wird. Gefördert wird<br />
das Straßenfest vom Bezirksausschuss 2<br />
der Landeshauptstadt München. Wenn das<br />
nicht ein Traumstart in die Sommersaison<br />
<strong>2024</strong> ist! *bm<br />
30.4. 14 bis 23 Uhr, Hans-Sachs-Straße,<br />
www.cafenil.com/maikoenigin<br />
FOTO: CHRISTIAN RIEDEL<br />
In ihrer Laudatio hob Staatsministerin<br />
Michaela Kaniber dessen persönliches<br />
Wirken als Brückenbauer,<br />
Vorreiter und Vorbild für Toleranz<br />
und Weltoffenheit hervor. Durch<br />
die Rettung der „Deutschen Eiche“<br />
und deren Erweiterung schuf er ein<br />
touristisches Highlight. Auf der ITB<br />
sorgte er jahrelang durch kostenlose<br />
Mitarbeit am München-Stand dafür,<br />
dass München auch als Destination<br />
für LGBTIQ*-Gäste in den Blick kam.<br />
Zahllose Journalisten betreute er<br />
unentgeltlich. Durch einen Vortrag<br />
über diesen Nischenmarkt vor dem<br />
Wirtschaftsbeirat Bayern erreichte<br />
er 2015 die Beleuchtung der Allianz-<br />
Arena zum CSD in Regenbogenfarben<br />
– um nur ein paar Aktivitäten<br />
hervorzuheben. Mit den Worten: „Sie<br />
sind ein mehr als würdiger Preisträger!“<br />
schloss Ministerin Kaniber ihre<br />
Laudatio.- Dem schließen wir uns<br />
gerne an! *bm<br />
20 JAHRE GOC<br />
Begeistert für Berge<br />
In die Liste der zahlreichen Szene-Jubiläen<br />
<strong>2024</strong> reiht sich auch der Gay Outdoor<br />
Club ein. Der wurde zwar bereits 1986<br />
gegründet, eine offizielle queere Sektion<br />
im Deutschen Alpenverein ist er aber erst<br />
seit 2004 – und genau das wird gefeiert.<br />
Zu Recht: Denn von Anfang an war die<br />
Idee, queere Menschen zur gemeinsamen<br />
Freizeit in den Bergen zusammenzubringen,<br />
ein Erfolgsmodell. Keine<br />
andere Sektion des Alpenvereins wuchs<br />
rasanter, mittlerweile sind es rund 2.000<br />
Menschen, die sich für die ganzjährig<br />
FOTO: GOC<br />
angebotenen Tages- und Hüttentouren<br />
und auch ganze Reisen interessieren. Das<br />
Jubiläum feiert der Verein am 21. <strong>April</strong> im<br />
Sub bei der Vernissage der Ausstellung<br />
„20 Jahre queerer Alpenverein – 20 Menschen“.<br />
Außerdem wird an diesem Abend<br />
das Buch „Unsere Lieblingstouren“, in der<br />
über 40 Mitglieder ihre Lieblingsrouten<br />
verraten, präsentiert. Alle weiteren<br />
Termine und Infos zu den Touren und<br />
zum GOC selbst gibt’s auf der Webseite<br />
www.goc-dav.de *bm<br />
21.4., Sub-Zentrum, Müllerstr. 14, 19 Uhr
szene 13<br />
D’SCHWUHPLATTLER<br />
<strong>Mai</strong>tanz und Plattlkurs<br />
Seit 25 Jahren sind die schwulen Traditionstänzer von<br />
„D’Schwuhplattler“ aktiv und viel mehr als eine folkloristische<br />
Hobbygruppe: Sie sind über die Grenzen Bayerns hinaus Botschafter<br />
für Toleranz und fördern den lebendigen Austausch im<br />
Spannungsverhältnis zwischen Tradition und queerem Leben.<br />
Auch heuer laden sie zum <strong>Mai</strong>tanz am 4. <strong>Mai</strong> ab 19 Uhr<br />
ins Wirtshaus am Bavariapark zu Walzer, Zwiefachem,<br />
Ruhpoldinger, Ambosspolka oder Fünferschlag. Und wer da<br />
nicht mittanzen kann, dem wird tags darauf auf die Beine<br />
geholfen: Am Sonntag 5. <strong>Mai</strong> laden die Männer im Rahmen<br />
der Kulturtage Ludwigs-/Isarvorstadt zum Plattl-Crashkurs ins<br />
Zunfthaus, Thalkirchnerstr. 76. Auf geht’s, Buam! *bm<br />
www.schwuhplattler-muenchen.de<br />
FOTO: ROSA STANGERL BAYERN<br />
FOTO: BENJAMIN HAHN<br />
MAIBAUMFEIER<br />
Gaudi rund ums<br />
Rosa Stangerl<br />
Wenn die <strong>Mai</strong>königin am Abend des 30. <strong>April</strong> gekrönt wurde,<br />
ist ihr erster Amtsbesuch nicht weit. Der findet gleich am<br />
nächsten Tag beim <strong>Mai</strong>baumfest rund um das „Rosa Stangerl“<br />
am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz im Glockenbachviertel statt.<br />
Seit 15 Jahren tanzt hier die queere Community gemeinsam<br />
mit dem Viertel in den <strong>Mai</strong>. Das Team um Veranstalter Peter<br />
Baumgartner hat diesmal unter anderem die Brass Boys, DJ<br />
Micha sowie die Fischbachauer Goaßlschnoitzer engagiert,<br />
um einen hoffentlich strahlenden Frühlingstag zu feiern.<br />
Außerdem sollen neue Tafeln am <strong>Mai</strong>baum hängen und der<br />
vierte „<strong>Mai</strong>bursch“ gewählt werden. Ausweichtermin bei Regen<br />
ist der 4. <strong>Mai</strong>. *bm<br />
1.5., Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz, 11 bis 22 Uhr,<br />
www.rosastangerl-bayern.de
14 party<br />
FOTOS: UNIVERSAL MUSIC<br />
EUROVISION SONG CONTEST<br />
JETZT ERST RECHT!<br />
Gerade in Zeiten, in denen die<br />
Aussichten trübe bis braun<br />
sind und man eher von „Kein<br />
bisschen Frieden“ singen<br />
müsste, braucht die Welt den Eurovision<br />
Song Contest mehr denn je. Unter dem<br />
nun dauerhaften Motto „United by Music“<br />
werden sich deshalb vom 7. bis zum 11.5.<br />
ein großer Teil Europas und die Fans auf<br />
allen anderen Kontinenten live in Malmö<br />
oder vor den Bildschirmen zusammenfinden,<br />
um wieder Vielfalt und Lebensfreude,<br />
Kunst und Exzess, und vor allem die Musik<br />
und dessen Interpret*innen zu feiern.<br />
Die diesjährige Ausgabe bringt dabei eine<br />
spannende Änderung mit ins System der<br />
Shows: Die Big Five, also die Länder, die<br />
immer fürs Finale gesetzt sind, werden<br />
erstmals bereits in den Halbfinalen auftreten.<br />
Aber keine Sorge, diese Auftritte<br />
finden außer Konkurrenz statt, Deutschland<br />
wird also auf keinen Fall um seinen<br />
fast schon traditionellen letzten Platz am<br />
Finalabend beraubt werden.<br />
Nicht, dass wir uns vom deutschen<br />
Vertreter für <strong>2024</strong>, dem ehemaligen<br />
Straßenmusiker (und auch „X-Factor“-<br />
Teilnehmer) Isaak Guderian mit „Always<br />
On The Run“ nicht erheblich mehr<br />
erhoffen –doch wurden wir schon zu oft<br />
enttäuscht. Allerdings vermuten die meisten<br />
ESC-Experten, dass dieser zusätzlich<br />
Auftritt seinen Chancen nur gut tun<br />
kann, da das Publikum das Lied nun auch<br />
mehrfach live erleben kann. Doch das gilt<br />
natürlich ebenfalls für die Künstler*innen<br />
der anderen der großen fünf Länder, wie<br />
zum Beispiel für Olly Alexander, der für<br />
Großbritannien mit seinem Song „Dizzy“<br />
antritt und der vielen schon als Teil der<br />
Band Years & Years ein Begriff sein wird.<br />
„Dizzy“ ist die erste Veröffentlichung<br />
unter seinem eigenen Namen, aber einen<br />
leichten Vorteil dürfte er wohl trotzdem<br />
in den Wettbewerb miteinbringen, war der<br />
Sänger, Schauspieler und Aktivist doch<br />
bereits mit seiner Band mit zwei Nummer<br />
eins-Alben in UK erfolgreich, plus diversen<br />
Singles (mal ganz abgesehen vom kürzlich<br />
gewonnenen BRIT Billion Award). Was ihm<br />
mehr als gegönnt sei, nutzt Olli, wie viele<br />
ESC-Teilnehmer, seine Reichweite auch<br />
für die gute Sache und brachte mit „It‘s<br />
A Sin“ den Kampf gegen HIV/Aids wieder<br />
in die öffentliche Diskussion. Allerdings<br />
dürfte er der einzige Kandidat sein,<br />
der bereits als Wachsfigur bei Madame<br />
Tussauds in London verewigt wurde. Ob<br />
er deswegen auch ein klein wenig unser<br />
Favorit geworden ist, wird hier nicht<br />
verraten, wir freuen uns erst einmal auf<br />
alle Auftritte – und darauf, den Glauben an<br />
die Menschheit zurückzugewinnen, selbst<br />
wenn es auch nur für eine wundervolle<br />
Woche im <strong>Mai</strong> ist.<br />
7. bis 11.5., www.eurovision.de<br />
WORLD FETISH SONG CONTEST<br />
München holt den Titel<br />
Nach dem zweiten Platz im vergangenen Jahr hat es heuer für München<br />
bis ganz nach oben gereicht: Beim World Fetish Song Contest in Antwerpen<br />
holten sich „Ladys and the Tramps“ Anfang März den Sieg mit ihrer Version<br />
des Sandra-Hits „Everlasting Love“.<br />
FOTO: LADIES AND THE TRAMPS<br />
Am Wettbewerb, während der Corona-Zeit vom der Spanish Leather & Fetish<br />
Community (SFLC) ins Leben gerufen, beteiligt sich die Fetisch-Szene aus der<br />
ganzen Welt. Gruppen oder Solisten präsentieren Videos mit eigenen Interpretationen<br />
internationaler Hits. Das Münchner Sextett, unter anderem mit den<br />
Drags Susi Sendling und Kris Blaq sowie den beiden Bavarian Mr. Leather Robert<br />
Heckmann und Stephan Platek, war extra zum „Darklands“-Festival nach Belgien<br />
gereist, um ihre Show live vor Ort zu präsentieren. Ein Einsatz, der sich gelohnt<br />
hat! Wir gratulieren dem engagierten Team! *bm
party 15<br />
CLUBKONZERTE IN DER ROTEN SONNE<br />
„Queerness wird betont“<br />
rosaMontag<br />
in Augsburg<br />
FOTO: MAURICE CONRAD<br />
Ab <strong>April</strong> veranstalten die Teams von Garry<br />
Klein und Rote Sonne eine neue Konzertreihe:<br />
Im Mittelpunkt der monatlichen<br />
Clubkonzerte stehen LGBTIQ*-Artists.<br />
„Angelehnt an die Idee des Marry Klein,<br />
Sichtbarkeit für weibliche DJs zu schaffen,<br />
stärken wir mit diesem Konzept bewusst<br />
queere Künstler*innen“, so Peter Fleming,<br />
Mit-Organisator und Harry Klein-Chef.<br />
Im <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong> startet die Reihe mit zwei<br />
Acts, die unterschiedlicher kaum sein<br />
könnten: Maurice Conrad & Friends (10.4.)<br />
machen Hip Hop mit (homo-) politischen<br />
Texten und provozieren mit Energie,<br />
Wortwitz und gnadenlos glitzenderndem<br />
Mittelfinger. Das Berliner Multitalent Mariybu<br />
(22.5.) hat sich ganz dem Hyperpop<br />
auf 140 BPM verschrieben und verbindet<br />
das mit sassy Lyrics über (queeren) Sex<br />
und Dating. Bemerkenswert: Den Eintrittspreis<br />
bestimmt jeder Gast selbst. Für<br />
die Konzerte, die immer im Vorfeld einer<br />
Garry Klein-Clubnacht stattfinden, gibt<br />
es unterschiedliche Kategorien zwischen<br />
zehn und 30 €. „Dabei verzichten wir<br />
auf jegliche Überprüfung und überlassen<br />
dem Publikum vertrauensvoll selbst die<br />
Entscheidung, welches Ticket für sie das<br />
Richtige ist“, so Peter Fleming. Außerdem<br />
gibt es einen günstigen Konzertpreis<br />
für Helles und Gratiseintritt für die<br />
anschließende Garry-Party. „Queerness<br />
wird betont“ lautet das Motto der Macher<br />
– und das Konzept wird hoffentlich vom<br />
Publikum belohnt! *bm<br />
12.4. und 22.5., Club Rote Sonne,<br />
Maximiliansplatz 5, 21 Uhr,<br />
www.harrykleinclub.de<br />
FOTO: MARIYBU<br />
Endlich Frühling! Am 08. <strong>April</strong> lädt das<br />
Schaller Festzelt wieder auf den Augsburger<br />
Frühjahrsplärrer zum legendären<br />
rosaMontag, dem Partyabend für die<br />
LGBTQIA+ Community, deren Freunde<br />
und für alle, die Spaß an einer großartigen<br />
Party haben, ein.<br />
Euch erwartet ein komplett neues und<br />
im Alpenstil designtes Zelt, die Partyband<br />
„Starmix”und die heißen Jungs von<br />
„MENMANIA“, die mit ihrer Show das<br />
Schallerzelt zum Beben bringen!<br />
Die Veranstaltung im Zelt beginnt um<br />
18:30 Uhr und endet um 23 Uhr. Im<br />
Anschluss findet dann die „Okis rosaMontags<br />
Aftershowparty“ im „filion“ statt.<br />
Der Eintritt zum rosaMontag ist frei,<br />
es wird jedoch eine Platzreservierung<br />
unter www.schallerzelt.de/reservierung<br />
empfohlen.<br />
Für alle Münchner:innen, die bequem<br />
mit der Bahn anreisen wollen, ist der<br />
Treffpunkt für die gemeinsame Anreise<br />
am Montag, 08.04.<strong>2024</strong> um 17:15 Uhr am<br />
Infopoint im Münchner Hauptbahnhof.<br />
www.schallerzelt.de/reservierung,<br />
www.rosamontag-augsburg.de
16 ausgehen<br />
AUSGEHEN<br />
2 mal DEEP im Palais<br />
Der Frühling wird heiß und die Musik laut.<br />
Das Team der Deep Party hat wieder zwei tolle Events geplant für<br />
den <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong>.<br />
Am 5.4.24 startet das erste Event.<br />
“London Calling” heißt es in der <strong>April</strong>-Ausgabe der Deep-Eventreihe<br />
und wird der Community ein strahlendes Lächeln ins Gesicht<br />
zaubert. DJ Pagano aus London, schmeißt sich in den Flieger und<br />
wird sowohl bei Deep als auch zu fortgeschrittener Stunde das<br />
auditive Füllhorn mit seinen Tech-Tools füttern. Europaweit bespielt<br />
er als Resident regelmäßig die einschlägigen Venues La Demence,<br />
das Circuit Festival in Barcelona oder die Revolver-Party in Berlin.<br />
Als Drag-Host begrüßt euch im <strong>April</strong> Barbie Q und wird euch<br />
animieren das Tanzbein zu schwingen.<br />
Weiter gehts dann im Wonnemonat <strong>Mai</strong>. Am 3 des Monats machen<br />
sich bei Deep BiMän vom WUT-Frauenkollektiv und Gastgeber<br />
Erhyc in der DJ-Kanzel ans Werk und lassen Deep Tech-Sounds<br />
erklingen. Diesmal mit dabei die wunderbare Pinay Colada als<br />
aufgestylter Drag-Host.<br />
www.palaisclub.de<br />
CHIEMSEE BOAT TRIP<br />
Matrosen, ahoi!<br />
Schifffahrten erfreuen sich ja großer<br />
Beliebtheit – zu Recht! Nicht nur der<br />
Münchner Löwen Club sticht zu einem<br />
50. Jubiläum mit seinen Mitgliedern in<br />
See, auch das Szene-Trio aus „Café Nil“<br />
Wirtshaus „Ludwig´s“ und dem „NY-Club“<br />
stellen heuer ein feuchtfröhliches Event<br />
auf (nicht allzu hoher) See auf die Beine:<br />
Zum Start in den Pride-Monat Juni bitten<br />
sie am 1.6. 150 Gäste an Bord und schippern<br />
mit ihnen vier Stunden lang über den<br />
Chiemsee. Hoher Wellengang ist nicht<br />
zu erwarten, dass die Stimmungswellen<br />
hochschlagen, allerdings schon! Denn<br />
für den richtigen Sound sorgt DJ James<br />
Munich, dazu gibt es eine Drag-Show<br />
von Winnie Winter, Agneta Blossom und<br />
Yvonne Bonbon. Nicht zuletzt sorgen die<br />
Team an drei Bars dafür, dass niemand auf<br />
dem Trockenen sitzt. Auch um den Transport<br />
zum Chiemsee muss man sich keine<br />
Gedanken machen: Shuttlebusse fahren<br />
nachmittags nach Prien, wo der Abend<br />
mit einem Empfang im „Hotel Neuer am<br />
See“ beginnt. Nach der Tour bringen sie die<br />
Gäste auch wieder nach München zurück.<br />
Anmeldeschluss ist der 15. <strong>Mai</strong>, Tickets zu<br />
59 €/79 € sowie alle Infos zu Abfahrten<br />
und Zeiten gibt’s online auf den Seiten der<br />
Veranstalter. *bm<br />
www.ludwigswirtshaus.de,<br />
www.cafenil.com,<br />
www.ny-club.de<br />
FOTO: BING AI IMAGE CREATOR<br />
FOTO: BING AI IMAGE CREATOR<br />
NUSSBAUMPARK GOES LGBTIQ*<br />
Queer mit Bier<br />
Ab Mitte <strong>Mai</strong> wird der Nußbaumpark zur<br />
queeren Chillout-Zone: Das Team vom<br />
Wirtshaus „Fesch“ plant direkt hinter der<br />
St.-Matthäus-Kirche einen bayerischen<br />
Biergarten im Zeichen des Regenbogens.<br />
Es ist Platz für rund 200 Gäste, dazu<br />
gibt’s kühle Getränke und ein kleines<br />
Speisenangebot. Und wie könnte es<br />
anders sein, wenn das Harry-Klein-Team<br />
um Peter Fleming die Finger im Spiel<br />
hat: Natürlich steht auch Kultur im<br />
Mittelpunkt. Auf der Bühne werden<br />
DJs und Acts mit Künstler*innen des<br />
„Bergson Kunstkraftwerks“ stehen,<br />
außerdem können sich queere Artists<br />
bewerben, um dort aufzutreten. Der<br />
Fesch-Biergarten soll bis Ende August<br />
täglich geöffnet sein. Infos und Updates:<br />
www.wirtshaus-fesch.de *bm
ausgehen 17<br />
GASTRONOMIE<br />
Die Moritz Bar in Würzburg<br />
Im Frühling 2023 eröffnete im schönen<br />
Würzburg eine queere Bar. Die Betreiber –<br />
gebürtige Würzburger und Brüder – Lukas<br />
und Kilian waren und sind auch in Berlin erfolgreich.<br />
Nach einem Jahr war es höchste<br />
Zeit, einmal nachzufragen, wie es so läuft.<br />
Via E-<strong>Mai</strong>l verrieten sie uns (gemeinsam):<br />
„Wir sind die Moritz Bar, die im März 2023<br />
eröffnet hat. Wir sind eine queere Cocktailbar<br />
in Würzburg, die viel Wert auf ganz<br />
besondere und hausgemachte Drinks legt,<br />
viele davon auch alkoholfrei. Bekannt sind<br />
wir für unseren eigenen Vermouth, unseren<br />
feinherben Moritz Tonic oder unseren<br />
alkoholfreien Rainbow Spritz. Wir sind<br />
Dienstag bis Samstag ab 19 Uhr geöffnet,<br />
alle Infos zu uns, den Drinks und unseren<br />
besonderen Events gibt es auf moritzbar.<br />
com. Die Moritz Bar ist eine gute Mischung<br />
aus fränkischer Gemütlichkeit, schummerigem<br />
Licht, Berliner Vibes, guter Musik und<br />
freundlichem Service.“<br />
Und warum Würzburg? „Wir sind in<br />
Würzburg aufgewachsen. Wir sind beide<br />
nach Berlin umgezogen, wo wir von<br />
2013 bis 2019 auch schon die Berliner<br />
Moritz Bar betrieben haben. Nach einer<br />
Gastro-Pause während Corona hatten wir<br />
große Lust, wieder gemeinsam ein Projekt<br />
zu starten. In unserem Hinterkopf hatten<br />
wir immer schon auch die Idee, in unserer<br />
Heimatstadt eine queere Bar zu eröffnen.<br />
Dann ging alles recht schnell, da wir sofort<br />
einen geeigneten Laden gefunden haben.<br />
Wir wohnen beide noch in Berlin, pendeln<br />
aber natürlich aktuell viel nach Würzburg.<br />
Zum Glück unterstützt uns aber seit<br />
einigen Monaten auch ein fantastisches<br />
Team vor Ort.“ Die beiden Brüder sind sehr<br />
zufrieden, wie es gerade läuft, verraten sie<br />
uns: „Die Resonanz nach zehn Monaten<br />
Moritz Bar in Würzburg ist bisher wirklich<br />
richtig toll. Wir wurden in der Stadt und der<br />
Szene mit offenen Armen empfangen und<br />
haben einfach ein ganz tolles Publikum.<br />
Immer wieder erzählen uns Gäste auch,<br />
dass sie extra aus Nürnberg oder anderen<br />
Städten in der Umgebung anreisen, was<br />
uns natürlich besonders freut.“ – Würzburg<br />
kann sich freuen! *rä<br />
Moritz Bar,<br />
Burkarderstr. 12. 97082 Würzburg,<br />
instagram.com/moritz_bar,<br />
moritzbar.com<br />
FOTOS: LENA MEYER
18 politik<br />
KOLUMNE<br />
FOTO: HERR BOHN / UNSPLASH<br />
ÜBERALL<br />
SCHEITERNDE PROJEKTE<br />
In seiner kommunalpolitischen Kolumne<br />
schreibt AZ-Lokalchef Felix<br />
Müller dieses Mal über die Debatte um<br />
die Großmarkthalle, das Aus für die Tram<br />
durch den Englischen Garten – und den<br />
Radlkrach an der Lindwurmstraße.<br />
Der Großmarkt soll in Sendling verbleiben.<br />
Das halte ich schon lange für eine hervorragende<br />
Idee. Weil er ins Viertel gehört, weil<br />
auch in dieser immer geleckter werdenden<br />
Stadt zentral noch gearbeitet werden soll<br />
– und zwar nicht nur in Architekturbüros<br />
und Klamottenläden. Und weil die Stadt<br />
auf diesem Weg eine sehr große, zentrale<br />
Fläche eigenständig entwickeln kann – und<br />
so vieles andere machen als die Investoren<br />
am entfesselten freien Immobilienmarkt.<br />
Als der Stadtrat vor Jahren entschied, dass<br />
die Großmarkthalle am alten Standort neu<br />
gebaut werden soll, war ich also begeistert.<br />
Doch diese Begeisterung ist Ernüchterung<br />
gewichen. Wegen des ewigen Hin und<br />
Hers. Weil die Stadt nicht mehr selbst<br />
bauen will und das Projekt stattdessen<br />
einem Investor überlässt. Weil inzwischen<br />
gar keine Wohnungen (!) mehr auf dem<br />
Areal mitgeplant werden. Immerhin: Das<br />
Projekt des Neubaus der Großmarkthalle<br />
hat in den letzten Wochen plötzlich Fahrt<br />
aufgenommen. Und sehr bald scheint<br />
sich zu entscheiden, ob es umgesetzt<br />
wird – oder nicht. Der Investor hat<br />
offenbar begonnen, auf die Händler zu<br />
hören – und plant inzwischen wieder mit<br />
einer zweistöckigen Halle. Doch ob die<br />
Händler tatsächlich mitziehen und die<br />
Halle gebaut wird, entscheidet sich wohl<br />
noch vor der Rathaus-Sommerpause. Ein<br />
Problem ist, dass den Händlern bisher wohl<br />
kein konkreter Mietpreis mitgeteilt wurde.<br />
Sollte keine Einigung über die Vorverträge<br />
erreicht werden, könnte der<br />
Investor das Projekt noch<br />
abbrechen.<br />
Überhaupt drohen<br />
gerade diverse<br />
Projekte zu scheitern,<br />
von denen man<br />
im Rathaus lange<br />
ausgegangen war. Ein<br />
weiteres Beispiel: die<br />
Trambahn durch den<br />
Englischen Garten. Wie<br />
ein Blitzeinschlag traf es<br />
die Rathaus-Politik, dass die<br />
Staatsregierung das Projekt kürzlich<br />
beerdigte. Ohne den Freistaat, dem der<br />
Park gehört, kann die Trasse nicht gebaut<br />
werden. Die Stadt hatte sie eigentlich<br />
schon fast fertig geplant. Doch das hilft<br />
nichts – der Freistaat verweist unter<br />
anderem auf den Denkmalschutz im Park.<br />
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD)<br />
kann es nicht fassen. „Zumindest hätte<br />
der Freistaat schon sehr viel früher Farbe<br />
bekennen müssen“, sagte er. „Das wäre<br />
aufrichtig gewesen und hätte dringend<br />
benötigte Personalressourcen für andere<br />
Projekte freigegeben und immense<br />
Planungskosten gespart“, so der OB. Steht<br />
nun die ganze Tram-Nordtangente vor<br />
dem Aus? Die Trasse durch den Englischen<br />
Garten ist nur ein Teilstück der 13 Kilometer<br />
langen Trasse, die eigentlich einmal<br />
Neuhausen mit Bogenhausen verbinden<br />
soll. Nun sind neue Ideen gefragt – sogar<br />
von einem Tram-Tunnel unter dem<br />
Englischen Garten träumt mancher<br />
schon wieder.<br />
Ein anderes Projekt,<br />
das zuletzt ebenfalls<br />
zu wackeln schien,<br />
war der Umbau der<br />
Lindwurmstraße.<br />
Im Juni 2023 hatte<br />
die Stadtverwaltung<br />
mitgeteilt, dass der<br />
Radweg auf die Straße<br />
solle, der Gehweg breiter<br />
werde. Doch OB Dieter Reiter<br />
sah noch Gesprächsbedarf<br />
vor Ort, legte ein vorläufiges Veto<br />
ein. Und brachte so die Sendlinger Radl-<br />
Aktivisten gegen sich auf, die zuletzt<br />
immer wieder protestierten. Zuletzt aber<br />
verdichteten sich die Signale aus dem<br />
Rathaus, dass zumindest dieses Projekt<br />
doch ins Rollen kommt. Und Rote und<br />
vor allem Grüne stehen durchaus unter<br />
Druck, bei der Verkehrswende zu liefern.<br />
Die bisherige Bilanz ist durchaus eher<br />
mau. Sogar die Autofahrerpartei CSU<br />
führt gute Argumente an – und verweist<br />
zuletzt sehr häufig sehr genüsslich<br />
darauf, dass zu ihren Regierungszeiten<br />
mehr Meter Radwege gebaut wurden als<br />
aktuell.<br />
FOTO: PRIVAT
eauty 19
20 eye candy<br />
DESIGN<br />
Nachhaltige Mode<br />
aus Polen<br />
sexy präsentiert<br />
kust.: Der Name dieser polnischen<br />
Marke ist ein Akronym,<br />
das aus den ersten beiden<br />
Buchstaben des Vor- und<br />
Nachnamens des Gründers gebildet<br />
wird. Hinter dem Modelabel steckt Kuba<br />
Stachowiak.<br />
Und auf Niederländisch bedeutet „kust“<br />
Küste, das passte perfekt! Denn Kuba<br />
verbrachte seine Kindheit in Sopot, einer<br />
polnischen Küstenstadt an der Ostsee.<br />
Das Meer sei schon immer sein Kraftort<br />
gewesen und inspiriert und beschert ihm<br />
weiterhin endlose Ideen. Er arbeitete<br />
bereits für verschiedene renommierte<br />
Marken in der Luxusbranche, sein Ziel<br />
sei es, „qualitativ hochwertige und<br />
umweltfreundliche Produkte zu machen“,<br />
bei denen der „Komfort des Trägers im<br />
Vordergrund steht und die aus nachhaltig<br />
gewonnenen Materialien hergestellt<br />
werden“ – zudem unterstützt kust. lokale<br />
Hersteller*innen. Und verdammt sexy sind<br />
die Modestrecken auch! *rä<br />
kust.com
eye candy 21
22 gesundheit<br />
FOTO: FREEPIK/FREEPIK.COM<br />
Sorgenfrei zum SEXDATE<br />
Nahrungsergänzungsmittel für mehr Spontanität<br />
FOTO: ANUUX<br />
Männer, die Sex mit Männern haben<br />
und während des Geschlechtsverkehrs<br />
den passiven Part ausleben, sprich<br />
penetriert werden, haben aufgrund der langen<br />
Vorbereitungszeit – Spülen, Duschen,<br />
Spülen usw. – häufig weniger oder gar keine<br />
Lust mehr auf Sex. Dies gilt im Besonderen<br />
für Menschen, die langfristig und regelmäßig<br />
Medikamente einnehmen müssen. Die<br />
Angst, es könnte ein Malheur passieren, umtreibt<br />
diese Männer mitunter so sehr, dass<br />
sie auf Penetration oder Sex ganz allgemein<br />
verzichten. anuux ist das erste in Deutschland<br />
hergestellte Nahrungsergänzungsmittel,<br />
das für eine saubere Landebahn sorgen<br />
will. Und das ganz ohne lästiges Spülen und<br />
frei von tierischen Inhaltsstoffen.<br />
Die Anwendung der Kapseln gestaltet sich<br />
unkompliziert: 2 Kapseln am Morgen und 2<br />
Kapseln am Abend mit einem großen Glas<br />
Wasser sollen dafür sorgen, dass du bald<br />
noch spontaner und entspannt, Lust und<br />
Liebe ausleben kannst. anuux ermöglicht<br />
eine ausgeglichene Verdauung und optimiert<br />
den Stuhlgang dank hochdosierter Ballaststoffe.<br />
Das Präparat wirkt weder verstopfend<br />
noch abführend. Und das steckt drin:<br />
Goldleinsamen<br />
Aka Ballaststoffbombe. Sie fördern die<br />
Darmtätigkeit, ziehen viel Flüssigkeit und<br />
bilden Schleimstoffe, die dafür sorgen,<br />
dass die Nahrung wesentlich schneller und<br />
effizienter transportiert wird.<br />
Flohsamenschalen<br />
Ist dein Darm im Flow, bist du es auch.<br />
Unsere Flohsamenschalen helfen dir, durch<br />
ihren hohen Gehalt an Ballaststoffen,<br />
deine Verdauung auszugleichen.<br />
Chiasamen<br />
Schon die Azteken nutzten die samen<br />
für Heilkuren. Die Kapseln enthalten Bio-<br />
Chiasamen, deren Schleimschicht sich wie<br />
ein Schutzfilm an die Darmwand legt.<br />
www.anuux.de<br />
vorher<br />
nachher<br />
Brazilian BUTT LIFT<br />
Mittlerweile ist es ganz normal, dass wir<br />
mit Botox oder Hyaluron Optimierungen<br />
an unserem Gesicht vornehmen lassen<br />
können… ein paar kurze Piekse verjüngen<br />
das Gesicht und verbessern somit das<br />
Selbstwertgefühl. Und wie zufrieden sind<br />
wir mit dem restlichen Körper?<br />
Für unseren Kollegen Jimmy Blum war sein<br />
Bauchfett schon lange eine Herausforderung.<br />
„Ich achte seit vielen Jahren auf meine<br />
Ernährung, doch mein Fett am Bauch bin<br />
ich nie richtig losgeworden. Und je älter ich<br />
wurde, desto kleiner wurde mein Hintern.<br />
Das änderten auch viele Stunden auf dem<br />
Stepper und kilometerlanges Joggen nicht.“<br />
Dr. Welf Prager konnte ihm helfen. In einem<br />
intensiven Beratungsgespräch erklärte er,<br />
welche Regionen am Oberkörper abgesaugt<br />
werden können und wo am Gesäß das<br />
Eigenfett aufgespritzt werden kann. Jimmy<br />
entschied sich zusätzlich noch für eine<br />
Renuvion-Behandlung, bei der die<br />
abgesaugten Flächen mit einem feinen<br />
Laser unter der Haut gestrafft werden.<br />
Die Liposuktion und das Straffen der<br />
abgesaugten Hautflächen wird unter<br />
Vollnarkose durchgeführt. Zum Aufpolstern<br />
des Gesäßes reicht dann ein Dämmerschlaf.<br />
Als Patient bekommt man nichts von den<br />
Behandlungen mit. Im Anschluss bleibt<br />
man noch zwei Stunden zur Beobachtung<br />
in der Klinik.<br />
Für ca. zwei Monate trägt man dann ein<br />
Mieder, das dafür sorgt, dass der neue<br />
Körper auch in Form bleibt.<br />
Dr. Prager rät, in den ersten zwei Wochen<br />
nach der Operation nicht zu sitzen oder<br />
auf dem Rücken zu liegen. Zudem verliert<br />
der Körper während der ersten Tage etwas<br />
Anästhesieflüssigkeit an den Einstichstellen.<br />
„Schmerzen hatte ich die ganze Zeit<br />
nicht“, erklärt Jimmy. Mit dem Ergebnis<br />
sei er mehr als zufrieden. Sein Bauch sei<br />
nun flach und sein neues Gesäß komme<br />
auch sehr gut an, erklärt Jimmy mit einem<br />
breiten Grinsen im Gesicht.<br />
Dermatologie am Sendlinger Tor<br />
Sendlinger Str. 29, 80331 München<br />
www.hautarzt-muenchen-sendlinger-tor.de
Goethestr.<br />
ODEONSPLATZ<br />
U<br />
24 STADTPLAN<br />
CityGuide<br />
21<br />
Elisenstr.<br />
Ottostr.<br />
Maximilianspl.<br />
63<br />
APOTHEKEN<br />
1. Isartor Apotheke,<br />
Isartorplatz 6, (089) 2199290,<br />
www.isartor-apotheke.de<br />
2. Regenbogen Apotheke,<br />
Sonnenstr. 31, (089) 593659,<br />
www.hieristsgesund.de<br />
3. Rumford Apotheke,<br />
Reichenbachstraße 9,<br />
rumford-aptheke.de<br />
4. Stachus Apotheke am<br />
Goetheplatz,<br />
Waltherstraße 32a,<br />
stachus-apotheke.de<br />
5. Stachus Apotheke,<br />
Karlsplatz 4,<br />
stachus-apotheke.de<br />
6. Wittelsbacher Apotheke,<br />
Lindwurmstr. 97, (089) 537844,<br />
www.wittelsbacher-apotheke.de<br />
ÄRZTE<br />
10. Gemeinschaftspraxis am Isartor<br />
(Allgemein-, Männer- und<br />
Innere Medizin, Infektiologie),<br />
Dr. Werner Becker, Dr. Ramona<br />
Pauli, Dr. Marcel Lee,<br />
Isartorplatz 6, (089) 229216,<br />
www.isarpraxis.de<br />
11. Dr. Timo Bachmann (Zahnarzt)<br />
Schweigerstr. 4, (089) 663242,<br />
www.timobachmann.de<br />
• Dr. Ulrich Kastenbauer (Allgemeinmedizin,<br />
Infektiologie),<br />
Ainmillerstr. 26, (089) 333863,<br />
www.infektiologie-schwabing.de<br />
• HNO Haidhausen,<br />
Wörthstrasse 24,<br />
www.HNO-haidhausen.de<br />
• Physiotherapie Stengel,<br />
Balanstrasse 63,<br />
www.physio-stengel.de<br />
• Wolf Schuck (Facharzt für<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde),<br />
Nymphenburger Str.<br />
154, (089) 595131,<br />
www.hno-wolf-schuck.de<br />
BEAUTY<br />
• Massage Andreas,<br />
www.dein-wellness-masseur.de<br />
15. Massage Munich<br />
Steffen Robak,<br />
Studio Tal 30, 0175 6175255,<br />
www.massage-munich.com<br />
• Kahuna Body & Soul,<br />
Baldestraße 14,<br />
kahuna-bodyandsoul.com<br />
PARTY<br />
20. Harry Klein,<br />
Maximiliansplatz 5<br />
• Klosterklub,<br />
Lindwurmstr. 122<br />
21. NY.C,<br />
Elisenstr. 3<br />
SHOPPING<br />
25. Bruno‘s, GayLifeStyle,<br />
Thalkirchner Str. 4<br />
Eingang Fliegenstraße<br />
• Beschattungen München,<br />
Waldeckstr. 24<br />
• Orion SHOP<br />
Frauenstraße 20<br />
MÜNCHEN HBF S<br />
6<br />
Häberlstr.<br />
Bayerstr.<br />
Schwanthalerstr.<br />
74<br />
26. Reithofer Fachmarkt,<br />
Elektrofachmarkt,<br />
Reichenbachstr. 31<br />
Mo.-Fr. 9-18 Uhr,<br />
Sa. 10-14 Uhr<br />
www.reithofer.de<br />
27. Optik Vogel e.K., Optik,<br />
Sonnenstr. 32<br />
28. Rosa-Reisen,<br />
Hans-Sachs-Str. 22<br />
29. Team7,<br />
Herzogspitalstr. 3<br />
SZENE<br />
30. CAMP MUNICH,<br />
Bar & Cruising, Reisingerstr.15<br />
31. Deutsche Eiche, GaySauna,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
32. Duplexx, Theresienstr. 130<br />
• Diburnium,<br />
Thalkirchner Str. 5<br />
33<br />
Schillerstr.<br />
U GOETHEPLATZ<br />
33. Erotixx, Poccistr. 2 und<br />
Rosenheimer Str. 81<br />
• Herrensauna am Hauptbahnhof,<br />
Dachauerstraße 9a<br />
• Schwabinger Mensauna,<br />
GaySauna, Düsseldorfer Str. 7<br />
34. Spexter Erotic-Store,<br />
Müllerstr. 54<br />
• UnderGround des MLC,<br />
Machtlfingerstr. 28<br />
UNTERKUNFT<br />
40. Deutsche Eiche, Hotel,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
41. Hotel Brunnenhof,<br />
Schillerstr. 36,<br />
www.brunnenhof.de<br />
Landwehrstr.<br />
Pettenkofferstr.<br />
Nußbaumstr.<br />
Waltherstr.<br />
Lindwurmst.<br />
46<br />
62<br />
61<br />
20<br />
Resingerstr.<br />
Karlspl.<br />
U S KARLSPLATZ (STACHUS)<br />
30<br />
Sonnenstr.<br />
27<br />
Thalkirchner Str.<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
45. Bar zur Feuerwache,<br />
Blumenstrasse 21a<br />
46. Café Regenbogen,<br />
Lindwurmstr. 71<br />
47. Café im Sub,<br />
Müllerstr. 14<br />
19. Deutsche Eiche,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
48. Edelheiss Bar,<br />
Pestalozzistr. 6<br />
Herzog-Wilhelm-Str.<br />
Pestalozzistr.<br />
49. Eiscafé Eismeer,<br />
Pestalozzistr. 21<br />
50. Jenny was a friend of mine,<br />
Holzstr. 14<br />
51. Kiosk an der Reichenbachbrücke,<br />
Fraunhoferstr. 46<br />
52. Kraftwerk,<br />
Thalkirchnerstr. 4<br />
53. Fesch Restaurant ,<br />
Müllerstr. 30<br />
54. NiL,<br />
Hans-Sachs-Str. 2<br />
55. Prosecco, Theklastr. 4,<br />
www.prosecco-munich.de<br />
• Self Bar/Restaurant,<br />
Schäftlarnstr. 62,<br />
www.self-bar.de<br />
56. satt & gut - Regionale<br />
Grundnahrungsmittel ,<br />
Viktualien 3, Abt. V, Laden 8<br />
KULTUR<br />
60. Bayerische Staatsoper,<br />
Max-Joseph-Platz 2,<br />
www.bayerische-staatsoper.de<br />
61. City Filmtheater, Kino,<br />
Sonnenstr. 12,<br />
www.city-kinos.de<br />
2<br />
Neuhauser Str.<br />
Damenstiftstr.<br />
U SENDLINGER TOR<br />
25 52 32<br />
48<br />
31<br />
49<br />
50<br />
29<br />
76<br />
Blumenstr.<br />
Müllerstr.<br />
Maxburgstr.<br />
28<br />
Hans-Sachs-Str.<br />
54<br />
Oberanger<br />
Unter Anger<br />
73<br />
53<br />
72 75<br />
Färbergraben<br />
Blumenstr.<br />
Rindermarkt<br />
70<br />
47<br />
71<br />
3977<br />
45<br />
Müllerstr.<br />
Fraunhoferstr.<br />
Corneliusstr.<br />
Klenzestr.<br />
62. Deutsches Theater,<br />
Schwanthalerstr. 13,<br />
www.deutsches-theater.de<br />
• Gasteig (Philharmonie),<br />
Rosenheimer Str. 5,<br />
www.gasteig.de<br />
• GOP Varieté-Theater,<br />
Maximilianstr. 47,<br />
www.variete.de<br />
• Kultur im Schlachthof,<br />
Zenettistr. 9,<br />
www.im-schlachthof.de<br />
63. Kunsthalle München,<br />
heatinerstr. 8<br />
• Lenbachhaus -<br />
Städtische Galerie,<br />
Luisenstr. 33,<br />
www.lenbachhaus.de<br />
• Museum Brandhorst,<br />
Theresienstr. 35a<br />
64. Münchner Kammerspiele,<br />
Maximilianstr. 26-28,<br />
www.muenchnerkammerspiele.de<br />
• Münchner<br />
Philharmoniker,<br />
Rosenheimer Str. 5<br />
• Münchner Volkstheater, Tumblingerstraße<br />
29,<br />
www.muenchnervolkstheater.de<br />
65. Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz,<br />
Gärtnerplatz 3, (089) <strong>2024</strong>11,<br />
www.staatstheater-amgaertnerplatz.de<br />
• Tierpark Hellabrun,<br />
Tierparkstr. 20<br />
MARIENPLATZ U S<br />
FRAUENHOFERST. U<br />
Erhardtstr.<br />
Gärtnerplatz<br />
65<br />
Reichenbachstr. Reichenbachstr.<br />
28<br />
26<br />
RAT & TAT<br />
• Caritas Ambulanter Hospiz<br />
Dienst, Queer-Sprechstunde,<br />
jeden 1. Montag im Monat,<br />
ASZ Isarvorstadt,<br />
Hans-Sachs-Str. 14,<br />
caritas-hospizdienst@<br />
barmherzige-muenchen.de<br />
19<br />
56<br />
Frauenstr.<br />
Rumfordstr.<br />
Buttermelcherstr.<br />
Baaderstr.<br />
Reichenbachbrücke<br />
ISAR<br />
60<br />
Maximilianstr.<br />
15<br />
Tal<br />
Steindorfstr.<br />
Corneliusbrücke<br />
70. Diversity Jugendzentrum,<br />
Blumenstr. 11,<br />
www.diversity-muenchen.de<br />
71. Gay Outdoor Club<br />
München e.V.,<br />
Sportverein,<br />
Müllerstr. 14,<br />
www.gocmuenchen.de<br />
• Isarhechte e.V.,<br />
Sportverein, Meindlstr. 11a,<br />
www.isarhechte.de<br />
72. Koordinierungsstelle zur<br />
Gleichstellung von LGBTI*,<br />
Angertorstr. 7<br />
(Eingang Müllerstraße)<br />
73. LeTRa,<br />
Blumenstr. 29,<br />
www.letra.de<br />
• Marikas Beratungsstelle für<br />
anschaffende junge Männer,<br />
Dreimühlenstr. 1,<br />
www.marikas.de<br />
74. Münchner Aids-Hilfe,<br />
Lindwurmstr. 71,<br />
www.aidshilfe-muenchen.de<br />
75. Münchner Regenbogen-<br />
Stiftung, Angertorstr. 7<br />
(Eingang Müllerstr.)<br />
76. Rechtsanwälte Schuster &<br />
Riedl, Eisenmannstr. 4 (Fußgängerzone),<br />
(089) 23888930,<br />
www.ra-srk.de<br />
• Regenbogenfamilien,<br />
Fach- und Beratungsstelle,<br />
Saarstr. 5/II, (089) 46224606<br />
www.regenbogenfamilienmuenchen.de<br />
77. Sub e.V.,<br />
Müllerstr. 14,<br />
info@subonline.org<br />
78. Team München, Sportverein,<br />
Rumfordstr. 39<br />
www.teammuenchen.de<br />
• TransMann e.V.,<br />
Parzivalstr. 41,<br />
www.transmann.de<br />
64<br />
Isartorpl.<br />
ISARTOR S<br />
78<br />
1<br />
10<br />
11
25
26 kultur<br />
FOTO: PIECES NATHALIE<br />
DIE LANGE NACHT<br />
DER MUSIK<br />
EINE STADT – EINE NACHT – 400 KONZERTE<br />
Zum 23. Mal laden über 90<br />
Münchner Institutionen zum<br />
Musikmarathon der besonderen<br />
Art: Denn nur zur Musiknacht<br />
werden an einem Abend über 400 Konzerte,<br />
Tanzkurse, Performances und viele<br />
Überraschungen geboten. Einmalig ist<br />
nicht nur die riesige Auswahl an Programm,<br />
sondern auch die bunte Mischung<br />
der Spielorte: Die perfekte Gelegenheit,<br />
nicht nur musikalische Welten, sondern<br />
auch die Stadt zu entdecken.<br />
Allein 12 Bands auf 4 Bühnen erwarten<br />
die Gäste im Gasteig HP8, Oper,<br />
Konzerte und Führungen stehen<br />
in der Bayerischen Staatsoper auf<br />
dem Programm, Schlager bei ROY im<br />
Hackerhaus und im Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz legt das Ensemble eine<br />
Nachtschicht ein. Stimmung garantiert<br />
ist in der Alten Rotation im Pressehaus,<br />
im Deutschen Theater, im Night Club<br />
des Hotels Bayerischer Hof, im Café<br />
Rischart am Marienplatz oder mit Rock<br />
im Ratskeller. Klassik erwartet die Gäste<br />
in der Hochschule für Musik und Theater<br />
oder dem AGV (Akademischer Gesangverein),<br />
Jazz in der Brasserie OskarMaria<br />
im Literaturhaus sowie im Münchner<br />
Künstlerhaus. Es gibt nahezu keine<br />
Musikrichtung oder Art von Location,<br />
die nicht geboten wäre. Wie wäre es mit<br />
einem Besuch in einer der zahlreichen<br />
Pop-Up-Bühnen wie der Buchhandlung<br />
Hugendubel oder dem Müller’schen<br />
Volksbad, mit einem Abstecher zum MINI<br />
Pavillon, wo sich etablierte Größen und<br />
Newcomer abwechseln oder dem JBL<br />
STORE München? Wenn es um Musik<br />
geht, dann darf die GEMA nicht fehlen,<br />
die drei vielversprechenden Nachwuchsbands<br />
eine Bühne bietet, aber auch die<br />
TU München oder der MTV München,<br />
das Boxwerk und viele, viele mehr zeigen,<br />
was sie an musikalischen Schätzen<br />
auf Lager haben. Egal, wohin es einen<br />
verschlägt: Vorbereiten oder auffrischen<br />
kann man sein Können in einem der<br />
zahllosen Tanzkurse der Tanzschulen.<br />
Ein besonderes Erlebnis bieten außerdem<br />
acht Kirchen mit einer Orgeltour<br />
durch Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ mit<br />
acht Organistinnen und Organisten.<br />
Damit man möglich wenig verpasst und<br />
bequem von Ort zu Ort kommt, gibt<br />
es die Shuttlebusse der MVG. Diese<br />
fahren die Häuser auf vier verschiedenen<br />
Bustouren im 10-Minuten-Takt an.<br />
Knotenpunkt ist der Odeonsplatz.<br />
Zum ersten Mal fährt der Busshuttle<br />
in diesem Jahr auch nach Giesing, wo<br />
die Gäste nicht nur in der Lutherkirche<br />
sondern auch bei der Bürgerinitiative am<br />
Halt 58, in der Schänke des Giesinger<br />
Bräustüberls und im Edelweiss vielfältige<br />
musikalische Erlebnisse geboten<br />
bekommen.<br />
Samstag, 11. <strong>Mai</strong> <strong>2024</strong> von 20 bis 2 Uhr<br />
Alle Infos ab Mitte <strong>April</strong> auf<br />
www.muenchner.de/musiknacht
kultur 27<br />
AUSSTELLUNG<br />
Pan Daijing. Mute<br />
„Mute“ ist die bisher größte Einzelausstellung der<br />
Künstlerin und Komponistin Pan Daijing.<br />
Das Publikum wird zu einer Reise eingeladen Kunst neu zu erleben<br />
die Werke aus den letzten zehn Jahren zu sehen die neu<br />
interpretiert und durch neue Produktionen ergänzt wurden.<br />
Daijings Arbeiten entwickeln eine symbiotische Beziehung<br />
zu den Räumen, in denen sie sich entfalten. Die für das Haus<br />
der Kunst geschaffene Ausstellung umfasst Choreografie,<br />
architektonische Intervention, Klang und Video. In einer<br />
Choreografie, die Stille und Lebendigkeit erforscht, setzt<br />
ein vielköpfiges Performance-Ensemble zu Beginn der<br />
Ausstellung einen Prozess der Transformation in Gang. Die<br />
darauffolgenden Aktivierungen, die während der gesamten<br />
Laufzeit stattfinden, verschieben Gegensätze wie Innen und<br />
Außen, oder verlangsamen die Geschwindigkeit der Zeit.<br />
Die täglichen Aktivierungen werden von Amie Jammeh,<br />
Chihiro Araki und Wai Lok Chan performt. Die Performer*innen<br />
werden wochentags von 15–19 Uhr und an Wochenenden<br />
zwischen 13–17 Uhr anwesend sein.<br />
Pan Daijing., Mute<br />
9.3.–14.4.24, Haus der Kunst, Westgalerie<br />
Prinzregentenstraße 1, 80538 München<br />
www.Hausderkunst.de<br />
FOTOS: PAN DAIJIN
28 kultur<br />
GRAFIK: PATHOS THEATER<br />
DRAG-FESTIVAL IM MAI<br />
GO DRAG, Munich!<br />
Drag-Fans, aufgepasst! Genderperformerin<br />
Bridge Markland und Drag<br />
Künstlerin Ruby Tuesday bringen unter<br />
dem Titel „go drag! munich“ Münchens<br />
erstes Festival von weiblichen, trans* und<br />
nicht-binären Künstler*innen an den<br />
Start.<br />
Bei rund 30 Veranstaltungen ist fünf Tage<br />
lang von Theaterszenen mit Puppen über<br />
Lecture Performances bis zu Konzerten<br />
alles geboten: Glitzer und Glamour,<br />
Tiefgang und Tragik, große Gefühle und<br />
viel Witz. In Diskussionen, Vorträgen und<br />
Ausstellungen wird Drag als künstlerische<br />
und politische Ausdrucksform präsentiert.<br />
Filme zum Thema und ein Drag-Flohmarkt<br />
komplettieren das Programm. „München<br />
hat eine lebendige und vielfältige<br />
Drag-Szene“, so Dominik Krause, Zweiter<br />
Bürgermeister und Schirmherr. „Die Stadt<br />
fördert schon lange queere Kultur und<br />
Lebensweisen. An dieser Stelle freut mich<br />
das besonders, weil ganz unterschiedliche<br />
Institutionen zusammenarbeiten, um das<br />
Festival auf die Beine zu stellen.“ Unter<br />
der Leitung des PATHOS theater und<br />
des Gasteig HP8 und in Kooperation mit<br />
dem HochX, dem schwere reiter, dem<br />
NS-Dokumentationszentrum, Theater<br />
Drehleier und der Kunsthalle München<br />
verwandelt das Festival die Stadt in das<br />
Epizentrum der Drag Kunst. *bm<br />
1. bis 5.5., diverse Spielorte,<br />
godragmunich.de<br />
DREI WUNDER AN DER BAR<br />
Das große Wiedersehen<br />
Lange war es ruhig um die trinkfesten Damen,<br />
doch im <strong>Mai</strong> verlassen Miss Piggy, Gene Pascale<br />
und France Delon zum vermutlich letzten<br />
Mal ihre Plätze im Betreuten Wohnen und<br />
nehmen noch einmal an ihrem Lieblingstresen<br />
im Münchner Oberangertheater Platz.<br />
Die Show „Drei Wunder an der Bar“ ist seit<br />
Jahren ein Garant für spritzige Comedy,<br />
Travestie, Livegesang und Entertainment. Und<br />
so werden die drei Diven auch diesmal alte und<br />
neue Zeiten witzig und charmant aufs Korn<br />
nehmen. *bm<br />
11., 12. und 13.5., Oberangertheater,<br />
Oberanger 38, 20 Uhr, www.miss-piggy.online<br />
FOTO: MISS PIGGY
29<br />
GRAFIK: LEHNBACHHAUS<br />
AUSSTELLUNG<br />
Cao Fei. Meta-mentary<br />
Mit „Meta-mentary“ erlebt ihr eine Ausstellung, bei der die<br />
filmischen Bildwelten und das künstlerische Vokabular von<br />
Cao Fei Teil des Raumes werden. Cao Fei gilt international<br />
als eine der wichtigen Vertreterinnen post-digitaler Kunst.<br />
Kunst wird aus dem Digitalen heraus gedacht und eignet<br />
sich dessen Strukturen und Charakteristika an.<br />
In ihren Filmen, Fotos und begehbaren Multimedia-<br />
Installationen beschäftigt sich die Künstlerin mit den<br />
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen ihrer<br />
und unserer gemeinsamen Lebenswelt. Digitalisierung,<br />
Globalisierung, die Veränderung urbaner und vorstädtischer<br />
Strukturen und damit unserer Lebensräume sind Kern ihrer<br />
künstlerischen Arbeit.<br />
Cao Feis Werke bezeugen, wie wir Menschen mit der<br />
Schönheit und zugleich den Gefahren einer technisierten,<br />
globalisierten und hypervernetzten Welt zurechtkommen,<br />
und welche physischen und psychischen Auswirkungen sie<br />
auf uns hat.<br />
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau<br />
Luisenstraße 33, 80333 München<br />
13.4. bis 8.9.,<br />
www.lenbachhaus.de
30 kultur<br />
„LES MISÉRABLES“ IM GÄRTNERPLATZTHEATER<br />
I Dreamed a Dream<br />
Zeit wird’s, dass dieser Musical-<br />
Hit nach München kommt:<br />
„Les Misérables“ zählt zu den<br />
erfolgreichsten Produktionen<br />
weltweit und begeistert seit seiner<br />
Uraufführung 1980.<br />
Dessen größter Hit „I dreamed a Dream“<br />
dürfte allen im Ohr sein. Die dramatische<br />
Handlung aus dem Paris des 19. Jahrhunderts<br />
beruht auf Victor Hugos gleichnamigem<br />
Roman: Nach Jahren im Knast wird<br />
Jean Valjean von Gefängniswärter Javert<br />
auf Bewährung freigelassen. Doch Valjean<br />
bricht seine Auflagen, steigt inkognito<br />
zum rechtschaffenen Bürgermeister einer<br />
Kleinstadt auf, ist erfolgreich und kümmert<br />
sich um die Tochter der todkranken Fantine<br />
– doch Javert macht dennoch unerbittlich<br />
Jagd auf ihn. Das Musical erzählt<br />
von Leidenschaft, Verrat, Aufopferung,<br />
Vergeltung, zerbrochenen Träumen und<br />
unerfüllter Liebe – dramatisch-packend<br />
inszeniert von Josef E. Köpplinger. *bm<br />
zu sehen bis 14.6., Gärtnerplatztheater,<br />
www.geartnerplatztheater.de<br />
FOTOS: LUDWIG OLAH
MUSICAL<br />
Das Lächeln einer<br />
Sommernacht<br />
Dreimal lächelt die Sommernacht: einmal für die Jungen,<br />
die noch gar nichts wissen, ein zweites Mal für die<br />
Narren, die zu wenig wissen, und ein drittes Mal für die Alten,<br />
die zu viel wissen.<br />
Die lebenserfahrene Madame Armfeldt verrät dieses Geheimnis<br />
ihrer Enkelin Fredrika. Und diese hat sogleich Gelegenheit,<br />
dem geheimnisvollen Lächeln in ihrem nächsten Umfeld<br />
auf die Schliche zu kommen: Fredrikas Mutter möchte ihre<br />
einstige Beziehung zu dem Anwalt Fredrik Egerman wieder<br />
aufleben lassen. Der ist inzwischen frisch verheiratet mit der<br />
blutjungen Anne, für die auch Henrik, Fredriks Sohn aus erster<br />
Ehe, amouröse Gefühle hegt. Désirée indes tröstet sich mit<br />
dem kantigen Grafen Carl-Magnus Malcolm, dessen Gattin<br />
Charlotte diese Affäre zu beenden trachtet. Auf dem Landsitz<br />
von Madame Armfeldt treffen schließlich alle von der Liebe<br />
Betörten aufeinander, und der amouröse Reigen nimmt so<br />
richtig Fahrt auf. Ob Fredrika in all diesem Trubel das Lächeln<br />
der Sommernacht bemerken wird? Es bleibt spannend.<br />
www.gaertnerplatztheater.de
32 kultur<br />
VIKTOR & ROLF IN DER KUNSTHALLE<br />
Couture & Kunst<br />
Couture und Kunst – ein<br />
Spannungsverhältnis, das die<br />
niederländischen Modekünstler<br />
Viktor Horsting und Rolf<br />
Snoeren seit über 30 Jahren bis zur<br />
Schmerzgrenze ausloten.<br />
Die bekennenden Außenseiter der<br />
Modewelt haben sich mit ihrer unkonventionellen<br />
Herangehensweise an Design,<br />
ihrer technischen Perfektion und mit<br />
ihren umfassenden Kenntnissen der<br />
Mode- und Kunstgeschichte einen Namen<br />
gemacht. Ihre Meisterwerke wurden von<br />
Künstler*innen wie Madonna, Tilda Swinton,<br />
Lady Gaga oder Katy Perry getragen.<br />
„Viktor&Rolf. Fashion Statements“ ist deren<br />
erste große Retrospektive in Deutschland.<br />
Sie wurde von der Kunsthalle München in<br />
Zusammenarbeit mit dem kanadischen<br />
FOTO: © BRAUERPHOTOS / S.BRAUER<br />
Kurator Thierry-Maxime Loriot entwickelt<br />
und zeigt rund 100 der kühnsten, kreativsten<br />
und spektakulärsten Kreationen des<br />
ebenso visionären wie leidenschaftlichen<br />
Künstlerduos. Absolut sehenswert, nicht<br />
nur für Fashion-Freaks! *bm<br />
Zu sehen bis 6.10.,<br />
Kunsthalle München, Theatinerstr. 8,<br />
www.kunsthalle-muc.de<br />
FOTO: MARIJKE AERDEN FOTO: PHILIP RICHES<br />
Viktor Horsting und Rolf Snoeren
34 kultur<br />
Das Bayerische Staatsballett zeigt<br />
an den acht Tagen zwischen dem<br />
12. und dem 20. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> im Rahmen<br />
der Ballettfestwoche Tanzkunst in beeindruckender<br />
Vielfalt.<br />
FOTO: VIRGINIA ROTA, PEEPING TOM<br />
Zur Eröffnung präsentiert das Ensemble die<br />
Premiere des dreiteiligen Abends Duato /<br />
Skeels / Eyal. Nach Sharon Eyals erfolgreichem<br />
Stück Bedroom Folk 2020 darf das<br />
Publikum nun auf Autodance gespannt sein.<br />
Nacho Duatos White Darkness ist erstmals<br />
TANZ<br />
Ballettfestwoche <strong>2024</strong><br />
im Nationaltheater zu sehen und Andrew<br />
Skeels, in München bis dato noch ein unbeschriebenes<br />
Blatt, choreografiert gerade eine<br />
Neukreation für die Münchner Compagnie.<br />
Ein besonderes Highlight der diesjährigen<br />
Ballettfestwoche stellt das Gastspiel<br />
der belgischen Tanztheater-Compagnie<br />
mit Triptych dar, das sich aus drei Teilen<br />
zusammen setzt: The missing door, The lost<br />
room und The hidden floor.<br />
Ebenso stehen die klassischen Handlungsballette<br />
Onegin von John Cranko<br />
FOTO: SOUHEIL MICHAEL KHOURY<br />
und La Bayadère von Patrice Bart auf<br />
dem diesjährigen Festwochenprogramm.<br />
Außerdem ist eine weitere Vorstellung<br />
von Angelin Preljocajs Le Parc geplant und<br />
die vorerst letzte Vorstellung von Alexei<br />
Ratmanskys Tschaikowski-Ouvertüren.<br />
Auch die Juniorinnen und Junioren dürfen<br />
ihr Können wieder im Rahmen<br />
einer Heinz-Bosl-Matinee zeigen.<br />
Alle Termine unter www.staatsoper.de/<br />
ballettfestwoche-<strong>2024</strong><br />
OPER<br />
Kultursommer / Bühne<br />
Oper für alle<br />
Die Fledermaus<br />
FOTOS: W.HÖSL<br />
Die Münchner Opernfestspiele <strong>2024</strong> laden ein<br />
zu einem erlebnisreichen Fest der Oper und des<br />
Tanzes vom 28. Juni bis zum 31. Juli. Unter der<br />
kreativen Leitung von Serge Dorny setzen sie eine<br />
Tradition fort, die bis ins Jahr 1875 zurückreicht.<br />
Mit dem Motto „Ein Brunnen, der in den Himmel<br />
schaut“ präsentieren sie die Neuproduktionen<br />
der Spielzeit, darunter die Opernpremieren<br />
von György Ligetis „Le Grand Macabre“ und<br />
Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt liegt auf den Werken<br />
von Giacomo Puccini und Richard Wagner, mit<br />
Aufführungen von „Tannhäuser“, „Parsifal“, „Tosca“<br />
und „La fanciulla del West“. Eine audiovisuelle<br />
Live-Übertragung von Puccinis „Tosca“ auf<br />
dem Max-Joseph-Platz während „Oper für alle“<br />
verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Neben<br />
Kammerkonzerten und Liederabenden begeistert<br />
auch der Ballettabend „Sphären.02 | Preljocaj“ mit<br />
zeitgenössischem Tanz von Choreograph*innen<br />
der jüngeren Generation und Angelin Preljocaj.<br />
Das Bayerische Staatsballett präsentiert zudem<br />
zwei Neuproduktionen: „Le Parc“ von Angelin<br />
Preljocaj sowie einen Abend gestaltet von Nacho<br />
Duato, Andrew Skeels und Sharon Eyal.<br />
www.staatsoper.de/festspiele
Du bist einmalig und verdienst<br />
eine individuelle HIV-Therapie.<br />
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MUSIK<br />
SOUL / FUNK<br />
Herzbeben<br />
auf dem Dancefloor<br />
Funkiger Soul mit einem Schuss<br />
Disco: Musik, die zwar nicht<br />
die aktuellen Charts dominiert,<br />
aber international für gute<br />
Emotionen sorgt. Wir haben hier zwei<br />
Tipps für dich!<br />
Rachel Yarabou, die Frontfrau DER<br />
Soul-Band aus Europa, Principles of Joy,<br />
berührt mit ihrer warmen Stimme und all<br />
den Gefühlen, die sie transportiert. Gerade<br />
erschien ein neues Album dieser Pariser<br />
Band: „It’s Soul That Counts“. Texte, die<br />
sich lohnen, angehört zu werden, und<br />
Musik mit quirligen Retro-Einflüssen, etwa<br />
Soul der 1960er oder Sister Sledge.<br />
Und auch von Paradise Phantoms aus<br />
Madrid gibt es neue Musik. Diese Band<br />
erinnert aber weniger an Jocelyn Brown<br />
oder Aretha Franklin (wie die zuerst gepriesenen<br />
Principles of Joy), sondern sind stilistisch<br />
in der Disco-Funk-Ecke zu finden.<br />
Ecke? Auf dem Dancefloor! Und da locken<br />
dich auch die Stücke des neuen Albums<br />
„TEN“ hin. Wer Bands wie Chic oder auch<br />
Daft Punk und den legendären Prince mag,<br />
der wird dieses Album lieben. *rä<br />
TIPP<br />
Boris Blank: „Resonance“<br />
Boris Blank, eines der zwei Mitglieder<br />
der Schweizer Kultformation<br />
Yello. Ein Musiker, der die Entwicklung der<br />
elektronischen Musik mitprägte.<br />
Und auch als Solokünstler hat der<br />
Klangvisionär seine DNA in der globalen<br />
Popkultur verankert. Mit „Resonance“<br />
veröffentlichte Boris Blank gerade sein<br />
drittes Studioalbum, auf dem er mit einer<br />
schwerelosen Sound-Fusion die Gesetze<br />
von Raum und Zeit außer Kraft setzt.<br />
Hervorgegangen sind die insgesamt zwölf<br />
Lieder des Albums aus einer Auftragsarbeit<br />
für das vom Schweizer Star-Architekten<br />
Mario Botta entworfene Thermalbad<br />
FORTYSEVEN bei Zürich. Stefan Bock und<br />
Stefan Zaradic von IAN Records haben<br />
hieraus mithilfe des vom Fraunhofer-<br />
Institut entwickelten „SpatialSound<br />
Wave“- Systems eine aufwändig inszenierte<br />
3-D-Soundlandschaft erschaffen.<br />
Eine völlig neue Herausforderung für den<br />
notorischen Geräuscheforscher, der auf<br />
Resonance bisher unentdeckte Ambient-<br />
Welten betritt. Es sei diese „Affinität<br />
zu weiten Räumen wie Fabrikhallen,<br />
Tiefgaragen oder auch den Bergen. Und<br />
zur akustischen Resonanz, die diese<br />
Räume erzeugen“, so Boris Blank über die<br />
Inspiration zu seinem neuen Album, das<br />
auch auf Vinyl erscheinen wird.<br />
FOTO: M. WANNER
MUSIK<br />
COMEBACK<br />
Justin Timberlake:<br />
„ Everything I Thought It Was“<br />
Es gab zwar einige Singles und einen<br />
Soundtrack, doch Justin Timberlakes<br />
letztes Album („Man of the Woods“, wir<br />
berichteten) erschien vor etwa sechs<br />
Jahren. Jetzt meldet sich der US-Sänger<br />
mit einem neuen Album zurück.<br />
Die erste Single war der Hit „Selfish“: Eine<br />
smoothe R‘n‘B-Nummer, die dermaßen<br />
aus der Zeit gefallen scheint, dass darin<br />
auch die größten Erfolgschancen liegen. In<br />
einer Zeit, in der sämtliche 1990er-Hits mit<br />
Vocoder-Gesängen gecovert werden, tut<br />
es doch mal wieder gut, eine reale Stimme<br />
zu entspannten Grooves zu hören. Ein<br />
toller Vorbote für ein tolles und musikalisch<br />
entspanntes Album!<br />
Ein Blick zurück: Timberlakes TV-Karriere<br />
begann vor über dreißig Jahren an der Seite<br />
seiner späteren Partnerin Britney Spears.<br />
Zusammen mit Christina Aguilera war Justin<br />
eines der Gesichter des „Mickey Mouse<br />
Club“, einer populären TV-Show in den USA.<br />
Mitte der 1990er ging es dann in Sachen<br />
Musik los: Die Casting-Boyband *NSYNC<br />
wurde zwar zuerst als eine der weniger<br />
erfolgreichen Backstreet-Boys-Nachahmer<br />
belächelt, doch zumindest in den USA<br />
zogen sie schnell dank Hits wie „Tearin’ Up<br />
My Heart“, „Girlfriend“ und „Bye Bye By“<br />
schon bald mit ihren BSB-Kollegen mit.<br />
2002 später ging Justin dann auf Solopfade<br />
und räumte seitdem mit einem Hit („Cry<br />
Me a River“, „SexyBack“, „Can‘t Stop the<br />
Feeling!“, „Mirrors“, „Say Something“ oder<br />
auch „4 Minutes“ mit Madonna ...) nach<br />
dem anderen ab. Und auch als Schauspieler<br />
(etwa bei „The Social Network“) und Moderator<br />
feiert er Erfolge. <strong>2024</strong> gibt es endlich<br />
wieder Musik, das neue Album „Everything<br />
I Thought It Was“ steht in den Startlöchern<br />
und soll im März erscheinen. *rä<br />
www.justintimberlake.com<br />
FOTO: C. RUTHERFORD<br />
KLASSIK<br />
HAUSER veröffentlicht „CLASSIC II“<br />
FOTO: NORBERT BAKSA<br />
Der Star-Cellist HAUSER, Gründungsmitglied<br />
von 2CELLOS und Social<br />
Media Phänomen mit 13 Mio. Followern,<br />
veröffentlicht am 19. <strong>April</strong> sein neues<br />
Album „Classic II“.<br />
Wie schon bei seinem Erfolgsalbum<br />
„Classic“ ist der Cellist und talentierte<br />
Arrangeur aus Kroatien wieder mit dem<br />
London Symphony Orchestra und Dirigent<br />
Robert Ziegler ins Studio gegangen,<br />
um einige der größten Klassik-Melodien<br />
aller Zeiten völlig neu erklingen zu<br />
lassen. Die 18 Melodien, die HAUSER für<br />
„Classic II“ ausgewählt hat, stammen<br />
aus den verschiedensten Epochen vom<br />
Barock bis zur Gegenwart und wurden<br />
ursprünglich für die unterschiedlichsten<br />
Instrumente und Besetzungen geschrieben<br />
- für Gesang, Klavier oder die Oboe.<br />
Darunter finden sich Bachs berühmtes<br />
Arioso, Mozarts Klavierkonzert Nr. 23<br />
oder Rachmaninoffs Paganini Variation<br />
Op. 43. Erklärtes Ziel war es, diese<br />
Melodien auf das für HAUSER „gesanglichste“<br />
aller Orchesterinstrumente – das<br />
Cello – zu übertragen und zum „Singen“<br />
zu bringen. Die erste Single war eine<br />
Bearbeitung des Klavierstückes „Kiss the<br />
Rain“ von dem international gefeierten<br />
koreanischen Komponisten und Pianisten<br />
Yiruma.
MUSIK<br />
JUDAS PRIEST:<br />
„INVINCIBLE SHIELD“<br />
METAL<br />
FOTO: JAMES HODGES PHOTOGRAPH<br />
Rob Halford, der Judas-<br />
Priest-Frontmann hatte sein<br />
Coming-out als schwul in den<br />
1990ern. So, jetzt können<br />
sich wieder einige aufregen, dass wir<br />
das erwähnen. Es ist aber in der Rock-<br />
Heavy-Metal-Welt etwas Besonderes.<br />
Und. nun kommen wir zur Musik.<br />
Nur sehr wenige Heavy-Metal-Bands<br />
haben es geschafft in vergleichbare<br />
Höhen vorzudringen, wie Judas Priest<br />
während ihrer mittlerweile über<br />
fünfzig Jahre andauernden Karriere. Ihre<br />
Präsenz und ihr enormer Einfluss sind<br />
nach wie vor auf einem ungebrochenen<br />
Allzeithoch – wie die Formation zuletzt<br />
mit ihrem 2018 veröffentlichten Album<br />
„Firepower“ bewiesen hat, mit dem<br />
Judas Priest der höchste Chart-Entry<br />
ihrer Geschichte gelang und mit dem die<br />
Briten außerdem auf einem phantastischen<br />
2. Platz in die deutsche Longplay-<br />
Hitliste einstiegen. 2023 konzentrierte<br />
sich die Band auf die Arbeiten zu ihrem<br />
kommenden Album. Obwohl man<br />
ursprünglich keine Konzerte geplant<br />
hatte, sagten Priest einen Auftritt auf<br />
dem riesigen Powertrip Music Festival<br />
im Empire Polo Club im kalifornischen<br />
India zu, auf dem Judas Priest am<br />
7. Oktober 2023 neben AC/DC als<br />
Co-Headliner zu sehen war. Für Priest<br />
der perfekte Rahmen, ihr insgesamt 19.<br />
Studioalbum „Invincible Shield“ für März<br />
anzukündigen.<br />
POP<br />
NEU auf Vinyl: „Fantastic“ und „Make It Big“<br />
George Michael und Andrew Ridgeley waren WHAM!<br />
Ein Pop-Duo, das dank Hits wie „Wake Me Up Before<br />
You Go-Go“, „Young Guns (Go for It!)“, „Last Christmas“ und<br />
„The Edge of Heaven“ bis heute zur kollektiven Erinnerung<br />
der 1980er gehört.<br />
Und anders als bei dem anderen 1980er-Duo, Modern<br />
Talking, gab es weder einen medialen Zickenkrieg noch<br />
erfolgreiche Comebacks. Es gab einfach kein Comeback.<br />
Dafür aber eine Solokarriere von George Michael, die schon<br />
zu WHAM!-Zeiten mit „Careless Whisper“ startete und mit<br />
Erfolgen wie „Faith“, „Jesus to a Child“, „I Want Your Sex“<br />
und „Freedom! ‚90“ erneut Popgeschichte schrieb. Aber<br />
dieser Tage kommen alle WHAM!-Fans wieder auf ihre<br />
Kosten, denn die Alben „Fantastic“ (1983) und „Make It Big“<br />
(1984) gibt es nun erneut auf Vinyl. Für Freund*innen bester<br />
Popmusik ein Muss! *rä
MUSIK<br />
DANCEFLOOR<br />
„Another Friday Night“ – Joel Corrys Debütalbum<br />
„Alles, wovon ich geträumt und wofür ich<br />
so hart gearbeitet habe, kommt in der<br />
Veröffentlichung dieses Albums zusammen.<br />
Es war eine unglaubliche Reise und<br />
ich bin so stolz, diesen Moment in meiner<br />
Karriere erreicht zu haben“, so der Künstler<br />
schriftlich über sein Debütalbum.<br />
Vor wenigen Wochen ist es endlich<br />
erschienen, sein erstes Album! Und<br />
das strotzt nur so vor Charthits. Zum<br />
Beispiel der Nummer-1-Hit mit MNEK<br />
„Head & Heart“ wird drauf zu finden<br />
sein und Kompositionen zusammen<br />
mit Künstler*innen wie Jax Jones, Charli<br />
XCX, David Guetta, Ella Henderson und<br />
Saweetie.<br />
„Ich will, dass die Songs den Leuten ein<br />
gutes Gefühl vermitteln und ihre Tage ein<br />
wenig unbeschwerter machen. Das Album<br />
enthält meine beliebtesten Banger aus<br />
den letzten Jahren und einiges an wirklich<br />
aufregendem neuem Material. Es ist die<br />
ultimative Joel-Corry-Playlist, perfekt für<br />
‚Another Friday Night‘“.<br />
Seine populärsten Produktionen der<br />
letzten fünf Jahre sind mit drauf, aber<br />
natürlich auch brandneue Musik. Ein<br />
wahrlich gelungenes Debüt des mehrfach<br />
BRIT-nominierten DJs und Hit-Producers<br />
Joel Corry. Seine Mischung aus House,<br />
Pop und klassischem Eurodance macht<br />
einfach Spaß und lockt schnell auf die<br />
Dancefloors. Vor allem in der queeren<br />
Klub-Community ist Joel Corry bei DJs und<br />
Veranstalter*innen sehr beliebt. Unsere<br />
Anspieltipps sind „Drinkin‘“ (Joel Corry x<br />
MK x Rita Ora), „Lionheart (Fearless)“ (Joel<br />
Corry x Tom Grennan) und „Bed“. *rä<br />
FOTO: LEWIS VORN<br />
www.abbamania-the-show.de<br />
11.04.<strong>2024</strong> Wien<br />
13.04.<strong>2024</strong> Frankfurt/M<br />
16.04.<strong>2024</strong> Mannheim<br />
17.04.<strong>2024</strong> München<br />
18.04.<strong>2024</strong> Regensburg<br />
19.04.<strong>2024</strong> Trier<br />
20.04.<strong>2024</strong> Oberhausen<br />
21.04.<strong>2024</strong> Köln<br />
23.04.<strong>2024</strong> Wetzlar<br />
24.04.<strong>2024</strong> Hannover<br />
25.04.<strong>2024</strong> Hamburg<br />
26.04.<strong>2024</strong> Berlin<br />
27.04.<strong>2024</strong> Stuttgart
MUSIK<br />
SOUL<br />
LIZZ WRIGHT:<br />
„Shadow“<br />
PSYCHE<br />
Im Schatten<br />
der Bäume<br />
verweilend<br />
Ostern, die ersten Sonnentage, der<br />
1. <strong>Mai</strong>, der erste Stress nach dem<br />
Urlaub oder auch der letzte Trubel<br />
vor der Reise: Alles auf einmal<br />
erledigen zu wollen, ist keine gute<br />
Idee, denn Stress ist kein guter<br />
Mitarbeiter und kein guter Ratgeber.<br />
Wichtig ist es, in sich reinzuhören,<br />
zu merken, wann eine Pause<br />
notwendig ist, oder zu sehen, was<br />
erst gar nicht auf der To-do-Liste<br />
landen sollte. Mitunter hilft schon<br />
ein kurzer Plausch mit einer Kollegin,<br />
damit der Stress nachlässt, ein<br />
Kaffee im Innenhof oder ein kurzer<br />
Gang dorthin, wo es grün(er) ist.<br />
Wo Bäume Sauerstoff produzieren,<br />
Vögel zwitschern und ein leichter<br />
(von den Bäumen mit erzeugter)<br />
Wind weht, da kommt #mensch zur<br />
Ruhe. Und hat dann wieder den Kopf<br />
frei für neue Projekte oder auch nur<br />
den fordernden Alltag.<br />
Eine ganz wunderbare Kombination,<br />
etwa in der lauten Stadt, kann auch<br />
sein: chillige Musik und der Blick aufs<br />
Grüne.<br />
„Laidback“ von dem Münchner<br />
Musiker Toteles ist solche Musik.<br />
Chill-out mit „Piano, Streichern,<br />
Trompeten, Synthesizern, warmen<br />
analogen Bässen und dezenten<br />
Vocals“, so das veröffentlichende<br />
Musiklabel SINE dazu via E-<strong>Mai</strong>l an<br />
uns. „Die verschiedenen Instrumente<br />
verschmelzen harmonisch miteinander<br />
und schaffen eine traumhafte<br />
Klanglandschaft. Der Track nimmt<br />
dich mit auf eine gedankliche Reise,<br />
den Blick auf einen See gerichtet,<br />
im Schatten der Bäume verweilend.“<br />
Musik, wie geschaffen (aber<br />
nicht nur) für einen entspannten<br />
Herbst. *rä<br />
FUNK/SOUL<br />
FOTO: T. SMITH<br />
Chaka Khan, The Isley Brothers<br />
oder auch Patti LaBelle und Brenda<br />
Russell: Dieses Album – auf CD, Vinyl und<br />
digital erhältlich – versammelt sie mit<br />
ihren weniger bekannten Liedern, Albumstücken,<br />
ihren Raritäten. Es ist ein Fest für<br />
alle Freund*innen alter und ungewöhnlicher<br />
Musik.<br />
Alle Lieder sind Cover, das heißt, sie<br />
wurden von anderen geschrieben oder<br />
erstmals interpretiert, aber bekamen<br />
in dieser Bearbeitung ein völlig neues<br />
Leben. Cover haben für Künstler*innen<br />
oft gleich zwei Vorteile: Zum einen<br />
werden Hörende erreicht, die wohl das<br />
Lied mögen, aber den/die Interpret*in<br />
noch nicht auf den Schirm hatten, zum<br />
anderen kann #mensch sich so mit<br />
Liedern auseinandersetzen, die womöglich<br />
einen starken Einfluss auf die ausgeübte<br />
Kunst hatten. Unsere Anspieltipps sind „I<br />
Hope You‘ll Be Very Unhappy Without Me“<br />
von Esther Phillips, Roy Ayers mit „What<br />
You Won‘t Do For Love“, Chaka Khans<br />
1981er-Klubhit „Fate“ (aus dem Stardust<br />
Eine wunderbare, sanfte und<br />
kraftvolle Stimme, die Hörende<br />
sofort mitnimmt auf eine<br />
Reise, weit, weit weg vom Alltag.<br />
Obwohl die Lieder ganz nah am Leben sind,<br />
klingen sie doch nach der „guten alten<br />
Zeit“.<br />
Vintage-Retro-Soul? Womöglich. Aber<br />
auch Musik aus dem Hier und Jetzt. Unsere<br />
Anspieltipps sind ihre Eigenkompositionen<br />
„Circling“, „Your Love“, „This Way“, „Root of<br />
Mercy“ und „Sparrow“.<br />
Auch mehr als hörenswert sind Lizz<br />
Wrights Cover von Klassikern, etwa von dem<br />
schwulen Musiker Cole Porter (1891 – 1964,<br />
bekannt für u. a. „Love for Sale“, „What Is<br />
This Thing Called Love?“ und „I’ve Got You<br />
Under My Skin“) sowie von Studio-54-Ikone<br />
Candi Station (wird geliebt für Klubhits wie<br />
„You Got the Love“, „Hallelujah Anyway“ und<br />
„Young Hearts Run Free“). „Shadow“ ist ein<br />
großartiges Album, das sofort entspannt<br />
und gute Energien gibt. *rä<br />
www.lizzwright.net<br />
„Yacht Soul 2 – The Cover Versions“<br />
1998 dann „Music Sounds Better with<br />
You“ machten) und „Monkey See Monkey<br />
Do“ von Patti LaBelle („Lady Marmalade“,<br />
ihr Klassiker von 1974, gilt als eines der<br />
ersten Disco-Lieder überhaupt). Eine<br />
sehr schöne, smooth anzuhörende und<br />
abwechslungsreiche Werksammlung<br />
großartiger Künstler*innen. Der Sound ist<br />
extrem frisch und passt auch hervorragend<br />
ins Hier und Jetzt! *rä<br />
tooslowtodisco.com
FÜR QUEERE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />
News für Dich<br />
www.männer.media
KUNST<br />
INTERVIEW<br />
ILLUSTRATIONEN: STEFAN ZÉPHYR TESKE<br />
Stefan Zéphyr Teske:<br />
„Fellini, Almodóvar, Waters oder Warhol“<br />
Diesen Künstler, Dozenten<br />
und Designer entdeckten wir<br />
auf Instagram. Seine Kunst<br />
besticht aber auch im realen<br />
Leben. Ganz real war auch unser Chat mit<br />
dem Berliner.<br />
Worauf legst du bei einem Bild<br />
wert?<br />
Bisher habe ich immer ausschließlich<br />
schwarz-weiß mit verschiedenen<br />
künstlerischen Medien gezeichnet. Erst<br />
in den Corona-Lockdowns habe ich<br />
begonnen, mich zum ersten Mal mit Farbe<br />
im Allgemeinen und Aquarell im Speziellen<br />
auseinanderzusetzen. Bei einem Bild lege<br />
ich besonders darauf Wert, den Ausdruck<br />
einzufangen und wiederzugeben. Dieser<br />
Ausdruck kann sowohl der des Modells<br />
sein, bezieht mich als Künstler aber auch<br />
mit ein. Das bedeutet, es fließt natürlich<br />
auch viel von mir und der Situation mit<br />
hinein. Ein Bild von mir ist also mehr als<br />
die bloße Wiedergabe eines Motivs. Es ist<br />
eher eine sehr persönliche Begegnung und<br />
ein intimer Moment mit einem Menschen.<br />
Eine Skizze in Schwarz-Weiß ist technisch<br />
toll und kann die Modellierung von Licht<br />
und Schatten sehr gut wiedergeben. Die<br />
Farbe hilft mir dabei, Emotionen stärker<br />
einzufangen. Im Gegensatz zu meinen<br />
früheren Skizzen versuche ich, meine<br />
Motive mittlerweile sehr viel schneller<br />
anzufertigen. Dabei muss ich auch entscheiden,<br />
was für mich wichtig ist und was<br />
ausreicht, nur angedeutet zu werden.<br />
Männerporträts haben es dir besonders<br />
angetan, oder?<br />
Nun, ein Gesicht vereint auf kleiner Fläche<br />
sehr viel Emotionalität. Es ist interessant,<br />
wie man einen Menschen im Gesicht
förmlich wie in einem Buch lesen kann.<br />
Selbst wenn ich innerhalb einer Zeichensession<br />
einen Menschen ohne Gespräch<br />
länger beobachte, bemerkt man kleinste<br />
Veränderungen, die sich fließend von<br />
einem zum anderen verändern können.<br />
Weil der Moment einer Skizze viel länger<br />
dauert als der kurze Augenblick eines<br />
Fotos, sind der Prozess der Entstehung<br />
und die Begegnung viel intimer. Es entstehen<br />
oft interessante Situationen, in denen<br />
durchaus auch mal eine gewisse erotische<br />
Spannung in der Luft liegen kann.<br />
Dass ich momentan Männerporträts<br />
anfertige, hat sich auch eher durch eine<br />
coronabedingte Notwendigkeit ergeben.<br />
Ich wollte unbedingt Menschen zeichnen,<br />
aber es gab keine Möglichkeit dazu, alles<br />
war geschlossen. Es gab keine Aktkurse,<br />
keine Begegnungen, nicht mal in einem<br />
Café konnte ich Menschen skizzieren. Erst<br />
habe ich Freunde und Familie gezeichnet,<br />
aber ich wollte mehr Vielfältigkeit und<br />
ganz verschiedene Typen einfangen.<br />
Also habe ich mit einer Art Projekt<br />
gestartet, daraus ist im Laufe der Zeit eine<br />
umfangreiche Serie aus Männerporträts<br />
entstanden. Ich habe einige der Skizzen in<br />
meinen Profilen veröffentlicht und einen<br />
passenden Profiltext verfasst. Ich wollte<br />
die Plattformen nutzen, um ganz unterschiedliche<br />
diverse Modelle zu zeichnen<br />
und meine Arbeiten einer interessierten<br />
Zielgruppe zu präsentieren.<br />
Ich wurde sehr oft wegen meiner Skizzen<br />
angeschrieben und auch häufig gefragt,<br />
ob ich den Absender auch zeichnen würde<br />
oder ob man diese kaufen kann. Dadurch<br />
haben sich dann während der Lockdowns<br />
private Zeichen-Sessions ergeben. Ich<br />
habe keine Vorgaben gemacht, jedes<br />
Modell sollte völlig freiwillig selbst<br />
entscheiden, wie weit die Komfortzone<br />
reicht. Es lag oft eine ganz tolle Spannung<br />
in der Luft. Für den einen war es eine<br />
Herausforderung, Modell zu sein, für den<br />
anderen war es reiner Spaß, und dann gab<br />
es welche, die auch von sich aus angeboten<br />
haben, komplett Akt zu machen.<br />
Später habe ich mich dann auf die<br />
Männerporträts festgelegt, weil ich dies<br />
als Serie spannend fand und weil ich mit<br />
dem Gedanken spielte, die Illustrationen<br />
in einer Galerie oder einem Magazin zu<br />
veröffentlichen.<br />
Wie hilfreich sind Social Media in<br />
deinem Beruf?<br />
Auf der einen Seite sind sie natürlich ein<br />
nützliches Werkzeug, um seine Arbeiten<br />
einem möglichen Publikum präsentieren<br />
zu können. Auf der anderen Seite sehe<br />
ich die automatischen Algorithmen<br />
und die Vorgaben von Social Media<br />
nach bestimmten länderspezifischen<br />
Moralvorstellungen auch als eine Art<br />
Zensur und Ausgrenzung für bestimmte<br />
Arten von Kunst. Ich verlasse mich<br />
ungern vollständig auf die Social-Media-<br />
Plattformen, einfach weil ich diesen nicht<br />
völlig vertraue. Plötzlich ändern sich über<br />
Nacht irgendwelche Bestimmungen<br />
und dein Post wurde gelöscht, verwarnt<br />
oder im schlimmsten Fall gehackt. Dann<br />
ist die ganze Arbeit dahin. Auch das<br />
Verbot von weiblichen Nippeln oder<br />
Ähnliches finde ich doppelmoralisch.<br />
Die großen Social-Media-Konzerne<br />
haben mittlerweile eine enorme Macht<br />
erreicht, das ist echt Wahnsinn. Ich habe<br />
oft das Gefühl der Fremdbestimmtheit.<br />
Meine Beobachtungen zeigen mir auch,<br />
dass die Übermacht von bestimmten<br />
Social-Media-Plattformen oft eher<br />
für eine langweilige Template-artige<br />
Gleichförmigkeit sorgen. Da ich mich nicht<br />
ganz auf Social Media verlasse, habe ich<br />
mir meine eigene Webseite aufgebaut,<br />
um meine Arbeiten und Inhalte meinem<br />
Publikum frei zugänglich zu machen und<br />
weniger fremdbestimmt zu werden. Und<br />
selbst da muss man immer verstehen<br />
und funktionieren, wie Google und Co es<br />
gerne möchten. Generell finde ich Social<br />
Media eher als ein praktisches Werkzeug<br />
ergänzend zu anderen Möglichkeiten.<br />
Aus diesem Grund freue ich mich umso<br />
FOTO: STEFAN ZÉPHYR TESKE PRIVAT<br />
KUNST<br />
mehr, einen kleinen Ausschnitt meiner<br />
Illustrationen bei euch zeigen zu dürfen.<br />
Und der Standort Berlin?<br />
Ich arbeite in Berlin als Designer mit meinem<br />
Designstudio, wo ich Jacken, Mäntel<br />
und Accessoires aus original schottischem<br />
Harris Tweed, bayerischen Loden oder<br />
französischem Moiré anbiete. Als freier<br />
Künstler setze ich mich experimentell<br />
mit textilen Strukturen und Oberflächen<br />
auseinander. Im visuellen Bereich sind<br />
meine Arbeiten unter anderem die<br />
hier gezeigten Illustrationen. An der<br />
Hochschule für Gestaltung in Offenbach<br />
bin ich als Dozent beschäftigt. Der<br />
Standort Berlin ist sicherlich ein Vorteil.<br />
Hier finden viele nationale und internationale<br />
Veranstaltungen statt, es gibt ein<br />
großes Publikum. Ich habe das Gefühl,<br />
in Berlin sind die Menschen offener für<br />
alle möglichen Lebensentwürfe, Kunstrichtungen<br />
– und experimentierfreudiger.<br />
Auch die Klublandschaft mit den diversen<br />
Veranstaltungen und Partys ist sehr<br />
vielfältig, da lasse ich mich gerne mal<br />
durch die Nacht schweifen. Leider ist<br />
die Pandemie auch in Berlin nicht ganz<br />
spurlos vorbeigegangen und hat einige<br />
Orte und Räume verschwinden lassen.<br />
Gleichzeitig bietet dies auch die Chance<br />
für ganz neue zeitgemäße Konzepte.<br />
Berlin bleibt also in gewissem Maße<br />
weiterhin spannend. Vielleicht führen<br />
die Publikation und das Interview bei<br />
euch über mich und meine Illustrationen<br />
auch zu weiteren Interessenten oder<br />
Publikationen. Das wäre doch gleich eine<br />
klare Verbindung aus Standortvorteil Berlin<br />
und Veröffentlichung durch euch.<br />
Was inspiriert dich?<br />
Mich inspirieren Charaktere. Reine<br />
Beautys sind zwar nice, aber für meinen<br />
Geschmack oft etwas zu glatt oder<br />
gleichförmig. Mich reizt eine gewisse<br />
„Textur“, die es spannend macht,<br />
berührt zu werden. Ich beobachte gerne<br />
Menschen in diversen Situationen oder an<br />
ungewöhnlichen Orten.<br />
Filme sind sehr inspirierend für mich –<br />
ganz besonders Fellini, Almodóvar, Waters<br />
oder Warhol schaue ich mir immer gerne<br />
an. Diese Regisseure schaffen visuelle<br />
Feuerwerke, die mich fesseln, und kreieren<br />
Charaktere fernab vom <strong>Mai</strong>nstream. Ich<br />
denke, ich bin auch von der analogen<br />
Machart der Filme fasziniert, die alles<br />
andere als glatt und gleichförmig sind und<br />
vielfältige „Texturen“ aufweisen.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.batardeste.com,<br />
www.instagram.com/batardeste,<br />
www.stefanteske.jimdo.com,<br />
www.instagram.com/st.teske
BUCH<br />
NACHGEFRAGT<br />
FOTO: MG<br />
Markus Gasser:<br />
„Abgeschiedenheit mit meinem<br />
Lebenspartner und unserem Hund“<br />
Der schwule Autor veröffentlichte<br />
unlängst ein neues Buch.<br />
Für uns hatte der Schweizer<br />
noch Zeit für einen Chat.<br />
Deine Bücher haben meist eine ernste<br />
Thematik, etwa Aids. Bist du eher ein<br />
ernster Mensch?<br />
Ich genieße das Leben sehr und liebe meine<br />
Freunde, die Natur, meinen Beruf, Musik,<br />
Sport, Farben ... Ich bin sehr dankbar dafür,<br />
was ich habe und wer ich bin. Daher frage<br />
ich mich auch, wie ich, wie wir und unsere<br />
Gesellschaft dahin gekommen sind, wo wir<br />
heute stehen. Wäre ich nur zehn Jahre früher<br />
geboren, wäre mein Leben ein anderes. Mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit hätte ich mich<br />
mit HIV infiziert und wäre vermutlich an Aids<br />
gestorben. Mit 15 wurde uns eingetrichtert:<br />
Entweder schützt du dich beim Sex oder du<br />
stirbst an einer hässlichen Krankheit.<br />
Gibt es Erfahrungen in deinem<br />
Leben, die dich mehr als andere<br />
geprägt haben?<br />
Das klingt vielleicht klischeehaft, aber<br />
der relativ junge Tod meiner Mutter hat<br />
mich tatsächlich nachhaltig verändert.<br />
Der damals für mich wichtigste Mensch<br />
musste sich innerhalb weniger Monate<br />
aus dieser Welt verabschieden. Vor allem<br />
musste ich akzeptieren, dass sich die Welt<br />
weiterdreht. Wir haben nur ein Leben –<br />
heute nur einen Tag. In meinem Buch geht<br />
es sehr stark darum, dass Tausende junger<br />
Männer aus dem Leben gerissen werden,<br />
ohne dass die Gesellschaft außerhalb der<br />
Community innehält und ihnen beisteht.<br />
Wie wichtig ist es dir, schwule,<br />
queere Geschichten in deine<br />
Romane einzuarbeiten?<br />
Beim ersten Buch war es mir eigentlich<br />
nicht wichtig, und doch ist dann der<br />
queere Aspekt reingerutscht – vermutlich<br />
weil es einfach zu meinem Leben gehört.<br />
Für „Wir waren nicht allein“ war mir das<br />
schwule Leben der späten 1970er-Jahre<br />
und der queere Kampf für Rechte sehr<br />
wichtig. Ich bin sehr zufrieden, dass ich<br />
diese Geschichte zu unserer Community<br />
so schreiben konnte.<br />
Worauf freust du dich gerade?<br />
Zuerst auf ein paar Tage Abgeschiedenheit<br />
mit meinem Lebenspartner und unserem<br />
Hund Bobby in den Alpen. Natürlich freue<br />
ich mich dann auch auf das Schreiben des<br />
nächsten Buches über die Esoterikbewegung<br />
der späten 1980er-Jahre und die<br />
Frage, wieso Menschen Antworten folgen,<br />
wo es keine Antworten gibt.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
ROMAN<br />
Markus Gasser: „Wir waren nicht allein“<br />
Ist ein Buch, das sich in Sachen HIV<br />
und Aids mit den düsteren 1980ern<br />
beschäftigt, ein Freizeitspaß?<br />
Wir denken Ja, denn Markus Gasser erzählt<br />
in seinem Roman „Wir waren nicht allein“, der<br />
Fortsetzung des Erfolgs „Auf meinem Weg zu<br />
dir“, äußerst fesselnd von dem Unglück, das<br />
Anfang der 1980er über die LGBTIQ*-Community<br />
kam. Und von einer Liebe unter Männern<br />
in diesen schweren Zeiten. Und von der<br />
Liebe, die nicht immer an die Moral anderer<br />
anknüpft. Waren „die Schwulen“ denn selbst<br />
für diese sexuell übertragbare Krankheit<br />
verantwortlich? Heute wissen wir: Nein. Doch<br />
damals zerbrachen an dieser Frage Freundschaften,<br />
eigentlich homophile Stars sagten<br />
aus Unwissenheit und Angst diskriminierende<br />
Sachen, Sex wurde verteufelt. Das kann<br />
#mensch sich heute gar nicht mehr richtig<br />
vorstellen. Und deswegen ist dieses Buch<br />
nicht nur gut, sondern auch wichtig. *rä<br />
www.wirwarennichtallein.com<br />
FOTO: MG
BUCH<br />
FOTOS: ANDREAS PAULSSON<br />
BILDBAND<br />
„Alla är vi nakna“ – nackte Skandinavier*innen<br />
Das Buch ist da!<br />
Vor über einem Jahr haben wir noch<br />
berichtet, dass Geld für das Buch „All<br />
We Are Naked“ von Andreas Paulsson<br />
benötigt wird.<br />
Via Crowdfunding konnten Kunstinteressierte<br />
das Body-Positivity-Projekt unterstützen.<br />
Es hat geklappt. Diesen Sommer,<br />
Ende August, ist nun Andreas Paulssons<br />
„All We Are Naked“ (erst mal) auf Schwedisch<br />
erschienen: „Alla är vi nakna“. Der<br />
Fotograf versammelte hier nicht nur nach<br />
<strong>Mai</strong>nstream-Kriterien schöne Menschen,<br />
sondern auch besondere Menschen. Und<br />
sei es nur, dass sie sich ungewöhnlich<br />
anziehen. Aber wer will schon gewöhnlich<br />
sein? „In diesem Bildband begegnen wir<br />
bekleideten und unbekleideten Menschen<br />
in ihren Rollen. Was kann der Betrachter<br />
über sich selbst lernen, und was können<br />
wir von dem lernen, dem wir begegnen,<br />
wenn nichts zwischen uns steht? Nicht<br />
einmal Kleidung“, so der Künstler über<br />
sein Buch. *rä<br />
www.andreaspaulsson.se<br />
„ ich weiß, wie<br />
ich mit hiv<br />
gelassen<br />
alt werde<br />
NX-DE-HVU-ADVT-230001; <strong>April</strong> 2023<br />
wissen fürs leben<br />
findest du hier!<br />
Mach dich schlau - mit<br />
der digitalen HIV-Broschüre
BUCH<br />
BILDBAND<br />
Glenn<br />
Browns<br />
bissiger Sinn für Farbe<br />
Wahrhaft ungewöhnliche Kunst,<br />
ein wahrhaft ungewöhnliches<br />
Buch. Hochwertig, limitiert und vor allem<br />
großartig. Der TASCHEN Verlag aus Köln<br />
präsentiert mit der nummerierten und signierten<br />
Collector’s Edition „Glenn Brown“<br />
ein Muss für Kunstliebhaber*innen.<br />
Glenn Brown in seinem Studio, London, 2023<br />
FOTO: EDGAR LAGUINIA<br />
In seiner Kunst – Gemälde, Farbskulpturen<br />
und Zeichnungen – trifft<br />
Science-Fiction auf alte Meister, barocke<br />
Pracht auf Aliens und vor allem Liebe<br />
zur Kunst(-geschichte) auf modernste<br />
Umsetzungen. Das prächtige Buch,<br />
selbst ein Designobjekt, erscheint<br />
dreisprachig auf Deutsch, Englisch und<br />
Französisch und lässt Lesende ganz,<br />
ganz tief eintauchen in Strudel aus<br />
Farben und Formen. Ein Kunstbuch wie<br />
ein Rausch!<br />
Über sich selbst verrät der gefeierte<br />
Maler: „Ich bin ein bisschen wie Dr.<br />
Frankenstein, der seine Gemälde aus<br />
Überresten und toten Teilen der Werke<br />
anderer Künstler zusammensetzt.<br />
Ich möchte ein Gefühl der Fremdheit<br />
erzeugen, indem ich Beispiele dafür<br />
zusammenbringe, wie die besten alten<br />
und neuen Künstler ihre persönliche<br />
Weltsicht dargestellt haben. Ich sehe<br />
dann ihre Welten aus unterschiedlichen<br />
oder schizophrenen Blickwinkeln, durch<br />
alle ihre Augen zugleich. Ihre Inspirationsquellen<br />
zeigen mir Dinge, die ich<br />
selbst normalerweise nicht sehen würde.“<br />
Das große Thema, das alle Werke<br />
verbindet, sei die Verwandlung, so der<br />
FOTO: WWW.TASCHEN.COM<br />
herausgebende Verlag. „Ein Bildmotiv<br />
mag aus einem altmeisterlichen Gemälde<br />
stammen, die Farbskala aus einem<br />
modernistischen Bild abgeleitet sein,<br />
die Stimmung durch einen Titel gesetzt<br />
werden, der einen Popsong zitiert“, so<br />
TASCHEN vorab über den Künstler, der in<br />
den frühen 1990ern seinen Durchbruch<br />
hatte. Weil er es wagte, sich an alten<br />
Meistern zu vergreifen, sie zu verarbeiten.<br />
Und das perfekt und provokant. „Beinahe<br />
fotorealistisch malte er die dicken<br />
Pinselstriche expressionistischer Künstler<br />
wie Frank Auerbach oder Karel Appel<br />
nach und modellierte ihre großen Gesten<br />
mit feinem Pinsel, bis seine glatten<br />
Oberflächen das Auge des Betrachters zu<br />
täuschen vermochten. Er übernahm die<br />
Weltraumfantasien der Science-Fiction<br />
und schuf aus kleinen Illustrationen in<br />
Taschenbüchern epische Historiengemälde.“<br />
„Glenn Brown“ erschien Ende<br />
Dezember 2023, ein wunderbares Buch,<br />
das #mensch sich gönnen sollte. *rä<br />
TASCHEN: „Glenn Brown – Collector’s<br />
Edition“, Hardcover in Schlagkassette,<br />
476 Seiten, auch erhältlich in drei Art-<br />
Editionen, www.taschen.com
BUCH<br />
WISSEN<br />
Hokuspokus, Mystik, Esoterik und auch Kulturgut<br />
Der TASCHEN Verlag aus Köln erfreut<br />
mit einem ganz besonderen Buch, das<br />
zudem hervorragend in diese (noch) eher<br />
dunkle Zeit passt, in der #mensch nach<br />
Ablenkung sucht und gerne auch der Mystik frönt.<br />
Das hochwertige Buch „Das Tarot – Die Geschichte<br />
des populärsten Tarot der Welt“ von A. E. Waite und<br />
P. Colman Smith ist ein 444 Seiten dicker und 3<br />
Kilogramm schwerer Brocken, den #mensch sich<br />
sicherlich gerne durchliest und später prominent<br />
platziert. Das Buch lässt eintauchen in eine Welt, die<br />
magischer nicht sein könnte. Die hier erklärten Tarotkarten<br />
von Arthur E. Waite und Pamela Colman Smith<br />
sind aus dem Jahr 1910, sie transportieren die Mystik<br />
der „guten alten Zeit“ und wirken auch etwas gruselig.<br />
Erklärt werden die 800 Abbildungen von Tarot-Pionier<br />
Johannes Fiebig. Du musst nicht daran glauben, aber<br />
unterhalten wird dich dieses Buch und die Fülle an<br />
Informationen, die es reich bebildert transportiert.<br />
Ein wunderbares Geschenk, ein außergewöhnliches<br />
Geschenk für Esoterik-Freunde und -Feinde. *rä<br />
www.taschen.com<br />
FOTOS: WWW.TASCHEN.COM<br />
RATGEBER<br />
Noch ein PENIS-Buch.<br />
Aber etwas anders …<br />
Nicht voyeuristisch, nicht kunstvoll, nicht lustig,<br />
nein, eher wissenschaftlich und informativ<br />
nimmt sich das „Gut aufgestellt. Alles über den<br />
Penis“-Buch des Phallus an. Des „besten Stücks<br />
des Mannes“.<br />
Ein Körperteil, der zu rund vierzig Millionen<br />
Menschen in Deutschland gehört. Und trotzdem<br />
weiß #mensch gar nicht so viel darüber.<br />
Dieses Buch will das ändern. Geschrieben<br />
wurde „Gut aufgestellt. Alles über den Penis“<br />
von dem queeren Berliner Autor Oliver Stöwing<br />
und dem Kölner Mediziner und Blogger Volker<br />
Wittkamp.<br />
„Dieses Buch will unverkrampft und mit<br />
Humor aufklären: Wie funktioniert ein Penis?<br />
Und wieso funktioniert er manchmal nicht?<br />
Wie bleibt er fortpflanzungsfähig, und was<br />
kann man tun, wenn er es nicht ist?“, verrät<br />
der herausgebende Verlag dazu. Richtig guter<br />
Lesestoff, unterhaltsam, informativ und<br />
abwechslungsreich. So kann #mensch sich<br />
dem Dödel also auch nähern, wunderbar. Ein<br />
sicherlich außergewöhnliches Geschenk für<br />
dich oder deine (Wahl-)Familie! *rä<br />
FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM / TENKENDE<br />
Oliver Stöwing, Volker Wittkamp:<br />
„Gut aufgestellt. Alles über den Penis“,<br />
ISBN: 978-3-492-06457-6,<br />
www.piper.de
FILM<br />
NACHGEFRAGT<br />
Thomas Hitzlsperger:<br />
„Im Profifußball ist das Thema Homosexualität tabuisiert“<br />
Hier ist unser Interview zum<br />
im Dokumentarfilm „Das<br />
letzte Tabu“ mit dem queeren<br />
Aktivisten.<br />
Herr Hitzlsperger, seit Ihrem<br />
Coming-out vor zehn Jahren sind<br />
Sie immer der Erste, der zum Thema<br />
Homosexualität im Männerfußball<br />
befragt wird. So jetzt auch im Dokumentarfilm<br />
„Das letzte Tabu“, der<br />
seit Mitte Februar. bei Prime Video<br />
zu sehen ist. Sind Sie hin und wieder<br />
davon auch mal genervt?<br />
Nein, denn erst einmal bin ich sehr<br />
froh, wie bei mir alles gelaufen ist. Mein<br />
Anliegen war immer, nach dem Comingout<br />
öffentlich darüber zu sprechen und<br />
anderen Menschen klarzumachen, dass<br />
eine solche Erfahrung nicht unbedingt so<br />
schlimm ist, wie man sie sich womöglich<br />
ausmalt. Ich hatte damals auch Sorgen<br />
und teilweise Ängste, wie sich mein<br />
Leben durch diesen Schritt verändern<br />
wird. Doch nachdem ich mich schließlich<br />
getraut habe, konnte ich feststellen,<br />
dass das fast komplett unbegründet<br />
war. Deswegen möchte ich seither auch<br />
andere ermutigen.<br />
Gleichzeitig spricht es natürlich<br />
Bände, dass auch heute Sie in der<br />
Regel der erste und meist einzige<br />
Experte sind, der bei dem Thema als<br />
Gesprächspartner auftritt.<br />
Das ist richtig. Mit Blick auf den Fußball<br />
hat sich in dieser Hinsicht in den zurückliegenden<br />
zehn Jahren nicht viel getan.<br />
Enttäuscht Sie das? Haben Sie<br />
damals gedacht, dass wir zehn Jahre<br />
später weiter sind?<br />
Na ja, ich war natürlich gespannt, was<br />
passieren würde. Aber solche Überlegungen<br />
blieben eben immer Spekulationen,<br />
auch wenn andere mir prophezeiten, dass<br />
meine Entscheidung damals große Veränderungen<br />
auslösen könnte. Gleichzeitig<br />
kann man den Fußball auch nicht isoliert<br />
betrachten, sondern muss immer sehen,<br />
in welcher Gesellschaft wir uns gerade<br />
befinden und wie die Welt sich in den letzten<br />
Jahren verändert hat. Ich selbst habe<br />
zwar wirklich viele tolle Erlebnisse gehabt<br />
und viel Gutes zu berichten, aber dennoch<br />
ist die gesellschaftliche Gesamtlage bei<br />
uns nun einmal nicht so, dass sich alles<br />
nur verbessert hat. Im Gegenteil ist die<br />
Entwicklung mit Blick auf die politische<br />
Situation ja aktuell bedenklich.<br />
Haben Sie je bereut, sich nicht<br />
schon als aktiver Spieler geoutet zu<br />
haben?<br />
So, wie ich es damals gemacht habe, war<br />
das für mich ganz persönlich richtig, das<br />
muss ich auch im Rückblick noch sagen.<br />
Ich brauchte die Zeit, um selbstbewusst<br />
genug zu werden und mit der Aufmerksamkeit<br />
umgehen zu können. Es ist nicht<br />
so, dass ich es nicht gerne früher getan<br />
hätte. Ich war schon neugierig, wie es<br />
gewesen wäre, danach das erste Mal wieder<br />
in die Kabine zu gehen oder auf dem<br />
Platz zu stehen. Aber ich war für diesen<br />
großen Schritt einfach noch nicht bereit.<br />
Wer weiß also, ob es nicht sogar einen<br />
Schaden angerichtet hätte, wenn ich<br />
meinem ersten Impuls schon 2012 gefolgt<br />
wäre. Nun kann ich also leider nichts<br />
darüber sagen, wie Mitspieler, Fans und<br />
Medien in Deutschland über einen aktiven<br />
schwulen Spieler urteilen. Dennoch blicke<br />
ich zurück und kann sagen, dass ich alles<br />
richtig gemacht habe. Denn mir geht<br />
es gut – und das ist bei einer solchen<br />
Entscheidung das Allerwichtigste. Nur so<br />
kann ich schließlich auch anderen helfen.<br />
Inzwischen gibt es immerhin im<br />
Profifußball, so heißt es in „Das<br />
letzte Tabu“, weltweit sieben geoutete<br />
Spieler. Viel ist das nicht …<br />
Klar kann man sagen: Das ist ja ganz<br />
schön wenig. Trotzdem ist meine Bilanz<br />
der vergangenen zehn Jahre nicht negativ.<br />
Die Vereine zum Beispiel sind heute sehr<br />
viel klarer darin, sich zu positionieren.<br />
Vielfalt wird öffentlich viel mehr beachtet<br />
und diskutiert. In der Ersten und Zweiten<br />
Bundesliga hat fast jeder Club mindestens<br />
einen schwul-lesbischen Fanclub. Die<br />
Fortschritte sind wirklich nicht von der<br />
Hand zu weisen. Doch ich stelle immer<br />
wieder fest, dass der persönliche Schritt,
sich zu outen, eben nicht ausschließlich<br />
mit dem Fußball-Business zu tun hat,<br />
denn auch von den unzähligen Ex-<br />
Spielern traut sich ja keiner. Es ist also<br />
scheinbar eher so, dass Homosexuelle<br />
ganz generell in unserer Gesellschaft<br />
Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung<br />
haben, nicht nur im Profi-Fußball.<br />
Das stimmt. Geoutete männliche<br />
Tennisspieler gibt es zum Beispiel<br />
gar keine!<br />
Das gilt für die meisten Sportarten,<br />
wenn ich etwa an die gerade zu Ende<br />
gegangene Handball-EM denke oder<br />
an die deutschen Basketballer, die<br />
zuletzt Weltmeister wurden. Keine<br />
Frage, im Profifußball ist das Thema<br />
Homosexualität tabuisiert. Aber er ist<br />
in unserer Gesellschaft längst nicht der<br />
einzige Bereich. Es mag zwar inzwischen<br />
ein paar mehr schwule Politiker und<br />
Popstars geben, aber auch da sind längst<br />
nicht alle geoutet. Von der Kirche ganz<br />
zu schweigen. Das Problem ist also nicht<br />
allein der Fußball, sondern ich bleibe dabei:<br />
In unserer Gesellschaft muss jeder damit<br />
rechnen, ausgegrenzt zu werden, der vom<br />
<strong>Mai</strong>nstream abweicht.<br />
Weil Sie gerade die Vereine angesprochen<br />
haben: Wie zufrieden sind<br />
Sie denn mit den großen Dachverbänden,<br />
also etwa den DFB?<br />
Man muss bei diesen großen Organisationen<br />
genau hinsehen und nicht alles<br />
über einen Kamm scheren. Ich bin zum<br />
Beispiel Teil des DFB, als Botschafter<br />
für Vielfalt, und die Leute, mit denen ich<br />
da zu tun habe, sind engagiert und pro<br />
Vielfalt. Die nehmen das Thema ernst und<br />
wissen, wie wichtig es ist. Dass die Spitze<br />
der Nationalmannschaft der Männer<br />
nach den Ereignissen bei der WM in Katar<br />
beschlossen hat, sich um diese Themen<br />
erst einmal nicht mehr zu kümmern,<br />
sondern nur noch auf den Sport zu<br />
konzentrieren, dominiert natürlich die<br />
Außenwahrnehmung. Aber ich weiß, dass<br />
es innerhalb des Verbandes unglaublich<br />
viele Menschen gibt, die anders denken.<br />
Deswegen bin ich dagegen, den DFB<br />
pauschal zu verurteilen.<br />
Gibt es eigentlich inzwischen<br />
eine Art LGBTQ-Netzwerk in der<br />
Fußballbranche? Oder eine Anlaufstelle<br />
für Spieler, die diesbezüglich<br />
Beratung brauchen?<br />
Der DFB hat tatsächlich eine Anlaufstelle,<br />
an die man sich wenden kann. Und<br />
ich meine auch, dass man heutzutage<br />
genügend Möglichkeiten hat, Verbündete<br />
zu finden. Ich habe nie den Versuch<br />
unternommen, alle schwulen Fußballer<br />
zu kontaktieren oder herauszufinden,<br />
wer die sind. Mein Bestreben war einfach,<br />
öffentlich immer klar zu sagen, was mir<br />
wichtig ist, vor allem, dass mit Klischees<br />
aufgeräumt wird. Ich wollte zum Ausdruck<br />
bringen, dass ich auf meinem Weg gute<br />
Erlebnisse hatte und in der Welt des<br />
Fußballs bis heute noch einen Platz habe.<br />
Mut machen, dass die Realität oft besser<br />
und einfacher ist als die Ängste, die man<br />
vorher hat. Und nach außen sichtbar sein<br />
und schwulen Fußballern ein Gesicht<br />
geben, damit die Leute nicht einfach<br />
denken, es gibt gar keine.<br />
Bei Ihnen gemeldet hat sich<br />
niemand?<br />
Nein, ich kenne persönlich keinen ungeouteten<br />
Spieler, auch wenn ich mir sicher<br />
bin, dass es welche geben muss. Jeder<br />
muss sich sein Umfeld selber auswählen<br />
und Vertrauen aufbauen, weswegen ich<br />
auch nie jemanden zu diesem Schritt<br />
drängen würde. Aber ich habe zuletzt<br />
öfter vernommen, dass sich wohl etwas<br />
tut und demnächst einige Spieler ein<br />
Coming-out planen.<br />
FILM<br />
Ohne zu viel zu spekulieren: Was<br />
denken Sie, wovor ein schwuler<br />
Spieler heutzutage am meisten<br />
Angst hat? Womöglich sogar genau<br />
die Aufmerksamkeit, die Ihnen seit<br />
zehn Jahren entgegengebracht<br />
wird?<br />
Die suche ich ja durchaus freiwillig.<br />
Dass es auch anders geht, zeigt der<br />
tschechische Spieler Jakub Jankto, der<br />
in Italien in der Serie A spielt und um den<br />
es auch in „Das letzte Tabu“ geht. Der hat<br />
sich vergangenes Jahr mit einem Video<br />
geoutet und sich seither kaum mehr zu<br />
dem Thema geäußert. Die Botschaft ist<br />
raus, aber alles, was er möchte, ist Fußball<br />
spielen. So geht das auch, niemand ist<br />
gezwungen, ständig Auskunft zu erteilen.<br />
Was die möglichen Sorgen angeht, kann<br />
ich also nur davon ausgehen, was mich<br />
damals beschäftigte.<br />
Nämlich?<br />
Ich wollte nicht plötzlich mehr Aufmerksamkeit<br />
bekommen als der ganze<br />
Rest der Mannschaft. Und natürlich<br />
habe ich mich gefragt, was in der Kabine<br />
passiert. Wie reagieren die anderen<br />
Spieler – und was mache ich, wenn sich<br />
jemand unwohl fühlt? Auf keinen Fall<br />
wollte ich das ganze Gleichgewicht in der<br />
Mannschaft durcheinanderbringen. Diese<br />
Verantwortung hat mich am meisten<br />
abgeschreckt. Außerdem befand ich mich<br />
damals in einer Phase meiner Karriere, wo<br />
ich nicht mehr absoluter Leistungsträger<br />
war. Ich war nicht mehr in Bestverfassung<br />
und wollte nicht, dass man es mit meiner<br />
Homosexualität in Verbindung bringt,<br />
wenn ich schlecht spiele oder verletzt bin.<br />
*Interview: Patrick Heidmann<br />
FOTOS: BROADVIEW PICTURES
FILM<br />
KINO<br />
FOTOS: WARNER BROS. PICTURES<br />
„DUNE: Part Two“<br />
Timothée Chalamet kämpft auf Arrakis<br />
Gerade noch singt und begeistert<br />
der langhaarige Hingucker<br />
Timothée Chalamet in und<br />
mit „Wonka” (wir berichteten),<br />
schon kommt der nächste Film des „Call<br />
Me by Your Name”-Stars.<br />
Ein neuer aufwendiger Fantasy-Film,<br />
der auf den „Dune“-Klassikern, den<br />
Science-Fiction-Romanen von Frank<br />
Herbert (1920 – 1986) basiert. Das erste<br />
Buch seines „Dune“-Romanzyklus erschien<br />
1965, fast sechzig Jahre später kommen<br />
seine Charaktere erneut ins Kino. Timothée<br />
Chalamet spielt wieder Paul Atreides, und<br />
der ist auf einem Rachefeldzug gegen<br />
die Verschwörer, die einst seine Familie<br />
vernichtet haben.<br />
Und auch um die Zukunft seines Volkes<br />
zu sichern, musste der Kämpfer auf den<br />
gefährlichsten Planeten des Universums<br />
reisen, auf den Wüstenplaneten Arrakis<br />
(„Dune“), auf dem sich das Epos abspielt.<br />
Eine düstere Welt, in der das seltene Spice<br />
abgebaut wird, mit dem in die Zukunft<br />
gesehen werden kann. Schlachten,<br />
Raumschiffe, viel, viel Sand, überraschende<br />
Gefahren und zum Kult gewordene Sandwürmer<br />
– das kann ab dem 29. Februar auf<br />
der großen Kinoleinwand erlebt werden!<br />
Mit bei „Dune: Part Two“ dabei ist auch<br />
die US-amerikanische Schauspielerin,<br />
Sängerin und Tänzerin Zendaya (Disney,<br />
„Spider-Man: No Way Home,“ „Euphoria“,<br />
„Malcolm & Marie“ ...). Weitere zum Teil<br />
Oscar-prämierte Sterne bei „Dune: Part<br />
Two“ sind Stellan Skarsgård („Good Will<br />
Hunting“, „Mamma Mia!“, „Star Wars“,<br />
„Avengers: Age of Ultron“ ...), Austin Butler<br />
(„Hannah Montana“, „Elvis“, „Once Upon<br />
A Time…In Hollywood“ ...) sowie Charlotte<br />
Rampling („Swimming Pool“, „45 Years“,<br />
„Assassin’s Creed“) und Javier Bardem<br />
(„Vicky Cristina Barcelona“, „No Country<br />
for Old Men“, „Being the Ricardos“). Im<br />
Frühling, wahrscheinlich Ende Februar, soll<br />
„Dune: Part Two“ in den Kinos anlaufen. An<br />
Teil 3 wird schon gearbeitet! Ein Funfact<br />
am Ende: Die „Dune“-Fantasy-Bücher<br />
standen Pate für den Namen des Techno-<br />
Projekts Dune („Can’t Stop Raving“,<br />
„Hardcore Vibes“, „Dark Side of<br />
the Moon“ ...). *rä<br />
www.warnerbros.de<br />
DVD / BLU-RAY<br />
Kampf des Begehrens<br />
FOTOS: SBS PRODUCTION<br />
Ende Februar erschien „Passages“<br />
von Ira Sachs fürs Heimkino. Es liebt<br />
ein Mann eine Frau. Aber auch seinen<br />
Mann, der zuvor die Hauptrolle in seinem<br />
Leben hatte. Endet nun die eine, beginnt<br />
die neue Beziehung. Bisexualität oder ein<br />
Coming-in?<br />
Erzählt wird in dem Film von Tomas (Franz<br />
Rogowski) und Martin (Ben Whishaw), seit<br />
Jahren ein glückliches schwules Paar in<br />
Paris, bis Tomas die Grundschullehrerin<br />
Agathe (Adèle Exarchopoulos) bei Dreharbeiten<br />
trifft und sich ohne Rücksicht auf<br />
seinen Partner in eine Affäre mit ihr stürzt.<br />
Ein Film über die komplexen Widersprüche<br />
und Grausamkeiten von Liebe und Begehren,<br />
über Sex, Sexualität und Verlust. Es sei<br />
ein „ehrlicher, frischer und verführerischer<br />
Blick auf das Chaos moderner Beziehungen“,<br />
so der Filmverleih. Und ein „eskalierender<br />
Kampf des Begehrens zwischen<br />
drei Menschen, der von Leidenschaft,<br />
Eifersucht und Narzissmus geprägt ist. Das<br />
Verlangen ist die Konstante, das Glück<br />
scheint unerreichbar. Für die Bedürfnisse<br />
des jeweils anderen gibt es wenig Gespür“.<br />
Ein tragisch-schöner Film. *rä
REISE 1
REISE<br />
CONDOR<br />
Komfort<br />
über den<br />
Wolken<br />
Mit einer neuen Businessclass<br />
und der Option auf Prime Seats<br />
bietet der deutsche Ferienflieger<br />
Condor den wohl derzeit besten<br />
Kabinenkomfort einer deutschen<br />
Airline an.<br />
Die neue Kabine im A330neo bietet<br />
dem Gast ein dezent-elegantes<br />
Design mit einer 1-2-1-Konfiguration,<br />
die jedem Sitz einen direkten<br />
Zugang zum Gang garantiert. Im<br />
Gegensatz zur alten Businessclass<br />
in der B767 lassen sich die Sitze nun<br />
in ein flaches Bett von 1,99 Meter<br />
verwandeln, verfügen über USB-A<br />
und USB-C-Anschlüsse sowie einen<br />
großen Monitor mit 4K-Auflösung<br />
und einem kostenlosen Bordunterhaltungsprogramm<br />
mit über 250 Filmen<br />
und 160 Serien. Die größte Besonderheit<br />
sind jedoch die sogenannten<br />
Prime Seats, die einen Komfort bieten,<br />
mit dem es aktuell keine andere<br />
deutsche Airline aufnehmen kann. Die<br />
Sitze befinden sich in den vordersten<br />
Reihen der Businessclass und bieten<br />
mit einem größeren Bett und einem<br />
breiteren Fußraum deutlich mehr Platz<br />
zum Ausstrecken. Ein Pyjama sorgt<br />
ebenso für einen Extra-Wohlfühlfaktor<br />
wie ein Matratzentopper, die im neuen<br />
Condor-Streifendesign gehaltenen<br />
Slipper, Socken und Schlafmasken<br />
und die im umweltfreundlichen<br />
und recycelbaren Amenity Kit<br />
enthaltenen Produkte der Marke<br />
Ritual. Die Prime Seats können von<br />
Businessclass-Gästen für einen<br />
Aufpreis ab 199,99 Euro gebucht<br />
werden. *dax<br />
www.condor.com<br />
FOTO: CONDOR.COM<br />
MIAMI<br />
Queerer Frühling<br />
Mit dem „Rainbow Spring“ feiern die<br />
Städte Miami und Miami Beach von<br />
März bis Juni ihre queere Community.<br />
Während des 2023 neu ins Leben<br />
gerufenen Projektes erstrahlt die<br />
Strandmetropole noch bunter als sonst.<br />
Obwohl der Großraum Miami und Miami<br />
Beach das ganze Jahr über für seine Vielfalt<br />
bekannt ist, rollen die Städte im Frühling<br />
den roten Teppich für LGBTIQ*-Urlauber<br />
besonders gerne aus und locken mit<br />
speziellen Angeboten etwa bei Hotels.<br />
Zu den Veranstaltungen des „Rainbow<br />
TUI-Ranking<br />
Ein von TUI erstelltes Travel-Ranking<br />
kürt Berlin als Nummer eins unter den<br />
LGBTIQ*-Destinationen in Europa.<br />
Insgesamt wurden fünfzig europäische<br />
Reiseziele nach zehn Kriterien bewertet<br />
und daraus die Top 40 abgeleitet.<br />
Zu den Kriterien gehörten neben<br />
Lifestyle-Kategorien wie dem Angebot<br />
im Nachtleben auch rechtliche sowie<br />
Sicherheitsaspekte, etwa, ob es<br />
Spring“ gehört das Winter Party Festival<br />
vom 28. Februar bis 5. März ebenso wie der<br />
Miami Beach Pride am 13. und 14. <strong>April</strong>, der<br />
mit Poolpartys, einem Festival und einer<br />
großen Parade entlang des berühmten<br />
Ocean Drive gefeiert wird. Ende <strong>April</strong><br />
kommen Cineasten beim OUTShine Film<br />
Festival auf ihre Kosten, auf dem an die<br />
vierzig LGBTIQ*-Filme zu sehen sein<br />
werden. Im <strong>Mai</strong> richtet sich das von Frauen<br />
für Frauen organisierte SweetHeat Miami<br />
an alle tanzbegeisterten Lesben. *dax<br />
www.miamiandbeaches.com<br />
Berlin ist LGBTIQ*<br />
Reisehauptstadt Europas<br />
Anti-Diskriminierungsgesetze im Land<br />
gibt oder wie es mit der Legalität von<br />
gleichgeschlechtlichen Beziehungen und<br />
den Rechten für Transgender-Personen<br />
aussieht. Unter den Top 10 befinden sich<br />
weitere deutsche Städte wie Köln (Platz 3)<br />
Frankfurt (5) und Hamburg (7) sowie<br />
europäische Metropolen wie London (2),<br />
Amsterdam (6), Paris (8) und Wien (9). *dax<br />
www.tui.com/lgbtqia-travel-ranking<br />
FOTO: DIRK BAUMGARTL<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM
FRANKFURT<br />
25hours Hotels unter neuer Leitung<br />
REISE<br />
Das 25hours Hotel The Trip und das<br />
25hours Hotel The Goldman in der<br />
<strong>Mai</strong>nmetropole haben eine neue Führung.<br />
Steffen Goubeaud ist seit Oktober<br />
2023 als General Manager für die beiden<br />
Häuser mit insgesamt 249 Zimmern und<br />
45 Mitarbeitern verantwortlich.<br />
Der 41-Jährige startete seine Laufbahn<br />
als Bar Manager bei Radisson Blue und<br />
Roomers in Wiesbaden und Frankfurt.<br />
FOTO: STEPHAN LEMKE / 25HOURS HOTELS<br />
Weitere Stationen führten den Restaurantfachmann<br />
und Hotelbetriebswirt nach<br />
München als Corporate Bar Manager und<br />
schließlich zurück nach Frankfurt, wo er<br />
als General Manager Restaurant & Bar<br />
bei Marriott arbeitete. Darauf folgte die<br />
Position als Complex Director Food &<br />
Beverage bei der Unternehmensgruppe<br />
Prinz von Hessen im Taunus. Anschließend<br />
war Steffen als Cluster Manager bei<br />
Ruby Hotels in München und Frankfurt<br />
beschäftigt.<br />
Eins wird bei diesem Lebenslauf ganz<br />
klar – die Liebe zu Frankfurt. Steffen<br />
Goubeaud sagt: „Ich lebe seit nunmehr<br />
knapp 14 Jahren mit kleinen Unterbrechungen<br />
in Frankfurt und für mich ist<br />
es nach wie vor die attraktivste Stadt<br />
im deutschsprachigen Raum. In einer<br />
Stadt voller Gegensätze entsteht täglich<br />
eine unheimliche Energie, die deutlich<br />
in allen Bereichen des öffentlichen<br />
Lebens spürbar ist. Das kann auch mal<br />
anstrengend werden, ist aber eine wichtige<br />
Voraussetzung für Kreativität, Wandel und<br />
Fortschritt in verschiedensten Bereichen.<br />
Hinzu kommt, dass die Stadt wesentlich<br />
grüner ist, als man denkt und dass die hier<br />
lebenden Menschen immer wieder mit<br />
ihrer Offenherzigkeit und Hilfsbereitschaft<br />
überraschen. Einzig Phänomene wie Grüne<br />
Soße und Handkäs‘ werden sich mir wohl<br />
nie erschließen.“<br />
Während das 25hours Hotel The Trip zentral<br />
in der Gegend rund um den Frankfurter<br />
Hauptbahnhof in der Niddastraße und<br />
damit genau an der Schnittstelle zwischen<br />
dem bunten, lauten Quartier und dem<br />
großbürgerlichen Westend liegt, überzeugt<br />
das The Goldman an der Hanauer Landstraße<br />
durch seine spannende Location<br />
im kreativen Frankfurter Ostend. Hier<br />
trifft moderne Architektur auf sanierte<br />
Industriedenkmäler, Rindswurst auf Gourmetküche<br />
und hier kommen Liebhaber der<br />
Frankfurter Klubszene voll auf ihre Kosten.<br />
www.25hours-hotels.com<br />
FOTO: DAX(2)<br />
WEST HOLLYWOOD<br />
Stars & Glamour<br />
Sie ist der LGBTIQ* Hotspot von Los<br />
Angeles: Die am Rande der Hollywood<br />
Hills gelegene Stadt ist zwar nur knapp<br />
fünf Quadratkilometer groß, aber dennoch<br />
das Epizentrum von Nachtleben,<br />
Mode und Kunst.<br />
Als Teil der legendären Route 66, die am<br />
Santa Monica Pier nur wenige Kilometer<br />
westlich von West Hollywood (WeHo)<br />
endet, ist der Santa Monica Boulevard<br />
die historische Lebensader der Stadt<br />
und zugleich das Zentrum der queeren<br />
Szene. Hier reihen sich Dutzende Bars,<br />
Restaurants und Boutiquen aneinander.<br />
Zu den Highlights gehören dabei Micky’s,<br />
Rocco’s, Hamburger Mary’s und - als<br />
absoluter Klassiker - The Abbey. Ob Dragshow,<br />
Go-go-Tänzer oder Happy Hour -<br />
hier lohnt ein ausgedehntes Bar-Hopping<br />
bis zur Sperrstunde um 2 Uhr morgens.<br />
Anfang Juni findet entlang der Santa<br />
Monica Boulevards der WeHo Pride statt.<br />
Neben einer Parade gibt es zahlreiche<br />
Info- und Verkaufsstände sowie mehrer<br />
Bühnen mit DJs und Live-Auftritten -<br />
2023 gab sich etwa Show-Legende Grace<br />
Jones die Ehre.<br />
Rund um West Hollywood finden sich<br />
jede Menge Möglichkeiten, die Sonne<br />
Kaliforniens im Freien zu erleben.<br />
Das in schwulem Besitz befindliche<br />
Unternehmen Bikes & Hikes bietet mit<br />
seiner Radtour „LA in a Day“ Touristen die<br />
Möglichkeit, WeHo, Beverly Hills, Santa<br />
Monica und den berühmten Venice Beach<br />
zu erkunden. Oder man wandert hinauf<br />
zum ikonischen Hollywood-Schild, das<br />
2023 seinen 100. Geburtstag feierte.<br />
Und auch wer am Strand entspannen<br />
will, kommt auf seine Kosten. Je nach<br />
Verkehrslage erreicht man den schwulen<br />
Will Rogers State Beach mit dem Auto in<br />
dreißig Minuten. *dax<br />
www.visitwesthollywood.com<br />
FOTOS: VISITWESTHOLLYWOOD.COM / SAINT PETER JOHN
REISE<br />
NEU-DELHI<br />
Buntes Chaos<br />
Jeder, der an Indien denkt, hat so seine<br />
ganz eigenen Assoziationen. Während<br />
dem einen bunte Farben, aromatische<br />
Gewürze und eine uralte Kultur in<br />
den Kopf kommt, denken andere<br />
an Smog, Lärm, Verkehrschaos und<br />
hygienische Herausforderungen. Die<br />
Wahrheit ist: Beide Perspektiven sind<br />
richtig und wahrscheinlich gehört der<br />
Subkontinent daher zu jenen Ländern,<br />
die gerade auch für queere Reisende<br />
nicht unbedingt auf der Top-Liste der<br />
Urlaubsdestinationen zählt.<br />
Das von der britischen Kolonialmacht<br />
eingeführte Gesetz, das „sexuelle<br />
Handlungen wider die Natur“ - darunter<br />
schwulen Sex, unter Strafe stellte, wurde<br />
erst 2018 vom Obersten Gerichtshof<br />
Indiens aufgehoben. Eine Petition, die Ehe<br />
für alle einzuführen, scheiterte im Oktober<br />
2023 vor dem Obersten Gerichtshof,<br />
der eine Entscheidung darüber an das<br />
Parlament verwies. Zu den prominenten<br />
Unterstützern der Petition zählte auch der<br />
Executive Direktor der Lalit Suri Hospitality<br />
Group, Keshav Suri, der sich seit Jahren für<br />
die Themen Diversity, Gleichstellung und<br />
Inklusion einsetzt. Die 14, überwiegend<br />
im 5-Sterne-Bereich angesiedelten,<br />
Lalit Hotels wurden von der International<br />
LGBTIQ+ Travel Association (IGLTA) als<br />
eine der ersten in deren IGLTA Accredited-<br />
Programm aufgenommen. Viele Angestellte<br />
in den Hotels sowie der Führungsebene sind<br />
Teil der Community, darunter auffällig viele<br />
Transpersonen. In den Hotelzimmern liegen<br />
neben Büchern zur rechtlichen Situation<br />
von queeren Menschen in Indien auch<br />
Kinderbücher aus. Deren Protagonist ist ein<br />
regenbogenfarbener Elefant namens Elphi,<br />
der zum Beispiel Abenteuer mit einem in<br />
einem Rollstuhl sitzenden Bären erlebt. Das<br />
MITARBEITER IM THE LALIT HOTEL<br />
Lalit Hotel Neu-Delhi ist zudem Heimat des<br />
bekanntesten LGBTIQ*-Klubs der Stadt.<br />
Während donnerstags im Kitty Su eine<br />
„Queer Night“ mit Dragshow stattfindet, ist<br />
der Klub auch am Wochenende ein beliebter<br />
Treffpunkt der Community.<br />
Moschee & Markt<br />
Dank seiner zentralen Lage zwischen<br />
dem modernen Regierungsviertel und der<br />
historischen Altstadt ist das Lalit Hotel<br />
ein guter Ausgangspunkt, um die Stadt<br />
zu erkunden. Die Hauptstadt Indiens ist<br />
Teil der Megastadt Delhi, die mit knapp 32<br />
Millionen Einwohnern Rang Drei der größten<br />
Metropolregionen der Welt einnimmt.<br />
Spätestens ab Mittag ist das Verkehrschaos<br />
vorprogrammiert, wenn sich Autos,<br />
Motorräder und Tuk Tuks dicht an dicht<br />
durch die Straßen schieben. In Old Delhi,<br />
der historischen Altstadt, drängeln sich<br />
zudem noch tausende von Fahrradrikschas<br />
zwischen den motorisierten Verkehr.<br />
Seine Erkundungstour durch die Altstadt<br />
beginnt man am besten am Morgen mit<br />
dem Besuch der Jama Masjid. Indiens<br />
größte Moschee mit Platz für bis zu 25.000<br />
Gläubige wurde Mitte der 17. Jahrhunderts<br />
in der Regierungszeit des Großmoguls<br />
Shah Jahan erbaut, der auch das im 220<br />
Kilometer entfernten Agra liegende Taj<br />
Mahal errichten ließ. In Sichtweite der<br />
Moschee liegt die ebenfalls von Shah Jahan<br />
erbaute Festungs- und Palastanlage, die als<br />
Rotes Fort bekannt ist und seit 2007 zum<br />
UNESCO Weltkulturerbe zählt. Dazwischen<br />
befindet sich der Chandni Chowk Markt mit<br />
seinen engen Gassen, Basaren, historischen<br />
Wohn- und Geschäftshäusern und unzähligen<br />
Läden, in denen es von Gewürzen<br />
über Obst, Gemüse, Schmuck, Kleidung<br />
und Haushaltswaren bis zu Möbeln, Kunsthandwerk<br />
und Fahrrädern alles zu Kaufen<br />
gibt, was man sich denken kann. Derweil<br />
vereinen sich in den Straßen Farben, Lärm<br />
und der Geruch von Garküchen, Abgasen<br />
und Räucherstäbchen zu einem intensiven<br />
Erlebnis für alle Sinne.<br />
Ewige Ruhe<br />
Wer dem Großstadttrubel für ein, zwei<br />
Stunden entkommen will, sollte sich Zeit<br />
für einen Besuch im Humayun-Mausoleum<br />
und dessen weitläufiger Parkanlage<br />
nehmen. Das Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
im persischen Stil erbaute Grabmahl<br />
für den 1556 verstorbenen Großmogul<br />
Nasiruddin Muhammad Humayun gehört<br />
neben dem Taj Mahal in Agra zu den<br />
prächtigsten historischen Bauwerken
REISE<br />
Indiens. Im riesigen Garten, der mit kleinen<br />
Wasserkanälen durchzogen ist, finden sich<br />
zudem weitere Grabmale und Reste einer<br />
Moschee. Im modernen Teil Neu-Delhis<br />
gehören vor allem der Sitz der Präsidenten,<br />
die Parlamentsgebäude und das India<br />
Gate - ein 42 Meter hoher Triumphbogen<br />
aus dem Jahr 1921, in dessen Mauern<br />
die Namen von 90.000 indischen und<br />
britischen Soldaten eingraviert sind, die<br />
HUMAYUN-MAUSOLEUM<br />
im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen, zu<br />
den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.<br />
Zudem befindet sich ganz in der Nähe die<br />
wichtigste Gedenkstätte für den Anführer<br />
der indischen Unabhängigkeitsbewegung,<br />
Mahatma Gandhi. Am Raj Ghat, jeder Stelle,<br />
an der der Leichnam Gandhis nach dem<br />
Attentat vom 30. Januar 1948 eingeäschert<br />
wurde, befindet sich heute eine schwarze<br />
Marmorplatte mit ewiger Flamme. Ebenfalls<br />
ein Ort der Ruhe. *dax<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL FOTO: ISTOCKPHOTO.COM / SUBODH AGNIHOTRI<br />
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04/2023<br />
www.delhitourism.gov.in<br />
www.thelalit.com<br />
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REISE<br />
LAUSANNE<br />
Kosmopolitisch & Weinverliebt<br />
Lausanne befindet sich wie die größere<br />
Schwester Genf am Ufer des Genfersees,<br />
allerdings im Kanton Waadt. Seine<br />
Geschichte geht bis auf die Anfänge<br />
des Heiligen Römischen Reiches zurück.<br />
Heute nennen über 140.000 Einwohner<br />
die Stadt am See ihr Zuhause. Trotz einer<br />
vergleichsweise kleinen Bevölkerungszahl<br />
und einer Fläche, die weniger als ein Viertel<br />
Hannovers ausmacht, fühlt sich Lausanne<br />
internationaler und kosmopolitischer an<br />
als andere Großstädte in der Schweiz.<br />
Immerhin leben und arbeiten in Lausanne<br />
Nationalitäten aus aller Welt. Manch einer<br />
fühlt sich vielleicht sogar an das kalifornische<br />
San Francisco erinnert: Eine unmittelbare<br />
und allgegenwärtige Nähe zum Wasser, die<br />
terrassenartige Anordnung der Stadt und<br />
ganz viel Kunst und Kultur könnten hier<br />
schnell zu Verwechslungsgefahr führen, wenn<br />
da nicht die jahrhundertealte Historie wäre, die<br />
in zahlreichen Sehenswürdigkeiten ihre treuen<br />
Zeitzeugen findet.<br />
Schon von Weitem begrüßt die Kathedrale<br />
Notre-Dame Lausanne die Besucher der<br />
Stadt. Diese liegt auf der Spitze eines<br />
von drei Hügeln und thront dort seit dem<br />
späten 13. Jahrhundert. Sie gilt als eines der<br />
wichtigsten gotischen Bauwerke des Landes<br />
und verfügt über einen beeindruckenden<br />
Orgelprospekt. Wer die Treppen des Hauptturms<br />
bewältigt, wird mit einem einmaligen<br />
Blick über die Ortschaft, den See und das<br />
französische Ufer auf der anderen Seite<br />
belohnt. Nur wenige Gehminuten entfernt<br />
treffen Besucher auf das Palais de Beaulieu.<br />
Das Kongressgebäude wird als Kulturzentrum<br />
genutzt und war 1989 Austragungsort des<br />
Eurovision Song Contest, der damals noch<br />
Concours Eurovision de la Chanson hieß.<br />
Céline Dion hatte im Vorjahr den Sieg für die<br />
Schweiz geholt („Ne partez pas sans moi“),<br />
1989 gewann Riva aus Jugoslawien mit „Rock<br />
Me“ den Wettbewerb.<br />
Apropos Wettstreit: Lausanne ist natürlich<br />
und vor allem als Sitz des Internationalen<br />
Olympischen Komitees bekannt. Mit dem<br />
Olympischen Museum befindet sich im<br />
Stadtteil Ouchy nahe dem Genfersee<br />
außerdem ein Ort, der der Geschichte und<br />
der Bedeutung der Spiele Rechnung trägt.<br />
Eingebettet in einer malerischen Parkanlage,<br />
die von verschiedensten Skulpturen gesäumt<br />
wird, trifft man im Gebäude auf eine interaktive<br />
Ausstellung und ein kleines Restaurant,<br />
das TOM Café, in der obersten Etage, das<br />
im Sommer Speisen auch auf der Terrasse<br />
mit Blick auf den See serviert. Übrigens: Das<br />
olympische Feuer vor dem Museum wurde bei<br />
der Einweihungsfeier 1995 von der deutschen<br />
Eiskunstläuferin Katarina Witt entzündet.<br />
Ganz neu und ein absolutes Muss für jeden<br />
Lausanne-Besucher ist das Museumsviertel<br />
Plateforme 10 direkt neben dem Hauptbahnhof.<br />
Hier haben gleich drei Sammlungen – das<br />
Musée de l’Élysée (Fotomuseum), das Musée<br />
cantonal des Beaux-Arts de Lausanne und<br />
das Musée de design et d’arts appliqués<br />
contemporains, kurz MUDAC – ein neues,<br />
aufregendes Zuhause gefunden. In den Arkaden<br />
gegenüber den Museen gibt es diverse<br />
Restaurants, Buch- und Kunsthandlungen<br />
sowie Gift-Shops.<br />
AB IN DIE BERGE<br />
Was wäre ein Schweiz-Trip ohne einen<br />
Abstecher in die Berge? In nur 75 Minuten<br />
ab Lausanne steht man auf dem Gipfel des<br />
Aussichtsbergs Rochers-de-Naye und hat<br />
einen traumhaften Blick über den Genfersee<br />
und die Bergwelt. Freunde guten Weins und<br />
deftiger Fondues allerdings sind mit dem Zug<br />
schon in wenigen Minuten in den Weinbergen<br />
angelangt, die hier üppig und zahlreich<br />
vorhanden sind. Die sogenannten Weingärten<br />
von Lavaux sind sogar so berühmt, dass sie ins<br />
UNESCO-Welterbe aufgenommen wurden.<br />
Wanderrouten führen sowohl hinab bis zum<br />
Wasser und dem Hafen von Cully, von dem<br />
aus Schiffe zurück nach Lausanne verkehren,<br />
als auch hinauf zum nächsten Bahnhof.<br />
Auf jeden Fall sollte für den Besuch dieser<br />
einmaligen Region Zeit eingeplant werden.<br />
Am besten macht man zwischendurch<br />
in einem Restaurant halt, um sich mit<br />
regionalen Speisen zu stärken und den Wein<br />
zu verkosten, durch den man da so wandert.<br />
Im Domaine de la Crausaz in Grandvaux<br />
zum Beispiel gibt es herzhaftes Käsefondue,<br />
gepaart mit lokalen Weinen. Die wunderbare<br />
Aussicht auf den See ist inklusive.<br />
Herumzukommen in und um Lausanne ist<br />
dank des gut ausgebauten öffentlichen<br />
Nahverkehrs problemlos. Eine U-Bahn<br />
verbindet den Süden mit dem Norden<br />
der Stadt und überwindet dabei einige<br />
Höhenmeter, die sonst zu Fuß bestritten<br />
werden müssten, oder man bedient sich des<br />
dichten Netzes aus Bussen und Bustaxis,<br />
die auch spätabends noch zur Verfügung<br />
stehen. Hotelgäste können die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel mit der Lausanne Transport<br />
Card kostenlos nutzen. *(fj)<br />
www.MySwitzerland.com/staedte<br />
www.lausanne-tourisme.ch<br />
FOTOS: LUKAS WERLICH
In jeder<br />
Stadt<br />
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Gastgebern in über 70 Ländern!<br />
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FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ PEOPLEIMAGES<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab
REISE<br />
SAN ANTONIO<br />
ES LEBE DIE VIELFALT<br />
Von wegen konservativ, republikanisch<br />
und spießig. Bei einem Besuch der<br />
Demokraten-Hochburg San Antonio<br />
lernt man Texas von seiner liberalen Seite<br />
kennen.<br />
Was für ein Spektakel! Wenn San Antonio<br />
Fiesta feiert, ist an Ruhe nicht zu denken.<br />
Seit 1891 zelebriert die texanische Großstadt<br />
das jährlich im <strong>April</strong> stattfindende<br />
Festival, das einst unter dem Namen<br />
„Schlacht der Blumen“ seinen Ursprung<br />
nahm. Gefeiert werden die siegreichen<br />
Schlachten bei Alamo und San Jacinto,<br />
in denen Texas seine Unabhängigkeit von<br />
Mexiko erlangte. Die Parade der Battle of<br />
Flowers Association, einer Organisation,<br />
der nur Frauen angehören, gehört dabei zu<br />
den Höhepunkten der 10-tägigen Fiesta<br />
San Antonio und ist eine der ältesten und<br />
größten Paraden des Landes. Mit zahlreichen<br />
Paraden, Konzerten, Straßenfesten und<br />
gastronomischen Veranstaltungen lockt<br />
das Event jedes Jahr über drei Millionen<br />
Besucherinnen und Besucher an.<br />
Stadt der Gastronomie<br />
Das Thema Essen wird in San Antonio seit<br />
jeher groß geschrieben. Von der UNESCO<br />
zur „Stadt der Gastronomie“ ernannt, teilt<br />
sich die Südstaatenmetropole den Titel<br />
innerhalb der USA nur mit Tuscon in Arizona.<br />
Über Jahrhunderte haben die kulinarischen<br />
Einflüsse indigener Stämme, von Spaniern,<br />
Mexikanern, Deutschen und anderen<br />
Europäern zu einer einzigartigen Küche<br />
geführt, die in San Antonio allgegenwärtig<br />
ist. Vor allem am River Walk, einer Promenade<br />
entlang der im Zentrum der Stadt liegenden<br />
Kanäle, findet sich ein riesiges Angebot an<br />
Restaurants, die neben Tex-Mex-Gerichten<br />
exzellentes Essen servieren. Ebenfalls in<br />
Downtown befindet sich eben jene zur<br />
Festung ausgebaute Missionsstation The<br />
Alamo, bei deren Verteidigung während<br />
des Texanischen Unabhängigkeitskrieges<br />
1835/36 die mexikanischen Truppen besiegt<br />
wurden. Gemeinsam mit vier weiteren<br />
Missionen gehört The Alamo zu den von der<br />
UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten San<br />
Antonio Missions.<br />
FOTO: VISIT SAN ANTONIO<br />
Nervenkitzel<br />
Für Freizeitpark-Fans sollte ein Besuch der<br />
Parks von Sixflag und Seaworld auf dem<br />
Programm stehen, die beide am Rande<br />
der Stadt liegen. Mit Fahrgeschäften und<br />
Achterbahnen wie Great White oder Batman:<br />
The Ride sorgen die Parks für einigen<br />
Nervenkitzel. Batmans kleinen Freunden<br />
kann man dagegen bei einem Besuch der vor<br />
den Toren San Antonios gelegenen Bracken<br />
Cave begegnen. In der Höhle lebt in den<br />
Sommermonaten eine bis zu 20 Millionen<br />
zählende Kolonie von Mexikanischen<br />
Bulldoggfledermäusen, die bei ihrem<br />
allabendlichen Ausflug den Himmel schwarz<br />
verfärben. Das Spektakel kann von Touristen<br />
jedoch nur auf einer von an wenigen Tagen<br />
im Jahr angebotenen Tour miterlebt werden,<br />
die man auf der Website des Bracken Cave<br />
Reserves buchen kann.<br />
Queere Szene<br />
Für schwule Nachtschwärmer lohnt der<br />
Besuch des Straßenblocks zwischen East<br />
Evergreen Street und North <strong>Mai</strong>n Avenue, der<br />
mit Regenbogenzebrastreifen als queeres<br />
Ausgehviertel markiert ist. Neben Läden für<br />
Mode und Fetisch-Accessoirs liegt hier mit<br />
dem Pegasus eine gut besuchte Bar, die im<br />
Sommer ihr Publikum mit Open-Air-Dragshows<br />
bei Laune hält. Höhepunkt des Jahres<br />
ist das „Pride Bigger Than Texas“ Festival &<br />
Parade, das <strong>2024</strong> am 29. Juni stattfindet.<br />
Bereits im Vorfeld feiert die Community den<br />
Pride-Monat mit Veranstaltungen wie einer<br />
Night out at the Zoo, Kulturveranstaltungen<br />
und kleineren Festivals. Höhepunkt ist eine<br />
um 21 Uhr beginnende Nachtparade, die<br />
sich an ein ganztägiges, im Crockett Park<br />
stattfindendes Fest anschließt und die<br />
ganze Vielfalt San Antonios feiert. *dax<br />
www.visitsanantonio.com<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL
Männer. Und Meer.<br />
Deine Gay Cruise<br />
Athen (Piräus)<br />
GRIECHENLAND<br />
Mykonos<br />
GRIECHENLAND<br />
Larnaka<br />
ZYPERN<br />
Iraklio<br />
GRIECHENLAND<br />
Haifa<br />
ISRAEL
REISE<br />
PUERTO RICO<br />
INSEL MIT HERZ<br />
Die zum Territorium der USA gehörende<br />
Insel gilt als eines der LGBTIQ*-<br />
freundlichsten Reiseziele der Karibik.<br />
Nicht ohne Grund: Neben zahlreichen<br />
Bars in der Hauptstadt San Juan feiert<br />
Puerto Rico gleich in mehreren Städten<br />
Pride und setzt mit Regenbogen-<br />
Denkmälern ein deutliches Zeichen<br />
gegen Diskriminierung.<br />
Es ist ein Moment der Stille. Am Ende<br />
seiner „Queer Monuments“-Tour, auf<br />
der Antonio eine Gruppe queerer<br />
Touristen zunächst durch die Altstadt<br />
von San Juan, zum „Regenbogen-Tor“ am<br />
PULSE MEMORIAL<br />
PLAYA MAR CHIQUITA<br />
Hafen sowie zum Regenbogen-Pier im<br />
Stadtteil Cataño geführt hat, macht der<br />
schwule Stadtführer Halt im Parque del<br />
Tercer Milenio. Dort, ganz in der Nähe des<br />
beliebten Strandes Escambrón, steht das<br />
Denkmal für die Opfer des Anschlags auf<br />
Orlandos queeren Latino-Klub Pulse im<br />
Jahr 2016. Insgesamt 23 der 49 Opfer<br />
waren Puerto Ricaner. „Das Denkmal<br />
wurde auf Anregung der damaligen<br />
Bürgermeisterin Carmen Yulín Cruz<br />
Soto nur wenige Wochen nach dem<br />
Anschlag errichtet – als Zeichen gegen<br />
Homophobie und für Gerechtigkeit“, so<br />
Antonio. Mit seiner Firma Wanatourpr hat<br />
TOURGUIDE ANTONIO<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />
sich der 59-Jährige auf queere Touren<br />
durch Puerto Rico spezialisiert. Ausflüge<br />
zu queeren Stränden vor den Toren San<br />
Juans gehören dabei ebenso dazu wie<br />
Wanderungen durch den nahe gelegenen<br />
Regenwald El Yunque.<br />
Der gebürtige Puerto Ricaner liebt seine<br />
Heimat und ist seit 2018 lizenzierter<br />
Reiseführer. „Die Insel hat unglaublich viel<br />
zu bieten – egal ob Geschichte, Natur oder<br />
kulturelles Erbe. Dank der geringen Größe<br />
kann man auf Puerto Rico alles innerhalb<br />
von drei Autostunden erreichen“, so<br />
Antonio. Vor allem die jüngere Generation<br />
sei – im Gegensatz zur Bevölkerung<br />
anderer karibischer Inseln wie etwa<br />
Jamaika – queeren Menschen gegenüber<br />
sehr aufgeschlossen.<br />
Kultur & Strand<br />
Puerto Ricos Hauptstadt San Juan ist<br />
sowohl das kulturelle wie touristische<br />
Zentrum der Insel. Old San Juan – die auf<br />
einer Landzunge gelegene Altstadt, wird<br />
von einem mächtigen Fort dominiert, das<br />
im 16. Jahrhundert zur Verteidigung der<br />
1508 gegründeten Stadt errichtet wurde<br />
und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />
zählt. Die engen Gassen mit ihrem<br />
blauen, einst aus England importierten<br />
Kopfsteinpflaster laden nachgerade dazu<br />
ein, ohne Stadtplan entdeckt zu werden.<br />
Bunte Häuser im Kolonialstil reihen sich<br />
an alte Paläste, Kirchen oder imposante<br />
Bauten wie das Ende des 17. Jahrhunderts<br />
errichtete Karmelitenkloster, das nach<br />
seiner Schließung erst als Bordell und<br />
heute als Luxushotel dient.<br />
FOTO: DISCOVER PUERTO RICO / CHASE WALKER
Im Kontrast zu Old San Juan ist der<br />
ein paar Kilometer östlich gelegene<br />
Stadtteil Condado ein Zentrum für den<br />
Tourismus. Hier findet man zahlreiche<br />
Hotels, Restaurants und Geschäfte. Am<br />
Atlantic Beach, einem breiten Sandstrand,<br />
befinden sich nicht nur Hotels wie<br />
La Concha oder Marriott, sondern auch<br />
das queere Hotel Tryst, dessen Terrasse<br />
am Strand am Wochenende ein beliebter<br />
Treffpunkt der Szene ist. Nicht weit vom<br />
Ocean Park Beach entfernt liegt das<br />
wohl einzige Gay-Resort der Karibik, in<br />
dem auch FKK erlaubt ist: Das Coqui del<br />
Mar ist ein kleines Gästehaus mit zehn<br />
Zimmern, kleinem Pool und Whirlpool,<br />
dessen Besitzer und Angestellte für eine<br />
freundliche Atmosphäre sorgen und<br />
zudem jede Menge Tipps für San Juans<br />
Nachtleben bereithalten. Dazu gehören<br />
etwa der beliebte LGBTIQ*-Nachtklub<br />
Kweens und Bars wie La Esquina de Polo,<br />
El Cojo, Temptation oder SX.<br />
Wilder Westen<br />
Im Gegensatz zu den meisten Karibikstaaten<br />
ist in Puerto Rico die Ehe für alle legal,<br />
auch Adoptionen für gleichgeschlechtliche<br />
Paare sind erlaubt. Als US-Territorium<br />
folgt die Gesetzgebung zum Großteil<br />
den Entscheidungen des Supreme Court.<br />
Zudem verfügt Puerto Rico sowohl über<br />
ein Antidiskriminierungsgesetz und deckt<br />
Transitionen über die Krankenkasse ab.<br />
Zu den Highlights im LGBTIQ*-Kalender<br />
gehört der Anfang Juni stattfindende Pride<br />
in San Juan mit einer Parade vom Parque<br />
del Indio bis zum Parque del Tercer Milenio<br />
und einer anschließenden Party am Strand<br />
von Escambrón. Ebenfalls beliebt ist der<br />
im Südwesten der Insel stattfindende<br />
Orgullo Boquerón. Viele Einheimische<br />
sind der Meinung, dass das Mitte Juni<br />
stattfindende Pride-Wochenende in<br />
dem kleinen Badeort wesentlich wilder<br />
und aufregender ist als in San Juan.<br />
Für queere Urlauber ist Boquerón auf<br />
jeden Fall einen Besuch wert und ein<br />
idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die<br />
Umgebung. Neben einem kilometerlangen<br />
Strand ist die angrenzende Calle Jose<br />
de Diego mit ihren Bars und Restaurants<br />
der ultimative Treffpunkt am Abend. Hier<br />
gibt es kaum ein Lokal, an dem nicht eine<br />
Regenbogenflagge oder ein -aufkleber<br />
signalisiert, dass LGBTIQ*-Gäste willkommen<br />
sind. Neben einer kleinen Brücke, die<br />
zum Strand führt, steht zudem eine kleine<br />
Stele in Regenbogenfarben.<br />
Unterwegs in Cabo Rojo<br />
Von San Juan nach Boquerón sind es<br />
etwa drei Stunden mit dem Auto. Dank<br />
gut ausgebauter Straßen und Mietwagenstandards<br />
wie in den USA ist das Reisen<br />
auf Puerto Rico völlig unkompliziert. Wer<br />
Zeit hat, sollte statt der Autobahn lieber<br />
die kleinen Küstenstraßen nehmen und<br />
Halt an einigen der schönsten Strände<br />
Puerto Ricos machen. Wer von San Juan<br />
die Nordküste Richtung Westen nimmt,<br />
kann beispielsweise einen Stopp am<br />
inoffiziellen FKK-Strand Boquillas oder<br />
dem sichelförmigen und von Felsen von<br />
der Brandung natürlich geschützten Playa<br />
Mar Chiquita einlegen. Weitere Badeorte<br />
auf dem Weg nach Boquerón und in die<br />
Region Cabo Rojo sind das malerische<br />
Isabela, der Strand von Aguadilla und die<br />
bei Surfern beliebte Küste von Rincon.<br />
Nicht weit von Boquerón gehört die von<br />
weißem Sandstrand gesäumte, ins türkisblaue<br />
Wasser flach abfallende Playa Buyé<br />
zu einem der schönsten Strände der Insel,<br />
den man an Wochenenden allerdings eher<br />
meiden sollte. Wer die Abgeschiedenheit<br />
eines Naturstrandes sucht, findet diese<br />
auf der kleinen Halbinsel Cabo Rojo. Ein<br />
ATLANTIC BEACH<br />
Besuch des unter den beiden Namen<br />
La Playuela bzw. Playa Sucia bekannten,<br />
halbkreisförmigen Strandes lässt sich<br />
außerdem mit einer kurzen Wanderung<br />
zu den steil abfallenden Klippen des Kaps<br />
und dem darauf stehenden Leuchtturm<br />
ideal verbinden. Die Aussicht: Atemberaubend.<br />
*dax<br />
www.discoverpuertorico.com<br />
REISE<br />
FOTO: DISCOVER PUERTO RICO / ROSARIO FERNANDEZ<br />
ALTSTADT VON SAN JUAN
REISE<br />
FOTO: AMAZONGLAMPING.COM<br />
BRASILIEN<br />
Dschungelcamp<br />
Er ist eines der faszinierendsten Ökosysteme<br />
der Erde: Im brasilianischen<br />
Regenwald lässt sich Biodiversität<br />
hautnah erleben. Divers und queer geht<br />
es aber auch in den Bars und Klubs der<br />
Millionenmetropole Manaus zu, deren<br />
einstiger Reichtum noch heute zu<br />
spüren ist.<br />
HERPETOLOGE IGOR<br />
Ein dumpfes Quaken hier, ein helles Zirpen<br />
dort, ab und an ein gellender Schrei. Die<br />
Musik der Nacht im Amazonas-Regenwald<br />
kann je nach Betrachtungsweise wunderschön<br />
oder extrem beängstigend sein. Wer<br />
sich nach Sonnenuntergang in das grüne<br />
Dickicht wagt, sollte seine Begleitung<br />
gut auswählen. Mit dem 27-jährigen Igor,<br />
ausgerüstet mit Gummistiefeln, einer<br />
hellen Stirnlampe und einer Machete,<br />
scheint man auf der sicheren Seite. Seit<br />
fünf Jahren lebt und forscht der schwule<br />
Herpetologe im Amazonasgebiet. Sein<br />
Spezialgebiet: Schlangen und Frösche,<br />
von denen es auf dem 300 Hektar großen<br />
Areal des Amazon Emotions Private<br />
Refuge jede Menge gibt. An die vierzig<br />
Amphibien- und zwanzig Schlangenarten<br />
hat er gemeinsam mit seinem Freund –<br />
auch er Biologe mit dem Schwerpunkt<br />
auf Amphibien – bereits nachgewiesen,<br />
darunter mindestens eine neue Art.<br />
Finanziert wird das Projekt, das Igor mit<br />
seinem Freund in Kooperation mit dem<br />
Amazonian Biodiversity Studies Centre<br />
(CENBAM) durchführt, von Vanessa Marino,<br />
Eigentümerin des Grundstücks und der<br />
darauf befindlichen Lodge. „Man kann nur<br />
schützen, was man kennt“, so Marino, die<br />
vor der Eröffnung über zwanzig Jahre lang<br />
Erfahrungen als Reiseveranstalterin für<br />
Natur- und Abenteuerreisen im Amazonasgebiet<br />
sammelte.<br />
Tukan, Jaguar & Co<br />
Die Nachtexkursion ist sicher eines der<br />
Highlights, die man während seines<br />
Aufenthalts im Dschungel erlebt. Neben<br />
Fröschen sind etliche Insekten wie Nachtfalter,<br />
Käfer und Ameisen unterwegs, kleine<br />
Reptilien wie Geckos oder Eidechsen findet<br />
man dagegen schlafend auf Blättern oder<br />
an Baumstämmen. Mit einer UV-Lampe<br />
macht sich Igor auf die Suche nach im<br />
Dunklen leuchtenden Pilzen, die er schließlich<br />
findet. Aber auch Insekten leuchten<br />
unter seiner Lampe in grellen Farben auf.<br />
Und mit etwas Glück bekommt man kleine<br />
Säugetiere wie Baumratten, Capivaras oder<br />
Gürteltiere zu Gesicht, während man Tapire<br />
oder gar den hier umherstreifenden Jaguar<br />
wohl kaum sehen wird.<br />
Ganz anders präsentiert sich der Regenwald<br />
bei Tag. Schon kurz vor Sonnenaufgang<br />
hört man die Rufe des Tukans, kleine<br />
Schwärme von Gelbbrustaras fliegen von<br />
Baumkrone zu Baumkrone, und was wie<br />
das Rauschen einer fernen Autobahn klingt,<br />
sind die territorialen Rufe einer Horde von<br />
Brüllaffen. Bei einem Dschungel-Trekking<br />
mit einem indigenen Guide und auf<br />
Wunsch in Begleitung von einem Biologen<br />
wie Igor lernt man vor allem die Pflanzenwelt<br />
des hier wachsenden Trockenwaldes<br />
kennen. Palmen, Farne, Lianen, Feigen- und<br />
Rosenholzbäume sind nur einige der
REISE<br />
TEATRO AMAZONAS<br />
FOTOS: DIRK BAUMGARTL<br />
insgesamt 16.000 Baumarten, die man im<br />
Amazonasbecken findet. Während in den<br />
Baumwipfeln Klammer- und Brüllaffen<br />
toben, fliegen zwischen den Baumstämmen<br />
schillernde Schmetterlinge, und auch<br />
winzig kleine grüne Pfeilgiftfrösche findet<br />
Igor dank seiner Erfahrung mühelos.<br />
Ganz privat<br />
Neben den Wanderungen durch den<br />
Regenwald stehen bei einem Aufenthalt im<br />
gut zwei Autostunden nördlich von Manaus<br />
gelegenen Amazon Emotions Private<br />
Refuge auch weitere Aktivitäten auf dem<br />
Programm. Vom Einkauf der Zutaten für<br />
das Abendessen auf einem lokalen Markt<br />
über Wanderungen zu den rund um die<br />
Kleinstadt Presidente Figueiredo gelegenen<br />
Wasserfällen und einem Workshop zum<br />
Kennenlernen des indigenen Kunsthandwerks<br />
bis hin zu einem kulinarischen<br />
Erlebnis mit Produkten aus der Region:<br />
Dass sich das Team der komfortablen<br />
Lodge ganz und gar seinen Gästen widmen<br />
kann, liegt daran, dass hier nur jeweils eine<br />
Gästegruppe beherbergt wird: Man ist<br />
entweder allein, als Paar, Familie oder eine<br />
kleine Gruppe von Freunden mit maximal<br />
acht Personen.<br />
beeindruckenden Theaters gehört ebenso<br />
zum Pflichtprogramm wie das Schlendern<br />
durch die von Gustave Eiffel entworfene<br />
stählerne Markthalle am Ufer des Rio<br />
Negro. Beide Gebäude sind Ausdruck<br />
jenes unermesslichen Reichtums, zu<br />
dem die Stadt und ihre Bewohner in der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dank<br />
des boomenden Handels mit Kautschuk<br />
kamen und die der Stadt den Titel „Paris<br />
der Tropen“ einbrachten. „Für die Frauen<br />
dieser Zeit war es selbstverständlich, Mode<br />
aus Europa zu tragen. Das Hochzeitskleid<br />
meiner Großmutter, in dem sie 1911<br />
geheiratet hat, wurde damals in Brüssel<br />
gekauft“, erzählt Rui Franco de Sa. Der<br />
66-Jährige ist eine Institution im queeren<br />
Nachtleben von Manaus und Besitzer der<br />
Cabaret Disco sowie der schwulen Sauna<br />
Clube H2O. „Die Szene in Manaus ist groß,<br />
es gibt zahlreiche große und kleinere Bars,<br />
darunter die Discos 443 und Central<br />
Park. Darüber hinaus befindet sich in der<br />
Altstadt von Manaus der älteste queere<br />
SCHWULE BAR IN MANAUS<br />
Klub Brasiliens. Seit 1967 ist der TS Club<br />
bereits fester Bestandteil der Szene“, so<br />
Rui, die Stadt vor allem auch als kulturellen<br />
Schmelztiegel schätzt. „Viele Einwohner<br />
haben portugiesische oder britische<br />
Wurzeln, zudem lebt in der Stadt die<br />
größte japanische Gemeinde außerhalb<br />
von São Paulo, und natürlich spielt die<br />
indigene Bevölkerung der Amazonasregion<br />
eine bedeutende Rolle“, erzählt Rui. Über<br />
das Jahr verteilt sorgen Veranstaltungen<br />
wie der Karneval im Februar, das Amazonas<br />
Food Festival im März, das Opernfestival<br />
im <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong>, ein Jazz-Fest im Juli, das<br />
Musikfestival Boi Manaus im Oktober und<br />
nicht zuletzt Silvester für Abwechslung.<br />
Mit Maomoon findet rund um den<br />
Jahreswechsel in und um Manaus ein<br />
mehrtägiges queeres Festival statt –<br />
inklusive Bootsparty und Ausflügen in die<br />
Umgebung. Damit der Dschungel noch<br />
bunter wird. *dax<br />
www.visitbrasil.com<br />
Paris der Tropen<br />
In der Großstadt Manaus steht dagegen<br />
die Kultur im Mittelpunkt. Aushängeschild<br />
der etwa 1,8 Millionen Einwohner zählenden<br />
Metropole ist das Teatro Amazonas,<br />
jenes am Silvestertag 1896 eingeweihte<br />
Opernhaus, das in Deutschland vor allem<br />
durch Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo“<br />
(mit Klaus Kinski in der Titelrolle) eine<br />
gewisse Berühmtheit erlangte. Ein Besuch<br />
des mit seiner bunt gekachelten Kuppel<br />
und dem neobarocken Zuschauerraum
REISE<br />
SEYCHELLEN<br />
ABENTEUER & MEER<br />
Die Inselwelt der Seychellen bietet<br />
neben von Palmen bewachsenen Traumstränden<br />
auch jede Menge Natur. Die<br />
Boutique-Kreuzfahrtschiffe von Variety<br />
Cruises sind dank ihrer geringen Größe<br />
dabei ein idealer Ort, die ganze Vielfalt<br />
des Archipels kennenzulernen.<br />
Selten kommt man tropischen Seevögeln<br />
und uralten Riesenschildkröten so nahe wie<br />
auf der kleinen Insel Cousin im Indischen<br />
Ozean. Das zu den Seychellen gehörende<br />
Eiland steht unter besonderem Schutz.<br />
Über 300.000 Seevögel, darunter der<br />
seltene Seychellen-Rohrsänger, Feenseeschwalben,<br />
Tropikvögel und Noddis nutzen<br />
Cousin als Nistplatz und lassen sich auch<br />
von Touristen nicht aus der Ruhe bringen.<br />
Der Besuch auf der<br />
FOTOS: VARIETYCRUISES.COM<br />
Vogelinsel ist nur eines der Highlights, das<br />
man auf den Seychellen erleben kann.<br />
Insgesamt 115 Inseln gehören zu dem<br />
paradiesischen Archipel, der von tropischer<br />
Vegetation, weißen Sandstränden<br />
und Granitfelsen geprägt ist. Der wohl<br />
berühmteste Strand befindet sich auf der<br />
knapp zehn Quadratkilometer großen Insel<br />
La Digue. Regelmäßig schafft es der Anse<br />
Source d’Argent auf die Liste der schönsten<br />
Strände der Erde. Die von Granitfelsen<br />
gerahmten Buchten, die Palmen und<br />
das türkisblaue, warme Wasser sind aber<br />
auch fast zu schön, um wahr zu sein. Die<br />
Begegnung mit Riesenschildkröten gehört<br />
auf den Seychellen dagegen schon beinahe<br />
zum Alltag – bei einem Besuch der Insel<br />
Curieuse kann man sich in einer Aufzuchtstation<br />
über die Lebensweise<br />
der sonderbaren Reptilien informieren.<br />
Und auch für Botaniker haben die Seychellen<br />
ihren Reiz: In dem zum UNESCO-<br />
Weltnaturerbe gehörenden Vallée de <strong>Mai</strong><br />
auf der Insel Praslin finden sich Reste eines<br />
prähistorischen Waldes, in dem sich eine<br />
einzigartige Tier- und Pflanzenwelt erhalten<br />
hat – allen voran die Seychellenpalme. Die<br />
Samen der nur auf drei Seychelleninseln<br />
wachsenden „Coco de Mer“ gelten als die<br />
größten im gesamten Pflanzenreich.<br />
Inselhopping mit Stil<br />
Wer die Seychellen in ihrer ganzen<br />
Vielfalt kennenlernen möchte, kann dies<br />
am besten an Bord eines Schiffes. Das<br />
Boutique-Kreuzfahrtschiff Pegasos der<br />
griechischen Reederei Variety Cruises, die<br />
unter anderen auch Routen in der Ägäis,<br />
Westafrika und rund um Tahiti anbietet,<br />
verfügt über 21 Kabinen und bietet damit<br />
Platz für bis zu 44 Gäste. Seit 1949<br />
ist es das Ziel der in dritter Generation<br />
geführten Reederei, ihren Gästen innerhalb<br />
von sieben Tagen einen tieferen Einblick<br />
in die jeweilige Destination und deren<br />
authentische Kultur, Küche, historische Orte<br />
und Naturwunder zu geben. Und das mit<br />
kleinen Schiffen, die dorthin gelangen, wo<br />
keine großen Kreuzfahrtschiffe hin dürfen.<br />
Zudem setzt Variety Cruises auf Diversität<br />
bei ihren Angestellten und Gästen. Ende<br />
Oktober 2023 fand auf den Seychellen<br />
die erste von Variety Cruises veranstaltete<br />
LGBTIQ*- Kreuzfahrt statt. Im Jahr 2019
REISE<br />
FOTO: DIRK BAUMGARTL<br />
komplett überholt, bieten alle Kabinen auf<br />
der Pegasos große Fenster, ein eigenes Bad<br />
mit Dusche, Klimaanlage, Flachbild-TV und<br />
Safe. Ein großzügiger Loungebereich lädt<br />
zum Entspannen ein, im Restaurant wird<br />
während der Kreuzfahrt überwiegend à la<br />
carte serviert. Auf der Karte stehen dabei<br />
vor allem lokale Spezialitäten wie Fisch<br />
und Meeresfrüchte, aber auch Fleisch und<br />
vegetarische Gerichte. Zusätzlich haben die<br />
Gäste die Möglichkeit, aus unterschiedlichen<br />
Getränkepaketen zu wählen. Neben<br />
den täglichen Landausflügen, die zum<br />
größten Teil bereits im Reisepreis enthalten<br />
sind, setzt die Pegasos immer wieder den<br />
Anker vor Korallenriffen oder Stränden, um<br />
den Gästen die Möglichkeit zu geben, die<br />
bunte Unterwasserwelt der Seychellen<br />
beim Schnorcheln zu erkunden. Dabei sind<br />
Begegnungen mit Meeresschildkröten,<br />
Rochen oder kleinen Riffhaien keine<br />
Seltenheit. Wer lieber im Trockenen bleiben<br />
möchte, entspannt derweil auf dem<br />
Sonnendeck oder gönnt sich einen Cocktail<br />
an der Bar. Für Abwechslung am Abend<br />
sorgen Informationsveranstaltungen über<br />
das Tagesprogramm sowie Livemusik und<br />
Auftritte lokaler Künstler. *dax<br />
www.varietycruises.com<br />
Der Asienspezialist Tischler Reisen hat<br />
neben der 7-tägigen Kreuzfahrt mit<br />
Variety Cruises jede Menge Hotels für ein<br />
entspanntes Vor- und Nachprogramm im<br />
Portfolio und kreiert individuelle Reisepakete<br />
inklusive An- und Abreise.<br />
www.tischler-reisen.de<br />
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ADVERTORIAL<br />
WAS BIETEN INNOVATIONEN IN<br />
DER HIV-THERAPIE?<br />
ERWARTUNGEN<br />
UND WÜNSCHE<br />
VON HIV-POSITIVEN<br />
MENSCHEN<br />
Früher zielte die HIV-Therapie hauptsächlich<br />
darauf ab, das Virus zu unterdrücken.<br />
Mit den Fortschritten in der medizinischen<br />
Versorgung hat sich der Fokus aber längst<br />
vom reinen Überleben hin zum gesunden<br />
Leben und Älterwerden mit HIV verschoben.<br />
Eine besondere Bedeutung hat dabei<br />
inzwischen die Verbesserung der<br />
Lebensqualität jedes Einzelnen. Um ein<br />
langes, zufriedenes und gesundes Leben<br />
zu führen, ist für HIV-positive Menschen<br />
nicht nur das Wissen um die eigenen, ganz<br />
individuellen Bedürfnisse besonders wichtig.<br />
So empfiehlt es sich für sie auch einmal<br />
zu hinterfragen, ob bestimmte Aspekte<br />
im Leben mit HIV als Herausforderung<br />
empfunden werden oder wie zufrieden sie<br />
mit der aktuellen Therapie sind.<br />
WELCHE HERAUSFORDERUNGEN<br />
KÖNNEN MIT DER HIV-THERAPIE<br />
VERBUNDEN SEIN?<br />
Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien,<br />
welche die Erfahrungen und Wünsche von<br />
HIV-positiven Menschen beleuchten. In der<br />
„Positive Perspektiven 2“ Studie wurden<br />
beispielsweise weltweit 2.389 HIV-positive<br />
Menschen befragt.<br />
Dabei wurde unter anderem auch gefragt,<br />
mit welchen Herausforderungen Menschen<br />
mit HIV sich in ihrem Alltag konfrontiert<br />
sehen. Unter den 120 Befragten in<br />
Deutschland fühlt sich die Mehrheit<br />
beispielsweise durch die Einnahme der<br />
Medikamente täglich an die eigene HIV-<br />
Infektion erinnert und knapp die Hälfte<br />
verstecken ihre Medikamente 1 sogar, auch<br />
weil sie Angst von einem ungewollten<br />
HIV-Outing haben.<br />
DIE PERSÖNLICHEN BEDÜRFNISSE<br />
KENNEN<br />
Neben der einzigartigen Persönlichkeit<br />
hat jeder Mensch auch ganz individuelle<br />
Bedürfnisse, was die Gestaltung des<br />
eigenen Lebens betrifft. Für Menschen<br />
mit HIV ist es vor allem im Hinblick auf<br />
die HIV-Therapie wichtig, dass sie diese<br />
gut kennen: Denn je mehr man sich seiner<br />
eigenen Bedürfnisse bewusst ist, desto<br />
klarer wird man sich auch, ob die aktuelle<br />
HIV-Therapie diese überhaupt noch erfüllt.<br />
Ebenso wie viele andere Dinge im Leben<br />
können Bedürfnisse sich aber auch mit<br />
der Zeit verändern. Dies geschieht meist<br />
nicht über Nacht, sondern schrittweise<br />
und daher oft unbemerkt – das macht ein<br />
regelmäßiges Überprüfen so wichtig.<br />
WAS BIETEN INNOVATIONEN IN DER<br />
HIV-THERAPIE?<br />
Die Mehrheit der Menschen mit HIV ist der<br />
Überzeugung, dass sie von Innovationen in<br />
der Behandlung profitieren können. 2 Wenn<br />
beispielsweise die Einnahme der Tabletten<br />
täglich an die HIV-Infektion erinnert und<br />
man das als belastend empfindet, dann<br />
muss man das nicht einfach hinnehmen.<br />
Die Ergebnisse der „Positive Perspektiven 2“<br />
Studie zeigen beispielsweise, dass fast<br />
die Hälfte der Befragten offen für eine<br />
HIV-Therapie ist, die nicht täglich eingenommen<br />
werden muss. 2<br />
Knapp zwei Drittel der befragten Menschen<br />
mit HIV gaben sogar an, dass sie bereit<br />
wären, ein HIV-Therapie mit weniger<br />
Wirkstoffen bei gleicher Wirksamkeit<br />
einzunehmen. 2<br />
HIV ZU EINEM KLEINEREN TEIL IM<br />
LEBEN MACHEN<br />
Um eine hohe Lebensqualität zu erhalten,<br />
ist es also wichtig, dass Menschen mit HIV<br />
ihre eigenen Bedürfnisse kennen und diese<br />
vor allem auch ihren Ärzt*innen gegenüber<br />
äußern. Wenn die aktuelle HIV-Therapie<br />
diese Bedürfnisse nicht erfüllt, kann ein<br />
offenes Gespräch sehr weiterhelfen.<br />
Dank des medizinischen Fortschritts<br />
gibt es für die Vielfalt an persönlichen<br />
Wünschen und Erwartungen auch jeweils<br />
eine geeignete Therapie. Wenn man diese<br />
gemeinsam mit seinem/r Ärzt*in für<br />
sich findet, kann HIV dadurch zu einem<br />
kleineren Teil im eigenen Leben werden.<br />
Quellen:<br />
1<br />
Wigger A et al., Deutsch-Österreichischer<br />
Aids-Kongress 2021. Poster 46763.<br />
2<br />
Wigger A et al., 15. Kongress für Infektionskrankheiten<br />
und Tropenmedizin 2021. Poster P-037.<br />
NP-DE-HVU-ADVR-220004<br />
Weitere Infos sowie persönliche Geschichten zum Leben mit HIV findest du unter<br />
www.livlife.de
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DER BMW GROUP<br />
UND DES FÖRDERVEREIN LENBACHHAUS E.V.<br />
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Cao Fei, Oz 01, 2023, Inkjet on diasec, © Cao Fei <strong>2024</strong>, Courtesy Sprüth Magers and Vitamin Creative Space
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Bitte beachten Sie, dass es wegen des Corona Virus zu einer temporären Einschränkung<br />
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