Österreich Maritim, Ausgabe 70

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16 Österreich Maritim 70 - März 2018 Geisterwrack Rumija Wie ein unheimliches Seeungeheuer ragt der Bug über uns. Die Bugsektion von oben gesehen. Trümmer im Achterschiff. Tauchkamerad an der Backbordseite entlangschwimmend. Schiffspropeller und Ruderblatt, teilweise im Schlamm. Die Ankerwinsch ist noch gut erkennbar.
Österreich Maritim 70 - März 2018 17 Motorschiff Munot Geschichte, Gegenwart – Zukunft? Michael Berg Am 20. Mai 1936 nahm die damalige Dampfbootgesellschaft Untersee und Rhein mit der Munot ihr erstes neuerbautes Motorschiff in Betrieb. Bis 1996 stand es zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen im Einsatz, bevor es nach Holland verkauft wurde. Dort blickt das Schiff nun in eine ungewisse Zukunft. Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich die Schiffahrt auf dem Bodensee im Umbruch. Die Bedeutung als öffentliches Verkehrsmittel ging zurück, gleichzeitig entwickelte sich jedoch der touristische Ausflugsverkehr. Die vorhandenen URh-Dampfschiffe waren aufgrund ihrer Raumeinteilung – die Fahrgasträume waren unter Deck – dafür jedoch wenig geeignet. Da zwischenzeitlich zudem der Dieselmotor seinen Siegeszug über die Dampfmaschine angetreten hatte, lag es nahe, schiffbaulich wie antriebsmässig neue Wege einzuschlagen. Im November 1935 wurden zwei Motorschiffe auf Kiel gelegt, allerdings an unterschiedlichen Orten: Das MS Munot wurde vollständig bei der Bodan-Werft im deutschen Kressbronn am Bodensee gebaut, während der Rumpf des MS Arenenberg bei Sulzer im schweizerischen Winterthur nach Plänen der Bodan-Werft gebaut und in der Bodan-Werft fertiggestellt wurde. Die getrennte Auftragsvergabe lag darin begründet, dass Ablieferungszeichnung der Bodan-Werft vom 7.12.1936. J. Hofstra, Drachten (NL) bereits vor dem Ersten Weltkrieg der Bau des Dampfschiffes Schaffhausen durch die Grossherzoglich Badischen Staats- Eisenbahnen in Form von gleichbleibenden, regelmäßigen Zahlungen unterstützt worden war. Die Deutsche Reichsbahn, welche die 1920 die Nachfolge der Länderbahnen angetreten hatte, stellte nun in Aussicht, diese – regulär bis 1940 laufenden – Zahlungen durch eine einmalige Abfindung zu begleichen, sofern der Auftrag von mindestens einem der beiden neuen Motorschiffe an eine deutsche Werft ginge. Der originale Sulzer-Diesel. M. Berg, Konstanz (D) In der Frage des zu verwendenden Motors hatte sich die URh vorab bei diversen anderen Schiffsbetrieben über deren Überlegungen und Erfahrungen informiert. Ganz überwiegend wurde zum Zweitakt-Dieselmotor geraten, aufgrund seiner einfachen Konstruktion und Wartung, seiner Betriebssicherheit und seiner geringen Grösse. Beide Schiffe erhielten daher je einen Sulzer-Zweitakt-Dieselmotor des Typs RKWN 21 mit 275 PS. Zwischen den Motoren und ihren Fundamenten befand sich eine neuartige Hartgummischicht, wodurch vermieden wurde, dass sich die Vibrationen des Motors auf den Schiffskörper übertrugen. Motoren des Typs „RK“ (Rohöl-Kreuzkopf) zählten ab Ende der 20er Jahre bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zu einer weitverbreiteten Bauart, die in unterschiedlichen Varianten in zahlreiche Schiffe verbaut wurde. Der Motor des MS Munot dürfte – mindestens europaweit – den letzten betriebsbereit vorhandenen Vertreter dieses Typs darstellen. So gesehen wäre eine betriebsfähige Erhaltung des Schiffes, angetrieben durch seinen Originalmotor, technikgeschichtlich hochinteressant. Die Jungfernfahrt des MS Munot fand am 20. Mai statt, die des MS Arenenberg am 28. Juni 1936. Das Design der beiden Schiffe war für die damalige Zeit revolutionär. Die Fahrgäste der Ersten Klassen fanden im vorderen Bereich ein gediegen eingerichtetes kleines Restaurant, während achtern ein deutlich einfacher gehaltener Fahrgastraum für die Zweite Klasse zur Verfügung stand. Die grossen Fenster erlaubten einen ungehinderten Blick nach aussen. Für die Fahrt bei gutem Wetter gab es zudem ein geräumiges offenes Oberdeck. Auch bewahrheitete es sich, dass die Motorschiffe im Betrieb sehr viel wirtschaftlicher waren als die Dampfschiffe. Die beiden neuen Schiffe erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen somit vollauf. Intern betonte die URh, dass mit ihnen ein neuer Zeitabschnitt unseres Unternehmens beginnen würde. Und: In Bezug auf die gemachten Erfahrungen, darf heute
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