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Warum es gut ist, ein Baby zu tragen

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

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Es <strong>ist</strong> <strong>gut</strong> vorstellbar, dass <strong>ein</strong> Neugeboren<strong>es</strong> in aufrechter Haltung, auf<br />

der Hüfte der Mutter oder d<strong>es</strong> Vaters <strong>gut</strong> f<strong>es</strong>tgebunden, mit weit g<strong>es</strong>preizten<br />

B<strong>ein</strong>chen <strong>ein</strong>en vorzüglichen Platz hat. Beobachtungen und<br />

M<strong>es</strong>sungen an Becken, Hüfte und Taille von Frauen zeigen, dass sie<br />

passend darauf <strong>ein</strong>gerichtet sind, ihr <strong>Baby</strong> in di<strong>es</strong>er Haltung <strong>zu</strong> <strong>tragen</strong>.<br />

Die Maße der weiblichen Hüfte entsprechen genau der Anhockhaltung<br />

der <strong>Baby</strong>s!<br />

Von unwissenden Leuten hören Frauen, die ihr <strong>Baby</strong> im Tragetuch <strong>tragen</strong>,<br />

oft: Das Rückgrat d<strong>es</strong> <strong>Baby</strong>s wird krumm! Ein erwachsener<br />

Mensch bekäme in der Tat Rückenschmerzen, wenn er in di<strong>es</strong>er Haltung<br />

längere Zeit auf <strong>ein</strong>em Stuhl säße. Beim <strong>Baby</strong> <strong>ist</strong> das anders: Es <strong>ist</strong><br />

all<strong>es</strong> rund an ihm, wenn <strong>es</strong> geboren wird. Und so wie man s<strong>ein</strong>e B<strong>ein</strong>e<br />

nicht vorzeitig strecken muss, damit sie gerade wachsen, so braucht<br />

man auch den Rücken d<strong>es</strong> <strong>Baby</strong>s nicht vor der Zeit <strong>zu</strong> strecken. Immerhin<br />

hat das Kind monatelang rund <strong>zu</strong>sammengerollt im Mutterleib verbracht.<br />

Ganz allmählich, im Verlauf s<strong>ein</strong>er motorischen Entwicklung<br />

im ersten Lebensjahr, mit <strong>zu</strong>nehmender Kräftigung der benötigten Muskulatur<br />

»streckt« sich das Kind. Zuerst hält <strong>es</strong> den Kopf, weil <strong>es</strong> etwas<br />

sehen will. Dann lernt <strong>es</strong>, s<strong>ein</strong>en Ober-körper aufrecht <strong>zu</strong> halten. Mit<br />

dem aufrechten Stehen um <strong>ein</strong> Jahr herum hat s<strong>ein</strong>e Wirbelsäule die<br />

Form d<strong>es</strong> aufrecht gehenden Menschen gefunden. Ein straff sitzend<strong>es</strong>,<br />

doch in sich etwas elastisch<strong>es</strong> Tragetuch unterstützt di<strong>es</strong>en Proz<strong>es</strong>s auf<br />

natürliche Weise.<br />

6. Tragen - <strong>ein</strong> Baust<strong>ein</strong> für Sicherheit und »Grundvertrauen«<br />

Versetzen wir uns in <strong>ein</strong> <strong>Baby</strong>: Neun Monate lang war <strong>es</strong> im Bauch<br />

s<strong>ein</strong>er Mutter. Dort war <strong>es</strong> warm und weich, <strong>es</strong> gab k<strong>ein</strong>en Hunger und<br />

k<strong>ein</strong>e Atemnot. Es war sicher und geborgen. Ein gleichmäßig<strong>es</strong> Tönen<br />

von Herz und Darm der Mutter war um <strong>es</strong> herum, manchmal vielleicht<br />

auch b<strong>es</strong>ondere Geräusche, die aus der Außenwelt <strong>zu</strong> ihm drangen.<br />

Wenn die Mutter sich bewegte, wurde <strong>es</strong> g<strong>es</strong>chaukelt, durch die enger<br />

werdenden Wände der Gebärmutter wurde <strong>es</strong> massiert.<br />

Das Tragen verlängert den Zustand, der schon vor der Geburt vorhanden<br />

war. Insofern <strong>ist</strong> ausgiebig<strong>es</strong> Halten und Tragen d<strong>es</strong> Kind<strong>es</strong> nach<br />

der Geburt Vorausset<strong>zu</strong>ng für <strong>ein</strong>e <strong>gut</strong>e »Grundsicherheit«. Natürlich<br />

gehört noch mehr da<strong>zu</strong>, <strong>ein</strong> dauerhaft<strong>es</strong> Sicherheitsgefühl <strong>zu</strong> entwickeln,<br />

z.B. ausreichende Nahrung und Hilfe bei Unwohls<strong>ein</strong>. Aber die<br />

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