Die Waermewende
Policy-Paper zur kommunalen Wärmewende von Scientists for Future
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Zusätzlich können Informationen aus dem Tiefbau, dem Hochbau, der Abfallwirtschaft
und Stadtreinigung, dem Denkmalschutz, dem Liegenschaftsmanagement,
dem Verkehrsmanagement sowie der Kämmerei erforderlich werden.
Bisher wird Wärmeplanung meist auf der Ebene der Einzelgemeinde gedacht.
Gerade für kleine Gemeinden kann jedoch auch eine Wärmeplanung im Konvoi
mit mehreren Gemeinden gemeinsam eine gute Möglichkeit sein, um Ressourcen
zu bündeln. Aus der Erfahrung bisheriger Wärmeplanungen empfiehlt
sich bei einer gemeinsamen Wärmeplanung ein Konvoi von zwei bis
circa zwölf Kommunen. Zu große Konvois bedeuten einen hohen Koordinationsaufwand,
bei dem die einzelne Kommune oft weniger individuell betrachtet
werden kann. Eine gemeinsame Wärmeplanung kann besonders
fruchtbar sein, wenn bereits gute Arbeitsbeziehungen und Kooperationsformate
zwischen den Kommunen bestehen und ein gleiches Verständnis über
die Zeitpläne und Ziele im Rahmen der Wärmeplanung besteht. Synergien ergeben
sich beispielsweise bei der gemeinsamen Ausschreibung von Dienstleistungen,
im Rahmen einer gemeinsamen Datenerhebung und -analyse,
aber möglicherweise auch im späteren Verlauf bei der Maßnahmenumsetzung.
Eine gemeinsame Wärmeplanung im Konvoi ermöglicht die Nutzung
potenzieller Synergien wie beispielsweise eine große räumliche Nähe, direkt
angrenzende Wohn- oder Gewerbegebiete oder gemeinsam nutzbare
Wärme- und Abwärmequellen. Diese Synergien sind besonders relevant,
wenn Wärmequellen vorhanden sind, die eine Kommune alleine nicht ausschöpfen
kann, z.B. bei ergiebigen Abwärmequellen. Ein besonderes Beispiel
einer solchen interkommunalen Kooperation zeigt sich grenzüberschreitend
zwischen den Städten Strasbourg und Kehl. Während in Kehl besonders
große Abwärmemengen aus der Industrieproduktion vorliegen, plant das benachbarte
Strasbourg den Ausbau des städtischen Wärmenetzes und wird
zukünftig Kehler Abwärme nutzen, die mittels einer Wärmeleitung nach
Strasbourg transportiert wird.
Eine zentrale Rolle spielt die Informationstechnik, da viele relevante Daten
bereits in Geodatenbanken bereitstehen. In einigen Bundesländern bieten die
Landesenergieagenturen bereits Geoinformationsdaten mit grundlegenden
Informationen zur Wärmeplanung an, die dann durch eigene Datenerhebungen
erweitert und zu einem digitalen Zwilling der Kommune ausgebaut werden
können. Von Anfang an sollte der Prozess der kartografischen Planungen
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