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Die Waermewende

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

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KWK in einem regenerativen Energiesystem

Die fossile KWK hat in einem regenerativen Energiesystem keine Zukunft.

Ihre undifferenzierte Förderung muss schnellstmöglich eingestellt werden

(Oei et al., 2019, BEE, 2021). Die Kraft-Wärme-Kopplung wird aber auch mit

regenerativen Brennstoffen in einem regenerativen Energiesystem nur eine

beschränkte, wenn auch wichtige Rolle spielen. In einem Versorgungssystem

mit einem Anteil von ca. 95 % an erneuerbaren Energien wird KWK primär

ein sinnvoll genutztes Nebenprodukt der Stromnetzstabilität sein.

Überbrückung von EE-Stromschwankungen und Dunkelflauten durch Energiespeicher:

Eine Verschiebung von Stromangebot und -nachfrage wird über

Tage und Wochen über Elektrolyse zu Wasserstoff und/oder grünem Methan

(Power-to-Gas-Technologien, PTG) ausgeglichen werden müssen. Der so gewonnene

Brennstoff (Wasserstoff, Methan oder z. B. Methanol) kann lange

Zeit gespeichert und dann teilweise unter Kraft-Wärme-Kopplung wieder in

Strom und Wärme rückgewandelt werden (Kopernikus-Projekt Ariadne,

2021). Für diese Rückverstromung sind erhebliche Reservekraftwerks-Kapazitäten

erforderlich. Ein Anteil dieses Reservestroms wird von großen Gasturbinen

sowie Gas-und-Dampf-Kraftwerken und ein anderer Teil von

BHKW mit Verbrennungsmotoren erbracht werden (Fraunhofer ISE, 2020).

Zukünftiger Bedarf an Gaskraftwerken: Nach Umstellung auf 100% CO2-

freie Energieversorgung wird für 2045 von einer Stromspitzenlast von ca.

160 GW ausgegangen, dies entspricht einer Verdoppelung gegenüber heute

(Dena, 2018). Unter Berücksichtigung von steuerbaren Lasten, wie E-Auto

und Wärmepumpen werden 2045 dann bis zu ca. 80 GW nach aktuellem Bedarf

steuerbare Erzeugungskapazität nötig sein. Derzeit sind in Deutschland

Gaskraftwerke mit ca. 32 GW Leistung installiert. Das heißt, um EE-Strommangelzeiten

und vor allem Dunkelflauten überbrücken zu können, bräuchten

wir bis 2045 weitere 30 GW bis 40 GW (also insgesamt ca. 80 GW) mit

grünem Wasserstoff oder grünem Methan betriebene große und kleine Gaskraftwerke.

Je nach Ausbau des innerdeutschen und europäischen Stromnetzes

würde jedoch ggfs. ein Ausbau auf ca. 40 GW Reservekraftwerke genügen

(50Hertz Transmission GmbH, Amprion GmbH, TenneT TSO GmbH &

TransnetBW GmbH, 2021), da in einem solchen vernetzten System dann

durch Importe zeitgleiche Überschüsse oder Reservekraftwerke aus Nach-

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