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Die Waermewende

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

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Was kann die Gemeinde unternehmen?

Gemeinden, in denen sich moderne GuD-Kraftwerke mit KWK befinden, sollten

diese Kraftwerke als nützlich für ein zukünftiges, regeneratives Energiesystem

beibehalten und ihre Betriebsfähigkeit langfristig sicherstellen. Allerdings

muss bei der Planung berücksichtigt werden, dass diese Kraftwerke

künftig für die Grundlastversorgung der Fernwärme ausfallen werden. Für die

Fernwärme-Grundlast muss deshalb eine Umstellung auf CO2-freie Wärmequellen

in Angriff genommen werden. Langfristig wird ein GuD-Kraftwerk mit

Wasserstoff oder synthetischem Methan als Residual-Kraftwerk nicht mehr

primär wärmebedarfsgesteuert sondern strombedarfsgesteuert eingesetzt

werden. Ob sich dann der Einsatz zur Spitzenlasterzeugung bei Wärme im

Wettbewerb mit anderen Wärmequellen noch lohnt, wird sich zeigen müssen.

Jedenfalls können moderne GuD-Kraftwerke mithilfe von KWK auch

weiterhin einen gewissen Beitrag zur Fernwärmeversorgung leisten, während

sie zur Stromerzeugung arbeiten. Ein Zubau neuer großer Gasheizwerke als

Hauptwärmequelle für Fernwärmenetze passt dagegen nicht in ein zukunftssicheres

Konzept einer auf erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung.

Bei der Erstellung kommunaler Wärmepläne (Scientists for Future, 2022e)

sollte kritisch hinterfragt werden, welche heute vorhandenen KWK-Anlagen

langfristig weiter Zugang zu Brennstoffen haben werden. Wird – wie es einige

Stadtwerke heute schon ankündigen – im Zuge des Rückbaus von Erdgasheizungen

das Gasnetz zurückgebaut, werden mit Erdgas betriebene

kleine KWK-Anlagen teilweise als Strom- wie auch als Wärmequelle ausfallen.

Auch kurzfristig sind Änderungen des Betriebsmodus von BHKW aufgrund

schwankender Gaspreise möglich.

Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung muss die Umstellung der Wärmeversorgung

auf CO2-freie Wärmequellen zügig in Angriff genommen werden.

Das gilt sowohl für bestehende Fernwärmenetze als für noch aufzubauende

Nahwärmenetze.

Ähnlich sollte in der langfristigen Planung die zukünftige Strom- und Wärmelieferung

aus Biogasanlagen mit nachwachsenden Rohstoffen geprüft werden.

Sollte im Strommarktdesign die Erzeugung von Biomethan und dessen

Einspeisung in das Stromnetz höher priorisiert und höher vergütet werden,

könnte an einigen Anlagen die lokale Wärmeverfügbarkeit sinken. Mittel- und

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