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HANSA 04-2024

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»Cap San Diego« im »Club der 100.000«<br />

Ihre Silhouette gehört zum Hamburger Hafenpanorama<br />

wie die Speicherstadt und der<br />

Michel: Die »Cap San Diego« ist eines der maritimen<br />

Wahrzeichen Hamburgs. Jetzt gab es<br />

eine besondere Auszeichnung für das seetaugliche<br />

Museumsschiff. Am 21. März nahm der<br />

Motorenhersteller MAN Energy Solutions die<br />

»Cap San Diego« in den »Club der 100.000«<br />

auf. Das bedeutet, dass die Hauptmaschine<br />

über 100.000 Betriebsstunden hinweg das<br />

Schiff zuverlässig durch Wind und Wellen gebracht<br />

hat.<br />

Die »Cap San Diego« wurde 1961/62 auf der<br />

Deutschen Werft Hamburg als Frachtschiff für<br />

die Reederei Hamburg Süd gebaut. Am 27.<br />

März 1962 wurde der Neubau mit einer Länge<br />

von knapp 160 m, einer Breite von 21,5 m und<br />

einem Tiefgang von 8,4 m abgeliefert. 20 Jahre<br />

lang transportierte der »Weiße Schwan des Südatlantik«<br />

Waren und Passagiere von Europa<br />

nach Südamerika und wieder zurück, versorgte<br />

Europa mit Rohkaffee, Tee, Tabak, Feigen,<br />

Leim, gefrorenem und gekühltem Fleisch sowie<br />

Gemüse und Süßölen.<br />

Angetrieben wird die »Cap San Diego« von<br />

einen langsamlaufenden Zweitaktmotor mit<br />

Abgasturboaufladung vom Typ MAN K9Z<br />

78/140 D. Mit seinen neun Zylindern hat der<br />

Motor bei 118 U/min eine Leistung von<br />

8.569 kW. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt<br />

20 kn, der Schwerölverbrauch bei Volllast liegt<br />

bei 40 t.<br />

Die »Cap San Diego« ist die »letzte Überlebende«<br />

der bekannten Cap-San-Klasse, einer<br />

Serie von sechs schnellen Stückgutfrachtern,<br />

die in der großen Zeit der Stückgutfahrt<br />

der 1960er-Jahre vor Einführung des<br />

Containerverkehrs vor allem im Südamerikaverkehr<br />

eingesetzt wurden. Sämtliche<br />

Schwesterschiffe (»Cap San Augustin«, »Cap<br />

San Marco«, »Cap San Nicolas«, »Cap San<br />

Antonio«, »Cap San Lorenzo«) wurden abgewrackt.<br />

Heute kümmert sich die Schiffseignerin,<br />

die Stiftung Hamburger Admiralität,<br />

um die Erhaltung der der »Cap San Diego« als<br />

Zeugnis der deutschen Schiffsbaukunst und<br />

als maritimes Denkmal.<br />

Eine haupt- und ehrenamtliche Mannschaft<br />

hält die »Cap San Diego« in Schuss, mehrmals<br />

im Jahr legt das Schiff zu Museumsfahrten mit<br />

bis zu 500 Passagieren ab. Damit bleibt auch<br />

die betagte Hauptmaschine weiterhin einsatzbereit.<br />

Am 11. Mai gibt es mit einer »Technikfahrt«<br />

anlässlich des Hamburger Hafengeburtstags<br />

eine Chance für Interessierte,<br />

Schiff und Maschine in Aktion zu erleben. fs<br />

Die »Cap San Diego« in Fahrt – mehrmals im Jahr legt das Schiff zu Ausfahrten ab<br />

Maschinenraum der »Cap San Diego«. Rechts die Zylinderkopfstation mit Turboladern<br />

Der Maschinenfahrstand<br />

© Cap San Diego<br />

90 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2024</strong>

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