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Warum es gut ist, ein Baby zu tragen

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

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dem Feld, auf den Märkten. Wenn das <strong>Baby</strong> Nahrung braucht, meldet<br />

<strong>es</strong> sich. Ohne viel darüber nach<strong>zu</strong>denken wird die Mutter sehr sensibel<br />

für die Signale ihr<strong>es</strong> Kind<strong>es</strong>: in Tansania, wo die <strong>Baby</strong>s k<strong>ein</strong>e Windeln<br />

<strong>tragen</strong>, weil <strong>es</strong> viel <strong>zu</strong> heiß <strong>ist</strong>, habe ich beobachtet, wie die Mutter<br />

rechtzeitig merkt, wann das <strong>Baby</strong> pinkeln muss. Sie hält <strong>es</strong> dann weit<br />

von sich, damit der Urin auf den Boden fließt und nicht in ihre Kleidung.<br />

Dass in Europa die Kinder weniger ge<strong>tragen</strong> werden als in anderen Erdteilen,<br />

liegt natürlich auch an unserem Klima. Hier in Europa, in<br />

Deutschland, gibt <strong>es</strong> nun <strong>ein</strong>mal Zeiten, wo man nicht mit dem <strong>Baby</strong><br />

nach draußen gehen kann, wo man <strong>es</strong> warm <strong>ein</strong>hüllt und wo <strong>es</strong> dann<br />

eben auch »unhandlicher« <strong>ist</strong>. Aber das erklärt nicht all<strong>es</strong>. Im Haus und<br />

in der Wohnung könnte <strong>ein</strong> <strong>Baby</strong> sehr viel ge<strong>tragen</strong> werden, egal ob<br />

draußen die Sonne sch<strong>ein</strong>t oder <strong>ein</strong> Schne<strong>es</strong>turm tobt. Ich glaube <strong>ein</strong>fach,<br />

dass wir nicht daran denken, wie wichtig <strong>es</strong> <strong>ist</strong>, denn wir haben<br />

doch Kinderwagen, Wippe, Bett und Kinderzimmer. Das genügt (so<br />

m<strong>ein</strong>en wir).<br />

3. Das Menschenkind - <strong>ein</strong> <strong>zu</strong> früh geborener N<strong>es</strong>tflüchter<br />

Die Biologen haben gefragt: Was <strong>ist</strong> der neugeborene Mensch, der <strong>zu</strong><br />

den Säugetieren gerechnet wird, für <strong>ein</strong>e b<strong>es</strong>ondere Art? Gehört er <strong>zu</strong><br />

den N<strong>es</strong>thockern, also den Tieren, die nach der Geburt noch ganz unfertig<br />

in <strong>ein</strong>em N<strong>es</strong>t hocken und dort von Vater und Mutter mit Nahrung<br />

versorgt werden? Später hat man die Sinn<strong>es</strong>organe d<strong>es</strong> Menschen genauer<br />

untersucht und hat g<strong>es</strong>agt: Der Mensch <strong>ist</strong> aufgrund der Entwicklung<br />

s<strong>ein</strong>er Sinn<strong>es</strong>organe als <strong>ein</strong> »<strong>zu</strong> früh geborener N<strong>es</strong>tflüchter« <strong>ein</strong><strong>zu</strong>ordnen.<br />

Er wäre eigentlich erst reif geboren <strong>zu</strong> werden, wenn er etwa<br />

9 Monate alt <strong>ist</strong>. Erst dann wäre er in der Lage, <strong>zu</strong>r Brust der Mutter <strong>zu</strong><br />

krabbeln und, wenn er genug getrunken hat, wieder weg<strong>zu</strong>krabbeln. Er<br />

kann dann auch schon nach etwas greifen und sich die Nahrung selbst<br />

<strong>zu</strong>m Mund führen.<br />

In der Entwicklungsg<strong>es</strong>chichte d<strong>es</strong> Menschen gibt <strong>es</strong> <strong>ein</strong>e Erklärung für<br />

di<strong>es</strong><strong>es</strong> »<strong>zu</strong> früh geboren«. Als unsere Vorfahren begannen, sich auf<strong>zu</strong>richten,<br />

wurde das Becken der Frauen enger. Gleichzeitig wuchs unser<br />

Gehirn und so wurde <strong>es</strong> unmöglich, <strong>zu</strong>m normalen Reifetermin geboren<br />

<strong>zu</strong> werden.<br />

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