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Warum es gut ist, ein Baby zu tragen

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

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Und so bin ich da<strong>zu</strong> gekommen, dem Tragen im Leben von <strong>Baby</strong>s <strong>ein</strong>e<br />

große Aufmerksamkeit <strong>zu</strong> widmen: Ich lade Eltern und ihre <strong>Baby</strong>s <strong>zu</strong><br />

Wochenenden oder mehrtägigen Seminaren in <strong>ein</strong> Tagungshaus <strong>ein</strong>.<br />

Bei langen Spaziergängen <strong>tragen</strong> die Eltern ihre 1, 2 oder 3 Monate<br />

alten <strong>Baby</strong>s im Tragetuch. Dabei haben wir gemerkt: <strong>Baby</strong>s, die viel<br />

und lange ge<strong>tragen</strong> werden, brauchen<br />

nicht sofort Nahrung, wenn sie <strong>ein</strong>mal<br />

kurz wach werden. Sie melden sich,<br />

spüren offensichtlich die sanfte Bewegung<br />

und das gleichmäßige Schaukeln,<br />

hören <strong>ein</strong>e beruhigende, tröstende Stimme<br />

und schlafen im Tragetuch wieder<br />

<strong>ein</strong>. Von den Wanderungen <strong>zu</strong>rückgekehrt,<br />

tranken sie kräftig, waren kurze<br />

Zeit hellwach, um dann ausgiebig in<br />

ihren Betten weiter <strong>zu</strong> schlafen. Zeit für<br />

die Eltern <strong>zu</strong> G<strong>es</strong>präch und Muße und<br />

um den eigenen Inter<strong>es</strong>sen nach<strong>zu</strong>gehen.<br />

Manche Eltern berichten, dass sie<br />

di<strong>es</strong>e Gewohnheit auch <strong>zu</strong> Hause beibehalten.<br />

In den oft unruhigen Abendstunden<br />

mit dem <strong>Baby</strong> gehen sie spazieren:<br />

durch Wald, Wi<strong>es</strong>en, Parks, auch mal<br />

bummeln im Einkaufszentrum. Sie selbst bekommen dabei ausreichend<br />

Bewegung und Erholung nach <strong>ein</strong>em arbeitsreichen Tag. Die <strong>Baby</strong>s<br />

werden im Laufe der Zeit ausgeglichener, ruhiger, <strong>zu</strong>friedener. Sie<br />

kommen in <strong>ein</strong>en Rhythmus, mit dem die Eltern <strong>gut</strong> <strong>zu</strong>recht kommen.<br />

Offensichtlich bekommen sie das, was sie brauchen.<br />

2. Die Mehrzahl der <strong>Baby</strong>s auf der Erde wird ge<strong>tragen</strong><br />

Ausgangspunkt für m<strong>ein</strong>e Überlegungen waren größere Reisen nach<br />

Tansania, Kenia und Indon<strong>es</strong>ien. Auf di<strong>es</strong>en Reisen habe ich mir noch<br />

<strong>ein</strong>mal richtig klargemacht, was ich schon lange wusste: Es <strong>ist</strong> das<br />

Normale, dass <strong>Baby</strong>s im ersten Lebensjahr ge<strong>tragen</strong> werden. Die<br />

Mehrheit aller <strong>Baby</strong>s in der Welt wird auch heute noch ge<strong>tragen</strong>! In<br />

Afrika, Asien, Südamerika. Millionen <strong>Baby</strong>s sind lange Zeit in <strong>ein</strong>em<br />

sehr intensiven Körperkontakt mit ihrer Mutter. Dabei sind die Mütter<br />

nicht so, wie wir <strong>es</strong> hier tun können, ständig um ihre <strong>Baby</strong>s bemüht.<br />

Sie gehen me<strong>ist</strong>ens <strong>ein</strong>er Arbeit nach: In ihrem großen Haushalt, auf<br />

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