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DGCMitt177TUHornegg

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1875 erwarb der kunstsinnige Architekt und<br />

Baumeister Daniel Lapp das Anwesen, das er<br />

zu einem Mustergut ausbaute. Er erneuerte die<br />

Dachanlage, im Nordturm wurde ein Stiegenhaus<br />

eingebaut.3 Der Nordturm erhielt dabei auch die<br />

Kuppel mit der achteckigen Laterne und vier<br />

Zifferblättern.<br />

1940 erwarb die Südtiroler Industriellenfamilie<br />

Brigl das Gut Hornegg. Die Familie Holler, Nachkommen<br />

der Familie Brigl, betreibt heute Gut<br />

Hornegg als Biofischzucht und Feriendomizil.<br />

Marie-Theres Holler arbeitet intensiv an der Revitalisierung<br />

des prächtigen Schlossgebäudes.<br />

… und seine Schlossuhr<br />

Zum Werdegang der Turmuhr4 von Schloss Hornegg<br />

ist wenig bekannt: Nicht auszuschließen, dass<br />

sie im Kern schon aus dem großen Umbau von<br />

der Mitte des 16. Jahrhunderts stammt, als Gilg<br />

von Saurau Hornegg besaß und auch das Hauptportal<br />

mit 1557 geschaffen wurde.5 Wahrscheinlicher<br />

ist, dass die Uhr aus der ersten Hälfte des 17.<br />

Jahrhunderts stammt. Vielleicht wurde das Werk<br />

von den Augustiner-Chorherren von Stainz angeschafft,<br />

als sie 1620 die Grundherrschaft übernahmen?<br />

Offen ist auch die Frage, ob es sich um das<br />

erste Uhrwerk von Hornegg handelt?6<br />

Die Glocke von Martin<br />

Feltl aus 1760 wurde im<br />

Rahmen der „Metallmobilisierung“<br />

1941/42<br />

des Regimes im Zweiten<br />

Weltkrieg abgehängt und<br />

weggebracht, sie trägt<br />

innen noch die Kennzeichnung<br />

eines Glockenfriedhofs.<br />

Sie wurde aber nicht<br />

eingeschmolzen und kam<br />

nach Hornegg zurück.<br />

(© horologium)<br />

Wichtige Indizien für die Entstehungszeit des<br />

Werks sind die gekröpften, einfach spiralig gerollten<br />

und gotisch anmutende Fialen mit kleinen<br />

stilisierten Kreuzblumen, die sechs der acht vertikalen<br />

Gestellpfeiler bekrönen – eine ist inkomplett.<br />

Sie ähneln den Fialen des Turmuhrwerks<br />

Litzelsdorf, Burgenland, das sich in der Uhrenstube<br />

Aschau, Oberschützen, befindet.7 Dieses wird<br />

in das 16. Jahrhundert datiert und hat wie das<br />

Werk Hornegg neben den Fialen an den beiden<br />

äußeren Platinen (Werktragebändern) gerollte<br />

Rollwerke, die in beiden Fällen Zeugen eines Umbaus<br />

im Spätbarock um 1700 sind.<br />

Im Kupferstich Georg Matthäus Vischers von 1681<br />

(Abb. 2) ist ein kleiner quadratischer Turm mit<br />

Zifferblatt, Zwiebelhelm und Glockenlaterne zu<br />

sehen. Das Zifferblatt dürfte bereits zwei Zeiger<br />

Aufrisszeichnung der<br />

Hauptfassade von Schloss<br />

Hornegg mit Zifferblatt im<br />

Giebel, Pläne von Mathäus<br />

Pertsch 1816 (Steiermärkisches<br />

Landesarchiv,<br />

A. Hornegg), entnommen<br />

aus: Obersteiner: Preding,<br />

S. 54.

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