24. März 2024

6 graz
www.grazer.at 24. MÄRZ 2024
K O M M E N T A R
von
Vojo
Radkovic
✏ vojo.radkovic@grazer.at
Summer in
the City – heiß,
wenig pretty
S
o ein heißer Sommertag
in der Stadt kann
richtig teuflisch sein.
Manche mögen es heiß.
Schön, aber nicht so heiß,
wenn das Thermometer über
30 Grad steigt. Nichts gegen
schöne und sehr warme
Sommertage. Die gab es ja
immer. Als ich Kind war,
wurde die Badesaison am 1.
Mai eröffnet. 30 Grad waren
seltener erreichte Rekordmarke.
Bei 30 Grad gab es für viele
Hitzeferien. Jetzt arbeiten
Straßenarbeiter bei ihren
Asphaltierungen mit Temperaturen
von über 60 Grad. In Graz,
auf Plätzen, wo schattige Bäume
fehlen und nur Beton vorherrscht,
klettern die Temperaturen
auch auf über 40 Grad
und mehr. Einfach unerträglich.
Zu den Hitzetagen gesellen sich
Unwetter mit Starkregen,
Stürmen und Hochwasser.
Früher gab es auch Gewitter,
aber in der Wucht wie jetzt habe
ich das nie erlebt. Was tun
gegen die sommerliche Hitze in
der Stadt? Betuchte Grazer
verziehen sich in den Norden,
Norwegen oder Schweden.
Andere müssen dableiben und
schwitzen. Die Durchschnittswerte
in Graz steigen seit den
80ern kontinuierlich an. Fast
schon bedrohlich. Noch
schlimmer als die heißen Tage
sind die tropischen Nächte.
Schöne Sommer in der Stadt
können wundervoll romantisch
sein. Also, kreativ der Hitze
trotzen, dann bleibt „Summer
in the City“ ein Hit.
„Antisemitismus
hat bei uns
keinen Platz“
IM GESPRÄCH. Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch über
Jugendkriminalität, das klare Bekenntnis gegen Antisemitismus und seinen
Wohnschirm, mit dem inzwischen schon tausenden Grazern geholfen wurde.
Von Tobit Schweighofer
tobit.schweighofer@grazer.at
Letzte Woche bei unserem
Runden Tisch zur Jugendkriminalität
hat der Sprecher
der Grazer Schuldirektoren
von massiven Antisemitismus-
Problemen unter den Jugendlichen
berichtet. Ist Ihnen dieses
offenbar sehr akute Problem bekannt?
Johannes Rauch: Die Bundesregierung
hat sich klar gegen
Antisemitismus und Extremismus
positioniert. Wir haben eine
Reihe von Projekten initiiert, mit
denen wir versuchen, hier gegenzusteuern.
Die Botschaft ist
eine ganz klare: Insbesonders auf
Basis unserer Geschichte hat Antismitismus
einfach keinen Platz
bei uns. So einer Entwicklung
muss auf allen Ebenen entgegengetreten
werden, egal wo. Und
das tun wir auch. Ob es auf Bundesebene,
Gemeindeebene oder
in Schulen ist.
Was steckt hinter dieser Entwicklung?
Ist der Nahost-Konflikt
ein Faktor?
Rauch: Möglicherweise gibt es
einen Zusammenhang, aber egal
aus welcher Motivation heraus das
passiert, das ist nicht tolerabel.
Die kriminellen Übergriffe unter
Jugendlichen sind in Zahl und
Brutalität gestiegen. Wie erklären
Sie sich das?
Rauch: Wir haben eine Zunahme
von mentalen Problemen bei
Jugendlichen. Auch da versuchen
wir mit eigenen Programmen
dagegenzuhalten. Mit „Gesund
aus der Krise“ bieten wir
kostenlose Psychotherapie an,
um sie unter Drucksituationen
entlasten können. Gewaltexzesse
auch gegen Frauen sind aber
nicht nur eine Sache der Jungen,
Gesundheits-
und
Sozialminister
Johannes
Rauch
kämpft
mit zahlreichen
Programmen
gegen die
immer
mehr werdenden
Drucksituationen
der
Menschen.
BMSGPK
das zieht sich durch alle Altersstufen.
Projekte wie „Gewaltpräventive
Burschenarbeit“ und
Männerberatungen helfen, hier
vorzubeugen.
Sie haben Drucksituationen erwähnt,
stehen die Menschen heute
unter besonders viel Druck?
Rauch: Der wirtschaftliche
Druck wird immer größer. Das
geht bis in den Bereich Wohnen
hinein. Menschen können ihre
Wohn- und Energiekosten oft
nicht zahlen. Neben umfassenden
Entlastungsmaßnahmen
haben wir mit dem Wohnschirm
ein Instrument aufgebaut, mit
dem sehr schnell geholfen werden
kann. Alleine in Graz wurden
schon über 6000 Menschen
unterstützt, die ihre Miete oder
Energierechnungen nicht mehr
zahlen konnten. Das zeigt, wir
nehmen die Sorgen der Menschen
ernst.
derGrazer
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