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Rotohr Haustiermagazin

Ein Magazin für alle TierhalterInnen und solche, die es werden wollen.

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Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Cats will be cats – von großen und kleinen Katzen<br />

Axolotl – kleine Wasserdrachen<br />

Die Farbmaus – klein, aber oho<br />

Wildtierspecial: raus aus der Winterruhe!<br />

Impressum


Vorwort<br />

Auch in dieser Ausgabe des <strong>Rotohr</strong> <strong>Haustiermagazin</strong>s, versuche ich wieder, dass für jeden<br />

Tierfreund etwas dabei ist.<br />

Von flauschigen Katzen, über besondere Aquarienbewohner, bis hin zu kleinen Nagetieren.<br />

Zu guter letzt, im Wildtierspecial, widme ich mich einem Thema, das mir besonders am Herzen<br />

liegt – was ist zu tun, wenn man scheinbar verwaiste Wildtiere findet.<br />

Ein kleiner Tipp noch…<br />

ich bin zwar (noch) nicht in meinem Gewerbe der Haustierberatung tätig, freue mich aber<br />

trotzdem, wenn du schon einmal auf meiner Website: www.rotohr.pet vorbeischaust.<br />

Vielleicht kann ich dir zukünftig mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Liebe Grüße, Angelika Köppl


Cats will be cats – von großen und kleinen Katzen<br />

Auf der Videoplattform „Youtube“ gibt es über 2 Millionen Katzenvideos die millionenfach<br />

geklickt werden.<br />

Laut „Statista“ ist die Katze das beliebteste Haustier in Österreich und auch im Rest der Welt hat<br />

sie meistens die Nase vorne.<br />

Nur in wenigen Ländern läuft ihr der Hund den Rang ab.<br />

Was aber macht unsere Samtpfoten so unglaublich beliebt?<br />

Dafür gibt es wohl sehr viele Gründe, aber in erster Linie ist es ihr unberechenbarer Charackter.<br />

Im ersten Moment geben sie uns das Gefühl gebraucht zu werden und im nächsten, wollen sie<br />

nichts mehr von uns wissen.<br />

Um eine Katze zu erziehen, braucht es vor allem eines – bedingungslose Konsequenz.<br />

Doch selbst das hält die Samtpfötchen nicht davon ab, die Regeln zu brechen, wenn ihre Halter<br />

gerade nicht da sind, um diese durchzusetzen.<br />

Diese „Unkontrollierbarkeit“ macht die Tiere, neben vielen anderen Eigenschaften, so<br />

unwahrscheinlich interessant für uns.


Das Katzen ihren eigenen Kopf haben begeistert uns Menschen schon seit tausenden von Jahren.<br />

Besonders spannend ist, dass sie sich im Gegensatz zum Hund selbst dazu entschieden haben,<br />

dem Menschen Gesellschaft zu leisten.<br />

Forscher haben über 200 Genproben von Katzen aus verschiedenen Gebieten und zeitlichen<br />

Epochen untersucht und fanden heraus, dass sich die Gene der Hauskatzen lange Zeit kaum von<br />

denen der Wildkatzen unterschieden.<br />

Daraus kann man schließen, dass die Tiere lange Zeit dem Menschen einfach so folgten, ohne<br />

dass dieser sie gezielt als Haustier halten wollte.<br />

Die Katzen haben sich also quasi selbst domestiziert, indem sie das reiche Angebot an Mäusen<br />

und Ratten in der Nähe der Menschen nutzten.<br />

Für unsere Vorfahren waren die fleißigen Schädlingsbekämpfer sehr willkommen und so wurden<br />

sie freundlich behandelt.<br />

Schließlich verloren die Tiere ihre Angst vor dem Menschen und wurden von Generation zu<br />

Generation zahmer.<br />

Erst im 19. Jahrhundert fingen Katzenfreunde an, die Tiere nur zum Spaß zu halten und die<br />

verschiedenen Rassen zu züchten, die wir heute kennen.<br />

Auch hier gibt es wieder einen großen Unterschied zu den Hunden, bei denen jede einzelne Rasse<br />

für einen bestimmten Zweck gezüchtet wurde.<br />

Bei den Katzen zeichnen sich die verschiedenen Rassen lediglich durch optische Unterschiede<br />

aus, gezielte Charaktereigenschaften stecken nicht dahinter.<br />

Katzen scheinen für uns perfekt zu sein, so wie sie sind und so mussten wir sie auch nicht<br />

großartig genetisch verändern, damit sie zu uns passen.


Mit diesem Wissen überrascht es wenig, dass sich das Verhalten unserer Hauskatzen kaum von<br />

dem ihrer wilden Verwandten unterscheidet – egal wie groß diese sind.<br />

Ich habe in meinem Beruf als Zootierpflegerin sehr viel mit Raubkatzen gearbeitet und kann den<br />

Satz „Katzen bleiben Katzen“ nur immer wieder bestätigen.<br />

Bevor ich näher auf dieses Thema eingehe, möchte ich meine Leser aber noch über die<br />

Unterschiede zwischen Großkatzen und Kleinkatzen aufklären, denn die größe der Katze ist hier<br />

wenig aussagekräftig.<br />

Es gibt weltweit nur 5 Arten, die als Großkatzen bezeichnet werden:<br />

Löwe, Tiger, Leopard, Schneeleopard und Jaguar.<br />

Alle anderen Arten zählen zu den Kleinkatzen.<br />

Doch wenn es nicht die Größe ist, worin unterscheiden sich Groß- und Kleinkatzen eigentlich?<br />

1. Die Pupillen:<br />

Jeder, der eine Katze zu Hause hat, hat schon einmal gesehen wie sich die Pupillen der<br />

Stubentiger bei starkem Lichteinfall sichelförmig zusammenziehen.<br />

Es entsteht das charackeristische Katzenauge.<br />

Die Pupillen von Großkatzen haben diese Eigenschaft nicht.<br />

Bei starkem Lichteinfall, werden sie zwar kleiner, aber genau wie bei uns Menschen, bleiben sie<br />

rund.


2. Das Zungenbein und der Kehlkopf:<br />

Großkatzen haben ein verknöchertes Zungenbein – es besteht aus winzigen Knochen, die als<br />

Befestigung des Zungenmuskels in der Kehle dienen.<br />

Ursprünglich dachte man, dass sie deshalb brüllen können, doch neuere Studien haben ergeben,<br />

dass einige Besonderheiten in der Anatomie, vor allem in der Ausbildung des Kehlkopfes für<br />

diese Eigenschaft verantwortlich sind.<br />

Schneeleoparden sind übrigens die Ausnahme der Regel und haben diesen speziell ausgebildeten<br />

Kehlkopf nicht.<br />

Sie können deshalb nicht brüllen, obwohl sie zu den Großkatzen zählen.<br />

Das Verknöcherte Zungenbein ist auch dafür verantwortlich, dass Großkatzen nicht richtig<br />

schnurren können.<br />

Kleinkatzen schnurren beim ein- und ausatmen.<br />

Großkatzen können nur beim Ausatmen einen Ton erzeugen und so entsteht eher ein abgehaktes<br />

„Pfrrr – Pfrrr - Pfrrr“.<br />

Dieses „Schnauben“ verwenden sie unter anderem bei der Kommunikation mit ihren Jungtieren.<br />

Ein besonderes Mysterium unter den Katzen war lange Zeit der Gepard.<br />

Diese Katzenart hat sowohl anatomische Eigenschaften einer Großkatze als auch die einer<br />

Kleinkatze.<br />

Zwischenzeitlich stuften Wissenschaftler den Gepard sogar in die Familie der Hundeartigen ein,<br />

da er als einzige Katzenart nicht in der Lage ist, seine Krallen vollständig einzuziehen.<br />

Inzwischen wird er aber wieder den Kleinkatzen zugeordnet.


Nun aber zurück zu den Gemeinsamkeiten mit unseren Stubentigern.<br />

Eine der wohl liebenswertesten Eigenschaft von Katzen ist ihre Begeisterung für Schachteln und<br />

andere Gefäße jeder Art.<br />

Was immer man in der Wohnung herumstehen lässt, es dauert nicht lange und die Katze setzt<br />

sich hinein.<br />

Und so ist es auch bei ihren großen Verwandten – wirklich ALLE Katzen lieben Schachteln und<br />

alles andere, wo man seine Schnauze hineinstecken oder darunterkriechen kann.<br />

Und dann ist da noch ihre gespaltene Persönlichkeit.<br />

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Katzen sich deshalb so verrückt verhalten, weil sie auf der<br />

einen Seite ein Raubtier und auf der anderen Seite, durch ihre geringe Körpergröße, ein<br />

potentielles Beutetier sind.<br />

Große Raubvögel und andere größere Raubtiere können ihnen durchaus gefährlich werden.<br />

Doch wenn das so ist, wie kommt es dann, dass auch große Raubkatzen diese gespaltene<br />

Persönlichkeit besitzen?<br />

Auch Jaguar, Tiger und Co. wirken auf den ersten Eindruck sehr stark und selbstbewusst, doch<br />

begegnen sie etwas, das sie noch nicht kennen (eine Schlangenhaut, eine Feder, die mit einer<br />

Schnur herumgezogen wird,…), zeigen sie sich plötzlich von ihrer verletzlichen Seite.<br />

Misstrauisch wird das unbekannte Objekt von der Ferne beobachtet.<br />

Wenn es sich nicht bewegt, nähern sie sich nach einer Weile, doch spätestens bei der ersten<br />

vorsichtigen Berührung mit der Pfote sprinten sie wieder in hohem Bogen davon – genau wie<br />

unsere Hauskatzen, wenn sie von einem neuen, unbekannten Spielzeug verunsichert sind.


Große wie kleine Katzen sind zudem unglaublich faule Tiere.<br />

Sie schlafen im Durchschnitt 12-16 Stunden am Tag – je nach Alter und Gesundheitszustand<br />

können es aber auch einmal bis zu 20 Stunden sein.<br />

Das liegt vor allem daran, dass Katzen in ihren Aktivitätsphasen extrem Aufmerksam sind und<br />

ständig unter Anspannung stehen.<br />

Fast jeder hat schon einmal eine Katze beobachtet, die über Stunden regungslos an einem<br />

Mäuseloch sitzt und darauf wartet, dass eine unvorsichtige Maus ihre Schnauze herausstreckt,<br />

damit sie zupacken kann.<br />

Dieses „Hochkonzentriertsein“ kostet enorm viel Energie und so brauchen die Stubentiger die<br />

langen Regenerationsphasen danach.<br />

Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass bei reinen Wohnungskatzen die Sinne gefordert<br />

werden.<br />

Es ist nicht die Bewegung die ihnen fehlt (diese brauchen sie hauptsächlich, um nicht zu<br />

verfetten), es ist die psychische Auslastung, von der sie oft zu wenig bekommen.<br />

Katzen wollen lauern, schleichen, anpirschen und erbeuten, sie wollen toben und verrückt durch<br />

die Luft springen und das jeden Tag für die wenigen Stunden, in denen sie aktiv sind.<br />

Haben sie in diesen aktiven Phasen nichts zu tun, wird ihnen schnell langweilig und sie fangen<br />

an, ihre Energie irgendwo anders herauszulassen.<br />

Manche zerkratzen die Möbel, andere pinkeln aus Protest in das Bett ihres Besitzers, wieder<br />

andere verhalten sich aggressiv gegenüber Menschen oder anderen Haustieren.<br />

Die Liste der „Schandtaten“ ist endlos, aber schuld ist letztendlich immer der Mensch, der das<br />

Gehirn seiner Katze nicht ausreichend auslastet.<br />

Das Selbe passiert auch bei großen Katzen in Tiergärten, wenn sie unter- oder überfordert sind.<br />

Die gängige Meinung dazu ist, dass die Tiere zu wenig Platz haben, deshalb ihren<br />

Bewegungsdrang nicht ausleben können und so immerzu die selbe Runde laufen.<br />

Es gibt natürlich veraltete Einrichtungen, wo das tatsächlich zutrifft, doch dieses stereotype<br />

Verhalten kann man durchaus auch in modernen Zoos, mit großen und gut strukturierten<br />

Gehegen beobachten<br />

Genau wie unsere Hauskatzen, schlafen auch Raubkatzen den Großteil des Tages, um in ihren<br />

aktiven Phasen bei der Jagd aufmerksam und erfolgreich zu sein.<br />

Auch beim Fressen selbst verbrauchen sie viel Energie, da es gerade bei großen Beutetieren<br />

anstrengend ist, das Fleisch von den Knochen zu reißen.<br />

Sie wollen während ihrer aktiven Phasen also ebenso körperlich und geistig ausgelastet werden.<br />

Das Tierschutzgesetz verbietet das Verfüttern von lebenden Beutetieren und wegen der<br />

geringeren Bewegung dürfen keine zu großen Mengen pro Tag verfüttert werden (um Verfettung<br />

vorzubeugen).<br />

Das erschwert es den Tierpflegern, die Tiere im Zoo ausreichend zu fordern, hier ist deshalb<br />

große Kreativität und viel Engagement gefragt.<br />

Sogenannte Enrichments (u.a. Futter verpackt in Schachteln, Jutesäcken, Holzkisten, Futter das<br />

mit Ketten an Bäumen oder unter Wasser befestigt wird, Streufütterungen mit kleinen<br />

Fleischbröckchen,…) oder medizinisches Training (Kommandos, die die Tiere freiwillig für<br />

Futter ausüben, um kleinere medizinische Untersuchungen ohne Narkose, durch ein Trenngitter,<br />

durchführen zu können) sind die gängigsten und effektivsten Methoden um die Tiere geistig<br />

auszulasten.


Leider gibt es auch Tiere, die sich kaum für Leckerchen, Spielsachen oder ähnliches motivieren<br />

lassen.<br />

Das kommt sowohl bei Raubkatzen, als auch bei unseren Hauskatzen vor.<br />

Für solche Tiere braucht man viel Zeit, Geduld und ein gutes Gespür um herauszufinden, was der<br />

Katze gefällt und wie man sie richtig auslasten kann.<br />

Es lohnt sich aber auf jedenfall sich diese Zeit zu nehmen und eine stabile Bindung zu seiner<br />

Katze aufzubauen, denn so eigen und unabhängig sie auch sind, belohnen sie uns auch gerne mit<br />

ihrer Zuneigung und zeigen offen, wenn sie uns gerne haben.<br />

Das ist Balsam für die Seele.<br />

Zudem ist das Schnurren einer Katze, wenn sie auf dem Körper „ihres“ Menschen liegt, sogar<br />

nachweislich gesundheitsfördernd!<br />

Nebenbei erwähnt, schnurren Katzen nicht nur dann, wenn sie sich wohl fühlen, sondern auch<br />

gerade dann, wenn es ihnen richtig schlecht geht, um sich selbst zu beruhigen und damit den<br />

Heilungsprozess im Körper anzukurbeln.<br />

Bei so vielen Besonderheiten ist es kaum verwunderlich, dass Katzen so beliebte Haustiere sind.


Axolotl – kleine Wasserdrachen<br />

In den letzten Jahren haben diese speziell aussehenden Aquarienbewohner immer mehr an<br />

Beliebtheit gewonnen und das zurecht.<br />

Neben ihrer ruhigen, liebenswerten Art und dem netten Gesicht, sind diese Tiere auch für die<br />

Forschung von immenser Bedeutung.<br />

Bevor ich näher darauf eingehe, möchte ich zuerst ein paar allgemeine Fakten zu dieser Tierart<br />

erzählen.<br />

Die kleinen Schwanzlurche stammen aus Mexiko – dort kommen sie nur in den Gewässern des<br />

Xochimilco-Sees und des Chalco-Sees vor.<br />

Zweiterer wurde trocken gelegt, um Überschwemmungn zu vermeiden und auch im Xochimilco-<br />

See schwindet der Lebensraum für die kleinen Tierchen.<br />

Während sie in menschlicher Obhut ausreichend weitergezüchtet werden, sind sie in ihrem<br />

natürlichen Lebensraum bereits vom Aussterben bedroht.<br />

Es gibt verschiedene Projekte, die sich mit dem Schutz dieser besonderen Amphibien<br />

auseinandersetzen, eines davon findest du unter folgendem Link:<br />

https://www.moja.ong/programs/axolotl-habitat-conservation/


Axolotl werden zwischen zwölf und zwanzig Jahren alt und können bis zu 35cm groß werden.<br />

Die Geschlechter lassen sich sehr gut unterscheiden, denn die Männchen haben eine Vorwölbung<br />

der Kloake, die fast wie Hoden aussehen.<br />

Sie sind sogenannte Lauerjäger, das heißt, sie warten nahezu regunslos darauf, dass ihnen ihre<br />

Beute direkt vor den Mund schwimmt.<br />

Durch das blitzschnelle Öffnen des Mauls, wird diese dann durch einen starken Sog einfach<br />

hineingezogen.<br />

Gefressen wird alles, was in ihren Mund passt – Würmer, Schnecken, Insektenlarven, kleine<br />

Fische und Amphibien.<br />

Selbst vor dem eigenen Nachwuchs machen sie nicht Halt<br />

Im Sommer ist die Fütterung besonders einfach und kostengünstig, denn man kann einfach im<br />

eigenen Garten danach suchen.<br />

Geeignet sind Regenwürmer, Heuschrecken, Spinnen und kleine Schnecken.<br />

Tiere mit einem harten Kitinpanzer (also diverse Käfer) und solche mit einem Stachel (wie<br />

Bienen oder Wespen), sollte man sicherheitshalber nicht verfüttern.<br />

Im Winter kommt man nicht darum herum Futter einzukaufen.<br />

Regenwürmer, Mehlkäferlarven, Zophoba, Heimchen und Heuschrecken bekommt man in den<br />

meisten Tierhandlungen mit Terrarienbedarf, auch kleine gefrorene Fische lassen sich teilweise<br />

dort erwerben.<br />

Es gibt auch ein spezielles Pelletfutter für Axolotl, hier muss man allerdings besonderes<br />

Augenmerk auf die Zusammensetzung legen.<br />

Oft werden Pellets mit geringem tierischen Eiweißanteil als Axolotlfutter verkauft, dieses wird<br />

auf Dauer jedoch schlecht vertragen und führt schließlich zum Tod.<br />

Möchte man seine Tiere also mit Fertigfutter ernähren, muss der Anteil an tierischem Eiweiß<br />

mindestens 50% betragen.<br />

Eine ausschließliche Fütterung mit Frischfutter ist mit Sicherheit die bessere Wahl.<br />

Für besondere Abwechslung kann man in einem ausreichend großen Aquarium mit vielen<br />

Versteckmöglichkeiten, auch Guppis halten.<br />

Diese Fische sind sehr robust und passen sich gut an die kühlen Wohlfühltemperaturen der<br />

Axolotl an.<br />

Haben sie ausreichend Rückzugsraum vermehren sie sich im besten Fall sogar und bieten eine<br />

super Frischfutterquelle für die Schwanzlurche.


Die Fütterung ist an sich recht einfach – die Tiere gewöhnen sich sehr schnell an die Gabe mit<br />

einer Pinzette oder von der Hand.<br />

So behält man auch bei mehreren Tieren im selben Becken den Überblick, wer was und wie viel<br />

gefressen hat.<br />

Die größere Herausforderung ist die Häufigkeit der Fütterung.<br />

Bei Aquarienbewohnern ist es generell ratsam, sich bei jeder Tierart sehr gut zu informieren, wie<br />

der jeweilige Stoffwechsel aufgebaut ist, um dann die Futtergabe entsprechend anzupassen, denn<br />

es gibt solche, die mit sehr wenig Futter auskommen und solche, die mehrmals täglich gefüttert<br />

werden müssen.<br />

Querzahnmolche – zu denen die Axolotl gehören – haben einen sehr langsamen Stoffwechsel und<br />

benötigen nur selten Futter.<br />

Eine zu häufige Futtergabe kann das Verdauungssystem überfordern und im schlimmsten Fall<br />

sterben die Tiere dadurch.<br />

Außerdem ist das Alter, bzw. die Größe der Tiere entscheidend für den Futterbedarf und man<br />

kann sich an folgende Faustregel halten:<br />

- Bis 12 cm Körperlänge einmal täglich füttern<br />

- Bis 18 cm Körperlänge alle zwei bis drei Tage füttern<br />

- Über 18cm Körperlänge alle vier bis fünf Tage füttern.<br />

Zudem sollte man seine Tiere gut beobachten und bei zu großer Zunahme des Bauchraumes<br />

lieber einen Fasttag mehr einführen.<br />

Worauf man bei der Haltung im Aquarium sonst noch unbedingt achten muss, ist eine konstante<br />

Wassertemperatur.<br />

Axolotl vertragen keine Wärme und fühlen sich bei 15-18°C am wohlsten.<br />

Sofern man die Tiere nicht in einem Keller mit konstanter Temperatur hält, kommt man somit<br />

nicht um den Kauf eines speziellen Kühlgerätes herum, welches einiges in der Anschaffung<br />

kostet.<br />

Man muss sich hier auch im Vorfeld Gedanken darüber machen, wo die warme Luft, die das<br />

Gerät, ähnlich wie ein Kühlschrank, beim arbeiten produziert, abfließen kann, da sonst<br />

Stauwärme entsteht und die Kühlung nicht mehr richtig funktioniert.<br />

Ansonsten ist der Installationsaufwand aber sehr gering und man muss sich danach nicht mehr<br />

großartig darum kümmern.<br />

Ebenso wichtig ist auch ein guter Filter, um für eine gute Wasserqualität zu sorgen.<br />

Hier sollte man aber unbedingt darauf achten, dass die Strömung im Becken nicht zu stark ist,<br />

weil die Tiere ruhige Gewässer bevorzugen.


Die ideale Größe des Aquariums hängt vom Tierbesatz ab.<br />

In Österreich werden die Mindestmaße in der 2. Tierhalteverordnung, Anlage 4 geregelt.<br />

Für zwei Erwachsene Tiere mit ca. 20cm Länge müssen mindestens 0,4m² Grundfläche und eine<br />

Wassertiefe, die mindestens der Länge der Tiere entspricht, vorhanden sein.<br />

Für mein persönliches Empfinden ist das auf jedenfall zu wenig, um den Tieren ein artgerechtes<br />

Leben zu ermöglichen und ich empfehle deshalb pro Tier eine Grundfläche von mindestens 80 x<br />

40cm und ein Füllungsvermögen von 100 l Wasser – größer ist natürlich immer besser.<br />

Auch bei der Einrichtung gibt es so einiges zu beachten, denn die Tiere leben eher Versteckt und<br />

mögen es daher eher dunkel.<br />

Hat man keine Pflanzen im Aquarium, kann man deshalb auf eine Beleuchtung verzichten.<br />

Ist eine Beleuchtung aufgrund von Pflanzen notwendig, sollte man seinen Schwanzlurchen<br />

ausreichend Versteckmöglichkeiten in Form von Steinhöhlen, Röhren und ähnlichem bieten.<br />

Beim Bodengrund ist darauf zu achten, dass keine Stoffe darin enhalten sind, die für die<br />

empfindlichen Amphibien giftig sind.<br />

Hierzu zählen zum Beispiel Kupfer, Eisen und Zink.<br />

Entscheidet man sich für Aquariensand, ist eine Körnungsgröße von 1-3mm ideal, da die Tiere<br />

bei der Futteraufnahme gerne den Bodengrund mit verschlucken.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass VOR der Anschaffung einiges zu beachten und zu<br />

bedenken ist und realtiv viel Geld investiert werden muss.<br />

Hat man aber ersteinmal alles zusammen, ist der Pflegeaufwand von Axolotl sehr gering und<br />

somit sind die Tiere - bei gut überlegtem Kauf - auch für Anfänger geeignet.<br />

Hier die wichtigsten Punkte nocheinmal übersichtlich aufgelistet:<br />

- Aquarium mit Kühlgerät und Filter<br />

- Hochwertiges Futter mit viel tierischem Eiweiß anbieten<br />

- Ausgewachsene Tiere nicht zu oft füttern - 2x in der Woche reicht<br />

- Viele Versteckmöglichkeiten und Schadstofffreien Bodengrund in der richtigen<br />

Körnungsgröße anbieten<br />

Ich finde dass gerade kleinere Kinder von solchen Haustieren profitieren.<br />

Im Gegensatz zu den „klassischen ersten Haustieren“ wie Hund, Katze, Kaninchen, Hamster,…<br />

besteht bei diesen und sämtlichen anderen Aquarienbewohnern keine Verletzungsgefahr.<br />

Sie eignen sich zwar nicht zum Kuscheln, sind dafür aber wahnsinnig interessant zu beobachten<br />

und können ebenfalls sehr zahm werden.<br />

Gerade bei Kleinkindern ist das Interesse an solchen Tieren von ganz alleine da, denn sie<br />

erforschen ihr Umfeld mit allen Sinnen und sind von Wasser besonders fasziniert - das kann ich<br />

tagtäglich bei meiner eigenen Tochter beobachten.<br />

Sie kann mit ihren zwei Jahren bereits unsere vier Axolotl voneinander unterscheiden und ihre<br />

Namen zuordnen.<br />

Es gehört zu unserem morgendlichen Ritual die Tiere zu beobachten und zu schauen, ob es allen<br />

gut geht und am meisten freut sie sich natürlich, wenn sie ihnen etwas zu essen geben darf.<br />

Wer gerade dabei ist, das geeignete erste Haustier für sich oder seine Kinder zu finden, sollte<br />

unbedingt auch solche „Beobachtungstiere“ in die engere Auswahl nehmen.


Abschließend möchte ich noch darüber berichten, was Axolotl so besonders und faszinierend<br />

macht - denn nicht nur ihr Aussehen ist sehr speziell, sondern auch ihr Inneres ist wahsninnig<br />

interessant.<br />

Im Gegensatz zu anderen Amphibien, die sich im Laufe ihres Lebens von reinen<br />

Wasserbewohnern mit Kiemenatmung zu teilweisen Landgängern mit Lungenatmung entwickeln,<br />

bleiben Axolotl ein Leben lang im sogenannten „Nymphenstadium“.<br />

Das heißt, sie betreiben keine Metamorphose, können sich aber dennoch fortpflanzen.<br />

Das liegt an einem angeborenen Deffekt der Schilddrüse, die bei anderen Lurchen das Hormon<br />

produziert, welches für die Verwandlung zum Landgänger verantwortlich ist.<br />

Bei künstlicher Zuführung dieses Hormons, können sich auch Axolotl zu landlebenden<br />

Salamandern umwandeln, dies ist jedoch mit großen Qualen für die Tiere verbunden und deshalb<br />

in Österreich streng verboten.<br />

Lediglich Forschungseinrichtungen mit entsprechenden Genemigungen dürfen solche<br />

Experimente durchführen.<br />

Neben ihrer rein aquatischen Lebensweise haben sie aber noch eine andere Besonderheit, die man<br />

eigentlich als Superkraft bezeichnen müsste – die Reproduktion.<br />

Nicht nur Arme und Beine wachsen nach einem Verlust vollständig und voll funktionsfähig<br />

wieder nach, sondern auch Organe und sogar Teile des Gehirns können neu gebildet werden.<br />

Ob diese „wiederhergestellten“ Gehirnregionen auch die alten Erinnerungen wieder aufrufen<br />

können, versuchen Forscher gerade herauszufinden.<br />

Es ist also noch längst nicht alles über diese faszinierenden Tierchen bekannt und somit lohnt es<br />

sich, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Wer noch mehr über die kleinen Querzahnmolche wissen möchte, schaut am Besten einmal hier<br />

rein: https://www.axolotl-online.de/


Die Farbmaus – klein aber Oho<br />

Mäuse gehören zu den Haustieren, bei denen sich oft die Gemüter spalten.<br />

Bei vielen Menschen lösen die kleinen Tierchen mit ihren langen Schwänzen eine regelrechte<br />

Phobie aus, während andere, zu denen ich mich definitiv auch zähle, bei den putzigen Gesichtern<br />

völlig dahinschmelzen.<br />

Dass der Ruf der Mäuse teilweise so schlecht ist, liegt eigentlich auf der Hand.<br />

In erster Linie wurden und werden sie als Schädlinge betrachtet, die zudem auch noch<br />

Krankheiten übertragen können.<br />

Gruselgeschichten, die von Generation zu Generation übertragen wurden, haben dann noch ihr<br />

Übriges getan.<br />

Ich selbst erinnere mich noch all zu gut, wie mich mein Opa immer davor gewarnt hat, alleine in<br />

den Keller zu gehen, weil mich sonst die Kellermaus holt.<br />

Zum Glück hat mich das nie sonderlich beeidruckt, weil ich Mäuse schon immer äußerst<br />

liebenswert fand.<br />

Diese Einstellung hatten offenbar auch schon einige Leute im alten Ägypten vor etwa 4000<br />

Jahren – denn schon zu dieser Zeit wurden dort Hausmäuse gezähmt und als Haustiere gehalten.<br />

Vor ungefähr 300 Jahren begann man dann in Japan verschiedene Farbvarianten des Fells<br />

herauszuzüchten und so entstanden unsere heutigen Farbmäuse.<br />

Wie alle kleinen Nagetiere haben sie eine sehr geringe Lebenserwartung von nur zwei bis drei<br />

Jahren, doch auch für diese geringe Zeitspanne möchten sie ein artgerechtes zu Hause haben und<br />

das fängt bei der Auswahl des richtigen Geheges an.<br />

Ein besonders großes Augenmerk sollte hier auf die Belüftung gelegt werden, denn Farbmäuse<br />

scheiden sehr viel Urin aus, wodurch sich in schlecht belüfteten Käfigen, giftige<br />

Ammoniakdämpfe bilden und den Tieren schaden können.<br />

Eher ungeeignet sind deshalb Aquarien und Plastikwannen, die nur oben eine Öffnung mit Gitter<br />

haben.


In den letzten Jahren hat sich hier im Handel einiges getan, und man findet durchaus geeignete<br />

Terrarien für Mäuse, trotzdem werden leider auch noch sehr viele Käfige verkauft, die viel zu<br />

klein und/oder nicht an die Bedürfnisse von Mäusen angepasst sind.<br />

Meine persönliche Empfehlung lautet daher SELBER bauen.<br />

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt – wer handwerklich nicht so talentiert ist, kann<br />

einfach eine alte Kommode oder einen umgedrehten Tisch als Grundgerüst verwenden.<br />

Tolle Ideen und Bauanleitungen, findest du auf dieser Website:<br />

https://das-maeuseasyl.de/haltung/<br />

Farbmäuse sind zwar gute Kletterer, halten sich aber bevorzugt am Boden auf, weshalb die<br />

Unterbringung mehr tief als hoch sein sollte.<br />

Einrichtungsgegenstände sollten entweder regelmäßig getauscht werden, oder leicht zu reinigen<br />

sein, da sonst sehr schnell ein sehr starker Uringeruch entsteht.<br />

Mäuse sollten mindestens paarweise gehalten werden und einen Käfig von mindestens<br />

80 x 80 x 60 cm zur Verfügung haben.<br />

Deutlich wohler fühlen sie sich aber in einer Gruppenhaltung - entweder gleichgeschlechtlich<br />

oder ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen, um eine unkontrollierte Vermehrung zu<br />

vermeiden.<br />

Prinzipiell vertrete ich die Meinung, dass ein Gehege nie groß genug sein kann, bei der<br />

Gruppenhaltung von Mäusen muss man allerdings darauf achten, dass sich bei einem zu großen<br />

Platzangebot, die Gruppe teilen und zwei verschiedene Reviere bilden könnte.<br />

In diesem Fall konkurieren die beiden Gruppen miteinander, was zu erhelblichen Verletzungen<br />

und der Tötung von Artgenossen führen kann.<br />

Bei größeren Volieren gilt es also, das Verhalten der Tiere gut zu beobachten und im Notfall<br />

entweder die Gruppengröße oder das Platzangebot zu verringern.<br />

Mäuse sind allgemein sehr aktive Tiere und sollten genug Möglichkeiten zur Beschäftigung in<br />

ihrer Unterbringung finden.<br />

Wenn man sich die Zeit nehmen möchte, kann man mit gelehrigen Tieren ein Clickertraining<br />

machen und ihnen verschiedene Tricks beibringen.<br />

Das zahlt sich vor allem deshalb aus, weil sie durch die intensive Beschäftigung mit ihnen<br />

automatisch zahmer werden und sich eine ganz besondere Beziehung zwischen Tier und Halter<br />

entwickeln kann.<br />

Ansonsten sind Kletterseile, das Verstreuen von Samen, um die Futtersuche aufregender zu<br />

gestalten oder ganze Nüsse mit Schale, die erst aufgeknackt werden müssen, nur einige von<br />

unendlich vielen Möglichkeiten, um den Alltag der Farbmäuse interessanter zu gestalten.<br />

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, dennoch sollte man immer auch die Sicherheit<br />

der Tiere im Auge behalten und bei Spielzeugen nur Materialien verwenden, die beim<br />

Verschlucken ungefährlich sind und in denen sie sich nicht verheddern können.<br />

Mein persönlicher Geheimtipp sind selbst gebastelte Körbe/Bälle/Leitern aus Weidenästen –<br />

denn diese sind sehr biegsam, können mit etwas Geduld, ohne Zusatzmaterialien ineinander<br />

verflochten werden und sind somit völlig ungefährlich und zur Gänze essbar.


Weide und andere genießbare Baumarten sollten generell regelmäßig den Futterplan ergänzen.<br />

Ansonsten kann man ein buntes Angebot an fettarmen Samenmischungen, Gemüse, frischen<br />

Wiesenkräutern und tierischem Eiweiß (gekochtes Ei, gekochtes Fleisch, Insekten,…) anbieten.<br />

Obst kann gelegentlich als Leckerchen gereicht werden, sollte aber wegen dem hohen<br />

Zuckergehalt nicht in großen Mengen verfüttert werden.<br />

Auch Nüsse und Sonnenblumenkerne sind natürlich sehr beliebt, haben aber sehr viel Fett und<br />

sollten deshalb auch nur ab und zu den Speiseplan erweitern.<br />

Auch wenn Mäuse alles fressen, haben sie ein sehr empfindliches Verdauungssystem.<br />

Es ist deshlab sehr wichtig, Frischfutter das nicht gefressen wurde, nach einem Tag wieder aus<br />

dem Gehege zu nehmen, um zu vermeiden, dass sie verdorbene Lebensmittel fressen.<br />

Auch beliebte Leckerbissen aus der menschlichen Küche, wie etwa Wurst oder Käse, sollten<br />

nicht unbedingt in der Futterschüssel der kleinen Nager landen, denn diese enthalten sehr viele<br />

Gewürze und Konservierungsstoffe, die alles andere als gesund für die Mäuse sind.<br />

Auch in fertigen Trockenfuttermischungen im Tierhandel sind leider oft reichlich<br />

Konservierungsstoffe enthalten, darauf sollte man beim Einkaufen also achten, oder einfach von<br />

vorne herein sein Futter selber mischen.<br />

Wie bereits erwähnt, produzieren Farbmäuse eine sehr große Menge an Urin, der auch einen<br />

entsprechenden Geruch erzeugt, das muss einem klar sein, wenn man sich solche Tiere nach<br />

Hause holt. (das gilt übrigens auch für Farbratten)<br />

Nicht nur man selbst, sondern auch andere Familienmitglieder/Mitbewohner sollten also mit der<br />

Anschaffung einverstanden sein, da es sonst zu unausweichlichen Konflikten kommt, bei denen<br />

die Leidtragenden leider immer die Tiere sind.<br />

Als Alternative für jemanden, der sich gar nicht mit dem arttypischen Eigengeruch der Farbmaus<br />

anfreunden kann, gibt es wüstenbewohnende Mausarten, die durch die geringe Wasseraufnahme<br />

nur wenig Urin, mit einem wesentlich weniger intensiven Geruch, produzieren – bekannte<br />

Vertreter wären zum Beispiel die afrikanische Stachelmaus oder die Wüstenrennmaus.


Die Farbmaus als Futtertier<br />

Farbmäuse sind nicht nur unheimlich putzige Mitbewohner, sondern dienen unter Umständen<br />

auch einem höheren Zweck.<br />

Die Haltung von Spinnen, Schlangen und ähnlichen Tieren, die sich von Mäusen ernähren sind<br />

lange keine Seltenheit mehr.<br />

Natürlich kann man Futtermäuse einfach gefroren im Handel erwerben, doch die Begeisterung<br />

beim Fressen einer frisch getöteten, noch warmen Maus, ist unvergleichlich.<br />

Hinzu kommt noch, dass man bei den gekauften Futtertieren in keinster Weise nachvollziehen<br />

kann, wie die Tiere zuvor gehalten wurden.<br />

Ein verantwortungsbewusster Tierbesitzer legt auch Wert darauf, dass das Futter für seine Tiere<br />

eine hohe Qualität aufweist und das kann nur bei guter Haltung gewährleistet werden.<br />

Es empfielt sich deshalb, sich eine eigene, kleine Mäusezucht anzulegen.<br />

Das Verfüttern von lebenden Beutetieren ist in Österreich verboten, die Mäuse müssen also zuvor<br />

unbedingt fachgerecht getötet werden.<br />

Diese fachgerechte Tötung lässt man sich am besten von jemandem zeigen, der sich damit<br />

auskennt (Nachfrage überall da möglich, wo Exoten gehalten werden, also in größeren<br />

Tierhandlungen, Zoos, Reptilienstationen, zertifizierten Züchtern und ähnlichem,…).


Auch wenn es zunächst etwas befremdlich erscheinen mag, ein Haustier nur dafür zu halten, um<br />

es an ein anderes Tier zu verfüttern, gibt es keinen nachhaltigeren Weg, denn…<br />

Man unterstützt damit nicht länger die Massenhaltung<br />

Man unterstützt keine schlechten Haltungsbedingungen mehr<br />

Futtermäuse in der Massenhaltung werden durch CO2 getötet, was meiner persönlichen<br />

Ansicht nach quallvoll ist und nicht unterstützt werden sollte.<br />

Selbst kann man die Technik des Genickbruches anwenden (UNBEDINGT vorher von<br />

einer Fachperson lehren lassen!!!!)<br />

Die Mäuse werden von einem selbst normalerweise viel hochwertiger ernährt und bieten<br />

somit auch eine hochwertigere Futterquelle für die Exoten (man ist, was man isst!)<br />

Es bereitet den Raubtieren sichtbar mehr Freude, ein frisches Futtertier zu verspeisen, als<br />

ein aufgetautes<br />

Mäuse reproduzieren sich sehr schnell (Tragzeit von 3 Wochen, weitere 3 Wochen nach<br />

der Geburt können die Tiere bereits selbstständig, ohne die Eltern überleben) – somit<br />

geringe Kosten und hoher Nutzen<br />

Wer also sowohl den Futtertieren, als auch den mäusefressenden Haustieren etwas gutes tun<br />

möchte, der greift zu Mäusen aus der eigenen Zucht!


Wildtierspecial – der Frühling zieht ins Land<br />

Dieses Jahr hat es besonders früh angefangen zu tauen.<br />

Natürlich kann durchaus nocheinmal ein kleinerer Wintereinbruch kommen, doch die Natur und<br />

ihre Bewohner haben sich schon voll und ganz auf den Frühling eingestellt.<br />

So ist bereits die Krötenwanderung in vollem Gange, in vielen Tümpeln findet man Froschlaich<br />

und die Vögel kann man dabei beobachten, wie sie Nistmaterial sammeln um mit der ersten Brut<br />

des Jahres zu beginnen.<br />

Vor unseren Augen verborgen, aber trotzdem wahrscheinlich schon geboren, sind außerdem<br />

Jungtiere bei den heimischen Raubtieren, wie dem Fuchs und dem Marder.<br />

Ebenso erwachen Fledermäuse aus der Winterruhe und beginnen mit der Produktion ihrer<br />

Nachkommen.<br />

Es sind also nur noch wenige Wochen (meist ab Mai), bis Wildtierauffangstationen sich kaum<br />

vor Anfragen retten können und aus allen Nähten platzen, dabei ist es oft gar nicht notwendig die<br />

Jungtiere aus der Natur zu entnehmen.<br />

Wer ein (scheinbar) verwaistes Tierbaby (egal welcher Art) findet, sollte es zunächst nur<br />

beobachten und keinesfalls anfassen!!!!<br />

Bei Rehen und Feldhasen ist es eine bewährte Überlebensstrategie, die Jungtiere alleine, an einer<br />

geschützten Stelle zurückzulassen.<br />

Diese verharren dort regungslos, während die Mutter nur alle paar Stunden vorbeikommt, um ihre<br />

Kleinen zu säugen.<br />

Oft befinden sich junge Tierchen (Fuchs, Marder, Dachs, Eichhörnchen,…) gerade in einem<br />

Alter, indem sie anfangen kleinere Ausflüge auf eigene Faust zu machen, während ihre Mama auf<br />

Futtersuche ist.<br />

Bei Vögeln sind es oft die ersten, gescheiterten Flugversuche, die sie auf dem sprichwörtlich<br />

harten Boden der Tatsachen landen lassen.<br />

Über das Überleben solcher Jungtiere braucht man sich in der Regel aber keine Sorgen zu<br />

machen, solange sie frei von Verletzungen sind, gesund und vital wirken und ein vollständiges<br />

Federkleid/Fellkleid aufweisen, denn in diesem Fall, sind die Elterntiere meist nicht weit und<br />

versorgen ihren Nachwuchs zuverlässig mit Futter und Körperwärme.<br />

Deshalb bitte UNBEDINGT die Finger davon lassen und höchstens aus größerer Entfernung<br />

beobachten.


Sollten wirklich nackte oder unzureichend befiederte/befellte Jungtiere gefunden werden,<br />

Verletzungen sichtbar sein oder die Tiere krank und apatisch wirken, darf man die Tiere trotzdem<br />

nicht einfach so mit nach Hause nehmen.<br />

Es muss der zuständige Förster/Jagdaufseher informiert werden und dieser entscheidet dann, was<br />

weiter passiert.<br />

Natürlich weiß man mitten in der Natur oft nicht, wer in diesem Gebiet zuständig ist oder man<br />

findet die Tiere im eigenen Garten – in diesem Fall sucht man sich am besten die Notfallnummer<br />

einer Wildtierauffangstation, um eine kompetente Fachberatung zu erhalten.<br />

Ist ein Tier wirklich auf unsere Hilfe angewiesen, wird es nicht in der Lage sein, all‘ zu schnell<br />

die Flucht zu ergreifen und deshalb kann und sollte man sich diese Zeit auf jedenfall nehmen.<br />

Wer unüberlegt alles einsammelt, was einem vor die Füße fällt, zerstört mutmaßlich das<br />

empfindliche Gleichgewicht der Natur und richtet damit oft wesentlich mehr Schaden an, als zu<br />

helfen.<br />

einige Anlaufstellen für gefundene Wildtiere:<br />

https://wp.wildvogelhilfe.org/<br />

https://www.igelhilfe.net/<br />

http://www.fledermausschutz.at/<br />

https://salzburg-zoo.at/<br />

https://www.alpenzoo.at/de/


Impressum<br />

Herausgeber, Eigentümer und Verleger:<br />

<strong>Rotohr</strong> Haustierberaung<br />

Angelika Köppl, Janslweg 6, 4824 Gosau<br />

rotohr11@yahoo.de<br />

www.rotohr.pet<br />

mein Ziel:<br />

Das <strong>Rotohr</strong> <strong>Haustiermagazin</strong> soll Informationen zu Haustieren und deren Haltung, sowie<br />

Wildtieren und deren Aufzucht liefern.<br />

Die Inhalte geben das Wissen und die persönliche Meinung der Verfasserin wieder.<br />

Trotz ausreichender Prüfung können Druckfehler und inhaltliche Fehler vom Medieninhaber<br />

nicht ausgeschlossen werden.<br />

Sämtliche Rechte an Bildern und Texten, insbesondere die Vervielfältigung und Verbreitung liegt<br />

beim Eigentümer und Herausgeber.<br />

Bezug:<br />

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