11.03.2024 Aufrufe

Österreich Maritim, Ausgabe 70

Maritime Gedenktage 2018, Tauchgang zur Königsjacht, Motorschiff Munot, Zerstörer USS NELSON, AGLAIA und ich, Otto Bielobradek-Bernau

Maritime Gedenktage 2018, Tauchgang zur Königsjacht, Motorschiff Munot, Zerstörer USS NELSON, AGLAIA und ich, Otto Bielobradek-Bernau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zeitschrift der Freunde Historischer Schiffe<br />

<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong><br />

Otto Bielobradek-Bernau<br />

<strong>Maritim</strong>e Gedenktage 2018<br />

Tauchgang zur Königsyacht Rumija<br />

Motorschiff Munot<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>70</strong><br />

März 2018<br />

Preis € 9,–<br />

Zerstörer USS Nelson<br />

Aglaia und ich


2 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Inhalt<br />

Otto Bielobradek-Bernau<br />

Heinz Strauss<br />

Gedenktage 2018 der<br />

österreichischen Marine<br />

Oliver Trulei<br />

Tauchgang zur Königsyacht<br />

Rumija in Bar/<br />

Franz Mittermayer<br />

Motorschiff Munot<br />

Michael Berg<br />

USS Nelson DD 623<br />

Wilhelm Donko<br />

4<br />

10<br />

13<br />

15<br />

19<br />

Aus den Sektionen 24<br />

Buchbesprechung 34<br />

Die Redaktion dankt den Autoren für<br />

die eingesandten Beiträge.<br />

Titelbild:<br />

Der ehemalige Raddampfer Johann Strauss,<br />

in den letzten Jahren stationäres Eventund<br />

Partyschiff am Donaukanal in Wien,<br />

wird zur Versteigerung abgeschleppt.<br />

©MAR<br />

Mit dem Heck voran und zwei Schleppern geht die Reise am Donaukanal<br />

bergab. Im oberen Bild Ablegen vom lang benutzten Anlegeplatz. Im unteren<br />

Bild wird die Uraniabrücke passiert, rechts hinten mündet der Wienfluss.<br />

Tauwerk von<br />

war mit an<br />

Bord<br />

FHS – Webseite: www.fhsaustria.org<br />

Die Redaktion dankt den Lesern für die erhaltenen<br />

Weihnachts- und Neujahrswünsche!<br />

ISSN 1813 - 3525 Key title: <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> Redaktionsteam: Bobby Kugel, Georg Schaller, Robert Tögel.<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber:<br />

Verein FHS - Freunde Historischer Schiffe<br />

ZVR - Zahl 344016034 Sitz: Wien<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Heinz Strauss, Oliver Trulei, Dr. Michael Berg,<br />

Mag. Wilhelm Donko<br />

Druck: Print Invest Magyarország-H Zrt., 9027 Györ, HU<br />

Vereinszweck: Erforschung marinehistorischer und nautischer<br />

Sachverhalte, insbesondere unter Bezug zu <strong>Österreich</strong>,<br />

Verantwortlicher Redakteur: Ing. Fritz Marschner.<br />

Durchführung einschlägiger Veranstaltungen E-Mail: f.marschner@gmx.at Rennbahnweg 46/3/56, 1220 Wien<br />

zur Aus- und Weiterbildung, Erhaltung historischer Wasserfahrzeuge<br />

und Anlagen, Pflege enger Beziehung zum<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Bundesheer,<br />

Inseratenpreise: 1/4 Seite € 100,-, 1/2 Seite € 200,-, 1/1 Seite € 400,-<br />

Abopreise: Inland € 36,-, Ausland EU € 44,-, übriges Ausland € 48,-<br />

Herausgabe eines Mitteilungsblattes.<br />

Blattlinie: Fachmagazin für die Geschichte der Schifffahrt<br />

Abo unter: FHS - Freunde Historischer Schiffe<br />

Heiligenstädterstrasse 231, 1190 Wien<br />

und verwandter Themen, insbesondere unter Bezug zu Bankverbindung: IBAN: AT85 6000 0005 1006 4100 - BIC: OPSKATWW<br />

<strong>Österreich</strong>. Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

3<br />

Auf ein Wort…<br />

Kpt. Dipl. Ing. Gustav Jobstmann<br />

Anlässlich des Besuchs der Go-<br />

Modelling-Ausstellung im HGM,<br />

hielt ich mit den Mitgliedern eine<br />

Vor-Osterfeier ab.<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Die kalten Tage sind vorüber, Eis gab es noch jüngst auf der<br />

Alten Donau und jetzt nur mehr als leckere Süßigkeit in den<br />

Eissalons. Die Modellbauer zeigten auf zwei Ausstellungen<br />

ihre neu angefertigten Kunstwerke. Auf dem Güterkahn wird<br />

ebenfalls fleißig „gewerkt“ und „gefunkt“. Die ersten Frühlingstage<br />

ermuntern uns, die schwim-menden Untersätze<br />

fahrbereit zu machen und die im Winter ausgefeilten Fahrten<br />

zu realisieren. Außerdem: Auf Schiffen, Kähnen und Booten<br />

gibt es (nicht nur) nach alter Seemannsweisheit immer etwas<br />

zu tun.<br />

Dieses Jahr im Vordergrund steht wieder die Renovierung des<br />

Hundertwasser-Schiffes Regentag. Viele Arbei-ten wurde ja<br />

bereits in den vergangenen Jahren erledigt, dieses Jahr ist die<br />

Überprüfung und Instandsetzung des Rumpfs auf dem Programm,<br />

der durch Alterungsprozesse, Abnutzung und Beschädigungen<br />

doch einiges erlitten hat; Dazu muß die Regentag<br />

aus dem Wasser und in einer Halle untergebracht werden.<br />

Die Berichte aus den Sektionen spiegeln die Breite unseres<br />

Tätigkeitsfeldes wider, auch alte Traditionen werden von unseren<br />

Mitgliedern mit Leib und Seele weitergetragen – auch<br />

wenn das Unterfangen oft mit beachtlichen Kosten verbunden<br />

ist. Aber auch Schiffsbetrieb, Modellbauen, Reisen und<br />

Ausstellungsbesuche gehen ins Geld. Gerne sehen wir auch<br />

dieses Jahr wieder unsere Freunde aus dem Ausland bei unseren<br />

Events.<br />

Ohne unsere fleißigen und findigen<br />

Autoren, die mit ihren Beiträgen<br />

das Heft erst mit Leben<br />

und Inhalt berei-chern, hätten<br />

wir auch nichts zu schmökern,<br />

dafür bedanke ich mich wieder<br />

im Namen aller Leser.<br />

Heinz Strauss ist dem Leben von Otto Bielobradek-Bernau<br />

als Kommandant des Torpedobootes Tb 12 auf der Spur<br />

gewesen. Viel Interessantes aus der k.u.k. Marine ist dabei<br />

zutage getreten. Oliver Trulei hat nicht verges-sen, für das<br />

erste Magazin des Gedenkjahres 2018 die Gedenktage der<br />

österreichischen Kriegsmarine zusammenzustellen. Bei einigen<br />

Gedenkveranstaltungen werden wir wohl dabei sein. Unser<br />

Taucher, als Polizeibeamter in der Steiermark tätig, Franz<br />

Mittermayer begab sich in die Tiefe der Adria, um Spuren des<br />

Wracks der Königsyacht Rumija zu finden. Wie immer gibt<br />

es Fotos, die nur Spezialisten machen können und dazu auch<br />

aufschlußreiche Informationen.<br />

Über ein exotisches Motorschiff, das MS Munot, welches<br />

seit 1936 am Rhein unterwegs war, berichtet Michael Berg.<br />

Die Bau- und Lebensgeschichte ist interessant und vielleicht<br />

findet sich ein Mäzen, der das Schiff, welches zur Zeit in<br />

Holland ist, wieder in Betrieb nimmt. Unser Botschafter in<br />

Oslo, Willi Donko, hat den Zusammenhang über den US-<br />

Zerstörer USS Nelson DD-623 mit der k.u.k Kriegsmarine<br />

herausgearbeitet. Für uns natürlich spannend zu erfahren, wie<br />

das möglich war.<br />

Klara Müller wagte sich auf einen Törn an Bord der Aglaia<br />

von Klaipeda in Litauen nach Stettin in Polen. Dar-über gab<br />

es natürlich einiges zu berichten; Das wollen wir natürlich<br />

unseren Freunden nicht vorenthalten. Jeden-falls ein großes<br />

„Bravo“ für das Durchhalten und „Danke“ fürs Schreiben.<br />

Diesen und weitere Berichte finden Sie auch auf unserer<br />

Homepage www.FHSAustria.org – ebenso wie den derzeitigen<br />

Status des ehemaligen Raddampfers Johann Strauss,<br />

der von seinem Liegeplatz im Donaukanal in den Hafen Freudenau<br />

verbracht wurde.<br />

Ich grüße Sie wie immer mit dem Wunsch nach zumindest<br />

einer Handbreit Wasser unter dem Kiel und wünsche Ihnen<br />

Eine gesunde und erfolgreiche Saison 2018!<br />

Ihr<br />

Die vor Jahren stattgefundene Überholung der Regentag im<br />

Gelände des Stadthafens von Tulln.<br />

Kpt. Gustav Jobstmann,<br />

Präsident der FHS


4 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Otto Bielobradek-Bernau<br />

Der Torpedobootskommandant von Tb 12<br />

Heinz Strauss<br />

Vielen an der Marinegeschichte Interessierten wird der<br />

Name des k.u.k. Linienschiffsleutnants Otto Bielobradek<br />

zunächst unbekannt sein. Mit dem zweiten Namensteil<br />

„Bernau“ verhält es sich schon anders. Sein Sohn, der ehem.<br />

niederösterreichische Landtagsabgeordnete und Direktor<br />

des WIFI, Dr. Otto Bernau,<br />

ist in Marinekreisen bestens<br />

bekannt.<br />

Der k.u.k. Marineoffizier<br />

Otto Bielobradek hatte<br />

nach dem Ende <strong>Österreich</strong>-<br />

Ungarns 1918 seinen Namen<br />

auf Bernau geändert und<br />

dadurch auch ein Zeichen des<br />

Protestes gegen jene Länder<br />

gesetzt, die nach Meinung<br />

vieler deutsch-österreichischer<br />

Marineoffiziere den Untergang<br />

der Donaumonarchie<br />

forciert hatten.<br />

Otto Bielobradek-Bernau, 1890 in Wien geboren, stammte<br />

aus einer militärisch geprägten Familie: Der Vater, Heinrich<br />

Bielobradek, war Militär-Oberrechnungsrat. Der älteste<br />

Bruder, Heinrich, war k.u.k. Hauptmann bei den Pionieren,<br />

der zweite Bruder, Fritz, war als Oberleutnant beim Schweren<br />

Feldartillerieregiment 7 in Serbien stationiert.<br />

Otto schlug als Elfjähriger den Weg Richtung Kriegsmarine<br />

ein. Ende 1918, als auch die k.u.k. Kriegsmarine aufhörte zu<br />

bestehen, zog er Bilanz:<br />

„Dass ich bald ausgedient haben werde, das hab‘ ich gleich<br />

gewusst und jetzt weiß ich auch, warum es mir schon als Bub<br />

stets unmöglich erschienen ist, mich als Stabsoffizier zu sehen,<br />

sogar Linienschiffsleutnant ist mir ungeheuerlich erschienen. Das<br />

hab‘ ich zwar erreicht, aber weiter geht’s nicht.“<br />

Doch noch war es nicht soweit. Bielobradek besuchte zunächst<br />

von 1901 bis 1905 die k.u.k. Militär-Unterrealschule in<br />

Kismarton, dem heutigen Eisenstadt.<br />

Damit war eine der Voraussetzungen für den Eintritt in die<br />

k.u.k. Marineakademie in Fiume erfüllt.<br />

Unter den Zöglingen seines Jahrganges entstanden<br />

naturgemäß Freundschaften, die auch hielten, als <strong>Österreich</strong><br />

bereits zur zweiten Republik geworden war.<br />

Zu den Freunden Bielobradeks zählten der spätere<br />

U-Bootskommandant Hermann von Rigele, Ivo von<br />

Preradović, Hermann Pjerotić, Eckhard von Obwurzer,<br />

Othmar Prinz, aber auch Georg Ritter von Trapp, der die<br />

Familie in Langenlois mehrfach besuchte.<br />

Hermann von Rigele spielte insofern eine wichtige Rolle<br />

im Leben des jungen Marineoffiziers Bielobradek, der 1916<br />

die Ehe mit Maria Amon geschlossen hatte: Er war 1917<br />

nach der Geburt der Tochter des Ehepaares Bielobradek,<br />

der Taufpate von Klein-Mizzi und repräsentierte damit 35<br />

Marineakademiker des Jahrganges 1909.<br />

„Lieber Bielobradek! Es ist uns eine große Freude, den ersten<br />

Vertreter einer neuen Generation unseres Jahrganges aus der<br />

Taufe zu heben, das erste Jahrgangskind…“<br />

befand Hermann von Rigele am 21. April 1917, damals<br />

Kommandant des Unterseebootes 10.<br />

Zum Taufakt am 26. April 1917 im niederösterreichischen<br />

Langenlois war der U-Bootkommandant dienstlich<br />

verhindert. Und weil keiner der Marineoffiziere, der sonst<br />

diese Funktion wahrnehmen hätte können, auf Urlaub war,<br />

musste Bielobradek-Bernau, damals Artillerieoffizier auf<br />

S.M.S. Tegetthoff, die Patenschaft des Jahrgangs selbst<br />

übernehmen. In dieser Phase des ersten Weltkrieges konnte<br />

auf Privates keine Rücksicht genommen werden.<br />

Bild oben: Dr. Otto Bernau, der Sohn des k.u.k. Linienschiffsleutnants Otto Bielobradek-Bernau zu seinem 90. Geburtstag.<br />

Bild links unten: Die Familie um 1909. Links der k.u.k. Seekadett Otto.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

5<br />

1 2<br />

Otto Bielobradek (1) und Hermann von Rigele (2) mit ihren Jahrgangskameraden und dem Klassenoffizier Hector Račić vor dem<br />

Hauptportal der Marineakademie in Fiume, 1909.<br />

Ein prachtvolles Taufgeschenk, eine silberne Besteckgarnitur<br />

der renommierten Wiener Silberwarenmanufaktur A. Sturm<br />

mit der Gravur „Mizzi“, zeigte von der Verbundenheit der<br />

Jahrgangskameraden zu Bielobradek-Bernau.<br />

Das Patenkind erhielt es am 18. Dezember 1917.<br />

Linienschiffsleutnant Hermann von Rigele schrieb dazu von<br />

Bord des S.M.U. 20, das damals vor Brioni lag, an Frau Mizzi<br />

Bielobradek:<br />

Hochgeehrte gnädige Frau!<br />

Endlich sind wir so weit<br />

unserer angenehmen Pflicht<br />

nach[zu]kommen und unserem<br />

lieben Patenkinde gebührend<br />

gedenken zu können.<br />

Hoffe, unser kleines Taufgeschenk<br />

kommt gut an<br />

und verbleibe mit besten<br />

Wünschen für unser Patenkind<br />

Handküssend<br />

H. Rigele Slt


6 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Mit Ivo von Preradović, einem der Brüder der Autorin des Textes<br />

der österreichischen Bundeshymne, Paula von Preradović,<br />

teilte Bielobradek das Zimmer in der Marineakademie.<br />

Die erste Auslandsreise und Ausbildungsfahrt führte sie 1907<br />

an Bord des Kreuzers Kaiserin Elisabeth u.a. nach Ägypten<br />

und in die südliche Ägäis.<br />

Nach der Ausmusterung als Seekadett 1909 und einem<br />

mehrmonatigen Dienst auf dem Schlachtschiff Erzherzog<br />

Karl war er Signalkadett auf dem Kreuzer Kaiserin und<br />

Königin Maria Theresia. „Dort habe ich viel geschwitzt wie<br />

noch nie in meinem Leben. In der Messe waren es oft 35-40<br />

Grad, da sie gerade über einem Kessel liegt. Im September bin ich<br />

dann in den Offizierskurs gekommen“.<br />

Nach dem Avancement zum Fregattenleutnant am 1. Mai<br />

1912 war die nächste Dienstbestimmung Bielobradeks als<br />

Navigationsoffizier auf dem Torpedodepotschiff Gäa, das<br />

am 6. Juni 1912 den montenegrinischen König Nikola I.<br />

nach einem Besuch Kaiser Franz Josephs I. von Triest nach<br />

Montenegro brachte. Zwei Jahre später sollte der König an<br />

der Seite der Entente ein Gegner <strong>Österreich</strong>-Ungarns sein.<br />

Die folgende Torpedoschule schloss der Fregattenleutnant mit<br />

großer Belobigung ab und schiffte sich auf das Torpedofahrzeug<br />

Planet ein.<br />

Dann begann für den Torpedisten Otto Bielobradek der<br />

eigentliche Einsatz: Zunächst auf dem Torpedoboot 51 T,<br />

dann als Gesamtdetailoffizier (GDO) auf TB 50 E, das der<br />

2. Torpedoflottille in Sebenico/Šibenik/HR angehörte.<br />

Im Mai 1916 kam Bielobradek, inzwischen<br />

Linienschiffsleutnant, mit TB 50 E nach Gjenović, seinem<br />

neuen Standort in der Bocche di Cattaro. Hier, im südlichsten<br />

Kriegshafen der k.u.k. Kriegsmarine bezog er Quartier im<br />

sogenannten Offizierskasino, unterhalb der Wohnung des<br />

Kreuzerflottillenkommandanten Vizeadmiral Paul Fiedler<br />

von Jürgen.<br />

Nach dem Dienst auf den Torpedobooten 50 E mit dem<br />

Kommandanten Linienschiffsleutnant Julius Hild von<br />

Galanta und TB 51 T verblieb Bielobradek in Cattaro bis<br />

zu seiner Bestimmung als Artillerieoffizier auf S.M.S. Prinz<br />

Eugen in Pola, um anschließend im Jahr 1917 die gleiche<br />

Position auf dem Schlachtschiff Tegetthoff zu übernehmen.<br />

Danach ergab sich eine kurze Dienstzuteilung auf dem<br />

Torpedofahrzeug Warasdiner. Schließlich erhielt<br />

Linienschiffsleutnant Otto Bielobradek das Kommando über<br />

das Torpedoboot 12, das er durch die turbulenten Zeiten bis<br />

zum Ende der k.u.k. Kriegsmarine 1918 in Sebenico leitete.<br />

Oben: LschLt Otto Bielobradek (rechts) als Artillerieoffizier<br />

1917 mit Seeaspiranten auf S.M.S. Prinz Eugen.<br />

Unten: Siegel des Torpedobootes 12.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

7<br />

Nach dem Dienst auf dem Schlachtschiff Tegetthoff und dem Zerstörer Warasdiner übernahm Linienschiffsleutnant Otto<br />

Bielobradek-Bernau das Kommando über das Torpedoboot 12 und behielt es bis zum Kriegsende im November 1918.<br />

Oben: Der Dienststempel mit der eigenhändigen Unterschrift des Kommandanten, Linienschiffsleutnant Bielobradek.<br />

In dieser Funktion konnte er seine Fähigkeiten bei der<br />

Navigation durch die Untiefen des schwierigen Küstengebietes<br />

beweisen.<br />

Die engen Durchfahrten mit den vielen kleinen Inseln und<br />

Riffen waren wegen ihrer Gefährlichkeit zwar teilweise<br />

gesperrt, aber besonders in der Nacht waren der ausgeprägte<br />

Orientierungssinn und das seemännische Können des<br />

Kommandanten unbedingt erforderlich, um Havarien zu<br />

vermeiden.<br />

Sein Jahrgangskamerad, Linienschiffsleutnant Erich<br />

Bergkessel, der 1918 Kommandant von dem Torpedoboot<br />

8, dem Schwesterschiff des TB 12 war, musste, nachdem er<br />

ein beschädigtes Flugzeug nach Rogoznica geschleppt hatte,<br />

durch den gefürchteten Kanal von Morter/Murter fahren, wo<br />

er gegen 03.00 Uhr früh prompt „aufrasselte“.<br />

Beim Einlaufen in Sebenico standen die Leute im<br />

Maschinenraum bis zur Brust im Wasser, weil der Boden<br />

unter der Maschine aufgerissen war.<br />

Erich Bergkessel war sehr deprimiert, denn die Havarie war<br />

erheblich: Die Hacke – der Ruderschutz – war gebrochen, das<br />

Steuer verbogen und der Kiel zur Gänze abgebrochen.<br />

Die Reparatur würde umfangreich sein, weil die Hacke und<br />

das Kielschwein – die Bodenverstärkung – aus einem Stück<br />

waren und unklar war, ob sich die Verbindung schweißen<br />

ließe.<br />

An der gleichen Stelle war gegen 17.00 Uhr bei schönem<br />

Wetter S.M.S. Komet unter dem Kommando von<br />

Linienschiffsleutnant Benno Szabó aufgefahren. Zuvor hatte er<br />

bereits in der Bucht Voz bei der Insel Veglia Grundberührung.<br />

Linienschiffsleutnant Friedrich Zitta lief im Oktober 1918 in<br />

Sebenico mit seinem Torpedoboot 14 mit verbogener Welle<br />

ein – sein dritter „Aufrassler“ innerhalb kurzer Zeit.<br />

Alle Boote mussten deshalb nach Pola zur Reparatur abgehen<br />

und Bielobradeks „12er“ musste als einziges Boot den Dienst<br />

in Sebenico übernehmen.<br />

An diesen Beispielen wird klar, wie rasch es bei den vielfachen<br />

Aufgaben der Torpedoboote zu Havarien kommen konnte<br />

und es kam selten vor, dass ein Boot unbeschädigt das<br />

Kriegsende erreichte.<br />

Die Befehle wurden vom Seeverteidigungskommando per<br />

Dienstzettel dem Kommandanten des Torpedobootes 12<br />

übermittelt:<br />

Skizze Linienschiffsleutnant Otto Bielobradek, 1918


8 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Darunter waren beispielsweise folgende Aufgaben:<br />

• das Abschleppen eines gewasserten Flugbootes,<br />

• das Suchen und Abschießen von treibenden Minen,<br />

• als Rundenboot den Kommandanten des Seeverteidigungskommandos<br />

zu Stützpunkten befördern,<br />

• das Absuchen eines Hafens<br />

• einen Begleitkonvoi zu verstärken<br />

• oder das Begleiten von U-Booten,<br />

um nur einige Dienstpflichten zu nennen.<br />

Es gelang Bielobradek durch seine navigatorische Fähigkeit<br />

und sein seemännisches Können bei der Ausführung dieses<br />

abwechslungsreichen Dienstes die Unversehrtheit seines Bootes<br />

zu erhalten und damit die Ehre der 14. Torpedobootsdivision<br />

in Sebenico aufrecht zu erhalten.<br />

Denn aufgrund der beiden „Aufrassler“ des Komet bestand<br />

für den Kommandanten Benno Szabó die Gefahr, des<br />

Kommandos enthoben zu werden und „auf den Friedhof<br />

geschickt zu werden“, wie es damals im Seeoffiziersjargon hieß.<br />

Das endgültige Schicksal ereilte das Torpedobootes 12, als die<br />

Donaumonarchie längst nicht mehr bestand. Nach offiziellen<br />

Quellen sank es am 17. Oktober 1919 in der „Bucht der sieben<br />

Schlösser“ bei Spalato/Split nach einem heftigen Sturm. Es<br />

wurde später gehoben und in Italien abgebrochen.<br />

Ende 1918 kämpfte Otto Bielobradek mit vielen Menschen<br />

in Sebenico an mehreren Fronten, die das Leben bedrohten:<br />

einerseits gegen die Entente als meist sichtbarer Feind und<br />

andererseits gegen die unsichtbare Spanische Grippe, die in<br />

diesen Tagen grassierte und unter dem Personal der k.u.k.<br />

Kriegsmarine und deren Angehörigen zahlreiche Opfer<br />

forderte, manchmal bis zu vierzig in einer Woche.<br />

Der Linienschiffsleutnant hatte dafür eine Erklärung:<br />

„[…] ich hab‘ das jetzt schon öfters gehört, daß Alkohol<br />

sehr gut ist gegen diese gemeine Krankheit, mehrere haben<br />

es schon mit Erfolg probiert. – Hier in Sebenico sollen<br />

schon mehrere Leute gestorben sein und noch weiter sterben,<br />

denn hier ist die Krankheit scheinbar sehr in Mode.<br />

Ist ja kein Wunder, denn der Wettersturz war zu rapid, von 35°<br />

[Celsius] binnen weniger Stunden auf 9°, das greift halt richtig<br />

an, speziell wo ja die meisten unterernährt sind, keinen Fettansatz<br />

haben und daher das Innere keinen Kälteschutz hat. Hoffentlich<br />

stirbt diese Seuche bald aus, denn das ist ja unheimlich, wie<br />

bösartig die jetzt ist, im Sommer war sie doch weitaus harmloser.“<br />

Von seinem Jahrgangskameraden, Linienschiffsleutnant Lulić<br />

starb damals die Mutter, seine Frau und die Kinder lagen im<br />

Sterben. Auch der ältere Sohn des Korvettenkapitäns Ambrozy<br />

war gestorben, seine Frau schwer erkrankt.<br />

Der Heizer des Torpedobootes 12 hatte Frau und Kinder<br />

verloren, und dem Elektrobetriebsleiter Johann Walzl waren<br />

die Frau und die Mutter der Seuche erlegen…<br />

Otto Bielobradek vermied während dieser Zeit<br />

Ein Beispiel für die Anpassung an die neuen politischen Verhältnisse<br />

an der k.u.k. Stampiglie für das Seebezirkskommandos Sebenico:<br />

Das kleine gemeinsame Wappen mit dem Spruchband wurde<br />

unkenntlich gemacht, und gekreuzt durchgestrichen. Beim<br />

einzeiligen roten Stempel wurde das K.u.k. entfernt. Mitte<br />

November 1918 unterzeichneten hier Fregattenkapitän Friedrich<br />

Helmreich zu Brunfeld und Linienschiffsleutnant Edgar Angeli.<br />

Menschenansammlungen. Als er Schmerzen in der<br />

Lungengegend verspürte, konstatierte der Marinearzt<br />

Rheumatismus, den Bielobradek sich vom Schlafen an<br />

Deck geholt hatte – „Das ist halt das Torpedobootdasein…“<br />

Vermutlich hatte das Auftreten der Spanischen Grippe das<br />

Ende des Ersten Weltkrieges beschleunigt, denn insgesamt<br />

forderte diese Pandemie damals in Europa über zwei<br />

Millionen Tote und wurde in ihrer Wirkung mit der Pest<br />

verglichen. Den Zerfall der Monarchie in selbständige<br />

Staatengebilde und den Untergang der k.u.k. Kriegsmarine<br />

erlebte Linienschiffsleutnant Otto Bieleobradek in voller<br />

Ungewissheit, weil sein Heimatort Langenlois in Niederösterreich<br />

an der Grenze von Sprachgebieten lag und er<br />

fürchtete, dass es dort zu grausamen Auseinandersetzungen<br />

kommen könnte:<br />

„…aber gefasst muß man ja jetzt auf alles sein und so eine<br />

Umstürzerei wie jetzt kommen wird, war noch nie in der<br />

Weltgeschichte da…„<br />

und weiter: „…wie der Frieden ausgehen wird, das ist auch<br />

eine Frage die sich einstweilen schwer beantworten lässt,<br />

nachdem wie es aber im Parlament zugeht dürfte er kaum einer<br />

werden, wenigsten nicht gleich und nicht an den Grenzen der<br />

Sprachgebiete.“<br />

War die Versorgungslage in Sebenico bis Mitte 1918<br />

einigermaßen ausreichend, veränderte sich später die<br />

Situation merkbar: ein Befehl verordnete ab Ende Oktober<br />

1918 den Verzehr von Konservenkost statt frischem Fleisch,<br />

die Postzustellung funktionierte kaum und die Südbahn sollte<br />

eingestellt werden.<br />

Otto Bielobradek an seine Frau:<br />

„Du siehst, langsam aber sicher kommen wir dem Ende entgegen.<br />

Ja, 4 ½ Jahre haben wir gerauft, oft gesiegt, eigentlich unbesiegt


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

9<br />

und trotzdem haben wir den Kürzeren gezogen, das tut wohl<br />

weh.“<br />

Am 28. Oktober 1918 wurde er zum Kommandanten<br />

des Kaiser Karl VI. gerufen, der ihm die Note des<br />

amerikanischen Präsidenten W. Wilson zeigte. Deutschland<br />

und <strong>Österreich</strong>-Ungarn hatten letztlich alle Forderungen der<br />

Entente akzeptiert – Sebenico gehörte damit praktisch zum<br />

Ausland.<br />

Die Leute riefen in den Gassen der beflaggten Stadt unter dem<br />

Geläute der Kirchenglocken „Živio! Živio! und demonstrierten<br />

ihre Unabhängigkeit.<br />

Dass der Kommandant des Torpedobootes 12 mit seinem<br />

Boot nochmals nach Pola zur Routineüberholung kommen<br />

würde, diese Hoffnung hatte Bielobradek längst aufgegeben:<br />

„[…] wer weiß, ob es dann überhaupt noch eine Marine gibt,<br />

denn wer zahlt für sie? Welchem Staat gehört sie?“<br />

Er fühlte sich plötzlich als Ausländer, isoliert und fremd.<br />

Nach einer vorübergehenden Festnahme durch die nunmehr<br />

autorisierten jugoslawischen Behörden konnte er im<br />

November 1918 durch die Intervention eines kroatischen<br />

Seeoffiziers freikommen und als „dauernd beurlaubter<br />

österreich-ungarischer Marineoffizier“ nach Niederösterreich<br />

zurückkehren.<br />

Wie eingangs erwähnt, suchte Otto Bielobradek um die<br />

Änderung des Familiennamens auf Bernau an, was die<br />

niederösterreichische Landesregierung Mitte 1919 auch<br />

bewilligte.<br />

Obwohl Otto Bernau bei dem Gedanken an den Aufbau einer<br />

neuen Existenz zunächst eher an einen handwerklichen Beruf<br />

oder den eines Landwirtes dachte, übernahm er schließlich<br />

doch wieder militärische Aufgaben, auch wenn er dabei<br />

seinen damals erworbenen Befähigungsnachweis als „Schiffer<br />

der weiten Fahrt“ nicht verwerten konnte.<br />

Der nunmehrige Korvettenkapitän a.D. begann seine neue<br />

Laufbahn 1920 als Major beim Steirischen Pionierbataillon<br />

Nr. 5, das damals sein Kommando in Graz hatte.<br />

Bis 1938 war Otto Bernau Oberstleutnant bei der 1. Kraftfahr-Pionierkompanie<br />

in Melk bzw. Tulln. Gleichzeitig übte<br />

er die Funktion des Obmannes des Marineverbandes Krems<br />

aus.<br />

Im Zweiten Weltkrieg – nun Fregattenkapitän der deutschen<br />

Marine – war er Verbindungsoffizier in Pillau, Kiel und<br />

Ahlbeck bei Swinemünde an der Ostsee, wo er sich im<br />

Stabsquartier des kommandierenden Admirals Westliche<br />

Ostsee befand.<br />

Nach 1945 bis zu seiner Pensionierung 1956 stand<br />

Otto Bernau im Verwaltungsdienst des österreichischen<br />

Bundesministeriums für Finanzen. Die militärische Laufbahn<br />

in der Zweiten Republik schloss er mit dem Dienstgrad<br />

Oberst ab.<br />

Der ehemalige k.u.k. Marineoffizier Otto Bielobradek-Bernau in<br />

der Uniform des Linienschiffsleutnants, die er als Alt-<strong>Österreich</strong>er<br />

zu besonderen Anlässen trug. Hier anlässlich seiner „Goldenen<br />

Hochzeit“ im Jahre 1966.<br />

Am 14. August 1973 erlag Oberst a. D. Otto Bernau im 84.<br />

Lebensjahr an einer Herzattacke und wurde im Familienkreis<br />

in Langenlois beigesetzt.<br />

Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ titelten am 20.<br />

August 1973 seinen Nachruf mit: „Ein Stück ‚Alt-<strong>Österreich</strong>‘<br />

ins Grab.“ Eine treffendere Wortwahl hätte man für den<br />

ehemaligen k.u.k. Marineoffizier Otto Bernau nicht finden<br />

können.<br />

Was hier in ÖSTERREICH MARITIM mit wenigen Zeilen<br />

über dieses spannende Leben zusammengefasst wurde, ist in<br />

dem im Juli 2017 erschienenen Buch von Heinz Strauss:<br />

„K.u.k Linienschiffsleutnant Otto Bielobradek-Bernau – Ein<br />

sicher navigierender Torpedobootskommandant in turbulenten<br />

Zeiten“, ausführlich dokumentiert:<br />

• Hardcover<br />

• 205 Seiten<br />

• 2<strong>70</strong> Abbildungen<br />

• ISBN 978-3-86460-639-9<br />

• Preis € 37.-<br />

• erhältlich im Buchhandel od.<br />

• beim Autor:<br />

• www.marineautograph.wien<br />

• marineautograph@aon.at


10 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

zusammengestellt von Oliver Trulei<br />

Gedenktage 2018 der österreichischen Kriegsmarine<br />

Vor 240 Jahren 1778<br />

Am 1. Juni landete das Schiff Joseph & Theresia unter<br />

Kapitän Henry Bennet auf der Insel Nankauri, der<br />

Nikobareninselgruppe, im Indischen Ozean. Nach einigen<br />

Erkundungsfahrten Es wurden den Eingeborenen vier Inseln<br />

abgekauft und am 12. Juli eine österreichische Kolonie<br />

gegründet. Erster Kommandant der Kolonie wurde Gottfried<br />

Stahl. Die Kolonie ging jedoch bereits 1784 verloren.<br />

Vor 220 Jahren 1798<br />

Am 9. Jänner marschierten österreichische Truppen unter<br />

FZM Graf Wallis in Venetien ein und erreichten am 18.<br />

Jänner Venedig. Generalleutnant Andrea Querini (* 10. Juli<br />

1757 Venedig † 20. Oktober 1825 Venedig) wurde der erste<br />

Kommandant der österreichisch-venezianischen Kriegsmarine.<br />

Vor 210 Jahren 1808<br />

Am 8. Juni wurde der spätere Admiral<br />

Anton Freiherr Bourguignon von<br />

Baumberg geboren. 1840 war er<br />

Adjutant Bandieras während des<br />

Feldzuges in Syrien. Als der Erzherzog<br />

das Marineoberkommando wieder<br />

übernahm, wurde er dessen Stellvertreter.<br />

1864 wurde er Hafenadmiral von Pola<br />

und 1866 Festungskommandant von<br />

Pola. 1866 bewährte er sich, als er statt<br />

der ihm bewilligten 120 Arbeiter 1300<br />

[!] aufnahm, und so zum Erfolg Tegetthoffs bei Lissa mithalf.<br />

1875 anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums wurde er<br />

beim Besuch des Kaisers in Pola als erster <strong>Österreich</strong>er zum<br />

Admiral befördert. Er starb am 28. Mai 1879 in Aktivität in<br />

Pola und wurde auf dem Marinefriedhof beerdigt.<br />

Vor 200 Jahren 1818<br />

In Karlskrona, Schweden wurde der spätere Kontreadmiral<br />

Franz Dufwa geboren. Von Dahlerup 1849 in österreichische<br />

Dienste holte. 1864 wurde er Adlatus des Hafenadmirals<br />

von Pola (Bourguignon). 1867 erhielt er das Kommando<br />

der Fregatte Novara, die unter Admiral Tegetthoff den<br />

Leichnam des Kaisers Maximilian von Mexiko heimholte.<br />

Aus Gesundheitsgründen mußte er jedoch bereits zwei Jahre<br />

später von den Posten entbunden werden und trat im Sommer<br />

18<strong>70</strong> als Kontreadmiral in den Ruhestand. Er starb am 20.<br />

November 1881 in Laibach.<br />

Vor 190 Jahren 1828<br />

Am 31. Juli wurde die Handelsbrigantine La Veloce<br />

des Kapitäns Gaspar Blasinich von der marokkanischen<br />

Korsarenbrigg Rabia el Gheir vor Cadiz gekapert. Nachdem<br />

diplomatische Bemühungen zur Freilassung keinen Erfolg<br />

hatten, wurde eine Eskadre unter Korvettenkapitän Franz<br />

Bandiera mit den Korvetten Carolina und Adria, der<br />

Brigg Veneto und dem Schoner Enricchetta nach<br />

Marokko entsandt. Dies führte zum erfolgreichen Gefecht<br />

bei El Araish (heute: Larache) am 3. Juni 1829, bei dem das<br />

Landungsdetachements sogar Raketen gegen die Korsaren<br />

einsetzte!<br />

Vor 180 Jahren 1838<br />

Am 8. September wurde in Darmstadt der<br />

spätere LSchl. Karl Weyprecht geboren.<br />

1856 trat er in die k.k. Kriegsmarine ein.<br />

Bei der Seeschlacht von Lissa 1866 als<br />

Navigationsoffizier auf Panzerfregatte<br />

Drache. Mit Raddampfer Elisabeth<br />

nach Mexiko, zur Unterstützung Kaiser<br />

Maximilians. Von 1872 bis 1874 leitete<br />

er mit Julius Payer die österreichische<br />

Nordpolarexpedition, bei der am 30.<br />

August 1873 Land gesichtet wurde, dem<br />

Weyprecht den Namen „Kaiser-Franz-Joseph-Land“ gab. Auf<br />

seine Initiative wurde das 1. Internationale Polarjahr 1882<br />

durchgeführt. Er starb am 29. März 1881 im Alter von nur<br />

41 Jahren in Michelstadt und wurde auf dem Ortsfriedhof<br />

von Bad König/Hessen begraben.<br />

Vor 1<strong>70</strong> Jahren 1848<br />

Am 5. Jänner wurde in Prag der<br />

spätere General-Schiffbauingenieur<br />

Siegfried Popper geboren. Von 1892<br />

bis 1910 konstruierte er alle fünf<br />

Schlachtschifftypen von der Monarch-<br />

Klasse über die Habsburg-Klasse, die<br />

Erzherzog-Klasse, die Radetzky-<br />

Klasse bis hin zur Tegetthoff-<br />

Klasse, das erste Schiff mit 30,5-cm-<br />

Drillingstürmen, sowie die beiden<br />

Panzerkreuzer Kaiser Karl VI. und Sankt Georg. In<br />

Würdigung seiner Leistungen erhielt er 1904 den Rang eines<br />

Generalschiffbauingenieurs, eine Charge, die in der k.u.k.<br />

Kriegsmarine erst 1914 (!) offiziell eingeführt wurde. Nach<br />

dem Zerfall der Monarchie lebte er in Prag, wo er am 19.<br />

April 1933, 85-jährig, fast taub, bei einem Straßenbahnunfall<br />

ums Leben kam. Sein Grab befindet sich auf dem neuen<br />

jüdischen Friedhof „Zidovske Hrbytovy“ in Prag/Weinberge.<br />

Vor 160 Jahren 1858<br />

Am 31. Oktober wurde in Agram der spätere Admiral und<br />

Flottenkommandant Maximilian Njegovan geboren. Als<br />

Kommandant des I. Geschwaders nahm er am 24. Mai 1915<br />

an der Beschießung der italienischen Ostküste teil. Nach<br />

dem Tod von Großadmiral Anton Haus, folgte er diesem als<br />

Flottenchef und Marinekommandant nach. In seine Amtszeit<br />

fällt das erfolgreiche Seegefecht in der Otrantostraße am<br />

15. Mai 1917. Beginn von Unruhen die im Februar 1918<br />

in Cattaro in eine offene Meuterei ausarteten. Er entsandte<br />

sofort die III. schwere Division und die Ruhe wurde schnell<br />

wiederhergestellt. Kaiser Karl I. entschloß sich dennoch zu<br />

einem umfassenden Revirement in der Marineführung, dem


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

11<br />

Njegovan zum Opfer fiel und mit 1. März 1918 in den<br />

Ruhestand trat. Nach Kriegsende zog er zu seiner Schwester<br />

in Agram, wo er bei kärglichster Pension ein tristes Dasein<br />

fristetr. Er starb am 1. Juli 1930 in Agram und wurde auf dem<br />

Mirogoj-Friedhof begraben.<br />

Vor 150 Jahren 1868<br />

Am 18. Juni wurde in Kenderes/<br />

Ungarn der spätere Vizeadmiral<br />

und letzte Marinekommandant<br />

der k.u.k. Kriegsmarine Nikolaus<br />

Horthy de Nagybánya geboren. 1909<br />

wurde er als dritter Marineoffizier<br />

Flügeladjudant Kaiser Franz Josephs.<br />

1914 Kommando des Rapidkreuzers<br />

Novara und hatte zahlreiche Erfolge.<br />

Höhepunkt war das erfolgreiche<br />

Seegefecht in der Otrantostraße am<br />

15. Mai 1917, wofür er 1921 das Ritterkreuz des MMTO<br />

erhielt. Nach dem Matrosenaufstand im Februar 1918 in<br />

Cattaro übernahm er, unter Überspringung zahlreicher<br />

Vordermänner, am 2. März 1918 das Marinekommando.<br />

Sein großangelegter Vorstoß in die Otrantostraße wurde nach<br />

der Versenkung des Szent István abgebrochen. Seine Rolle<br />

nach dem Krieg als Reichsverweser von Ungarn ist bis heute<br />

umstritten. 1944 geriet er in deutsche, 1945 in amerikanische<br />

Gefangenschaft. 1948 übersiedelte er nach Portugal, das ihm<br />

Asyl gewährte, wo er am 9. Februar 1957 in Estoril starb. Die<br />

sterblichen Überreste von Horthy und seinem im Zweiten<br />

Weltkrieg als Jagdflieger gefallenen einzigen Sohn István<br />

wurden aus Lissabon überführt und in einem halboffiziellen<br />

Staatsakt am 4. September 1993 im Familienmausoleum auf<br />

dem Friedhof von Kenderes beigesetzt.<br />

Vor 140 Jahren 1878<br />

Am 20. Oktober wurde<br />

in Wien der spätere<br />

Linienschiffsfähnrich Richard<br />

Freiherr von Boyneburg-<br />

Lengsfeld geboren. 1900<br />

zeichnete er sich beim<br />

Boxeraufstand in Peking aus.<br />

und erhielt dafür die Goldene<br />

Tapferkeitsmedaille. Dabei<br />

erhielt er einen Kopfschuß,<br />

überlebte, es gelang den<br />

Ärzten aber nicht, die Kugel<br />

zu entfernen. 1904 verließ der<br />

die Kriegsmarine und wurde Garde-Oberleutnant der Ersten<br />

Arcièrenleibgarde. Am 1. Juni 1905 starb er in Wien an den<br />

Spätfolgen seiner damaligen Schußverwundung und wurde<br />

auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.<br />

Einen literarischen Niederschlag fand er in Robert Musils<br />

Roman „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ aus 1906.<br />

Beide besuchten die Militär-Unterrealschule in Eisenstadt<br />

und Musil verarbeitete seine Erlebnisse in seinem Roman,<br />

in welchen Boyneburg unter dem Synonym „Beineberg“ als<br />

nicht unwesentliche Figur weiterlebt.<br />

Vor 130 Jahren 1888<br />

Am 29. Dezember wurde in Őrszállás/<br />

Ungarn (heute: Stanišić/Serbien) der<br />

spätere Linienschiffsleutnant Demeter<br />

Konyovits (Dimitrije Konjović)<br />

geboren. Seit 1914 Seeflieger, wurde er<br />

1916 Kommandant der Seeflugstation<br />

Kumbor. Am 15. September 1916 gelang<br />

es ihm mit Flugboot L 132 (Konyovits/<br />

Sewera) und Flugboot 135 (Zelezny/<br />

Frh. v. Klimburg) das französische<br />

U-Boot Foucault zu versenken. Es<br />

war dies die erste Versenkung eines getauchten U-Bootes<br />

durch Flugzeuge. Nach dem Krieg war er bis 1923 beim<br />

Oberkommando der SHS-Kriegsmarine in Novi Sad. Im<br />

Herbst 1923 gründete er die Flugzeugfabrik »Ikarus«. Nach<br />

dem deutschen Einmarsch wurde er verhaftet, bald befreit<br />

und zog sich in Belgrad zurück. Nach dem Krieg organisierte<br />

er den Wiederaufbau seiner Firma, wurde aber von den neuen<br />

Machthabern gezwungen seine Anteile „freiwillig“ zugunsten<br />

des Staates abzugeben. Danach beschäftige er sich mit der<br />

Landwirtschaft. Er starb am 5. Jänner 1982 in Belgrad.<br />

Vor 120 Jahren 1898<br />

Am 9. Mai verließ S.M. Kreuzer Maria Theresia unter<br />

dem Kommando von Linienschiffskapitän Julius von Ripper<br />

(* 6. März 1847 Podgorze/Krakau † 15. Juli 1914 Wien)<br />

Pola, um die österreichisch-ungarischen Interessen in der<br />

Karibik während des spanisch-amerikanischen Krieges zu<br />

wahren. Am 3. Juli traf er, aufgrund eines Hilferufes des<br />

deutschen Konsuls, in Santiago de Cuba ein, um die dortigen<br />

deutschen und österreichischen Staatsbürger, insgesamt 83<br />

Personen, zu evakuieren. Dabei wäre er wegen der an diesem<br />

Tag stattgefundenen Seeschlacht vor Santiago vom USA<br />

Schlachtschiff Iowa fast beschossen worden! Ripper ließ das<br />

ganze Schiff beleuchten, um zu zeigen, daß die Geschütze<br />

nicht gefechtsklar waren und ließ die Marinemusik sogar die<br />

amerikanische Hymne spielen!<br />

Vor 110 Jahren 1908<br />

Am 31. August verließ S.M. Torpedorammkreuzer Kaiserin<br />

Elisabeth unter dem Kommando von Fregattenkapitän Max<br />

Herzberg (* 30. Juli 1840 Mantua † 11. November 1922 Wien)<br />

zur Übernahme der Agenden des Stationsschiffes von Kaiser<br />

Franz Josef I. in Ostasien Pola. Am 23. März 1909 kam<br />

es in der Mündung des Yangtsekiang zur Grundberührung<br />

mit schwerer Steuerbordkrängung, bei der fünf Matrosen<br />

ertranken. Der Unfall kostete Herzberg die Karriere und er<br />

wurde pensioniert. Bei Kriegsbeginn 1914 rückte er wieder<br />

ein, u. a. beim Marineevidenzbüro, 1918 Hafenkommandant<br />

von Mariupol/Ukraine.


12 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Vor 100 Jahren 1918<br />

Am 21. Februar wurde das von Linienschiffsleutnant<br />

Klemens Ritter von Bézard kommandierte Unterseeboot<br />

23, nach einem erfolglosen Angriff auf den italienischen<br />

Hilfskreuzer/Truppentransporter Memfi, durch das<br />

geleitende Torpedoboot Airone (TdV Zunino) mit dem<br />

nachgeschleppten U-Bootsdrachen mit der gesamten<br />

Besatzung in der Otrantostraße versenkt.<br />

Am 14. Mai versenkte<br />

Linienschiffsleutnant<br />

Josef Holub (* 31.<br />

Dezember 1885<br />

Przemyśl † 28. Oktober<br />

1964 Prag) mit S.M.<br />

Unterseeboot 27 den<br />

englischen Zerstörer Phoenix in der Otrantostraße. Es war<br />

dies die einzige Versenkung eines alliierten Kriegsschiffes in<br />

der Otrantostraße.<br />

Am 10. Juni wurde während des Anmarsches anläßlich des<br />

geplanten großen Flottenvorstoßes der K.u.K. Kriegsmarine<br />

in die Otrantostraße das Schlachtschiff Szent István vom<br />

italienischen MAS 15 (Luigi Rizzo) bei Premuda torpediert<br />

und versenkt. Dabei kamen vier Offiziere und 85 Mann<br />

der Besatzung ums Leben. Nach dem Verlust des Schiffes<br />

wurde die Aktion abgebrochen. Der Untergang des Schiffes<br />

wurde von der Kameramannschaft des Kriegspressequartiers<br />

von Bord des Schlachtschiffes Tegetthoff aus gefilmt. Der<br />

Film ist ein heute noch häufig gezeigtes Zeitdokument.<br />

Auffallend ist die auf den Bildern erkennbare Gelassenheit der<br />

Mannschaft. Neben dem im Zweiten Weltkrieg versenkten<br />

Barham, ist Szent István das einzige Schlachtschiff, dessen<br />

Untergang gefilmt werden konnte.<br />

Am 3. Juli lief Unterseeboot 20, unter Linienschiffsleutnant<br />

Ludwig Müller (* 17. März 1890 Kaaden/Böhmen) zur<br />

Kreuzung vor der Tagliamentomündung aus und wurde am<br />

nächsten Tag vom italienischen Unterseeboot F12 mit<br />

der gesamten Besatzung versenkt. 1962 wurde das Wrack<br />

gefunden und geborgen. Die im Boot gefunden Gebeine der<br />

Besatzung wurden am 10. August 1962 auf dem Friedhof der<br />

Militärakademie in Wiener Neustadt beerdigt. Das HGM<br />

erhielt den Turm, einen Anker, die Schiffsglocke und mehrere<br />

aus dem Boot geborgene Gegenstände. Zahlreiche andere<br />

Teile wurden an unzählige Private verkauft. Der Verein KMA<br />

besitzt u.a. den Maschinentelegraphen, das Signalbuch, einige<br />

Kleinteile, sowie die Originalvorlage der Bronzegrabplatte.<br />

Am 20. September gelang es Linienschiffsleutnant Hugo<br />

Freiherr von Seyffertitz (* 23. September 1885 Brixen † 10.<br />

Juni 1866 Baden) mit Unterseeboot 47 das französische<br />

U-Boot Circé (LdV Henri Viaud) bei Kap Rodoni (Albanien)<br />

zu versenken. Seyffertitz fuhr zur Sinkstelle, wo der zweite<br />

Offizier, Fregattenleutnant Eugène Denis Lapeyre, als einziger<br />

gerettet werden konnte. Lapeyre bat um ein Telegramm<br />

an seine schwangere Frau, die sich in Brindisi befand.<br />

Das gewünschte Telegramm wurde von der Radiostation<br />

Castelnuovo in offener Sprache abgegeben. 18 Jahre später<br />

traf der ehemalige zweite Offizier von U 47, Fregattenleutnant<br />

Friedrich Kuretschka, inzwischen als Vertreter tätig, in Rouen<br />

Lapeyre als Kunden wieder, wo er dessen Frau und die<br />

achtzehnjährige Tochter kennenlernen konnte.<br />

Am 2. Oktober gelang<br />

es Linienschiffsleutnant<br />

Hermann Rigele (*<br />

16. September 1891<br />

Sarajevo † 18. Oktober<br />

1982 Wien) mit<br />

Unterseeboot 31 den<br />

englischen Kreuzer Weymouth vor Durazzo zu torpedieren.<br />

Dem Kreuzer wurde das Achterschiff weggerissen, er blieb<br />

aber trotzdem schwimmfähig. Nach diesem Angriff brach<br />

der Gegner, obwohl in Überzahl, den Angriff auf Durazzo ab<br />

und zog sich zurück. Rigele erhielt dafür 1918 das Ritterkreuz<br />

des Leopolds-Ordens und 1929 das Ritterkreuz des Militär-<br />

Maria-Theresien-Ordens.<br />

Auf Befehl von Kaiser Karl I. übergab Flottenkommandant<br />

Kontreadmiral Nikolaus von Horthy am 31. Oktober die<br />

K.u.k. Kriegsmarine an den „Südslawischen Nationalrat“,<br />

damit sie nicht in italienische Hände fällt. Die Übergabe<br />

erfolgte auf dem Flottenflaggenschiff Viribus Unitis an<br />

Linienschiffskapitän Janko Vuković de Podapelski, der<br />

neben dem Schiffskommando auch das Flottenkommando<br />

übernommen hatte. Um 16.45 Uhr ließ Horthy den letzten<br />

Flaggenschuß durchführen, die Kriegsflagge wurde eingeholt<br />

und mit der Flagge unter dem Arm verließ der letzte<br />

Marinekommandant das Schiff. Eine Institution hatte damit<br />

für immer aufgehört zu bestehen und nach mehr als einem<br />

Jahrhundert verschwand die Rot-Weiß-Rote Kriegsflagge von<br />

den Weltmeeren.<br />

Am frühen Morgen des 1. November drangen der italienische<br />

Marinegenie-Oberstleutnant Raffaele Rossetti und Fregattenarzt<br />

Raffeaele Paolucci als »Torpedoreiter« mit Mignatta in<br />

den bereits unbewachten Hafen Pola ein und brachten am<br />

Schlachtschiff Viribus Unitis eine Sprengladung an, wurden<br />

entdeckt und gerieten in Gefangenschaft. Linienschiffskapitän<br />

Vuković hatte am Tag davor die Alliierten von der Übernahme<br />

der einstigen k.u.k. Flotte informiert und ließ mitteilen, daß<br />

sich der neue Südslawische Staat sich als nicht in Kriegszustand<br />

befindlich betrachtete. Dies ignorierte Italien bewußt, das kein<br />

Interesse an einer neuen Seemacht am Ostufer der Adria hatte.<br />

Als die beiden von der Übernahme der Flotte erfuhren, wiesen<br />

sie auf die baldige, mit einem Zeitzünder geregelte Explosion<br />

hin, woraufhin der Kommandant den Befehl gab, das Schiff<br />

zu verlassen. Als jedoch nach Ablauf der angegebenen Zeit<br />

keine Explosion erfolgte, gab Schiffskommandant Vuković de<br />

Podapelski den Befehl, das Schiff wieder zu besetzen. Um 6.20<br />

Uhr erfolgte dann die Explosion und Schiff versank innerhalb<br />

kurzer Zeit. Der Schiffskommandant sowie über 400 Mann der<br />

Besatzung gingen mit dem Schiff unter.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

13<br />

Tauchgang zur Königsyacht Rumija<br />

Im Hafen von Bar, Montenegro<br />

Franz Mittermayer<br />

Die Rumija war eine Dampfyacht mit zwei Masten. Sie<br />

wurde unter den Namen Zaza vom türkischen Sultan<br />

Abdulah Hamid in Grossbritannien als Geschenk für Prinz<br />

Nikola von Montenegero gekauft. Am 01. Jänner 1905 erreichte<br />

die Yacht Pristan wo eine montenegrinische Mannschaft<br />

die türkischen Matrosen ablöste.<br />

Als Kapitäne fungierten Niko Jankovic aus Igalo bei Castelnuovo<br />

bis 1912 und Ivo Dokic aus Antivari bis zur Versenkung<br />

des kleinen Schiffes im Jahre 1915.<br />

In den ersten Monaten befuhr die königliche Familie mit<br />

der Yacht die montenegrinische Küste von der Bucht von<br />

Cattaro bis Albanien.<br />

Am 23. März 1905 wohnte Prinz Nikola mit der Yacht in<br />

Antivari, dem heutigen Bar, den Feierlichkeiten des Baubeginnes<br />

des neuen Wellenbrechers bei.<br />

Bereits im Juli 1905, anläßlich einer Fahrt des Kronprinzen<br />

Danilo mit der Yacht auf dem Fluss Bojana wurde der<br />

Entschluss gefasst, das Schiff auf den Namen Rumija umzutaufen.<br />

Während der Balkankriege wurde die Yacht für den Transport<br />

von Kriegsgütern eingesetzt. Weiters half es im nordalbanischen<br />

Hafen von San Giovanni di Medua von den auf<br />

Rheede liegenden griechischen Frachtschiffen serbische Truppen<br />

auszuschiffen und anzulanden.<br />

Die Versenkung:<br />

Im Ersten Weltkrieg war die Rumija das einzige größere mit<br />

Dampfantrieb versehene Schiff das Montenegro besaß. Es<br />

wurde deswegen wiederum zum Entladen von Nachschubgütern<br />

und Kriegsmateriel der großen Frachtschiffe der Verbündeten<br />

eingesetzt, die wegen ihrer Größe und Tiefganges nicht<br />

an der Mole von Antivari anlegen konnten und vor dem Hafen<br />

auf Rheede ankern mussten. Da von der Bojanamündung<br />

aus sogar Segelschiffe für Proviantlieferungen an die montenegrinische<br />

Armee eingesetzt wurden, und Rumija als einziges<br />

Schiff in der Lage war bei Windstille die Frachtsegler in die<br />

Häfen von Dulcigno/Ulcinj oder Antivari/Bar zu schleppen,<br />

hatte die Yacht eine enorme Bedeutung.<br />

<strong>Österreich</strong>-Ungarn war natürlich bestrebt den Nachschub<br />

für Montengro und Serbien zu unterbinden aber beim Versuch<br />

die montenegrinische Küste zu blockieren war im August<br />

1914 der kleine Kreuzer ZENTA von einer feindlichen<br />

Flotte versenkt worden. 1915 wurde beschlossen eine Marineoperation<br />

gegen den Hafen von Antivari/Bar durchzuführen.<br />

Dabei sollte nach Möglichkeit die Königsyacht gekapert und<br />

mitgenommen werden.<br />

Der erste Versuch am 14. Februar, von den Torpedoboote<br />

68 und 15 durchgeführt, scheiterte am starken Abwehrfeuer<br />

der montenegrinischen Küstenbatterien.<br />

Da die Fliegeraufklärung vom 1. März das Vorhandensein<br />

größerer Warenmengen auf der Hafenmole festgestellt hatte,<br />

wurde beschlossen noch in der gleichen Nacht eine weitere<br />

Unternehmung durchzuführen. Gegen Mitternacht verließen<br />

die Torpedobootszerstörer CSIKOS, STREITER und ULAN<br />

sowie die Torpedoboote 57, 66 und 67 den Golf von Cattaro,<br />

um die Rumija aufzubringen oder zu versenken. Weiters sollten<br />

sie an der Hafenmole Minen legen, die Hafenmagazine<br />

sprengen und die Holzmole zerstören. Gegen 02.30 Uhr<br />

erreichten die Schiffe den Hafen von Antivari. Es herrschte<br />

starker Regen und der heftige Südwestwind verursachte eine<br />

starke Dünung. Kurz darauf eröffneten die Küstenbatterien<br />

das Feuer. Während die Torpedobootszerstörer von ihren Sicherungspositionen<br />

das Feuer erwiderten liefen die kleineren<br />

Torpedoboote in den Hafen ein. Das Torpedoboot 67 zerstörte<br />

mittels Torpedo die Holzmole. Torpedoboot 66 warf drei<br />

Seeminen vor der Steinmole und die von dem Boot gelandete


14 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Karte von Antivari / Bar. Rechts Hafen von See aus<br />

und Luftaufnahme (die charakteristischen Gebäude<br />

markiert.)<br />

Die an der Aktion beteiligten Zerstörer der Huszár-Klasse, Csikos,<br />

Streiter und Ulan.<br />

Sprengabteilung setzte die im seewärtig gelegenen Schuppen<br />

vorgefundenen Getreidevorräte in Brand.<br />

Der Zweite Offizier des Torpedobootes 57 Fregattenleutnant<br />

Paul Meixner sprang mit 8 Mann auf das Deck der<br />

Rumija und befestigte Leinen um die Yacht abzuschleppen.<br />

Die Besatzung der Königsyacht hatte bereits bei Beginn der<br />

Schießerei das Weite gesucht. Da die, nach Lösen von der<br />

Mole und der Sprengung der Ankerketten, frei gegen Nordosten<br />

treibende, Yacht im Wellengang stark zu rollen begann,<br />

war ein schnelles Wegschleppen nicht möglich und es bestand<br />

die Gefahr dass die Schleppleinen rissen. Linienschiffsleutnant<br />

Heinz-Erian entschloß sich daher seine Leute wieder an Bord<br />

zu nehmen und die Yacht zu versenken. Eile war geboten, da<br />

die Geschoßeinschläge der feindlichen Batterien gefährlich<br />

näher rückten. Um 03.45 Uhr schoß das Torpedoboot 57<br />

aus einer Entfernung von ca 200 Metern einen Torpedo. Die<br />

Mannschaft sah die einst stolze Königsyacht in zwei Teile zerbrechen<br />

und im Wasser des Hafens sinken.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

15<br />

Durch die Versenkung der Rumija wurde der Hafen seiner<br />

einzigen Schleppgelegenheit beraubt. Die Zerstörung der<br />

Holzmole und das Legen der Minen machten es größeren<br />

Schiffen unmöglich den Hafen von Antivari/Bar anzulaufen.<br />

Laut Hans Sokol in <strong>Österreich</strong> Ungarns Seekrieg 1914-18 hat<br />

dies wesentlich zur späteren fast völligen Aushungerung des<br />

montenegrinischen Königreiches beigetragen.<br />

Das Wrack heute:<br />

Der Rumpf der einstigen Königsyacht liegt im Hafenbecken<br />

von Bar in etwa 14 Metern Tiefe. Das Wrack wurde wegen<br />

seiner enormen historischen Bedeutung unter Denkmalschutz<br />

gestellt.<br />

Ein Betauchen durch Sporttaucher ist leider nicht möglich.<br />

Nur mit den Sondergenehmigungen von Polizei und des<br />

Hafenkapitäns von Bar ist ein Tauchen für wissenschaftliche<br />

Zwecke erlaubt. Nach jahrelangen ergebnislosen Versuchen,<br />

hatte ich endlich dass Glück, das der neue Hafenkapitän von<br />

Bar, ein guter Bekannter meiner montenegrinischen Freunde<br />

ist und unser Ansuchen unterstützte. Damit gelang es eine<br />

Genehmigung für den 18.10.2017 zu erhalten.<br />

Die Sicht im Hafenbecken ist sehr dürftig zu nennen. Trotzdem<br />

gelang es mir ein paar brauchbare Fotos vom Wrack zu<br />

machen. Der Rumpf des Schiffes ist in einem Stück vorhanden<br />

und nicht zerbrochen, jedoch alles, Aufbauten, Masten<br />

etc, was das Deck überragt hatte, fehlt. Dies ist nur zum Teil<br />

auf die Beschädigungen bei der Versenkung zurückzuführen.<br />

Der Großteil der über das Deck ragenden Objekte wurde<br />

beim Ausbau des Hafens in den 1950-ern abgetragen, um<br />

das Wrack als Unterwasserhindernis für Schiffe mit größeren<br />

Tiefgang zu entschärfen. Der Torpedo von TB 57 dürfte Im<br />

vorderen Teil des Schiffes getroffen haben, da dort der Rumpf<br />

beidseitig sehr starke Beschädigungen aufweist. Die charakteristische<br />

Bugform ist sehr gut zu erkennen. Der Dampfkessel<br />

und die Maschine sind von oben frei zugänglich. Die Schiffsschraube<br />

ist noch vorhanden.<br />

Nach über einer Stunde tauchten wir auf. Für mich war<br />

es eine Ehre an dem geschichtsträchtigen Wrack tauchen zu<br />

können und habe damit ein lange verfolgtes Ziel erreicht .<br />

Tauchkamerad Dragan über dem Wrack


16 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Geisterwrack Rumija<br />

Wie ein unheimliches Seeungeheuer ragt der Bug über uns.<br />

Die Bugsektion von oben gesehen.<br />

Trümmer im Achterschiff.<br />

Tauchkamerad an der Backbordseite entlangschwimmend.<br />

Schiffspropeller und Ruderblatt, teilweise im Schlamm.<br />

Die Ankerwinsch ist noch gut erkennbar.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

17<br />

Motorschiff Munot<br />

Geschichte, Gegenwart – Zukunft?<br />

Michael Berg<br />

Am 20. Mai 1936 nahm die damalige Dampfbootgesellschaft<br />

Untersee und Rhein mit der Munot ihr erstes<br />

neuerbautes Motorschiff in Betrieb. Bis 1996 stand es zwischen<br />

Schaffhausen und Kreuzlingen im Einsatz, bevor es<br />

nach Holland verkauft wurde. Dort blickt das Schiff nun in<br />

eine ungewisse Zukunft.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich die Schiffahrt auf<br />

dem Bodensee im Umbruch. Die Bedeutung als öffentliches<br />

Verkehrsmittel ging zurück, gleichzeitig entwickelte sich jedoch<br />

der touristische Ausflugsverkehr.<br />

Die vorhandenen URh-Dampfschiffe waren aufgrund ihrer<br />

Raumeinteilung – die Fahrgasträume waren unter Deck<br />

– dafür jedoch wenig geeignet. Da zwischenzeitlich zudem<br />

der Dieselmotor seinen Siegeszug über die Dampfmaschine<br />

angetreten hatte, lag es nahe, schiffbaulich wie antriebsmässig<br />

neue Wege einzuschlagen.<br />

Im November 1935 wurden zwei Motorschiffe auf Kiel gelegt,<br />

allerdings an unterschiedlichen Orten: Das MS Munot<br />

wurde vollständig bei der Bodan-Werft im deutschen Kressbronn<br />

am Bodensee gebaut, während der Rumpf des MS<br />

Arenenberg bei Sulzer im schweizerischen Winterthur nach<br />

Plänen der Bodan-Werft gebaut und in der Bodan-Werft fertiggestellt<br />

wurde.<br />

Die getrennte Auftragsvergabe lag darin begründet, dass<br />

Ablieferungszeichnung der Bodan-Werft vom 7.12.1936.<br />

J. Hofstra, Drachten (NL)<br />

bereits vor dem Ersten Weltkrieg der Bau des Dampfschiffes<br />

Schaffhausen durch die Grossherzoglich Badischen Staats-<br />

Eisenbahnen in Form von gleichbleibenden, regelmäßigen<br />

Zahlungen unterstützt worden war. Die Deutsche Reichsbahn,<br />

welche die 1920 die Nachfolge der Länderbahnen angetreten<br />

hatte, stellte nun in Aussicht, diese – regulär bis 1940<br />

laufenden – Zahlungen durch eine einmalige Abfindung zu<br />

begleichen, sofern der Auftrag von mindestens einem der beiden<br />

neuen Motorschiffe an eine deutsche Werft ginge.<br />

Der originale Sulzer-Diesel.<br />

M. Berg, Konstanz (D)<br />

In der Frage des zu verwendenden Motors hatte sich die<br />

URh vorab bei diversen anderen Schiffsbetrieben über deren<br />

Überlegungen und Erfahrungen informiert. Ganz überwiegend<br />

wurde zum Zweitakt-Dieselmotor geraten, aufgrund<br />

seiner einfachen Konstruktion und Wartung, seiner Betriebssicherheit<br />

und seiner geringen Grösse. Beide Schiffe erhielten<br />

daher je einen Sulzer-Zweitakt-Dieselmotor des Typs RKWN<br />

21 mit 275 PS. Zwischen den Motoren und ihren Fundamenten<br />

befand sich eine neuartige Hartgummischicht, wodurch<br />

vermieden wurde, dass sich die Vibrationen des Motors auf<br />

den Schiffskörper übertrugen.<br />

Motoren des Typs „RK“ (Rohöl-Kreuzkopf) zählten ab<br />

Ende der 20er Jahre bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges<br />

zu einer weitverbreiteten Bauart, die in unterschiedlichen<br />

Varianten in zahlreiche Schiffe verbaut wurde. Der Motor des<br />

MS Munot dürfte – mindestens europaweit – den letzten betriebsbereit<br />

vorhandenen Vertreter dieses Typs darstellen. So<br />

gesehen wäre eine betriebsfähige Erhaltung des Schiffes, angetrieben<br />

durch seinen Originalmotor, technikgeschichtlich<br />

hochinteressant.<br />

Die Jungfernfahrt des MS Munot fand am 20. Mai statt,<br />

die des MS Arenenberg am 28. Juni 1936.<br />

Das Design der beiden Schiffe war für die damalige Zeit<br />

revolutionär. Die Fahrgäste der Ersten Klassen fanden im<br />

vorderen Bereich ein gediegen eingerichtetes kleines Restaurant,<br />

während achtern ein deutlich einfacher gehaltener Fahrgastraum<br />

für die Zweite Klasse zur Verfügung stand. Die grossen<br />

Fenster erlaubten einen ungehinderten Blick nach aussen.<br />

Für die Fahrt bei gutem Wetter gab es zudem ein geräumiges<br />

offenes Oberdeck.<br />

Auch bewahrheitete es sich, dass die Motorschiffe im Betrieb<br />

sehr viel wirtschaftlicher waren als die Dampfschiffe. Die<br />

beiden neuen Schiffe erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen<br />

somit vollauf. Intern betonte die URh, dass mit ihnen<br />

ein neuer Zeitabschnitt unseres Unternehmens beginnen würde.<br />

Und: In Bezug auf die gemachten Erfahrungen, darf heute


18 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Im Jahr 1936 bei der Fahrt in Schaffhausen stromaufwärts.<br />

Interessant auch das moderne Gebäude am Hang oben links im<br />

Bauhaus-Stil, das wunderbar mit dem Design des neuen Schiffes<br />

korrespondiert.<br />

Romberg, Schaffhausen (CH)<br />

Vorderer Saal 1. Klasse.<br />

L. Reimann, Aarth (CH)<br />

Hinterer Saal 2. Klasse.<br />

L. Reimann, Aarth (CH)<br />

allgemein festgestellt werden, dass die neuen Schiffe die in sie gestellten<br />

Erwartungen, sowohl in Bezug auf die Einsparung, wie<br />

in Bezug auf die Forderungen in der Verwendbarkeit, in vollem<br />

Masse erfüllen. Es darf wohl festgestellt werden, dass die Baufrage<br />

in befriedigender Form gelöst worden ist, und die Schiffe bei<br />

einem großen Teil des Publikums zum Liebling geworden sind.<br />

Es sei nur auf die unzähligen telefonischen Anfragen verwiesen,<br />

die Auskunft verlangten, in welchen Kursen die neuen Schiffe<br />

eingestellt seien.<br />

Insgesamt plante und baute die Bodan-Werft zwischen<br />

1932 und 1961 dreizehn Einheiten dieses Schiffstyps für den<br />

Bielersee, Bodensee und Neuenburgersee. Der Auftrag für ein<br />

weiteres Schiff, das für den Attersee bestimmt war, mußte aufgrund<br />

des Zweiten Weltkrieges storniert werden. Die bereits<br />

in der Werft vorhandenen Profile und Stahlbleche wurden bis<br />

August 1942 dem Eisenhandel zugeführt.<br />

Obwohl die MS Arenenberg und Munot über die Jahre<br />

stets modernisiert worden waren, war ihnen eine höchst<br />

unterschiedlich lange Lebensdauer beschieden: Während die<br />

Arenenberg bereits Ende 1983 abgewrackt wurde, stand MS<br />

Munot bis 1996 für die URh im Einsatz. Mittlerweile genügte<br />

das Schiff jedoch sowohl hinsichtlich seiner Unterteilung<br />

in eine Erste und Zweite Klasse als auch hinsichtlich seiner<br />

Oberdeck.<br />

L. Reimann, Aarth (CH)<br />

Passagierkapazität nicht mehr den gestiegenen Anforderungen.<br />

Diverse Alterserscheinungen wiesen auf eine erforderliche<br />

Generalinstandsetzung hin, in welche die URh nicht mehr investieren<br />

wollte. Durch die unternehmenseigene Werft wurde<br />

der Zustand des Schiffes in schwärzesten Farben gemalt und<br />

das Fazit des Werftleiters lautete: Wenn dieser Betrieb weiter<br />

leben will muss er in Neues investieren und nicht Geld für die Erhaltung<br />

von Schrott ausgeben. Wenn unsere Vorfahren so gedacht<br />

hätten wie es heute von einem Teil der Bevölkerung geschieht,<br />

würden wir noch heute mit der Steinaxt hantieren. Gewisse Leute<br />

hätten es am liebsten wenn um die Schweiz ein Zaun gebaut<br />

würde und alles als Museum erklärt würde.<br />

1996 trat mit Jan Hofstra der Mann auf den Plan, der MS<br />

Munot vor dem Schneidbrenner rettete. Hofstra hatte sich<br />

bereits während seiner Reise durch die Schweiz in seiner Studentenzeit<br />

in die markanten Saurer-Postomnibusse verliebt.<br />

Durch Ankäufe diverser ausgemusterter Busse war es für ihn<br />

mittlerweile nötig geworden, in Holland eine ehemalige Fabrikhalle<br />

anzumieten.<br />

Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer betrieb Hofstra ein Reiseunternehmen,<br />

das Fahrten mit den historischen Saurer-Bussen<br />

organisierte. Für die Unterbringung der Reisegruppen erwarb<br />

er ein ehemaliges Kloster. Hofstra stellte sich eine Ergänzung<br />

dieses Angebots auf dem Wasser vor und kontaktierte diverse


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

19<br />

Diese Bildcollage, die sich an Bord des Schiffes befindet, zeigt das<br />

Auswassern in Kreuzlingen und den nächtlichen Transport durch<br />

die Schweiz.<br />

S. Hellstern, Zürich (CH)<br />

Schiffsbetriebe mit der Frage, ob sie ein altes Schiff zu verkaufen<br />

hätten. Die einzige Rückmeldung kam von der URh…<br />

Am 14. Oktober 1996 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet.<br />

Da das Schiff zunächst über Land nach Basel transportiert<br />

werden musste, wurde der obere Teil der Aufbauten für<br />

den Transport abgetrennt. Von Basel aus ging es dann auf dem<br />

Rhein nach Holland, wo einige Reparaturen vorgenommen<br />

wurden. In den folgenden Jahren unternahm das Schiff dann<br />

zahlreiche Kanalfahrten, wobei es unter anderem bis nach<br />

Berlin, Budapest und Prag gelangte. Auch für Fahrten zu den<br />

friesischen Inseln war das Schiff zugelassen.<br />

Einige Jahre ging Hofstras Konzept auf, doch dann erkrankte<br />

sein Kapitän. Dessen Nachfolger brachte Hofstra<br />

kein Glück. Der Zustand des Schiffes verschlechterte sich allmählich,<br />

und das Geschäft mit den Bussen machte ohnehin<br />

bereits genug Arbeit. Anfang 2014 schrieb Jan Hofstra seine<br />

Munot schweren Herzens zum Verkauf aus. Doch bis heute<br />

fand sich kein Käufer.<br />

Wie soll es mit diesem einzigartigen, historisch bedeutsamen<br />

und daher erhaltenswerten Schiff weitergehen, das für<br />

den Bodensee gebaut wurde und nun so weit davon entfernt<br />

verrostet? Fakt ist, dass eine Instandsetzung machbar ist –<br />

wenngleich die Zeit läuft.<br />

Der Autor befasste sich im Rahmen seiner Magister- und<br />

Doktorarbeit mit schifffahrtsgeschichtlichen Themen. Eine<br />

Rettung des schifffahrtsgeschichtlich hochinteressanten MS<br />

Munot liegt ihm sehr am Herzen.<br />

Gegenwärtig steht das Schiff bei einem Schiffsanbieter in<br />

Holland zum Verkauf.<br />

https://fikkers.nl/schepen/passagiers-ensportvissersschepen/4009-passagiersschip-munot-harlingen/<br />

In Basel wurde die Munot wieder eingewassert und trat von dort<br />

mit eigener Kraft die Weiterfahrt nach Holland an.<br />

U. Vogelbacher, Basel (CH)<br />

Dr. Michael Berg<br />

Theatergasse 4<br />

78462 Konstanz<br />

Tel.: +49 (0)7531 89 16 05 6<br />

Mobil: +49 (0)152 29 71 74 85<br />

michael.berg@sofortsurf.de<br />

Der Autor erteilt Kaufinteressenten gerne nähere Auskünfte.<br />

Auszug aus dem Schiffsbuch.<br />

J. Hofstra, Drachten (NL)


20 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Zerstörer DD-623 Nelson der U.S. Navy<br />

– Ein Schiff, dessen Name eng mit der k.u.k. Kriegsmarine verbunden ist<br />

Wilhelm Donko<br />

USS Nelson (DD-623) im November 1942, einen Tag vor der offiziellen Indienststellung.<br />

Dieser Artikel beschreibt die Geschichte des Zerstörers<br />

USS „Nelson“ (DD-623), der nicht nach dem Sieger<br />

von Trafalgar benannt war, sondern nach dem amerikanischen<br />

Marineoffizier Charles P. Nelson (*5.2.1877 Baltimore –<br />

†16.11.1935 Philadelphia), welcher einen Verband von 12<br />

U-Boot-Jägern der U.S. Navy bei den Kämpfen um Durazzo<br />

am 2. Oktober 1918 befehligt hatte. Dieses allerletzte<br />

Seegefecht der k.u.k. Kriegsmarine gilt zugleich als die größte<br />

„naval battle“, an der Amerikas Marine im Ersten Weltkrieg<br />

beteiligt war.<br />

©US Navy<br />

Die U.S. Navy im Ersten Weltkrieg in Westeuropa<br />

und in der Adria<br />

Die USA erklärten im April 1917 dem Deutschen Reich<br />

den Krieg; auch die diplomatischen Beziehungen zu <strong>Österreich</strong>-Ungarn<br />

wurden abgebrochen, der Beschluss zur Kriegserklärung<br />

an Wien erfolgte aber erst im Dezember 1917. Die<br />

U.S. Navy blieb vorerst zurückhaltend und beschränkte sich<br />

im Wesentlichen auf die Legung großer Minensperren gegen<br />

deutsche U-Boote sowie auf die Unterstützung von Geleitaufgaben<br />

der Royal Navy im U-Bootkrieg. Sie zögerte aber lange<br />

mit der Verlegung schwerer Einheiten nach Europa. Erst im<br />

Dezember 1917 wurde die „Battleship Division Nine“, bestehend<br />

aus modernen Dreadnoughts, nach Scapa Flow zur Verstärkung<br />

der Grand Fleet entsandt, wo sie die „Sixth Battle<br />

Squadron“ bildete. In Kampfhandlungen war sie nicht mehr<br />

involviert.<br />

Gemeinsamer Stapellauf der Zerstörer DD-623 Nelson und DD-<br />

622 Maddox am 15.9.1942 in Kearny, New Jersey. Der Stapellauf<br />

der Nelson erfolgte wenige Minuten nach dem von Maddox.<br />

Im Bild: Der für den Stapellauf der Zwillinge angefertigte Button.<br />

©US Navy<br />

Im Mittelmeer bestand hoher Bedarf an U-Boot-Jägern,<br />

weshalb die U.S. Navy eine größere Zahl solcher Einheiten<br />

dorthin verlegte. Amerikas Marine baute von 1917-19 u.a.<br />

über 440 kleine, hölzerne „Submarine Chasers“ der SC-1-<br />

Klasse (SC 1 – SC 448) mit ca. 85 t Wasserverdrängung,<br />

etwa 100 davon wurden in Frankreich gebaut, der Rest an der<br />

US-Ostküste. 121 davon wurden nach Europa verlegt (über


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

21<br />

den Atlantik wurden sie geschleppt). Sie kamen im Mittelmeer<br />

und entlang der britischen Küsten zum Einsatz.<br />

12 dieser kleinen U-Boot-Jäger wurden im September 1918<br />

für den Angriff auf den von k.u.k. Truppen gehaltenen Hafen<br />

von Durazzo (Durrës) im heutigen Albanien zusammengezogen,<br />

sie waren zur U-Bootsicherung des Flottenverbandes<br />

der Entente abgestellt, der den Hafen beschießen sollte.<br />

Organisatorisch waren sie in vier Gruppen (Units) zu je drei<br />

Booten aufgestellt, wobei jedoch eines der 12 Boote, SC-244<br />

von der Unit D, wegen technischer Probleme in Brindisi zurückbleiben<br />

musste; es waren also am 2. 10.1918, dem Tag<br />

der Schlacht, nur 11 amerikanische U-Boot-Jäger tatsächlich<br />

auf See, die sich wie folgt gliederten: Unit B: SC 215, SC 128,<br />

SC 129; Unit D: SC 225, SC 327; Unit G: SC 95, SC 179, SC<br />

338 und Unit H: SC 130, SC 337, SC 324.<br />

Zwei Gruppen mit sechs Booten waren zum Schutz von<br />

italienischen und britischen Kreuzer abgestellt, die direkt am<br />

Küstenbeschuss teilnahmen, die anderen sollten ein allfälliges<br />

Ausbrechen von k.u.k. U-Booten nach Norden unterbinden<br />

und so einen Angriff auf den Verband verhindern. Die beiden<br />

k.u.k. U-Boote SM U 29 und SM U 31 hatten Durazzo in<br />

der Nacht verlassen und versuchten den Angriff. Die amerikanischen<br />

U-Boot-Jäger glaubten am späten Vormittag zwei<br />

verschiedene U-Boote gesehen zu haben, griffen ihrerseits<br />

sofort an, feuerten auf ein vermeintliches Periskop und warfen<br />

Wasserbomben. Später glaubte man, ein drittes U-Boot<br />

gesichtet zu haben. Beide k.u.k. U-Boote überstanden die<br />

Angriffe problemlos, SM U 31 gelang es sogar noch, den britischen<br />

Kreuzer HMS Weymouth zu torpedieren. Die noch<br />

sehr unerfahrenen Amerikaner meldeten als Ergebnis ihrer<br />

Angriffe zwei feindliche U-Boote als versenkt, was absolut<br />

unzutreffend war.<br />

Die Geschichte der glorreichen Versenkung von zwei feindlichen<br />

U-Booten wurde noch jahrelang in der US-Presse<br />

verbreitet, bis sie von Marinehistorikern anhand der ehemaligen<br />

Feind-Akten widerlegt wurde. Selbst an der Schlacht<br />

beteiligte US-Marineoffiziere bemühten sich dahingehend<br />

zu relativieren, dass die U.S. Navy in Wahrheit nur einen<br />

sehr bescheidenen Beitrag hätte leisten können. Das änderte<br />

aber offensichtlich nichts daran, dass die Geschichte von<br />

der Versenkung von zwei U-Booten „und weiterer Schiffe“ in<br />

Durazzo weiter erzählt wurde, weil sie so schön war. Das ändert<br />

aber nichts daran, dass sich sowohl die Besatzungen als<br />

auch die Boote der U.S. Navy insgesamt als sehr zuverlässig<br />

und geeignet erwiesen haben. Captain Charles P. Nelson erhielt<br />

für den Einsatz die „Navy Distinguished Service Medal“<br />

und mehrere ausländische Auszeichnungen. Er ging 1933 als<br />

Konteradmiral in Pension und starb 1935 im Philadelphia<br />

Naval Hospital.<br />

Subchasers SC216, SC131, SC147 an der Boje in der »Amerika-Bucht«<br />

in Korfu. Courtesy T. Woofenden Collection<br />

Zerstörer DD-623 Nelson<br />

Im Zweiten Weltkrieg baute die U.S. Navy Unmengen neuer<br />

Kriegsschiffe, bei der Namensgebung sollten verdiente<br />

Marineoffizieren geehrt werden. Der Erste Weltkrieg hatte<br />

für die amerikanische Marine wenig Gelegenheit gebracht,<br />

große Seehelden hervorzubringen, die man für neue Schiffe<br />

verwenden konnte. Mit Charles P. Nelson hatte man zumindest<br />

einen Teilnehmer an einem nennenswerten Seegefecht<br />

gegen <strong>Österreich</strong>-Ungarn, dazu die Geschichte, dass dabei<br />

möglicherweise sogar zwei feindliche U-Boote vernichtet<br />

worden seien. Die Navy entschloss sich jedenfalls, einen neuen<br />

Zerstörer der Gleaves-Klasse zu seinen Ehren zu benennen,<br />

DD-623 Nelson, der Stapellauf erfolgte am 15.9.1942<br />

bei der Federal Shipbuilding and Drydock Company in Kearny,<br />

New Jersey. Am gleichen Tag wurde, auch das Schwesterschiff<br />

DD-622 Maddox zu Wasser gelassen. Taufpatin<br />

von DD-623 Nelson war Frau Nelson Stewart, die Tochter<br />

des Durazzo-Veteranen. Die Indienststellung erfolgte bereits<br />

am 26.11.1942 (auf der Brooklyn Navy Yard), erster Kommandant<br />

war Lieutenant Commander M. M. Riker.<br />

Nach Absolvierung der Probefahrten wurde das Schiff im<br />

Jänner 1943 der Atlantik-Flotte zugeteilt und führte bis Ende<br />

Mai als Flaggschiff der Destroyer Squadron 17 Geleitaufgaben<br />

im Nordatlantik, im Bereich Bermuda, Karibik, Dakar,<br />

Casablanca bis Gibraltar durch.<br />

Danach wurde USS Nelson in den Raum Norfolk zur weiteren<br />

Ausbildung verlegt und im Juni 1943 ins Mittelmeer<br />

entsandt, wo sie ab 10. Juli als Flaggschiff für den Commander<br />

Task Force 81 an der Invasion von Sizilien teilnahm,<br />

konkret bei den Landungen im Raum Gela in der Provinz<br />

Caltanissetta im Süden der Insel. Sie hatte in den nächsten<br />

Tagen heftige deutsche Luftangriffe von Maschinen des II.<br />

Fliegerkorps über sich ergehen zu lassen, blieb aber unbeschädigt.<br />

Ihre Zwillingsschwester DD-622 Maddox nur wenige<br />

Minuten zuvor auf dergleichen Werft vom Stapel gelaufen<br />

war, wurde am 10. Juli durch Ju 88 Bomber des Kampfgeschwaders<br />

54 versenkt. Am 12. Juli schoss DD-623 ein deutsches<br />

Flugzeug ab und verließ kurz darauf die Kampfzone<br />

Richtung Algier. Ab 17. Juli war Nelson wieder vor Sizilien<br />

präsent, führte Geleitaufgaben durch und war wieder mehrfach<br />

das Ziel von deutschen Luftangriffen. Am 1. August<br />

wurde der Abschuss eines weiteren deutschen Flugzeuges gemeldet.<br />

Am 22. August kehrte sie an die amerikanische Ostküste<br />

zurück, wo am 3.9.1943 Lt. Comdr. Thomas McGrath<br />

das Kommando über den Zerstörer übernahm.


22 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

DD-623 Nelson eingeschleppt in England, unmittelbar nach<br />

dem Torpedotreffer durch deutsche Schnellboote vor der Normandie<br />

am 13.6.1944. Ein Torpedo traf in Höhe des 4. Geschützes,<br />

24 US-Matrosen fielen. ©US Navy<br />

Zerstörer USS Nelson eingedockt in Portsmouth, England Mitte<br />

Juni 1944, während provisorischer Reparaturen. Lose Wrackteile<br />

sind bereits entfernt, der Querschnitt des Zerstörers der<br />

„Gleaves“-Klasse ist hier klar erkennbar. ©US Navy<br />

Bis zum Frühjahr 1944<br />

begleitete sie Geleitzüge<br />

nach Großbritannien und<br />

Gibraltar.<br />

Im Mai 1944 wurde<br />

USS Nelson nach England<br />

verlegt, in Vorbereitung<br />

zur Invasion in der<br />

Normandie. In Plymouth<br />

wurde am 24. Mai ihre<br />

Schraube an einer Boje<br />

stark beschädigt. Aufgrund<br />

des dringenden Bedarfs<br />

an Zerstörern wurden<br />

sie am 2. Juni mit nur<br />

einer funktionierenden<br />

Schraube für Geleitaufgaben<br />

eingesetzt und kam<br />

DD-623 ohne Heck im Schlepp über den Atlantik, aufgenommen am 26.8.1944. In Boston wurde ein<br />

neues Heck angebaut. ©US Navy<br />

am 8. d.M. in den Frontbereich im Abschnitt Omaha Beach.<br />

Eine deutsche Gleitbombe verfehlte den Zerstörer. In den<br />

frühen Morgenstunden des 12. Juni feuerte Nelson nach<br />

einem Radarkontakt zehn Salven auf Ziele,<br />

die sich als deutsche Schnellboote herausstellten.<br />

DD-623 Nelson wurde von einem<br />

Torpedo in Höhe des vierten Geschützturms<br />

getroffen, 24 amerikanische Seeleute fielen, 9<br />

wurden verwundet, das Achterschiff brach ab<br />

und sank. Die Besatzung wurde von DE-791<br />

Maloy übernommen. Nelson konnte erfolgreich<br />

abgeschleppt werden, wurde in England<br />

und dann in Nordirland notrepariert und<br />

schließlich nach Boston, Mass. geschleppt,<br />

wo ein neues Heck angebaut wurde.<br />

Hier noch die Ereignisse aus deutscher<br />

Sicht: Die angreifende deutsche S-Bootsgruppe<br />

bestand aus S 150 und S 167 der 9. SFltl<br />

und S 138 und S 142 der 5. SFltl., welches Boot den Treffer<br />

auf DD-623 Nelson erzielte ist unklar. Der die Gruppe<br />

führende Chef der 9. SFltl, KptLt v. Mirbach, meldete


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

23<br />

USS Nelson im Indischen Ozean aufgenommen vor Madagaskar im November 1945, fotografiert von Bord des Schlachtschiffes<br />

California (BB-44) aus, während der Rückfahrt an die US-Ostküste.<br />

für seine Flottille einen Treffer auf einem Kriegsschiff,<br />

es liegt also nahe, dass entweder S 150 oder S 167 den<br />

Treffer erzielt haben. Der deutsche Schnellbootspezialist<br />

Urs Heßling fand heraus, dass der B-Dienst der Kriegsmarine,<br />

der den feindlichen Funkverkehr abhörte, daraufhin<br />

einen Treffer auf dem Schlachtschiff Nelson<br />

(!) meldete. Man war sich beim deutschen Marinenachrichtendienst<br />

offenbar nicht bewusst, dass es auch einen<br />

US-Zerstörer mit diesem Namen gab. An den Durazzo-Veteran<br />

Charles P. Nelson aus 1918 hat da beim B-<br />

Dienst wohl niemand gedacht. Der Marineexperte Axel<br />

Niestle machte mich nach Überprüfung des War Diary<br />

von DD-623 darauf aufmerksam, dass der Torpedotreffer<br />

bereits am 12.6.44 nach 1 Uhr erfolgt war, nicht<br />

am 13.6.44, wie im DANFS Band V, S. 40 (Dictionary<br />

of Amerivan Naval Fighting Ships) vermerkt. Der<br />

Schnellbootexperte Urs Heßling hatte zuvor darauf verwiesen,<br />

dass laut KTB des Führers der Schnellboote die<br />

Torpedierung am Morgen des 12. Juni gemeldet wird.<br />

Das DANFS basiert zwar fast durchgehend auf den War<br />

Diaries, aber die vielen Autoren des DANFS haben bei<br />

der Zusammenfassung natürlich Fehler gemacht, wie hier belegbar.<br />

Nach Abschluss der Arbeiten im November 1944 wurde sie<br />

bis Ende März 1945 wieder für Geleitaufgaben im Nordatlantik<br />

eingesetzt, von USA nach nach England und ins Westliche<br />

Mittelmeer (Algerien). Danach fuhr sie Geleitschutz für<br />

den Geleitträger CVE-11 Card im Atlantik. Am 16.5.1945<br />

übernahm Lt. Comdr. Clark W. Freeman das Kommando,<br />

mit ihm durchquerte sie am 1. August den Panama-Kanal<br />

und verlegte über Pearl Harbor in japanische Gewässer, wo<br />

sie Anfang September ankam, als Japan bereits die Waffen<br />

niedergelegt hatte.<br />

Via Indischen Ozean kehrte sie an die US-Ostküste zurück.<br />

In Colombo übernahm Lt. Comdr. Scott Lothrop das<br />

USS Nelson vor Kapstadt 1945. Für den Kriegseinsatz in Japan kam<br />

das Schiff zu spät. Obwohl breits 1947 a.D. gestellt, wurde der Zerstörer<br />

bis 1968 im Status der Reserve gehalten. ©US Navy<br />

Kommando über das Schiff. DD-623 kam am 6. Dezember<br />

in New York an, von wo sie Ende Jänner 1946 nach Charleston,<br />

S.C. verlegt wurde. Es war ihre letzte aktive Reise. Ein<br />

Jahr später, im Jänner 1947, wurde sie dort außer Dienst<br />

gestellt und der Atlantic Reserve Fleet unterstellt. Es folgte<br />

keine weitere Aktivierung, am 1.3.1968 wurde der Zerstörer<br />

DD-623 aus dem Schiffsregister gestrichen und 1969 zum<br />

Abbruch verkauft.<br />

Insgesamt eine interessante und sehr aktive Kriegsdienstzeit<br />

eines US-Kriegsschiffes, von dem wohl nur wenige Shiplover<br />

wissen, dass der Name eng mit der Teilnahme seines Namengebers,<br />

Charles P. Nelson, an den Kämpfen um Durazzo 1918<br />

gegen die k.u.k. Kriegsmarine verbunden war.


24 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Sektion Aglaia<br />

Aglaia und ich – eine schwankende Angelegenheit!<br />

Bericht von Klara Müller vom TSR 2017<br />

Als ich im Sommer 2017 zustimmte eine Woche auf der<br />

Aglaia von Klaipėda nach Stettin zu segeln, wusste ich<br />

nicht wozu ich ja sagte. Wahrscheinlich sagte ich ja zu einer<br />

Woche Wegsein nach dem Abitur, ja zum Unterwegs sein zum<br />

Meer und zu einer romantisierten Erinnerung an das Segeln<br />

auf dem Wannsee in meiner Kindheit.<br />

Jedoch blieb ich nicht lange in diesem Irrglauben.<br />

Meine Stimmung wandelte sich in den Wochen vor dem<br />

Start von Vorfreude zu Angst. Ich hatte ein Bild im Kopf in<br />

dem ich als einzige Laie unter 11 Segelprofis und Freaks eine<br />

vollkommene Blamage hinlegen würde (und das obwohl unser<br />

Skipper Heiko meinte alles locker „learning by doing“).<br />

Dann kippte die Furcht in Entschlossenheit und Ehrgeiz<br />

über. Ich beschloss es allen und mir an erster Stelle zu zeigen.<br />

Ich würde der am schnellsten lernende und am härtesten anpackende<br />

Mann an Bord sein. Ich würde tun und machen,<br />

was man auf einem Segelboot halt so macht, nicht zur Last<br />

fallen und das Boot nicht zum Kentern bringen.<br />

Als wir zu zweit nach 24 Stunden Busfahrt und ohne Schlaf<br />

in Klaipėda ankamen (ich werde nie wieder versuchen mit<br />

dem Bus in Polen unterwegs zu sein…) war dieser Tatendrang<br />

nicht etwa verflogen sondern stärker denn je. Wir würden uns<br />

unseren Schlafmangel nicht anmerken lassen und sofort in<br />

See stechen!<br />

Auf geht’s Matrosen!<br />

…Naja was soll man sagen, unser Tatendrang lief ins Leere.<br />

Es war Pausentag, wir würden nicht vor morgen Mittag<br />

auslaufen. Die eine Hälfte der Crew war nicht an Bord, die<br />

andere schlief noch.<br />

Bei einer Regatta, wie der Tall-Ship-Race, treffen zwei Extreme<br />

aufeinander. Entweder man ist Tag und Nacht auf dem<br />

Wasser, sieht nur seine Crew und 360° Wasser oder du liegst<br />

3 Tage lang im Hafen, bist umgeben von tausenden Touristen<br />

und siehst 360° nur Fressbuden, Jahrmarktstände und gigantische<br />

Schiffe.<br />

Das große Volksfest in Klaipėda hatten wir um einen Tag<br />

verpasst und so war der Crewwechseltag wirklich ruhig. Als<br />

alle Mitglieder der neuen Crew da waren und wir noch zwei<br />

weitere Personen der letzten Etappe überzeugen konnten mitzusegeln,<br />

waren wir zu neunt. Vier von uns Frauen, was anscheinend<br />

nicht oft vorkommt. Zum Abend hin wurden wir<br />

sogar noch relativ aktiv. Es gab eine Sicherheitseinweisung,<br />

eine Besprechung und Schichteinteilung.<br />

Am nächsten Tag ging es dann unter lautem Gejubel und<br />

Törööö mit den anderen Schiffen aufs Meer hinaus. Ich muss<br />

hier noch mal klar sagen unser Horn war eindeutig das lauteste!!<br />

Das Meer empfing uns mit richtig miesem Wetter. Was uns<br />

die geplante Festparade für die Zuschauer ziemlich versaute.<br />

Wir hissten halbherzig die Segel, was gar nicht so schwer war<br />

da wir zu neunt waren und ich nichts kaputt machen konnte.<br />

Dann schipperten wir langsam<br />

Richtung Startlinie, die<br />

wir erst nach einer ganzen<br />

Weile überfahren durften.<br />

Von hier an wird meine<br />

Sicht der Fahrt etwas getrübt,<br />

denn nach der ersten halben<br />

Stunde auf dem Wasser wurde<br />

mir bereits mulmig zumute<br />

und als wir zum ersten mal<br />

kochten, war mir schon so<br />

richtig übel und ich fütterte<br />

die Fische, wie es bei uns<br />

hieß.<br />

Zu der Verteidigung meines<br />

Magens muss ich sagen:<br />

wenn ich im Nachhinein zurückdenke,<br />

war die Aglaia in<br />

diesen Umständen nicht die<br />

beste Wahl für mich als Segelanfängerin. Zwar ist die Aglaia<br />

eine richtige Lady die bestimmt viele Geschichten zu erzählen<br />

hat, aber gleich fünf Tage und Nächte auf dem Meer zu<br />

verbringen und das bei dem Wetter das wir die nächsten Tage<br />

antrafen und die Aglaia wie eine Nussschale über die zwei Meter<br />

hohen Wellen jagte, war das nicht der sanfteste Einstieg.<br />

Wir hatten uns in drei Schichten je 3 Personen eingeteilt,<br />

sodass wir immer 2 mal 4 Stunden am Tag die Steuerung des<br />

Schiffes übernahmen. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass<br />

die Aufgaben wirklich wie Heiko gesagt hatte „learning by<br />

doing“ zu schaffen waren.<br />

Es musste gesteuert werden und bei ungünstigem Wind gekreuzt<br />

werden. Das war zu schaffen. Ab und zu wurden größere<br />

Aktionen verlangt, ein neues Segel setzen, niederholen oder<br />

anderes und wir bekamen es immer hin, die waghalsigsten


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

25<br />

Kommandos bei schlechtestem Wetter zu machen.<br />

Zusätzlich musste natürlich der Kurs festgelegt werden und<br />

sich nach dem Wetter gerichtet werden. Bis auf eine Einführung<br />

in die Routenplanung nach Voraussagen der unterschiedlichen<br />

Windrichtungen, habe ich mich nicht viel mit<br />

unserem Navigationssystem beschäftigt, was ich im Nachhinein<br />

schade finde, da ich bestimmt die Möglichkeit bekommen<br />

hätte.<br />

Ich verbrachte die meiste Zeit und bei jedem Wetter an<br />

Deck und starrte auf den Horizont. Wenn ich dann doch unbedingt<br />

schlafen musste und<br />

es an Deck zu ungemütlich<br />

wurde, sprintete ich nach unten,<br />

schmiss mich in meine<br />

Kajüte und kniff die Augen<br />

zu. Wenn meine Augen unter<br />

Deck keinen Horizont sahen<br />

und meinten alles stehe still,<br />

dann schrie mein Gleichgewichtssinn<br />

aus vollem Halse<br />

neiiiin, alles schwankt wie<br />

irre, worauf hin mein Magen<br />

sehr verwirrt war und unbedingt<br />

Fische füttern wollte.<br />

Ich konnte jedoch meine<br />

Schichten halbwegs einhalten<br />

und die Fahrt trotzdem<br />

genießen.<br />

Ich erinnere mich noch gut<br />

an eine Nachtschicht. Es war gutes Wetter, ein sternenklarer<br />

Himmel, das Wasser war pechschwarz, mit einzelnen Lichtreflexen<br />

verziert. Wir schwiegen einvernehmlich und es war ein<br />

tolles und sogleich beängstigendes Gefühl.<br />

Zusammen mit ein paar wenigen Menschen auf einem winzigen<br />

Schiff in mitten eines gigantischen Tintenfasses. Kein<br />

Horizont, keine Geräusche von anderen Lebewesen nur dem<br />

Wind und Wasser ausgesetzt.<br />

Eine andere Situation wurde irgendwann zur Gewohnheit.<br />

Man saß an Deck und plötzlich nahm man einen würzigen<br />

Geruch wahr, der hier keinesfalls hierher gehörte. Schaute<br />

man zur Luke, stand dort Heiko unser Skipper und rauchte<br />

seine Pfeife. Die Ruhe in Person, schaute er sich das Wetter<br />

an, schaute sich die Segel an und noch mal aufs Meer hinaus.<br />

Nach einer Weile verschwand er wieder unter Deck. Kurz später<br />

tauchte sein Kopf wieder auf und er musterte den Teil der<br />

Crew der gerade wach war. Er verschwand wieder und dann<br />

war die Entscheidung gefallen: „wir holen das Klüversegel<br />

ein“ oder Ähnliches.<br />

Das Wetter wurde über die Tage nicht besonders viel besser<br />

oder hilfreicher. Irgendwann wurde es zu unserem Ziel<br />

es rechtzeitig zur Crewparty nach Stettin zu schaffen. Echte<br />

Segler-Ambitionen! Als das Wetter uns schließlich so zusetzte,<br />

dass wir den Motor anmachen mussten, war es einerseits eine<br />

Erleichterung, da wir geradewegs auf festes, nicht schwankendes<br />

Land zusteuern konnten, andererseits war ich auch enttäuscht,<br />

da wir es nicht mit reiner Windkraft geschafft hatten.<br />

Der Motor machte das Schlafen für die letzte Nacht noch<br />

einmal so richtig schön ungemütlich. Nun lag man also nicht<br />

nur in einer beängstigend kleinen Kajüte und hatte Angst jeden<br />

Moment rauszufallen oder am Geruch und Sauerstoffmangel<br />

zu ersticken, nein es hörte sich zusätzlich auch noch<br />

an als läge man auf einem Hubschrauberlandeplatz.<br />

So legten wir also noch das letzte Stück zurück und kamen<br />

irgendwann in den frühen Morgenstunden ans Festland, wo<br />

das traditionelle Anlegerbier auch in Herrgotts Frühe getrunken<br />

wurde. Das hat mich sehr beeindruckt.<br />

Am nächsten Tag empfing uns Stettin mit gleißendem Sonnenschein,<br />

einem riesigen Menschenauflauf, einer Fressmeile<br />

und einem Mega-Jahrmarkt. Aber das Einzige was uns interessierte<br />

waren die Duschen. Man kann sich gar nicht vorstellen,<br />

was eine einfache warme Dusche einem bedeuten kann.<br />

Danach streunten wir ein wenig ziellos in Stettin herum und<br />

wurden abends auf die Crewparty geführt. Das war auch relativ<br />

lustig inmitten uniformierter Matrosen und allerlei verschiedener<br />

Menschentypen, die drei Stunden Macarena tanzen<br />

konnten.<br />

Dann noch eine letzte Nacht auf der fast gar nicht mehr<br />

schwankenden Aglaia und dann im Flixbus nach Hause.<br />

Mein letztes Gefühl war Wehmut, ich wollte die Crew und<br />

die Aglaia eigentlich noch gar nicht verlassen und gleich<br />

noch eine Etappe mitfahren.<br />

Es hieß es gäbe nächstes Jahr noch eine Tour nach Norwegen.<br />

Und ich überlegte mir schon wie ich wieder mitfahren<br />

könnte. Das sah vor ein paar Tagen noch ganz anders aus als<br />

ich im Nieselregen in der Nacht versucht hatte an Deck ein<br />

wenig zu schlafen. Aber was soll‘s, man erinnert sich doch eh<br />

nur an die schönen Seiten und will es gleich wieder machen,<br />

egal wie selbstzerstörerisch das auch sein mag.<br />

Also Aglaia wir sehen uns wieder!!


26 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Sektion Museumshafen<br />

Die Museumslände im Altarm Greifenstein – aktuelle Aktivitäten<br />

Peter Strecha<br />

Wachübergabe im Museumshafen: ein neuer Hafenmeister tritt seinen Dienst an.<br />

Christian Falkner-Merl, ehemaliger Projektleiter im Bauwesen,<br />

hat im Alter beschlossen, sein Hobby zum Beruf zu<br />

machen. Als Techniker<br />

ist er immer an<br />

der Sanierung und<br />

Restaurierung von<br />

historischen Wasserfahrzeugen<br />

interessiert.<br />

Die Leidenschaft<br />

zur Fortbewegung<br />

am Wasser erfasste<br />

ihn bereits im Alter<br />

von 14 Jahren am<br />

Wörthersee. Später<br />

folgten eigene<br />

Jollen, Surfbretter,<br />

Geschwindigkeitsräusche<br />

am Tornado,<br />

relaxen auf einer Venus<br />

22 und Sturmfahrten<br />

am Laser.<br />

Auch Überstellungen<br />

auf der kroatischen<br />

Adria wurden<br />

nicht ausgelassen.<br />

Heute ist er Eigner einer alten Rennjolle aus Holz am Neusiedlersee<br />

und einer gemütlichen Rügenjolle auf der Insel Cres.<br />

Als Hafenmeister ist es ihm ein Anliegen, anderen bei der<br />

Lösung von Problemen zu unterstützen, den Museumshafen<br />

zur attraktiven Sehenswürdigkeit in Greifenstein zu formen<br />

und den »Schlepp« als Zentrum des Vereins neu entstehen<br />

zu lassen.<br />

Vorstand und Mitglieder der FHS wünschen Christian für<br />

die Ausübung seines Amtes stets die sprichwörtliche »Handbreit<br />

Wasser unter dem Kiel«!<br />

Damit verbunden ist eine weitere Beförderung in der Sektion<br />

Museumshafen zu vermelden: Der langjährige Hafenmeister<br />

und im Hauptberuf Maschinenbetriebsleiter der DDSG<br />

Charly Minke wird mit sofortiger Wirkung per Dekret zum<br />

Senior Harbour Master ernannt.<br />

Gründungsmitglied Charly ist seit Anfang an eine der tragenden<br />

Säulen des FHS und dies ganz besonders, wenn es um<br />

seine heißgeliebten Motoren, Maschinen, CB-Funk, sein Bier<br />

und den Museumshafen geht. Vom Maschinisten zum Chefmaschinisten<br />

und zum Mitglied des Aufsichtsrats der DDSG<br />

- es gibt wenig, was Charly in Bezug auf Donau, Schifffahrt<br />

und Schiffsbetrieb nicht erlebt hat und nicht weiß.<br />

Er gibt uns neben guten Ratschlägen auch eine immer helfende<br />

praktische Hand. Charly ist ein rein positives Phänomen,<br />

von dem es viel mehr geben sollte, ad multos annos!<br />

Vorschau auf <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>Ausgabe</strong> 71/2018:<br />

Hydrometeorologischer Rückblick auf das Jahr 2017 - an unserer FHS-Museumslände in Greifenstein waren wir<br />

(und natürlich auch die gesamte Donauschifffahrt) in diesem Jahr sehr begünstigt!


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

27<br />

Sektion Modellbau<br />

Unsere Modelle erzählen Geschichte<br />

und sind in voller Fahrt unterwegs<br />

Robert A. Tögel<br />

Leider werden die beiden großen Ausstellungen schon seit<br />

Jahren am gleichen Wochenende veranstaltet, was eigentlich<br />

eine Dummheit ist.<br />

Allerdings ist es uns wieder gelungen in Wien und in St.Pölten<br />

teilzunehmen. Dazu hier einige Informationen und Fotos. Mehr<br />

darüber wird es im LOGBUCH #1/2018 und im Stammtisch am<br />

10. April geben.<br />

Heeresgeschichtliches Museum:<br />

GoModelling. 10. und 11. März 2018<br />

Wir sind natürlich im HGM gerne bei Aktionen dabei.<br />

Das Museum ist ein hervorragendes Umfeld für die Ausstellungen<br />

unserer ausgezeichneten Modelle.<br />

Die meisten von uns waren sogar auf unseren beiden Ebenen im<br />

Marinesaal im Einsatz:<br />

Zu ebener Erd´ vor dem Turm des S.M. U 20 der Stand des<br />

DOPPELADLER|TEAMS und oben auf der Brücke unser FHS-<br />

Stand.<br />

Schade, dass diesmal einige Teilnehmer ausgefallen sind. Sehr<br />

gut dabei waren allerdings unsere Freunde: Georg Schaller, Leo<br />

Grill, Fritz Kermauner und Karl Veverka als Besucherbetreuer.<br />

Sehr gefreut hat uns auch der Besuch unseres Präsidenten Gustav<br />

Jobstmann. Bild oben rechts.<br />

Karl Veverka & Leo Grill hinter dem Dampfer MARTHA<br />

WASHINGTON der Austro-Americana.<br />

Georg Schaller stellte wieder viele<br />

seiner wunderbaren, Modelle zur<br />

Verfügung.<br />

Er war am Samstag – dem Tag<br />

der meisten Besucher – sogar in<br />

Uniform vor Ort.<br />

Seeschlacht von Lissa „Tegetthoff am Tag<br />

danach“ – Besichtigung der erbeuteten<br />

italienischen Flagge.<br />

Diorama von R. Tögel<br />

S.M.S. BUDAPEST. 1/100<br />

Riesenmodell von Fritz Kermauner.<br />

Letztes hölzernes BWV-<br />

Motorschiff HAINBURG<br />

(Bundes-Wasserstraßen-<br />

Verwaltung = heute via<br />

donau)<br />

TRAUNER Lastkahn<br />

des BWV, der vom M.S.<br />

HAINBURG gezogen<br />

wurde – beide von Leo<br />

Grill.<br />

Bronzenes 9 cm Geschütz L/24 auf<br />

dem Raddampfer S.M.S. ANDREAS<br />

HOFER. Vignette von R. Tögel. Der<br />

3D-Bausatz dafür wurde kürzlich von<br />

Fritz Kermauner hergestellt.<br />

Die FHS-Modellbau -Sektion<br />

Robert A. Tögel<br />

Obmann der Sektionen Historiker &<br />

Modellbau<br />

r.toegel@fhsaustria.org |+43 (0)2243 87 333.<br />

LOGBUCH mit Berichten über unsere<br />

Aktivitäten. www.fhsaustria.org/fhssektionen/<br />

modellbau/logbuch


28 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Sektion Traditionsescadre<br />

Kaiserball 2018, Vorschau auf 2018<br />

Walter Simmerl<br />

Info: Walter Simmerl, Tel. 0699 140 24 579, siwal@aon.at<br />

Impressionen vom Kaiserball 2018 in Korneuburg<br />

Es war sehr schön,<br />

es hat Mich sehr gefreut.<br />

Mit einer Rekordbesucherzahl von etwa 500 Gästen war<br />

die Veranstaltung auf Grund der Teilnahme des Ehrengastes<br />

Karl von Habsburg ausgebucht. Auch die Beteiligung der<br />

Escadre der K. u. K. Kriegsmarine mit den Kameraden<br />

Seine kaiserliche Hoheit<br />

Karl von Habsburg in Begleitung.<br />

Es hat Uns sehr gefallen.<br />

Vizeadmiral i. Tr. Walter Höller<br />

in geheimer Mission.<br />

Vizeadmiral i. Tr. Walter Höller, LSchK. i. Tr. Walter Simmerl,<br />

LSchK. i. Tr. Oswald Hochstöger, FregK. i. Tr. Hubert Gangl,<br />

FregK. i. Tr. Georg Schaller, LSchL. i. Tr. Gerhard Kammerer<br />

sowie LSchL. i. Tr. Peter Maria Kraus konnte sich sehen lassen.<br />

Mein Gott, der Kaiserwein war auch schon süffiger.<br />

Kamerad Gerhard beim »Smalltalk«<br />

VORSCHAU WICHTIGER TERMINE EINLADUNG<br />

BIS AUGUST 2018<br />

FRÜHJAHRSPARADE<br />

Linz<br />

7. April<br />

Zum Generalrapport<br />

28. 06. – 1. 07. 2018<br />

in Enns<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

PIONIERE MELK<br />

Melk, 23. Juni<br />

KAISERFEST<br />

Brandeis<br />

27. – 29. April<br />

UEWHG<br />

UNION DER EUROPÄISCHEN<br />

WEHRHISTORISCHEN GRUPPEN<br />

KAISERMESSE<br />

Bad Ischl<br />

18. August


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

29<br />

Sektion Modellbau – Im VAZ St. Pölten 9. - 11. März<br />

Wir waren dort, weil uns der Stand unmittelbar neben dem<br />

riesigen Fahrbecken für unsere »Schiffe in voller Fahrt«<br />

steht.<br />

Das ist unser Schwerpunkt. Außerdem freuen wir uns, Kinder<br />

mit unseren Schulschiffen zu betreuen.<br />

Wir waren auch heuer wieder gemeinsam mit dem<br />

DOPPELADLER|STAND, der die großen Metallflugzeuge<br />

zeigte, auf der einen Seite des Beckens.<br />

Raimund Sixt und Franz Prinz jr. waren die Haupt-Aktiven in St.<br />

Pölten - vor allem bei Auf- und Abbau und der Besucherbetreuung.<br />

Willi Bednar war an allen 3 Tagen ebenfalls dort, Wolfram<br />

Keminger nur kurz.<br />

Unser WUNDERWELT-Stand. Alle Modelle waren<br />

fahrbereit und wurden im Wasserbecken gegenüber<br />

eingesetzt und bestaunt.<br />

Standarten-Weihe des Husarenregiments Nr. 11 »Ferdinand I. König der Bulgaren«<br />

Das Husarenregiment Nr. 11 Ferdinand der I. König der<br />

Bulgaren, hat am Samstag 24.02.2018 zur Standartenweihe<br />

in Sopron eingeladen. Die Escadre der K.u.K. Kriegsmarine<br />

war durch Korvettenkapitän Heinz Pokora (Bild links<br />

unten, Mitte)vertreten, der bei dieser Veranstaltung wieder<br />

interessante Verknüpfungen zu anderen ungarischen<br />

historischen Marinevereinen herstellen konnte. Das Bestreben<br />

der Escadre liegt vor allem auch darin, Verbindungen zu<br />

anderen historischen Marinevereinen zu intensivieren, um<br />

das Geschichtliche der K.u.K. Kriegsmarine aufzuarbeiten<br />

und durch ein gemeinsames Auftreten bei diversen<br />

Veranstaltungen und Feierlichkeiten die Öffentlichkeit<br />

wissen zu lassen, auf welchem Boden sie stehen und was das<br />

gewaltige geistige und traditionelle Erbe bedeutet. Die Pflege<br />

der Kameradschaft zu den ungarischen Marinevereinen ist<br />

uns ein besonderes Anliegen.<br />

König Ferdinand I. von Bulgarien.* 26. 02. 1861 in Wien;<br />

† 10. 09. 1948 in Coburg. Aus der Dynastie Sachsen-Coburg-<br />

Kohàry der Wettiner. Übernahm von 1907 bis 1918 das Regiment<br />

als Inhaber. Rechts oben die neugeweihte Standarte.


30 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

OE3XHS goes on air - FHS erhielt maritime Klubfunklizenz<br />

Ich habe vor einigen Jahren in unserem Güterkahn 10065<br />

eine transportable Funkstation installiert und am weltweiten<br />

Museum-Ship-Event teilgenommen. Damals war ich<br />

noch nicht Mitglied des FHS. Der damalige Präsident des<br />

FHS Herbert Klein meinte, dass man daraus im FHS doch etwas<br />

machen könnte. Er dachte da eventuell an die Gründung<br />

einer Sektion. Da ich noch nicht wusste, wie viele Funkamateure<br />

es beim FHS gibt, habe ich ihm abgeraten. Trotzdem<br />

hat er mir aber das Mannschaftshäuschen am Bug des Güterkahns<br />

zwecks Errichtung einer fixen Funkstation angeboten.<br />

Da der jetzige Präsident Gustav Jobstmann dieses Angebot<br />

erneuert hat, habe ich begonnen, mich mit dem Gedanken<br />

näher zu befassen. Mittlerweile habe ich beim FHS den Kurs<br />

zum Zweck des Erlangens des Schiffsführerpatents für Schiffe<br />

bis 20 Meter Länge erfolgreich abgeschlossen und bin Mitglied<br />

des FHS geworden. Die Amateurfunklizenz erlangte ich<br />

bereits 1979, mein internationales Rufzeichen ist OE1EOA.<br />

Eines Tages traf ich bei einem Bordabend des FHS einen<br />

Bekannten aus früheren Zeiten beim <strong>Österreich</strong>ischen Versuchssenderverbandes<br />

Martin Belohrad OE1MBW. Er teilte<br />

mir mit, dass es beim FHS noch mehr Funkamateure gäbe.<br />

Bei diesem Gespräch und in der Zeit danach kamen wir auf<br />

die stattliche Zahl von elf (!) Funkamateuren unter den Vereinsmitgliedern.<br />

Auf Grund dessen hat das Vorstandsmitglied Peter Strecha bei<br />

der Fernmeldebehörde die Klubfunklizenz mit dem Rufzeichen<br />

OE3XHS beantragt. Diese Lizenz hat mir der Vizepräsident<br />

Leopold-R. „Bobby“ Kugel am Dienstag den 27. März<br />

2018 übergeben. Als Stationsverantwortlicher gegenüber der<br />

Fernmeldebehörde bin ich gemeldet.<br />

In der Zwischenzeit haben wir, Martin OE1MBW und ich,<br />

mit der Errichtung der Funkstation begonnen. Christian<br />

Falkner-Merl hat uns ehemalige Segelmasten für Antennenmasten<br />

organisiert und auch gleich vorläufig montiert. Über<br />

diese Masten wird eine Langdrahtantenne über fast die ganze<br />

Länge des Kahnes gespannt.<br />

In der Zwischenzeit haben wir am 21.12.2017 an einer<br />

Funkaktivität anlässlich des Jubiläums der ersten Funkverbindung<br />

am 21.12.1898 zwischen den beiden<br />

Schiffen SMS Budapest und SMS<br />

Lussin der <strong>Österreich</strong>ischen Marine<br />

teilgenommen. Obwohl wir noch sehr<br />

improvisiert aktiv waren, haben wir<br />

doch 22 Funkverbindungen mit <strong>Österreich</strong>,<br />

Deutschland, Schweiz, Italien<br />

und Spanien geschafft. Operator waren Martin OE1MBW<br />

und ich OE1EOA. Glücklicherweise gibt es im Funkraum am<br />

GK einen funktionstüchtigen Ofen.<br />

Was haben wir in der Zukunft vor:<br />

Auf jeden Fall werde ich in den nächsten Tagen alle Funker<br />

im FHS zu einem ersten Treffen einladen. Dieses wird am 25.<br />

April 2018 um 19:00 im Gasthaus „Zum Goldenen Anker“<br />

in Höflein stattfinden. Der Tisch ist bereits reserviert. Das<br />

Gasthaus befindet sich von Klosterneuburg kommend, fast<br />

am Ortsende von Höflein. Da wir doch einiges zu besprechen<br />

haben, hoffe ich, dass möglichst alle Funker kommen.<br />

Zusätzlich sind natürlich Bobby, Peter und Christian auch<br />

eingeladen.<br />

Weiters werden wir die Funkstation weiter ausbauen. Es sollen<br />

möglichst alle Betriebsarten, welche im Amateurfunk<br />

erlaubt sind, betriebsbereit sein. Parallel dazu soll das ganze<br />

Funkhäuschen dem technischen Hobby entsprechend gemütlich<br />

hergerichtet werden. Auch Funkwettbewerbe (Konteste)<br />

sollen möglich sein, auch wenn diese über 24 Stunden gehen.<br />

Schiffsfunkbetrieb, zumindest hörenderweise, sollten wir<br />

auch haben. Es wäre schön, wenn wir unsere Stromversorgung<br />

selbst schaffen könnten; Denn: Es gibt keinen Landstrom!<br />

Daher ist eine Solaranlage und ein Windgenerator vorgesehen.<br />

Ein 250 Ah-Akkumulator ist bereits vorhanden. Bis<br />

jetzt sind alle Geräte, Antennen und Sonstiges von uns zur<br />

Verfügung gestellt bzw. gekauft worden.<br />

Ihr seht also, auf dem Güterkahn tut sich einiges. Wenn wir<br />

alle zusammenhelfen, sehe ich in eine sehr positive Zukunft.<br />

VY 73 (wie die Funker grüßen) und immer eine Handbreit<br />

Wasser unter dem Kiel wünsche ich uns.<br />

Sf Ernst (Tomaschek) OE1EOA


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

31<br />

Sektion Schiffseigner<br />

Leopold R. »Bobby« Kugel<br />

Jetzt haben wir hoffentlich alle auch den letzten (und<br />

ersten wirklichen) Frost dieses Winters überstanden –<br />

spät, aber doch und überraschend fielen die Temperaturen<br />

plötzlich unter die minus zehn Grad; Sogar die über den<br />

Winter im Hafen Kuchelau als Nachbarn von Phoenix II<br />

und Samland abgestellten ehemaligen Bundesheerschiffe<br />

Niederösterreich und Oberst Brecht fühlten sich wie<br />

nach außen gekehrte Tiefkühlschränke an. Zum echten<br />

Vereisen der Donau reichte es nicht, aber an den ruhigen<br />

Liegeplätzen der Donau gab es große, weiße Felder und die<br />

Frostwächter in den Motorräumen durften wieder einmal<br />

ihren Sinn (und Funktionstüchtigkeit) beweisen. Ende März/<br />

Anfang April gehen dann überall die Vorbereitungsarbeiten<br />

für die Saison los.<br />

Neben dem Auswintern der eigenen Schiffe<br />

bedeutet das die profunde Überprüfung<br />

des neuen/alten Stromgenerators in der<br />

Slipanlage Greifenstein, der dort auf<br />

seinen ersten Produktiveinsatz wartet, das<br />

Herrichten des Materialaufzuges und das<br />

Reinigen sowie Ölen der Seilzüge, die<br />

Slipwagen und Materialaufzug bewegen.<br />

Einen benzinbetriebenen Hochdruckreiniger<br />

haben wir uns ebenfalls bereits ausgesucht –<br />

mit den ersten wärmenden und auf Dauer<br />

ausgelegten Sonneneinstrahlungen wird<br />

er angeliefert; Eine Hochdruckpumpe für<br />

die direkte Wasserversorgung des 250 bar-<br />

Gerätes ist angeschafft und wartet ebenfalls<br />

auf ihren ersten Arbeitseinsatz. Wie immer<br />

ist hier das Softwarehaus DABIS GmbH<br />

dankenswerterweise in finanzielle Vorlage<br />

getreten.<br />

Amateurfunkstation auf dem GK 10065<br />

Die Fernmeldebehörde hat dem Ansuchen des FHS<br />

stattgegeben und dem Verein eine „Amateurfunkbewilligung“<br />

der Klasse 1 und Leistungsstufe D bewilligt. Auf dem<br />

Güterkahn kann damit ab sofort eine feste und maritime<br />

Amateurfunkstelle unter dem Rufzeichen „OE3XHS“<br />

betrieben werden. Wir wünschen allen unseren<br />

Amateurfunkern, vor allem Ernst Tomaschek und Martin<br />

Belohrad, welche die vordere Kabine des GK saniert und als<br />

Funkstation ausgebaut haben, viel Vergnügen und viel Erfolg<br />

beim Funken rund um die Welt!<br />

Unser Colin-Archer Segler Aglaia hat inzwischen seine<br />

Törnpläne für diese Saison veröffentlicht – Sie finden<br />

diese auf unserer Homepage. Restplätze sind für fast alle<br />

Ausfahrten noch vorhanden; Sollten Sie einmal einen Urlaub<br />

Charly Minke ist nun »Senior<br />

Harbour Master«. Wir gratulieren!<br />

der „besonderen Art“ machen wollen, dann gönnen Sie sich<br />

einen Trip auf der Aglaia; Wir haben zwei Fahrtberichte<br />

von Segler-Neulingen eingestellt, die es in ihrer Wärme und<br />

Intensität besonders gut verdeutlichen, was für ein Erlebnis<br />

eine Fahrt auf der Aglaia bedeuten kann.<br />

News aus dem Bereich der Schiffseigner: Unser Mitglied<br />

(Prof. Dr.) Gerhard Nauer hat von ex-FHS-Mitglied (MR<br />

Dipl.-Ing) Wolfgang Stuckart das MS Mariandl erworben.<br />

Die Mariandl steht nun nicht mehr in Nußdorf, sondern<br />

hat ihren Liegeplatz am GK in Greifenstein gefunden. Die<br />

MS Frieda von Charly Minke hat ebenfalls einen neuen<br />

Besitzer: Martin Belohrad; Martin hat bereits begonnen, das<br />

ex-DDR Polizeiboot herzurichten sowie aussehensmäßig<br />

und technisch auf Hochglanz zu bringen.<br />

Dampfmotoren-Spezialist Johann Doman<br />

(„Dampfhans“) ist vergangenen Dezember<br />

verstorben; „Dampfhans“ hat bis zuletzt auch<br />

auf dem Dampfschiff DS Pascal gearbeitet<br />

und die Heizkesselanlage betriebsbereit<br />

wiederhergestellt. Die Pascal soll noch bis<br />

zum Sommer zugelassen werden, bis auf<br />

wenige technische Kleinigkeiten ist sie auch<br />

zulassungstechnisch fertig. „Dampfhans“<br />

wird uns in herzlicher und würdiger<br />

Erinnerung bleiben! Charly Minke hat<br />

darum gebeten, von seinen Verpflichtungen<br />

als Hafenkapitän in Greifenstein entbunden<br />

zu werden und wurde zum „Senior Harbour<br />

Master“ ernannt; Sein Nachfolger ist (Ing.)<br />

Christian Falkner-Merl, der auch bereits<br />

eine Grundordnung und Sauberkeit in die<br />

Frachträume des Güterkahns gebracht hat.<br />

Wie er allerdings die zahlreichen Liegeplatz-<br />

Anwärter ohne „Stockbetten“ auf der Wasserseite des nur<br />

75 m langen Güterkahns unterbringen will, bleibt vorläufig<br />

ungeklärt.<br />

Homepage www.FHSAustria.org: Besuchen Sie uns auf<br />

unserer Homepage! Wir stellen regelmäßig interessante<br />

Berichte und Neuigkeiten aus allen Sektionen und allgemeine<br />

interessante News ins Netz. Demnächst gibt es auch alle<br />

Jahresfahrten von Edith und Friedl Eggerstorfer (jeweils 45<br />

Minuten-MultiMedia-Shows) zum Abrufen. Die „Eggis“<br />

sind seit 2010 jedes Jahr von April bis September mit ihrer<br />

Bukanier unterwegs quer durch Europa.<br />

Ich wünsche Ihnen und Euch bis zum nächsten Wiedersehen<br />

eine gute Zeit und sowie vor allem wie immer eine Handbreit<br />

Wasser unter dem Kiel!<br />

Leopold-R. „Bobby“ Kugel


32 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Sektion Historiker<br />

Historische Aktivitäten & Neue Räume – Neue Ziele<br />

Robert Tögel<br />

Vortrag: Überblick über die<br />

k.u.k. Kriegsmarine im 1.Weltkrieg.<br />

Wahrscheinlich im August werde ich im Luxus-Saal des<br />

Heeresgeschichtlichen Museums meinen Vortrag halten.<br />

Den Termin werde ich nach Vereinbarung bekannt geben.<br />

Thema 2: ÖSTERR. LLOYD in der Monarchie – die<br />

weltweit aktive österreich-ungarische Reederei, die nicht<br />

nur die Zentrale in Triest, sondern auch riesige Werften<br />

dort unterhielt und Schiffsbau auf hohem Niveau betrieb.<br />

Beteiligung an ORF III-Fernsehsendungen.<br />

Heuer werden drei Filme angefertigt, an denen ich mich sehr<br />

aktiv beteiligen werde.<br />

Thema 1: Berichte über die Einsätze von zivilen österreichungarischen<br />

Schiffen während des<br />

1. Weltkrieges in der Adria.<br />

Das Lloydarsenal in Triest.<br />

Thema 3: Überblick über die k.u.k. Kriegsmarine im 1.<br />

Weltkrieg. Das gleiche Thema wie mein Vortrag.<br />

Kooperation mit der historisch-kulturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Wien.<br />

Beteiligung an historischen Donauberichten über die Zeit<br />

Ende des 1. Weltkrieges bis zum Ende des 2. Weltkrieges.<br />

Dampfer LINZ des Österr. Lloyd in Fahrt und als Wrack.<br />

Schiffe am Donaukanal 1944.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

33<br />

Einrichtung eines Sektions-Büros<br />

Dieses werde ich für meine Aktivitäten für unsere FHS-<br />

Sektionen HISTORIKER und MODELL-BAU einsetzen.<br />

Nach gut geplanter Vorarbeit ist es nun im Entstehen.<br />

Die »REGENTAG-Kajüte«.<br />

Aus maritimen Gründen und wegen meiner Begeisterung für<br />

das Hundertwasser-Schiff REGENTAG werde ich den Raum<br />

nach dem Vorbild<br />

gestalten.<br />

Durch meine<br />

laufende Betreuung<br />

von Veranstaltungen<br />

und Öffentlichkeitsaktionen<br />

für das<br />

Schiff in Tulln bin<br />

ich besonders dafür<br />

motiviert.<br />

In der Kajüte werden<br />

meine Unterlagen,<br />

Bücher und Pläne<br />

für den Modellbau<br />

und die Daten für<br />

weltweite Schifffahrt<br />

untergebracht. Es<br />

stehen dort einige<br />

tiefe Stauräume<br />

zur Verfügung.<br />

Außerdem wird es Computer, Kopierer und Scanner geben,<br />

um die dort befindlichen Originale zu bearbeiten.<br />

Bisher diente der Raumes als Büro für einen großen Betrieb<br />

und hatte auch eine Kücheneinrichtung.<br />

Wir bauen daher dort nicht nur eine Kajüte, sondern auch eine<br />

Kombüse, damit können wir den großen Raum davor auch<br />

mit nicht nur mit Dokumenten und Unterlagen ausstatten<br />

sondern auch mit Verpflegungen versorgen.<br />

Wir haben im März-Stammtisch im THE VIEW – wie<br />

angekündigt – den »Hundertwasser-Film« vorgeführt. Alle<br />

Anwesenden waren begeistert.<br />

Um die hochinteressanten Inhalte für uns zu dokumentieren<br />

werde ich in ÖM-<strong>Ausgabe</strong>n immer wieder Bilder auf Basis<br />

des Films beisteuern.<br />

Friedensreich Hundertwasser war auf dem Schiff nicht nur<br />

Kapitän sondern auch aktiver Künstler.<br />

Modellmuseum & Veranstaltungsraum<br />

Im großen Raum davor wird es nicht nur Ausstellungen mit<br />

Modellen, sondern auch die Möglichkeit für Treffen und<br />

Vorträge geben.<br />

Auf lange Sicht gesehen können wir vielleicht einmal sogar<br />

dort unseren Stammtisch abhalten. Wir werden sehen.<br />

Derzeit ist noch alles in Bau.<br />

Wer sich das ansehen oder sogar mitarbeiten will, ist gerne<br />

eingeladen mich jeden Donnerstag im DOPPELADLER|<br />

MODELL-LOKAL in Wien-Floridsdorf, Prager Straße 15,<br />

besuchen.<br />

Bitte vorher per Telefon oder e-Mail anmelden!<br />

Man kann dann auch das benachbarte Archiv meines<br />

DOPPELADLER|TEAMS besichtigen.<br />

FHS-Sektion HISTORIKER<br />

Robert A. Tögel<br />

Obmann der Sektionen Historiker &<br />

Modellbau<br />

r.toegel@fhsaustria.org<br />

+43 (0)2243 87 333.<br />

Stammtische der Sektionen Historiker, Modellbau und<br />

Allgemeine jeden 2. Dienstag im Monat im THE VIEW


34 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

Buchbesprechungen<br />

Erwin Sieche<br />

Zeittafel 1918<br />

KMA-K.u.K. Kriegsmarine Archiv<br />

240 Seiten<br />

Format 21 x 14 cm, gebunden, Wien 2017<br />

115 Abb. z.T. in Farbe<br />

Preis € 28,-<br />

Erhältlich unter: oliver.trulei@aon.at<br />

Das letzte Buch aus der Reihe der<br />

»Zeittafeln« aus der Feder von<br />

Erwin Sieche liegt nun vor uns. Die<br />

»Zeittafel 1918« ist eben zur Erinnerung<br />

an den vor 100 Jahren zu Ende gegangenen<br />

Ersten Weltkrieg herausgekommen.<br />

Wie in den vorausgegangen Bänden hat<br />

der Autor in unglaublicher Recherchearbeit<br />

die Ereignisse dieser Auseinandersetzung<br />

minutiös zusammengetragen.<br />

Der Großteil der Daten befasst<br />

sich wieder mit dem Seekrieg in Adria<br />

und Mittelmeer. Für uns, die wir oft<br />

nur Daten, Aktionen, Namen oder was<br />

auch immer suchen, eine stets sichere<br />

Quelle, diese und darüber hinaus vieles<br />

andere zu finden und sich manchmal<br />

stundenlang festzulesen.<br />

Im letzten Kriegsjahr steht die k.u.k.<br />

Kriegsmarine in einem aussichtslosen<br />

Kampf gegen die zahlenmäßig weit<br />

überlegenen Alliierten. Diese unternehmen<br />

ungeheure Anstrengungen,<br />

den Ausbruch der k.u.k. und der deutschen<br />

U-Boote aus der Adria zu unterbinden.<br />

Der verzweifelte Versuch,<br />

die Otrantosperre mit schweren Seestreitkräften<br />

aufzurollen, endet in einer<br />

schweren Niederlage: der Versenkung<br />

des Schlachtschiffes Szent István. Es<br />

ist erstaunlich, wie diese Kriegsmarine<br />

bis zuletzt allen feindlichen Angriffen<br />

stand halten konnte. Der folgende<br />

Kollaps <strong>Österreich</strong>-Ungarns war dafür<br />

umso dramatischer.<br />

Wilhelm Donko<br />

<strong>Österreich</strong>s Kriegsmarine<br />

Eine Seemacht und ihr Ende<br />

23,5 x 20 cm.<br />

Ca. 144 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.<br />

Hardcover<br />

Preis € 24,95<br />

ISBN 978-3-9504475-3-8,<br />

WH Edition Winkler-Hermaden<br />

Die k. u. k. Marine war nicht nur<br />

eine technisch-administrative<br />

Organisation mit ein paar Schiffen<br />

und Häfen, sondern für Tausende von<br />

Menschen und ihre Familien aus allen<br />

Teilen der Monarchie auch so etwas<br />

wie »Heimat«. Im Ersten Weltkrieg<br />

erwies sie sich in der Substanz als eine<br />

kampfkräftige Streitmacht, die bis zum<br />

endgültigen Zerfall der Monarchie voll<br />

einsatzfähig blieb, was durchaus nicht<br />

als Selbstverständlichkeit zu betrachten<br />

ist. Die Stadt Pola, kroatisch Pula, war<br />

der ein bisschen mondän angehauchte<br />

Hauptkriegshafen dieser Marine. Vor<br />

100 Jahren, im November 1918, endeten<br />

aber auch dort abrupt die Zeit und<br />

die bisher bekannte Welt schlechthin,<br />

so wie in der ganzen Donaumonarchie.<br />

Es wurde daraus »die Welt von gestern«.<br />

Die einst achtgrößte Marine der Welt,<br />

ausgestattet mit modernen Schlachtschiffen,<br />

Kreuzern, U-Booten, Seefugzeugen<br />

und einer »eigenen« Stadt, wurde<br />

in kurzer Zeit aufgelöst, die Schiffe<br />

auf die Siegermächte verteilt, Offiziere<br />

und Mannschaften in alle Himmelsrichtungen<br />

zerstreut.<br />

Dieses Buch bietet einen Überblick<br />

über den Aufbau und die Entwicklung<br />

der k. (u.) k. Marine – mit einer Fülle<br />

von Fotodokumenten, die nicht nur die<br />

großen Kriegsschiffe, sondern auch die<br />

Häfen, das Leben an Bord und Szenen<br />

des maritimen Alltags zeigen.<br />

Martin Szojak<br />

»Wir haben die Macht<br />

in den Händen«<br />

Erinnerungen an die Matrosen von Cattaro 1918<br />

Format 21 x 30 cm, 92 Seiten,<br />

zahlr. Abbildungen<br />

Preis € 28,-<br />

erhältlich unter<br />

oliver.trulei@aon<br />

Hundert Jahre nach dem Aufstand<br />

der Matrosen in Cattaro sind die<br />

Namen, Beweggründe und Taten jener<br />

Männer vergessen, die ihre Empörung<br />

teils mit ihrem Leben, teils mit harten<br />

Lagerstrafen bezahlt haben.<br />

Das Schicksal der vier zum Tode verurteilten<br />

Matrosen ist weitgehend bekannt,<br />

vergessen blieben jedoch all jene<br />

Matrosen, die, in Kerkern schmachtend,<br />

ihrem Prozeß entgegenblickten.<br />

Vergessen sind auch die Anstrengungen<br />

von Dr. Alexander Mitrović, der die<br />

Matrosen in Cattaro als Zivilverteidiger<br />

vertreten hat.<br />

Der Verlauf der Demonstration, die<br />

Anklageschriften und Urteile gegen die<br />

über 400 Matrosen sind Kern dieser Publikation.<br />

Abgerundet wird diese mit einer Präsentation<br />

der Gedenkstätten und Denkmäler,<br />

sowie mit einer Aufstellung der in<br />

Literatur, Theater und Film bearbeiteten<br />

Thematik.


<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>70</strong> - März 2018<br />

35<br />

Die nächsten Termine 2018<br />

5. April Jeden 1. Donnerstag 12. April<br />

Jeden 2. Donnerstag ab 18.00<br />

26. April<br />

Bordabend Escadre<br />

3. Mai<br />

Uhr<br />

ab 18.00 Uhr 10. Mai 24. Mai<br />

Stammtisch The VIEW<br />

HOFKNEIPE<br />

7. Juni Handelskai<br />

Ludlgasse 16, Linz 14. Juni 28. Juni<br />

Jeden 4. Donnerstag ab 18.00<br />

Uhr<br />

Stammtisch Schimanko,<br />

Kahlenbergerdorf<br />

Erwin Hauke<br />

Donaudampfschifffahrt 2 Bände<br />

Ansichtskarten erzählen Geschichte<br />

Band1: Von Regensburg zum Schwarzen Meer .<br />

Band 2:Schiffe und Kähne der Donaureedereien<br />

Bahnmedien.at Wien 2017<br />

Format 22 x 28 cm, gebunden<br />

255 bzw. 185 Seiten, zahlr. s/w Fotos, Tabellen<br />

Preis je € 39,90<br />

ISBN 978-3-9503921-9-7, ISBN 978-3-903177-00-0<br />

Rezension Band 2<br />

Waren die Absender von Ansichtskarten der »weißen Schiffe« meist<br />

private, so wurden viele Karten von Frachtern und Schleppern – den<br />

»Schwarzen« – von angehörigen Mannschaften verschickt. Sie waren<br />

oft wochenlang an Bord und Nachrichten von »ihrem« Schiff und seiner<br />

Reise, waren oft die einzige Verbindung zu ihren Lieben. Auch<br />

im zweiten Band des Standardwerkes von Erwin Hauke ist die Vielzahl<br />

der Aufnahmen beeindruckend. Sammler werden darunter immer<br />

wieder Neues entdecken. Die ergänzenden Texte sind sehr aufschlussreich<br />

und akribisch recherchiert. Vor allem die Schicksale der<br />

Einheiten im Ersten und Zweiten Weltkrieg sind für Historiker hochinteressant.<br />

Über die Donaureedereien unserer Nachbarn im Südosten, wird<br />

viel und ausführlich berichtet. Ein Literaturverzeichnis ist für Leser interessant,<br />

die sich mit dem Faszinosum Donauschifffahrt näher beschäftigen<br />

wollen. In den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Schleppschiffe<br />

und dazugehörigen Kähne ausgemustert und meist verschrottet. Die<br />

selbstfahrenden Motorgüterschiffe und Schubschiffe haben den Güter und<br />

Tank-Tansport übernommen, der nicht mehr so vielfältig und personalintensiv<br />

ist. Was die Güterschiffahrt einmal war, zeigen die Bilder von den<br />

»Winterständen« in den Donauhäfen.<br />

Wolfgang Waldl<br />

BIS-C 2018<br />

<br />

Archiv- und Bibliotheks-InformationsSystem<br />

DABIS.eu - alle Aufgaben - ein Team<br />

Synergien: WB-Qualität und ÖB-Kompetenz<br />

Modell: FRBR . FRAD . RDA Szenario 1 + 2<br />

Regelkonform RDA. RAK.RSWK.Marc21.MAB<br />

Web . SSL . Integration & Benutzeraccount<br />

Verbundaufbau.Cloud/Outsourcing-Betrieb<br />

Software - State of the art - flexible<br />

DABIS.eu<br />

Gesellschaft für Datenbank-InformationsSysteme<br />

Archiv Bibliothek Dokumentation<br />

Archiv / Bibliothek<br />

singleUser System multiUser<br />

Lokalsystem und Verbund<br />

multiDatenbank<br />

multiServer<br />

multiProcessing multiThreading<br />

skalierbar performance stufenlos<br />

Unicode DSGVO-konform multiLingual<br />

Normdaten GND RVK redundanzfrei<br />

multiMedia JSon Integration<br />

29 Jahre Erfahrung Wissen Kompetenz<br />

Leistung Sicherheit Datenschutz<br />

Standards Offenheit Individualität<br />

Stabilität Partner Verläßlichkeit<br />

Service Erfahrenheit Support<br />

Generierung Customizing Selfservice<br />

Outsourcing Cloudbetrieb SaaS<br />

Dienstleistung Zufriedenheit<br />

GUI-Web-XML-Z39.50-SRU.OAI-METS<br />

Portale mit weit über 17 Mio Beständen<br />

http://Landesbibliothek.eu http://bmlf.at<br />

http://OeNDV.org<br />

http://VThK.eu<br />

http://VolksLiedWerk.org http://bmwfw.at<br />

http://Behoerdenweb.net http://wkweb.at<br />

DABIS GmbH<br />

Heiligenstädter Straße 213, 1190 Wien, Austria<br />

Tel. +43-1-318 9777-10 * Fax +43-1-318 9777-15<br />

eMail: support@dabis.eu * http://www.dabis.eu<br />

Zweigstellen: 61350 - Bad Homburg vdH, Germany / 1147 - Budapest, Hungary / 39042 - Brixen, Italy<br />

Ihr Partner für Archiv-, Bibliotheks- und DokumentationsSysteme


Niederösterreich entlang<br />

des nordöstlichen Donau-Ufers.<br />

Hinter den<br />

kahlen Bäumen, die<br />

Höhe des Bisamberges.<br />

Die Patrouillenboote<br />

liegen im Werfthafen<br />

Korneuburg und sind in<br />

der warmen Jahreszeit<br />

an Wochenenden zu besichtigen.<br />

Vorweihnachtliche<br />

Ausfahrt der<br />

Österr. Patrouillenbootstaffel<br />

Die Museumsschiffe Niederösterreich<br />

und Oberst Brecht sind im Besitz des<br />

Heeresgeschichtlichen Museums, Wien<br />

und werden von der Marinekameradschaft<br />

»Erzherzog Franz Ferdinand«<br />

betreut.<br />

Die Aufnahmen wurden von<br />

Dr. Wladimir Aichelburg zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Bild oben:<br />

Die Boote fahren »bergauf«.<br />

Im Vordergrund der Nussberg,<br />

(Burgstall) im Hintergrund mittig<br />

der Kahlenberg mit Sendemast,<br />

rechts Leopoldsberg mit<br />

Kirche.<br />

Bild links:<br />

Blick Richtung Wien, rechts der<br />

Leopoldsberg, es hat etwas geschneit.<br />

Niederösterreich führt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!