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HANSA 04-2024

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HÄFEN | PORTS<br />

»Häfen brauchen massive Investitionen«<br />

Der Güterumschlag in den deutschen Seehäfen sinkt. Nach Ansicht der Wirtschaft<br />

unterstreicht die jüngste Entwicklung die Notwendigkeit hoher Investitionen – auch für die<br />

Anbindung – in die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte. Die Politik agiere unzureichend<br />

© Hero Lang<br />

Neben Containern ist der Umschlag von Energieträgern besonders stark im Fokus.<br />

Auf dem Bild zu sehen: Der JadeWeserPort-Containerterminal in Wilhelmshaven vor neuen LNG-Anlagen<br />

Im vergangenen Jahr gingen<br />

267,8 Mio. t. über die Kaikanten der<br />

deutschen Seehäfen. Gegenüber dem<br />

Vorjahr bedeutet das ein erneutes Minus.<br />

Nach 3,2 % im Vorjahr war es 2023<br />

ein Rückgang von 4,1 %, wie aus aktuellen<br />

Daten des Statistischen Bundesamts<br />

hervorgeht. »Die schwierige geopolitische<br />

Lage und die schwache Dynamik<br />

des Welthandels gingen somit nicht<br />

spurlos an den deutschen Seehäfen vorbei«,<br />

teilte die Behörde mit. Der deutsche<br />

Außenhandel verzeichnete einen<br />

leichten Rückgang der Warenexporte<br />

(-2,0 %) und ein sogar zweistelliges Minus<br />

der Importe: 10,1 %.<br />

Umschlagstärkster deutscher Seehafen<br />

war wie im Vorjahr Hamburg mit<br />

99,6 Mio. t. Der Rückgang fiel an der Elbe<br />

mit 3,6 % vergleichsweise gering aus. Es<br />

folgen Bremerhaven (39,2 Mio. t, -8,4 %)<br />

und Wilhelmshaven (29,8 Mio. t, -6,1 %).<br />

Rostock auf Rang vier konnte gegen den<br />

Trend Wachstum verzeichnen. Am Ende<br />

des Jahres standen 23,9 Mio. t beziehungsweise<br />

ein Plus von +11,9 % in der Bilanz.<br />

Rostock profitierte dabei insbesondere<br />

Neuer Energiemix an den deutschen Kaikanten<br />

Durch die energiepolitischen Verwerfungen infolge des<br />

russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den folgenden<br />

Sanktionen gegen Moskau wandelt sich das Bild<br />

des Energieumschlags in den deutschen Seehäfen. 2023<br />

gingen insgesamt 38 Mio. t Kohle, Erdöl und Erdgas aus<br />

dem Ausland ein, das waren 5,3 % mehr als im Jahr 2022.<br />

Der Empfang von Kohle (7,3 Mio. t) ging deutlich um<br />

35,9 % zurück. Beim Erdöl nahm der Import hingegen um<br />

6,2 % auf 25,9 Mio. t. Der Empfang von Erdgas (vornehmlich<br />

Flüssiggas, LNG) vervielfachte sich von<br />

317.000 t auf 4,8 Mio. t. Das mit Abstand wichtigste Lieferland<br />

für Erdgas waren die USA mit 3,7 Mio. t.<br />

8,5 % weniger Container – China vor den USA<br />

Der Containerumschlag der deutschen Seehäfen lag im<br />

Jahr 2023 mit 12,7 Mio. TEU um 8,5 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Dies war der zweite Rückgang des Containerumschlags<br />

in Folge. Das Vorkrisenniveau des Jahres 2019<br />

von 15 Mio. TEU wurde laut dem Statistischen Bundesamt<br />

damit noch nicht wieder erreicht. Mehr als ein Fünftel<br />

(2,6 Mio. TEU) des deutschen Containerumschlags<br />

entfiel 2023 auf China, gefolgt von den USA mit etwas<br />

mehr als einem Zehntel (1,4 Mio. TEU). Im Vergleich<br />

zum Vorjahr ging der Containerumschlag mit den Häfen<br />

in China überdurchschnittlich um 12,2 % zurück, während<br />

er bei den Häfen der USA nur leicht sank (-3,2%).<br />

82 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2024</strong>

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