KÄNGURUplus 2024/25
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: – Freizeit: Ich bin Fan, ich bin Nerd – Familienleben: Organspende – Berufe-Check: Mediengestalter:in – Berufe-Check: Hörakustiker:in
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:
– Freizeit: Ich bin Fan, ich bin Nerd
– Familienleben: Organspende
– Berufe-Check: Mediengestalter:in
– Berufe-Check: Hörakustiker:in
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FAMILIENLEBEN<br />
für die postmortale Organspende, DSO.<br />
Sie organisiert alle Schritte von der<br />
Entnahme bis zur Übergabe an das<br />
Krankenhaus.<br />
Viele Menschen machen sich Sorgen,<br />
dass sie schneller für tot erklärt werden,<br />
wenn sie einen Organspendeausweis<br />
haben, oder dass ihre Organe für den<br />
Handel verwandt werden. Hier hilft tatsächlich<br />
nur eine ausführliche Beschäftigung<br />
mit dem Thema, um sich selbst<br />
sicherer zu werden. Es gibt Argumente<br />
für einen Organspendeausweis oder das<br />
Aufschreiben des Willens in einer Patientenverfügung,<br />
aber letztendlich ist es<br />
eine persönliche und dabei auch emotionale<br />
Entscheidung.<br />
MEIN LEBEN,<br />
MEINE ENTSCHEIDUNG<br />
Das wird auch im Podcast-Gespräch mit<br />
Prof. Dr. Silke Schicktanz, Präsidentin<br />
der Akademie für Ethik in der Biomedizin<br />
und Professorin an der Universität<br />
in Göttingen, deutlich. Fakten und Argumente<br />
können uns helfen, eine gute<br />
Entscheidung zu treffen. Aber es ist auch<br />
richtig, wenn man noch nicht einmal<br />
darüber nachdenken möchte, dass man<br />
selbst sterblich ist. Alina und Isabelle,<br />
die in diesem Teil des Podcasts zu Wort<br />
kommen, machen deutlich, dass sie<br />
noch gar nicht oder nur oberflächlich in<br />
der Schule darüber gesprochen haben.<br />
Doch gerade bei der Organspende, bei<br />
der es um Leben und Tod geht, sollte<br />
man sich Zeit nehmen, also ausführlich<br />
darüber reden oder eben nicht.<br />
Eine freie Entscheidung ist bei diesem<br />
Thema nicht einfach zu definieren.<br />
Das ist eine Frage für Ethiker:innen.<br />
Prof. Silke Schicktanz meint, dass eine<br />
Entscheidung frei sein kann, wenn man<br />
gut informiert ist und dadurch selbstständig<br />
einen Entschluss fällen kann. Ein<br />
Druck in der Familie, unbedingt helfen<br />
zu wollen, würde hingegen nicht dazu<br />
führen.<br />
SOLIDARISCH HANDELN<br />
Wenn man Organe spendet, tut man<br />
natürlich etwas Gutes. Dennoch entsteht<br />
auch eine Art Abhängigkeit zwischen<br />
Spender:in und Empfänger:in. Bei<br />
Lebend spenden handelt es sich zumeist<br />
um Eltern oder enge Verwandte und<br />
Freund:innen. Doch auch hier prüft eine<br />
Kommission, die ehrenamtlich besetzte<br />
Lebendspendekommission, dass eine<br />
solche Spende nicht unter Druck erfolgt,<br />
und verhindert so den Organhandel.<br />
Diese Abwägung ist genauso wie bei der<br />
Bewilligung von postmortalen Spenden<br />
wichtig, weil jede Organspende für<br />
Spender:in und Empfänger:in ein Risiko<br />
darstellen kann. Darüber sollten beide<br />
Seiten informiert und aufgeklärt sein.<br />
Risiken bestehen natürlich bereits durch<br />
die Operation, aber ein Risiko kann auch<br />
sein, dass das Spenderorgan nicht angenommen<br />
wird und sich Spender:innen<br />
dadurch schlecht fühlen.<br />
WIE LEBT ES SICH MIT<br />
EINEM FREMDEN ORGAN?<br />
Sowohl für Lukas als auch für Viktoriia<br />
ist das Leben mit einer Spenderniere vor<br />
allem eine Erleichterung. Die Dialyse<br />
fällt weg, die Müdigkeit danach auch.<br />
Interessant ist jedoch, dass Viktoriia<br />
davon erzählt, dass sie sowohl ihre<br />
kleinen, nicht funktionierenden Nieren<br />
als auch das Spenderorgan spüren<br />
kann. Nach der Operation müssen<br />
Empfänger:innen Medikamente nehmen,<br />
damit ihr Körper die Spende nicht<br />
abstößt. Diese Arzneien können Nebenwirkungen<br />
haben, vor allem auf das<br />
Immunsystem wirken und es schwächen.<br />
Lukas betont im Podcast jedoch,<br />
dass er diese Nachteile auf jeden Fall<br />
im Vergleich zur Dialyse gern hingenommen<br />
hat, denn er hatte bereits ein<br />
Spender organ, das sein Körper nach<br />
Jahren abgestoßen hat.<br />
GLAUBE UND<br />
ORGANSPENDE<br />
Es gibt tatsächlich Religionen, die sich<br />
gegen Organspenden aussprechen. Die<br />
großen Religionsgemeinschaften wie<br />
die christliche, die muslimische und<br />
die jüdische haben damit kein Problem.<br />
Für sie stehen die Gesundheit und<br />
das Leben im Mittelpunkt und damit ist<br />
auch eine Organspende gerechtfertigt.<br />
Darüber tauscht sich der Mediziner<br />
Dr. Muhammad Safar Al-Halabi mit drei<br />
jungen Menschen in der Episode 6 des<br />
Podcasts „Sag mal …: Über Organspende<br />
reden“ aus.<br />
Der Podcast mit<br />
Jugendlichen und<br />
Fachleuten zur<br />
Organspende:<br />
organspende-info.de/mediathek/<br />
sag-mal-ueber-organspendereden-1<br />
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<strong>KÄNGURUplus</strong> 04/24<br />
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