PROTOKOLL - Gmunden
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<strong>PROTOKOLL</strong><br />
STADTAMT GMUNDEN<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
A-4810 <strong>Gmunden</strong>, Rathausplatz 1<br />
der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates im Rathaussaal <strong>Gmunden</strong>.<br />
Datum: 07.03.2007 Beginn: 18:00 Uhr Ende: 20:00 Uhr<br />
Telefon: (07612) 794-0<br />
Fax: (07612) 794/258<br />
E-Mail: stadtamt@gmunden.ooe.gv.at<br />
http://www.gmunden.at<br />
Zahl: 001/1<br />
Datum: 20. März 2007<br />
Bearbeiter: Schögl Monika<br />
Telefon: 07612/794-202<br />
Fax: 07612/794-209<br />
E-Mail monika.schoegl@gmunden.ooe.gv.at<br />
Sitzungsnummer: GR/2007/16<br />
Anwesend sind:<br />
1. Köppl Heinz, BGM<br />
2. Bergthaler Herbert, VZBGM Mag.<br />
3. Mayer August, STR<br />
4. Schrabacher Gottfried, VZBGM<br />
5. Grüneis Herta, GR.in<br />
6. Schneditz-Bolfras Michael Savo Oskar, GR Dr.Jur.<br />
7. Reingruber Manfred, GR<br />
8. Aigner Christian, GR Mag.iur.<br />
9. Aigner Franz, GR<br />
10. Höpoltseder Thomas Michael, GR<br />
11. Andeßner Manfred, GR<br />
12. Neumann Georg Heinrich, GR Dipl.-Ing.<br />
13. Apfler Martin, GR Mag.<br />
14. Salfinger Ayse Guel, GR.in<br />
15. Buchinger Konrad, GR<br />
16. Dallamaßl Kurt, GR Dr.<br />
17. Meingast Gerhard, GR Vertretung für Herrn StR Wolfgang Ortner<br />
18. Wallentin Katharina, GR.in Vertretung für Herrn GR Mag. Stefan Frauscher<br />
19. Gillesberger Adolf, GR Vertretung für Herrn GR Robert Zauner<br />
20. Sageder Wolfgang, VZBGM<br />
21. Kramesberger Kurt Konrad, STR Ing.<br />
22. Frais Nicole, GR.in, Mag.a, Dr.in<br />
23. Schenner Arnold, GR<br />
24. Feichtinger Franz, GR<br />
25. Hochegger Helmut, GR<br />
26. Dickinger Christian, STR Dr. Mag.phil.<br />
27. Reischl Siegfried Johann, GR<br />
28. Zemlicka Hermann, GR Mag. Dr.<br />
29. Lammer Michael, GR<br />
30. Hufnagl Franz, GR Dr. Vertretung für Frau GR.in, Mag.a phil.<br />
Birgit Ingrid Mrazek<br />
31. Bors Johanna, STR.in Mag.a<br />
32. Löcker Herbert, GR Dr. Dipl.-Ing.<br />
33. Feichtinger Ulrike, GR.in, Dr.in, Dipl.-Ing.in<br />
34. Kienesberger Otto, GR Dipl.-Ing.<br />
35. Forstinger Jochen, GR Mag.<br />
36. Enzmann Beate, GR.in<br />
37. Fried Thomas, GR Dr.iur. Vertretung für Herrn GR Gerald Grampelhuber<br />
617
38. Hametner Robert, Mag. Stadtamtsdirektor<br />
39. Aigner Johann, Ing. Stadtbauamt<br />
40. Kaltenbrunner Josef Finanzabteilung<br />
41. Mizelli Christoph, RA Dr. Rechtsanwalt, Vertragserrichter<br />
42. Blecha Kurt Schriftführer<br />
43. Schögl Monika Schriftführerin<br />
Entschuldigt abwesend sind:<br />
44. Frauscher Stefan, GR Mag.<br />
45. Ortner Wolfgang, StR<br />
46. Zauner Robert, GR<br />
47. Mrazek Birgit Ingrid, GR.in, Mag.a phil.<br />
48. Grampelhuber Gerald, GR<br />
Bgm. Köppl:<br />
Meine Damen und Herren!<br />
Ich eröffne die 16. ordentliche öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong><br />
und begrüße Sie sehr herzlich. Weiters begrüße ich die Vertreter der Presse und die Zuhörer.<br />
Das Stattfinden dieser Sitzung wurde in der Presse und an der Amtstafel ortsüblich bekannt gemacht.<br />
Sie selbst haben eine schriftliche Einladung erhalten.<br />
Ich stelle fest, dass der Gemeinderat beschlussfähig ist. Die Verhandlungsschrift über die<br />
15. Sitzung des Gemeinderates lag zur Einsicht auf und blieb ohne Beanstandung. Sie wird am<br />
Schluss der Sitzung für genehmigt erklärt.<br />
Betreffend Tagesordnung gibt Bgm. Köppl eine Änderung bekannt, und zwar wird Tagesordnungspunkt<br />
4) neu formuliert und lautet nun:<br />
„Beratung und Genehmigung der Optionsvereinbarung, abgeschlossen zwischen dem Verein zur Förderung<br />
der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG und Herrn KR. Hans Asamer, 4810<br />
<strong>Gmunden</strong>“.<br />
Wird zur Kenntnis genommen.<br />
Bgm. Köppl fragt, ob jemand Wünsche zur Tagesordnung hat.<br />
GR. in Dipl.-Ing. in Dr. in Feichtinger:<br />
Die Grüne Gemeinderatsfraktion stellt das Ersuchen zur Geschäftsbehandlung an den Vorsitzenden,<br />
an Sie, Herr Bürgermeister, die Tagesordnungspunkte 3 bis 7 von der heutigen Tagesordnung abzusetzen.<br />
Begründung:<br />
1. All die Vorbereitungen und Beratungen wurden durch ständig wechselnde und sich ändernde<br />
Verträge zunichte gemacht. So hatten die Grünen selbst bei der Fraktionssitzung heute vormittag<br />
keine aktuellen Verträge zur Verfügung. Dies wird nochmals durch die Tatsache unterstrichen,<br />
dass dem Rechtsausschuss erst heute um 16 Uhr, also nur zwei Stunden vor Beginn<br />
der Gemeinderat-Sitzung, die endgültigen Verträge zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt<br />
wurden.<br />
2. In einer dreistündigen Rechtsausschuss-Sitzung vom 15. Februar dieses Jahres wurden die<br />
Entwürfe der Verträge und Vereinbarungen nach ausführlicher Beratung verändert bzw. ergänzt<br />
und beschlossen. Diese Arbeit wurde durch ein Gespräch zwischen Bürgermeister<br />
Köppl und Herrn KR Asamer hinfällig, in dem völlig andere Vertragsbedingungen ausgehandelt<br />
wurden.<br />
3. In den vorliegenden Verträgen und Vereinbarungen finden die Grünen Widersprüche, aus denen<br />
geschlossen wird, dass die Zeit für die gewissenhafte Erstellung der Verträge zu kurz<br />
bemessen war.<br />
Beispiele:<br />
618
(a) Zeitpunkt des Verkaufes des Areals an Herrn KR Asamer<br />
laut Optionsvereinbarung zwischen August 2007 und Dezember 2008<br />
laut Haftungsübernahme innerhalb eines Jahres<br />
(b) VertragspartnerInnen<br />
laut Optionsvereinbarung Herr KR Hans Asamer als Privatperson<br />
laut Vereinbarungen der Tagesordnungspunkte 5 und 6 die Asamer-Toskana Hotelerrichtungs<br />
KEG sowie Herr KR Hans Asamer<br />
Diese drei Begründungen sind ausschlaggebend genug, die Tagesordnungspunkte 3-7 abzusetzen.<br />
Bgm. Köppl:<br />
In der heutigen Rechtsausschusssitzung um 16:00 Uhr wurden noch Unklarheiten abgeklärt. Das<br />
Thema erstreckt sich nun bereits über 1,5 Jahre. Der Informationsmangel ist für alle Gemeinderatsmitglieder<br />
gleich und hat es daher heute noch diese Rechtsausschusssitzung gemeinsam mit den<br />
Stadtratsmitgliedern gegeben. Da am 15.03.2007 der Aufsichtsrat bei den ÖBB tagt und bis zu diesem<br />
Zeitpunkt ein schriftliches Angebot gelegt werden soll, damit kein anderer Käufer zum Zug kommt,<br />
wurde die heutige Gemeinderatssitzung einberufen. Heute wird der Ankauf dieses Areals behandelt<br />
und wird in weiterer Folge als Absicherung für die KG bzw. Stadt <strong>Gmunden</strong> bereits jetzt die Weichenstellung<br />
für einen allfälligen Verkauf gestellt. Es hat den Anschein, dass die Grüne-Gemeinderatsfraktion<br />
auf Zeit spielt und dabei hofft, dass vielleicht der Betreiber, der Errichter oder der Interessent<br />
abspringt.<br />
Bgm. Köppl lässt über das Ersuchen der Grünen-Gemeinderatsfraktion abstimmen.<br />
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt<br />
(3 Ja-Stimmen: StR. in Mag. a Bors, GR. in DI in Dr. in Feichtinger, GR. DI Kienesberger, 34 Nein-Stimmen:<br />
ÖVP, SPÖ, FPÖ, GR. DI Dr. Löcker)<br />
Da niemand mehr zur Tagesordnung Wünsche hat, geht Bgm. Köppl zur Tagesordnung über.<br />
Tagesordnung:<br />
1 . Bekanntgabe des neuen Fraktionsobmannes und der neuen Fraktionsobmannstellvertreterin durch<br />
die Grüne-Gemeinderatsfraktion;<br />
2 . Nachwahl von Mitgliedern in verschiedene Ausschüsse durch die Grüne-Gemeinderatsfraktion;<br />
3 . Beratung und Genehmigung betreffend Ankauf des ÖBB-Areals Seebahnhof durch den Verein zur<br />
Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG;<br />
4 . Beratung und Genehmigung der Optionsvereinbarung, abgeschlossen zwischen dem Verein zur<br />
Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG und Herrn KR Hans Asamer,<br />
4810 <strong>Gmunden</strong>;<br />
5 . Beratung und Beschlussfassung einer Vereinbarung zwischen der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> und<br />
der Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG, 4694 Ohlsdorf sowie Herrn KR Hans Asamer, 4810<br />
<strong>Gmunden</strong>;<br />
6 . Beratung und Beschlussfassung einer Rahmenvereinbarung, abgeschlossen zwischen der Stadtgemeinde<br />
<strong>Gmunden</strong>, dem Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> &<br />
Co KG, der Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG sowie Herrn KR Asamer;<br />
7 . Beratung und Beschlussfassung über die Haftungsübernahme für ein Darlehen der Kommandit-<br />
Gesellschaft "Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG" in<br />
Höhe von € 1.270.000,00;<br />
8 . Berichte des Bürgermeisters;<br />
9 . Allfälliges.<br />
619
Beratung:<br />
1. Bekanntgabe des neuen Fraktionsobmannes und der neuen Fraktionsobmannstellvertreterin<br />
durch die Grüne-Gemeinderatsfraktion;<br />
Bgm. Köppl:<br />
Gemäß § 18a Oö. Gemeindeordnung 1990 i.d.g.F. hat jede Fraktion, die aus mehr als einem Mitglied<br />
des Gemeinderates besteht, aus ihrer Mitte einen Obmann und zumindest einen Obmann-<br />
Stellvertreter zu bestellen. Diese Bestellung ist dem Bürgermeister schriftlich anzuzeigen und ist im<br />
nächstmöglichen Gemeinderat zu verlesen.<br />
Die Grüne-Gemeinderatsfraktion hat folgende schriftliche Anzeige über eine Änderung eingebracht<br />
und wurde diese von der absoluten Mehrheit der Mitglieder der Grüne-Fraktion unterzeichnet:<br />
„Gemäß § 18a Absatz 2 der Oö. Gemeindeordnung 1990 i.d.g.F. wird mit Wirksamkeit 01.03.2007 die<br />
Bestellung von GR Dipl.-Ing. Otto Kienesberger zum Fraktionsobmann anstelle von GR in Dipl.-Ing. in<br />
Dr. in Ulrike Feichtinger der Grünen-Gemeinderatsfraktion bekannt gegeben.<br />
Gleichzeitig wird GR. in Dipl.-Ing. in Dr. in Ulrike Feichtinger als Stellvertreterin des Fraktionsobmannes<br />
anstelle von GR. Dipl.-Ing. Otto Kienesberger bekannt gegeben.“<br />
Wird zur Kenntnis genommen.<br />
2. Nachwahl von Mitgliedern in verschiedene Ausschüsse durch die Grüne-<br />
Gemeinderatsfraktion;<br />
Bgm. Köppl:<br />
Die Grüne-Gemeinderatsfraktion hat einen schriftlichen Antrag gemäß § 33 der Oö. Gemeindeordnung<br />
1990 i.d.g.F. betreffend Änderungen in Ausschüssen eingebracht:<br />
Kindergarten-, Schul-, Familien- und Seniorenausschuss:<br />
Als Ersatzmitglied GR. Dipl.-Ing. Dr. Wolfram Bitterlich anstelle von GR. in Dipl.-Ing. in Dr. in Ulrike Feichtinger<br />
Sport- und Gesundheitsausschuss:<br />
Als Ersatzmitglied GR. in Mag. a Michaela Koch anstelle von StR. in Mag. a Johanna Bors<br />
Gemäß § 52 Oö. Gemeindeordnung 1990 i.d.g.F. ist über jede Wahl des Gemeinderates geheim abzustimmen,<br />
es sei denn, dass ein anderer Abstimmungsmodus einstimmig beschlossen wird.<br />
Antrag:<br />
Der Gemeinderat möge beschließen, über den Tagesordnungspunkt 2) im Sinne des § 52 Oö. Gemeindeordnung<br />
1990 i.d.g.F. nicht geheim, sondern öffentlich durch Erheben der Hand abzustimmen.<br />
Der gesamte Gemeinderat wird um ein Zeichen mit der Hand gebeten.<br />
Beschluss: einstimmig genehmigt<br />
Für diese Nachwahl sind nach § 26 (3) Oö. Gemeindeordnung 1990 i.d.g.F. nur die Mitglieder der<br />
Grünen-Gemeinderatsfraktion stimmberechtigt.<br />
Antrag:<br />
Die Mitglieder der Grünen-Gemeinderatsfraktion werden ersucht, ein Zeichen mit der Hand zu geben,<br />
wenn sie damit einverstanden sind, dass die genannten Personen als Ersatzmitglieder in die einzelnen<br />
Ausschüsse gewählt werden.<br />
Beschluss: einstimmig genehmigt<br />
620
3. Beratung und Genehmigung betreffend Ankauf des ÖBB-Areals Seebahnhof durch<br />
den Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG;<br />
Bgm. Köppl erteilt GR. Dr. Schneditz-Bolfras das Wort.<br />
GR. Dr. Schneditz-Bolfras:<br />
Formell geht es darum, der „Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co<br />
KG“ die Ermächtigung zu erteilen, ein Anbot an die ÖBB zu legen, das gesamte Seebahnhofareal im<br />
Ausmaß von 24.021 m² käuflich zu erwerben (€ 2.717.240,00). Der diesbezügliche Kaufvertrag (Beilage<br />
A) wurde in zwei Sitzungen des Rechtsausschusses ausführlich beraten und wurden Änderungen<br />
bzw. Ergänzungen vorgenommen. Der Kaufvertrag kommt erst dann zustande, wenn das Anbot von<br />
der ÖBB angenommen wird. Der Grundbuchstand ist allen Beteiligten bekannt und wird zur Kenntnis<br />
genommen, dass das Bahnhofgebäude unter Denkmalschutz steht und diverse Dienstbarkeiten (Leitungsrechte,<br />
Relaisstation, Bahntrasse) im Vertrag (Pkt. VI und VII) festgeschrieben sind.<br />
Weiters verweist GR. Dr. Schneditz-Bolfras auf die Sondervereinbarung hinsichtlich „Seebahnhofspitz“<br />
(nur Grst. 228/1). Hier ist vorgesehen, sollte die KG innerhalb der nächsten 15 Jahre ab Vertragsunterfertigung<br />
eine Umwidmung in Bauland vornehmen, ist ein Kaufpreis nachzuzahlen. Dies ist aber<br />
ohnehin nicht geplant, da dieses Grundstück der Öffentlichkeit zugänglich bleiben soll.<br />
Antrag:<br />
Die Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG wird ermächtigt<br />
bzw. beauftragt, das Seebahnhofareal anzukaufen.<br />
Bgm. Köppl hält grundsätzlich fest:<br />
Heute ist ein wichtiger Tag für <strong>Gmunden</strong>. Dieser Grundankauf ist eine Weichenstellung für die Zukunft.<br />
Es geht nicht um Schwarz, Rot, Grün, Blau - es geht um <strong>Gmunden</strong>. Bei so einem großen Projekt<br />
gibt es immer wieder einen Punkt, der nicht 100%ig passt. Wichtig ist und war, dass der Seebahnhofspitz<br />
für die Öffentlichkeit erhalten bleibt und, dass durch die Errichtung eines Hotels, eine<br />
positive Weichenstellung für die Zukunft unserer Stadt gegeben ist. Durch die anschließenden Vereinbarungen<br />
wird u.a. auch abgesichert, dass der Bau immer ein Hotel bleibt. <strong>Gmunden</strong> muss handeln,<br />
dass wieder Gäste kommen – die Landschaft allein ist zu wenig. Personen, welche selber schön leben<br />
wollen, aber für <strong>Gmunden</strong> bisher wenig getan haben, weil sie am Geschehen und der Zukunft von<br />
<strong>Gmunden</strong> nicht viel Interesse haben, müssen links liegen gelassen werden. Verhindern ist leichter, als<br />
etwas zu bewegen. Die Irritationen der letzten Wochen haben viel Geld gekostet. Bgm. Köppl verweist<br />
auf die fehlenden Arbeitsplätze und auf die Einbußen, die bis jetzt durch die Verhinderung angefallen<br />
sind. Die 60.000 Nächtigungen, die erwartet werden, sind wichtig für die Innenstadt und die Wirtschaft<br />
und bittet er alle, aktiv mitzuarbeiten.<br />
Vzbgm. Sageder:<br />
Gelegenheiten müssen genützt werden. Unsere Vorgänger haben bereits sehr Weitblickendes geleistet<br />
und in sehr zähen Verhandlungen den ÖBB den Bereich abgerungen, der jetzt als Badefläche an<br />
die Stadt verpachtet ist. Seit mehreren Jahren wird in den meisten Fraktionen die Meinung vertreten,<br />
aufgrund der immer höher werdenden Pacht, diese Badefläche anzukaufen. Zusätzlich hat sich noch<br />
die Möglichkeit geboten, in unmittelbarer Seenähe Grundstücke zu erwerben. Die Stadt wäre selber<br />
schuld, würde sie dieses Angebot nicht nutzen und würde diese Fläche in der Folge privatwirtschaftlich<br />
vermarktet werden. Egal ob auf diesem Bahnhofareal ein Bauvorhaben möglich ist oder nicht.<br />
Unverständlich für ihn, dass Vertreter einer politische Partei den Ankauf durch die öffentliche Hand<br />
mokieren und die Meinung einer öffentlichen Ausschreibung vertreten. Durch eine öffentliche Ausschreibung<br />
wäre der Ankauf für die Stadt <strong>Gmunden</strong> noch teurer oder sogar unleistbar geworden. Die<br />
Illusion ist falsch, dass es keine privaten Interessenten aufgrund der Belastungen gegeben hätte. Es<br />
ist vernünftig, dass das Areal von der öffentlichen Hand gekauft wird. In der Optionsvereinbarung wird<br />
alles vernünftig geregelt. Ängste, Wünsche und Sorgen der Bevölkerung müssen Ernst genommen<br />
werden. Dies kann aber nicht Stillstand bedeuten, sondern müssen vernünftige Lösungen gefunden<br />
werden, die Allen helfen und Niemanden zu stark benachteiligen. Es ist vernünftig, diese Flächen nun<br />
anzukaufen, denn der Kaufpreis wird keinesfalls billiger.<br />
GR. DI Kienesberger:<br />
Die Grüne-Gemeinderatsfraktions stellt den Gegenantrag, von den ÖBB nur jene Teile des Seebahnhofareals<br />
zu kaufen, die derzeit für die öffentliche Erholung genutzt werden.<br />
621
Begründung:<br />
� Mit dem Kauf dieses Areals können wir die Flächen nachhaltig für die Allgemeinheit als öffentliche<br />
Erholungsfläche sichern.<br />
� Das finanzielle Risiko fällt weg, weil die Gemeinde zwar für die Kreditzinsen aufkommen muss,<br />
sich dafür aber die derzeitige Pacht von 39 000,-Euro im Jahr erspart.<br />
� Mit dem Kauf des Bahnhofsgeländes soll zugewartet werden, bis die Befreiung des Bahnhofes<br />
aus dem Denkmalschutz und die Verlegung des Bahnhofes geklärt ist. Sonst besteht nämlich die<br />
Gefahr, dass wir einen Bahnhof erwerben und die vorgesehene Verwendung für touristische Zwecke<br />
nicht realisiert werden kann.<br />
Bgm. Köppl: Verhandlungsbasis mit den ÖBB waren immer alle Grundstücke. Der Grundpreis ist deshalb<br />
so günstig, weil Belastungen (Denkmalschutz) und Dienstbarkeiten aufscheinen. Würden diese<br />
„Hürden“ wegfallen, würde auch der Preis steigen.<br />
GR. Mag. Forstinger:<br />
Der Tourismus ist als der Wirtschaftsfaktor für die Zukunft <strong>Gmunden</strong>s von verschiedenen Seiten dokumentiert<br />
worden. Ein starker Tourismus schafft für diese Region Frequenz und Arbeitsplätze für alle<br />
Wirtschaftszweige. Nicht nur für die Gastronomie, sehr wohl auch für das Gewerbe und den Handel.<br />
Die touristische Infrastruktur, die jetzt geschaffen wird, steht nicht nur den Gästen zur Verfügung, sondern<br />
auch den Einheimischen, die sich z.B. im Wellnessbereich oder im neuen Gastronomiebereich<br />
wohl fühlen können. Wenn sich <strong>Gmunden</strong> als Tourismusstadt etablieren will, soll dies auch gelebt und<br />
muss den Gästen das Beste geboten werden. Heute besteht die Möglichkeit, für einen touristischen<br />
Leitbetrieb einen sehr guten Platz zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Hotelprojekt ist man auch international<br />
konkurrenzfähig. In der Person von KR Asamer hat die Stadt <strong>Gmunden</strong> einen sehr engagierten<br />
Gmundner, der mit seiner Investition genau dieses Problem lösen wird. Nützen wird diese<br />
Chance für <strong>Gmunden</strong>. Die FPÖ-Gemeinderatsfraktion wird aufgrund der Basis der zur Verfügung gestellten<br />
Unterlagen und den vielen vorangegangenen Gesprächen, diesem Ankauf und den weiteren<br />
Punkten zustimmen.<br />
GR. LAbg. Schenner kritisiert den Gegenantrag der Grünen-Gemeinderatsfraktion sowie die von einem<br />
Grünen Nationalratsabgeordneten gestellte Anfrage, hinsichtlich öffentlicher Ausschreibung.<br />
Wenn die Gemeinde jetzt nur die Badefläche ankauft, kann sie über die restlichen Flächen wahrscheinlich<br />
nicht mehr bestimmen. Die ÖBB benötigen Geld und werden den Gesamtverkauf jetzt abwickeln.<br />
Bei einem Verkauf an einen Privaten kann die Gemeinde den öffentlichen Zugang nicht mehr<br />
bestimmen. Jetzt macht die Gemeinde es richtig: Das gesamte Areal wird angekauft, eine Badefläche<br />
bleibt für die Öffentlichkeit erhalten und über die anderen Grundstücke werden Vereinbarungen abgeschlossen.<br />
Damit stellt die Stadt sicher, was auf diesen Grundstücken passiert und dass der freie Zugang<br />
erhalten bleibt. Dieser Weg ist doch viel besser und logisch sinnvoller. Er bittet die Grüne-<br />
Gemeinderatsfraktion, ihren Gegenantrag nochmals zu überdenken.<br />
Vzbgm. Schrabacher schließt sich der Meinung der beiden Vorredner an. Der Gegenantrag zeigt eigentlich:<br />
Die Grünen sind dafür, aber nicht so – die Grünen sind dagegen. Das Salzkammergut wird in<br />
Österreich als zweitbeste Tourismusdestination gehandelt und daher ist es notwendig, so einen Leitbetrieb<br />
in <strong>Gmunden</strong> zu ermöglichen. Im Jahr 2006 konnten über 70.000 Nächtigungen nicht realisiert<br />
werden. Eine Vier-Sterne-Gast legt ca. € 190,--/Tag im Urlaub aus und das bringt im Jahr über<br />
€ 15.000.000,00 an Wertschöpfung für <strong>Gmunden</strong>. Er übergibt dem Fraktionsobmann der Grünen ein<br />
157-Seiten starkes Konzept des mehrgemeindigen Tourismusverbandes Traunsee. Es kann nicht<br />
sein, dass von den Gmundner Grünen ein Nationalrat für bekannte Schritte angehalten wird. Wenn die<br />
Grünen über Tourismus reden, dann reden sie gegen den Tourismus, gegen eine Wertschöpfung und<br />
gegen die Zukunft für <strong>Gmunden</strong>. In der Folge berichtet Vzbgm. Schrabacher über Nächtigungszahlen<br />
bzw. deren Rückgang sowie die Folgen, die daraus resultieren sowie über fehlende Vier-Sterne-<br />
Betten. Er bewundert und dankt Herrn Asamer für seine Geduld und kritisiert die Tourismusgesinnung<br />
in <strong>Gmunden</strong>.<br />
GR. DI Dr. Löcker:<br />
Er stuft es als Glücksfalls ein, dass die Gemeinde nun auf diese Grundstücke zugreifen kann. Bereits<br />
zu Zeiten, wo das Toskanahotel forciert wurde, wurde das Areal des Parkhotels vorgeschlagen, da<br />
dieser Bereich in der Nähe der Innenstadt liegt. Er ist dafür, dass der Ankauf durchgezogen wird, verweist<br />
aber auch auf die Ängste der Bürger/innen hinsichtlich Wohnungen. Da es sich hier jedoch um<br />
eine potentielle Betreibergesellschaft handelt, sieht er das Risiko minimal. Er erinnert in der Folge an<br />
die jahrelangen Forderungen der ehemaligen Besitzerinnen des Parkhotels betr. Umwandlung in<br />
622
Kerngebiet und auf die Befürchtungen, dass es bei Nichtrealisierung dieses Projektes wieder dazu<br />
kommt und der Gemeinderat dem Druck der Besitzerinnen/Bewohner nachgibt.<br />
GR. DI Kienesberger:<br />
Er versteht den Unmut gegen die Vorgehensweise vom Grünen-Nationalratsabgeordneten und erklärt<br />
kurz wie es dazu gekommen ist. Das Budget ist in Zahlen gegossene Politik und zeigt das Budget,<br />
dass die größere Baulandfläche billiger an Asamer verkauft wird, als die kleinere Grünfläche bei der<br />
Stadt verbleibt. Dies hat auch dem Nationalratsabgeordneten nicht gefallen. GR. DI Kienesberger<br />
ersucht um Verständnis für den Gegenantrag der Grünen, denn wenn die KG die Grundstücke kauft<br />
und das Hotelprojekt wird nicht realisiert, wurde um viel Geld das Bahnhofgelände gekauft, das nicht<br />
genutzt werden kann. Er verweist auf die finanzielle Situation der Gemeinde und kann daher so ein<br />
Abenteuer nicht eingegangen werden. Wenn das Bahnhofsgelände aus den Denkmalschutzauflagen<br />
befreit ist, wird dem Ankauf zugestimmt.<br />
In der Folge stellt GR DI Kienesberger folgenden Hauptantrag:<br />
Im TOP 7 "Haftungsübernahme" ist der Kauf des Seebahnhofareals von den ÖBB an den Verkauf von<br />
über 12 000 m² an Herrn KR Hans Asamer gekoppelt. Die Grünen haben sich immer dafür eingesetzt,<br />
den Grund nicht zu verkaufen, sondern lediglich dem Investor des Hotels ein Baurecht gegen Pachtzins<br />
einzuräumen. Nur wenn die Gemeinde Grundeigentümerin bleibt, kann sie wirksam verhindern,<br />
dass aus dem Hotel einmal Wohnungen werden. Diese Gefahr ist immanent, da der Verkauf einer<br />
Immobilie kurzfristig einen größeren Gewinn abwirft als ein Hotel. Beispiele, wie das Hotel Austria vor<br />
einigen Jahren oder jetzt das Parkhotel, sprechen eine deutliche Sprache. Dass auch die Widmung<br />
als "Sondergebiet des Baulandes – Tourismusbetrieb" kein Garant für die Standortsicherung ist, beweist<br />
die vom Gemeinderat bereits mit großer Mehrheit beschlossene Umwidmung des Parkhotels in<br />
"Kerngebiet".<br />
Aus dem Parkhotel Wohnungen machen, sehen die Grünen als größten Fehler an. Dadurch ist es<br />
erforderlich, das Hotel stärker nach Süden abzurücken. Dadurch geht vermehrt Erholungsfläche für<br />
die Allgemeinheit verloren. Niemand anderem als einem Hotelinvestor würde man ein fünfstöckiges<br />
Gebäude unmittelbar am See zu Lasten öffentlicher Erholungsflächen erlauben. In einer langfristigen<br />
Standortsicherung für Tourismusbetriebe sehen die Grünen eine wesentliche Aufgabe der Gemeinde,<br />
abgesehen davon, dass wir das Hotel in der geplanten Form ablehnen.<br />
Diese langfristige Standortsicherung für Tourismusbetriebe wird vermisst. Im Örtlichen Entwicklungskonzept<br />
sind – abgesehen vom kaum mehr erweiterbaren Frauscherareal - drei Standorte für Tourismusbetriebe<br />
vorgesehen:<br />
der Bereich Toskana-Halbinsel,<br />
das Parkhotel und<br />
die Pension Magerl.<br />
Von diesen drei Standorten ist die Gemeinde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und FPÖ im Begriff, die<br />
Standorte Parkhotel und Teile von Magerl auf Antrag der GrundeigentümerInnen in "Kerngebiet" bzw.<br />
"Wohngebiet" umzuwidmen. Allein schon an diesen Beispielen der jüngsten Vergangenheit sieht man,<br />
was die Widmung als "Sondergebiet des Baulandes – Tourismusbetrieb" wert ist.<br />
Wegen des in der Haftungsübernahme festgelegten Verkaufs von mehr als der Hälfte des Seebahnhofareals<br />
an Herrn KR Hans Asamer lehnen die Grünen den Ankauf in der vorgesehenen Modalität<br />
ab.<br />
GR. Dr. Schneditz-Bolfras:<br />
Der Gegenantrag geht wirklich an der Realität vorbei. Die ÖBB werden sich das gesamte zum Verkauf<br />
stehende Areal nicht filetieren lassen. Der Preis ist aufgrund der Belastungen günstig.<br />
GR. LAbg. Schenner:<br />
Zwei ganz unterschiedliche Meinungen gibt es im Gemeinderat.<br />
Im Gegensatz zur Meinung der Grünen ist die Meinung seiner Fraktion und die anderer Fraktionen<br />
die, jetzt das gesamte Areal anzukaufen, weil die anderen Grundstücke auch sehr wichtig für die Bestimmung<br />
der Zukunft sind. Auch bei keiner Hotelerrichtung können die Grundstücke wirtschaftlich<br />
verwertet werden. Die SPÖ hat auch die Idee eingebracht, dass sich die Option nur ausschließlich auf<br />
623
die Hotelfläche erstreckt, die restliche Fläche (Liegewiese Hotel) soll der Hotelbetreiber von der Gemeinde<br />
anpachten.<br />
StR. in Mag. a Bors bringt die ihrer Meinung doch relevanten Änderungen, die im Kaufvertrag vorgenommen<br />
wurden, zur Kenntnis. Lt. Kaufvertrag ist Käufer nicht die öffentliche Hand sondern die KG. In<br />
der heutigen RA-Sitzung wurde mehrmals erwähnt, dass der Kaufvertrag vom Abschluss der anderen<br />
Vereinbarungen abhängig ist. Tritt KR Asamer nun als private Person oder als eine öffentliche Institution<br />
auf? Sie verweist auf die Bedenken bei einem Verkauf an Private. Auch die Grüne-<br />
Gemeinderatsfraktion will, dass aus dem Parkhotel keine Wohnungen werden und sind die derzeit<br />
gebotenen Sicherheiten einfach zu gering. Mehrheitlich wurde bereits im Gemeinderat die Umwidmung<br />
des Parkhotels in Kerngebiet-Wohnungen beschlossen. Leider wird aus der Vergangenheit<br />
nicht gelernt, denn viele touristische Betriebe, die nicht mehr touristisch sind, wurden in der Folge<br />
umgewidmet.<br />
GR. Hochegger betont, dass die Umwidmung Kerngebiet beschlossen wurde, vorbehaltlich, dass ein<br />
Hotelprojekt errichtet wird, ansonsten gibt es dort kein „Kerngebiet“.<br />
Bgm. Köppl:<br />
Aus den Gesprächen im Gemeinderat geht hervor, dass ein Hotel gewünscht wird, jedoch keine Wohnungen.<br />
Mit den vorliegenden Vereinbarungen wurde alles bestens abgesichert. Es gibt keine Heimlichkeiten<br />
und wurden Einzelheiten im Rechtsausschuss beschlossen.<br />
GR. in DI in Dr. in Feichtinger bedauert die Aufregung und betont, dass die Grüne-Gemeinderatsfraktion<br />
für ein Hotel ist. Der Grund sollte jedoch nicht weiter verkauft, sondern verpachtet werden. Im Budget<br />
scheint jedoch noch immer ein Grundverkauf auf. Daher sprechen sich die Grünen dagegen aus.<br />
GR DI Kienesberger klärt auf, dass auch er für den Ankauf der gesamten Fläche ist, und zwar soll die<br />
Erholungsfläche jetzt angekauft werden und die restlichen Flächen, wenn sie baureif sind.<br />
In der Folge lässt Bgm. Köppl über den vorhin vorgetragenen Gegenantrag der Grünen abstimmen.<br />
3 Ja-Stimmen (StR. in Mag. a Bors, GR in DI in Dr. in Feichitnger, GR DI Kienesberger)<br />
34 Gegenstimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ und GR DI Dr. Löcker)<br />
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt<br />
Bgm. Köppl lässt über den Antrag, vorgetragen von GR. Dr. Schneditz-Bolfras, abstimmen.<br />
Beschluss: mehrheitlich genehmigt<br />
34 Ja-Stimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ, GR. DI Dr. Löcker)<br />
3 Gegenstimmen (StR. in Mag. a Bors, GR. in DI in Dr. in Feichtinger, GR. DI Kienesberger)<br />
4. Beratung und Genehmigung der Optionsvereinbarung, abgeschlossen zwischen<br />
dem Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG und<br />
Herrn KR Hans Asamer, 4810 <strong>Gmunden</strong>;<br />
Bgm. Köppl erteilt GR. Dr. Schneditz-Bolfras das Wort.<br />
GR. Dr. Schneditz-Bolfras berichtet über die vorliegende Optionsvereinbarung (Beilage B).<br />
Bei dieser Vereinbarung räumt die kaufende Partei (KR Asamer) der verkaufenden Partei (KG) eine<br />
Optionsberechtigung ein über den in Pkt. II bezeichneten Kaufgegenstand. Weites verpflichtet sich KR<br />
Asamer zu bestimmten Bedingung zu kaufen. Die KG hat das Recht diese Option auszuüben. Die<br />
Optionsberechtigung kann von der KG frühestens am 01.08.2007 ausgeübt werden und erlischt am<br />
31.12.2008. Die Option wird schriftlich ausgeübt. Kaufgegenstand sind ca. 12.600 m², das nötige<br />
Kerngebiet für die Errichtung des Hotels. Kaufpreis: € 1.581.863,32. GR. Dr. Schneditz-Bolfras ergänzt,<br />
dass sich der Kaufpreis noch um zwei Grundstücke erhöht, die noch nicht vermessen werden<br />
konnten und daher rechtlich in dieser Optionsvereinbarung noch nicht aufgenommen wurden. In der<br />
Rahmenvereinbarung sind diese beiden Grundstücke enthalten. Der Käufer nimmt weiters in dieser<br />
Optionsvereinbarung zur Kenntnis, dass Dienstbarkeiten bestehen und, dass das Bahnhofgebäude<br />
unter Denkmalschutz steht. Stichtag ist die Absendung der Optionserklärung vonseiten der KG. Die<br />
Weitergabe des Optionsrechtes ist KR Asamer nicht gestattet und wird zur Absicherung der KG ein<br />
Vorkaufs- und Wiederkaufsrecht eingeräumt. Die Optionsvereinbarung muss gemeinsam mit der<br />
624
nachfolgenden Rahmenvereinbarung gesehen werden und muss die Optionsvereinbarung angenommen<br />
werden, wenn Herrn KR Asamer eine Baubewilligung für das Hotel erteilt wird.<br />
Die Optionsvereinbarung wurde im Rechtsausschuss ausführlich beraten.<br />
Antrag:<br />
Der Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG wird ermächtigt<br />
bzw. beauftragt, mit Herrn KR Hans Asamer die vorliegende Optionsvereinbarung abzuschließen.<br />
StR. in Mag. a Bors:<br />
Am vergangenen Montag wurden von den Grünen in der Fraktionssitzung die schon wieder geänderten<br />
Verträge durchberaten und fand heute Vormittag noch ein Gespräch bei Bgm. Köppl statt. Heute<br />
Nachmittag um 16.00 Uhr wurden bei der Rechtsausschusssitzung noch einige Kleinigkeiten geändert<br />
und hat sie einige, wie auch von den Rechtsanwälten bestätigt, sinnvolle Fragen gestellt. Bisher wurde<br />
immer von einer Investorengruppe gesprochen – Namen wie die Raiffeisen Landesbank oder die<br />
Salzkammergut Touristik Gesellschaft standen im Raum. Die uns vorliegende Optionsvereinbarung<br />
nennt jedoch nur die Privatperson KR Asamer als Vertragspartner. In den anderen Verträgen scheint<br />
auch die Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG auf, die jedoch in der Optionsvereinbarung nicht<br />
erwähnt wird. Frage: Gibt es die Investorengruppe weiterhin und wie schaut diese aus bzw. ist nun KR<br />
Asamer der alleinig haftende Vertragspartner der Gemeinde?<br />
Offene Fragen betr. Grundbuch, Wiederkaufsrecht und Kaufpreishinterlegung wurden „rechtzeitig“<br />
heute Nachmittag im Rechtsausschuss geklärt.<br />
Festgeschrieben ist in der Vereinbarung bzw. Rahmenvereinbarung, wenn alle baurechtlichen Bewilligungen<br />
aufliegen, muss die KG an KR Asamer verkaufen. Frage: Inwiefern ist diese Optionsvereinbarung<br />
überhaupt eine Option, wenn die KG sowie verpflichtet ist zu verkaufen?<br />
StR. in Mag. a Bors kritisiert am Verkaufspreis, dass Herrn KR Asamer der Baugrund zum gleichen Preis<br />
angeboten wird, wie der Grund, den sich die Gemeinde behält, also die Erholungsfläche. Zieht man<br />
die Wasserfläche vom nutzbaren Grund ab, dann zahlt die Gemeinde nämlich für das Grünland in<br />
etwa genauso viel, wie Herr KR Asamer für das Bauland. Frage: Warum ist das so?<br />
Bgm. Köppl:<br />
Seegrund ist einfach immer teurer, als anderer Grund.<br />
GR. Dr. Schneditz-Bolfras nimmt Stellung zu den hier aufgeworfenen Fragen:<br />
Vertragspartner der Optionsvereinbarung ist ausschließlich Herr KR Asamer. Wie dieser dann dieses<br />
Hotelprojekt realisiert, ist Sache des Grundeigentümers.<br />
Er geht auf die Rahmenvereinbarung ein, die eine Art Fahrplan darstellt und zur Klarstellung und Übersicht<br />
für alle Vertragspartner (Gemeinde, KG, Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG, KR Asamer)<br />
dient. Da die Gemeinde auch Vertragspartner ist, ist ein Gemeinderatsbeschluss notwendig. Er erklärt<br />
in der Folge ausführlich die einzelnen Punkte der Rahmenvereinbarung: Ankauf durch KG, Option,<br />
Hotelerrichtungsverpflichtung, Bodenkontaminierung, Sicherstellung Kaufpreis, alle Dienstbarkeiten,<br />
usw.<br />
Vzbgm. Sageder:<br />
Gerade in der Rahmenvereinbarung sind alle diese Dinge beinhaltet, die die Gemeinde hinein interveniert<br />
hat, um der Bevölkerung die Ängste und Sorgen zu nehmen. Er berichtet in der Folge ausführlich<br />
über die Befürchtungen der Bevölkerung und über die Verhandlungen mit dem Betreiber (Verpflichtung<br />
zur Errichtung eines Hotels, Pönale, Verpachtung Liegewiese, Durchgangsrecht, usw). Die Rahmenvereinbarung<br />
ist unheimlich wichtig für die Stadt und ersucht er alle, die Verantwortung tragen<br />
wollen, ihre Zustimmung zu erteilen.<br />
Bgm. Köppl erteilt RA Dr. Mizelli das Wort.<br />
RA Dr. Mizelli:<br />
Am 15.02. wurden in der Rechtsauschusssitzung alle Verträge durchberaten und wurde nur der Baurechtsvertrag<br />
abgeändert. Er möchte mit einem Irrtum aufräumen: ein Baurecht gibt keinerlei größere<br />
Sicherheit oder nicht mehr Rechte als eine Option. Trotz Baurecht kann der Hotelbetreiber Wohnungen<br />
errichten. Die jetzige Lösung ist weit transparenter. Eine noch größere Absicherung, wie sie jetzt<br />
vorliegt, ist nicht mehr möglich.<br />
GR DI Kienesberger:<br />
Er hat Erkundigungen bei Hotelerrichtungsfirmen eingeholt und liegen überwiegend Verträge vor, die<br />
beinhalten, dass das Hotel nach 60 Jahren dem Grundeigentümer übertragen wird. Wenn das Hotel<br />
625
nach 60 Jahren der Gemeinde gehört, kann diese damit anfangen, was sie will. Er glaubt, dass ein<br />
Baurecht eine größere Sicherheit gibt, als wie wenn KR Asamer Grundeigentümer ist.<br />
StR. in Mag. a Bors kritisiert, dass heute Vormittag in den Verträgen der Zugang Bahnhofspitz zum Kriegerdenkmal<br />
noch nicht eingearbeitet war. Weiters auch nicht, dass KR Asamer erst in das Grundbuch<br />
kommt, wenn er den Kaufpreis bezahlt hat. Dies wurde erst in der heutigen Rechtsausschusssitzung<br />
beschlossen.<br />
Vzbgm. Sageder und GR Hochegger entgegnen, dass der erwähnte Zugang schon längere Zeit mit<br />
KR Asamer verhandelt wird und in der „alten“ Rahmenvereinbarung sehr wohl schon aufgeschienen<br />
ist.<br />
Bgm. Köppl verweist auch auf das Rücktrittsrecht, sollte KR Asamer nicht innerhalb von 3 Tagen zahlen.<br />
In der Folge lässt Bgm. Köppl über den Antrag abstimmen.<br />
Beschluss: mehrheitlich genehmigt<br />
34 Ja-Stimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ, GR. DI Dr. Löcker)<br />
3 Gegenstimmen (StR. in Mag. a Bors, GR. in DI in Dr. in Feichtinger, GR. DI Kienesberger)<br />
5. Beratung und Beschlussfassung einer Vereinbarung zwischen der Stadtgemeinde<br />
<strong>Gmunden</strong> und der Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG, 4694 Ohlsdorf sowie Herrn<br />
KR Hans Asamer, 4810 <strong>Gmunden</strong>;<br />
Bgm. Köppl erteilt GR. Dr. Schneditz-Bolfras das Wort.<br />
GR. Dr. Schneditz-Bolfras berichtet ausführlich über die Vereinbarung (Beilage C).<br />
Vertragspartner sind die Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong>, die Asamer-Toskana Hotelerrrichtungs KEG und<br />
KR Asamer. In dieser Vereinbarung wird nochmals festgehalten, dass die KG von den ÖBB kauft und<br />
wiederum KR Asamer von der KG Grundstücke erwirbt. Weiters werden auch die beiden noch zu<br />
vermessenden Grundstücke angeführt. In Pkt. III. wird ausdrücklich festgehalten, dass die Grundstücke<br />
nur zum Bau und zum Betrieb der Hotelanlage erworben werden. Weiters verpflichten sich die<br />
Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG und KR Asamer es zu unterlassen, in der Hotelanlage Privatwohnungen<br />
oder Privatunterkünfte zu schaffen, zu vermieten, zu parifizieren oder sonst wie in Bestand<br />
zu geben. Sie verpflichten sich also ausdrücklich, dass die gesamte Hotelanlage gemäß Projektmappe<br />
Arch. DI Hinterwirth und sämtliche zu dieser Hotelanlage gehörenden Grundstücke ausschließlich<br />
für touristische Zwecke und zwar in Entsprechung der geplanten Widmung „Sondergebiet<br />
des Baulandes Tourismus“ genutzt werden. Die gesamten Verpflichtungen werden durch eine Konventionalstrafe<br />
abgesichert. Wie bereits erwähnt, wird die Liegewiese des Hotels nur für die Dauer des<br />
Hotelbetriebes verpachtet.<br />
Die Vereinbarung wurde in den Rechtsausschusssitzungen am 15.02. sowie am 07.03. ausführlich<br />
beraten.<br />
Antrag:<br />
Abschluss einer Vereinbarung mit der Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG, 4694 Ohlsdorf, und<br />
Herrn KR Hans Asamer, 4810 <strong>Gmunden</strong>.<br />
Beschluss: mehrheitlich genehmigt<br />
34 Ja-Stimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ, GR. DI Dr. Löcker)<br />
3 Gegenstimmen (StR. in Mag. a Bors, GR. in DI in Dr. in Feichtinger, GR. DI Kienesberger)<br />
6. Beratung und Beschlussfassung einer Rahmenvereinbarung, abgeschlossen zwischen<br />
der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong>, dem Verein zur Förderung der Infrastruktur der<br />
Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG, der Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG sowie<br />
Herrn KR Asamer;<br />
Bgm. Köppl erteilt GR. Dr. Schneditz-Bolfras das Wort.<br />
GR. Dr. Schneditz-Bolfras verweist auf seine detaillierten Ausführungen über die Rahmenvereinbarung<br />
(Beilage D) unter TO-Pkt. 4) und betont nochmals, dass diese Rahmenvereinbarung eine Art<br />
Fahrplan darstellt bzw. zur Klarstellung und Übersicht für alle Vertragspartner dient.<br />
Die Rahmenvereinbarung wurde in den Rechtsausschusssitzungen am 15.02. sowie 07.03.2007<br />
durchberaten.<br />
626
Antrag:<br />
Abschluss einer Rahmenvereinbarung mit der Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde<br />
<strong>Gmunden</strong> & Co KG, der Asamer-Toskana Hotelerrichtungs KEG, 4694 Ohlsdorf und Herrn KR<br />
Hans Asamer, 4810 <strong>Gmunden</strong>.<br />
GR DI Kienesberger:<br />
1. Durch den Verkauf bzw. der Verpachtung der derzeitigen Badebucht an Herrn KR Hans Asamer<br />
ist es erforderlich, den "Seebahnhofspitz" kindgerecht umzugestalten, um den verbleibenden Rest<br />
als öffentliche Erholungsfläche nutzen zu können. Wer kommt für die Kosten der Umgestaltung<br />
auf? Wie sieht die vertragliche Regelung aus, dass sich Herr KR Hans Asamer, der ja der Hauptverursacher<br />
dieser Folgekosten ist, an der Umgestaltung des "Spitzes" zumindest beteiligt?<br />
2. Bei der Verlegung des Bahnhofes im Falle eines Zusammenschlusses der Vorchdorferbahn mit<br />
der Straßenbahn kommen Bund und Land für die Kosten auf. Wer muss die Kosten für die Bahnhofsverlegung<br />
zahlen, wenn es zu keinem Lückenschluss kommt oder wenn der Lückenschluss<br />
erst Jahre später kommt?<br />
Bgm. Köppl betont, dass nicht schon jetzt über Details gesprochen werden kann. Zum richtigen Zeitpunkt<br />
wird darüber in den Gemeindegremien diskutiert und beraten und somit ist jeder bei der Diskussion<br />
miteingebunden.<br />
GR DI Kienesberger:<br />
Die Grüne-Gemeinderatsfraktion denkt bereits weiter und zeigt die Aussage von Bgm. Köppl, dass an<br />
Details nicht gedacht wird.<br />
Bgm. Köppl lässt über den Antrag abstimmen.<br />
Beschluss: mehrheitlich genehmigt<br />
34 Ja-Stimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ, GR. DI Dr. Löcker)<br />
3 Gegenstimmen (StR. in Mag. a Bors, GR. in DI in Dr. in Feichtinger, GR. DI Kienesberger)<br />
7. Beratung und Beschlussfassung über die Haftungsübernahme für ein Darlehen der<br />
Kommandit-Gesellschaft "Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde<br />
<strong>Gmunden</strong> & Co KG" in Höhe von € 1.270.000,00;<br />
Bgm. Köppl:<br />
Für die Finanzierung der Kosten zum Ankauf von Grundstücken samt Nebenkosten des Seebahnhofareals<br />
von der ÖBB- Immobilienmanagement GmbH muss der „Verein zur Förderung der Infrastruktur<br />
der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG“ ein Darlehen in der Höhe von € 1.270.000,00 aufnehmen.<br />
Dies betrifft die Grundstücke KG Traundorf, Parz. Nr. 227/5 = 2.702 m2, Nr. 227/4 = 285 m2, Nr.<br />
228/1 = 2.771 m2 und 3.479 m2, Nr. 224/14 = 350 m2 und Nr. 224/12 = 1.747 m2, zusammen =<br />
11.334 m2. Laut Gesellschaftsvertrag vom 9. Dezember 2005 ist Voraussetzung, dass die Stadtgemeinde<br />
<strong>Gmunden</strong> als Kommanditistin für Darlehensaufnahmen eine Haftung gegenüber dem Darlehensgeber<br />
übernimmt. Diese Grundstücke verbleiben im Besitz der KG.<br />
Der Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG hat dieses Darlehen<br />
an alle Gmundner Kreditinstitute ausgeschrieben. Die BA-CA, 1010 Wien, ist als Bestbieter hervorgegangen.<br />
Das Kreditinstitut hat einen Fremdwährungskredit in Schweizer Franken (CHF) in Höhe<br />
von € 1.270.000,00 mit einer Laufzeit von 20 Jahren in Aussicht gestellt und hält sich grundsätzlich an<br />
das Angebot bis 31. März 2007 gebunden.<br />
Die Verzinsung beträgt 0,074 % über dem vor dem jeweiligen Fälligkeitstermin geltenden 6-Monats-<br />
LIBOR, halbjährliche Anpassung. Die Zinsen betragen derzeit 2,344 % p.a.. Die Zinsverrechnung<br />
erfolgt dekursiv, klm/365.<br />
Das Darlehen kann zu den jeweiligen Zinsfälligkeitsterminen ganz oder in Teilbeträgen zurückgezahlt<br />
werden.<br />
Es besteht eine jederzeitige kostenlose Umstiegsmöglichkeit in eine EURO-Finanzierung zum Mittelkurs,<br />
mit einer Verzinsung von 0,054 % über dem vor dem jeweiligen Fälligkeitstermin geltenden 6-<br />
Monats-EURIBOR.<br />
627
Die Haftungsübernahme dieses Darlehens ist gemäß § 85 Abs. 3 der Oö. Gemeindeordnung 1990<br />
i.d.g.F. genehmigungspflichtig, weil durch die Übernahme der Haftung der Gesamtstand an Haftungen<br />
und gegebenen Darlehen ein Viertel der Einnahmen des ordentlichen Gemeindehaushaltes des laufenden<br />
Haushaltsjahres überschreitet.<br />
Der Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> & Co KG soll von der ÖBB-<br />
Immobilienmanagement GmbH weitere Grundstücke im Ausmaß von 12.687 m2 zu einem Preis samt<br />
Nebenkosten von zirka € 1.690.000,00 ankaufen, die in weiterer Folge (innerhalb eines Jahres) an<br />
Herrn KR Hans Asamer samt Nebenkosten weiter verkauft werden sollen. Dies betrifft die Grundstücke<br />
KG Traundorf Nr. 227/3 = 1.102 m2, Nr. 227/2 = 1.998 m2, 227/1 = 8.298 m2 und 224/13 = 1.289<br />
m2. Bis zur Zahlung des Kaufpreises samt Nebenkosten von der Käuferin an den Verein zur Förderung<br />
der Infrastruktur der Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> soll die Stadtgemeinde <strong>Gmunden</strong> dem Verein<br />
einen Vorschuss in Höhe bis zu € 1,690.000,00 zur Verfügung stellen.<br />
Antrag:<br />
Bgm. Köppl verliest vollinhaltlich den Kreditvertrag und die Garantieerklärung mit BA-CA Wien und<br />
stellt den Antrag, die Haftung für ein Darlehen des Vereines zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde<br />
<strong>Gmunden</strong> & Co KG, in der Höhe von € 1.270.000,00 zu übernehmen.<br />
GR. in DI in Dr. in Feichtinger:<br />
Seit dem letzten Finanzausschuss hat sich auch bei diesem Tagesordnungspunkt sehr viel geändert.<br />
Ursprünglich sollte der gesamte Kaufpreis über zwei Darlehen finanziert werden. Nun wurde gerade<br />
ausgeführt, dass die Finanzierung des Ankaufes geteilt wird:<br />
1. Für die in Gemeindehand verbleibenden Grundstücke soll die KG ein Darlehen in der Höhe<br />
von ca. € 1.300.000,00 aufnehmen. Daher die Haftungsübernahme der Gemeinde für die KG.<br />
2. Der Ankauf jener Grundstücke, die weiter verkauft werden, wird über einen Vorschuss der<br />
Gemeinde an die KG in der Höhe von ca. € 1.700.000,00 finanziert.<br />
Die Grüne-Gemeinderatsfraktion hat daher folgende Fragen:<br />
1. Woher nimmt die Gemeinde jene € 1.700.000,00, die sie als Vorschuss der KG gewährt?<br />
2. Da angenommen wird, dass die Antwort auf die vorhergehende Frage der bestehende Kassenkredit<br />
der Gemeinde sein wird, wird folgende Frage angeschlossen: Beim Kassenabschluss<br />
im Februar (letzte Finanzausschusssitzung) betrug das Minus mehr als<br />
€ 4.700.000,00. Laut Voranschlag 2007 darf der Höchststand für den Kassenkredit der Gemeinde<br />
jedoch nicht € 6.183.000,00 überschreiten. Wenn zu den bestehenden € 4.700.000,00<br />
noch der Vorschuss dazuaddiert wird, erhält man bereits € 6.400.000,00, also mehr als die<br />
Höchstgrenze. Welche Maßnahmen müssten also getroffen werden, damit sich der Vorschuss<br />
doch noch ausgehen kann?<br />
3. Wie kann sicher gestellt bzw. welche Maßnahmen könnten getroffen werden, dass die Gemeinde<br />
ihren kurzfristigen finanziellen Spielraum durch diesen Vorschuss nicht vollkommen<br />
aufgibt? Wie erwähnt wurde, kann der Vorschuss auch bis Dezember 2008 dauern.<br />
4. Für welchen Zeitraum gilt der Vorschuss? Bis 2008 oder auch länger?<br />
Bgm. Köppl:<br />
Da die erste Frage bereits beantwortet ist, führt er gleich zur zweiten Frage aus: Kassenkredite sind<br />
Momentaufnahmen und die Finanzabteilung und er als Finanzreferent haben sehr wohl Überlegungen<br />
angestellt. Wenn irgend etwas Unvorhergesehenes noch passiert, gibt es wie bisher den Weg einer<br />
Darlehensaufnahme über den Gemeinderat. Er hofft, dass dies bis 31.12. erledigt ist, denn das würde<br />
heißen, dass auch Baubeginn ist. Sollte es nicht so sein, wird in den Gremien beraten. Wenn die Finanzierung<br />
nicht mehr über einen Kassenkredit abgewickelt werden kann, sind Darlehen aufzunehmen.<br />
Er betont nochmals, dass Kassenkredite Momentaufnahmen sind und weist auf die erwarteten<br />
Fälligkeiten der Grundsteuer, der Anschlussgebühren etc. und sonstigen Zusicherungen vom Land<br />
hin. Aus diesem Bereich ist momentan nicht absehbar, dass es Probleme geben wird. Ansonsten<br />
könne dieser Weg nicht genommen werden.<br />
GR. in DI in Dr. in Feichtinger:<br />
Es wird also davon ausgegangen, dass die Zahlungen, die nach und nach einlangen, größer sind als<br />
die Differenz die der Gemeinde momentan fehlt? Falls der finanzielle Spielraum doch zu gering sein<br />
sollte, wird die KG ein Darlehen aufnehmen für dieses Vorhaben und nicht für andere Vorhaben?<br />
628
Bgm. Köppl:<br />
Die derzeitige Situation ist eine Finanzierung über den Kassenkredit. Wenn andere Lösungen notwendig<br />
sind, wird, wie bereits schon erwähnt, in den Gremien beraten werden. Derzeit ist das nicht<br />
der Fall. Bgm. Köppl berichtet über die Änderungen, die sich in den letzten Wochen bei den Verträgen<br />
ergeben haben und in der Folge waren daher auch Änderungen in der Finanzierung notwendig.<br />
In dieser Causa gibt es viele Punkte und alle Punkte können nicht abgesichert werden. Entweder man<br />
will es verstehen oder nicht. Nach dzt. Situation ist es gewährleistet, dass es sich die Gemeinde leisten<br />
kann.<br />
StR. in Mag. Bors:<br />
Zwischen verstehen und gutheißen, ist ein Unterschied.<br />
Bgm. Köppl lässt in der Folge über seinen Antrag abstimmen.<br />
Beschluss: mehrheitlich genehmigt<br />
34 Ja-Stimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ und GR DI Dr. Löcker)<br />
3 Gegenstimmen (StR. in Mag. a Bors, GR in DI in Dr. in Feichtinger und GR DI Kienesberger)<br />
8. Berichte des Bürgermeisters;<br />
Bgm. Köppl:<br />
a)<br />
Am Bahnhof ist heute nach einem Unfall bei einem Treibstoffwagon Öl ausgeflossen. Die Feuerwehr<br />
wurde sofort verständigt und dankt er der Feuerwehr namens der Gemeindevertretung für den raschen<br />
Einsatz.<br />
b)<br />
Vom 23. bis 25.03.2007 finden die Fototage in <strong>Gmunden</strong> mit einer Ausstellermesse sowie einer Fotoakademie<br />
statt. Dringend würde für die Vortragenden und Gäste ein Hotel benötigt, das <strong>Gmunden</strong><br />
derzeit noch nicht hat. Er verweist weiters auf die große Fotoausstellung in der Innenstadt und Esplanade<br />
und lädt alle zum Besuch dieser Fototage und zur Ausstellungseröffnung ein.<br />
c)<br />
Die Studie über die Traunsteinstraße, welche von Studenten durchgeführt wurde, ist jetzt abgeschlossen.<br />
Die Bewohner der Traunsteinstraße werden nun bei einer Zusammenkunft über die Studie informiert.<br />
d)<br />
Er möchte nochmals feststellen, dass die Stadt bedauert, dass die Kapuziner angeblich von <strong>Gmunden</strong><br />
weggehen. Geplant ist, das Areal anzupachten, um einerseits diesen schönen Garten öffentlich zugänglich<br />
zu machen und das Gebäude für Senioren, Kinder und eventuell für eine Bücherei nützen zu<br />
können. Ob diese Möglichkeit besteht, ist noch offen, da es angeblich auch andere Interessenten gibt<br />
(Europäische Katechistenvereinigung). Die Stadt wurde noch zu keinem direkten Gespräch eingeladen<br />
und wird versucht, „am Ball“ zu bleiben.<br />
e)<br />
Mit dem Bau der Zufahrts- und Sicherungsstraße auf den Grünberg wurde begonnen.<br />
9. Allfälliges.<br />
a)<br />
GR. Meingast:<br />
Ein sehr wichtiger Tag für <strong>Gmunden</strong> geht heute zu Ende. Mit dem Beschluss, das ÖBB-Areal anzukaufen,<br />
wurde für <strong>Gmunden</strong> ein Meilenstein für eine positive Weiterentwicklung gesetzt. Er dankt allen<br />
Damen und Herren, die sich dafür eingesetzt haben, auch Herrn KR. Asamer sowie dem Vertragserrichter<br />
für die rasche Arbeit. Heute fand der erste Schritt statt und ersucht er um weitere positive Mitarbeit<br />
für die Gestaltung von <strong>Gmunden</strong>.<br />
629
)<br />
Vzbgm. Schrabacher:<br />
Er meldet sich als Obmann des Keramiksymposiumvereins zu Wort. Die Exponate des Keramiksymposiums<br />
2006 gehen auf Wanderschaft. Er bedankt sich sehr herzlich bei der Stadtgemeinde für die<br />
großartige Unterstützung und weiters bei der Firma Stern & Hafferl, DI Neumann, für die Herstellung<br />
der Transportkisten. Die erste Ausstellungseröffnung findet am 23.03. in Vorarlberg statt und lädt er<br />
dazu alle herzlich ein. Die weiteren Stationen der Wanderausstellung sind Westerwald (Deutschland)<br />
und Faenza (Italien). Der Abschluss dieser Wanderausstellung findet in Österreich im Kulturzentrum<br />
Kapfenberg statt. <strong>Gmunden</strong> ist im Zeichen Keramik international unterwegs.<br />
c)<br />
Bgm. Köppl:<br />
Gegen die Verhandlungsschrift über die 15. Sitzung des Gemeinderates vom 14.12.2006 sind während<br />
der Auflagefrist keine Erinnerungen oder Einwendungen vorgebracht worden.<br />
Bgm. Köppl erklärt daraufhin das Protokoll der 15. Sitzung als genehmigt.<br />
Bgm. Köppl dankt für die Teilnahme und schließt die Sitzung.<br />
Schriftführer/in: Gemeinderatsmitglieder: Bürgermeister:<br />
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