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MARKETING INTERVIEW «Mainstream ist nicht so unser Ding» Nach dem viel zu frühen Tod ihres Vaters Aldo Kuonen übernahmen die Geschwister Francesca und Marco die Leitung der Skimanufaktur. Gemeinsam mit Francescas Ehemann Jean-Pierre führen sie das väterliche Lebenswerk weiter – und mischen dabei den konservativen Skizirkus gehörig auf. Im gemeinsamen Interview erklären die drei, weshalb AK Ski ihr Geld wert sind – und warum Ski bauen ein bisschen wie Kochen ist. Interview Melanie Ade Fotos Herbert Zimmermann Erklärt mir doch mal, weshalb ich mir einen AK Ski zulegen sollte. Francesca Kuonen: Weil es der beste Ski ist, den man auf dem Markt bekommen kann. (Lacht.) Aber ehrlich: Unsere Ski bestechen durch eine unschlagbare Fahrdynamik und aussergewöhnliche Fahreigenschaften. Ein AK Ski ist spritziger, direkter und sportlicher als jeder andere Ski, weist aber gleichzeitig eine aussergewöhnliche Fahrstabilität aus. Das findest du sonst nirgends. nicht auf ein Auto, wie viele PS unter der Motorhaube stecken. Francesca Kuonen: Der angenehme Nebeneffekt ist, dass wir durch das Design mit der schwarzen bzw. monochromen Oberfläche in Neonfarben einen enormen Wiedererkennungswert haben. Schlussendlich entspricht das Design aber auch immer dem, was wir mögen. Gefällt es uns selbst nicht, machen wir es nicht. Das schlichte, klare Design bildet aber schon von Anfang an die DNA von AK Ski. Was macht euren Ski denn so gut? Marco Kuonen: Zum einen bestehen AK Ski zu 100 Prozent aus hochwertigen Materialien, die sonst nur Weltcup-Athleten vorbehalten sind, wie das perfekte Holz oder der schnellste Belag. Dazu kommen die einzigartigen und funktionellen Oberflächen wie Elastak, Basetop oder skiN. Das merkt man beim Fahren. Zum anderen steckt in jedem unserer handgefertigten Ski das Herzblut und Engagement unserer Nidwaldner Familienmanufaktur. Es ist ein Ski von hier und hat dementsprechend einen emotionalen Wert. Das Design eurer Ski ist ganz in Uni gehalten. Was steckt dahinter? Jean-Pierre Erni: Auch wenn wir Design lieben und die pure, elegante Linie total unserem Stil entspricht, so hat das in erster Linie einen technischen Hintergrund – der Ski wird dadurch ruhiger und stabiler, dämpft die Schläge und Vibrationen, die beim Skifahren entstehen. Aber natürlich entspricht das Design auch unserer eigenen Philosophie – wer sagt, dass die technischen Details wie der Radius auf dem Ski genannt werden müssen? Man schreibt ja auch «Wir sind zwar mit gesunden Schweizer Werten aufgewachsen, lieben aber auch das Spezielle, manchmal sogar etwas Schräge.» Francesca Kuonen Aldo Kuonen wird als ehemaliger Rennservice-Chef bei Rossignol und späterer Atomic-Geschäftsführer und Entdecker diverser Ski-Ikonen vielen Lesern noch ein Begriff sein. Francesca Kuonen: Er hat AK Ski 1995 mit dem Ziel gegründet, einen Rennski für alle zu entwickeln. Damals gab es noch keine kleinen Skimanufakturen neben den grossen Brands, alle haben ihn für verrückt erklärt. Das hat sich schnell geändert, als er den ersten AK Ski 1997 auf den Markt brachte. Aldo Kuonen ist 2012 mit nur 60 Jahren an einem Hirntumor gestorben, ihr habt den Familienbetrieb sehr jung übernehmen müssen. Marco Kuonen: Ja, das war sehr hart für uns. Er war ja nicht nur unser Vater, sondern gleichzeitig unser Mentor, Vorbild und bester Freund – dementsprechend hat er eine riesige Lücke hinterlassen. Mir fehlte zu Beginn vor allem der fachliche Austausch mit ihm, sein enormer Erfahrungsschatz. Trotzdem war für uns sofort klar, dass wir das Geschäft in seinem Sinne weiterführen würden. Aber die erste Zeit ▶ Meine FIRMA 30 01/2024
Machen Ski aus Leidenschaft: Francesca und Marco Kuonen und Jean-Pierre Erni rocken mit AK Ski den Skizirkus. 01/2024 31 Meine FIRMA
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