24.03.2024 Aufrufe

Warum es gut ist, ein Baby zu tragen

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

Eine erfahrene Kleinkindpädagogin und Mitbegründerin des Prager Eltern-Kind-Programmes (PEKiP) erläutert, warum kleine Kinder möglchst oft getragen werden sollten und wie ein Tragetuch dabei helfen kann.

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Gleichzeitig wird uns bewusst, an welchem Leben wir di<strong>es</strong><strong>es</strong> <strong>Baby</strong> teilhaben<br />

lassen. Wir lernen, das, was wir tun, auch mit den Augen unser<strong>es</strong><br />

Kind<strong>es</strong> <strong>zu</strong> sehen.<br />

Manchmal kann <strong>es</strong> praktisch s<strong>ein</strong>, das <strong>Baby</strong> <strong>zu</strong> <strong>tragen</strong>, statt <strong>es</strong> im Kinderwagen<br />

umher<strong>zu</strong>fahren: Im Kaufhaus kann man g<strong>es</strong>chickt durch enge<br />

Gänge gehen und die Rolltreppe benutzen. Im Park oder Wald locken<br />

schmale Trampelpfade, die für den Kinderwagen un<strong>zu</strong>gänglich sind. In<br />

der Wohnung sind die Hände frei, um Staub <strong>zu</strong> saugen, G<strong>es</strong>chirr weg<strong>zu</strong>räumen<br />

oder die Blumen <strong>zu</strong> pflegen. Wenn der große Bruder <strong>zu</strong>m<br />

Kindergarten gebracht werden muss,<br />

braucht sich niemand <strong>zu</strong> sorgen, ob<br />

das <strong>zu</strong> Hause gebliebene <strong>Baby</strong> wach<br />

geworden <strong>ist</strong>. Wenn das Kind abwechselnd<br />

mal auf der rechten, mal<br />

auf der linken Hüfte ge<strong>tragen</strong> wird,<br />

zwischendrin auch <strong>ein</strong>mal auf dem<br />

Rücken, tagsüber von der Mutter,<br />

am Abend vom Vater (ich nehme<br />

di<strong>es</strong>e Zeiten, weil sie immer noch in<br />

den me<strong>ist</strong>en jungen Familien so aussehen),<br />

dann <strong>ist</strong> die Belastung für<br />

die Erwachsenen nicht übermäßig<br />

groß. Im Gegenteil: Ich erlebe immer<br />

wieder, wie di<strong>es</strong>e Anforderung<br />

auch bei den Erwachsenen Kräfte<br />

mobilisiert.<br />

Als <strong>ein</strong><strong>es</strong> der größten Hindernisse, <strong>ein</strong> <strong>Baby</strong> mit Freude <strong>zu</strong> <strong>tragen</strong>, erlebe<br />

ich immer wieder die unpassenden Hinweise der Verwandten und<br />

Nachbarn: »Ihr verwöhnt das Kind! Es wird sich daran gewöhnen und<br />

immer mehr davon haben wollen. Es wird k<strong>ein</strong>e Le<strong>ist</strong>ung bringen, sondern<br />

immer nur gehätschelt werden wollen!« Aber das <strong>ist</strong> nicht so!<br />

Wenn man <strong>ein</strong>em <strong>Baby</strong> gibt, was <strong>es</strong> braucht, kann man <strong>es</strong> nicht verwöhnen.<br />

Wenn <strong>es</strong> Nähe braucht, braucht <strong>es</strong> Nähe. Wenn <strong>es</strong> Hunger hat,<br />

braucht <strong>es</strong> Nahrung. Wenn <strong>es</strong> ge<strong>tragen</strong> werden möchte, braucht <strong>es</strong> Ge<strong>tragen</strong>werden.<br />

Wird <strong>ein</strong>em Kind der Körperkontakt, den <strong>es</strong> braucht,<br />

vorenthalten, bekommt <strong>es</strong> Angst. Angst macht nicht stärker, sondern<br />

schwächer!<br />

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