Österreich Maritim, Ausgabe 70
Maritime Gedenktage 2018, Tauchgang zur Königsjacht, Motorschiff Munot, Zerstörer USS NELSON, AGLAIA und ich, Otto Bielobradek-Bernau
Maritime Gedenktage 2018, Tauchgang zur Königsjacht, Motorschiff Munot, Zerstörer USS NELSON, AGLAIA und ich, Otto Bielobradek-Bernau
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18 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />
Im Jahr 1936 bei der Fahrt in Schaffhausen stromaufwärts.<br />
Interessant auch das moderne Gebäude am Hang oben links im<br />
Bauhaus-Stil, das wunderbar mit dem Design des neuen Schiffes<br />
korrespondiert.<br />
Romberg, Schaffhausen (CH)<br />
Vorderer Saal 1. Klasse.<br />
L. Reimann, Aarth (CH)<br />
Hinterer Saal 2. Klasse.<br />
L. Reimann, Aarth (CH)<br />
allgemein festgestellt werden, dass die neuen Schiffe die in sie gestellten<br />
Erwartungen, sowohl in Bezug auf die Einsparung, wie<br />
in Bezug auf die Forderungen in der Verwendbarkeit, in vollem<br />
Masse erfüllen. Es darf wohl festgestellt werden, dass die Baufrage<br />
in befriedigender Form gelöst worden ist, und die Schiffe bei<br />
einem großen Teil des Publikums zum Liebling geworden sind.<br />
Es sei nur auf die unzähligen telefonischen Anfragen verwiesen,<br />
die Auskunft verlangten, in welchen Kursen die neuen Schiffe<br />
eingestellt seien.<br />
Insgesamt plante und baute die Bodan-Werft zwischen<br />
1932 und 1961 dreizehn Einheiten dieses Schiffstyps für den<br />
Bielersee, Bodensee und Neuenburgersee. Der Auftrag für ein<br />
weiteres Schiff, das für den Attersee bestimmt war, mußte aufgrund<br />
des Zweiten Weltkrieges storniert werden. Die bereits<br />
in der Werft vorhandenen Profile und Stahlbleche wurden bis<br />
August 1942 dem Eisenhandel zugeführt.<br />
Obwohl die MS Arenenberg und Munot über die Jahre<br />
stets modernisiert worden waren, war ihnen eine höchst<br />
unterschiedlich lange Lebensdauer beschieden: Während die<br />
Arenenberg bereits Ende 1983 abgewrackt wurde, stand MS<br />
Munot bis 1996 für die URh im Einsatz. Mittlerweile genügte<br />
das Schiff jedoch sowohl hinsichtlich seiner Unterteilung<br />
in eine Erste und Zweite Klasse als auch hinsichtlich seiner<br />
Oberdeck.<br />
L. Reimann, Aarth (CH)<br />
Passagierkapazität nicht mehr den gestiegenen Anforderungen.<br />
Diverse Alterserscheinungen wiesen auf eine erforderliche<br />
Generalinstandsetzung hin, in welche die URh nicht mehr investieren<br />
wollte. Durch die unternehmenseigene Werft wurde<br />
der Zustand des Schiffes in schwärzesten Farben gemalt und<br />
das Fazit des Werftleiters lautete: Wenn dieser Betrieb weiter<br />
leben will muss er in Neues investieren und nicht Geld für die Erhaltung<br />
von Schrott ausgeben. Wenn unsere Vorfahren so gedacht<br />
hätten wie es heute von einem Teil der Bevölkerung geschieht,<br />
würden wir noch heute mit der Steinaxt hantieren. Gewisse Leute<br />
hätten es am liebsten wenn um die Schweiz ein Zaun gebaut<br />
würde und alles als Museum erklärt würde.<br />
1996 trat mit Jan Hofstra der Mann auf den Plan, der MS<br />
Munot vor dem Schneidbrenner rettete. Hofstra hatte sich<br />
bereits während seiner Reise durch die Schweiz in seiner Studentenzeit<br />
in die markanten Saurer-Postomnibusse verliebt.<br />
Durch Ankäufe diverser ausgemusterter Busse war es für ihn<br />
mittlerweile nötig geworden, in Holland eine ehemalige Fabrikhalle<br />
anzumieten.<br />
Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer betrieb Hofstra ein Reiseunternehmen,<br />
das Fahrten mit den historischen Saurer-Bussen<br />
organisierte. Für die Unterbringung der Reisegruppen erwarb<br />
er ein ehemaliges Kloster. Hofstra stellte sich eine Ergänzung<br />
dieses Angebots auf dem Wasser vor und kontaktierte diverse