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HANSA 04-2024

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Sicherheit für alternative Kraftstoffe<br />

Die Umstellung der maritimen Industrie auf sauberere Kraftstoffe erfordert auch<br />

eine Weiterentwicklung von Brandschutzlösungen. Als Reaktion hat Survitec sein<br />

Dry-Chemical-Powder-(DCP)-Feuerlöschsystem neu konfiguriert<br />

Chemische Pulverlöschsysteme haben<br />

lange Zeit LNG- und LPG-Frachtschiffe<br />

geschützt. Jetzt aber setzten mehr<br />

und mehr Schifffahrtsunternehmen auf<br />

Flüssiggas (LNG) als Treibstoff. Damit<br />

werden die besonderen Anforderungen<br />

an den Schutz von Bunkerstationen auf<br />

einer breiteren Palette von Schiffen, wie<br />

großen Kreuzfahrtschiffen, Containerschiffen<br />

und Tankern, immer wichtiger.«<br />

Das neu entwickelte DCP-System von<br />

Survitec besteht aus einem Löschmittelbehälter,<br />

einer Stickstoffgasflasche und Sicherheitsventilen.<br />

Es wird komplett mit<br />

Druckregler, Rohrleitungen und Auslassvorrichtungen,<br />

einschließlich Düsen, geliefert.<br />

Die Entwicklung, die das DCP-System<br />

von Survitec von anderen auf dem<br />

Markt unterscheidet, besteht nach Angaben<br />

des britischen Rettungsmittelspezialisten<br />

darin, dass längere Löschleitungen<br />

mit kleineren Pulvermengen<br />

kombiniert werden können, um den<br />

Brandschutz für Bunkerstationen und<br />

Brennstoffwechselvorgänge auf einer größeren<br />

Anzahl von Schiffen zu optimieren.<br />

Erreicht wird dies durch eine präzisere<br />

Steuerung der Treibstoff- und Pulvermischung<br />

und ein neues Design der Austrittsdüse.<br />

Für seine Dry Chemical Powder System-Upgrades<br />

hat Survitec im Februar<br />

die Typenzulassung von DNV bekommen.<br />

Während die aktuelle DNV-<br />

Zertifizierung eine Verlängerung der<br />

Rohrleitungen von 20 m auf 69 m erlaubt,<br />

können längere Rohrleitungen<br />

nach Angaben des Unternehmens von<br />

Fall zu Fall eingesetzt werden. Bei kürzeren<br />

Rohrleitungslängen sei es jetzt möglich,<br />

eine einfachere Lösung für den Pulverantrieb<br />

zu verwenden, die den Einsatz<br />

kleinerer Stickstoffflaschen ermögliche.<br />

»Die Gesamtlänge der Förderleitungen<br />

wird letztlich durch die Anzahl der erforderlichen<br />

Bögen bestimmt. Ein wesentliches<br />

Unterscheidungsmerkmal unserer<br />

Lösung ist jedoch, dass sie für Kaliumbicarbonat<br />

oder Sulfatsalze als trockenes<br />

Energiemedium ausgelegt ist. Diese<br />

wichtige Wahl des Pulvers bringt mehrere<br />

Vorteile mit sich, angefangen bei<br />

der kleineren, leichteren und einfacher<br />

unterzubringenden Hardware<br />

bis hin zu den niedrigeren Gesamtkosten<br />

für Verbrauchsmaterialien«,<br />

erklärt Piotr Bulas, Produktmanager<br />

für DCP-Lösungen bei Survitec.<br />

»Mitbewerberlösungen können bis<br />

zu 250 kg Pulver ausstoßen, um die<br />

Anforderungen der Klassifikationsgesellschaften<br />

und des IGF-Codes zu<br />

erfüllen. Dank dem technologischen<br />

Fortschritt können wir jetzt das gleiche<br />

Schutzniveau in einem effizienteren,<br />

kostengünstigeren Paket anbieten,<br />

das sich leichter an Bord unterbringen<br />

lässt«, sagt er.<br />

Neu- und Umbauten im Visier<br />

© Survitec<br />

Die verbesserte, stickstoffbetriebene<br />

DCP-Lösung von Survitec wurde sowohl<br />

für Neubauten als auch für bestehende<br />

Schiffe entwickelt, die mit<br />

einer Dual-Fuel-Antriebslösung<br />

nachgerüstet werden. Sie erfüllt die<br />

vorgeschriebene Anforderung einer<br />

konstanten Entfaltung mit mindestens<br />

3,5 kg/Sekunde für 45 Sekunden<br />

unter Verwendung von nur 17 5kg<br />

Pulver bei einem Entladungsdruck von 4<br />

bis 6 bar.<br />

Seit Erhalt der DNV-Zertifizierung hat<br />

Survitec Aufträge für den Einbau in ein<br />

16.000-TEU-Containerschiff mit einer<br />

geschätzten Breite von über 50m erhalten,<br />

das derzeit auf einer Werft in Südkorea<br />

gebaut wird. »Dieser erste Auftrag ist<br />

ein entscheidender Schritt nach vorn, um<br />

die Sicherheit von Schiffen zu gewährleisten,<br />

die mit LNG oder LPG betrieben<br />

werden. Das DCP-System von Survitec<br />

bietet umfassenden Schutz für Bunkerstationen,<br />

Kosteneffizienz und Vielseitigkeit<br />

für eine Vielzahl von Schiffstypen,<br />

egal ob es sich um Neubauten oder Nachrüstungen<br />

handelt«, sagt Rafal Kolodziejski,<br />

Leiter der Abteilung Product Support<br />

& Development – Fire Systems. »In<br />

vielen Fällen befinden sich die LNG-<br />

Bunkerstationen auf beiden Seiten des<br />

Schiffes. Mit dem DCP-System von Survitec<br />

können<br />

Schiffseigner<br />

oft beide Stationen mit nur einer DCP-<br />

Einheit absichern, ohne Kompromisse<br />

bei der Leistung einzugehen. Das reduziert<br />

die Installations- und Wartungskosten«,<br />

so Kolodziejski. »Darüber hinaus<br />

ermöglichen einheitliche Komponenten<br />

und modulare Skalierbarkeit<br />

einfache und kostengünstige Modifikationen<br />

während des Schiffsbaus.«<br />

Das Unternehmen bietet auch eine<br />

Reihe von Dienstleistungen an, die von<br />

der Konstruktionsberatung über die Installation<br />

bis hin zur Schulung und Unterstützung<br />

während der gesamten Lebensdauer<br />

des Schiffes reichen, um die<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit des DCP-<br />

Systems zu gewährleisten.<br />

RD<br />

54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>04</strong> | <strong>2024</strong>

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