PORT HUB BRUNSBÜTTEL Bau eines neuen LNG-Anlegers kann vorfristig starten In Brunsbüttel kann der Bau eines neuen Anlegers für das schwimmende LNG-Terminal vorfristig starten. Die Genehmigung liegt jetzt vor. Das Amt für Planfeststellung und Verkehr (APV) hat mit Beschluss vom 13. März dem Antrag der Elbehafen Energy Port & Logistics GmbH (EEPLG) zum vorzeitigen Baubeginn (VZM) stattgegeben. Sobald alle Anforderungen aus dem Bescheid umgesetzt sind, beginnen voraussichtlich im April die Arbeiten zum Einbringen der Gründungspfähle. Die Errichtung der neuen Jetty war von Beginn an eine Grundvoraussetzung für die Stationierung des schwimmenden LNG-Terminals in Brunsbüttel. Durch den Ukrainekrieg und seine Folgen musste die Inbetriebnahme des schwimmenden LNG-Terminals seinerzeit schnellstmöglich erfolgen. Deshalb wurde die FSRU »Höegh Gannet« vorübergehend am bestehenden Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens stationiert. Mit Fertigstellung der Jetty wird sie an ihren endgültigen Liegeplatz verlegt. Die aktuelle Position der FSRU am bestehenden Anleger schränkt den Betrieb nach Angaben des Terminalbetreibers Deutsche Energy Terminal (DET) stark ein, da eine starke Nutzungskonkurrenz mit Bestandskunden des Hafens besteht. © DET C. STEINWEG Neues MPP-Terminal in Rotterdam Die C. Steinweg-Gruppe bekommt ein neues Breakbulk-Terminal in Rotterdam. Das niederländische Unternehmen ist auch durch seine langjährigen Aktivitäten im Hamburger Hafen bekannt. Außerdem gibt es Terminal-Aktivitäten in Rotterdam, Moerdijk, Antwerpen, Genua, Triest, Baltimore und Sohar. In Europas größtem Seehafen hat C. Steinweg einen einen Vertrag über die langfristige Pacht eines 46 ha großen Geländes am Pier 6 im Waalhaven unterzeichnet – »der Abschluss einer langen Planungs- und Verhandlungsphase« mit der Hafenverwaltung. »In dem gründlichen Prozess wurden alle Interessengruppen berücksichtigt, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Anwohner, Steinweg, seine Kunden, Umwelt- und Gesetzesanforderungen sowie die langfristige Nachhaltigkeit des Terminals«, heißt es. Geplant ist ein Mehrzweck-Terminal, das ca. 28.000 m2 Lagerfläche, ca. 1.700 m Kaikante, insgesamt 1.500 m Gleis und ein flexibles Stauereiangebot mit fünf Kränen mit einer Hubkapazität von 50 bis 150 t bieten soll. © C. Steinweg HAPAG-LLOYD 30 Terminals bis 2030 Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd rechnet damit, bis zum Ende des Jahrzehnts, mit Anteile an rund 30 Hafenterminals ihr Linienschifffahrtsnetzwerk zu erweitern. Die Hamburger Gruppe fügte ihrem Portfolio im Jahr 2023 durch drei Akquisitionen 17 Terminals in Europa, Indien und Lateinamerika hinzu. Das geschah durch die Übernahmen der Unternehmen Spinelli, J M Baxi und SAAM. Im Zuge der neuen Strategie schuf Hapag-Lloyd auch eine neue Abteilung für die eigenen Hafenaktivitäten. Dheeraj Bhatia führt das in Rotterdam ansässige Terminal- und Infrastrukturgeschäft. Der Branchendienst Alphaliner geht davon aus, dass eine weitere Expansion geplant ist, »höchstwahrscheinlich in der Region EMEA, obwohl Hapag-Chef Rolf Habben Jansen sagte, dass hohe Vermögenspreise Akquisitionen in naher Zukunft wahrscheinlich aufschieben würden«. Dennoch halten die Marktbeobachter »in den nächsten zwei bis drei Jahren« weitere Deals für wahrscheinlich. Die Hamburger Reederei hatte Mitte März die ersten Jahresergebnisse für den neuen Terminal-Geschäftsbereich bekanntgegeben. Der Betriebsgewinn (EBIT) ereichte 20,5 Mio. $ bei einem Umsatz von 202 Mio. $. Allerdings spiegeln die Ergebnisse kein ganzes Geschäftsjahr wieder, SAAM Ports & Logistik kam beispielsweise erst im August ins Portfolio. Zusätzlich beeinflussten Transaktionskosten in Höhe von 15,4 Mio. $ und zusätzliche Anlaufkosten für die neu erworbenen Unternehmen das Betriebsergebnis negativ. »Ein wichtiger Bestandteil der neuen ›Hub-and-Spoke‹-Allianz von Hapag-Lloyd mit Maersk, Gemini Partners, ist die Erschließung von Terminals in wichtigen Hubs, die größtenteils von den beiden Partnern betrieben werden, um ›Side-by-Side-Transshipment‹-Operationen zu ermöglichen«, heißt es. 78 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2024</strong>
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