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Die Waermewende

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

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eine Verlagerung der Kraftwerke aus den Städten in ländliche Gebiete möglich

(TÜV-Nord, 2019). Die Verwendungsmöglichkeit für die Abwärme wurde

so eingeschränkt und KWK kam aus der Mode.

Seit ca. 1960 wird KWK zunehmend für Fernwärme genutzt: Seit den 1960

Jahren erfolgte in der Bundesrepublik und in einigen Ballungsgebieten der

DDR ein Ausbau der KWK und, damit verbunden, ein Ausbau der Fernwärme.

Ein großer Anteil der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Wärme wird – soweit

nicht lokal als industrielle Prozesswärme genutzt – heute in der Heizsaison

in Fernwärmenetze eingespeist. Der Energieeffizienzverband für Wärme,

Kälte und KWK e. V. (AGFW e.V., 2021) weist für die angeschlossenen 196

großen Wärmenetze einen Brennstoffeinsatz von 79 % Kohle, Erdgas und Öl

sowie weitere 15 % aus der Müllverbrennung aus. 80 % dieser Energien werden

in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt.

Erweiterter Einsatz von KWK durch Verbrennung von Müll und Nutzung von

Biomasse: Im Zuge der Entwicklung und Markteinführung der erneuerbaren

Energien kamen seit den späten 1970er Jahren weitere Energieträger für die

Nutzung in KWK dazu. Biogas, Klärgas, Pflanzenöl, Holz, Pellets, Bioethanol

und vor allem Siedlungsabfälle („Müllverbrennung“) wurden zunehmend in

KWK-Anlagen eingesetzt und zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt.

Da die hierfür verwendeten Anlagen oft kleiner waren als die großen Kraftwerke,

prägte sich für diese Anlagen der Begriff Blockheizkraftwerk oder

BHKW.

Zubau vieler Erdgas-BHKW: Aufgrund des hohen Wirkungsgrades eroberte

sich das mit fossilem Erdgas betriebene BHKW einen festen Platz unter den

energiesparenden Technologien. Kleinere und mittlere Stadtwerke installierten

BHKWs, um in Abhängigkeit vom jeweiligen Strompreis an der Börse ihre

BHKWs als kostengünstigere Alternative zum Fremdstrombezug temporär

zuschalten zu können. Für die Wärmeversorgung großer kommunaler Gebäude

wie z. B. Schulen oder Verwaltungsgebäude wurden, begünstigt durch

Förderzuschüsse, zunehmend BHKW installiert. Die Erzeugung von – bei den

herkömmlichen Gaspreisen – vergleichsweise kostengünstigem Eigenstrom

wurde als zusätzlicher Benefit gerne mitgenommen, so dass bislang die vergleichsweise

teurere Umstellung der Heizung auf potenziell CO2-freie Wärmepumpen

unterblieb.

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