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Die Waermewende

Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future

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teten Bestand dient. Oftmals sind sich die Beteiligten Akteure noch nicht bewusst

welchen „Schatz“ an potenziellen Wärmquellen sie lokal heben können.

Allein durch die Informationsbereitstellung im Rahmen der kommunalen

Wärmeplanung werden neue Geschäftsmodelle für Energieversorger und

Bürgerenergiegenossenschaften sichtbar. Durch die Erstellung einer geförderten

Machbarkeitsstudie kann das in der Wärmeplanung identifizierte

grundlegende Potential konkretisiert und eine technisch und wirtschaftlich

umsetzbare Vorzugsvariante berechnet werden. Kommt es zur Umsetzung in

Form eines Wärmenetzes ist auch die Verhängung eines Anschluss- und Benutzungszwangs

an die Fernwärme nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG)

rechtmäßig, wenn er sich mit Fortschritten im Klimaschutz begründen lässt

(Die Bundesregierung, 2024). In Gebieten mit einem Anschluss- und Benutzungszwang

dürfen keine fossilen Heizungsanlagen mehr neu gebaut oder

ersetzt werden, sondern es muss stattdessen entweder ein Anschluss an das

– regenerative – Wärmenetz erfolgen oder eine Heizung auf Basis erneuerbarer

Energien eingebaut werden, wie dies z.B. in der neuen Fernwärmesatzung

von Hannover geregelt ist (Landeshauptstadt Hannover, 2022). Wenn

die Umsetzung des Anschluss- und Benutzungszwang fortschreitet, wird das

Gasnetz immer weniger genutzt. Die Wärmeplanung sollte daher auch den

Rückbau des Gasnetzes planen, da dieses mit sinkendem Erdgasabsatz immer

unwirtschaftlicher wird und Netzbetreiber wie z.B. die Stadtwerke zunehmend

wirtschaftlich belasten wird.

Gleichzeitig schafft die kommunale Wärmeplanung auch einen Rahmen, um

die Umstellung bestehender – oftmals noch fossil betriebener - Wärmenetze

auf regenerative Technologien zu forcieren. Dies stellt gerade für die mitunter

stadteigenen Energieversorgungsunternehmen eine enorme Herausforderung

dar. Umso wichtiger ist, dass hier bereits frühzeitig ein Konsens erarbeitet

wird, wie eine Transformation der bestehenden Wärmenetze gelingen

kann.

Im Bestand können beispielsweise mittels Quartierskonzepten und einem

Quartiersmanagement Pläne für die Entwicklung eines klimafreundlichen und

energieeffizienten Quartiers erarbeitet werden, die auch weitere Aspekte,

wie demographische Veränderungen, den sozialen Zusammenhalt oder Aspekte

der Mobilitätswende berücksichtigen. Durch ein Quartiersmanagement

können gezielt auch Eigentümer angesprochen, beraten und für weitere

Maßnahmen gewonnen werden. Eine weitere Option stellt die Einrichtung

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