Licht und Schatten - SüdwestdeutschesKammerorchesterPforzheim
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LICHT UND<br />
SCHATTEN<br />
Sonntag, 17. xx. März xx 2021 2024<br />
CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal<br />
Friedemann Breuninger Violine<br />
Douglas Bostock Leitung
LICHT UND<br />
SCHATTEN<br />
3<br />
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim<br />
Friedemann Breuninger Violine<br />
Douglas Bostock Leitung<br />
Narongrit Dhamabutra *1962<br />
Overture for Strings “Centennial Light”<br />
(Uraufführung)<br />
Adagio<br />
Pēteris Vasks *1946<br />
Violinkonzert “Distant Light”<br />
Andante – Cadenza I – Cantabile – Mosso –<br />
Cadenza II – (Mosso) - Cantabile - Agitato –<br />
Cadenza III – Tempo di Valse – Andante<br />
PAUSE 20 Minuten<br />
Narongrit Dhamabutra<br />
The Portraits of Three Temples (Dt. Erstaufführung)<br />
Largo – Wat Buddha Chai<br />
Allegro – Wat Poh Bangkla<br />
(Largo) – Wat Arun<br />
Arvo Pärt *1935<br />
Fratres für Streichorchester <strong>und</strong> Schlagwerk<br />
Benjamin Britten 1913-1976<br />
Simple Symphony op. 4<br />
1 Boisterous Bourée<br />
2 Playful pizzicato<br />
3 Sentimental Sarabande<br />
4 Frolicsome Finale<br />
Bitte stellen Sie Ihre Mobiltelefone ab.<br />
Bild- <strong>und</strong> Tonaufnahmen sind ohne schriftliche<br />
Genehmigung nicht gestattet.
LICHT UND<br />
SCHATTEN<br />
5<br />
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Narongrit Dhamabutra<br />
Overture for Strings “Centennial Light”<br />
Es ist definitiv eine besondere Besonderheit, dass es<br />
im Programm dieses Abonnementkonzertes neue,<br />
thailändische Musik zu hören gibt. Denn man muss<br />
eindeutig konstatieren, dass der klassische westliche<br />
Konzertbetrieb sich insgesamt nur wenig mit Musik aus<br />
sehr östlichen Gefilden <strong>und</strong> noch weniger mit Musik<br />
aus Thailand befasst. Mit dem Komponisten Narongrit<br />
Dhamabutra kommt heute allerdings auch ein Komponist<br />
zu Wort, der schon früh zwischen Ost <strong>und</strong> West pendelte.<br />
Der thailändische Künstler studierte zunächst in Bangkok,<br />
bevor er in die Vereinigten Staaten zog <strong>und</strong> u. a. einen<br />
Doktorabschluss in Komposition an der Michigan State<br />
University absolvierte. Nach seiner Rückkehr nach<br />
Thailand machte er es sich zur Aufgabe „die klassische<br />
Musik in Thailand auf das Niveau zu bringen, das dem<br />
in den entwickelten Ländern entspricht.“.<br />
Dafür entwickelte er einen Kompositionsstil, der sich<br />
deutlich der Tonsysteme seiner Heimat bedient, diese<br />
aber immer wieder mit mehr oder weniger tonalen<br />
Elementen westlicher Musik kombiniert. Das Ergebnis<br />
ist in der Tat ein meisterlicher Brückenschlag über<br />
kulturelle Grenzen hinweg.<br />
Und wann wäre eine solche Klangsprache passender als<br />
in der Jubiläumskomposition für den 100. Geburtstag<br />
der thailändischen Prinzessin Ihrer Königlichen Hoheit<br />
Prinzessin Galyani Vadhana? Diese Prinzessin war selbst<br />
nicht nur eine große Brückenbauerin, sondern auch zeitlebens<br />
bemüht, die (kulturelle) Bildung in ihrer Heimat<br />
zu stützen <strong>und</strong> auszubauen:<br />
Prinzessin Galyani Vadhana war in London geboren<br />
worden, <strong>und</strong> hatte dann viele Jahre ihrer Jugend <strong>und</strong><br />
ihres jungen Erwachsenentums in Europa (v. a. in der<br />
Schweiz) verbracht. So war sie mit französischer Literatur,<br />
westlicher Musik <strong>und</strong> Kultur bestens vertraut. Nach<br />
ihrer Rückkehr nach Thailand lehrte die Prinzessin<br />
von 1952-1967 an der Chulalongkorn-Universität
Talent,<br />
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Französische Sprache, Literatur <strong>und</strong> Kultur. Dazu<br />
dichtete sie selbst <strong>und</strong> übertrug französische Literatur<br />
in ihre Muttersprache.<br />
Wie für viele Künstler war die<br />
Prinzessin so für Narongrit<br />
Dhamabutra ein leuchtendes<br />
Vorbild. Folgerichtig<br />
nannte er seine Widmungskomposition<br />
für die Prinzessin „The<br />
Centennial Light“ –<br />
„Das h<strong>und</strong>ertjährige<br />
<strong>Licht</strong>“: Der Prinzessin<br />
nachhaltiges Bemühen<br />
um Kultur <strong>und</strong> Bildung<br />
für ihr Volk, vor allem<br />
für den thailändischen<br />
Nachwuchs <strong>und</strong> ihre Liebe<br />
zu den Menschen ihres<br />
Landes wird darin thematisiert<br />
als eine Quelle des <strong>Licht</strong>s.<br />
So hochrangig die Widmungsträgerin ist, so bescheiden<br />
mutet die Instrumentation von „The Centennial Light“<br />
an: Das einsätzige Werk, das in diesem Konzert seine<br />
Welturaufführung erfährt, verwendet ausschließlich<br />
Streicherklänge <strong>und</strong> als würzende, teils thematisch<br />
verwendete Percussion das Glockenspiel sowie als<br />
sphärischen Klangeffekt Chimes (eine Reihe von unterschiedlich<br />
langen Klangstäben, die nebeneinander<br />
hängen <strong>und</strong> entweder auf- oder absteigend als Ganzes<br />
angeschlagen werden). Die Zartheit <strong>und</strong> Tonhöhe der<br />
Percussionsinstrumente hält über die ganze Komposition<br />
die <strong>Licht</strong>assoziation lebendig. In sich ist das Werk<br />
in drei Teile unterteilt. Der Anfang besteht aus sich<br />
immer wieder neu behutsam entwickelnden Akkordklängen,<br />
über denen Glockenspieleinwürfe wie kleine<br />
Strahlen erklingen, <strong>und</strong> die sich dann zu schwirrenden,<br />
in sich bewegten Clusterklängen verdichten können.<br />
Mit dem Thema des Mittelteiles bezieht sich Dhamabutra<br />
auf eine frühere Komposition, die er 2008 zum<br />
Tod der Prinzessin Galyani Vadhana komponiert hatte.<br />
In der Rhythmik wird Dhamabutra geleitet von den<br />
Besonderheiten thailändischer Poesie, dazu nimmt er die<br />
Elemente der Einleitung immer wieder variiert auf. Das<br />
Werk verklingt in glitzernd-bewegten Klangflächen.<br />
Foto: Ihre Königlichen Hoheit Prinzessin Galyani Vadhana<br />
7
9<br />
Pēteris Vasks<br />
Violinkonzert “Distant Light”<br />
Peteris Vasks ließ sich zeitlebens von historischen<br />
Geschehnissen oder biographischen Erlebnissen<br />
(fremden <strong>und</strong> eigenen) zu seinen Kompositionen<br />
inspirieren. Wesentlich geprägt wurde der lettische<br />
Komponist durch die Kindheits- <strong>und</strong> Jugend-Erfahrungen<br />
im russisch besetzten Lettland. Vasks beobachtete als<br />
Sohn eines baptistischen Pfarrers schon früh viel Leid,<br />
das Gemeindegliedern widerfuhr, die im Zuge stalinistischer<br />
Säuberungen deportiert wurden. Sein gr<strong>und</strong>sätzlicher<br />
Widerstand gegen jede Form von Unrecht,<br />
verübt an unschuldigen Menschen, ließ ihn bereits mit<br />
10 Jahren ein lettisches Freiheitslied vertonen. Sein<br />
Erleben der blutigen Barrikadenkämpfe in den Jahren<br />
1990/1991, die zwar zur Freiheit der Lettischen Republik,<br />
nicht aber zur Freiheit von Unrecht <strong>und</strong> Korruption<br />
führten, waren eindringliche Erfahrungen. So wuchs<br />
Vasks zum zutiefst humanistischen Komponisten heran,<br />
der immer mitleidend die „Schmerzen der Welt“ (Vasks)<br />
im Blick hat, aber auch immer die Hoffnung auf eine<br />
bessere, trostvolle Welt formuliert. Dass Vasks im<br />
Streben nach Liebe <strong>und</strong> Versöhnung, nach Frieden<br />
<strong>und</strong> Menschlichkeit immer auch religiöse Dimensionen<br />
erreicht, auch da, wo er nicht explizit geistliche Werke<br />
komponiert, gehört zu den Besonderheiten dieses<br />
großen Komponisten.<br />
Für sein Violinkonzert „Distant Light“, komponiert für<br />
den lettischen Geiger Gidon Kremer, bezog sich Vasks<br />
auf dessen Autobiographie „Kindheitssplitter“, bei<br />
deren Lektüre Vasks im Nachhinein feststellte, dass sie<br />
– beide waren Schüler an der Rigaer Musikmittelschule<br />
„Emils Arzins“ – durch ähnliche Jugenderinnerungen<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en waren. Dazu hat sich Vasks<br />
von Kremers exorbitanten geigerischen Fähigkeiten<br />
inspirieren lassen: Das etwa halbstündige Konzert verlangt<br />
dem Solisten höchste technische, klangliche <strong>und</strong><br />
musikalische Qualitäten ab! Einsätzig konzipiert, verfügt<br />
es über sage <strong>und</strong> schreibe drei Solokadenzen, in denen<br />
die Solovioline in vielfältiger Weise brillieren darf. Ungewöhnlich<br />
der Einstieg in das Konzert nur durch die<br />
Solovioline, die sich glissandierend in höchste Höhen
10 11<br />
schwingt, bevor sich das Streichorchester allmählich<br />
durch vorsichtig stützende Klänge unter die violinistischen<br />
<strong>Licht</strong>blitze ins Geschehen tastet.<br />
Nach der ersten Kadenz entwickelt ausgerechnet der<br />
Kontrabass einen innigen Klagegesang, über dem die<br />
Geige ihre ausufernden Bögen schwingt. Es folgt eine<br />
folkloristisch-tänzerische Partie, die aber just zum Erliegen<br />
kommt, wenn die zweite Kadenz einsetzt. Und<br />
wieder ist es der klanglich der Violine so entgegengesetzte<br />
Kontrabass, der dem Treiben mit einer neuerlichen<br />
Klage Einhalt gebietet. Der dritten Kadenz folgt ein<br />
„katastrophisches Auflösungsfeld“ (Lutz Lesle), das<br />
mit ausdrücklicher Gewalt die Dynamik <strong>und</strong> die musikalische<br />
Faktur zum Äußersten ausdehnt. Dieses Klang<br />
gewordene Chaos wird nun energisch <strong>und</strong> nicht weniger<br />
bedrohlich durch einen Valse macabre in eine nur kurzwährende<br />
feste Form gezwungen – um dann von einer<br />
Reminiszenz des sphärisch leuchtenden Anfangs des<br />
Konzertes abgelöst zu werden, durch die nur vereinzelt<br />
noch ein paar Fetzen des Walzers geistern.<br />
Mit „Distant Light“ hat Vasks eines der eindrücklichsten<br />
Werke unserer Zeit geschaffen, das – wiewohl unter<br />
dem Eindruck der politischen Umbrüche in den 90er-<br />
Jahren (s. o.) entstanden – auch heute (oder vielleicht<br />
gerade wieder) ein mahnendes Klangmonument für<br />
die gefährliche Fragilität <strong>und</strong> dabei so unbedingte<br />
Notwendigkeit von Frieden <strong>und</strong> Freiheit darstellt!<br />
Narongrit Dhamabutra<br />
The Portraits of Three Temples<br />
Narongrit Dhamabutras „Portrait of Three Temples“<br />
für Streichorchester entstand 2016 <strong>und</strong> wurde in Wien<br />
vom Sunrise Orchestra uraufgeführt. Das Werk besteht<br />
aus vier ineinander übergehenden Abschnitten.<br />
Seine Verb<strong>und</strong>enheit mit den religiösen Traditionen<br />
seiner Heimat thematisiert der Komponist in der Einleitung,<br />
um dann einige einmalige thaiändische Tempelbauten<br />
zu „verklanglichen“. Da ist zunächst der Wat Chai<br />
(Wat=Tempel), ein Tempel mit übergroßer Pagode in<br />
Attuthaya, dessen Monumentalität <strong>und</strong> Farbenpracht<br />
klanglich beschworen wird. Im nächsten Teil folgt der<br />
Wat Pho Bangkla. Da seine Besuchenden stets von einer<br />
großen Schar von Hühnerfledermäusen empfangen<br />
werden, zeichnete Dhamabutra deren Flugbahnen durch<br />
aleatorische Spielereien nach. Das dritte Monument<br />
ist der Wat Arun, der „Tempel der Morgenröte“, das<br />
Wahrzeichen von Bangkok. Er liegt am Fluss Chaophraya<br />
<strong>und</strong> ist vollständig von chinesischem Porzellan eingeschalt,<br />
dessen Widerschein – nähert man sich dem<br />
Tempel im <strong>Licht</strong> der aufgehenden Sonne vom Fluss her<br />
– den Tempel bunt erstrahlen lässt. Dhamabutra wählte<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für diesen Teil ein Fragment einer<br />
Melodie, komponiert von König Rama II. (18./19. Jh.),<br />
der den Tempel aufwändig restaurieren hatte lassen.<br />
Wat Chai in Attuthaya
12<br />
13<br />
Arvo Pärt<br />
Fratres für Streichorchester <strong>und</strong> Schlagwerk<br />
Als der Este Arvo Pärt 1976 mit dem kleinen Klavierstück<br />
„Für Alina“ einen völlig neuen Kompositionsstil<br />
erklingen ließ, bedeutete das eine wirkliche musikalische<br />
Revolution. Und zwar vor allem, weil Pärt alle<br />
bekannten Wege der Musik verließ <strong>und</strong> aus der Reduktion<br />
(„Ich habe erkannt, dass es genügt, wenn ein<br />
einziger Ton schön gespielt wird.“ Arvo Pärt) eine<br />
ganz neue Welt schuf. Der vollkommenste Ton – der<br />
Ton der in sich komplett schwingenden, obertonreichen<br />
Glocke – <strong>und</strong> alles, was im Zusammenspiel mit<br />
anderen Glocken sich als zufällige <strong>und</strong> immer wieder<br />
sich ändernde Klangkombinationen ergibt, wurden<br />
Gr<strong>und</strong>lage seiner neuen Kompositionsweise, die<br />
manchmal unter dem schwammigen Begriff „Neue<br />
Einfachheit“ subsummiert wird, die aber viel mehr ist<br />
als „einfach“.<br />
„Fratres“ (1977) gehört dabei zu den ersten <strong>und</strong> wichtigsten<br />
Werken des nun als „Tintinnabuli-Stil“ (von<br />
Tintinnabulum – Glöckchen) bezeichneten neuen Stils.<br />
Neun Akkorde, entstanden aus dem Tonvorrat der<br />
d-Moll-Tonleiter <strong>und</strong> die drei Töne desa-Moll-<br />
Dreiklanges bilden das melodisch-harmonische Gerüst,<br />
das Schlaginstrument unterbricht die einzelenn Akkordflächen<br />
immer wieder durch eine gleichbleibende<br />
rhythmische Passage, die Pärt als „Refugium“, als<br />
Rückzugsort bezeichnet. Der amerikanische Musikwissenschaftler<br />
Alex Ross schreibt über Pärts Musik „Seine<br />
Akkorde bringen einer nach dem anderen den<br />
Lärm des Selbst zum Schweigen, indem sie den Geist<br />
an ein ewig Gegenwärtiges anbinden. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> geben die Anekdoten der Erfahrungen der Hörer<br />
…. Eine bessere Rechenschaft von seiner Musik ab<br />
als jede Analyse der Arbeitsweisen.“ Hören Sie sich in<br />
größere Zusammenhänge!<br />
Benjamin Britten<br />
Simple Symphony op. 4<br />
Mit seiner Simple Symphony für Streichorchester wollte<br />
Benjamin Britten ursprünglich ein Schulorchester beglücken.<br />
Entsprechend der Zielgruppe wählte er als melodischen<br />
Gegenstand eines jeden der vier Sätze je zwei<br />
Themen aus Werken, die er im Alter von 10-13 Jahren<br />
komponiert hatte, <strong>und</strong> die er für besonders gelungen<br />
erachtete. Wie gerne er verspielt war, lassen die Satzbezeichnungen<br />
der Simple Symphona erkennen, die<br />
allesamt Alliterationen (beide Worte beginnen mit dem<br />
gleichen Buchstaben) sind. Die Sätze sind alle überaus<br />
charakteristisch – mitreißend oder tiefsinnig, witzig<br />
oder kraftvoll – was der „Einfachen Sinfonie“ schnell<br />
einen hohen Bekannt- <strong>und</strong> Beliebtheitsgrad verschaffte.<br />
NEUGIERIG GEWORDEN?<br />
Zur Simple Symphony gibt es auf<br />
Youtube auch eine eigene Folge<br />
unserer Videoreihe „Discovery“.<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion<br />
Anne-Katrin Mücke<br />
Gestaltung<br />
Landauer Design Management, Pforzheim<br />
Fotos<br />
Peter Adamik, Regine Landauer,<br />
Künstler-Agenturen<br />
Redaktionsschluss<br />
1. März 2024<br />
Ruth M. Seiler
14 15<br />
FRIEDEMANN<br />
BREUNINGER<br />
Friedemann Breuninger absolvierte sein Violinstudium<br />
bei Prof.Valerij Klimov an der Musikhochschule<br />
Saar, bei Prof.Shmuel Ashkenasi an<br />
der Northern Illinois University (Chicago) <strong>und</strong><br />
bei Prof. Franco Gulli an der Indiana University<br />
in Bloomington. Über mehrere Jahre arbeitete<br />
er eng mit Prof. Heraian Krebbers in Amsterdam<br />
zusammen. Während dieser Zeit entstanden<br />
viele Aufnahmen als Solist <strong>und</strong> Kammermusiker<br />
für den saarländischen R<strong>und</strong>funk.<br />
Seit 2014 ist er als Konzertmeister beim Südwestdeutschen<br />
Kammerorchester in Pforzheim tätig.<br />
Dieselbe Position übt er seit 2002 im Orquesta<br />
Ciudad de Granada (Spanien) <strong>und</strong> seit 2012 bei<br />
“le concert olympique“ Antwerpen (Belgien),<br />
welches sich besonders auf die historisch informierte<br />
Aufführungspraxis bei Beethoven <strong>und</strong><br />
Zeitgenossen spezialisiert, aus.<br />
Als Gastkonzertmeister wird er von zahlreichen<br />
in Deutschland, Schweiz, Belgien, Italien <strong>und</strong><br />
Spanien eingeladen <strong>und</strong> arbeitet dabei mit Dirigenten<br />
wie u.a. Philippe Herrewghe, Emanuelle<br />
Krivine, Eiji Oue Stanislaw Skrowacevski, Josep<br />
Pons, Joseph Swendsen, Giovanni Antonini,<br />
Kiril Karabits oder Wladimair Ashkenasy.<br />
Seine erfolgreiche Tätigkeit als Solist, Kammermusiker<br />
<strong>und</strong> Konzertmeister belegen zahlreiche<br />
Aufnahmen für den spanischen R<strong>und</strong>funk (Radio<br />
Nacional de España) sowie mehrere mit Preisen<br />
ausgezeichnete CD Aufnahmen für Harmonia<br />
M<strong>und</strong>i.<br />
Neben seiner musikalischen Laufbahn ist<br />
Friedemann Breuninger auch pädagogisch tätig:<br />
im Jahr 2000 als Assistent von Prof. Franco Gulli<br />
an der Indiana University in Bloomington, USA<br />
<strong>und</strong> von 2008 bis 2013 als Professor für<br />
Kammermusik an der ESMUC in Barcelona.
16 17<br />
DOUGLAS<br />
BOSTOCK<br />
Der britische Dirigent Douglas Bostock wirkt seit Beginn<br />
der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter <strong>und</strong><br />
Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters<br />
Pforzheim.<br />
Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent des Schweizer<br />
Sinfonieorchesters „Argovia Philharmonic“, das er in<br />
dieser Zeit mit frischen Konzepten <strong>und</strong> innovativen<br />
Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft<br />
positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn<br />
waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die<br />
Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner<br />
Symphoniker <strong>und</strong> das Tokyo Kosei Wind Orchestra.<br />
Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen<br />
einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke,<br />
zeitgenössische Musik <strong>und</strong> Opern. Sein Temperament,<br />
sein unverkennbarer Stil <strong>und</strong> sein Kommunikationstalent<br />
führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern<br />
in Europa, Amerika <strong>und</strong> Asien, darunter die Orchester<br />
der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-<br />
Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra<br />
Washington, das Mexikanische Staatsorchester <strong>und</strong><br />
das New Japan Philharmonic Orchestra.<br />
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das<br />
künstlerische Profil <strong>und</strong> das vielseitige Repertoire von<br />
Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u. a. in Tokyo,<br />
widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern<br />
<strong>und</strong> leitet Kurse <strong>und</strong> Meisterklassen für Dirigenten.<br />
Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim<br />
arbeitete er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent<br />
zusammen <strong>und</strong> prägt <strong>und</strong> entwickelt nun als Künstlerischer<br />
Leiter Klang, Stilistik <strong>und</strong> Programmatik dieses<br />
ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles<br />
weiter.
18 19<br />
DAS<br />
SÜDWESTDEUTSCHE<br />
KAMMERORCHESTER<br />
PFORZHEIM<br />
Ein frischer <strong>und</strong> packender musikalischer Zugriff <strong>und</strong><br />
stilistische Vielfalt von der Alten bis zur Neuen Musik<br />
sind die Erkennungszeichen des Südwestdeutschen<br />
Kammerorchesters Pforzheim.<br />
Mit seinem künstlerischen Anspruch <strong>und</strong> dem internationalen<br />
Renommée macht es sich zum musikalischen<br />
Aushängeschild der Stadt. Seit 2019 prägt der britische<br />
Dirigent Douglas Bostock als künstlerischer Leiter Klang,<br />
Stilistik <strong>und</strong> Programmatik des Ensembles.<br />
Das 1950 vom Hindemith-Schüler Friedrich Tilegant ins<br />
Leben gerufene Kammerorchester war schon bald nach<br />
seiner Gründung bei Festspielen in Salzburg <strong>und</strong> Luzern,<br />
in Amerika, Asien <strong>und</strong> Afrika zu Gast. Es spielte mit<br />
legendären Musikern wie Yehudi Menuhin, Maurice<br />
André <strong>und</strong> Dietrich Fischer-Diskau. In jüngerer Zeit<br />
musizierte das Orchester mit international bekannten<br />
Solisten wie Nigel Kennedy, Mischa Maisky, Cyprien<br />
Katsaris, Christian Tetzlaff <strong>und</strong> vielen anderen.<br />
Auf seinem Erfolgsweg hat das Südwestdeutsche Kammerorchester<br />
neben etlichen R<strong>und</strong>funkaufnahmen etwa<br />
300 Schallplatten <strong>und</strong> CDs eingespielt, von denen eine<br />
ganze Reihe mit internationalen Preisen ausgezeichnet<br />
wurden. Zahlreiche Uraufführungen (Jean Francaix,<br />
Harald Genzmer, Enjott Schneider, Mike Svoboda)<br />
belegen seine Kompetenz auch für die zeitgenössische<br />
Musik.<br />
Klassik ohne Grenzen: Davon zeugen Projekte in den<br />
Bereichen Weltmusik (Giora Feidman), Jazz (Sebastian<br />
Studnitzky) <strong>und</strong> Crossover (Fools Garden), aber auch<br />
die Kombination von Musik mit Literatur (Senta Berger,<br />
Iris Berben), Tanz, Kabarett, Film <strong>und</strong> Figurentheater.<br />
Nicht zuletzt durch seine Abonnementreihe im<br />
CongressCentrum Pforzheim, zahlreiche Kooperationen<br />
mit den anderen Pforzheimer Kulturträgern <strong>und</strong> die<br />
Kinder-, Familien- <strong>und</strong> Schulveranstaltungen ist das<br />
Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim fest in<br />
der Stadt <strong>und</strong> der Region verankert. Mit Gastspielreisen<br />
<strong>und</strong> Tourneen wirkt das Südwestdeutsche Kammerorchester<br />
Pforzheim als Werbe- <strong>und</strong> Sympathieträger<br />
der Stadt, unterstützt von einem engagierten Förderverein,<br />
namhaften Spendern <strong>und</strong> Sponsoren.
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Der eingetragene <strong>und</strong> als gemeinnützig anerkannte<br />
Förderverein erhebt keine Mitgliedsbeiträge. Für<br />
Ihre steuerlich abzugsfähige Spende nach eigenem<br />
Ermessen erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.<br />
Vorstand:<br />
Ilka Knoth (Vorsitzende), Martin Linnebach-von Wedel,<br />
Prof. Dr. Ulrich Jautz, Michael Hasch, Heidrun Horn-<br />
Martin, Wilfried Staiger<br />
Informationen:<br />
Tel. (0 72 31) 46 46 44<br />
www.swdko-pforzheim.de/verein<br />
Kallhardtstraße 46 75173 Pforzheim info@landauer-design.de<br />
produktdesigngrafik<br />
www.landauer-design.de<br />
Seien Sie dabei!
HIGHLIGHTS . 04 2024<br />
KARTENBÜRO . 07231 - 1 442 442<br />
IN DEN SCHMUCKWELTEN PFORZHEIM<br />
TRADITIONELLER OSTERMARKT<br />
KRÄMERMARKT<br />
Marktplatz Neubulach, So. 01.04.24<br />
ORTSZEIT - BLICKWECHSEL<br />
KUNST AUS DER REGION NORDSCHWARZWALD<br />
Schloss Neuenbürg, Fr. 05.04 - So. 05.05.24<br />
GIRL IN THE MACHINE (PREMIERE)<br />
SCHAUSPIEL VON STEF SMITH<br />
Theater Pforzheim, So. 07.04.24<br />
GLANZLICHTER<br />
SZENEN AUS VIER JAHRZEHNTEN<br />
Figurentheater Pforzheim, Fr. 12.04.+ Sa. 13.04.+ So.1 4.04.24<br />
ZED MITCHELL BAND<br />
BLUESKONZERT<br />
Pro Zwo Mühlacker, Fr. 12.04.24<br />
STIPENDIATEN DER JACOBI-STIFTUNG<br />
AUSSTELLUNG<br />
Pforzheim Galerie, Mi. 17.04. – So. 26.05.24<br />
NO PLAYBACK FESTIVAL 2024<br />
HEAVY METAL HAUTNAH<br />
Kulturhalle Remchingen, Fr. 19.04.24<br />
KING KING<br />
WHERE IT BEGAN – TOUR 2024<br />
Kulturhaus Osterfeld, Sa. 27.04.24<br />
SEHNSUCHT<br />
SÜDWESTDEUTSCHES KAMMERORCHESTER PFORZHEIM<br />
CongressCentrum Pforzheim, So. 28.04.24<br />
WELTERBE-TAG IM KLOSTER MAULBRONN<br />
SONDERFÜHRUNGEN UND MITMACHAKTIONEN<br />
Kloster Maulbronn, So. 02.06.24<br />
KULTUR.NORDSCHWARZWALD.DE<br />
HEUTIGE<br />
KONZERTBESETZUNG<br />
VIOLINE I<br />
Sebastian Gäßlein (Konzertmeister), Andrzej Brzęcki,<br />
Zoltán Martincsek, Yu-Ting Wang, Verena Böckenhoff<br />
VIOLINE II<br />
Gabriele Etz (Stimmführerin), Eleonore Bodendorff,<br />
Vera Kleimann, Claudiu Rupa<br />
VIOLA<br />
Dariusz Wasiak (Solo), Cheryl Swoboda, Lidia Bach<br />
VIOLONCELLO<br />
Mikael Samsonov (Solo), Konstanze Bodamer, Josef Dragus<br />
KONTRABASS<br />
Simon Wallinger (Solo)<br />
PERCUSSION<br />
Heinrich Herpich<br />
LEITUNG<br />
Douglas Bostock<br />
KONTAKT<br />
Geschäftsstelle<br />
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim<br />
Westliche Karl-Friedrich-Straße 257a<br />
D-75172 Pforzheim<br />
Telefon: (0 72 31) 46 46 44<br />
Telefax: (0 72 31) 46 46 43<br />
info@swdko-pforzheim.de<br />
www.swdko-pforzheim.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag/Dienstag/Donnerstag: 10–15 Uhr<br />
Mittwoch/Freitag: 10–12 Uhr<br />
Management<br />
Anna Becker, Geschäftsführende Intendantin<br />
Anne-Katrin Mücke, Chefdisponentin / Leitung KBB<br />
Sekretariat, Verwaltung, Kartenservice<br />
Silvia Arnone <strong>und</strong> Frau Mätschke, Sekretariat,<br />
Verwaltung, Kartenservice<br />
Hendrik Münchenberg, FSJ Kultur<br />
Paul Rapp, Werkstudent<br />
Bankverbindung<br />
Sparkasse Pforzheim Calw<br />
IBAN: DE26 6665 0085 0000 6422 58<br />
BIC: PZHSDE66XXX<br />
25
DANKE ...<br />
… der Stadt Pforzheim als Orchesterträger,<br />
dem Land Baden-Württemberg als Zuschussgeber,<br />
unserem Förderverein,<br />
allen Sponsoren, Förderern <strong>und</strong> Partnern:<br />
27<br />
28. April 2024, 19 Uhr<br />
CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal<br />
18.00 Uhr: Konzerteinführung<br />
SEHN<br />
SUCHT5<br />
Hauptsponsoren <strong>und</strong> Medienpartner<br />
GEBRÜDER SCHAICH STIFTUNG<br />
Äneas Humm Bariton<br />
Douglas Bostock Leitung<br />
Sponsoren, Förderer <strong>und</strong> Partner<br />
... <strong>und</strong> allen weiteren Institutionen <strong>und</strong> Personen,<br />
die uns finanziell <strong>und</strong> ideell unterstützen.<br />
Claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune<br />
Arnold Schönberg Zehn frühe Walzer für Streichorchester<br />
Alexander Zemlinsky Drei Gesänge nach Texten<br />
von Maurice Maeterlinck op. 13<br />
Ferruccio Busoni Berceuse élégiaque op. 42<br />
Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen<br />
Johann Strauss (Sohn) Kaiser-Walzer Op. 437
Musik<br />
macht<br />
das Leben<br />
weniger<br />
kompliziert.<br />
A r l i n g e r<br />
Baugenossenschaft<br />
www.arlinger.de