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Warum es gut ist, ein Baby zu tragen

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

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15. Und bis <strong>zu</strong> welchem Alter soll <strong>ein</strong> Kind ge<strong>tragen</strong> werden?<br />

Das <strong>ist</strong> nicht f<strong>es</strong>t<strong>zu</strong>legen. Wie an anderer Stelle b<strong>es</strong>chrieben, zeigen <strong>Baby</strong>s<br />

sehr genau, wann sie lieber für sich sind, sich auf dem Fußboden<br />

eigenhändig fortbewegen wollen, und wann sie (etwa ab 8 Monaten)<br />

beim Essen mit den Erwachsenen im eigenen Hochstuhl »dabeis<strong>ein</strong>«<br />

möchten. Wenn sie dann krabbeln oder laufen können, wird das Tragetuch<br />

immer überflüssiger. Kinder ab etwa <strong>ein</strong>em Jahr sitzen noch mal<br />

gern in <strong>ein</strong>er Rückentrage oder auf der Schulter d<strong>es</strong> Vaters, wenn <strong>es</strong><br />

nach draußen geht. In Krankheitstagen bleibt das Tragetuch bis weit ins<br />

2. Lebensjahr hin<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>e Hilfe, dem Kind Nähe und Sicherheit <strong>zu</strong> geben,<br />

wenn <strong>es</strong> <strong>ein</strong> Bedürfnis danach verspürt.<br />

16. Worauf beim Tragen b<strong>es</strong>onders <strong>zu</strong> achten <strong>ist</strong><br />

Stell dir vor, du wärst <strong>ein</strong> <strong>Baby</strong>. Du b<strong>ist</strong> darauf <strong>ein</strong>gerichtet, dich an <strong>ein</strong>en<br />

weichen Körper an<strong>zu</strong>schmiegen, g<strong>es</strong>chaukelt <strong>zu</strong> werden, dich an<br />

Bewegungen an<strong>zu</strong>passen. Und dann kommst du in Rückenlage in <strong>ein</strong><br />

f<strong>es</strong>t<strong>es</strong> Bett. Fast immer liegst du dort, bis auf di<strong>es</strong>e kl<strong>ein</strong>en, so kurz ersch<strong>ein</strong>enden<br />

Momente, wo Mama dich im Arm hält und dir etwas <strong>zu</strong><br />

trinken gibt und du frische Windeln bekommst. Schnell kannst du dich<br />

im Moment d<strong>es</strong> Ausgezogens<strong>ein</strong>s <strong>ein</strong>mal räkeln. Wenn du im Bett die<br />

Augen aufmachst, siehst du <strong>ein</strong>e helle Decke, manchmal blickst du in<br />

<strong>ein</strong> grell<strong>es</strong> elektrisch<strong>es</strong> Licht, im günstigsten Fall schaukelt <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong><strong>es</strong><br />

bunt<strong>es</strong> Spielzeug über dir, sodass du versuchen kannst, d<strong>ein</strong>e Augen<br />

darauf aus<strong>zu</strong>richten.<br />

Oder: Du sitzt etwas aufgerichtet in <strong>ein</strong>er Wippe/<strong>ein</strong>em Autolieg<strong>es</strong>itz.<br />

D<strong>ein</strong>en B<strong>ein</strong>en kommt di<strong>es</strong>e künstliche Anhockstellung zwar entgegen,<br />

aber <strong>es</strong> gibt k<strong>ein</strong>e Möglichkeit, die B<strong>ein</strong>e frei <strong>zu</strong> bewegen, so wie <strong>es</strong> dir<br />

gerade <strong>zu</strong> Mute <strong>ist</strong>, Stunde um Stunde nicht. Du döst <strong>ein</strong> und wirst wach<br />

und willst dich räkeln - aber <strong>es</strong> geht nicht, die Form der Wippe schreibt<br />

dir genau d<strong>ein</strong>e Haltung vor.<br />

Wer so sich vor<strong>zu</strong>stellen versucht, wie <strong>ein</strong> <strong>Baby</strong>, <strong>ein</strong> Tragling, sich in<br />

der jeweiligen Lage fühlt, wird schnell verstehen, was für <strong>ein</strong> Kind passend<br />

<strong>ist</strong> und was nicht. Eltern werden ihr <strong>Baby</strong> weiterhin <strong>zu</strong>m Schlafen<br />

ins Bett legen, aber wenn <strong>es</strong> wach wird, werden sie <strong>es</strong> herausholen und<br />

ihm <strong>ein</strong>e andere Lage anbieten. Sie werden verstehen, dass <strong>es</strong> auch in<br />

der Schlafenszeit nachts wach wird und <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>mal herumgedreht<br />

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