Österreich Maritim, Ausgabe 70

34 Österreich Maritim 70 - März 2018
Buchbesprechungen
Erwin Sieche
Zeittafel 1918
KMA-K.u.K. Kriegsmarine Archiv
240 Seiten
Format 21 x 14 cm, gebunden, Wien 2017
115 Abb. z.T. in Farbe
Preis € 28,-
Erhältlich unter: oliver.trulei@aon.at
Das letzte Buch aus der Reihe der
»Zeittafeln« aus der Feder von
Erwin Sieche liegt nun vor uns. Die
»Zeittafel 1918« ist eben zur Erinnerung
an den vor 100 Jahren zu Ende gegangenen
Ersten Weltkrieg herausgekommen.
Wie in den vorausgegangen Bänden hat
der Autor in unglaublicher Recherchearbeit
die Ereignisse dieser Auseinandersetzung
minutiös zusammengetragen.
Der Großteil der Daten befasst
sich wieder mit dem Seekrieg in Adria
und Mittelmeer. Für uns, die wir oft
nur Daten, Aktionen, Namen oder was
auch immer suchen, eine stets sichere
Quelle, diese und darüber hinaus vieles
andere zu finden und sich manchmal
stundenlang festzulesen.
Im letzten Kriegsjahr steht die k.u.k.
Kriegsmarine in einem aussichtslosen
Kampf gegen die zahlenmäßig weit
überlegenen Alliierten. Diese unternehmen
ungeheure Anstrengungen,
den Ausbruch der k.u.k. und der deutschen
U-Boote aus der Adria zu unterbinden.
Der verzweifelte Versuch,
die Otrantosperre mit schweren Seestreitkräften
aufzurollen, endet in einer
schweren Niederlage: der Versenkung
des Schlachtschiffes Szent István. Es
ist erstaunlich, wie diese Kriegsmarine
bis zuletzt allen feindlichen Angriffen
stand halten konnte. Der folgende
Kollaps Österreich-Ungarns war dafür
umso dramatischer.
Wilhelm Donko
Österreichs Kriegsmarine
Eine Seemacht und ihr Ende
23,5 x 20 cm.
Ca. 144 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.
Hardcover
Preis € 24,95
ISBN 978-3-9504475-3-8,
WH Edition Winkler-Hermaden
Die k. u. k. Marine war nicht nur
eine technisch-administrative
Organisation mit ein paar Schiffen
und Häfen, sondern für Tausende von
Menschen und ihre Familien aus allen
Teilen der Monarchie auch so etwas
wie »Heimat«. Im Ersten Weltkrieg
erwies sie sich in der Substanz als eine
kampfkräftige Streitmacht, die bis zum
endgültigen Zerfall der Monarchie voll
einsatzfähig blieb, was durchaus nicht
als Selbstverständlichkeit zu betrachten
ist. Die Stadt Pola, kroatisch Pula, war
der ein bisschen mondän angehauchte
Hauptkriegshafen dieser Marine. Vor
100 Jahren, im November 1918, endeten
aber auch dort abrupt die Zeit und
die bisher bekannte Welt schlechthin,
so wie in der ganzen Donaumonarchie.
Es wurde daraus »die Welt von gestern«.
Die einst achtgrößte Marine der Welt,
ausgestattet mit modernen Schlachtschiffen,
Kreuzern, U-Booten, Seefugzeugen
und einer »eigenen« Stadt, wurde
in kurzer Zeit aufgelöst, die Schiffe
auf die Siegermächte verteilt, Offiziere
und Mannschaften in alle Himmelsrichtungen
zerstreut.
Dieses Buch bietet einen Überblick
über den Aufbau und die Entwicklung
der k. (u.) k. Marine – mit einer Fülle
von Fotodokumenten, die nicht nur die
großen Kriegsschiffe, sondern auch die
Häfen, das Leben an Bord und Szenen
des maritimen Alltags zeigen.
Martin Szojak
»Wir haben die Macht
in den Händen«
Erinnerungen an die Matrosen von Cattaro 1918
Format 21 x 30 cm, 92 Seiten,
zahlr. Abbildungen
Preis € 28,-
erhältlich unter
oliver.trulei@aon
Hundert Jahre nach dem Aufstand
der Matrosen in Cattaro sind die
Namen, Beweggründe und Taten jener
Männer vergessen, die ihre Empörung
teils mit ihrem Leben, teils mit harten
Lagerstrafen bezahlt haben.
Das Schicksal der vier zum Tode verurteilten
Matrosen ist weitgehend bekannt,
vergessen blieben jedoch all jene
Matrosen, die, in Kerkern schmachtend,
ihrem Prozeß entgegenblickten.
Vergessen sind auch die Anstrengungen
von Dr. Alexander Mitrović, der die
Matrosen in Cattaro als Zivilverteidiger
vertreten hat.
Der Verlauf der Demonstration, die
Anklageschriften und Urteile gegen die
über 400 Matrosen sind Kern dieser Publikation.
Abgerundet wird diese mit einer Präsentation
der Gedenkstätten und Denkmäler,
sowie mit einer Aufstellung der in
Literatur, Theater und Film bearbeiteten
Thematik.