KÄNGURUplus 2024/25
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen: – Freizeit: Ich bin Fan, ich bin Nerd – Familienleben: Organspende – Berufe-Check: Mediengestalter:in – Berufe-Check: Hörakustiker:in
Das Stadtmagazin für Familien mit Teenagern in Köln, Bonn und Region erscheint mit folgenden Themen:
– Freizeit: Ich bin Fan, ich bin Nerd
– Familienleben: Organspende
– Berufe-Check: Mediengestalter:in
– Berufe-Check: Hörakustiker:in
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FAMILIENLEBEN<br />
Wir haben uns den Pod -<br />
cast angehört und mit<br />
Menschen gesprochen,<br />
die sich aus verschiedenen<br />
Gründen mit Organ -<br />
spende beschäftigen.<br />
Dabei haben wir festgestellt,<br />
dass es ein vielschichtiges<br />
und herausforderndes<br />
Thema ist.<br />
WARUM DRÜBER REDEN?<br />
Wer sich mit dem Thema Organspende<br />
beschäftigt, denkt zugleich über seine<br />
eigene Sterblichkeit nach. Das kann<br />
unangenehm sein. Darauf weist die Medizinethikerin<br />
Prof. Dr. Silke Schicktanz<br />
im Podcast hin. Dennoch meinen die<br />
Jugendlichen in der Diskussion, dass<br />
sie das Thema wichtig und auch in der<br />
Schule richtig angesiedelt finden. Doch<br />
auch für Lehrer:innen ist dies eine Herausforderung.<br />
Im Podcast „Sag mal …“<br />
gehen die Jugendlichen sehr offen mit<br />
dem Thema um. Sie sprechen über<br />
Ängste und ihr Interesse am Thema und<br />
machen damit deutlich, dass ein so intensiver<br />
Austausch über Pro und Kontra<br />
für eine persönliche Entscheidungsfindung<br />
hilfreich sein kann.<br />
WARUM ORGANSPENDE?<br />
Jedes Jahr warten Menschen, deren<br />
Organe nicht arbeiten, auf Spenderorgane.<br />
Patient:innen, deren Nieren<br />
betroffen sind und die deshalb eine<br />
Blutwäsche, eine so genannte Dialyse, benötigen,<br />
warten bis zu zehn Jahre auf ein<br />
Spenderorgan. Nur damit könnten sie,<br />
ohne mehrfach pro Woche diese anstrengende<br />
Behandlung über sich ergehen<br />
zu lassen, ihren Alltag leben. Und<br />
hier wird bereits deutlich, dass es zum<br />
Thema viele Fragen und viele Informationen<br />
gibt.<br />
LEBEND- ODER POST-<br />
MORTALE SPENDE<br />
Wer sich über Organspende informieren<br />
möchte, kann verschiedene Wege gehen:<br />
Einer ist, sich den Podcast „Sag mal<br />
… Über Organspende reden“ anzuhören.<br />
Hier kommen auch Viktoriia und Lukas zu<br />
Wort, die beide eine Lebendspende von<br />
ihren Vätern erhalten haben, eine Niere.<br />
Dies bedeutet, dass sowohl Spender:in<br />
als auch Empfänger:in leben. Diese<br />
Spende ist für Nieren und Leber möglich,<br />
wird aber zumeist nur für Nieren -<br />
transplantationen gewählt. Leberspenden<br />
sind für die organspendende Person<br />
wesentlich gefährlicher.<br />
Eine postmortale Spende bedeutet,<br />
dass der:die Spender:in verstorben ist.<br />
Diese Spende ist jedoch nur möglich,<br />
wenn die Spender:innen hirntot sind.<br />
Das müssen zwei besonders qualifizierte<br />
Fachärzt:innen unabhängig voneinander<br />
erklären.<br />
GESETZLICHE REGELUN-<br />
GEN IN DEUTSCHLAND<br />
In Deutschland gilt die Entscheidungslösung.<br />
Das heißt, dass Spender:innen<br />
ihren Willen zur Organspende schriftlich<br />
festhalten sollten. Das kann in einem<br />
Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung<br />
erfolgen. In anderen<br />
Ländern, wie zum Beispiel in Österreich,<br />
gilt die Widerspruchslösung. Diese bedeutet,<br />
dass man schriftlich Widerspruch<br />
gegen eine Entnahme von Organen<br />
einlegen sollte, wenn man dies nicht<br />
möchte. Diese Regelung gilt auch in den<br />
Niederlanden und in England und hat<br />
dort zu mehr Organspenden geführt. In<br />
einigen Ländern gibt es Mischlösungen.<br />
Die Entscheidungslösung bei uns wird<br />
von manchen kritisiert, weil es einen<br />
großen Mangel an Spenderorganen gibt.<br />
In einer aktuellen Befragung hat die<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
festgestellt, dass 84 Prozent der<br />
Befragten einer Organ- und Gewebespende<br />
aktuell eher positiv gegenüberstehen.<br />
Doch weniger als die Hälfte der<br />
Befragten haben dies schriftlich festgehalten.<br />
Während für die Spende von Knochenmark<br />
zur Behandlung von Krebserkrankten<br />
eine Altersgrenze festgeschrieben<br />
ist, trifft dies bei der Organspende nicht<br />
zu. Ebenso gibt es keinen festgelegten<br />
Katalog von Krankheiten, die eine Organentnahme<br />
ausschließen.. Die Ärzt:innen<br />
im Krankenhaus begutachten die spendenden<br />
Personen und entscheiden über<br />
eine Entnahme. Empfänger:innen können<br />
dann entscheiden, ob sie das Organ<br />
nehmen oder nicht.<br />
ROLLE DER<br />
KRANKENHÄUSER<br />
Große Transplantationszentren in Krankenhäusern<br />
sind mit der Entnahme und<br />
dem Einsetzen von Spenderorganen<br />
betraut. Sie sind jedoch nicht für die<br />
Organisation zuständig. Das übernimmt<br />
die bundesweite Koordinierungsstelle<br />
Mit der Schule<br />
fertig, los!<br />
FSJ / BFD<br />
Orientieren und praktische<br />
Erfahrungen sammeln.<br />
FSJ und BFD werden gefördert vom:<br />
fsd-köln.de<br />
6 <strong>KÄNGURUplus</strong> 04/24