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Die Waermewende

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

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KWK und Biogasanlagen

Seit ca. 2010 ein wesentlicher Beitrag zur Energieversorgung: Schon seit den

1970er Jahren gehörten Biogasanlagen neben Wind und Sonne zum Technologiepaket

der grünen Energiewende (Dokumentationsgruppe, 1978). Aber

wie bei Windkraft und Photovoltaik begann auch bei der Bioenergie erst

durch das EEG im Jahr 2000 allmählich die großskalige Anwendung. Die

Bruttostromerzeugung aus Biogas wuchs von 0,001 TWh in 1990 über 0,445

TWh im Jahr 2000 auf 15,3 TWh im Jahr 2010 und 28,5 TWh im Jahr 2021

(AGEE-Stat, 2022). Die Erfassung des Endenergieverbrauchs erneuerbarer

Energien für Wärme und Kälte weist erst 2003 die ersten Zahlen aus. Pro 100

kWh erzeugter elektrischer Energie aus Biomasse wurden damals nur 30

kWh Wärme einer Nutzung zugeführt. In 2010 wurden 7,4 TWh und in 2021

13,3 TWh erreicht. Erst durch den KWK-Bonus im EEG 2009 kam die Wärmenutzung

letztlich in Fahrt.

Umstellung von Biogasanlagen auf Spitzenlast: Gegenwärtig laufen Bestrebungen,

die Stromerzeugung von Biogasanlagen so umzustellen, dass sie ihre

elektrische Leistung primär zu Zeiten hohen Strombedarfs bereitstellen. Das

setzt zusätzliche Investitionen in die Flexibilisierung der Biogasanlagen durch

den Zubau von Motoren und Generatoren sowie Erweiterung der Biogas-

Speicher voraus. Technisch ist eine solche witterungsunabhängige Bereitstellung

von Spitzenleistung durch flexibilisierte Biogasanlagen durchaus realisierbar

(VisuFlex, 2023). Zwar liegen die Stromgestehungskosten dabei erheblich

über denen von Wind und PV, letztlich konkurrieren flexibilisierte Biogasanlagen

aber mit den Anbietern von Residuallast-Spitzenleistung und

können zudem Minuten- und Stundenreserve bereitstellen so dass sie auch

deutlich höhere Preise erzielen können. Alternativ wäre auch die Einspeisung

von Biomethan ins Gasnetz möglich. Dass diese Flexibilisierung nicht in größerem

Maßstab stattfindet, liegt an den erheblichen Investitionskosten, z.B.

für zusätzliche Speicher, Generatoren oder Aufbereitungsanlagen. Noch immer

fahren die meisten Biogas-Kraftwerke in Deutschland daher im Grundlastmodus

(Schug, 2022).

Biogas aus Energiepflanzenanbau ist heute teuer, klimaschädlich, umweltschädlich

und nicht nachhaltig: Mengenmäßig werden in Biogasanlagen ca.

45 % eigens dafür angebaute nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) und ca. 49

% Gülle eingesetzt. Nur zu ca. 6% werden organische Abfälle z. B. aus der

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