11.03.2024 Aufrufe

Die Waermewende

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

knapp 0,5 MW, deren Abwärme größtenteils ungenutzt bleibt, da potenzielle

Wärmekunden zu weit entfernt sind (FNR, 2021, 2022; Rutz,

2015).

Was geschieht nun mit diesen KWK-Anlagen, wenn es immer weniger Brennstoffe

gibt, die in einem CO2-freien Energiesystem genutzt werden können?

Welche dieser Anlagen benötigen wir in einem regenerativen Energiesystem

der Zukunft, z.B. zur Stabilisierung der Versorgung in Zeitabschnitten mit geringem

Angebot an regenerativem Strom? Und in welchem Maße werden

synthetische Brennstoffe wie grüner Wasserstoff oder grünes Methan einen

Weiterbetrieb möglich machen? Müssen zusätzliche GuD und BHKW auf Basis

CO2-freier Brennstoffe zugebaut werden oder vorhandene umgerüstet

oder abgebaut werden, da keine Brennstoffe für sie bereitgestellt werden

können? Wie stark sind die Geschäftsmodelle der KWK-Betreiber betroffen?

Dieses Kapitel will diese Fragen beantworten.

Kernaussagen

Die effiziente, gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme in Kraft-Wärme-

Kopplung (KWK) gehört seit den 1970er Jahren zum ökologischen Programm

der Energiewende. Deshalb wurde KWK auch seit 2002 massiv gefördert. Zu

diesem Zeitpunkt galt die relative Verminderung von CO2-Emissionen noch

als ein wirksamer Baustein der Klimapolitik. Heute müssen wir, um das 2 °C-

Ziel zu erreichen, bis 2030 nicht nur die Kohleverstromung völlig einstellen,

sondern den Erdgasverbrauch halbieren und in maximal 15 weiteren Jahren

völlig beenden. Eine Neuinvestition in die Grundlasterzeugung von Strom und

Wärme auf Erdgasbasis ist nicht mit den Klima-Regularien in Deutschland zu

vereinbaren (Oei et al., 2019). Das heißt, durch das Pariser Klimaabkommen

und die Weiterentwicklung zu einem regenerativen Energiesystem haben

sich wesentliche Randbedingungen verändert, so dass KWK heute neu bewertet

werden muss.

‣ Prinzipiell gilt: Wenn bei der Erzeugung von Elektrizität auch Wärme anfällt,

sollte diese Wärme möglichst vor Ort genutzt werden. Unter diesem

Aspekt bleibt KWK in einer CO2-freien Zukunft sinnvoll, wenn auch

in stark reduziertem Maßstab.

‣ Große, moderne GuD-Kraftwerke werden auch in Zukunft zur Erzeugung

von Strom in Zeitabschnitten benötigt, in denen Windenergie und

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!