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Oberpfälzerin Herbst 2023

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oberpfälzerin<br />

Echt<br />

Unkonventionell. Facettenreich. Berührend.


Isabell-Katrin Diehl | Grafik & Modeexpertin<br />

Julia Hammer | Redakteurin<br />

© Sara Neidhardt (5), Julia Hammer, Дженіфер Сікора – stock.adobe.com<br />

Laura Wiesgickl-Urban | Grafik<br />

Lea-Mareen Kuhnle | Autorin<br />

Sara Neidhardt | Fotografin<br />

Evi Wagner | Autorin


Editorial<br />

# oberpfälzerin<br />

Scheinbar Verbotenes. Unangenehmes.<br />

Längst Verdrängtes. Etwas, über<br />

das man nicht spricht. Wer von uns hat<br />

sie nicht? Tabus. Das können persönliche<br />

Niederlagen sein oder einstige<br />

Fehlentscheidungen, auf die man nicht<br />

stolz ist. Genauso wie schmerzhaft<br />

erlittene Schicksalsschläge, wie der<br />

tödliche Verkehrsunfall eines geliebten<br />

Menschen. Man teilt Freud und<br />

Leid schließlich nicht mit jedem. Auch<br />

scheinbar dunkle Familiengeheimnisse<br />

werden tabuisiert: Wen geht es<br />

denn bitte etwas an, dass ein Uronkel<br />

Analphabet war? Und über Geld spricht<br />

man bekanntlich sowieso nicht.<br />

Wir wollten darüber sprechen – und haben<br />

dem Thema Tabu in dieser Ausgabe<br />

sogar ein ganzes Dossier gewidmet.<br />

Tabus können wie ungeschriebene,<br />

selbstauferlegte Gesetze sein, die zu<br />

irrationalem Verhalten führen, uns in<br />

unserem Denken, Handeln und weiteren<br />

Entscheidungen beschränken. Tabuthemen<br />

bewegen sich in den Grauzonen,<br />

die sich außerhalb des persönlichen,<br />

moralischen oder sozial-üblichen Regelwerkes<br />

befinden. Die beweisen würden,<br />

dass wir nicht Mainstream sind,<br />

sondern Individuen, uns aber damit<br />

der Illusion von Sicherheit berauben,<br />

die wir in unserer Gleichartigkeit mit<br />

der Masse suchen. Deren Offenbarung<br />

uns angreifbar und verletzbar machen<br />

könnte. Die beschämen könnten – uns<br />

selbst und andere. Schuld und Scham<br />

sind anstrengende Gegner. Nur zu gern<br />

lassen wir daher Tabus in den Nebelbänken<br />

des erzwungenen Vergessens<br />

verschwinden, archivieren sie in der<br />

persönlichen Black Box, hoffend, die<br />

Zeit heile alle Wunden. Manchmal tut<br />

sie das auch. Aber oft ist Austausch<br />

und ein bewusstes Hinsehen befreiend<br />

und heilsam, wie Dipl. Psychologin<br />

Evelyn Friedberger weiß.<br />

Wie wäre es also, wenn wir die Anstrengungen,<br />

die wir dem Vergessen<br />

und Schweigen widmen, lieber in die<br />

persönliche Freiheit investieren, mit<br />

überholten Tabus zu brechen? Uns<br />

gegenseitig zugestehen würden, dass<br />

das Leben nunmal kein Ponyhof ist und<br />

keiner von uns perfekt. Oder vielleicht<br />

sind wir es gerade deswegen, weil wir<br />

verschieden sind. Unterschiedlichen<br />

Problemen begegnen müssen – freiwillig<br />

oder auferlegt – Herausforderungen<br />

meistern, Fehler machen und uns dabei<br />

erlauben zu lernen.<br />

Fünf mutige, starke Frauen, die auf<br />

den folgenden Seiten dem Schweigen<br />

zu ihren Tabus entsagt haben, machen<br />

es uns vor.<br />

Und wir haben noch mehr für dich: Redakteurin<br />

Julia Hammer traf bei einem<br />

Milchkaffee auf eine beeindruckende<br />

Anna Maria Sturm, unter anderem<br />

bekannt aus dem Geschichtsdrama<br />

„Wackersdorf“. Ein Film, der die Geschichte<br />

der eigenen Mutter auf die<br />

Leinwand brachte und dessen Thema<br />

eine Generation bewegte. Die Freiheit<br />

zu genießen, sich künstlerisch ausdrücken<br />

zu können, war ihr stets wichtiger<br />

als Erfolg, Ruhm und das Rampenlicht.<br />

Dass die Bühne dennoch ihr natürlicher<br />

Lebensraum ist, zeigt sie nicht zuletzt<br />

als Front-Frau des Jazz-Quintettes<br />

„Sturm“.<br />

Lea-Mareen Kuhnle, Evi Wagner und<br />

Julia Hammer sprachen mit Wahl-<strong>Oberpfälzerin</strong>nen,<br />

die sich ganz bewusst für<br />

die 9.692 km 2 im Nordosten des Freistaates,<br />

unsere „Upper Palatinate“, als<br />

ihren Lebensmittelpunkt entschieden<br />

haben. Sei gespannt auf kurzweilige<br />

Erfahrungen unserer „<strong>Oberpfälzerin</strong>nen<br />

aus aller Welt“.<br />

Das gesamte Team von #<strong>Oberpfälzerin</strong><br />

freut sich, dass du diese Ausgabe<br />

in deinen Händen hältst und wir dich<br />

durch einige Stunden deines Alltags<br />

begleiten dürfen. Schön, dass wir uns<br />

gefunden haben!<br />

Herzlichst, Sabine Fuchs<br />

Leitung Agentur PR & Content<br />

3


#inhalt<br />

#menschen<br />

8 ANNA MARIA STURM<br />

Freigeist mit Liebe zum Jazz<br />

16<br />

12 KLASSEFRAUEN<br />

Jede eine Klasse für sich<br />

16 TABU(LOS)<br />

Themen, die bewegen<br />

18 PSYCHOLOGIN EVELYN FRIEDBERGER<br />

Umgang mit Tabuthemen<br />

20 BARBARA<br />

Als Krebspatientin im Hospiz<br />

22 Jessica Zwickert<br />

Das Leben als Sternenkind-Mama<br />

24 Sarah Ehren<br />

Asexuell und glücklich<br />

26 ROSWITHA KACEM<br />

Kampf gegen die Alkoholsucht<br />

28 NORA KELLNER<br />

Stimme gegen sexualisierte Gewalt<br />

36<br />

#vitalität &<br />

beauty<br />

34 CHARMANTER MAKEL<br />

Alles rund um die Zahnlücke<br />

36 DER WEIBLICHE ZYKLUS<br />

Phasen der Menstruation<br />

39 GEWUSST?<br />

Fakten zum Thema Rücken<br />

42 FESTLICHER LOOK<br />

So gelingt das perfekte Make-up<br />

42<br />

© Evi Wagner, Vero Moda, ONLY, TaMih | Oleg Gekman | illustrissima | Ekaterina Senyutina | Alina.Alina – stock.adobe.com


60<br />

IMPRESSUM<br />

#leben<br />

46 <strong>Oberpfälzerin</strong>nen aus aller Welt<br />

Frauen erzählen von ihrer neuen Heimat<br />

48 EVELYN ECKERT<br />

Stylistin aus Nigeria<br />

49 ERIKA WAKAYAMA<br />

Künstlerin aus Japan<br />

50 KARIN ALTKOFER<br />

Selbstständige aus Österreich<br />

51 JENNI SPACIL<br />

Goldschmiedin aus Australien<br />

46<br />

62<br />

64<br />

#lifestyle<br />

54<br />

54 ZU SCHRILL UND ZU BUNT?<br />

Keine Grenzen bei der Modewahl<br />

58 STÄDTETRIP VS. LANDAUSFLUG<br />

Pro & Contra<br />

60 LOST PLACES<br />

Spurensuche in der Oberpfalz<br />

64 DIY-UPCYCLING<br />

Neues Leben für alte Möbel<br />

68 FREUDE SCHENKEN<br />

Inspirationen aus der Region<br />

74 LOS, BLEIB DU SELBST<br />

Kolumne von Julia Hammer<br />

Herausgeber<br />

Oberpfalz Medien GmbH<br />

Weigelstraße 16<br />

92637 Weiden<br />

Anzeigen<br />

Ivana Zang (verantwortlich)<br />

Redaktion<br />

Sabine Fuchs (verantwortlich)<br />

Julia Hammer<br />

Lea-Mareen Kuhnle<br />

Evi Wagner<br />

Isabell-Katrin Diehl<br />

Gestaltung<br />

Isabell-Katrin Diehl<br />

Laura Wiesgickl-Urban<br />

Sara Neidhardt<br />

Mediaberatung<br />

Produktmanagement<br />

0961/85-741<br />

produktmanagement @<br />

oberpfalzmedien.de<br />

Titelbild<br />

Sara Neidhardt<br />

Fotos<br />

Adobe Stock<br />

Sara Neidhardt<br />

Evi Wagner<br />

Druckerei<br />

Gebr. Geiselberger GmbH<br />

Infos und<br />

Anregungen<br />

oberpfaelzerin@oberpfalzmedien.de<br />

5


evi wagner<br />

menschen<br />

Für mehr<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltig shoppen und dabei noch Gutes<br />

tun – das ist im Second-Hand-Laden „Kommode“<br />

in Sulzbach-Rosenberg möglich.<br />

Dieser eröffnete 2020 mit einem ganz besonderen<br />

Konzept: Verkauft wird geschenkte<br />

und gut erhaltene Kleidung, alle im Team<br />

arbeiten ehrenamtlich, der komplette Erlös<br />

geht an soziale und ökologische Projekte.<br />

„In den vergangenen drei Jahren konnten<br />

wir mit einer Summe von über 50.000<br />

Euro viele Hilfsorganisationen und Vereine<br />

unterstützen“, erklärt Gerda Krusche<br />

zufrieden. Sie ist die Initiatorin der „Kommode“,<br />

ihre drei Kinder spielten dabei eine<br />

nicht unbedeutende Rolle. „Angeregt durch<br />

deren nachhaltiges Konsumverhalten kaufte<br />

ich selber immer mehr in Second-Hand-Läden<br />

und bei Vinted. Außerdem beschäftigte<br />

ich mich mit der grausamen und menschenausbeutenden<br />

Kleiderproduktion der<br />

Fast Fashion und so entstand dann die Idee<br />

für eine Art Kleiderkreisel vor Ort.“<br />

© privat<br />

© Privat<br />

Blick für das<br />

Besondere<br />

„Für mich bedeutet Kunst, anders denken<br />

zu dürfen, ungewöhnliche Perspektiven<br />

einzunehmen, das Gängige zu hinterfragen<br />

und eigene Wege zu gehen – und dass ich<br />

mich mit den Themen beschäftigen kann,<br />

die mich wirklich interessieren“, erklärt<br />

Miriam Ferstl. Und sie geht ihren eigenen<br />

Weg. Sie macht nicht nur bildende<br />

Kunst, sondern ist außerdem Fotografin,<br />

Autorin und Moderatorin. Nicht nur der ihr<br />

2018 verliehene Zukunftspreis des Landkreises<br />

Schwandorf bestätigt ihr einzigartiges<br />

Schaffen, sondern auch zahlreiche<br />

internationale Ausstellungen und das<br />

Interesse bedeutender Kunstsammlungen.<br />

„Natürlich ist der Weg nicht immer einfach<br />

– es gibt wenig Sicherheiten und er hat seine<br />

Höhen und Tiefen. Aber es macht mich<br />

sehr glücklich, dass ich ihn gehen darf, dabei<br />

so mein eigenes Ding machen kann, viel<br />

Unterstützung erfahre und weiß, dass es<br />

Menschen gibt, die an mich glauben.“


Nächstenliebe<br />

als Lebensmotto<br />

Für ihren humanitären Einsatz als Ärztin<br />

in Tansania wurde Dr. Annemarie<br />

Schraml aus Waldsassen bereits mit dem<br />

Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.<br />

Seit über zwanzig Jahren leitet sie die „Aktion<br />

Feuerkinder“, ein Hilfsprojekt der Stiftung<br />

der Rummelsberger Diakonie-Hilfen für<br />

Tansania, das kostenlose Operationen für<br />

Kinder mit orthopädischen Fehlstellungen<br />

durchführt. Der Name „Feuerkinder“ leitet<br />

sich davon ab, weil die Aktion anfangs vor<br />

allem Kindern geholfen hat, die sich an den<br />

offenen Feuerstellen Verletzungen zugezogen<br />

hatten, die aufgrund der fehlenden oder<br />

mangelnden medizinischen Versorgung oft<br />

dauerhafte Behinderung zur Folge hatten.<br />

Mit ihrem unermüdlichen Engagement hat<br />

Dr. Annemarie Schraml bereits Hunderten<br />

Kindern eine neue Lebensperspektive geschenkt<br />

und viele tansanische Mitarbeiter<br />

aus- und weitergebildet. Gerade befindet<br />

sie sich auf ihrem inzwischen 38. Einsatz<br />

in dem ostafrikanischen Land. „Als Christin<br />

sehe ich mich einfach in der Verantwortung,<br />

Menschen zu helfen“, sagt sie.<br />

© Aktion Feuerkinder<br />

© Ingo Pertramer<br />

Mit Grant<br />

Zum Erfolg<br />

„Einem Oberpfälzer ist es egal, wenn er<br />

anders ist“, sagt Eva karl Faltermeier.<br />

Was andere von ihr halten, interessiert<br />

die Kabarettistin, gelernte Journalistin<br />

und alleinerziehende Mutter von<br />

zwei Kindern herzlich wenig. Und das war<br />

scheinbar ganz förderlich für ihre Karriere.<br />

Mittlerweile wurde sie unter anderem<br />

mit dem Senkrechtstarter-Preis des Bayerischen<br />

Kabarettpreises, dem Newcomerpreis<br />

des Hessischen Kabarettpreises, dem<br />

Prix Pantheon und dem Stuttgarter Besen,<br />

dem Förderpreis der Stadt Regensburg<br />

und dem Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz<br />

ausgezeichnet. Für Eva Karl Faltermeier<br />

ist es das größte Ziel, mit Geschichten zu<br />

unterhalten. Sie ist Blogautorin und Dozentin,<br />

schreibt Kolumnen (Bayern2) und<br />

macht einen eigenen Indie-Interview-Podcast<br />

(„Es lafft“). Ihr erstes Buch „Der Grant<br />

der Frau“ erschien 2021, das zweite „Mama<br />

fatale“ ist nun auch da.


Menschen<br />

Anna Maria Sturm<br />

ist vielseitig. Begabt. Erfolgreich. Die 41-Jährige ist gefragte Schauspielerin<br />

und leidenschaftliche Musikerin. Heute lebt sie in Berlin und Schwandorf,<br />

sucht immer wieder nach neuen Herausforderungen und verfolgt dabei ein<br />

Ziel: Sich selbst treu zu bleiben. Im Interview erzählt sie von ihrem<br />

Durchbruch, ihrer prägenden Dreh-Reise nach Neu Delhi, ihrer Liebe für den<br />

französischen Film und ihrem großen Traum mit ihrer Band STURM.<br />

Julia Hammer<br />

Schon während deines Studiums bist<br />

du für eine große Rolle in der Trilogie<br />

„Beste Zeit“, „Beste Gegend“ und<br />

„Beste Chance“ engagiert worden.<br />

Dein Durchbruch. Wie bist du an die<br />

Rolle gekommen?<br />

Ich war im letzten Studienjahr und<br />

habe von der Rolle erfahren. Ich musste<br />

viel Text lernen, den ich für das Vorsprechen<br />

können musste. Ich hatte großes<br />

Glück, dass ich genau in die Rolle<br />

gepasst habe. Vorher hatte ich schon<br />

einen Kurzfilm gedreht, aber in „Beste<br />

Zeit“ bin ich das erste Mal so richtig vor<br />

der Kamera gestanden – eine richtige<br />

Produktion. Ich war sehr nervös. Aber<br />

es war ein tolles Gefühl. Und eine Erfahrung,<br />

die mich bis heute prägt.<br />

Vor deiner Schauspielausbildung hast<br />

du Pharmazie studiert. Kam dein<br />

Schauspielwunsch erst spät?<br />

Der Wunsch, Schauspielerin zu werden,<br />

kam relativ spät. Ich war 16 oder<br />

17 Jahre alt. Damals habe ich an einem<br />

Projekt in der Schwandorfer Kebbel-Villa<br />

teilgenommen. Ein Kunsttherapeut<br />

hat ein Stück von Shakespeare<br />

mit Menschen mit Handicap inszeniert<br />

und dafür nach interessierten Schauspielern<br />

gesucht, die auch Rollen übernehmen<br />

wollten. Ich habe mitgemacht<br />

und gemerkt, wie sehr mich das bereichert.<br />

Gleichzeitig habe ich angefangen,<br />

Saxophon zu spielen. Das alles<br />

war für mich eine künstlerische Offenbarung.<br />

Nach dem Abitur habe ich mich<br />

an der Schauspielschule, der Otto-Falckenberg-Schule<br />

in München, beworben<br />

– und wurde angenommen. Da ich<br />

ein Jahr Zeit hatte, bis es losging, habe<br />

ich in der Zwischenzeit Pharmazie studiert.<br />

Doch ich habe schnell gemerkt:<br />

Das ist nichts für mich.<br />

Viele träumen von einer Schauspielkarriere.<br />

Wie hast du es geschafft?<br />

Ich habe immer versucht, mir treu zu<br />

bleiben, mich selbst zu hinterfragen<br />

und mich selbst zu finden. Natürlich<br />

wollte ich Geld mit der Schauspielerei<br />

verdienen, aber das war nie vorrangig.<br />

Während meiner Schauspielausbildung<br />

habe ich überlegt, ob ich nicht doch<br />

Musik studieren sollte, weil mir Singen<br />

und Musizieren unglaublich viel Ruhe<br />

geben und ich dachte ich kann das besser.<br />

Doch dann kam der Cast für „Beste<br />

Zeit“ – dieser Film hat mich schnell in<br />

das Business katapultiert. Also doch<br />

Schauspielerei (lacht). Anschließend<br />

hatte ich relativ schnell einen Agenten<br />

und andere Rollen. So hat es bei mir<br />

funktioniert.<br />

Gab es Durststrecken, in denen du an<br />

deinem Traum gezweifelt hast?<br />

Die Zeit während der Corona-Pandemie<br />

war sehr schwierig. Doch auch<br />

vorher hatte ich so manche Durststrecken,<br />

beispielsweise, als ich mit<br />

„Polizeiruf 110“ aufgehört habe. Wobei<br />

ich sagen muss, dass ich immer genug<br />

zu tun hatte. Hatte ich keine Rollen in<br />

Filmen oder auf der Bühne, habe ich<br />

mich auf meine Musik konzentriert.<br />

Wenn man Schauspielerin ist, muss<br />

einem bewusst sein, dass es ein ständiges<br />

Auf und Ab ist. Damit muss man<br />

umgehen können.<br />

Wie ergatterst du Rollen?<br />

Ich habe eine Agentur, aber ich kümmere<br />

mich auch sehr viel selbst darum,<br />

Rollen zu bekommen. Wichtig ist, dass<br />

man weiß, was man will. Auch, was<br />

man sich zumuten kann. In diese Richtung<br />

muss man dann ausschwärmen.<br />

8


Rubrik<br />

Freigeist<br />

mit Liebe zum Jazz<br />

9<br />

© Sara Neidhardt


Menschen<br />

Ich drehe auch wahnsinnig gerne<br />

französische Filme. Dafür habe ich<br />

mir extra einen französischen Agenten<br />

gesucht. Ohne Eigeninitiative geht<br />

es einfach nicht. Aktuell probe ich in<br />

Leipzig für das Musical „Cabaret“. Das<br />

ist für mich eine neue Erfahrung, weil<br />

ich auf der Bühne Musik und Schauspiel<br />

verbinde. Eine Herausforderung,<br />

die mir großen Spaß macht. Die aber<br />

auch sehr fordernd ist.<br />

Du reist viel für deine Rollen. Was<br />

war deine bisher prägendste Reise?<br />

Prägend war meine erste Indien-Reise<br />

für den Film „Beste Chance“. Meinen<br />

ersten Tag in Neu Delhi werde ich nie<br />

vergessen. All die Armut, der Schmutz.<br />

Ich habe gemerkt, dass ich in einer<br />

wunderschönen Blase aufgewachsen<br />

bin, weil ich so etwas in meiner Realität<br />

nicht kannte. Ich habe schon immer<br />

geschätzt, dass es mir an nichts<br />

fehlt, aber nach dieser Erfahrung noch<br />

mehr. Auch privat ist das Reisen für<br />

mich wichtig. Ich will andere Kulturen<br />

und Menschen kennenlernen. Ich denke,<br />

das ist wichtig, um nicht engstirnig<br />

zu werden. Meine Amerika-Reisen beispielsweise<br />

sind für mich künstlerisch<br />

prägend. In New York war ich drei Mal.<br />

Ich liebe die Offenheit der Leute, das<br />

Gefühl, völlig frei zu sein.<br />

Was war deine bisher aufregendste<br />

Produktion?<br />

Ich habe immer<br />

versucht, mir<br />

treu zu bleiben,<br />

mich selbst zu<br />

hinterfragen<br />

und mich selbst<br />

zu finden.<br />

Mein erster französischer Kinofilm „Les<br />

Traducteurs“, der 2019 erschienen ist.<br />

Bei dieser Produktion habe ich mit<br />

tollen Schauspielern aus ganz Europa<br />

zusammengearbeitet. Ich habe Französisch<br />

vor der Kamera gesprochen, was<br />

für mich eine besondere Erfahrung<br />

war. Gleichzeitig war die Produktion<br />

finanziell gut ausgestattet, wodurch<br />

der Dreh sehr angenehm abgelaufen<br />

ist. Während dieser Zeit habe ich zwei<br />

Monate in Paris gelebt. Auch die anschließende<br />

Premiere war überwältigend.<br />

Ich erinnere mich noch gut, ich<br />

war wirklich traurig, als diese Phase<br />

meines Lebens vorbei war.<br />

Im Kinofilm Wackersdorf spielst du<br />

Monika Gegenfurtner. Ein besonderer<br />

Film für dich als <strong>Oberpfälzerin</strong>?<br />

Der Regisseur Oliver Haffner wusste<br />

offenbar nicht, dass die Anti-WAA-Aktivistin<br />

Irene Maria Sturm meine Mutter<br />

ist, bevor er mich für diese Rolle besetzt<br />

hat. Das war ein gutes Gefühl, als<br />

ich das von ihm erfahren habe: Denn<br />

lieber werde ich wegen meiner Qualitäten<br />

als Schauspielerin besetzt als<br />

aus dem Grunde, dass ich „die Tochter<br />

von“ bin … aber stolz war ich natürlich<br />

schon, dass ich sie porträtieren durfte.<br />

Es war unwirklich, in Schwandorf zu<br />

drehen, an all den Orten meiner Kindheit.<br />

Natürlich habe ich auch viel mit<br />

meiner Mama gesprochen, hatte viele<br />

Fragen an sie. Ich konnte mich auch<br />

noch gut an die Zeit damals erinnern,<br />

an meine Mama tausende Flugblätter<br />

gedruckt und Briefe verschickt hat.<br />

Es gibt einen Moment im Film, in dem<br />

eine Versammlung der Bürgerinitiative<br />

dargestellt wird. Ich bin zu sehen,<br />

während ich einen Slogan rufe. Den hat<br />

meine Mama damals bei Demonstrationen<br />

immer gerufen. Ich finde es toll,<br />

dass dieser Teil unserer Geschichte<br />

verfilmt worden ist, denn es ist wirklich<br />

erstaunlich, was die Menschen damals<br />

geschafft haben.<br />

Gibt es für dich Tabus bei Rollen?<br />

Definitiv. Gefällt mir ein Drehbuch<br />

überhaupt nicht, nehme ich die Rolle<br />

nicht an. Natürlich muss man bei solchen<br />

Entscheidungen immer abwägen,<br />

ob man sie sich wirklich finanziell erlauben<br />

kann oder nicht. Ich habe in<br />

meiner Karriere immer versucht, Entscheidungen<br />

zu treffen, hinter denen<br />

ich stehen kann – das ist manchmal<br />

nicht so einfach. Man hat oft das Gefühl,<br />

viele Menschen und Umstände<br />

entscheiden für einen mit. Aber es<br />

liegt in meiner Natur, gerne selbstverantwortlich<br />

Projekte zu übernehmen.<br />

Es gab Phasen, da habe ich auf vieles<br />

verzichtet, um für mich herauszufinden,<br />

was ich wirklich will. Für mich<br />

geht es beim Schauspielern nicht nur<br />

darum, Geld zu verdienen. Das alles ist<br />

meine Lebenszeit – und daraus will ich<br />

das Beste machen.<br />

Was rätst du jungen Menschen, die von<br />

einer Schauspielkarriere träumen?<br />

Es ist wichtig zu wissen, dass es nicht<br />

so einfach ist, wie es einem von den<br />

Medien vorgegaukelt wird. Diese Glamour-Welt,<br />

so ist es nicht. Es gibt viele<br />

Schauspieler, die nie ihren Durchbruch<br />

schaffen. Es gibt Phasen, in denen man<br />

einfach keinen Job bekommt, damit<br />

kann nicht jeder umgehen. Jeder, der<br />

von einer Schauspielkarriere träumt,<br />

sollte sich ehrlich hinterfragen: Will<br />

ich nur in der Öffentlichkeit stehen<br />

10


Menschen<br />

und berühmt werden? Oder will ich<br />

mich künstlerisch ausdrücken? Ersteres<br />

wäre zu kurzlebig. Dann braucht<br />

man Erfahrungswerte, man sollte<br />

Workshops besuchen, testen, ob das<br />

wirklich etwas für einen ist. Lautet die<br />

Antwort „ja“, sollte man sich an einer<br />

Schauspielschule bewerben.<br />

Mit welchem Schauspieler würdest<br />

du gerne drehen? Was wäre deine<br />

Wunschrolle?<br />

Oh, da gibt es viele. Ich würde gerne<br />

mit Joaquin Phoenix drehen. Eine Rolle<br />

an seiner Seite in „Joker 3“ würde ich<br />

nicht ablehnen (lacht). Ich möchte noch<br />

weitere Projekte im französischen Film<br />

umsetzen – und ich würde gerne mal<br />

an einem Theater in Paris spielen. Eine<br />

andere Sprache, eine neue Herausforderung,<br />

das würde mich reizen. Eine<br />

meiner Wunschrollen ist Jeanne d’Arc<br />

– die Rolle, mit der ich an der Schauspielschule<br />

vorgesprochen habe. Sie<br />

würde ich unglaublich gerne spielen.<br />

Wenn du dich entscheiden müsstest –<br />

Bühne oder Kamera?<br />

Das wäre eine schwere Entscheidung,<br />

denn beides gibt mir viel. Stehe ich auf<br />

der Bühne, hat das etwas von einer Katharsis.<br />

Es ist befreiend. Theater bedeutet<br />

für mich, dass ich mich immer<br />

wieder austesten kann. Gleichzeitig<br />

liebe ich es vor der Kamera zu stehen<br />

und Filme zu drehen. Ich habe schon<br />

viele schöne und professionelle Produktionen<br />

erlebt, bin dafür viel gereist,<br />

auch darauf würde ich nicht verzichten<br />

wollen.<br />

Neben der Schauspielerei hast du seit<br />

2021 eine eigene Band, STURM. Wie<br />

beschreibst du eure Musik?<br />

Es ist eine Mischung aus Jazz und Pop.<br />

Im Januar 2024 wird unsere erste Platte<br />

erscheinen. Daran haben wir lange<br />

gearbeitet, knapp vier Jahre. Die Texte<br />

dafür habe ich das erste Mal selbst<br />

geschrieben. Ich hatte viele Gefühle in<br />

mir, die sich über die Jahre hinweg<br />

aufgestaut haben. Während Corona<br />

habe ich sie alle aufgeschrieben und<br />

dann sind Songs daraus entstanden.<br />

Ich wünsche mir sehr, dass STURM<br />

die Menschen berührt und ihnen unsere<br />

Songs gefallen. Mich begleitet die<br />

große Leidenschaft für Musik schon<br />

mein ganzes Leben. Mit ihr kann man<br />

so vieles transportieren. Meine erste<br />

Band habe ich 2013 gegründet, vorher<br />

habe immer wieder gesungen, auch<br />

während meiner Schulzeit. Auch jetzt<br />

nehme ich immer wieder klassischen<br />

Gesangsunterricht. Und ich spiele<br />

Saxophon und Querflöte.<br />

Du engagierst dich auch in anderen,<br />

musikalischen Projekten …<br />

… unter anderem in einem Kollektiv<br />

mit dem Pianisten Nicola Andrioli. Für<br />

einige seiner Kompositionen habe ich<br />

Texte geschrieben und ihn auch mit<br />

der Querflöte begleitet. Für mich als<br />

Musikerin ist das eine ganz tolle Erfahrung,<br />

in diesem Jazz-Kollektiv sein<br />

zu dürfen. Auch das Musical „Cabaret“,<br />

für das ich gerade probe, ist für mich<br />

ein großer Schritt. Musicals waren nie<br />

Live<br />

Du willst die Band<br />

STURM live hören?<br />

Hier hast du die<br />

Möglichkeit:<br />

25. Januar live in der<br />

BR-Abendschau<br />

26. Januar in Germering<br />

16. Mai in Regensburg<br />

wirklich mein Ding, aber ich genieße es<br />

im Moment sehr, die Kombination aus<br />

Musik und Schauspiel leben zu können.<br />

Ich spiele die Hauptrolle Sally Bowles.<br />

Das ist eine Herausforderung, die mich<br />

sehr weiterbringt.<br />

Worin findest du Ausgleich von deinem<br />

Beruf und der Musik?<br />

Ich habe in meiner alten Heimat Pferde.<br />

Wenn ich bei ihnen bin und reite, sind<br />

meine Gedanken völlig frei. Das ist eine<br />

ganz andere Welt als das Showbusiness.<br />

Mistschaufeln statt Abendkleid,<br />

das erdet mich immer wieder. Und ich<br />

gehe gerne in die Natur, genieße die<br />

Vielfalt und die Ruhe.<br />

© Sara Neidhardt<br />

11


KlasseFrauen<br />

Advertorial<br />

persönlich<br />

Mit ihrer Ausbildung als<br />

Versicherungsfachfrau<br />

2010 stieg Verena Vorsatz in die Allianz<br />

Agentur ein, die sich seit mehreren<br />

Jahrzehnten in Familienhänden befindet.<br />

2012, als 26-Jährige, übernahm<br />

sie diese als Agenturinhaberin. „Der<br />

Schritt in die Selbständigkeit ist immer<br />

ein großer. Aber zusammen mit einem<br />

wunderbaren Team, auf das ich mich<br />

immer verlassen konnte, war die Übernahme<br />

eine Herausforderung, die sich<br />

gut meistern ließ“, erzählt sie.<br />

In dieser Welt, die noch immer von<br />

Männern geprägt ist, heißt es für die<br />

junge Agenturinhaberin: „durchbeißen“.<br />

„Meine Kunden wissen aber, gerade<br />

weil ich den Job schon so lange mache,<br />

dass sie auf Kompetenz treffen.“<br />

Persönliche Beratung und der bestmögliche<br />

Service sind dabei das A und<br />

O. „Unsere Kunden können uns immer<br />

vertrauen. Wir sind im Schadensfall<br />

da und sie bekommen eine wirklich<br />

bedarfsgerechte Beratung.“ Für ihre<br />

Außentermine kommt Verena Vorsatz<br />

auch gerne mal auf zwei Rädern: „Ich<br />

& kompetent<br />

„<br />

Jedes Leben ist so individuell,<br />

dass man nicht eine<br />

vorgefertigte Versicherungs-<br />

Lösung für alle Kunden hat.<br />

© Sara Neidhardt (2)<br />

www.allianz-vorsatz.de<br />

Ein reiner Bildschirm-Job ist nicht vorstellbar: Verena Vorsatz setzt auf Abwechslung.<br />

fahre oft mit dem Motorrad in die Arbeit<br />

und besuche so auch meine Kunden“,<br />

sagt sie und lacht. Auch andere Hobbys<br />

wie Karate und Cosplay stehen entgegen<br />

ihres Business-Alltags. „Vor allem<br />

Karate betreibe ich sehr aktiv – das ist<br />

ein wunderbarer Ausgleich zum Job.“<br />

Mit ihrem fünfköpfigen Team bietet<br />

Verena Vorsatz ein digitales Angebot<br />

und Betreuung vor Ort. „Wir haben einen<br />

festen Kundenstamm und sind<br />

ein guter Arbeitgeber in der Region.“<br />

Verena<br />

Vorsatz<br />

Inhaberin der Allianz<br />

Generalvertretung in Weiden.<br />

Und das, obwohl oder gerade weil sich<br />

die Agentur direkt in Weiden befindet:<br />

„Hier dürfen wir nicht über unsere Stadt<br />

und Region granteln. Wir sind sehr nah<br />

an anderen großen Städten und einer<br />

wunderbaren Landschaft. Gleichzeitig<br />

gibt es tolle Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für junge Leute.“ Verena<br />

Vorsatz hofft, dass Weiden in der Geschäftswelt<br />

weiter voranschreitet. Dabei<br />

geht sie selbst voran und ermöglicht<br />

als Ausbildungsagentur jungen<br />

Leuten den Schritt ins Arbeitsleben.<br />

12


KlasseFrauen<br />

Advertorial<br />

Exklusiver<br />

D<br />

Haarsalon<br />

„<br />

Wir stehen voll hinter<br />

unserer Unternehmensphilosophie<br />

und setzen auf<br />

ein starkes Team.<br />

www.friseur-weiden.de<br />

Mit Living Happy-Hair erfüllt sich die Masterstylistin einen Traum.<br />

ie Masterstylistin Claudia Kasseckert<br />

eröffnete während des<br />

Corona-Lockdowns einen Wohlfühlfriseursalon<br />

auf Risiko. Rückblick: Als<br />

es den Friseuren verboten wurde, die<br />

körpernahen Dienstleistungen auszuüben,<br />

war auch ihr mobiles Friseurunternehmen<br />

Claudia´s haar-mobil<br />

betroffen. „100 Prozent Umsatzausfall,<br />

keine staatlichen Hilfen … als ich hörte,<br />

dass eine Bekannte zum Jahresende<br />

2020 ihren Salon schließen wollte,<br />

nutzten mein Mann und ich diese Gelegenheit<br />

und übernahmen ihn.“ In Alleinregie<br />

entkernten sie mit Brecheisen<br />

den alten Salon und bestellten neuestes<br />

Friseurequipment, um nach dem<br />

Lockdown das Living Happy-Hair zu<br />

eröffnen. Leider musste die bereits geplante<br />

Eröffnungsfeier im Februar 2021<br />

wegen der Lockdown-Verlängerung<br />

abgesagt werden. Anfang März 2021<br />

war es aber dann soweit: „Wir eröffneten<br />

ohne Feier. Seitdem beschäftigen<br />

wir neben mir noch drei Vollzeitfriseurinnen<br />

und einen Barbier. Mein Mann ist<br />

für Rezeption, Marketing und Finanzen<br />

zuständig.“ Nach 36-jähriger Berufserfahrung<br />

schaffte Claudia Kasseckert<br />

es, das Living Happy-Hair in nur zwei<br />

Jahren zum Wella COE Platin Salon zu<br />

machen. Diese Auszeichnung erhalten<br />

nur die besten Friseursalons für Qualität,<br />

Service und Leistung.<br />

Die Dienstleistungen umfassen vom<br />

stylischen Haarschnitt über Haarrettungen,<br />

Färbungen und chemischen<br />

Umformungen bis hin zu Balayage,<br />

Illuminage, Strähnen-Techniken und<br />

Pflegesystemen alles, was das Haar<br />

Claudia<br />

Kasseckert<br />

Masterstylistin & Mitinhaberin<br />

von Living Happy-Hair<br />

© Living Happy-Hair (3)<br />

braucht. Dabei genießt jeder Kunde die<br />

Behandlung bei einem Kaffee, Cappuccino,<br />

Prosecco oder Softdrink. „Wir<br />

beraten den Kunden in dem, was<br />

möglich ist und setzen nicht einfach<br />

blind um. Wir empfehlen auch, welche<br />

Pflegeprodukte nötig sind, um Haarschädigungen<br />

vorzubeugen oder das<br />

Haar wiederaufzubauen“, erzählt die<br />

Masterstylistin. „Das beste Feedback<br />

ist dabei, wenn Neukunden zu Stammkunden<br />

werden und unseren Wohlfühlsalon<br />

weiterempfehlen.“<br />

13


KlasseFrauen<br />

Advertorial<br />

Leidenschaft<br />

S<br />

chon immer interessiert<br />

sich Katharina Eckl für Zahlen<br />

– und die Landwirtschaft. Ob das<br />

vereinbar ist? Bestens. Das beweist<br />

die 32-Jährige eindrucksvoll. Katharina<br />

Eckl ist Steuerberaterin und seit<br />

2020 Leiterin der Kanzlei des Landwirtschaftlichen<br />

Buchführungsdienstes<br />

in Weiden. 2018 absolvierte die<br />

gelernte Steuerfachangestellte ihr<br />

Steuerberater-Examen und erhielt<br />

noch im gleichen Jahr die Zusatzqualifikation<br />

„Landwirtschaftliche Buchstelle“.<br />

„Ich komme selbst aus einem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb und bin<br />

auch jetzt in einem – hineingeheiratet“,<br />

erzählt sie und lacht. „Deshalb wollte<br />

ich meine Arbeit mit diesem Bereich<br />

verbinden.“ Auch ihre zwölf Mitarbeiter<br />

haben einen landwirtschaftlichen Bezug.<br />

„Das ist wichtig, denn so verstehen<br />

wir die Thematik und können unsere<br />

Mandanten bestmöglich unterstützen.“<br />

Katharina Eckl genießt die Vielfalt<br />

ihres Berufs. „Es ist kein reiner Bürojob.<br />

Wir fahren auch zu den Betrieben und<br />

kennen die Familien. Wir übernehmen<br />

ihre Steuererklärung, die Buchführung<br />

& Kompetenz<br />

„<br />

Ich genieße es, komplexe, finanzielle<br />

Situationen zu analysieren<br />

und bestmögliche Lösungen für<br />

unsere Mandanten zu finden.<br />

www.lbd-gmbh.de<br />

Katharina Eckl liebt ihren Beruf, die Kombination aus Finanzen und Landwirtschaft.<br />

und unterstützen Betriebs- oder Hofübergaben.“<br />

Noch gut erinnert sie sich<br />

an ihre Anfänge. „Es war nicht mein<br />

Plan, die Kanzleileitung mit 29 zu übernehmen.<br />

Der Anfang war herausfordernd.<br />

Es war nicht leicht als Frau in<br />

dieser männerdominierten Branche.“<br />

Oft war sie mit Vorurteilen konfrontiert,<br />

„aber ich habe mich behauptet und mit<br />

Leistung überzeugt“. Auch mit ihrem<br />

modernen Führungsstil überzeugt sie.<br />

„Ich lege Wert auf Transparenz, offene<br />

Kommunikation und Vertrauen.“<br />

© Bittermohn (3)<br />

Katharina<br />

Eckl<br />

Steuerberaterin und<br />

Kanzleileiterin<br />

Für die Zukunft hat die 32-Jähige genaue<br />

Ziele. „Ich will die Kanzlei in den<br />

Bereichen Digitalisierung und KI verbessern<br />

und den gewerblichen Bereich<br />

ausbauen.“ Persönlich liegt ihr noch ein<br />

weiterer Punkt am Herzen. „Ich habe<br />

zwei Kinder. Mütter haben es im Job oft<br />

nicht leicht. Wir sollten ein Bewusstsein<br />

dafür schaffen, dass Familie und Karriere<br />

kein Widerspruch sind, Stichwort<br />

‚New Work’. Daran sollten wir arbeiten<br />

– und wir Frauen uns dabei gegenseitig<br />

unterstützen.“<br />

14


KlasseFrauen<br />

Advertorial<br />

MIT VIEL<br />

Nicht umsonst ist ihr Lieblingsspruch:<br />

„Wenn man liebt, was<br />

man tut, braucht man ein ganzes<br />

Leben nicht mehr arbeiten.“ Sybille<br />

Heindl ist zwar meist von Montag bis<br />

Sonntag in ihrem Laden zu finden.<br />

Aber statt auf den Feierabend zu warten,<br />

wundert sie sich meistens nur, wie<br />

schnell mal wieder die Zeit vergangen<br />

ist. Denn die Kemnatherin liebt tatsächlich,<br />

was sie tut – und tut, was sie<br />

liebt. Schon ihr halbes Leben träumte<br />

die 57-Jährige von einem eigenen Laden,<br />

2012 hat sie sich diesen Traum<br />

dann endlich erfüllt. „Manchmal muss<br />

man eben einfach auf den richtigen<br />

Zeitpunkt warten“, sagt sie. „Und dann<br />

kommt alles so, wie es kommen soll.“<br />

Sybille Heindl nutzte die Insolvenz<br />

ihres ehemaligen Arbeitgebers als<br />

Chance für einen Neustart. Statt ihrem<br />

Job als Assistentin der Geschäftsleitung<br />

lange nachzutrauern, eröffnete<br />

sie bereits zwei Monate später ihren<br />

eigenen Laden für Dekotrends und<br />

Geschenkartikel. „Dafür braucht es<br />

natürlich schon eine Portion Mut und<br />

HERZBLUT<br />

„<br />

Der Laden ist<br />

einfach mein Leben.<br />

Da steckt mein<br />

ganzes Herzblut drin.<br />

www.altstadtladl.de<br />

Ein wunderbares Team und einzigartige Produkte machen das „Altstadtladl“ aus.<br />

eine positive Lebenseinstellung. Aber<br />

wenn man schon so lange etwas im<br />

Hinterkopf hat, muss man es einfach<br />

machen.“ Inzwischen hat sie expandiert,<br />

ist 2018 in ein größeres Geschäft<br />

am Stadtplatz umgezogen und hat so<br />

einen Leerstand in ihrer Heimatstadt<br />

beseitigt.<br />

Ihr „Altstadtladl“ gleicht einer Schatzkiste.<br />

Hier überraschen Sybille Heindl<br />

und ihr Team die Kunden und Kundinnen<br />

mit einem zusätzlichen Show-<br />

SYBILLE<br />

HEINDL<br />

Inhaberin „Altstadtladl“<br />

in Kemnath<br />

© Evi Wagner (3)<br />

room über dem Laden, in dem sie<br />

aktuelle Wohnideen und Einrichtungstrends<br />

präsentieren. „Ich habe hier so<br />

viele tolle Menschen kennengelernt,<br />

die ich so nie getroffen hätte“, erzählt<br />

die Ladeninhaberin. „Es haben sich<br />

viele Freundschaften entwickelt, das<br />

ist einfach nur schön.“ Sehr dankbar ist<br />

Sybille Heindl auch für ihr wunderbares<br />

Team. „Heidi Kreuzer, Marga Scharf,<br />

Lisa Friedrich und Monika Legath sind<br />

die gleichen Deko-Freaks wie ich und<br />

unterstützen mich bestens.“<br />

15


T A<br />

THEMEN, ÜBER DIE<br />

NIEMAND SPRICHT ...<br />

Ein absolutes Tabu … wer<br />

kennt diese Aussage nicht.<br />

Tabuthemen gibt es in der<br />

Gesellschaft viele. Darunter<br />

fallen: Tod. Bestimmte<br />

Krankheiten. Kinderlosigkeit.<br />

Geld. Häusliche Gewalt.<br />

Analphabetismus.<br />

ALLE DIESE FRAUEN<br />

NUTZEN IHRE STIMME:<br />

Mutig und offen erzählen<br />

sie hier ihre<br />

Geschichten.<br />

Sie brechen<br />

scheinbare Tabus,<br />

klären auf, bauen<br />

Vorurteile ab.<br />

© TaMih – stock.adobe.com


BIST DU GENAUSO MUTIG?<br />

Sprich über vermeintliche Tabus.<br />

B U<br />

UND BRECHE<br />

SO DIESEN<br />

KREISLAUF.<br />

Nur so kann sich<br />

etwas in der<br />

Gesellschaft<br />

verändern.


Menschen<br />

© Privat<br />

Fehlgeburt<br />

Sterbebegleitung<br />

Sucht<br />

Armut<br />

Expertin<br />

Evelyn<br />

Friedberger<br />

Dipl. Psychologin und<br />

Hypnosetherapeutin<br />

Sexualität<br />

Gewalt<br />

Evelyn Friedberger ist Diplompsychologin<br />

mit der Erlaubnis<br />

zu psychotherapeutischer Arbeit<br />

(HPG). Bei ihrer langjährigen<br />

Arbeit als Psychologin in<br />

verschiedenen Einrichtungen,<br />

darunter Werkstätten für behinderte<br />

Menschen, Bildungszentren,<br />

Suchtklinken und stationärer<br />

Jugendhilfe, sammelte sie Wissen und<br />

wertvolle Erfahrungen mit unterschiedlichsten<br />

Zielgruppen. Heute unterstützt sie ihre Patienten<br />

in ihrer eigenen Praxis auch als Entspannungspädagogin<br />

und Hypnosetherapeutin.<br />

Auch mithilfe spezieller Fähigkeiten innerhalb<br />

der Kinesiologie findet und löst sie psychische<br />

Blockaden. Zudem hat sich Evelyn Friedberger<br />

durch ihre Zusatzausbildung zur i-EMDR-Therapeutin<br />

auf Patienten spezialisiert, die unter<br />

traumatischen Erlebnissen leiden.<br />

Was versteht man unter<br />

einem Tabu?<br />

Ein Tabu ist ein Tatbestand,<br />

über den nicht gesprochen<br />

wird. Eine Handlung oder<br />

ein Fakt, der nicht existieren<br />

soll, wird verschwiegen. Der<br />

Unterschied zum Verbot ist<br />

offensichtlich: Über Verbote<br />

wird diskutiert. Tabus stehen<br />

außerhalb jeder Diskussion.<br />

Wie entstehen Tabus?<br />

Ist es ein Tabu über Gehalt zu<br />

sprechen? Ja ist es. Andere<br />

Tabus gibt es in den Themen Sexualität,<br />

Finanzen, Kinderlosigkeit, manche<br />

Krankheitsbilder, Beziehungsprobleme<br />

zu haben, Analphabet zu sein oder beispielsweise<br />

eine Kaufsucht zu haben.<br />

Kulturen und Gesellschaften legen Tabus<br />

genauso fest wie wir in unseren<br />

eigenen Maßstäben. Reden ist Silber,<br />

Schweigen ist Gold. Worüber nicht gesprochen<br />

wird, existiert nicht. Es darf<br />

deshalb so bleiben, weil niemand es<br />

hinterfragt, kritisiert, weil nichts in Bewegung<br />

kommt.<br />

Welche Auswirkungen hat es auf<br />

Menschen, die ein scheinbares<br />

Tabu leben?<br />

Das Schweigen verhindert, dass es<br />

ein Wissen gibt, wie vielen es genauso<br />

geht. Der Fokus liegt so mehr im eigenen<br />

Versagen und Scham entsteht.<br />

Es gibt für den Einzelnen somit kein<br />

Wissen, wie viel „normal“ ist. Der Teufelskreis<br />

entsteht und damit darf das<br />

Tabu weiter existieren. Diskussionen<br />

würden aufdecken, relativieren, würden<br />

helfen und hinterfragen. Diskussionen<br />

würden etwas bewegen. Das<br />

will ein Tabu nicht. Es existiert durch<br />

das Schweigen. Der Einzelne fühlt sich<br />

einsam, als Versager, als Außenseiter.<br />

Einsamkeit gehört zu den schlimmsten<br />

menschlichen Emotionen und löst<br />

im Hirn Aktivitäten aus, die auch bei<br />

18


Menschen<br />

Julia Hammer<br />

Schmerz entstehen. Hilfe kann somit nicht entstehen.<br />

Verständnis hat gar keine Chance, da es nicht<br />

gewusst wird.<br />

Tod, Sucht, Finanzielles …<br />

in der Gesellschaft gibt<br />

es viele Tabuthemen.<br />

Sie werden verschwiegen,<br />

ignoriert, verurteilt. Doch<br />

wie geht es Menschen, die<br />

eines dieser scheinbaren<br />

Tabus leben? Diplompsychologin<br />

Evelyn<br />

Friedberger erklärt im<br />

Interview, wie Tabus entstehen,<br />

warum Betroffene<br />

so oft schweigen und wie<br />

wichtig es ist, mit ihnen<br />

zu brechen.<br />

Warum fällt es Menschen schwer, über diese<br />

Themen zu reden?<br />

Es ist die Angst vor Ablehnung. Die Angst, verstoßen<br />

zu werden, ist eine evolutionäre Angst. Wer früher<br />

aus der „Horde“ ausgestoßen wurde, war dem Tod<br />

geweiht. Diese Urangst, nicht dazuzugehören, steckt<br />

in uns. Abweichungen von der Norm ist „unnormal“.<br />

Nebenbemerkung: Interessant ist, dass sich immer<br />

mehr Menschen aus freiem Willen von der Mehrheit<br />

abheben wollen. Ob mit Piercings, Tattoos oder in<br />

den Anfangszeiten der Vegetarier. Wir glauben immer<br />

mehr, allein zurechtkommen zu können. Eine Frau<br />

konnte früher nicht wirklich entscheiden, ob sie sich<br />

trennen will, heute schon. Wir merken auch nicht<br />

wirklich, dass wir einsam sind. Das Radio läuft, der<br />

Computer ist an – real sitzen wir allein im Zimmer.<br />

Wie schafft man es, mit Tabus zu brechen?<br />

Wenn das Selbstwertgefühl es zulässt, kann man darüber<br />

reden. Wenn folgende Frage mit „Ja“ beantwortet<br />

wird: Bin ich trotzdem und genau mit dieser Erfahrung<br />

wertvoll und liebenswert? Wenn der Gedanke<br />

Raum bekommt, dass es stark ist, darüber zu reden,<br />

dass es hilft, Hilfe zu bekommen und andere befreit,<br />

die nicht diese Stärke haben. Wenn das Wissen vorhanden<br />

ist, damit nicht allein zu sein. Was gehört<br />

zum Leben auch dazu? Sobald Diskussion entsteht,<br />

verändert sich die Situation. Nur Kommunikation kann<br />

Missverständnisse klären. Worüber nicht gesprochen<br />

wird, kann auch nicht erklärt werden.<br />

Wie wichtig wären dieser<br />

Bruch und ein offener<br />

Umgang mit Tabus?<br />

Es ist der Beginn von Hilfe,<br />

Halt und Erleichterung, von<br />

Gemeinschaft und Verständnis.<br />

Es ist das Ende der Einsamkeit,<br />

der Schuldgefühle<br />

und des Versagens. Es ist<br />

der Anfang der Verarbeitung.<br />

© TaMih | olegganko – stock.adobe.com<br />

19


Menschen<br />

Sterben<br />

Trauer<br />

Akzeptanz<br />

Barbara entscheidet sich<br />

vor zwei Jahren nach ihrer<br />

Krebsdiagnose gemeinsam<br />

mit ihrer Familie – aber vor<br />

allem auch für sich selbst<br />

– bewusst gegen eine Chemotherapie<br />

und andere lebenserhaltende<br />

MaSSnahmen.<br />

„Ich habe bei meiner Mutter gesehen,<br />

wie es ist, die letzten Jahre nicht mehr<br />

richtig erleben zu können. Sie hatte<br />

schlimme Demenz und konnte nur<br />

noch an die Decke starren. Das war für<br />

sie und für uns Angehörige schlimm.“<br />

Diesen Zustand möchte Barbara sich<br />

und ihrer Familie ersparen.<br />

Zunächst war die heute 72-Jährige im<br />

Krankenhaus und auf der Palliativstation<br />

untergebracht, bis sie Mitte Juni<br />

<strong>2023</strong> ins Hospiz St. Felix in Neustadt<br />

a.d. Waldnaab einzieht. „Ich bin hier<br />

Gast, kein Patient. Und das lässt mich<br />

das ganze Hospiz-Team spüren. Sie<br />

sind so lieb und einfühlsam und machen<br />

einen super Job. Das bewundere<br />

ich sehr.“<br />

Menschen, die im Hospiz wohnen,<br />

werden Gäste genannt. Ihre Krankheit<br />

ist ausbehandelt, sie sind somit keine<br />

Patienten mehr und benötigen keinen<br />

Facharzt. Im Gegensatz zum Krankenhaus<br />

und zur Palliativstation steht hier<br />

Der Tod als Teil ihres Lebens<br />

die Person im Vordergrund und nicht<br />

ihre Erkrankung oder die Heilung dieser.<br />

Ein Hospiz ist nahezu immer die<br />

Endstation des Lebens für dessen<br />

Bewohner. „Wenn ich darüber nachdenke,<br />

macht es mich schon ein wenig<br />

traurig, dass das hier die letzte Station<br />

ist – dass ich nie mehr woanders leben<br />

werde“, sagt Barbara. „So richtig realisiert,<br />

dass ich sterben werde, habe ich<br />

auch noch nicht. Aber man setzt sich<br />

hier viel mit dem Thema auseinander.<br />

46%<br />

der 16- bis<br />

30-Jährigen<br />

denken nur<br />

sehr wenig über<br />

Sterben, Tod und<br />

Trauer nach. Ein<br />

Drittel dieser<br />

Altersgruppe<br />

beschäftigt sich<br />

viel mit diesem<br />

Thema. (Statista <strong>2023</strong>)<br />

Und da kommen dann auch Gedanken,<br />

wie lange es noch dauern wird und ob<br />

es schmerzhaft wird. Davor habe ich<br />

Angst.“ Lachend ergänzt sie: „Einfach<br />

einzuschlafen wäre für mich wie ein<br />

6er im Lotto.“<br />

© TaMih | olegganko – stock.adobe.com<br />

20


Menschen<br />

TABU?<br />

Lea-mareen Kuhnle<br />

NEIN, denn:<br />

„Die gemeinsame Zeit ist viel wertvoller,<br />

wenn man über alles spricht<br />

und alle untereinander wissen, wie<br />

man empfindet.“<br />

Barbara<br />

Sie ist 72 Jahre alt. Mit 70 bekommt sie die Diagnose<br />

Krebs – betroffen sind die Blase, Brust<br />

und Leber. „Ich bin morgens aufgewacht und ich<br />

konnte auf einmal mein Bein nicht mehr belasten“,<br />

erzählt Barbara. „Ich sehe diesen Moment heute<br />

noch vor mir.“ Erst dachte Barbara, es sei der<br />

Ischias-Nerv. Aber nachdem die Schmerzen zu<br />

stark wurden, riefen sie und ihr Mann den Notarzt.<br />

Im Krankenhaus bekam sie die erschreckende<br />

Diagnose: Krebs im Endstadium. „Mir ging es bis<br />

dahin gut, ich hatte keinerlei Schmerzen und bin<br />

deshalb auch nicht zur Vorsorge. Ich hatte zwar<br />

zuvor etwas abgenommen, aber das hat mir nicht<br />

zu denken gegeben.“ Der Krebs ist zu diesem Zeitpunkt<br />

soweit fortgeschritten, dass eine Operation<br />

nicht mehr in Frage<br />

kommt.<br />

In diesem Zimmer verbringt<br />

Barbara den Rest<br />

ihres Lebens.<br />

Gibt es noch Wünsche für das restliche<br />

Leben, wenn man so kurz vor dem Tod<br />

steht? Laut Barbara nicht: „Ich hatte<br />

ein schönes Leben. Wir haben zwar viel<br />

gearbeitet, aber ich blicke gern zurück<br />

und kann sagen ‚Es war eine schöne<br />

Zeit‘.“ Ihr Haus, das noch von<br />

ihrem Mann bewohnt wird,<br />

möchte sie nicht mehr besuchen.<br />

„Das würde mir zu sehr<br />

weh tun, wenn ich dann wieder<br />

zurück ins Hospiz muss“, sagt Barbara.<br />

„Außerdem würde ich dann sehen,<br />

wie anders mein Mann den Haushalt<br />

führt“, ergänzt sie und lacht. Besuch<br />

bekommt die 72-Jährige aber viel: Ihr<br />

Mann, Kinder, Enkelkinder, Arbeitskollegen<br />

und frühere Nachbarn kommen<br />

regelmäßig ins Hospiz nach Neustadt.<br />

„Mir ist einfach wichtig, dass sie sich<br />

ganz normal verhalten – wie immer.<br />

Ich habe keine Erwartungen an meinen<br />

Besuch“, sagt sie. „Mir ist aber wichtig,<br />

dass ich mich auch über das Thema<br />

Sterben unterhalten kann. Das gehört<br />

einfach zum Leben dazu.“ Themen wie<br />

die passende Kleidung für den Leichnam<br />

oder die Planung der Beerdigung<br />

sind Teil davon. „Die gemeinsame Zeit<br />

ist viel wertvoller, wenn man über alles<br />

spricht und alle untereinander wissen,<br />

wie man empfindet.“<br />

Einen Wunsch hat Barbara dann doch<br />

noch: „Ich wünsche mir, dass die Menschen<br />

offener über den Tod reden –<br />

auch über Krankheiten. Nicht erst,<br />

wenn es einem selbst passiert.“ Auch<br />

panische Angst vor dem Sterben ist für<br />

Barbara unverständlich.<br />

„Die Menschen<br />

machen sich ihre<br />

verbleibende Zeit so<br />

schwer, wenn sie von<br />

Angst geprägt sind.“<br />

© Hospiz St. Felix<br />

21


Menschen<br />

Geburt<br />

Tod<br />

Trauer<br />

„Alle Mamas sind stolz auf<br />

ihre Kinder“, sagt Jessica.<br />

„Egal ob sie gesund sind,<br />

krank oder verstorben. Und<br />

keine Sternenkind-Mama sollte<br />

schweigen müssen, obwohl<br />

sie eigentlich reden möchte.“<br />

Jessica hat die Entscheidung getroffen<br />

zu sprechen. Auch wenn es einige Monate<br />

gedauert hat, bis sie das wirklich<br />

konnte. Inzwischen schafft sie es, vom<br />

20. Juli 2020, dem bisher schlimmsten<br />

Tag ihres Lebens, zu erzählen. Sie war<br />

damals in der 35. Schwangerschaftswoche,<br />

freute sich auf ihr zweites Kind.<br />

Komplikationen gab es keine, bis zu<br />

diesem Tag war die Schwangerschaft<br />

absolut problemlos verlaufen.<br />

Dann kamen jedoch die Schmerzen –<br />

und die Blutungen. Jessica wurde mit<br />

dem Rettungswagen in das Klinikum<br />

Weiden gebracht. „Ohne Blaulicht“,<br />

sagt sie. „Man hat den Ernst der Lage<br />

wohl nicht erkannt.“ Dabei befanden<br />

sich Jessica und ihr ungeborenes Kind<br />

zu diesem Zeitpunkt bereits in akuter<br />

Lebensgefahr. An die folgenden Stunden<br />

kann sich Jessica so gut wie gar<br />

nicht erinnern. Als sie schließlich in<br />

ihrem Krankenhausbett wieder zu sich<br />

kam, fühlte sie sich allein. Ihr Kind war<br />

tot. Sie erfuhr, dass sich die Plazenta<br />

vollständig abgelöst hatte und es zu<br />

Leben als Sternenkind-Mama<br />

Blutungen nach innen gekommen war.<br />

Sie hatte zwar überlebt, ihr Baby hatte<br />

es allerdings nicht geschafft.<br />

„Nach der OP waren nur kurz eine<br />

Schwester und eine Hebamme bei<br />

mir“, erzählt Jessica. „Aber es hat<br />

sich nicht wirklich jemand um uns gekümmert.<br />

Dabei wäre das in diesem<br />

Moment so wichtig gewesen. Denn da<br />

stellt sich natürlich die Frage: ‚Wie geht<br />

es jetzt weiter? Und wie erkläre ich<br />

meinem noch nicht einmal dreijährigen<br />

Kind, dass sein Bruder gestorben ist?’“<br />

Auf eine Psychologin, die ihnen hätte<br />

beistehen können, warteten Jessica<br />

und ihr Freund vergeblich. Sie mussten<br />

sich selbst Hilfe suchen. „Und so kamen<br />

wir dann Gott sei Dank auf Frau<br />

Schieder von ‚Donum Vitae‘ in Weiden.<br />

Sie hat uns vom ersten Tag an begleitet<br />

– insgesamt drei Jahre lang.“<br />

Eine Woche brauchte Jessica, die<br />

selbst immer noch zwischen Leben und<br />

Tod schwebte, um sich von ihrem toten<br />

Sohn Lasse zu verabschieden. „Ich habe<br />

das einfach nicht geschafft“, sagt sie.<br />

Im vergangenen<br />

Jahr wurden in<br />

Deutschland<br />

insgesamt<br />

3247<br />

Kinder tot geboren.<br />

(Statistisches Bundesamt)<br />

© TaMih | olegganko – stock.adobe.com<br />

22


Menschen<br />

TABU?<br />

Evi Wagner<br />

NEIN, denn:<br />

„Es tut uns als Familie gut, dass<br />

Lasse nicht in Vergessenheit<br />

gerät. Wenn wir über ihn reden<br />

können, ist er auch weiterhin da.“<br />

Jessica<br />

Zwickert<br />

Sie ist 36 und Mama von zwei Kindern. Von Mika,<br />

der bald sechs wird, und Lasse, der als Stern auf<br />

einer Wolke sitzt. So stellt sich zumindest Mika<br />

seinen kleinen Bruder vor.<br />

Denn dieser kam vor drei<br />

Jahren tot zur Welt. „Trotzdem<br />

gehört er zur Familie“,<br />

sagt Jessica. „Wir feiern<br />

seinen Geburtstag, es gibt<br />

zuhause eine Gedenkecke<br />

und viele Fotos.“ Ihre größte<br />

Angst: dass ihr zweites<br />

Kind, das Sternenkind, in<br />

Vergessenheit gerät. Damit<br />

das nicht passiert, spricht<br />

Jessica auch heute noch<br />

viel über Lasse.<br />

© Evi Wagner<br />

„Ich hatte ihn immer bei mir, er lag in<br />

einem Weidekörbchen neben mir. Ich<br />

musste ihn aber zwischendurch immer<br />

wieder abgeben, damit er in die Kühlung<br />

kommt …“ Als Jessica aus dem<br />

Krankenhaus kam, brach sie erst einmal<br />

völlig zusammen. „Es ging nur darum,<br />

irgendwie weiterzuleben. Ich hatte ja<br />

noch ein Kind. Und für dieses musste<br />

ich da sein.“<br />

Die nächste Zeit funktionierte sie, weil<br />

sie funktionieren musste. Bewältigte<br />

irgendwie ihren Alltag. Regelmäßig<br />

gingen sie und ihr Freund zum Reden<br />

zu „Donum Vitae“. In einer Gruppe<br />

lernte Jessica dann auch andere Sternenkind-Mamas<br />

kennen, mit denen<br />

sie sich austauschen konnte. „Keiner,<br />

kann das wirklich nachempfinden, der<br />

das nicht selbst erlebt hat“, sagt sie.<br />

„Deswegen ist es so wichtig, dass man<br />

mit anderen Betroffenen redet.“ Als<br />

die Gruppentreffen bei „Donum Vitae“<br />

ausliefen, beschlossen sie und andere<br />

Sternenkind-Mamas deshalb, sich<br />

auch weiterhin zu treffen. „Es kann jeder<br />

gerne dazukommen“, sagt sie. „Wir<br />

treffen uns jeden ersten Mittwoch im<br />

Monat um 19 Uhr beim Froschzirkus<br />

in Weiden.“<br />

Für Jessica ist klar: Sie hat zwei Kinder<br />

– und will beiden gerecht werden. Lasse<br />

ist auch heute noch immer bei ihr.<br />

Auf ihrem rechten Handgelenk ist er als<br />

Tattoo zu sehen. „Wir hatten auch das<br />

Glück, dass wir eine Sternenkind-Fotografin<br />

hatten“, erzählt Jessica. „Sie<br />

hat viele Bilder von Lasse gemacht.“<br />

Nur eins bereut sie heute: Dass es kein<br />

Familienfoto mit ihm gibt. „Wir alle als<br />

Familie auf einen Bild – das ist ein ganz<br />

tiefer Wunsch. Aber das wird eben ein<br />

Wunsch bleiben.“<br />

23


Menschen<br />

Asexualität<br />

Identität<br />

Orientierung<br />

Sex? Nein, danke. Sarah hat<br />

kein Interesse daran,<br />

empfindet das aber nicht als<br />

Mangel. „Das Gefühl, dass ich<br />

anders bin, hatte ich schon<br />

immer“, erklärt sie. „Aber das<br />

hat mir nie viel ausgemacht.<br />

Und hätte ich keine Einflüsse<br />

von auSSen gehabt, hätte ich<br />

das wohl nicht einmal<br />

groSSartig bemerkt.“<br />

Auf den ersten Blick ist Sarah eine Studentin<br />

wie alle anderen. Sie zeichnet<br />

viel, ist gerne auf Reisen unterwegs,<br />

trifft sich regelmäßig mit Freunden.<br />

Und doch unterscheidet sie sich von<br />

den meisten anderen in ihrem Alter.<br />

Denn Sarah gehört zu dem geschätzt<br />

einen Prozent der Menschen, die asexuell<br />

sind. Das bedeutet: Sie hat kein<br />

Verlangen nach Sex.<br />

„Ich glaube, so richtig bewusst wurde<br />

mir das erst, als in meinem Freundeskreis<br />

Pornos ein Thema wurden“,<br />

erzählt Sarah. „Alle meinen Freundinnen<br />

und Freunde haben diese Filme<br />

geschaut – und mich hat das einfach<br />

null interessiert. Ich dachte mir dann:<br />

Sollte ich das tun? Ist das etwas, das<br />

man normalerweise tut? Aber mich hat<br />

es eben nicht gereizt, also habe ich das<br />

gar nicht ausprobiert.“<br />

Wenn Sex keine Rolle spielt<br />

Tatsächlich beschloss Sarah aber später<br />

dennoch, Sex einmal auszuprobieren.<br />

Auch wenn sie eigentlich gar keine<br />

Lust darauf hatte. „Zwar nicht wirklich<br />

von mir aus. Das war wohl eher<br />

deswegen, um sagen zu können: ‚Ich<br />

hab’s ausprobiert, ihr müsst mich nicht<br />

weiter damit nerven. Ich kann wissen,<br />

was ich fühle.‘ Also für die anderen als<br />

Bestätigung. Denn ich selbst brauchte<br />

das eigentlich nicht.“<br />

Ein Geheimnis aus ihren Gedanken und<br />

Gefühlen machte Sarah nie. „Mit meinen<br />

Freunden habe ich schon immer<br />

offen darüber geredet, dass ich kein Interesse<br />

an Sex habe“, sagt sie. „Aber<br />

früher habe ich eben das Wort ‚noch‘<br />

benutzt. Denn ich dachte immer, das<br />

könne sich ja noch ändern. Das haben<br />

auch alle akzeptiert, für die galt ich sozusagen<br />

als Spätzünderin.“<br />

Als Sarah mit ihrem Design-Studium in<br />

Nürnberg begann, traf sie viele Leute<br />

aus der LGBTQ-Community. Plötzlich<br />

lernte sie nun auch andere Menschen<br />

kennen, die asexuell sind. „So habe ich<br />

mich etwas mehr damit beschäftigt und<br />

Asexualität auch für mich als eine Möglichkeit<br />

erkannt. Zunächst habe ich das<br />

aber noch als absurd abgestempelt. Ich<br />

dachte: Ja, das ist bestimmt bei vielen<br />

so, bei mir aber nicht. Das war ein Prozess,<br />

dass ich das für mich akzeptieren<br />

musste.“<br />

Inzwischen weiß Sarah: Sie ist zwar<br />

asexuell, aber nicht aromantisch. Das<br />

bedeutet, dass sie sich verlieben kann.<br />

Sie kann romantische Gefühle für eine<br />

andere Person entwickeln, auch wenn<br />

sie kein Verlangen danach hat, Sex zu<br />

haben. „Deswegen ist es wichtig, dass<br />

© TaMih | olegganko – stock.adobe.com<br />

24


Menschen<br />

TABU?<br />

Evi Wagner<br />

NEIN, denn:<br />

„Dass mich Sex nicht interessiert,<br />

habe ich schon sehr früh bemerkt,<br />

aber ich konnte es nicht benennen.<br />

Jetzt weiß ich, dass ich asexuell bin.“<br />

Laut einer<br />

Umfrage<br />

bezeichnen sich<br />

2%<br />

der jungen<br />

Europäer zwischen<br />

14 und 29 Jahren<br />

als asexuell.<br />

(Dalia-Research)<br />

Sarah Ehren<br />

Sarah ist 25, Studentin aus Weiden – und hat keinen<br />

Sex. Das liegt ganz einfach daran, dass sie<br />

kein Interesse daran hat, mit anderen Menschen<br />

intim zu werden. Sarah ist asexuell. „Ein Thema<br />

ist für mich, ob und wie ich das kommunizieren<br />

muss“, sagt sie. „Denn<br />

man kann ja nicht mit<br />

jemanden ein Date haben<br />

und dann sagen,<br />

dass man kein Interesse<br />

an Sex hat. Ich habe<br />

aber das Gefühl, dass<br />

es unfair ist, wenn ich<br />

nicht mit offenen Karten<br />

spiele.“ Denn dass Sarah<br />

asexuell ist, bedeutet<br />

nicht, dass sie sich<br />

nicht verlieben kann.<br />

© privat<br />

viel mehr über dieses Thema geredet<br />

wird“, sagt Sarah. „Dass man die<br />

verschiedenen Arten von Asexualität<br />

kennt. Denn wenn man sich nur am<br />

Rande dieses Spektrums befindet, wird<br />

einem oftmals nicht geglaubt. Da wird<br />

dann zum Beispiel gesagt: ‚Du hast ja<br />

einen Freund, dann kannst du nicht<br />

asexuell sein‘.“<br />

Wie viele andere Asexuelle wünscht<br />

sich Sarah mehr Aufklärung – in beide<br />

Richtungen. Andererseits fragt sie<br />

sich auch öfter, ob es denn<br />

überhaupt Sinn macht, immer<br />

alles ganz genau zu<br />

benennen. „Klar, für manche<br />

ist es sehr wichtig, sich<br />

selbst zu definieren. Aber<br />

es sollte ebenso klar sein,<br />

dass man das nicht unbedingt<br />

muss. Dass man zum<br />

Beispiel auch einfach sagen<br />

kann: Keine Ahnung, welche<br />

Sexualität ich habe … ist das<br />

wichtig?“<br />

25


Menschen<br />

Sucht<br />

Alkoholkonsum<br />

Reue<br />

Roswitha Kacem wird durch<br />

ihre vielen Schicksalsschläge<br />

in die Alkoholsucht<br />

getrieben. Mehrere Entgiftungen<br />

und Therapien konnten<br />

ihr auf Dauer nicht helfen.<br />

Nun versucht sie durch<br />

eine Langzeittherapie in ein<br />

neues Leben zu finden.<br />

„Ich habe früher, als ich noch jung war,<br />

nie Alkohol getrunken. Rauchen war<br />

meine einzige Sucht – die habe ich aber<br />

aufgegeben“, erzählt Roswitha Kacem.<br />

Mit dem Aufgeben des einen Lasters<br />

folgte das nächste: Alkohol. „Ich habe<br />

immer nur hier und da mal einen Wein,<br />

ein Cola-Weizen oder einen Absacker<br />

getrunken. Aber nicht viel. Dann starb<br />

meine Mutter an meinem 49. Geburtstag<br />

an einem Aneurysma.“<br />

An diesem Tag fing es an: Auf Wein und<br />

Weizen folgte Schnaps. „Hauptsächlich<br />

Jägermeister in kleinen Flaschen, den<br />

ich leicht vor meinem Freund verstecken<br />

konnte“, erinnert sich Roswitha.<br />

Ein Jahr später folgte der Tod ihres Vaters.<br />

Daraufhin der ihres Bruders, der<br />

an den Folgen von überhöhtem Alkoholkonsum<br />

starb. „Und dann ist meine<br />

Schwester gestorben. Da fing es dann<br />

so richtig an. Ich konnte einfach nicht<br />

mehr aufhören zu trinken.“<br />

Der Kampf aus der Sucht<br />

Jeder<br />

20.<br />

Todesfall weltweit<br />

steht in<br />

Verbindung mit<br />

Alkohol, schätzt<br />

die WHO. (Statista <strong>2023</strong>)<br />

Roswitha, die ihr Leben lang – auch<br />

während ihrer Alkoholsucht – arbeitete,<br />

begab sich an ihrem Höhepunkt<br />

in eine Entgiftung, die jedoch nicht<br />

anschlug. Eine weitere Entgiftung mit<br />

einer anschließenden Therapie folgte.<br />

„Und dann war ich trocken – ganze<br />

vier Jahre lang.“ Doch der nächste<br />

Schicksalsschlag holte Roswitha ein:<br />

Ihr Lebensgefährte, der 18 Jahre lang<br />

an ihrer Seite war, erkrankte an Bauchspeicheldrüsenkrebs.<br />

Er starb eineinhalb<br />

Jahre später. „Ich habe ihm am<br />

Sterbebett versichert, stark zu bleiben<br />

und nicht wieder dem Alkohol zu verfallen“,<br />

erzählt Roswitha mit Tränen in den<br />

Augen. „Ich habe noch am selben Tag<br />

das Versprechen gebrochen.“ Wieder<br />

geht Roswitha in Therapie – doch auch<br />

diesmal schlägt diese nicht an.<br />

Zu diesem Zeitpunkt beantragte Roswitha<br />

einen Betreuer. „Er hat sich ganz<br />

wundervoll um mich gekümmert und<br />

mir dann den Platz hier im Reha-Zentrum<br />

Waldthurn vorgeschlagen.“ In der<br />

Einrichtung für suchtkranke Menschen<br />

kann Roswitha länger bleiben – ein bis<br />

zwei Jahre. Im Mai <strong>2023</strong> ist sie eingezogen:<br />

„Ich habe hier mein eigenes<br />

Zimmer, helfe beim Hauswirtschaftsdienst<br />

und kann alle fünf Wochen nach<br />

Hause – meine Familie besuchen.“ Das<br />

idyllisch gelegene Haus hat alles, was<br />

© TaMih | olegganko – stock.adobe.com<br />

26


Menschen<br />

TABU?<br />

Lea-mareen Kuhnle<br />

© Lea-Mareen Kuhnle<br />

NEIN, denn:<br />

„Mein Chef hat mich damals unterstützt,<br />

als ich ihm erzählt habe,<br />

dass ich alkoholsüchtig bin und<br />

eine Entgiftung machen werde.“<br />

Roswitha<br />

Kacem<br />

Roswitha Kacem lebt ein Leben<br />

voller Hochs und Tiefs.<br />

Die 62-Jährige war vier mal<br />

verheiratet, hat drei Söhne,<br />

musste viele Schicksalsschläge<br />

erleben und leidet<br />

an einer Alkoholsucht. Bis<br />

zuletzt wohnte sie in Weiden<br />

– aktuell darf sie das<br />

Reha-Zentrum Waldthurn<br />

ihr Zuhause nennen. In der<br />

Einrichtung für suchtkranke<br />

Personen findet sie ihren<br />

Weg zurück ins Leben ohne<br />

Sucht.<br />

Erkrankte zur Rehabilitation benötigen:<br />

einen großen, bunten Garten mit vielen<br />

Sitzmöglichkeiten, Obstbäume und<br />

Gemüsepflanzen, einen Badeweiher in<br />

der Nähe und ausreichend Aktivitäten,<br />

die den Bewohnern einen strukturierten<br />

Tagesablauf ermöglichen und ihnen<br />

dabei helfen, wieder eigenständig zu<br />

leben. Dennoch hatte Roswitha erst im<br />

September wieder einen Rückfall. „Es<br />

ist so schwer von dem fürchterlichen<br />

Alkohol wegzukommen. Man denkt<br />

sich ,drei Schlücke gehen schon’, dann<br />

trinkt man doch mehr und weiß<br />

am nächsten Tag nicht mehr, was<br />

tags zuvor passiert ist.“ Aber:<br />

Roswitha weiß, wie schlecht Alkohol<br />

ist. Wie viel er in ihrem Gehirn<br />

und in ihrem Leben bereits kaputt<br />

gemacht hat. „Ich habe meine Söhne<br />

dadurch so vernachlässigt.“ Ihr Ältester<br />

wuchs bei seinem Vater auf, der<br />

mittlere Sohn bei Roswithas Schwester<br />

und der jüngste bei den Großeltern väterlicherseits.<br />

„Meinen jüngsten Sohn<br />

haben meine anderen beiden Söhne<br />

erst zu meinem 60. Geburtstag wieder<br />

gefunden – da war er 33 Jahre alt“,<br />

erzählt die 62-Jährige.<br />

Über ihre Krankheit zu reden ist<br />

Roswitha besonders wichtig: „Ich habe<br />

drei sehr gute Freundinnen, die schon<br />

immer an meiner Seite sind und auch<br />

mit den Therapeuten hier finden regelmäßig<br />

Gespräche statt.“ Auch ihre<br />

Söhne stehen immer hinter Roswitha<br />

und haben mit der schweren Vergangenheit<br />

abgeschlossen. „Ich will mir<br />

mein Leben nicht weiter kaputt machen.<br />

Ich will meine Söhne mit ihren<br />

Frauen um mich haben, meine Enkelkinder<br />

und meine Urenkelin sehen<br />

können. Das ist mir wichtig und dafür<br />

kämpfe ich.“<br />

27


Menschen<br />

Sexualisierte<br />

Gewalt<br />

Missbrauch<br />

Nora Kellner schweigt<br />

nicht. Vor Jahren wurde sie<br />

Opfer sexualisierter Gewalt.<br />

Eine Tat, die sie bis heute<br />

verändert. Angst. Panikattacken.<br />

Doch Nora kämpft<br />

sich nach der versuchten<br />

Vergewaltigung zurück in ein<br />

glückliches Leben. Mit ihrem<br />

Buch „OpferMacht“ gibt sie<br />

nicht nur sich eine Stimme,<br />

sondern auch anderen Betroffenen.<br />

Dresden, 5 Uhr morgens. Die genaue<br />

Jahreszahl will Nora nicht nennen,<br />

ihr Fall sei dadurch zu identifizierbar.<br />

„Es ist einige Jahre her.“ Die<br />

gebürtige Parksteinerin verlässt eine<br />

WG-Party und fährt mit der Straßenbahn<br />

nach Hause. „Ein Mann hat sich<br />

neben mich gesetzt und seinen Kopf<br />

auf meine Schulter gelegt.“ Daran<br />

erinnert sich die heute 24-Jährige<br />

nicht. Überwachungskameras hatten<br />

die Szene gefilmt, wie sie später bei<br />

der Gerichtsverhandlung erfährt. „Ich<br />

war betrunken. Aber ich erinnere mich,<br />

dass ich an meiner Haltestelle ausgestiegen<br />

bin und Musik gehört habe.“<br />

Was sie nicht bemerkt ist, dass auch<br />

der Mann aussteigt und ihr folgt. Als<br />

sie die Haustür aufsperrt, packt er<br />

sie von hinten. „Er hat meine von der<br />

Hose bedeckte Vulva berührt. Ich habe<br />

Eine Stimme gegen Unrecht<br />

mich gewehrt, aber er hat mich fester<br />

gepackt. Ich hatte physische Schmerzen.“<br />

Die junge Frau schreit, ruft um<br />

Hilfe. „Dann hat er von mir abgelassen<br />

und ist aus dem Haus gelaufen.“<br />

In ihrer Wohnung sackt sie zusammen,<br />

hyperventiliert, ruft schließlich<br />

eine Freundin an, die die Polizei<br />

alarmiert. „Noch in der selben Nacht<br />

standen mehrere Personen in meiner<br />

Wohnung. Krisenintervention. Polizei.<br />

Kriminalpolizei. Ich war komplett überfordert.“<br />

Auch zwei Freundinnen und<br />

ihre Eltern kommen kurze Zeit nach<br />

der Tat. „Meine Eltern haben gesagt,<br />

sie hätten mich noch nie in einem derartigen<br />

Zustand gesehen. Sie haben<br />

sofort überlegt, was man tun kann, um<br />

eine posttraumatische Belastungsstörung<br />

zu verhindern.“ Nora redet lange<br />

mit der Person der Krisenintervention,<br />

„das hat geholfen“. Rückblickend sagt<br />

sie: „Ich hätte langfristig professionelle<br />

Hilfe in Anspruch nehmen sollen.<br />

2022 wurden<br />

insgesamt<br />

118.196<br />

Straftaten gegen<br />

die sexuelle<br />

Selbstbestimmung<br />

polizeilich erfasst.<br />

Ein GroSSteil<br />

der Betroffenen<br />

waren Frauen.<br />

(Statista <strong>2023</strong>)<br />

© TaMih | olegganko – stock.adobe.com<br />

28


Menschen<br />

TABU?<br />

Julia Hammer<br />

NEIN, denn:<br />

„Vielen ist nicht bewusst,<br />

dass sexualisierte Gewalt schon<br />

früh beginnt: Catcalling, Dickpics …<br />

all das überschreitet Grenzen.<br />

Darüber zu sprechen hilft.“<br />

Nora Kellner<br />

Nora Kellner hat einen Bachelor in Politikwissenschaft<br />

und absolviert zurzeit ein Masterstudium<br />

der Gender- und Queer-Studies in<br />

Köln. Die 24-jährige gebürtige Parksteinerin<br />

engagierte sich zudem in der politischen Bildungsarbeit,<br />

unter anderem in Schulen.<br />

© Privat<br />

Mein Umfeld hat versucht, mich aufzufangen.<br />

Das war auch für meine Familie<br />

und meine Freund*innen extrem<br />

belastend, denn in der ganzen Zeit ging<br />

es nur um mich, meine Bedürfnisse.<br />

Aber auch für die war es schwer, was<br />

mir passiert ist und zu sehen, welche<br />

Folgen das für mich hat.“<br />

Die Auswirkungen der Tat<br />

spürt Nora schnell. „Ich habe<br />

versucht zu verdrängen, was<br />

passiert ist, wollte funktionieren.“<br />

Schon am nächsten<br />

Tag geht sie wieder in die Uni<br />

und erleidet dort eine Panikattacke.<br />

Zunehmend leidet<br />

sie an Konzentrationsproblemen<br />

und Panikattacken.<br />

Lange Zeit kann sie nicht alleine<br />

in ihrer Wohnung sein. Auch das<br />

Bus- und Straßenbahnfahren fällt ihr<br />

schwer. „Ich hatte lange Angst, alleine<br />

nach Hause zu gehen. Mich hat immer<br />

jemand begleitet, bis ich mich wieder<br />

alleine getraut habe. Ich musste mich<br />

an das alles erst wieder Schritt für<br />

Schritt herantasten.“ Einige Zeit nach<br />

der versuchten Vergewaltigung erhält<br />

Nora die Nachricht: Ein Tatverdächtiger<br />

sei gefasst. Wie sich herausstellt,<br />

ist der Mann ein Serientäter.<br />

Nora entscheidet sich für eine<br />

Nebenklage, sucht sich eine<br />

Anwältin und bereitet sich auf<br />

den Prozess vor. „Was wird es<br />

mit mir machen, wenn ich dem<br />

Täter gegenübersitze? Ich hatte<br />

so viele Gedanken. Rückblickend<br />

war es für mich gut, dass es die<br />

Verhandlung gab. Ich habe ihm<br />

direkt in die Augen gesehen, das<br />

hat mich aus dem Ohnmachtsgefühl<br />

geholt.“ Unterstützt wird<br />

29


Menschen<br />

sie von ihrer Familie und ihren Freunden.<br />

Die Anklage umfasst mehrere Delikte,<br />

Noras Fall ist eines davon. „Ich<br />

war nicht bei jedem Verhandlungstag<br />

anwesend, aber immer dann, wenn<br />

es mich betroffen hat. Ich hatte das<br />

Glück, dass mir von Anfang an geglaubt<br />

wurde. Bei vielen Opfern ist das nicht<br />

so.“ Am Ende fällt das Urteil: eine<br />

Freiheitsstrafe ohne Bewährung. „Das<br />

Unrecht wurde anerkannt. Das war mir<br />

wichtig. Wichtiger als die Höhe des<br />

Strafmaßes.“<br />

Heute lebt Nora in Köln. „Ich fahre<br />

wieder alleine Bus und Bahn und habe<br />

kaum noch Panikattacken. Doch die Tat<br />

hat nicht nur mein Leben, sondern auch<br />

mich nachhaltig verändert.“ In Gesprächen<br />

mit nahen und fernen Bekannten<br />

öffnet sich die junge Frau. „Plötzlich<br />

haben sich auch mir Betroffene geöffnet,<br />

mir ihre Geschichte erzählt, über<br />

die sie noch nie gesprochen hatten.<br />

Das ist gut, denn es ist immer noch ein<br />

Tabuthema.“ Während des ersten Corona-Lockdowns<br />

denkt sie viel über das<br />

nach, was ihr passiert ist. „Da hatte ich<br />

die Idee, ein Buch zu schreiben. Um für<br />

mich noch einmal alles aufzuarbeiten<br />

– und um auch anderen eine Stimme<br />

zu geben.“ Nora beginnt zu schreiben,<br />

führt viele Gespräche mit ihrer Familie.<br />

„Ich wollte wissen, wie sie sich gefühlt<br />

haben, die Situation aus ihrer Perspektive<br />

sehen.“<br />

Mit ihrem fertigen Buch geht die junge<br />

Autorin auf Lesetour. „Die Reaktionen<br />

waren bisher sehr positiv. Einige haben<br />

gesagt, dass sie endlich ihre eigenen<br />

Erfahrungen einordnen konnten.<br />

Auch cis-Männer* haben mich angesprochen<br />

und über ihre Unsicherheiten<br />

im Umgang mit Frauen gesprochen.<br />

Das war ein schöner Austausch. Ich<br />

habe das Gefühl, dass das Buch in vielen<br />

Menschen etwas ausgelöst hat.“<br />

Doch bis ein kollektives, gesellschaftliches<br />

Umdenken stattfindet, brauche<br />

es noch viele Schritte, ist Nora überzeugt.<br />

„Unsere Gesellschaft ist immer<br />

noch nicht genug sensibilisiert, das<br />

Thema sexualisierte Gewalt immer<br />

noch zu tabuisiert. Vielen ist nicht<br />

bewusst, dass sie schon früh beginnt:<br />

Catcalling, Dickpics … all das überschreitet<br />

Grenzen. Darüber zu sprechen<br />

hilft. Es braucht uneingeschränkte<br />

Solidarität mit den Betroffenen. Ihre<br />

Bedürfnisse müssen im Mittelpunkt<br />

stehen.“ Gleichzeitig sollte jeder sein<br />

eigenes Verhalten hinterfragen: „Habe<br />

ich schon Grenzen überschritten?“<br />

Nora wird sich auch weiterhin dafür<br />

einsetzen, sexualisierte Gewalt zu enttabuisieren.<br />

Und sie wird Betroffenen<br />

weiterhin eine Stimme geben.<br />

„Da hatte ich die Idee, ein Buch<br />

zu schreiben. Um für mich noch<br />

einmal alles aufzuarbeiten – und<br />

um auch anderen eine Stimme<br />

zu geben.“<br />

*„cis“ bezeichnet eine Person, deren Geschlechtsidentität<br />

mit ihrem biologischen Geschlecht<br />

übereinstimmt.<br />

Buchtipp:<br />

Nora Kellner: „OpferMacht – Klartext<br />

reden über sexualisierte Gewalt“<br />

30


GEWALT IN DER BEZIEHUNG:<br />

HIER GIBT ES UNTERSTÜTZUNG<br />

Advertorial<br />

Gewalt in der Beziehung trifft überwiegend<br />

Frauen, über 80 Prozent der Opfer<br />

sind weiblich. Fast jeden dritten Tag<br />

wird in Deutschland eine Frau von ihrem<br />

derzeitigen oder ehemaligen Partner getötet.<br />

Damit es nicht so weit kommt, ist<br />

es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu holen.<br />

Dr. Christiane Bardenheuer, Fachanwältin<br />

für Familienrecht und Mediatorin aus<br />

Weiden, unterstützt seit 1993 betroffene<br />

Frauen dabei, sich aus der Gewaltspirale<br />

zu befreien und sich vor weiteren<br />

Übergriffen zu schützen.<br />

Frau Dr. Bardenheuer,<br />

wo beginnt Gewalt?<br />

Das ist tatsächlich eine der schwierigsten<br />

Fragen überhaupt. Es fängt ja nicht erst<br />

beim Schlagen an, es gibt auch psychische<br />

Formen von Gewalt. Oft ist das ein<br />

schleichender Prozess. Es beginnt mit<br />

Manipulation, Herabwürdigung und<br />

Beleidigungen, geht dann in die nächste<br />

Stufe, in der vielleicht Gegenstände<br />

zerstört werden. Da wird die Vase oder<br />

das Hochzeitsbild gegen die Wand geworfen.<br />

Eine Art Sachgewalt, die der<br />

Frau zeigen soll: „Ich kann dich auch kaputtmachen.“<br />

Psychische Gewalt wird<br />

in der Regel verbal ausgeübt, der Täter<br />

setzt dabei das Opfer mit Beleidigungen<br />

oder Bedrohungen massiv unter Druck.<br />

Zur psychischen Gewalt zählen auch<br />

Stalking, Mobbing und Diskriminierungen.<br />

Das Problem dabei ist, dass diese<br />

Art der Gewalt meist schwerer nachzuweisen<br />

ist.<br />

Was raten Sie betroffenen<br />

Frauen?<br />

Zunächst ist es wichtig, dass die Frau<br />

erkennt, dass das, was gerade in ihrer<br />

Beziehung passiert, nicht in Ordnung<br />

ist. Wenn sie zu mir in die Kanzlei<br />

kommt, hat sie den ersten Schritt schon<br />

mal getan. Bei mir bekommt sie dann<br />

die nötigen Informationen, um eine<br />

Entscheidung treffen zu können. Denn<br />

nicht immer macht es Sinn, dass sofort<br />

eine Anzeige erfolgt oder ein Strafantrag<br />

gestellt wird. Das kann man auch<br />

später noch machen. Zunächst ist es<br />

gut zu wissen, auf was man sich einlässt,<br />

wenn man zu einer Behörde geht.<br />

Es gibt aber nicht nur die strafrechtliche<br />

Schiene, sondern auch die zivilrechtliche.<br />

Hier haben wir das sogenannte<br />

Gewaltschutzgesetz. Das heißt: Die<br />

Frau kann verlangen, dass gerichtlich<br />

durchgesetzt wird, dass sich der gewalttätige<br />

Partner der Wohnung nicht<br />

mehr nähern und auch keinen weiteren<br />

Kontakt zur Frau aufnehmen darf. Hier<br />

gibt es auch ein Eilverfahren, das geht<br />

in der Regel ganz schnell. Wenn man<br />

zum Gericht oder zum Anwalt geht,<br />

kann sogar am gleichen Tag noch eine<br />

Verfügung erlassen werden.<br />

Eine Strafanzeige muss also<br />

nicht gleich erfolgen?<br />

Hier geht es um Delikte wie Beleidigung,<br />

Nötigung, Körperverletzung,<br />

sexueller Missbrauch, Vergewaltigung,<br />

Sachbeschädigung, Stalking – bis hin<br />

zu Mord. Da ist es grundsätzlich natürlich<br />

schon sehr wichtig, dass eine<br />

Strafanzeige gestellt wird und später<br />

der Täter auch verurteilt wird. Das<br />

läuft aber nicht weg. Oft ist es eben<br />

zunächst einmal wichtiger, dass das Opfer<br />

geschützt wird und der Täter aus<br />

der Wohnung kommt. Um das durchzusetzen,<br />

braucht die Frau rechtliche Unterstützung.<br />

Meistens ist sie ja in einer<br />

Auswegsituation, weiß gerade nicht,<br />

wie es weitergehen soll. Deswegen<br />

macht es Sinn, dass sie sich hier Hilfe<br />

holt. Wenn es sehr schnell gehen muss,<br />

kann sie natürlich erst einmal auch ins<br />

Frauenhaus gehen.<br />

Dr. Christiane Bardenheuer<br />

Rechtsanwältin<br />

MEIN TIPP<br />

Hat man erkannt, dass es Gewalt<br />

in der Beziehung gibt, geht es erst<br />

einmal darum, die Gewaltspirale zu<br />

unterbrechen. Die Hemmschwelle,<br />

in einem solchen Fall einen Anwalt<br />

oder eine Anwältin aufzusuchen,<br />

ist oft erst einmal groß. Man muss<br />

aber sagen: Wir Anwälte unterliegen<br />

nicht nur der Verschwiegenheitspflicht,<br />

wir sind auch immer<br />

parteiisch und vertreten die Interessen<br />

der Betroffenen. Das bedeutet:<br />

Man hat erst einmal jemanden an<br />

seiner Seite. Ich habe die Erfahrung<br />

gemacht, dass das oft schon sehr<br />

helfen kann.<br />

DR. BARDENHEUER<br />

RECHTSANWÄLTIN<br />

DR. 92637 BARDENHEUER<br />

Weiden • Erhardstr. 10<br />

RECHTSANWÄLTIN<br />

(0961) 419 515<br />

92637 Weiden •<br />

info@kanzlei-bardenheuer.de<br />

Erhardstr. 10<br />

<br />

www.kanzlei-bardenheuer.de<br />

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© privat


Glücks-Bote<br />

vitalität &<br />

beauty<br />

Du fühlst dich gerade<br />

glücklich und motiviert?<br />

Wunderbar! Dann ist dein<br />

Dopamin-Haushalt im<br />

Gleichgewicht.<br />

Das Hormon Dopamin ist einer der entscheidenden<br />

Botenstoffe für unser Wohlbefinden.<br />

Er fördert den inneren Antrieb<br />

und ist dafür verantwortlich, dass wir uns<br />

gut und ausgeglichen fühlen. Ist der<br />

Dopaminspiegel ausgeglichen, fällt es<br />

leichter, Ziele zu verfolgen. Das hat<br />

einen einfachen Grund: Einmal freigesetzt,<br />

sorgt Dopamin im Gehirn für<br />

einen Belohnungseffekt.<br />

Mögen<br />

auf den<br />

ersten<br />

Blick<br />

Wer schön sein will ...<br />

2022 führten deutsche<br />

Ärzte ganze<br />

80.244 Mal<br />

eine Fettabsaugung durch.<br />

Die häufigste<br />

Schönheits-OP 2022.<br />

© Beaunitta Van Wyk/peopleimages.com - stock.adobe.com<br />

Sieben<br />

Sekunden<br />

dauert es, bis wir entscheiden, ob wir eine<br />

Person, der wir das erste Mal begegnen,<br />

mögen oder nicht.<br />

Illustrationen: © Victor, NikWB, salim138, davooda – stock.adobe.com


„Ein gesunder<br />

Geist wohnt<br />

in einem<br />

gesunden<br />

Körper.“<br />

Diesen Grundsatz lebten<br />

die Deutschen 2022.<br />

Rund 14,27 Millionen<br />

Personen gaben an,<br />

mehrmals wöchentlich<br />

Sport zu treiben.<br />

Im Jahr zuvor waren es<br />

laut einer Hochrechnung<br />

etwa 12,84 Millionen.<br />

Mehrmals im Monat waren<br />

etwa 15,17 Millionen<br />

Deutsche sportlich aktiv.<br />

Ganze 24 Jahre unseres<br />

Lebens verbringen wir durchschnittlich<br />

mit Schlafen.<br />

Sport an der<br />

frischen Luft oder<br />

im Fitnessstudio?<br />

79 %<br />

Outdoor-Sport<br />

21 %<br />

Indoor-Sport<br />

Abnehmen<br />

mit Genuss<br />

Er ist lecker und ein wahrer Wachmacher:<br />

Kaffee. Doch das Bohnengetränk kann noch<br />

mehr. Es hilft beim Abnehmen, denn das enthaltene<br />

Koffein hat einen positiven Effekt<br />

auf den Stoffwechsel. Doch Vorsicht: Nur<br />

schwarzer Kaffee hilft, alle anderen Varianten<br />

mit Milch, Zucker oder Sirup sind echte<br />

Kalorienbomben.<br />

Zum Vergleich: Eine Tasse schwarzer<br />

Kaffee enthält etwa vier Kalorien, ein Cappuccino<br />

um die 80 und ein Latte Macchiato<br />

sogar um die 200 Kalorien. Und natürlich<br />

gilt auch: Kaffee bringt nichts in Sachen Abnehmen,<br />

wenn man nicht auf Chips, Kuchen<br />

und Fast Food verzichtet.<br />

Quellen: statista


Vitalität<br />

Mut zur (Zahn-)<br />

Lücke<br />

Elton John, Madonna, Vanessa<br />

Paradis, Elijah Wood und Ronaldo …<br />

sie alle haben sie. Sie alle macht<br />

sie einzigartig: die Zahnlücke.<br />

Doch nicht nur Stars beweisen<br />

Mut zur Lücke. Doch wie entsteht<br />

sie? Alles rund um den kleinen,<br />

charmanten Makel.<br />

© New Africa – stock.adobe.com<br />

Julia Hammer<br />

Die Einen lieben sie, die Anderen hassen<br />

sie: Zahnlücken. Bei kaum einem<br />

anderen ästhetischen Thema scheiden<br />

sich die Geister so sehr wie bei der<br />

Zahnlücke. Ist sie nun ein Schönheitsideal<br />

oder doch ein störender Makel?<br />

Egal, wie das Urteil ausfällt – manche<br />

Betroffene fühlen sich mit der Lücke<br />

unwohl. Doch es gibt Möglichkeiten, sie<br />

dauerhaft zu schließen.<br />

So entsteht die Lücke<br />

Die Ursachen für die kleine Lücke zwischen<br />

den Schneidezähnen sind vielfältig.<br />

Sie können erblich bedingt sein. Ein<br />

Diastema, wie die Lücke in Fachkreisen<br />

genannt wird, kann zudem durch<br />

ein zu tief sitzendes Lippenbändchen<br />

verursacht werden. Auch ein fehlender<br />

Zahn, verursacht durch beispielsweise<br />

einen Unfall, kann ein Auslöser sein.<br />

Gibt es viele kleine Lücken, nennt man<br />

das Lückenstand.<br />

Grundsätzlich unterscheiden<br />

Experten zwischen:<br />

Zahnwechsel: Die Entstehung einer<br />

Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen<br />

bei Kindern während des Wechsels<br />

34


Vitalität<br />

von Milchzähnen zu den bleibenden<br />

Zähnen. Der Grund: Der Kiefer wächst<br />

schneller, als die bleibenden Zähne<br />

durchbrechen. Doch es gibt keinen Anlass<br />

zur Sorge. In den meisten Fällen<br />

schließt sich der Spalt im Alter von<br />

sieben bis neun Jahren wieder automatisch,<br />

sobald die seitlichen Schneidezähne<br />

durchbrechen.<br />

Das echte Diastema: Das echte Diastema<br />

ist eine erblich bedingte Zahnlücke.<br />

Sie wird sich nicht selbstständig<br />

zurückbilden. Die Lücke kann entweder<br />

an den oberen, als auch an den unteren<br />

Schneidezähnen entstehen. Auslöser<br />

ist ein zu tief ansetzendes Lippenbändchen<br />

an der Innenseite der Lippe.<br />

Das unechte Diastema: Das unechte<br />

Diastema entsteht durch ein Missverhältnis<br />

zwischen der Kieferbreite und<br />

der Zahngröße. Das Problem ist dabei<br />

meist ein Raumüberschuss im Kiefer.<br />

Das bedeutet, dass der Zahnbogen so<br />

groß ist, dass er von den Zähnen nicht<br />

komplett ausgefüllt werden kann. Anders<br />

als beim echten Diastema kann<br />

die Lücke an jeder Stelle im Kiefer auftreten.<br />

So kann es vorkommen, dass<br />

die seitlichen Schneidezähne nicht<br />

angelegt sind und somit völlig fehlen.<br />

In diesem Fall würde sich eine große<br />

Lücke zwischen den vorderen Schneidezähnen<br />

bilden.<br />

Auf Zeichen achten<br />

Grundsätzlich ist eine Zahnlücke ein<br />

rein ästhetisches Problem. Allerdings<br />

sollte sie behandelt werden, wenn sie<br />

sich negativ auf die Artikulation auswirkt.<br />

Das betrifft nicht nur Kinder.<br />

Auch bei Erwachsenen können Schwierigkeiten<br />

bei der Aussprache entstehen.<br />

Selbst dann, wenn sie schon seit Jahren<br />

eine Zahnlücke haben.<br />

Von Spange bis Schiene<br />

Anders als bei Kindern werden sich bei<br />

Erwachsenen vorhandene Zahnlücken<br />

nicht mehr von selbst schließen, da<br />

der Kiefer ausgewachsen ist. Doch es<br />

gibt Behandlungsmöglichkeiten, um den<br />

kleinen Makel zu beseitigen. Neben der<br />

Korrektur des Lippenbändchens kann<br />

die Lücke durch eine Verbreiterung der<br />

Zähne geschlossen oder kaschiert werden.<br />

Dafür eignen sich:<br />

Veneers: Die hauchdünnen Keramikschalen<br />

werden mit einem Spezialkunststoff<br />

dauerhaft an den Schneidezähnen<br />

befestigt. Sie bilden die<br />

Oberfläche der Zähne perfekt nach,<br />

wodurch sie ungewollte Schönheitsmakel<br />

bestens kaschieren. Das Besondere:<br />

Das Ergebnis wirkt ganz natürlich und<br />

strahlend schön.<br />

Zahnspangen: Um eine Zahnlücke<br />

dauerhaft zu schließen, bieten sich<br />

Zahnspangen bestens an. Sie bringen<br />

die Zähne inklusive Zahnwurzeln<br />

in die richtige Position. Noch immer<br />

schrecken vor allem Erwachsene vor<br />

der Spange zurück. Doch keine Sorge.<br />

Inzwischen gibt es Modelle, die von außen<br />

kaum mehr sichtbar sind.<br />

Zahnschienen: Durch die sogenannten<br />

Aligner lassen sich Lücken schonend<br />

schließen. Besonders wichtig ist vielen<br />

Patienten, dass sie während des Schließungsprozesses<br />

in ihrem (beruflichen)<br />

Alltag nicht beeinträchtigt werden. Das<br />

ist mit den Zahnschienen gegeben.<br />

Millimeter für Millimeter<br />

Wie schnell sich eine Lücke schließt,<br />

hängt von ihrer Größe und der Behandlung<br />

ab. Grundsätzlich sollten sich<br />

Patienten auf einen Lückenschluss von<br />

0,5 bis 1 Millimeter pro Monat einstellen.<br />

ZAHNARZTPRAXIS<br />

Dr. Martina Thaller<br />

Asylstraße 11 | 92637 Weiden<br />

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Vitalität<br />

Lea-mareen kuhnle<br />

Dass sich dein Menstruationszyklus auf deine Stimmung<br />

auswirken kann, ist dir bestimmt bekannt. Der Zusammenhang<br />

zwischen dem weiblichen Zyklus und der<br />

richtigen Ernährung sowie passgenauem Sport ist größer<br />

als er vermuten lässt. Das Wissen darüber kannst du<br />

nutzen, um deine Periodenbeschwerden zu verringern<br />

und deine Leistungsfähigkeit zu optimieren.<br />

Der Zyklus jeder Frau ist in vier verschiedene<br />

Phasen unterteilt. Diese<br />

Phasen bringen unterschiedliche hormonelle<br />

und körperliche Veränderungen<br />

mit sich. Einen Aufschwung erfährst<br />

du vor dem Eisprung. Nach dem<br />

Eisprung sinken die Hormone wieder,<br />

bis sie nach der Menstruation wieder<br />

steigen. Zum besseren Verständnis<br />

werden die vier Zyklusphasen in den<br />

Jahreszeiten dargestellt. Dabei wird<br />

von einem regulären Zyklus mit 28<br />

Tagen ausgegangen – alles zwischen<br />

23 und 35 Tagen gilt aber dennoch als<br />

normal.<br />

Winter:<br />

Menstruationsphase (Tag 1 - 5)<br />

In dieser Phase wird die Gebärmutterschleimhaut<br />

abgestoßen, was die<br />

Menstruation auslöst. Die Hormone<br />

Östrogen und Progesteron sind auf<br />

einem niedrigen Niveau und es kommt<br />

zu einer niedrigschwelligen Entzündungsreaktion.<br />

Ebenso ist die Zahl<br />

der weißen Blutkörperchen gering.<br />

Das wiederum erhöht das Risiko auf<br />

Krankheiten.<br />

Ernährung: Durch den hohen Blutverlust<br />

solltest du in dieser Phase<br />

vor allem eisenhaltige Lebensmittel<br />

essen. Grünes Gemüse und Bohnen<br />

sind perfekt. Auch entzündungshemmende<br />

Gemüsesorten, Nüsse, Saaten<br />

oder auch Chiasamen und Fisch mit<br />

viel Omega-3-Fettsäuren können deine<br />

Periodenschmerzen verringern.<br />

Sport: Während der Menstruation<br />

sind Frauen häufig schlapp und etwas<br />

schwächer als sonst. Auch Periodenschmerzen<br />

und schlechter Schlaf<br />

können hinzukommen. Zudem sind<br />

der Blutdruck und der Puls niedriger.<br />

In dieser Zeit sind Frauen nicht sehr<br />

leistungsfähig und so solltest du (je<br />

nach Empfinden) weniger intensiv und<br />

eher locker trainieren. Hier kannst du<br />

Stretching, Yoga oder Pilates ausüben.<br />

Diese Sportarten können zusätzlich<br />

mögliche Unterleibs- und Rückenschmerzen<br />

verringern. Auch lockeres<br />

Ausdauertraining, Schwimmen oder<br />

leichtes Radfahren können in dieser<br />

Phase genau richtig sein und deinen<br />

Kopf frei machen.<br />

Frühling:<br />

Follikelphase (Tag 6 - 14)<br />

Nun steigt das Östrogen wieder an und<br />

die Gebärmutterschleimhaut wächst.<br />

Du fühlst dich nun energiegeladener<br />

und hast eine höhere Schmerztoleranz.<br />

Sport und andere körperliche<br />

Aktivitäten fallen dir in dieser Phase<br />

leichter. Gleichzeitig<br />

bist du leistungsfähiger,<br />

motivierter und<br />

kreativer.<br />

Ernährung: Um deinen höheren Energiebedarf<br />

zu decken, solltest du nun<br />

besonders viele Kohlenhydrate in deine<br />

Ernährung einbauen. Beeren, Mandeln<br />

und Avocados unterstützt dein Bindegewebe,<br />

da sie viel Kollagen enthalten.<br />

Zudem sind jetzt auch Vitamin C und<br />

Eiweiß in deiner Ernährung wichtig.<br />

Eier, Hüttenkäse, Erdnussbutter oder<br />

mageres Fleisch helfen dir nach intensiven<br />

Training, Muskeln aufzubauen<br />

und diese zu regenerieren. Der Stoffwechsel<br />

befindet sich in dieser Phase<br />

in einer anabolen Situation. Das heißt,<br />

er ist aufbauend und unterstützt die<br />

Verdauung der Nahrung besser.<br />

Sport: Durch die höhere Energie und<br />

die bessere Ausdauer ist das die beste<br />

Zeit für intensive Workouts, Ausdauersport,<br />

Intervalltraining sowie Krafteinheiten.<br />

Der Muskelaufbau funktioniert<br />

nun besser, weshalb die Sporteinheiten<br />

besser adressiert werden können.<br />

Gleichzeitig regenerieren die Muskeln<br />

schneller. Zudem ist in dieser Phase<br />

die Basalttemperatur niedriger, weshalb<br />

du nun Sport in der Hitze besser<br />

ausgleichen kannst.<br />

© Marina Zlochin – stock.adobe.com<br />

36


Vitalität<br />

Ein ganzes Jahr:<br />

Der weibliche<br />

Zyklus<br />

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Frauen! Nutzen Sie den natürlichen Rhythmus Ihres Körpers!<br />

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Sommer:<br />

Eisprung (rund um Tag 14)<br />

Beim Eisprung wird ein reifes Ei aus<br />

dem Eierstock freigesetzt. Dies ist der<br />

fruchtbarste Zeitpunkt in deinem Zyklus.<br />

Das heißt, dass hier die Chancen<br />

besonders hoch sind, schwanger zu<br />

werden. Zudem steigt dein Hormonspiegel<br />

und du bist am leistungsfähigsten.<br />

Die Hormone Östrogen und<br />

Testosteron sowie deine Energie und<br />

Laune sind auf ihrem Höhepunkt. Mit<br />

dem Eisprung steigt dann die Körpertemperatur<br />

und auch dein Puls.<br />

Ernährung: Jetzt ist es besonders<br />

wichtig ballaststoffreich und Nahrung<br />

mit vielen Antioxidantien zu essen.<br />

Buntes Obst und Gemüse mit viel Kalzium<br />

ist zudem wertvoll. Gleichzeitig<br />

solltest du ab dem Eisprung auf entzündungsfördernde<br />

Nahrung verzichten.<br />

Hierzu zählen rotes Fleisch oder<br />

auch Milchprodukte. Stattdessen kann<br />

fettreicher Fisch und andere Meeresfrüchte<br />

helfen, deine Entzündungen<br />

und deine Periodenkrämpfe zu minimieren.<br />

Auch der Blutzuckerspiegel<br />

kann ab nun schwanken. Hier hilft eine<br />

proteinreiche Ernährung.<br />

Sport: Auf Grund der gestiegenen<br />

Östrogene in dieser Phase hast du jetzt<br />

besonders viel Power. Krafttraining ist<br />

deshalb noch effektiver als vor dem Eisprung.<br />

Die Östrogene haben einen anabolen<br />

Effekt – sie sind also aufbauend.<br />

Auch deine Ausdauer ist jetzt besser.<br />

<strong>Herbst</strong>:<br />

Lutealphase (Tag 15 - 28)<br />

In dieser Phase steigt das Progesteron<br />

wieder an und dein Körper bereitet sich<br />

auf eine mögliche Schwangerschaft<br />

vor. Das Ei wird vom Körper absorbiert,<br />

falls es nicht befruchtet wurde.<br />

Anschließend fällt der Östrogen- und<br />

38<br />

Progesteronspiegel sehr schnell, die<br />

Gebärmutterschleimhaut löst sich ab<br />

und die Menstruationsphase beginnt.<br />

Nun bist du nur wenig belastungs- und<br />

stressresistent.<br />

Ernährung: Diäten und unregelmäßiges<br />

Essen können sich negativ auf die<br />

Schmerzen während der Menstruation<br />

auswirken. Außerdem haben Frauen<br />

in dieser Phase besonders Heißhunger<br />

auf Zucker und Kohlenhydrate. Eine<br />

ausgewogene Ernährung mit gesunden<br />

Fetten, komplexen Kohlenhydraten wie<br />

Vollkorn und Proteinen ist nun besonders<br />

wichtig. Diese gleichen Blutzuckerschwankungen<br />

aus und zügeln<br />

deinen Heißhunger. Beachte, dass dein<br />

Körper in dieser Zeit mehr Kilokalorien<br />

am Tag verbraucht.<br />

Sport: Jetzt ist viel Ruhe nötig. Du<br />

solltest deinen Körper nicht zusätzlich<br />

durch Intervalltraining starken<br />

Schwankungen aussetzen, da sonst die<br />

Periodenschmerzen stärker ausfallen<br />

können. Yoga, Spazieren oder Brustschwimmen<br />

tun dir nun gut. Außerdem<br />

ist Training in dieser Phase besonders<br />

anstrengend und weniger effektiv. Der<br />

Stoffwechsel ist nun katabol, also muskelabbauend.<br />

Periodenkalender<br />

kann helfen<br />

Du solltest immerzu auf die Signale<br />

deines Körpers achten und<br />

deine Ernährung und dein Sportpensum<br />

nach deinem körperlichen<br />

und mentalen Befinden richten.<br />

Hier kann dir auch eine Mentruations-App<br />

oder ein Periodenkalender<br />

dabei helfen, Muster zu erkennen<br />

und deine Wochen zu planen.<br />

So lässt sich deine Gesundheit optimieren<br />

und deine Leistung seigern.


Rubrik vitalität<br />

Fakten & Wissenswertes<br />

BÜRO & RÜCKEN<br />

Rund 68<br />

Prozent<br />

der Angestellten, die von Zuhause aus arbeiten,<br />

klagten 2022 über Rücken-, Kopf-, oder<br />

Gelenkschmerzen. Symptome, die durch<br />

Verspannungen in Folge schlechter Körperhaltung<br />

oder wenig Bewegung verursacht<br />

werden, sind dabei am häufigsten.<br />

Quelle: statista <strong>2023</strong><br />

Lea-mareen kuhnle<br />

Der ergonomische<br />

Arbeitsplatz:<br />

• Höhenverstellbarer Stuhl sowie<br />

Schreibtisch.<br />

• Bildschirm, Tastatur und Stuhl gerade<br />

zum Schreibtisch ausrichten.<br />

• Schultern und Oberarme müssen<br />

entspannt sein.<br />

Bewegung<br />

statt<br />

schmerzen<br />

Vor allem Angestellte, die im Sitzen arbeiten,<br />

sind von Bewegungsmangel, falscher<br />

Haltung und Schmerzen im Rücken<br />

sowie Nacken betroffen. Deshalb ist es<br />

besonders wichtig, seinen Arbeitsplatz<br />

ergonomisch auszustatten und zu optimieren<br />

– vor allem der Schreibtisch und<br />

der Bürostuhl nehmen dabei eine wichtige<br />

Rolle ein. So sind höhenverstellbare<br />

Tische und Stühle im Büro, aber auch im<br />

Homeoffice von Vorteil. Wenn dies nicht<br />

möglich ist, ist regelmäßige Bewegung<br />

wichtig. Dazu zählen der Toilettengang,<br />

der Weg zum Drucker und in die Küche<br />

sowie ein Spaziergang oder Dehnübungen<br />

in der Mittagspause. Auch ein<br />

Gymnastikball, ein Laufband oder ein<br />

Desk Bike für den Schreibtisch bringen<br />

haltungstechnisch Abwechslung im Arbeitsalltag.<br />

• Oberarme und Unterarme bilden<br />

einen rechten Winkel und liegen<br />

auf dem Tisch auf.<br />

• Abstand zwischen Augen und<br />

Bildschirm sollte zwischen 50 und<br />

70 Zentimeter sein.<br />

• Bildschirm sollte nur so hoch sein,<br />

dass man über den oberen Rand<br />

hinweg schauen kann.<br />

Die Erkrankung des Rückens und der<br />

Wirbelsäule waren 2022 der Grund für etwa<br />

6,6 Prozent<br />

aller Arbeitsunfähigkeitstage.<br />

Quelle: statista <strong>2023</strong><br />

Laut der TK-Bewegungsstudie haben sich rund<br />

59 Prozent<br />

der befragten Frauen 2022 im Homeoffice<br />

weniger bewegt als im Büro.<br />

Quelle: statista <strong>2023</strong><br />

39<br />

© Andrey Popov | PaleStudio | M.Style – stock.adobe.com


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sich durch Wellenschnitte perfekt an, da Nacken und Schulter exakt<br />

so liegen, dass die Halswirbelsäule ihre natürliche Form behält. Da Verspannungen<br />

oft die Folge des hektischen Alltags sind, ist es wichtig, die<br />

Muskulatur nachts zu lösen. Das gelingt durch eine anatomisch perfekte<br />

Lagerung von Kopf und Nacken, wodurch sich die Wirbelsäule in Seitenlage<br />

gerade, in Rückenlage in der doppelten S-Schwung-Position befindet.<br />

Eine gesunde Haltung – für einen gesunden Schlaf.<br />

Damit sich der Nacken im Schlaf entspannen kann, müssen Schulter und<br />

Kopf so liegen, dass die Halswirbelsäule ihre natürliche Form behält.<br />

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Bei optimaler Kissenhöhe in Seitenlage liegt die Wirbelsäule gerade<br />

In Rückenlage zeigt die Wirbelsäule den charakteristischen<br />

Doppel-S-Schwung<br />

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Beauty<br />

Isabell-Katrin Diehl<br />

Festtags<br />

Schritt für Schritt<br />

Make-UP<br />

Du möchtest mehr Glitzer?<br />

Kein Problem. Trage Glitzerpartikel<br />

auf den Innen- und Außenwinkel<br />

deiner Augenpartie auf.<br />

Frostig schöne Looks für Weihnachts- und<br />

Neujahrsfeiern und die Silvesterparty.<br />

Eisiger Schimmer<br />

Schritt 1) Gesichtspflege: Bereite deine Haut für das Make-up vor.<br />

Schritt 2) Primer: Schaffe eine Basis und ebne deine Hautoberfläche.<br />

Schritt 3) Foundation: Arbeite deine Foundation von der Mitte nach<br />

außen hin in die Haut ein. Concealer kann punktuell verwendet werden,<br />

um Augenschatten oder Rötungen abzudecken. Auf den Augenlidern<br />

sorgt er für eine gute Grundierung.<br />

Schritt 4) Contouring: Hebe die Konturen deiner Gesichtsform mit<br />

einem matten Bronzer hervor: unterhalb der Wangenknochen, um<br />

den Haaransatz, an den Nasenaußenseiten und dem Kinn. Mit<br />

einem passenden Pinsel verblenden und mit Puder abmattieren.<br />

Schritt 5) Augenbrauen: Bringe sie mit einem kleinen Kamm in<br />

Form und style sie mit passenden Produkten.<br />

Schritt 6) Augen-Make-up: Als Basis einen leichten Braunton<br />

verwenden. Diesen sowohl auf dem oberen Augenlied, als<br />

auch am unteren Wimpernkranz auftragen und verblenden.<br />

Silber-metallischen Lidschatten großflächig auf dem beweglichen<br />

Lid verteilen. Ein dunkleres Grau von außen nach<br />

innen mit dem Silber verschmelzen lassen.<br />

Schritt 7) Kajal: Fahre den oberen Wimpernkranz nach<br />

und lass den Strich am unteren Kranz zur Mitte sanft<br />

auslaufen.<br />

Schritt 8) Mascara: Wimpern mit einer Wimpernzange<br />

voluminöser zaubern und mit Maskara tuschen.<br />

Schritt 9) Blush/Rouge: Gebe warmes Rosa auf<br />

den höchsten Punkt der Wangenknochen.<br />

Schritt 10) Lippenstift: Greife den Rouge-Ton auf.<br />

Schritt 11) Highlighter: Kühl metallischen Schimmer<br />

über den Wangenknochen, im Augeninnenwinkel,<br />

unter den Brauen, auf der Nasenspitze und<br />

auf das Lippenherz setzen.<br />

Finish für eine lange Partynacht:<br />

Fixier-Spray. Es festigt dein Make-up<br />

und schützt vor dem Verschmieren.<br />

© DragonFly | Oleg Gekman | Jacob Lund | Jacob Lund – stock.adobe.com


Beauty<br />

Frostiges Blau<br />

Schritt 1) Reinigung: Pflege<br />

deine Gesichtshaut vor<br />

dem Schminken.<br />

Schritt 2) Primer: Verfeinere<br />

dein Hautbild.<br />

Schritt 3) Make-up: Für die<br />

kühleren Tage eignet sich<br />

sowohl beim Primer, als auch<br />

bei der Foundation ein feuchtigkeitsspendendes<br />

Produkt.<br />

Schritt 4) Countouring:<br />

Definiere deine Gesichtsform.<br />

Schritt 5) Augebrauen: Style<br />

sie mit einem Kamm und einem<br />

Stift.<br />

Schritt 6) Augen-Make-up: Mit Concealer oder Primer eine Basis für den Lidschatten<br />

schaffen. Hoch-pigmentierten blauen Lidschatten großflächig auf das<br />

bewegliche Lid bis zur Lidfalte auftragen. Hierfür eignet sich eine flüssige<br />

Textur. Lidschatten wie einen Eyliner-Schwung auslaufen lassen. Setze anschließend<br />

Highlights am inneren Augenwinkel und am unteren Wimpernkranz.<br />

Schritt 7) Mascara: Wimpern mit tiefen Schwarz tuschen. Für extra Glam<br />

kannst du einzelne Wimpern aufkleben.<br />

Schritt 8) Leichter Blush/Rouge: Zum kühlen Blauton harmoniert ein warmer<br />

Pfirsichton – bei dunklerer Haut. Bei kühlerem Teint passt sanftes Koralle.<br />

Schritt 9) Lippen: Halte sie natürlich in einem Nudeton und trage Lipgloss auf,<br />

wenn du willst, dass sie voller wirken.<br />

Schritt 10) Highlighter: Setze mit leicht goldenem Schimmer Glanzpunkte.<br />

Das I-Tüpfelchen des Looks: Die Nägel in der gleichen Farbe oder einem<br />

Farbton aus der Farbfamilie lackieren.<br />

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Trends:<br />

Neben den metallischen Akzenten zeigt das Trendbarometer<br />

im <strong>Herbst</strong> und Winter auf dunkle Lippen: Beerentöne inklusive<br />

Lipgloss und sogar Schwarz wurden auf den Laufstegen<br />

gesichtet. Die Brauen hingegen werden heller gefärbt.<br />

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Passend zu den gefärbten Lippen zeigen die Fashionshows<br />

romantische Gothic-Looks oder verwaschene Smokey Eyes.<br />

Magst du es etwas dezenter? Dann versuche dich an Pastellfarben<br />

oder dem „Wet Glow“. Dabei wird statt zur Foundation<br />

lieber zur getönten Tagescreme gegriffen. Ein Glanz auf der<br />

Haut ist dabei durchaus erwünscht und auch die Mascara<br />

bleibt ungenutzt im Mak-up-Täschchen.<br />

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43


Rubrik<br />

leben<br />

Von wegen<br />

Frühlingsgefühle<br />

…<br />

Die Herzen schlagen im Frühling am höchsten?<br />

Falsch! Das fanden Forscher der Universität<br />

Bretagne-Sud nun heraus. Laut einer<br />

Studie fällt es uns im Sommer am leichtesten,<br />

uns zu verlieben. Denn es gibt einen direkten<br />

Zusammenhang zwischen dem Wetter und<br />

dem menschlichen Verhalten. So seien Flirts<br />

deutlich vielversprechender, wenn die Sonne<br />

scheint.<br />

Im Auftrag des Wissenschaftlers sprachen<br />

junge Männer in einer Fußgängerzone Frauen<br />

an und fragten nach der Telefonnummer.<br />

Schien die Sonne, lag die Erfolgsquote bei<br />

22 Prozent. Bei gleicher Temperatur und bedecktem<br />

Himmel sank sie auf 14 Prozent.<br />

Mr. und Mrs. Right<br />

Hoffen wir also, dass die graue Jahreszeit<br />

schnell vorbeigeht und es endlich wieder<br />

Zeit für die ganz großen Gefühle wird.<br />

© Drobot Dean (2) – stock.adobe.com<br />

Laut einer Studie führen Männer und<br />

Frauen in Deutschland durchschnittlich<br />

3,8 Beziehungen in ihrem Leben. Knapp<br />

jeder Siebte, das entspricht 15 Prozent,<br />

hatte eigenen Angaben zufolge hingegen<br />

schon über sechs Beziehungen, darunter<br />

vor allem 40 bis 49-Jährige.<br />

29 Prozent<br />

der Deutschen sind mit ihrer derzeitigen<br />

beruflichen Situation zufriedener als vor<br />

Corona. Das betrifft vor allem die Generation<br />

Z und Y: Mehr als jeder Dritte der 18 bis<br />

35-Jährigen gibt an, dass sie heute glücklicher<br />

in ihrer Arbeit sind als vor der Pandemie.<br />

© Illustrationen: Sir.Vector, Carl, 4zevar - stock.adobe.com | Isabell-Katrin Diehl<br />

44


Rubrik<br />

Eiskalt<br />

mitfiebern<br />

Im Sommer ist es Fußball,<br />

doch bei welcher Wintersportart<br />

fiebern die<br />

Deutschen am liebsten mit?<br />

Biathlon 29 %<br />

Skispringen 19 %<br />

Eiskunstlauf 12 %<br />

Eishockey 11 %<br />

Ski Alpin 9 %<br />

Einzigartiger Biss<br />

Wir sind unverwechselbar.<br />

Nicht nur unser Fingerabdruck<br />

ist einzigartig,<br />

sondern auch unser<br />

Gebiss. Keine Zahnaneinanderreihung<br />

gleicht<br />

der eines anderen.<br />

Rund 270 000<br />

Deutsche<br />

packten 2022 ihr Hab und Gut und<br />

wanderten aus. Die am häufigsten<br />

genannten Gründe für den Schritt in<br />

ein neues Leben: ein günstigerer Lebensunterhalt,<br />

weniger Bürokratie,<br />

besseres Wetter und ein entspannterer<br />

Lebensstil.<br />

Taktvoll<br />

glücklich<br />

Musik macht glücklich. Das ist keine große<br />

Überraschung. Doch welche Art von Musik<br />

macht uns so richtig happy? Das fanden<br />

Forscher nun heraus. Die Antwort: Es<br />

kommt auf den Beat an. Liegt das Tempo bei<br />

mindestens 150 Beats pro Minute, versorgt<br />

der Song unser Gehirn mit neuer Energie.<br />

Die Folge: Die Laune steigt und wir fühlen<br />

und motivierter. Bekannte Beispiele sind<br />

der Queen-Hit „Don’t Stop me now“ und<br />

„Dancing Queen“ von ABBA.<br />

Achtung Ohrwurm<br />

You can dance,<br />

you can jive.<br />

Having the time of your life, ooh.<br />

See that girl,<br />

watch that scene.<br />

Dig in the Dancing Queen.<br />

Quellen: statista<br />

45


Oberpfäl<br />

Aus aller Welt<br />

© Alina.Alina – stock.adobe.com<br />

46


Leben<br />

zerinnen<br />

Rund<br />

168.500<br />

Menschen wurden<br />

in Deutschland 2022<br />

eingebürgert.<br />

(Quelle: Destatis)<br />

Frauen erzählen, warum<br />

sie in der Oberpfalz ihre<br />

neue Heimat gefunden<br />

haben.<br />

Die <strong>Oberpfälzerin</strong>nen sind einzigartig.<br />

Talentiert. Engagiert.<br />

Sie sind vielfältig. In ihren Interessen.<br />

Ihren Sichtweisen. Ihrer<br />

Art zu leben. Und sie sind international.<br />

Vier Frauen erzählen,<br />

warum sie eine neue Heimat in<br />

der Oberpfalz gefunden haben.<br />

Japan. Australien. Österreich. Nigeria.<br />

Orte, von denen wir Oberpfälzer als Urlaubsziele<br />

träumen. Vier Frauen hat es<br />

aus diesen Ländern in die Region gezogen.<br />

Und sie sind geblieben, nennen die<br />

Oberpfalz heute ihre neue Heimat. Sie<br />

alle haben sich ein Leben aufgebaut, ein<br />

soziales Umfeld, ihre berufliche Erfüllung,<br />

ihr Glück. Ihre Beweggründe sind<br />

so unterschiedlich wie ihre ganz persönlichen<br />

Geschichten. Hier erzählen sie,<br />

warum sie in die Oberpfalz gekommen<br />

sind, mit welchen Anfangsschwierigkeiten<br />

sie zu kämpfen hatten, was sie an<br />

der Region fasziniert und was sie sich<br />

für ihre Zukunft wünschen.<br />

4<br />

1,6<br />

Julia Hammer<br />

2022 wurden bundesweit<br />

65.900<br />

Anerkennungsverfahren<br />

bearbeitet.<br />

(Quelle: Statistisches Bundesamt)<br />

In der Oberpfalz<br />

leben aktuell<br />

198.000<br />

Personen mit<br />

Migrationshintergrund.<br />

Etwa die Hälfte<br />

davon sind<br />

Frauen.<br />

(Quelle: Statistik Bayern )<br />

In Bayern lebten<br />

2021 rund<br />

Millionen<br />

Frauen mit Migrationshintergrund.<br />

Das entspricht<br />

etwa 26 Prozent<br />

der Bevölkerung.<br />

(Quelle: Statistik Bayern)<br />

47


Leben<br />

Lea-mareen Kuhnle<br />

Evelyn Eckert<br />

Nigeria<br />

Herkunft: Nigeria<br />

Neue Heimat: Bruck i.d.OPf.<br />

Alter: 36 Jahre<br />

Beruf: Stylistin<br />

© Privat<br />

Chaotisch. Laut. Über 20 Millionen<br />

Einwohner. Lagos, die zweitgrößte<br />

Stadt Afrikas, ist eine Metropolregion<br />

und bis 2015 die Heimat von Evelyn.<br />

„Lagos ist verrückt, es gibt keine Regeln.<br />

Dort ist rund um die Uhr was<br />

los. Irgendjemand streitet sich immer,<br />

kämpft oder diskutiert. Man kann<br />

mit Popcorn am Straßenrand sitzen<br />

und zugucken“, sagt Eve und lacht.<br />

„Das vermisse ich an meiner Heimat.<br />

Die Ruhe hier am Land in der Oberpfalz<br />

war anfangs für mich etwas sehr Negatives.<br />

Jetzt liebe ich das Leben ohne<br />

Hektik in Bruck umso mehr.“<br />

Evelyn lernte ihren Mann 2010 im Internet<br />

kennen – anfangs bestand der<br />

Kontakt nur aus Schreiben und Reden.<br />

„Meine Schwester lebte damals schon<br />

in Österreich. Ich habe sie Ende 2012<br />

für eine Weile besucht und er kam mit<br />

seinem Vater auch nach Österreich.“<br />

Aus einem ersten Treffen wurden mehrere,<br />

lange Besuche in der Oberpfalz, bis<br />

Evelyn nach ihrem BWL-Studium und ihrem<br />

Sozialen Pflichtjahr endgültig umzog.<br />

Kurz darauf folgten Hochzeit, Sohn<br />

und Tochter.<br />

„Nach meinem ersten Besuch in<br />

Deutschland wusste ich, dass ich unbedingt<br />

Deutsch lernen muss. Mit meinem<br />

Mann, seiner Mama und meiner Schwägerin<br />

konnte ich Englisch reden. Sogar<br />

sein Opa konnte ein paar Worte. Aber mit<br />

seiner Oma, die ich besonders ins Herz<br />

geschlossen hatte, ging das nicht.“ Mit<br />

Evelyns Schwiegervater kam noch ein<br />

weiterer Fall hinzu: Bayerisch. „Da haben<br />

mir selbst die Deutsch-Kurse nichts<br />

geholfen“, sagt sie und lacht. „Aber es<br />

war wichtig, dass ich das auch lerne.<br />

Mittlerweile spreche ich sogar ein bisschen<br />

Bayerisch, ohne es zu merken.“<br />

In Deutschland hat Eve entschieden,<br />

endgültig ihrer Passion nachzugehen:<br />

In ihrem eigenen heimischen Studio<br />

zaubert sie Frauen wundervolle Haarprachten<br />

– von Haarextensions über geflochtene<br />

Braids bis eigens hergestellte<br />

Perücken. „Das Spielen mit den Haaren<br />

und Perücken ist in Afrika ein Teil vom<br />

Leben – es ist Fashion und kein Zeichen<br />

einer Krankheit“, erklärt Evelyn und freut<br />

sich, die Kultur Afrikas so in die Oberpfalz<br />

bringen zu können.<br />

Eine Sache in ihrer neuen Heimat, die<br />

Evelyn nicht mehr missen möchte? Die<br />

Bürgerfeste. „Da kommen alle Menschen<br />

zusammen, reden, essen und feiern gemeinsam.“<br />

Im normalen Alltag geht das<br />

in Deutschland laut Eve etwas unter. „In<br />

Lagos kennt in der näheren Umgebung<br />

jeder jeden, obwohl es eine Millionenstadt<br />

ist. Zu Weihnachten etwa tauschen<br />

alle untereinander Essen aus – egal ob<br />

katholisch oder muslimisch. In Deutschland<br />

habe ich das Gefühl, dass sich die<br />

meisten Menschen untereinander nicht<br />

kennen.“ Trotzdem findet Evelyn für die<br />

Menschen in der Oberpfalz nur warme<br />

Worte: „Ich finde die Oberpfälzer super.<br />

Ich hatte in den acht Jahren noch nicht<br />

eine schlechte Erfahrung.“<br />

„Ich habe hier<br />

in der Oberpfalz<br />

eine Ersatzfamilie<br />

gefunden, die<br />

mich von Anfang<br />

an aufgenommen<br />

und wie ein<br />

Familienmitglied<br />

behandelt hat.“<br />

48


leben<br />

Evi Wagner<br />

Erika Wakayama<br />

„Zuhause bedeutet<br />

für mich nicht<br />

ein bestimmtes<br />

Land. Zuhause ist<br />

dort, wo meine<br />

Familie und meine<br />

Freunde sind.“<br />

Die Bilder gingen am 11. März 2011 um<br />

die Welt: Nach einem schweren Erdbeben<br />

überflutete ein Tsunami die Nordostküste<br />

Japans. Fast 20.000 Menschen<br />

wurden von den Wassermassen<br />

in den Tod gerissen. Im Atomkraftwerk<br />

Fukushima Daiichi kam es zum Super-GAU,<br />

die Region musste evakuiert<br />

werden. Rund 120 Kilometer weiter,<br />

in Utsunomiya, erlebte Erika mit ihrer<br />

Familie das Beben. Der 11. März 2011<br />

ist ein Tag, den sie wohl nie vergessen<br />

wird – und der ihr Leben nachhaltig<br />

verändert hat.<br />

Zwei Jahre vorher hatten sich Erika<br />

und ihr Mann Johann dazu entschlossen,<br />

in Japan zu leben. „Nach der Geburt<br />

meiner Tochter Nami bekam ich<br />

plötzlich dann doch so etwas wie Sehnsucht“,<br />

erzählt die Japanerin, die mit<br />

21 für ein Studium nach Deutschland<br />

gekommen war. An der Akademie der<br />

Bildenden Künste in Nürnberg lernte<br />

sie dann auch ihren zukünftigen Mann<br />

kennen. Zunächst lebten die beiden zusammen<br />

in Nürnberg und Düsseldorf,<br />

verbrachten ihre Urlaube aber in Japan.<br />

Irgendwann kam dann der Wunsch, für<br />

immer zu bleiben. Hier kam dann auch<br />

Sohn Johann junior zur Welt, das Glück<br />

war perfekt. Bis zu diesem einen Tag,<br />

an dem plötzlich die Erde bebte. Nach<br />

der Katastrophe fasste die junge Familie<br />

den Entschluss, nach Deutschland<br />

zurückzukehren. „Japaner empfinden<br />

es als Schande, wenn sie ihr Land in<br />

einer Notsituation verlassen. Irgendwie<br />

schäme ich mich immer noch dafür“,<br />

sagt Erika.<br />

Inzwischen lebt sie seit zwölf Jahren in<br />

Amberg, wo Johann aufgewachsen ist,<br />

fühlt sich hier zuhause. Die Erinnerungen<br />

an die ersten Eindrücke von ihrem<br />

neuen Zuhause sind jedoch verwischt.<br />

„Das liegt wohl daran, dass ich damals<br />

noch sehr traumatisiert war. Ich habe<br />

mich einfach darüber gefreut, dass ich<br />

mich in Amberg sicher fühlen konnte<br />

und die Erde nicht gebebt hat.“ Inzwischen<br />

schätzt sie die Freundlichkeit der<br />

Menschen hier. „Man hört ja oft, dass<br />

die Oberpfälzer so verschlossen sind.<br />

Aber das scheint nur im ersten Moment<br />

so. Sie sind einfach nur vorsichtig, denke<br />

ich. Und wenn sie sich dann öffnen,<br />

sind sie voll da. Ich habe hier schon so<br />

viel Herzlichkeit erlebt.“<br />

An einige Dinge musste sich Erika erst<br />

einmal gewöhnen, als sie das erste Mal<br />

nach Deutschland kam. „Dass man<br />

mit Schuhen ins Haus geht zum Beispiel“,<br />

sagt sie und lacht. Aber es gibt<br />

auch Dinge, die sie an dem Leben in<br />

der Oberpfalz sehr schätzt: „Hier trifft<br />

man sich viel öfter mit Freunden, auch<br />

im Alltag. Da geht man in der Mittags-<br />

© Nami Wakayama (2)<br />

Erikas Kunstwerke<br />

sind<br />

regelmäßig in<br />

Ausstellungen<br />

zu sehen.<br />

Herkunft: Japan<br />

Neue Heimat: Amberg<br />

Alter: 42 Jahre<br />

Beruf: Künstlerin<br />

Japan<br />

pause zusammen einen Kaffee trinken<br />

oder verabredet sich zu einem Spaziergang.<br />

Das finde ich sehr schön. Es ist<br />

zwar nicht so, dass man in Japan seine<br />

Freunde nicht trifft, aber das passiert<br />

sehr viel seltener. Denn die Japaner<br />

arbeiten wahnsinnig viel.“<br />

49


Rubrik leben<br />

Evi Wagner<br />

Österreich<br />

Karin Altkofer<br />

Herkunft: Österreich<br />

© Fotodesign Weiß<br />

© Evi Wagner<br />

Neue Heimat: Wackersdorf<br />

Alter: 46 Jahre<br />

Beruf: selbstständig<br />

Es war Liebe auf den ersten Blick –<br />

nicht nur bei Michl, ihrem Mann, sondern<br />

auch bei der Oberpfalz. „Mich<br />

bringt hier keiner mehr weg“, sagt Karin<br />

zufrieden. „Ich bin angekommen.“ Acht<br />

Jahre ist es jetzt her, dass die Wienerin<br />

ihren Michl über Facebook kennenlernte.<br />

„Wir waren in der gleichen Gruppe,<br />

haben uns ab und zu geschrieben. Irgendwann<br />

meinte er dann, er möchte<br />

sich mal Wien anschauen. Also habe<br />

ich angeboten, ihm die Stadt zu zeigen.“<br />

Diesen Moment, als sie sich Anfang<br />

2015 in einem Kaffeehaus zum ersten<br />

Mal trafen, wird Karin wohl nie vergessen.<br />

„Als er zur Tür reinkam, wusste<br />

ich sofort: Er ist das, was ich immer<br />

gesucht hatte. Das kann man schlecht<br />

beschreiben. Bis zu diesem Tag hatte<br />

ich eigentlich immer so eine Unruhe<br />

in mir. Ich spürte, ich suche etwas,<br />

wusste aber nicht genau, was. Diese<br />

Unruhe war sofort weg, als ich ihn<br />

getroffen habe.“ Zu dieser Zeit lebte<br />

Karin als alleinerziehende Mutter eines<br />

autistischen Sohnes in Gänserndorf bei<br />

Wien und studierte Lehramt.<br />

„Ich habe mich<br />

in der Oberpfalz<br />

sofort<br />

daheim gefühlt.<br />

Man ist hier<br />

viel näher<br />

aneinander<br />

dran, die<br />

Gemeinschaft<br />

funktioniert<br />

noch.“<br />

„Damals gab es jedoch noch keine Autismus-Diagnose.<br />

Es befand sich einfach<br />

ein Monster im Raum, das man<br />

nicht benennen konnte. Und ich war an<br />

meinen Grenzen angelangt und ziemlich<br />

ausgebrannt. Sieben Jahre war ich zu<br />

diesem Zeitpunkt alleinerziehend und<br />

hatte mich damit abgefunden, allein zu<br />

bleiben. Denn ich dachte mir: Welcher<br />

Partner macht sowas mit?“ Und dann<br />

kam Michl – und alles ging plötzlich<br />

sehr schnell. Bereits ein halbes Jahr<br />

später zogen Karin und ihr Sohn zu ihm<br />

in die Oberpfalz. „Eine Fernbeziehung<br />

war einfach keine Option für uns, das<br />

haben wir nicht ausgehalten.“<br />

Auch der Alltag mit ihrem Sohn funktionierte<br />

bestens, so dass einem gemeinsamen<br />

Leben nichts mehr im Weg stand.<br />

Ihr Studium in Wien gab Karin auf. „Ich<br />

erkannte, ich werde sowieso nicht als<br />

Lehrerin arbeiten können. Entweder ich<br />

werde meinen Schülern gerecht oder<br />

meinem Kind, beides zugleich ging einfach<br />

nicht.“ Von ihrem neuen Zuhause<br />

war Karin sofort begeistert. „Ich habe<br />

mich sofort in alles verliebt. Diese<br />

Landschaft mit den Wäldern und den<br />

Seen – einfach traumhaft.“<br />

Begeistert war Karin auch von der<br />

Herzlichkeit, mit der sie hier überall<br />

empfangen wurde. „Egal wo ich hingekommen<br />

bin, keiner war grantig<br />

oder missmutig. Das kannte ich so<br />

gar nicht. Wien ist eine schöne Stadt,<br />

aber auch eine stressige Stadt. Diese<br />

Schnelllebigkeit und dieses Gehetze,<br />

das hat man hier einfach nicht.“ Natürlich<br />

besucht Karin regelmäßig ihre<br />

Familie und Freunde in ihrer alten<br />

Heimat. Dort leben möchte sie jedoch<br />

nicht mehr. „Ich würde das hier gegen<br />

nichts mehr eintauschen, ich gehöre<br />

einfach hierher.“<br />

50


leben<br />

Julia Hammer<br />

Jenni Spacil<br />

Eine zufällige Begegnung in Nepal<br />

führt die Australierin Jenni Spacil nach<br />

Amberg. Eine Entscheidung, die sie nie<br />

bereut hat, resümiert die 49-Jährige<br />

nach 17 Jahren in der Oberpfalz.<br />

Es ist kurz nach der Jahrtausendwende.<br />

Jenni ist jung, liebt das Abenteuer.<br />

Mit 27 Jahren verlässt die Goldschmiedin<br />

ihre Heimat Sydney, um die<br />

Welt zu entdecken. Drei Jahre lebt sie<br />

in London, arbeitet, bereist das Land.<br />

„Bei meiner Heimreise nach Sydney<br />

habe ich in Nepal Halt gemacht. Beim<br />

Wandern habe ich meinen heutigen<br />

Mann kennengelernt“, erzählt sie und<br />

lacht. Der Prager arbeitet zu dieser<br />

Zeit bereits am Klinikum in Amberg.<br />

Aus der Begegnung wird Liebe, eineinhalb<br />

Jahre voll gegenseitiger Besuche<br />

und Telefonate. „Dann mussten wir<br />

uns entscheiden: Wo wollen wir leben?<br />

Da er beruflich gebunden war, bin ich<br />

nach Amberg gezogen.“ Eine Entscheidung,<br />

die Jenni nicht leicht fällt, denn<br />

sie lässt nicht nur ihre Heimat, sondern<br />

auch ihre Familie und Freunde zurück.<br />

Schon kurz nach ihrer Ankunft besucht<br />

sie einen VHS-Kurs, um Deutsch zu<br />

lernen. „Innerhalb eines Jahres konnte<br />

ich mich verständigen. Richtige Unterhaltungen<br />

klappten erst, als meine<br />

Kinder in den Kindergarten kamen und<br />

ich viel mit anderen Müttern gesprochen<br />

habe.“ Ihre ersten Monate in der<br />

Oberpfalz bringen viel Gutes mit sich.<br />

„Wir sind viel herumgereist, haben die<br />

Gegend kennengelernt. Ich fahre gerne<br />

Rad, da ist Amberg ein Paradies.“ Doch<br />

mit zwei Dingen hatte die 49-Jährige<br />

sehr zu kämpfen: dem Winter und dem<br />

Essen. „Ich war Vegetarierin, aber das<br />

habe ich hier nicht lange durchgehalten.<br />

Die Esskultur war damals sehr<br />

fleischlastig. Nach einem Jahr Weißbrot<br />

und Käse habe ich gesagt: ‚Es<br />

reicht.’ Heute ist auch die Oberpfalz<br />

kulinarisch internationaler.“ Auch die<br />

Kälte war schwer zu ertragen. „In Sydney<br />

hatten wir nie Schnee. Ich liebe die<br />

Sonne, das Meer. Das triste Wetter war<br />

schrecklich.“ Heute kann sie selbst dieser<br />

Jahreszeit etwas abgewinnen. „Ich<br />

liebe die Adventszeit, die Weihnachtsmärkte<br />

und das Plätzchenbacken. Ich<br />

feiere diese Traditionen mit meinem<br />

Mann und meinen zwei Kindern.“<br />

Jenni fühlt sich angekommen. „Wir haben<br />

uns ein Haus gekauft, haben Hühner<br />

und Katzen. Ich habe Freundinnen<br />

und arbeite in einer Goldschmiede. Ich<br />

bin jetzt sogar im Elternbeirat.“ Auch<br />

wenn sie sich wohlfühlt, „im Herzen<br />

bleibt Australien immer meine Heimat“.<br />

Ein Mal pro Jahr reist sie zu ihrer Familie.<br />

„Natürlich hätte ich sie gerne in<br />

meiner Nähe. Aber sie besuchen mich<br />

auch in Amberg. Mir ist es wichtig,<br />

dass sie sehen, wie ich hier lebe.“ Auf<br />

eine Sache würde Jenni nicht mehr<br />

verzichten wollen. „Ich liebe die Feste<br />

hier, vor allem das Bergfest.“ Ein Fest<br />

mit einer besonderen Bedeutung für<br />

Jenni: „Wenn wir über das Bergfest<br />

schlendern, merke ich immer wieder,<br />

wie viele Menschen wir hier kennen.<br />

Sich einfach zu Bekannten<br />

setzen und Spaß<br />

mit ihnen haben<br />

zu können, so<br />

fühlt sich<br />

Heimat an.“<br />

„Ich vermisse<br />

Australien, aber<br />

ich würde mein<br />

Leben nicht ändern<br />

wollen. Wir sind<br />

in der Oberpfalz<br />

glücklich.“<br />

© Julia Hammer<br />

Herkunft: Australien<br />

Neue Heimat: Amberg<br />

Alter: 49 Jahre<br />

Beruf: Goldschmiedin<br />

Australien


lifestyle<br />

Tierisch vielfältig:<br />

Rund 246 anerkannte<br />

Hunderassen gibt es<br />

weltweit.<br />

Doch welchen Vierbeiner mögen die<br />

Deutschen am liebsten? Das Ergebnis ist<br />

eindeutig: den Labrador Retriever, dicht<br />

gefolgt von der Französischen Bulldogge<br />

und dem Chihuahua.<br />

Gut zu<br />

wissen:<br />

Die Haut ist mit etwa 1,8 Quadratmetern<br />

Fläche nicht nur unser größtes Organ,<br />

sondern auch das schwerste: Ihr Gewicht<br />

beträgt je nach Größe des Menschen 3,5<br />

bis 10 Kilogramm. Im Winter braucht sie besondere<br />

Pflege, denn ab acht Grad Außentemperatur<br />

produziert sie keinen Talg mehr.<br />

Dadurch leidet die schützende Schicht der<br />

Haut, der sogenannte Hydrolipidfilm.<br />

5 Stunden<br />

und 22 Minuten<br />

verbringen wir durchschnittlich<br />

pro Tag im<br />

Internet. 1 Stunde und 41<br />

Minuten davon widmen<br />

wir uns sozialen<br />

Netzwerken.<br />

Bahn<br />

statt<br />

Flugzeug<br />

Immer mehr Menschen meiden das Flugzeug<br />

und entscheiden sich hingegen für<br />

die Bahn.<br />

Mehr als 21 Millionen Menschen reisten<br />

2022 mit dem Zug über die Grenze in ihr Urlaubsland.<br />

Tendenz steigend. Bereits im ersten<br />

Quartal <strong>2023</strong> verzeichnete die Deutsche<br />

Bahn 4,4 Millionen Fahrgäste ins Ausland.<br />

© Illustrationen: 4zevar, MicroOne, Picture Window, Trueffelpix – stock.adobe.com


Gesund<br />

genieSSen<br />

Pflanzenbasierte Ernährung ist nicht nur<br />

gesund und lecker, sondern liegt auch<br />

zunehmend im Trend.<br />

Rund 12<br />

Prozent<br />

Film ab<br />

© Nejron Photo - stock.adobe.com<br />

1,4 Mal<br />

pro Jahr<br />

besucht jeder Deutsche<br />

durchschnittlich eine<br />

Kinovorstellung.<br />

Popcorn oder Nachos?<br />

59 %<br />

43% süSS &<br />

16% Salzig<br />

26 %<br />

der Menschen in Deutschland ernähren<br />

sich laut einer aktuellen Forsa-Umfrage<br />

(Stand <strong>2023</strong>) vegetarisch oder vegan.<br />

Besonders stark vertreten sind dabei<br />

Frauen und unter 30-Jährige.<br />

Neun Prozent der Befragten ernähren<br />

sich vegetarisch, drei Prozent ausschließlich<br />

vegan. Weitere 41 Prozent<br />

der Umfrageteilnehmer bezeichneten<br />

sich als Flexitarier, das bedeutet, sie<br />

essen nur gelegentlich Fleisch.<br />

77,7<br />

Milliarden<br />

Euro<br />

gaben die<br />

Deutschen<br />

2022 für<br />

Bekleidung<br />

und Schuhe<br />

aus – so viel<br />

wie noch<br />

nie zuvor.<br />

Quellen: statista | Digital <strong>2023</strong> Report | Forsa


Rubrik<br />

Kann ich<br />

das<br />

Anziehen?<br />

#Mix iT<br />

Zu schrill, zu bunt, zu kurz.<br />

© OBJECT<br />

Vielleicht kennst du das. Meinungen anderer definieren<br />

plötzlich eigene Tabus und grenzen dich ein. Dabei<br />

sollte dein Style kein Regelwerk haben. Fashion<br />

ist Ausdruck, Fashion ist Gefühl. Sie spiegelt dich<br />

wider oder lässt dich neu erfinden. Outfits können<br />

dich strahlen lassen oder dein Selbstbewusstsein<br />

pushen. Und vor allem sollte Mode eines: Spaß machen.<br />

Vielleicht kann ich dich ein wenig inspirieren<br />

zu rebellieren, Glaubenssätze zu brechen und dich zu<br />

kleiden, wie du es fühlst. Ganz ohne Regeln.<br />

Und wenn du willst auch schrill, bunt und im Minirock.<br />

© JJXX<br />

© Sara Neidhardt<br />

Isabell-Katrin DIehl<br />

© VILA<br />

Zieh es an!<br />

54


Lifestyle<br />

© Iryna – stock.adobe.com<br />

#Color up<br />

your Life<br />

#stay wild<br />

Zu wild<br />

Ton in Ton ist dir zu langweilig, doch „wilder<br />

Mustermix geht gar nicht“? Da lege ich<br />

mein erstes Veto ein. Kombinationen mit<br />

unterschiedlichen Prints bringen Spannung<br />

in deinen Look: Punkte und Streifen, Streifen<br />

und Blumen, floraler Print und Leomuster<br />

oder Leo und Streifen. Tipp: Bleibe<br />

für eine harmonische Komposition in einem<br />

Farbschema und mixe anfangs nicht<br />

mehr als zwei Prints. Außerdem kannst du<br />

auch gleiche Muster kombinieren, die sich<br />

in Größe oder Dichte unterscheiden. Zum<br />

Beispiel schmale zu breiten Streifen oder<br />

große Kreise zu kleinen Pünktchen.<br />

Zu bunt<br />

Seit ein paar Jahren wieder im Trend und<br />

doch scheint es, als hätten manche noch<br />

nichts von Colorblocking gehört. Kombinierst<br />

du zwei knallige Farben, wirst du<br />

oft als bunter Vogel abgestempelt. Dabei<br />

macht das farbenfrohe Styling jede Menge<br />

gute Laune. Also lieber Paradisvogel als<br />

eine graue Maus. Das Gefieder in Rot und<br />

Pink. Ob das geht? Natürlich, und zum<br />

Glück hat das auch die Modeindustrie verstanden.<br />

Wie konnten Töne, die aus derselben<br />

Farbfamilie stammen, überhaupt<br />

zu einem Tabu werden? Pink und Grün …<br />

hast du das jemals bei einer Blume auch<br />

hinterfragt?<br />

© PIECES<br />

© Betty & Co | Betty Barclay Group<br />

© ONLY<br />

© Vero Moda<br />

© Benetton Group<br />

© Selected Femme (2)<br />

© LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com<br />

Zu unstylisch<br />

Das große No-Go: Tennissocken und Sandalen.<br />

Ob das wirklich die Lösung ist, darüber<br />

lässt sich streiten. Aber was, wenn es<br />

uns zu anderen Kombinationen inspiriert:<br />

Statementsocken in Sneaker, Rüschenoder<br />

Spitzensöckchen zu Sandaletten und<br />

High-Heels, Strümpfe in Loafers – egal ob<br />

kurz oder lang, transparent oder gemustert,<br />

Socken werden zu echten Eyecatchern.<br />

Und diese Socken-und-Sandalen-Sache?<br />

Stars und Modells wurden schon damit<br />

gesichtet und Fashionblogs bezeichneten<br />

es schon als Trends. Du siehst, alles ist<br />

möglich.<br />

55<br />

© Hunkemöller<br />

© Tamaris<br />

© Wayhome Studio – stock.adobe.com


© Selected Femme<br />

© Monki x Iggy Jeans<br />

© Vero Moda<br />

© ONLY<br />

#lang genug<br />

Zu kurz<br />

„Vor allem sollte Mode eines: Spaß machen.“<br />

Recht unspaßig sind allerdings<br />

Kommentare wie „Dein Rock ist ganz<br />

schön kurz“, die im schlimmsten Fall in<br />

übergriffige Aussagen enden.<br />

In erster Linie ist der Minirock ein Kleidungstück<br />

wie jedes andere. Er wird zu<br />

einem Tabu, weil andere es zu einem machen<br />

und anfangen es zu sexualisieren.<br />

Wie stilvoll und schön ein Look sein kann,<br />

gerät leider in den Hintergrund. Ich hoffe<br />

wir überwinden diese Zeit, in der sich eine<br />

Frau unwohl fühlen muss aufgrund eines<br />

kurzen Rocks oder eines Kleides dass über<br />

den Knien endet. Ich hoffe, dass du deinen<br />

Lieblingsrock stolz tragen kannst.<br />

© VILA<br />

Zu alt<br />

„Das kannst du doch nicht anziehen, du<br />

bist doch nicht mehr 20.“ Das mag sein,<br />

sollte es dich in deinem Style einschränken?<br />

Nein. Versteh mich nicht falsch, ich<br />

meine damit nicht unbedingt, sich in das<br />

Abschlussballkleid von vor 30 Jahren zu<br />

zwängen. Aber gegen moderne, stilvolle<br />

Looks spricht nichts, auch wenn du über<br />

60 bist. Fashion kann jung halten. „Zu<br />

bunt“, „zu wild“ gibt es in keinem Alter.<br />

© VILA<br />

#forever young<br />

© ONLY (2)<br />

Zu maskulin<br />

Du kannst mit Kleidern, Röcken, Blumenmustern<br />

und Rosa nichts anfangen? In<br />

Ordnung, denn Frauen definieren sich<br />

nämlich nicht durch Klischees. Kleidung<br />

gendert nicht. Männer können Röcke tragen<br />

– Danke Harry Styles – Frauen sehen<br />

in Hosenanzügen chic aus. Sneaker, lässige<br />

Jeans, T-Shirt und Hemd, sind nicht zu<br />

„männlich“, sondern einfach nur bequem<br />

und cool. Weite Anzughose, Rollkragenpullover<br />

und Mantel, toller Look.<br />

56


© ONLY CARMAKO<br />

© Anna Zhuk – stock.adobe.com<br />

© Evoked Vila<br />

„Es gab eben lange bestimme<br />

Regeln und gewisse<br />

Codes, die die Modewelt<br />

bestimmt haben. Und es<br />

dauert lange, bis sich so<br />

etwas ändert. Das ist ähnlich<br />

wie in der Politik oder<br />

bei Behörden. Ich bin sehr<br />

glücklich darüber, dass die<br />

Menschen heute offener<br />

sind, denn ich glaube, es<br />

gibt viele, die sich darüber<br />

freuen, dass Menschen so<br />

unterschiedlich sind."<br />

- Jean Paul Gaultier<br />

#selbstliebe<br />

Zu eng<br />

Auch wenn es scheint, als wären wir auf<br />

dem Weg der Besserung, sind wir ehrlich:<br />

Das aktuelle Schönheitsideal ist immer<br />

noch „schlank“. Dieses Ideal bremst<br />

Individualität. Du hast keine 90-60-90<br />

und wirst mit Sprichwörtern wie „Streifen<br />

tragen auf“ konfrontiert. Dir wird gesagt,<br />

enge Kleidung meiden, lieber zu dem<br />

weiten schwarzen Oberteil greifen, das<br />

kaschiert. Lass dich von Worten nicht abhalten,<br />

deinen Style zu leben. Hast du Lust<br />

auf Querstreifen, zieh sie an. Plus Size und<br />

ein enges Kleid – rocke deine Kurven. Das<br />

einzige, was du brauchst ist Selbstliebe.<br />

Denn fühlst du dich wohl, strahlst du das<br />

aus. Egal was du anhast.<br />

© ONLY CARMAKO<br />

#dreamteam<br />

© H&M<br />

Zu ungleich<br />

Gold und Silber – zwei unterschiedliche<br />

Metalle wie verfeindete Dörfer. Zumindest<br />

nach der Meinung der breiten Masse. Können<br />

wir bitte die weiße Flagge hissen und<br />

lieber Hand in Hand gehen? Oder Ring in<br />

Ring. Stell dir vor: die spannungsvolle Mischung<br />

eines warmen Gold-Tons und kühlen<br />

Metalls. Gegensätze ziehen sich doch<br />

bekanntlich an und dieses Tabu über Bord<br />

zu werfen erleichtert definitiv deine Suche<br />

im Schmuckkästchen nach passenden<br />

Kombinationen.<br />

© Coeur de Lion (2)<br />

57


lifestyle Rubrik<br />

Stadt oder wilde Natur: Das<br />

ist hier die Frage. Nein. Eigentlich<br />

stellt sie sich für<br />

mich nicht, denn die Antwort<br />

ist sonnenklar, wenn es um<br />

meine Urlaubsplanung geht.<br />

Muss ich mich zwischen<br />

ein paar Tagen in der Wildnis<br />

oder einer Großstadt entscheiden,<br />

schlägt mein Herz immer für den Metropolen-Trubel.<br />

Es ist nicht so, dass<br />

ich eine kurze Auszeit im Wald nicht<br />

schätze. Die Betonung liegt dabei aber<br />

auf dem Wort „kurz“. Plane ich eine<br />

Tour über mehrere Tage, zieht es mich<br />

in große Städte. Das hat viele Gründe.<br />

Barcelona, Mailand, Prag, Amsterdam,<br />

Berlin, London und Paris … die Liste<br />

der Städte, die mich im Laufe meines<br />

Lebens begeistert, manche sogar nachhaltig<br />

geprägt, haben, ist lang. Warum<br />

ich Metropolen so liebe? Weil sie an<br />

Vielfalt kaum zu übertreffen sind. In<br />

ihnen pulsiert das Leben. 24 Stunden.<br />

Sieben Tage pro Woche. Ich habe spontan<br />

Lust, ein Museum zu besuchen? Ein<br />

Theaterstück zu sehen? Einer Band<br />

zuzujubeln? Kein Problem, denn das<br />

kulturelle Angebot lässt niemals Wünsche<br />

offen. Bei einer derartigen Menge<br />

an Optionen hat man eher die Qual der<br />

Wahl … die auch nicht leichter wird,<br />

wenn es um die Entscheidung geht,<br />

welches Stadtviertel ich als erstes<br />

erkunden will. Am meisten begeistert<br />

mich die Architektur. Nehmen wir das<br />

Beispiel Prag – diese atemberaubende<br />

Mischung aus romantischem und<br />

gotischem Baustil. Ich laufe durch die<br />

Straßen und stelle mir vor, wer dort<br />

wohl schon alles gelebt hat. Welche<br />

Geschichten diese Mauern erzählen<br />

würden, wenn sie könnten. Gleichzeitig<br />

liebe ich das Gefühl von Freiheit,<br />

das ich in Großstädten empfinde. Die<br />

Rein in<br />

die Stadt<br />

Julia Hammer<br />

Anonymität. Die Möglichkeit, schnell<br />

Kontakte knüpfen zu können, wenn ich<br />

das will. Sei es beim Feiern oder bei einer<br />

Auszeit im Park mit einem Matcha<br />

Latte – der mir, nebenbei bemerkt, in<br />

der Natur schmerzlich fehlen würde.<br />

Ich genieße es, neue Traditionen und<br />

Mentalitäten aufzusaugen und mich<br />

von ihnen inspirieren zu lassen. Daher<br />

ist es für mich immer ein Muss, einen<br />

Wochenmarkt zu besuchen. Exotische<br />

Gewürze, die angeregten Gespräche<br />

der Händler mit ihren Kunden, einzigartiges<br />

Kunsthandwerk – ein großes<br />

Erlebnis. Genauso wie das kulinarische<br />

Angebot, durch das man sich an jeder<br />

Straßenecke testen kann. Apropos Essen,<br />

auch das ist ein Vorteil: Bekomme<br />

ich um drei Uhr nachts Hunger, gehe<br />

ich einfach zum nächsten Imbiss. Die<br />

Stadt schläft schließlich nie. Brauche<br />

ich doch eine kurze Pause, setze ich<br />

mich in ein kleines Café und beobachte<br />

die Menschen. Lausche den Geräuschen.<br />

Ich bin kein Mensch der Stille …<br />

auch deshalb wäre ein Trip in die Natur<br />

nichts für mich.<br />

Wie ich mir einen Trip ins<br />

Grüne vorstelle? Unbequemes<br />

Zelt. Dichte Wälder. Den<br />

Elementen hilflos ausgeliefert.<br />

Ich bin auf mich allein<br />

gestellt. Kommen wir kurz<br />

zurück zum Thema Stille.<br />

Zwischen zahlreichen Bäumen<br />

würde ich sie tatsächlich schätzen,<br />

denn Geräusche machen mich in<br />

der Natur nervös. Vor allem solche,<br />

die ich nicht identifizieren kann. Ein<br />

Bär? Eine Schlange? Yeti? Doch ein<br />

Rehkitz? Ob ich es herausfinden will?<br />

Sicher nicht.<br />

Außerdem würde meine Kreativität<br />

schon nach kurzer Zeit enden. Ich bin<br />

kein großer Wanderer, niemand, der es<br />

liebt, versteckte Pfade zu finden. Abgesehen<br />

davon, dass ich mich hoffnungslos<br />

verlaufen würde, weil mein Orientierungssinn<br />

nicht existent ist. Was soll<br />

ich also tagelang machen? Außer den<br />

Kampf gegen Stechmücken aufzunehmen,<br />

die mich als Futterquelle auserkoren<br />

haben. Ich könnte es ihnen nicht<br />

verübeln, denn vermutlich riechen sie<br />

mich hundert Meter gegen den Wind.<br />

Stichwort: mangelnde Sanitäranlagen.<br />

Für jemanden, der großen Wert<br />

auf Hygiene legt, ein ganz schwieriges<br />

Thema. Kehre ich dann kaputt vom<br />

stundenlangen Herumirren und der<br />

mühevollen Abwehr der Blutsauger<br />

zurück, erwartet mich … kein bequemes<br />

Hotelbett, sondern eine harte Isomatte<br />

und ein müffelnder Schlafsack.<br />

Spätestens dann würde ich meine<br />

Freunde anrufen und sie bitten, mich<br />

abzuholen. Wäre da nicht die Sache<br />

mit dem lückenhaften Mobilfunknetz.<br />

Alleine in der Wildnis. Abgeschnitten<br />

von der Außenwelt. Nein, Stadt oder<br />

wilde Natur ... das ist und bleibt für<br />

mich keine Frage.<br />

58


lifestyle<br />

Es gibt Dinge im Leben, von<br />

denen wird einfach davon<br />

ausgegangen, dass man<br />

sie mag. Aperol Spritz zum<br />

Beispiel. Romantische Paarbeziehungen.<br />

Die Beatles.<br />

Oder eben Städtetrips. Ich<br />

frage mich oft: Warum eigentlich?<br />

Ich kenne unzählige Drinks,<br />

die besser schmecken als ein Aperol<br />

Spritz. Dieser hat für mich nicht nur<br />

einen üblen Beigeschmack von Kommerz,<br />

sondern außerdem viel zu viel<br />

Zucker. Im Laufe meines Erwachsenenlebens<br />

habe ich jedoch nicht nur<br />

gelernt, dass das Leben zu kurz ist für<br />

schlechte Drinks. Regelmäßige Abendessen<br />

zu zweit und Kuschelabende auf<br />

dem Sofa langweilen mich. Es gehört<br />

nicht zu meinem Lebenstraum, dauerhaft<br />

Teil eines Doppelpacks zu sein.<br />

Außerdem würde ich mir nie freiwillig<br />

einen Beatles-Song anhören, einfach<br />

nicht mein Ding. Und allein die Vorstellung,<br />

meinen Urlaub noch einmal<br />

in der Touri-Blase einer Großstadt<br />

zu verbringen, verursacht bei mir ein<br />

ungutes Gefühl in der Magengegend.<br />

Inzwischen bin ich wirklich zu alt für<br />

jede Art von Gruppenzwang. Und deswegen<br />

werde ich auch nicht nach New<br />

York fliegen, nur weil es jetzt alle tun.<br />

Das war nicht immer so. Natürlich hatte<br />

auch ich in meiner Jugend einmal<br />

den Plan, mir alle Metropolen der Welt<br />

anzuschauen. Ich fing mit Europa an,<br />

zog mir regelmäßig eine pulsierende<br />

Großstadt nach der anderen rein.<br />

Übernachtete in lauten Hostels, in denen<br />

ich oft die ganze Nacht kein Auge<br />

zumachte. Stand stundenlang an, nur<br />

um in den angeblich besten Club der<br />

Stadt zu kommen. Und ließ mich von<br />

unverschämten Taxifahrern abzocken.<br />

Ich trank richtig schlechten Espresso<br />

Raus aus<br />

der Stadt<br />

Evi wagner<br />

für fast zehn Euro („Aber schließlich<br />

zahlt man ja die tolle Aussicht mit.“),<br />

machte Bilder von unzähligen historischen<br />

Gebäuden, U-Bahnhöfen und<br />

Graffitis („Das muss ich doch fotografieren.“)<br />

und traf meist mehr Touris als<br />

Einheimische („Klar, die wollen das natürlich<br />

auch sehen.“).<br />

Wenn ich wieder zuhause war, hatte<br />

ich dann meist das Gefühl, erst einmal<br />

Urlaub zu brauchen. Urlaub vom<br />

Urlaub sozusagen. Um wieder runterzukommen<br />

und mich so richtig zu<br />

erholen. Und irgendwann merkte ich:<br />

Die Aktivitäten auf den Städtetrips<br />

waren meist so austauschbar, dass<br />

es später ganz egal war, ob man nun<br />

London, Amsterdam oder Kopenhagen<br />

besucht hatte. Hätte ich mir eine gute<br />

Doku angeschaut, hätte ich wohl mehr<br />

von der jeweiligen Metropole erfahren.<br />

Und so endete meine Städtetrip-Phase<br />

bereits nach einigen Jahren. Und ich<br />

begann damit, meine freien Tage nur<br />

noch dort zu verbringen, wo es mich<br />

wirklich hinzieht.<br />

Meine liebsten Urlaubsziele<br />

sind seitdem kleine Inseln,<br />

auf denen es gar keine großen<br />

Städte gibt. Oder Regionen,<br />

wo die nächste Metropole<br />

ganz weit weg ist. Und<br />

somit auch der Lärm und der<br />

Stress, die Menschenmassen<br />

und der Kommerz. Es gibt wohl<br />

nichts Schöneres, als am Strand zu<br />

sitzen und nur das Rauschen der Wassers<br />

zu hören. Oder die Hängematte<br />

zwischen zwei Bäumen aufzuhängen,<br />

ins Grüne zu schauen und herrliche<br />

Waldluft einzuatmen. Heute weiß ich:<br />

Es sind meist die stillen Momente, die<br />

uns so viel geben. Und nicht die lauten,<br />

lärmenden. Nirgendwo lassen sich die<br />

persönlichen Akkus wohl besser aufladen<br />

als in der Natur.<br />

Ich brauche keine überteuerten Bars,<br />

keine Selfies auf der Aussichtsplattform<br />

des Rockefeller Centers und keine<br />

überfüllten U-Bahnen, um unvergessliche<br />

Ferien zu verbringen. Ganz im<br />

Gegenteil. In kleineren Orten, in die<br />

sich nur selten Touristen verirren,<br />

bekommt man meist einen Einblick in<br />

das echte Leben des Urlaubslandes.<br />

Dieses verschwindet in einer Metropole<br />

hinter unzähligen Ramschläden,<br />

geführten Sightseeing-Touren und<br />

langweiligen Touri-Restaurants nicht<br />

selten gänzlich.<br />

Wirkliche Abenteuer erlebt man bestimmt<br />

nicht auf einem Städtetrip –<br />

sondern meist abseits der Orte, die<br />

sich in den Hochglanzbroschüren der<br />

Reisebüros befinden. Und diese sind<br />

oft nicht einmal weit weg. Manchmal<br />

ist es auch einfach nur die einsame<br />

Waldhütte im Nachbarland. Ganz weit<br />

weg von Großstadtlärm und sogenannten<br />

Hot-Spots.<br />

59<br />

© Sara Neidhardt (2)


ost Places<br />

in der<br />

Oberpfalz<br />

© Alwin Götz<br />

Leerstehende Fabriken, verlassene<br />

Häuser, stillgelegte Bahnhöfe –<br />

sogenannte Lost Places sind ganz<br />

besondere Orte. Nur zu gerne lassen<br />

wir uns von der Schönheit des<br />

Verfalls verzaubern, tauchen ein in<br />

längst vergangene Zeiten. Auch die<br />

Oberpfalz hat viele solcher vergessener<br />

Welten zu bieten.<br />

Evi WAgner


lifestyle<br />

Das Textilgeschäft<br />

in Schmidmühlen<br />

© Evi Wagner (4)<br />

Nicht immer muss man Lost Places<br />

lange suchen, manchmal liegen sie<br />

auch mitten im Ort – so wie das ehemalige<br />

Textilgeschäft der Familie Sir in<br />

Schmidmühlen. Seit Jahrzehnten steht<br />

das Gebäude in der Hauptstraße leer<br />

und ist dem Verfall preisgegeben. Ludwig<br />

Sir, der ehemalige Besitzer, lebte<br />

einst auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes<br />

Hohenfels und musste<br />

zwangsumsiedeln. Mit dem Laden baute<br />

er sich eine neue Existenz auf. Das<br />

Geschäft lief gut – und Sir expandierte.<br />

Mit der Ablöse aus der Umsiedlung<br />

baute er in den 1950er Jahren einen<br />

Kalkofen in der Hohenburger Straße,<br />

der auch heute noch erhalten ist. Doch<br />

bei der Inbetriebnahme wurde ein Riss<br />

festgestellt, Reparaturversuche scheiterten.<br />

Die Familie musste um ihre<br />

Existenz bangen. Ludwig Sir starb bereits<br />

in den 1960er Jahren, seine Frau<br />

rund 20 Jahre später. Seitdem steht<br />

auch das ehemalige Geschäft leer und<br />

erinnert an das tragische Schicksal der<br />

Familie Sir.<br />

Das Haus im Feld<br />

bei Niederarling<br />

Wer auf der B85 von Amberg aus in<br />

Richtung Schwandorf fährt und kurz<br />

vor Niederarling den Blick nach rechts<br />

schweifen lässt, entdeckt mitten in<br />

den Feldern ein verfallenes Haus. Das<br />

Dach ist zum großen Teil eingestürzt,<br />

die Außenmauern sind jedoch noch<br />

erhalten. Und im Inneren lassen nicht<br />

nur die farbenfrohen Wände, sondern<br />

auch ein Sessel, Reste von Regalen und<br />

Schränken oder ein alter Ofen erahnen,<br />

wie das Leben hier früher einmal ausgesehen<br />

hat. Das Haus gehörte einst<br />

zur nahe gelegenen Landwirtschaft in<br />

Niederarling. Bis 1965 lebten hier immer<br />

wieder Familien, die auf dem Hof<br />

arbeiteten. Inzwischen wurde aus dem<br />

ehemaligen Wohnsitz von Landarbeitern<br />

eines der beliebtesten Fotomotive<br />

für alle, die die Schönheit des Verfalls<br />

schätzen. Je nach Jahreszeit, Wetter<br />

und Vegetation der umliegenden Felder<br />

entstehen die unterschiedlichsten<br />

Aufnahmen. Da der Dachkonstruktion<br />

aber längst nicht mehr zu trauen ist, ist<br />

beim Fotografieren Vorsicht geboten.<br />

61


lifestyle<br />

Der jüdische Friedhof<br />

in FloSS<br />

An einer Anhöhe südöstlich von Floß<br />

liegt der jüdische Friedhof. Er erzählt<br />

die Geschichte der jüdischen Gemeinde,<br />

die bereits 1692 den Friedhof errichtete.<br />

Aus diesem Jahr stammt auch<br />

das älteste Grab. Fast 500 Grabsteine<br />

sind hier zu finden und erinnern daran,<br />

dass Antisemitismus bereits lange<br />

vor der NS-Zeit trauriger Alltag war.<br />

Das belegen zahlreiche Schändungen<br />

des Friedhofs ab 1723. Zuletzt wurden<br />

im Jahr 1997 insgesamt 44 Grabsteine<br />

umgestoßen, seitdem bleibt das<br />

Tor zum Friedhof meist geschlossen.<br />

Aber auch ein Blick über die brusthohe<br />

Mauer auf die teilweise jahrhundertealten<br />

Grabsteine inmitten von wilder<br />

Vegetation lohnt sich. Beim Verweilen<br />

breitet sich eine friedliche Stille aus,<br />

die nur ab und an durch Verkehrsgeräusche<br />

unterbrochen wird. Die<br />

jüdische Gemeinde Floß löste sich<br />

1938 auf, die verbliebenen jüdischen<br />

Bewohner des Ortes wurden 1942<br />

deportiert. Die letzte Beisetzung fand<br />

hier 1946 statt.<br />

Der alte Bahnhof<br />

in VohenstrauSS<br />

Auch wenn ein Schild heute noch den<br />

Weg zum Schalter weist, Fahrkarten<br />

gibt es hier schon lange keine mehr.<br />

Bereits 1995 wurde der Bahnhof in<br />

Vohenstrauß stillgelegt. Heute erinnert<br />

er an die Geschichte der Bahnstrecke<br />

Neustadt an der Waldnaab – Eslarn,<br />

auf der der sogenannte Eslarner Bockl<br />

verkehrte. 1886 eröffnete der erste<br />

Teilabschnitt von Neustadt an der<br />

Waldnaab nach Vohenstrauß. Neben<br />

dem Empfangsgebäude entstanden<br />

hier ein Lokschuppen mit Wohn- und<br />

Sozialtrakt, ein Wasch- und Aborthaus,<br />

eine Werkstatt und ein Güterschuppen.<br />

Alle Gebäude mit ihrem charakteristischen<br />

Bruchsteinmauerwerk sind<br />

heute denkmalgeschützt. Das Empfangsgebäude<br />

wird heute noch zum Teil<br />

genutzt, die anderen Gebäude stehen<br />

leer und sind dem Verfall preisgegeben.<br />

Aufgrund rückläufiger Zahlen wurde<br />

bereits 1975 der Personenverkehr auf<br />

weiten Teilen der Strecke eingestellt,<br />

zwei Jahrzehnte später erfolgte die<br />

endgültige Stilllegung.<br />

62


lifestyle<br />

Die Flussspatgrube<br />

bei Stulln<br />

In den 1950er Jahren war die Grube<br />

Cäcilia mit einer Fördermenge von 120<br />

Tonnen täglich das größte Flussspatbergwerk<br />

der Welt. Daran erinnert heute<br />

fast gar nichts mehr. Als sich in den<br />

1960er Jahren die Erschöpfung der<br />

Flussspat-Vorräte abzeichnete, wurden<br />

erste Gruben im Wölsendorfer Revier<br />

stillgelegt – 1973 auch die Grube Cäcilia.<br />

Der Förderturm aus Holz wurde abgerissen,<br />

der Schacht verplombt. Heute<br />

stehen nur noch das Fördermaschinenhaus,<br />

der Aufbereitungsturm sowie ein<br />

Werkstattgebäude. Auch das einstige<br />

Besucherbergwerk auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite ist seit 2011 geschlossen.<br />

Und so verirren sich heute<br />

meist nur noch Spaziergänger oder<br />

Lost Place Fotografen hierher. Sonst<br />

herrscht hier eine herrliche Ruhe. Seit<br />

Jahrzehnten holt sich die Natur das<br />

weitläufige Areal immer mehr zurück.<br />

Bäume und Sträucher wachsen durch<br />

kaputte Fenster, Blätter ranken sich an<br />

den alten Mauern. Eine ganz besondere<br />

Atmosphäre.<br />

Evi WAgnerS<br />

Lieblings-Spot<br />

© Evi Wagner (8)


DIY-Upcycling:<br />

Neues Leben für<br />

alte Möbel<br />

Nicht alles, was nicht mehr gefällt, alt oder<br />

kaputt ist, muss direkt weggeworfen werden.<br />

Neben verschenken, verkaufen und reparieren<br />

ist auch das Upcycling eine wunderbare Idee,<br />

gebrauchten Gegenständen ein neues Leben<br />

zu schenken. Dabei kannst du ganz nebenbei<br />

nachhaltig leben und Ressourcen sparen.<br />

Upcyling bedeutet, dass ausgediente<br />

Dinge einen neuen Lebenszyklus<br />

durchlaufen und dabei im besten Fall<br />

aufgewertet werden. Statt diese wegzuwerfen,<br />

bekommen sie durch Aufbereitung<br />

mit wenigen bereits vorhandenen<br />

Materialien einen neuen Nutzen<br />

und Wert. Dabei lässt sich Nachhaltigkeit,<br />

Kreativität und Individualität bestens<br />

miteinander verbinden.<br />

Upcycling von Möbeln<br />

Beim Upcycling können ganz einfach<br />

alte Möbel der Großeltern, vom<br />

Sperrmüll oder Flohmarkt gereinigt,<br />

abgeschliffen und mit Kreidefarbe gestrichen<br />

werden. Auf alte Küchen oder<br />

glatte Oberflächen können Folien in den<br />

verschiedensten Farben angebracht<br />

werden. Auch die Verwendung von<br />

übriggebliebenen Tapetenstücken auf<br />

abgenutzten Möbeln gibt ein schönes<br />

Bild. Neue Füße, Griffe oder Knäufe<br />

lassen sie ebenso ganz neu strahlen.<br />

Ebenso können alte Gegenstände zu<br />

ganz neuen Möbelstücken umgewandelt<br />

werden. Hier sind oftmals nur wenige<br />

Handgriffe nötig, um eine komplett<br />

neue Verwendung zu schaffen.<br />

© Säge- und Hobelwerk Josef Falter & Sohn (2)<br />

Tipp vom Säge- und Hobelwerk Josef Falter & Sohn<br />

Eine Holzfassade nicht<br />

streichen – geht das?<br />

Wir sagen dazu ganz eindeutig: JA! Die Natur hat bereits den besten Holzschutz<br />

geschaffen, den es gibt: die natürlich entstehende Patina. Die einfachste<br />

Art, ohne jeglichen Aufwand ihre neue Holzfassade optimal zu schützen.<br />

Holz ist ein Naturprodukt, das mit der Zeit patiniert (holzeigener Schutz).<br />

Ein ganz natürlicher Prozess, aber eben auch der Beste: Lassen<br />

Sie einfach die Natur ihre Arbeit machen!<br />

Wir haben aber noch einen Geheimtipp: Falls Ihnen diese natürliche Optik nach einigen<br />

Jahren nicht mehr gefällt, gibt es eine sinnvollere Möglichkeit als den Anstrich:<br />

Trockeneis-Strahlen: Danach sieht Ihre Holzfassade wieder aus wie neu – es wird<br />

nur Schmutz und Patina entfernt, ohne dem Holz zu schaden.<br />

Das gleiche Haus ...<br />

64<br />

... 20 jahre später.


Lea-Mareen Kuhnle<br />

Holzleiter = Garderobe<br />

Mit einer Holzleiter als Garderobe kannst du direkt<br />

im Eingangsbereich zeigen, dass du handwerklich<br />

begabt und ressourcenschonend eingerichtet bist.<br />

Schleife hierzu eine alte Leiter ab und lackiere sie<br />

entweder mit Klarlack oder in deiner Wunschfarbe.<br />

Anschließend bohrst du Löcher in die Stufen,<br />

damit du dort die Kleiderbügel einhängen kannst.<br />

Danach bringst du die Leiter mit Dübeln an die<br />

Wand an.<br />

Alternativ kann die Leiter auch in den Raum hineinragen,<br />

statt komplett an der Wand anzuliegen.<br />

Hierfür streichst du zwei Holzwinkel in der Farbe<br />

der Leiter und bringst diese mit Dübeln an der<br />

Wand an. Anschließend befestigst du die Leiter an<br />

den Winkeln. Hierbei kannst du auf die Löcher in<br />

den Stufen verzichten, da du die Kleiderbügel und<br />

Haken direkt an die Stufen hängen kannst.<br />

Leitern können natürlich auch ganz einfach an eine<br />

Wand gelehnt werden und als Handtuchhalter oder<br />

mit zusätzlichen Brettern als Bücher- und Pflanzenregal<br />

genutzt werden.<br />

Vintage-Koffer = Couchtisch<br />

Für dieses Projekt benötigst du nicht viel zusätzliches Material.<br />

Lediglich einen alten Überseekoffer und vier Beine,<br />

deren Stil zum Koffer passt. Bohre vier Löcher auf die<br />

Unterseite des Koffers und bringe die Füße dann entsprechend<br />

mit Schrauben an. Um deinen neuen Couchtisch zu<br />

schützen, kannst du noch eine Glasplatte auf die Oberseite<br />

legen. Außerdem lässt sich der Koffer auch in deiner<br />

Wunschfarbe streichen oder besprühen. Oder du ersetzt<br />

die Füße durch vier große Rollen und hast dadurch einen<br />

fahrbaren Tisch.<br />

Aufgeklappt, mit Schaumstoff ausgekleidet und mit Stoff<br />

bespannt, bietet dein Vintage-Koffer eine ausgefallene<br />

Sitzmöglichkeit. Mit Blumen bepflanzt macht er sich besonders<br />

gut in einem verspielten Garten.<br />

© Robert Kneschke, New Africa, Alfazet Chronicles – stock.adobe.com


®<br />

BRUSTOR<br />

BRUSTOR<br />

OUTDOOR SUN SYSTEMS<br />

®<br />

Lifestyle<br />

OUTDOOR<br />

OUTDOOR LIVING<br />

LIVING<br />

Lamellen:<br />

16cm |21cm (XL)<br />

Lamellen:<br />

16cm |21cm (XL)<br />

Freistehend, angebaut<br />

oder gekoppelt<br />

Freistehend, angebaut<br />

oder gekoppelt<br />

ZIP screens<br />

LED Beleuchtung<br />

Heizung<br />

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LED Beleuchtung<br />

Heizung Info<br />

www.brustor.com<br />

Info<br />

www.brustor.com<br />

Am Briefzentrum 3•95448 Bayreuth<br />

Tel.: 0921-792320<br />

www.wigro-bayreuth.de<br />

Für deinen neuen Schreibtisch-Aufsatz<br />

kannst du die<br />

Palette auf die entsprechende<br />

Größe sägen. Achte hier auf<br />

eine Palette aus hochwertigen<br />

Materialien. Viele sind günstig<br />

hergestellt und enthalten einige<br />

Schadstoffe. Anschließend<br />

musst du die Oberfläche abschleifen<br />

und einlassen. Für<br />

ausreichend Halt kannst du den<br />

Paletten-Aufsatz mit Dübeln<br />

und Schrauben an der Wand<br />

befestigen. Nun kannst du ihn<br />

mit deinen Schreibtisch-Utensilien<br />

und etwas Deko bestücken.<br />

Die Verwendung von Paletten im Wohnbereich ist schier unendlich:<br />

Gartengarnitur, Sofas, Couchtische, Schaukeln, Regale,<br />

Betten oder auch Bartische und Hochbeete lassen sich mit etwas<br />

Geschick daraus zaubern.<br />

Europalette = Schreibtisch-Aufsatz<br />

© GIROMIN Studio, Ekaterina Senyutina – stock.adobe.com<br />

Es müssen nicht immer die großen DIY-Projekte und neue<br />

Möbelstücke sein. Kleine Upcycling-Projekte lassen sich ganz<br />

einfach im Alltag integrieren und schnell umsetzen. So kannst<br />

du beispielsweise alte Tassen oder Gefäße zu Blumentöpfen<br />

umfunktionieren. Flaschen können gestrichen oder unbehandelt<br />

als Blumenvasen fungieren. Die alten Porzellanfiguren von<br />

Oma kannst du mit einem Zweikomponentenkleber auf einen<br />

schlichten Teller kleben. Aber auch mit einem Porzellanmarker<br />

lässt sich altes oder langweiliges Geschirr aufhübschen.<br />

Alte Strickpullover, die vielleicht schon Löcher haben, kannst<br />

du zu Kissenhüllen nähen. Oder du verwendest den Ärmel ganz<br />

einfach als Überzug für dein neues Marmeladenglas-Windlicht.<br />

Kleine Projekte oder Dekoideen<br />

Am Briefzentrum 3•95448 Bayreuth<br />

Tel.: 0921-792320<br />

www.wigro-bayreuth.de


Advertorial<br />

Es gibt Neues<br />

auf dem<br />

Immobilienmarkt!<br />

Manfred <strong>Herbst</strong><br />

LBS-Experte<br />

Christina <strong>Herbst</strong><br />

LBS-ExperTin<br />

Unser LBS-Immobilienprofi Manfred<br />

<strong>Herbst</strong> hat nun seit dem letzten Jahr<br />

eine hervorragende Unterstützung<br />

durch seine Tochter Christina <strong>Herbst</strong>.<br />

Frau <strong>Herbst</strong> hat die Ausbildung zur<br />

Immobilienmaklerin bei der Sparkassen-Immobilien<br />

GmbH in Landshut<br />

durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen.<br />

Sie planen demnächst eine Immobilie<br />

zu kaufen oder zu verkaufen? Dann lassen<br />

Sie sich jetzt von Ihren LBS-Immobilienexperten<br />

beraten. Ein starker Partner<br />

hilft Käufern und Verkäufern, ihre Träume<br />

zu verwirklichen. Das LBS-Profi-Team<br />

bietet Ihnen vor Ort die nötige Sicherheit<br />

und Kompetenz beim Verkauf oder Kauf<br />

einer Immobilie.<br />

Besonders bequem können Sie sich mit<br />

Ihrem konkreten Immobilienwunsch<br />

bei uns vormerken lassen und erhalten<br />

automatisch die passenden Immobilienangebote<br />

– exklusiv und häufig vor der<br />

Veröffentlichung im Internet. So sind Sie<br />

immer einen Schritt voraus.<br />

Viele unserer Kunden haben die richtige<br />

Entscheidung getroffen. Sie haben in den<br />

letzten Jahren das günstige Zinsniveau<br />

genutzt und sich eine Immobilie gekauft.<br />

Keiner hat den Erwerb bereut.<br />

Nun hat sich der Markt gedreht, die kräftigen<br />

Zinserhöhungen von 1 % auf über<br />

4 % für Baudarlehen und die Diskussionen<br />

zu den neuen energetischen Anforderungen<br />

haben den Immobilienmarkt<br />

verunsichert und stark beeinflusst. Viel zu<br />

lange haben die Europäischen Finanzentscheider<br />

die hoch verschuldeten Nachbarländer<br />

mit Geld überschwemmt –<br />

und die Inflation mehr als angetrieben.<br />

Die steigende Inflation war nur eine Frage<br />

der Zeit. Nun sind die angestiegenen<br />

Immobilien- und Grundstückspreise genauso,<br />

wie die Kosten für Handwerksleistungen,<br />

auf hohen Niveau.<br />

Wie es weitergeht? Die energetischen<br />

Anforderungen und die gestiegenen<br />

Material- und Handwerkerkosten führen<br />

wohl wieder zu einem gemäßigten Preisniveau.<br />

Wir sehen bereits eine deutliche<br />

Preiskorrektur bei den älteren Immobilienangeboten.<br />

Ausnahmen sind neuwertige<br />

Objekte, hier ist die Nachfrage von<br />

Kauf- und Bauwilligen noch hoch und die<br />

Preise sehr stabil.<br />

Um ein Objekt in einem überschaubaren<br />

Zeitraum verkaufen zu können, sollten<br />

Sie den aktuellen Marktwert richtig einschätzen.<br />

Unser Profi-Team vor Ort ermittelt<br />

seriös und zuverlässig den Kaufpreis.<br />

Eine solide Vorbereitung und ein strukturierter<br />

Ablauf der Vermittlung, sichern<br />

den Erfolg und schonen Ihre Nerven.<br />

© gopixa – stock.adobe.com, privat (2)<br />

Das LBS-Immobilien-Profi-Team<br />

ist vor Ort für Sie da!<br />

Wir suchen für unsere LBS- und<br />

weitere vorgemerkte, solvente Kunden<br />

Wohnimmobilien und Grundstücke.<br />

Kompetent, seriös, diskret –<br />

über 25 Jahre bietet die LBS-Immo<br />

erfolgreiche Immobilienvermittlung,<br />

hochwertige Vermarktungsmethoden<br />

und eine exzellente<br />

Marktkenntnis. Profitieren Sie von<br />

der jahrelangen Erfahrung.<br />

Rufen Sie uns<br />

unverbindlich an.<br />

Wir beraten Sie gerne<br />

persönlich.<br />

LBS-Immobilien<br />

Manfred <strong>Herbst</strong><br />

Christina <strong>Herbst</strong><br />

Regierungsstraße 13<br />

92224 Amberg<br />

09666/188386<br />

manfred.herbst@lbs-by.de<br />

christina.herbst@lbs-by.de<br />

Ihre LBS-Experten in Vertretung der


Lifestyle Rubrik Leben<br />

Freude<br />

Es ist eine der größten Freuden, die<br />

wir unseren Liebsten machen können:<br />

Geschenke, die von Herzen kommen<br />

und mit Liebe ausgewählt sind. Die<br />

eine besondere Bedeutung haben und<br />

zeigen, wie nahe wir ihnen sind und<br />

wie sehr wir uns für sie interessieren.<br />

Vor allem während der Weihnachtszeit<br />

steigt die Vorfreude, unserer Familie<br />

und unseren Freunden unter dem<br />

prachtvoll geschmückten Weihnachtsbaum<br />

mit einem fantastischen Präsent<br />

ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.<br />

Ihnen ein Stück Glück zu schenken.<br />

Doch das perfekte Geschenk zu finden<br />

ist manchmal nicht leicht. Schließlich<br />

soll es unseren engsten Bezugspersonen<br />

und Wegbegleitern zeigen, wie<br />

wertvoll sie für uns sind.<br />

Inspirationen für das perfekte Präsent<br />

gibt es in der Region unzählige: Ein<br />

glänzendes Schmuckstück als Symbol<br />

der Liebe, ein Verwöhn-Gutschein<br />

für eine besondere Schönheitsanwendung<br />

und pure Entspannung, eine<br />

kleine Besonderheit, um die Wohnung<br />

zu verschönern, aufregende kulturelle<br />

Veranstaltungen, ein Gutschein für ein<br />

ganz persönliches Umstyling und eine<br />

neue Frisur, das Mode-It-Piece, von<br />

dem die Liebsten schon lange träumen,<br />

ein besonderes Accessoire oder<br />

einen Korb voll Utensilien, die unsere<br />

engsten Vertrauten für ihr Hobby benötigen.<br />

Die Möglichkeiten sind scheinbar<br />

unendlich.<br />

Bei all der Vorfreude sollte eines beachtet<br />

werden: Wie jedes Jahr ist es<br />

wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über<br />

das passende Geschenk zu machen,<br />

um während der besinnlichen Vorweihnachtszeit<br />

nicht in Hektik zu geraten<br />

und sie in vollen Zügen genießen zu<br />

können. So gelingt es, den Herzensmenschen<br />

am Fest der Liebe ein Stück<br />

Glück zu schenken.<br />

Schenken<br />

© Hintergrundbild S.68- 73: EkaterinaVladimirova – stock.adobe.com 68<br />

julia hammer


Rubrik<br />

Advertorial<br />

Weihnachtsgeschenk für<br />

die anspruchsvolle Dame<br />

© Living Happy-Hair GbR<br />

Rundum schön<br />

Auf der Suche nach einem Wohlfühl-Paket?<br />

Dann ist Living Happy-Hair genau das Richtige.<br />

In dem Friseursalon mit Gentlemen’s<br />

Barberchair werden Kunden verwöhnt – von<br />

Stylings über Colorationen bis hin zum trendigen<br />

Schnitt. Monatlich profitieren sie von<br />

Rabatt-Aktionen – und von Gutscheinen, die<br />

Freude machen.<br />

Klassik trifft Modernität – Luxuriöse Nachtwäsche,<br />

die auch anspruchsvolle Kundinnen<br />

überzeugt. Aus handverlesenen Stoffen,<br />

exklusiver italienischer Seide, mit zeitlosen<br />

Schnitten und makelloser Verarbeitung. Das<br />

Wohlfühl-Paket komplett machen hochwertige<br />

Kunstfelldecken, die auch an kalten Tagen<br />

warm halten. Ein modisches Dream-Team für<br />

<strong>Herbst</strong> und Winter.<br />

Erhältlich bei<br />

BEtten nindl<br />

Untere Nabburger Str. 9-11<br />

92224 Amberg<br />

Erhältlich bei<br />

Living Happy-Hair<br />

Adalbert-Lindner Straße 12<br />

92637 Weiden<br />

0961/24546<br />

Termine online buchen auf:<br />

www.friseur-weiden.de<br />

69


Advertorial<br />

Rubrik<br />

Deco Echo ist eine Marke für<br />

einzigartigen Schmuck<br />

Sie ist eine Kombination aus modernem<br />

Design und traditioneller Handwerkskunst.<br />

Der Schmuck ist aus Sterlingsilber gefertigt,<br />

doch der unkonventionelle Umgang mit<br />

diesem Edelmetall macht die Stücke zu<br />

kleinen Kunstwerken.<br />

Purer Luxus für Ihre Haut<br />

Genießen Sie eine Anti-Aging-Powerbehandlung<br />

der Extraklasse mit Wohlfühleffekt.<br />

Diese wirkstoffintensive Gesichtsbehandlung<br />

mit 24-karätigem Blattgold wirkt stoffwechselanregend,<br />

stimuliert die Hautzellen und<br />

bindet Feuchtigkeit. Somit erhält Ihre Haut<br />

mehr Spannkraft, Elastizität und Vitalität.<br />

Sie wirkt dadurch praller, glatter und strahlt<br />

voller Leuchtkraft. Das Ergebnis wird auch<br />

Sie überzeugen. Genießen Sie eine strahlend<br />

schöne Haut mit dem gewissen „Glow“ –<br />

Preis: 139 €.<br />

Erhältlich bei<br />

Kosmetikstudio<br />

Natur-Oase<br />

info@natur-oase.com<br />

Vohenstraußer Str. 5<br />

92637 Weiden<br />

0961/3989400<br />

Gablonzer Str. 4<br />

95466 Weidenberg<br />

09278/774600<br />

Der gesamte Deco-Echo-Schmuck wird in<br />

einer kleinen Werkstatt in Krakau, Polen,<br />

mit traditionellen Silberschmiedetechniken<br />

hergestellt. Das Silber wird auf unterschiedliche<br />

Weisen behandelt, um eine breite<br />

Palette an ungewöhnlichen Formen, Farben<br />

und Strukturen zu erhalten, die den<br />

Schmuck so einzigartig machen.<br />

Erhältlich bei<br />

Gruhle<br />

Goldschmied und Uhren<br />

Hinter der Schanz 10<br />

92637 Weiden<br />

0961/44232<br />

www.gruhle.com<br />

70


Rubrik<br />

Advertorial<br />

Fashion Lounge for Women<br />

Für Jeden das richtige Geschenk<br />

Mit den Center Gutscheinen vom Einkaufszentrum<br />

„NeuerMarkt“ schenken Sie immer<br />

das Richtige. Ob Mode, Technik, Lebensmittel,<br />

Wohnaccessoires, Haushaltsartikel,<br />

Frisör, Gastronomie oder Kino – hier wird<br />

jeder Beschenkte fündig. Die Gutscheine<br />

können in den über 40 Shops des Einkaufszentrums<br />

„NeuerMarkt“ eingelöst werden.<br />

Erhältlich bei<br />

Stadtquartier<br />

„NeuerMarkt“<br />

in den Geschäften: Lebensraum,<br />

Lotto Box und Spielwaren Krömer<br />

Dammstraße 1<br />

92318 Neumarkt<br />

0918/909 18000<br />

info@neuermarkt-nm.de<br />

www.neuermarkt-nm.de<br />

Seit 2008 findet man im Herzen der Altstadt<br />

begehrte Fashionlabels wie Dondup, Herzensangelegenheit,<br />

True Religion, Riani, Drykorn,<br />

American Vintage und viele mehr! Dazu kleine<br />

und feine Lieblingsstücke aus den Bereichen<br />

Lifestyle und Accessoires! Eine Tasse<br />

Espresso an der beliebten Bar, dazu professionelle<br />

und authentische Beratung machen<br />

das Shopping zu einem stressfreien Erlebnis.<br />

Besonders zu Weihnachten ist ein Gutschein<br />

für Fashionistas ein besonders schönes Geschenk<br />

und lässt keine Wünsche übrig.<br />

Erhältlich bei<br />

Fashion Lounge<br />

Oberer Markt 23<br />

92637 Weiden<br />

0151/42812640<br />

Instagram: fashionlounge.cham.weiden<br />

71<br />

71


Advertorial<br />

© Hope in Pictures - Stefanie Kisbauer (3)<br />

Neu bei uns im Team:<br />

Stefanie Ammicht<br />

Wohlbefinden im Mittelpunkt<br />

Verschenken ohne Theater!<br />

Gutschein – Stadttheater Amberg<br />

Sie sind auf der Suche nach einem geeigneten<br />

Geschenk? Mit unseren Theatergutscheinen<br />

gehen Sie kein Risiko ein. Sie können den<br />

Wert des Gutscheins selbst bestimmen und<br />

der Beschenkte kann sich seinen Theateroder<br />

Konzerttermin im Rahmen des üblichen<br />

Vorverkaufs frei aussuchen (ausgenommen:<br />

Fremdveranstaltungen) und den Gutschein<br />

einlösen.<br />

Erhältlich bei<br />

Unser heller freundlicher Salon lädt Sie ein,<br />

sich bei uns zu entspannen und verwöhnen<br />

zu lassen. Genießen Sie die Zeit in einer<br />

angenehmen Atmosphäre und lassen Sie<br />

sich von unserem kompetenten Team individuell<br />

und persönlich beraten. Präzise Handarbeit<br />

und Perfektionismus sind garantiert.<br />

Verschenken Sie auch Schönheit und Wellness<br />

in Form eines Geschenkgutscheins!<br />

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Friseur Fanal<br />

Braunmühlstraße 7<br />

92637 Weiden<br />

0961/418081<br />

info@friseurfanal.de<br />

www.friseurfanal.de<br />

Stadttheater Amberg<br />

Gutscheine erhalten Sie in der<br />

Tourist-Information Amberg,<br />

telefonisch unter 09621/10-1233,<br />

per Mail unter ticket@amberg.de,<br />

sowie im webshop.amberg.de<br />

72


Advertorial<br />

Die Armbanduhr mit<br />

persönlichem Sternzeichen<br />

Inspiration und Einzigartige<br />

Geschenke<br />

Noch kein Geschenk? Von Deko- und Wohnaccessoires<br />

über bequeme Schuhe bis hin<br />

zu toller Mode finden Sie alles bei uns im<br />

Sanitätshaus Hellbach. Besuchen Sie uns<br />

im Laden und lassen Sie sich dort beraten<br />

und inspirieren oder durchstöbern Sie unseren<br />

Online-Shop. Und falls Ihnen bei unserer<br />

großen Auswahl die Entscheidung für DAS<br />

richtige Geschenk zu schwer fällt, bekommen<br />

Sie bei uns natürlich auch Gutscheine für Ihre<br />

Liebsten.<br />

Erhältlich bei<br />

Eine stilvolle und sehr individuelle Armbanduhr<br />

aus Edelstahl, die auf den zweiten<br />

Blick etwas sehr Persönliches verrät: das<br />

Sternzeichen. Das mitternachtsschwarze<br />

Zifferblatt aus echter Emaille mit dezent<br />

funkelndem „Sternenstaub“ und die von<br />

Hand aufgesetzten Sternapplikationen in<br />

Gehäusefarbe symbolisieren mit Liebe zum<br />

Detail das Sternbild und geben der Uhr eine<br />

sinnliche und inspirierende Note. Das anschmiegsame<br />

Armband mit Schnellwechselsystem<br />

ist perfekt für den Alltag und passt<br />

genauso geschmackvoll zum Business- oder<br />

Abend-Outfit.<br />

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www.onetz-shop.de<br />

sanitätshaus Hellbach<br />

Emailfabrikstr. 15<br />

92224 Amberg<br />

09621/91385<br />

hellbach.amberg@t-online.de<br />

www.sanitaetshaus-hellbach.de


Los,<br />

bleib du selbst<br />

© Sara Neidhardt<br />

Julia Hammer<br />

Fühlst du dich manchmal schwach?<br />

Zerrissen? Fragst dich, wie viel du wert<br />

bist und was du überhaupt kannst? Es<br />

sind Gefühle, die einen energieraubenden<br />

Gedankenkreislauf freisetzen, der<br />

nur schwer wieder zu stoppen ist. Jetzt<br />

frage ich dich: In welchen Situationen<br />

fühlst du dich so? Kommen diese Gefühle<br />

plötzlich? Nein? Genau das ist der<br />

Punkt. Denn in den meisten Fällen sind<br />

nicht wir der Auslöser dafür. Es wird<br />

Zeit, daran etwas zu ändern.<br />

Wir alle haben unsere Stärken. Eigenschaften,<br />

die wir an uns schätzen. Empathie.<br />

Die Gabe, andere zum Lachen<br />

zu bringen. Besondere Talente. Warmherzigkeit<br />

oder ein äußerliches Merkmal,<br />

auf das wir stolz sind. Wir sind<br />

individuell. Entsprechen nicht immer<br />

dem Mainstream. Und lieben es. Doch<br />

immer wieder geraten wir in Situationen,<br />

in denen uns andere Menschen das<br />

Gute an und in uns absprechen wollen.<br />

Jeder von uns könnte jetzt mit Sicherheit<br />

mindestens zehn Beispiele aus<br />

dem Stegreif nennen. Eine missgünstige<br />

Mitschülerin, die nichts weiter als<br />

ein lautstarkes „Wow, siehst du damit<br />

fett aus“ für einen übrig hat, wenn man<br />

stolz mit einem neuen Outfit, für das<br />

man lange gespart hat, das Klassenzimmer<br />

betritt. Menschen, die Freude daran<br />

haben, anderen durch Hasskommentare<br />

bei Social Media jedes Urlaubsfoto,<br />

jede bedeutende Erinnerung kaputtzumachen.<br />

Ein Kollege, der durch kleine<br />

Seitenhiebe und Intrigen immer wieder<br />

das Vertrauen in die eigene Leistung<br />

raubt. Die Folgen? Verunsicherung.<br />

Selbstzweifel. Schweigen. Rückzug.<br />

Noch schwieriger wird es, wenn es<br />

nahestehende Menschen sind, die uns<br />

dieses Gefühl geben. Ein Familienmitglied.<br />

Die scheinbar enge Freundin.<br />

Der Partner. Warum schwierig? Weil<br />

wir es nicht für möglich halten, dass<br />

es diese Personen schlecht mit uns<br />

meinen könnten. Wir vertrauen ihnen.<br />

Glauben ihren Worten. Fühlen uns bei<br />

ihnen sicher. Ich erinnere mich noch<br />

gut an eine prägende Situation. Schon<br />

lange wollte ich Redakteurin werden.<br />

Ich habe viel dafür investiert. Vor mehr<br />

als zehn Jahren war es dann soweit:<br />

Ich hatte meine Bewerbung fertig. War<br />

nervös, weil ich diesen Job unbedingt<br />

wollte. Die Reaktion eines mir damals<br />

Vertrauten? „Das kannst du gleich lassen.<br />

Du wirst sowieso nicht genommen.<br />

Das Zeug zur Redakteurin hast<br />

du nicht.“ Auch bei mir war die unmittelbare<br />

Konsequenz: Selbstzweifel.<br />

Wenn ein mir so nahestehender Mensch<br />

so über mich denkt, kann es ja nur stimmen.<br />

Es stimmte nicht. Aber ich habe<br />

lange gewartet, bis ich meine Bewerbung<br />

losgeschickt habe. Und ich habe<br />

nicht mehr daran geglaubt, dass es<br />

klappen könnte. Ich könnte unzählige<br />

solcher Situationen erzählen. Was sie<br />

alle gemein haben? Es waren immer die<br />

gleichen Personen, die diese Gefühle in<br />

mir über lange Zeit ausgelöst haben.<br />

Der Fehler? Ich habe viel zu lange an<br />

ihnen festgehalten. Doch dann habe<br />

ich gelernt: Man muss zwischen zwei<br />

Dingen unterscheiden: Zum einen: Wie<br />

fühle ich für jemanden? Zum anderen:<br />

Wie lässt mich derjenige fühlen? Ich<br />

kann eine Person charismatisch, liebenswert,<br />

intelligent und lustig finden.<br />

Mich von ihr angezogen fühlen, sie vielleicht<br />

sogar lieben. Freundschaftlich.<br />

Partnerschaftlich. Aber wenn diese<br />

Person in mir das Gefühl von Einsamkeit,<br />

Traurigkeit und Stress auslöst,<br />

wenn ich wegen ihr an mir selbst zweifle,<br />

dann ist das die Realität. Wir neigen<br />

dazu, Menschen, die wir für wertvoll<br />

erachten, zu idealisieren. Ihnen vieles<br />

zu verzeihen. Dinge, die wir objektiv betrachtet<br />

als Grund für einen sofortigen<br />

Kontaktabbruch werten würden. Doch<br />

das ist falsch.<br />

Eine schwere Erkenntnis, denn sie beinhaltet:<br />

Ich habe mich in jemandem<br />

getäuscht. Ich muss loslassen. Aber<br />

sie ist wichtig, denn sie ist der erste<br />

Schritt, um uns von Menschen zu lösen,<br />

die es nicht gut mit uns meinen. Ihnen<br />

die Macht zu nehmen, die es ihnen ermöglicht,<br />

uns an uns zweifeln zu lassen.<br />

Unsere Stärken zu hinterfragen. Uns<br />

muss immer bewusst sein: Die wahre<br />

Macht darüber, wie wir fühlen, haben<br />

wir selbst. Wir wissen, wer wir sind. Wir<br />

wissen, was wir können. Und niemand<br />

kann uns diese Gewissheit nehmen.<br />

74


GESCHENKIDEEN<br />

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Blanc<br />

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und Kochgeschirr<br />

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Knirps Regenschirm<br />

„Sauweda“<br />

21,90 ¤<br />

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