20240309_Reisen-Sommer
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<strong>Reisen</strong><br />
SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024<br />
R1<br />
Heimspiel. Nicht weit wegfahren, aber auch nicht ganz zu Hause bleiben. Österreich-Urlaub ist meistens ziemlich aktiv. Der<br />
Radtrend setzt sich fort, man sucht das Wasser, und Kultur muss auch sein.<br />
VON RESI TASSER<br />
Da dachten wir schon, das<br />
war’s jetzt mit dem Winter.<br />
Aber nein, noch einmal fegen<br />
Schneeflocken, Graupelschauer<br />
und Nebelschwaden über halb<br />
Österreich. Dabei hatten wir schon<br />
im Gastgarten gesessen, bei T-Shirt-<br />
Temperaturen, und erste Binnenurlaubspläne<br />
geschmiedet. Diese<br />
mikrokleine Eiszeit hat aber ihr Gutes,<br />
weil sie mithilft, die aktuelle<br />
Skisaison in den Bergen bis Ostern<br />
durchzutragen – wichtiger Income<br />
für die Branche. In Zeiten der Klimaerwärmung<br />
kommt wettertechnisch<br />
ohnedies alles anders, als<br />
man denkt und plant. Die immer<br />
häufigeren Hitzeperioden im Frühling,<br />
die heftigen Regenfälle im<br />
<strong>Sommer</strong> und prächtig-warmen Novembertage<br />
schon vergessen? In<br />
klassischen Saisonen zu denken,<br />
das hat sich offensichtlich überholt.<br />
Was steht also an, wenn die Tage<br />
wieder länger werden?<br />
Baden bei jedem Wetter<br />
Fein, dass die Saison in vielen<br />
Strandbädern im Mai beginnt. Für<br />
Abgehärtete ist das unerheblich. In<br />
Österreich beginnt sich das Winterschwimmen<br />
zusehends zu etablieren,<br />
vom Wörther- bis zum Attersee<br />
versuchen einige, zumindest die<br />
Badetage immer weiter übers Jahr<br />
zu verlängern. Das wilde Schwimmen<br />
(Wild Swimming) hat in den<br />
vergangenen Jahren ebenfalls einen<br />
Hype erfahren, der anhält. Vor<br />
diesen Wild-Badenden ist mittlerweile<br />
kaum eine Gumpe eines<br />
Bachlaufs und kaum ein schattiger<br />
Teich im Wald mehr sicher. Allerdings<br />
sollte man da sehr genau Bescheid<br />
wissen, wie ungefährlich<br />
und gestattet der Sprung in dieses<br />
Wasser wirklich ist. Möglichst tief<br />
sollte es halt sein. Eine Messgröße<br />
übrigens, die den Neusiedler See in<br />
anderer Hinsicht betrifft. Das Meer<br />
der Wiener hat wieder etwas mehr<br />
Niederschlag abbekommen, das ist<br />
gut so, wenn dort etwa das neue<br />
Breitenbrunner Strandbad öffnen<br />
wird.<br />
Radwegenetz legt weiter zu<br />
Kein Ende in Sicht beim Trend zum<br />
Radurlaub. Spätestens während<br />
der Pandemiejahre hat sich jeder<br />
und jede Zweite in Österreich mit<br />
Die nächste Saison<br />
beginnt vor der Haustür<br />
Wo ein Wasser, da ein Radweg. Und gut verbunden, wie hier im Salzkammergut. [Sebastian Canaves]<br />
einem E-Bike, Gravel Bike oder<br />
Rennrad versorgt, jetzt will das Teil<br />
auch ausgefahren werden. Anders<br />
als in manchen Nachbarländern<br />
gilt das freie Wegerecht für Mountainbiker<br />
in der Botanik nicht, besser<br />
also, man hält sich an das ausgewiesene<br />
Netz an MTB-Strecken,<br />
wenn nicht an Bikeparks mit ihren<br />
Downhill-Strecken. Praktisch sind<br />
die weitverzweigten Radwege, die<br />
jedes Jahr um einige Kilometer zulegen:<br />
Landschaftlich ergiebig sind<br />
viele und Klassiker wie etwa der Alpe-Adria-Radweg<br />
von Salzburg<br />
nach Grado, in Summe 415 Kilometer<br />
lang. Vor einem Jahr neu beschildert<br />
wurde der Erlauftalradweg<br />
(60 km) im Mostviertel. Wer etwa<br />
dem Verlauf des Eisernen<br />
Vorhangs folgen möchte, begibt<br />
sich geschichtsbewusst auf den<br />
Iron Courtain Trail, der Teil eines<br />
europäischen Fernradwegs (Eurovelo<br />
13) ist und auf 700 Kilometern<br />
österreichisches Bundesgebiet um-<br />
fährt. Kulinarisches erschließt sich<br />
ganz explizit beim Radfahrern im<br />
Bregenzerwald.<br />
Kultur und <strong>Sommer</strong>frische<br />
URLAUBSINFOS<br />
Urlaubsorte und Aktivitäten: viele<br />
Anregungen auf den Seiten der Landestourismusorganisationen,<br />
TVBs und der<br />
Österreich Werbung<br />
Kultur-Links: Europäische Kulturhauptstadt:<br />
www.salzkammergut-2024.at,<br />
Bruckner-Jahr: www.anton-bruckner-2024.at<br />
Wer die ersten Events der Europäischen<br />
Kulturhauptstadt verpasst<br />
hat, bekommt im Jahresverlauf<br />
noch sehr viel Gelegenheit dazu.<br />
Im Idealfall verbindet man Veranstaltungen<br />
mit einer <strong>Sommer</strong>frische<br />
an einem der Salzkammergutseen,<br />
alles ist, scheint es, gleich um<br />
die Ecke. Denn erstmals konzentriert<br />
sich ein Kulturhauptstadtprogramm<br />
nicht auf einen einzelnen<br />
urbanen Ort, sondern verteilt sich<br />
auf einen größeren ländlichen<br />
Raum und 23 Gemeinden, sprich<br />
Bad Ischl und das Salzkammergut.<br />
In einem Urlaubsland wie dem unseren,<br />
kommt die Kunst nicht umhin,<br />
sich auch mit dem Touristischen<br />
zu befassen. Was eine Art<br />
„Slow Tourism“ sein kann, zeigt<br />
sich etwa auf dem „Großen Welt-<br />
Raum-Weg“ in fünf Stationen zwischen<br />
Badezimmer, Totem Gebirge<br />
und „eigenem Alltag“. In Pop-ups<br />
wird über „Wirtshauskultur 2030“<br />
nachgedacht. Und in dunkle regionale<br />
Geschichte dringen sieben<br />
Wanderungen vor.<br />
Und weil 2024 ein Jahr der großen<br />
Jubiläen ist: Am 200. Geburtstag<br />
der großen Komponisten Anton<br />
Bruckner ist da nicht vorbeizukommen.<br />
Und ein Anlass für einen Trip<br />
nach Linz, St. Florian und quer<br />
durch Oberösterreich.<br />
Nachhaltigkeit als Argument<br />
Es hat etwas gedauert, dringt aber<br />
ins Bewusstsein von Gästen und<br />
Gastgebern durch: Nachhaltigkeit<br />
im Tourismus ist wohl die einzig<br />
gangbare Zukunft. Das muss viele<br />
Maßnahmen und Ansätze auf Betriebs-<br />
wie Destinationsebene bedeuten,<br />
nicht bloß den einzelnen<br />
Verzicht auf Kunststoffverpackungen<br />
und den Einsatz von Fotovoltaik<br />
und Grauwasser. Manche Orte<br />
sind fast energieautark geworden,<br />
etwa St. Anton am Arlberg, das<br />
ebenso wie Schladming, das Kaunertal,<br />
Wagrain-Kleinarl oder Zell<br />
am See das begehrte Nachhaltigkeitssiegel<br />
der UNWTO, der Welttourismusorganisation<br />
der UN, tragen.<br />
Das Österreichische Umweltzeichen<br />
verdienen immer mehr<br />
Beherbergungs- und Gastrobetriebe,<br />
neuerdings auch einzelne Orte.<br />
Zu einem umweltbewussten Urlaub<br />
gehört die Anreise mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln dazu, so<br />
schwer ist das nicht angesichts des<br />
heimischen Schienennetzes. Und,<br />
dass man den Linien- oder den regionalen<br />
Wanderbus nützt, wenn<br />
man die Runde nicht zurückgehen<br />
möchte. Auf die paar Minuten<br />
kommt’s in den Ferien doch nicht<br />
an.<br />
Weitwandern, auch bequem<br />
Wobei wir beim Wandern sind, einem<br />
der wichtigsten Motive beziehungsweise<br />
Aktivitäten in einem<br />
Österreich-Urlaub. Sternförmig<br />
und gipfelzentriert legen die einen<br />
es an. Auf Distanz und in Etappen<br />
die anderen. Bei Letzteren geht es<br />
mehrere Tage hochalpin von Hütte<br />
zu Hütte (unbedingt reservieren!)<br />
dahin, etwa auf dem Karnischen<br />
Höhenweg, der Dachsteinrunde,<br />
dem Paznauer Höhenweg oder auf<br />
dem Tiroler Adlerweg. Bei anderen,<br />
etwa auf dem 150 Kilometer langen<br />
Hohe Tauern Panorama Trail, dem<br />
fünftägigen Iseltrail in Osttirol oder<br />
dem KAT mitten in den Kitzbüheler<br />
Alpen müssen Wanderer nicht auf<br />
den Komfort verzichten und können<br />
einen Wandertag im Tal, in einem<br />
Hotel und bei einem Menü,<br />
beschließen. Das lässt sich alles buchen.<br />
Und geht sich die ganze<br />
Route nicht in einem Urlaub aus, so<br />
wird eben im nächsten angestückelt.<br />
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Galapagos –Echsen
R2 REISEN SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024<br />
Genusstrip. Kärntens Mitte ist nicht nur ein<br />
sogenannter Marktplatz, sondern auch eine<br />
Region im Sinn des Slow Food. Hier<br />
herumzureisen heißt: sich durchkosten.<br />
Eine Region, wie auf dem<br />
VON ELISABETH HEWSON<br />
Bewusst riechen, schmecken,<br />
spüren, schauen, reden, zuhören;<br />
mit Neugier Altes neu<br />
betrachten, Ungewohntes zulassen.<br />
Und die Menschen dahinter<br />
kennenlernen. Das alles hat man<br />
schon gehört, empfohlen, versucht.<br />
Doch wie sagt schon Goethe so<br />
richtig: „Es ist nicht genug, zu wissen,<br />
man muss auch anwenden. Es<br />
ist nicht genug, zu wollen, man<br />
muss auch tun.“ Und so haben sich<br />
über 50 Betriebe im Herzen Kärntens<br />
der Idee des Slow Food verschrieben.<br />
Mittelkärnten ist neben<br />
einerseits dem Gailtal, Lesachtal<br />
und Weißensee, andererseits dem<br />
Lavanttal, die dritte Slow-Food-<br />
Travel-Region im Bundesland.<br />
Achtsame Produktion<br />
Hinter diesem Konzept des genussvollen,<br />
regionalen, bewussten Genusserlebens<br />
steht eigentlich Carlo<br />
Petrini aus dem Piemont, der einen<br />
Maßstab ausgearbeitet hat, nach<br />
dem sich alle Betriebe, die mit seiner<br />
Slow-Food-Schnecke ausgezeichnet<br />
(und immer wieder kontrolliert)<br />
werden, zu halten haben:<br />
„Buono, pulito e gusto“. Also gut,<br />
sauber und fair – als Gegenmaßnahme<br />
zu uniformem Industriegeschmack.<br />
Man will Produkte anbieten,<br />
die mit Sorgfalt, Achtsamkeit<br />
und Respekt vor der Umwelt entstanden<br />
sind. Und Achtung vor den<br />
Menschen, die mit Liebe und Mühe<br />
gute Produkte anbieten wollen, auf<br />
die sie stolz sein können. Viele<br />
schon seit Generationen. Unter<br />
dem Titel „Marktplatz Mittelkärnten“<br />
tut man alles, um zum Zentrum<br />
guten Geschmacks zu werden.<br />
Nicht nur, was Küche und Keller,<br />
sondern auch, was Handwerk<br />
betrifft. Und so kann man in den<br />
verschiedenen Betrieben den Geschmacksbotschaftern<br />
über die<br />
Schulter und in die Töpfe, in den<br />
Keller, in den Garten, in die Werkstatt<br />
und auf den Weinberg<br />
schauen.<br />
Christina Wildhaber führt durch ihren<br />
spannenden Wildkräutergarten. Christian<br />
Gelter braut in seinem Wirtshaus auch<br />
Bier. Im Keller der Erlebnisbrennerei<br />
Pfau lagert Hochprozentiges mit Auszeichnung.<br />
[Wildhaber, Elias Jerusalem (2) ]<br />
Edelbrand zur „Genusszeit“<br />
Wie zum Beispiel Valentin Latschen,<br />
der die Brennerei Pfau in<br />
dem Keller der Brauerei Schleppe<br />
im Norden von Klagenfurt mit wahrer<br />
Inbrunst betreibt und ständig<br />
neue Ideen ausprobiert. „Der hat ja<br />
einen Vogel“, wurde ihm nachgesagt,<br />
nicht nur, weil er den Pfau zu<br />
dem Markenzeichen gemacht hat.<br />
Er zerstäubt zum Beispiel einen<br />
selbst destillierten Whisky („Zu viel<br />
passt nicht“) in das Champagnerglas,<br />
bevor er den Sekt einschenkt,<br />
macht daraus Pfau Royal. Oder er<br />
sprüht Schnäpse auf Eis, Fruchtsalat,<br />
Kuchen, Gemüse, Fleisch, Käse.<br />
Natürlich brennt er auch Gin, den<br />
er, frei nach dem Westernhelden,<br />
Gin Wayne nennt.<br />
Die Eltern waren Obst- und<br />
Weinbauern mit einem kleinen<br />
Gasthaus, er übernahm alles 1984.<br />
Mit dem Hofnamen Pfau, den er<br />
jetzt stolz auf seine Flaschen klebt.<br />
Die Brennkessel hat er teilweise<br />
über Crowdfunding finanziert, man<br />
hat um 300 Euro die Patenschaft für<br />
einen Obstbaum übernommen<br />
und kann zehn Jahre lang den<br />
Brand aus der Ernte abholen. „Ich<br />
veredle die vier Jahreszeiten zu einer<br />
fünften, der Genusszeit“<br />
schwärmt er – völlig zu Recht – von<br />
seinen Bränden, vor allem von seinem<br />
Mostbirnenbrand. Auch ganz<br />
Ungewöhnliches hat er auf Lager,<br />
wie einen Reindling-Brand. Oder<br />
einen Brotbrand. „Wenn man weiß,<br />
dass man eine Tonne Himbeeren<br />
braucht, um 14 Liter Schnaps zu<br />
brennen, und zwar ausschließlich<br />
frische, dann versteht man, dass<br />
ein ehrlicher Brand etwas kosten<br />
muss.“<br />
Fünf seiner Schnäpse werden<br />
auch in Schokoladen gefüllt. Nicht<br />
alle seine Rohprodukte sind aus<br />
Kärnten, aber alle aus seiner Klimaregion,<br />
die bis nach Slowenien und<br />
Italien reicht. „Das Holz für die Fässer,<br />
das kommt alles aus Kärnten.“<br />
Reindling, Wein und Wurst<br />
Noch ein mitteilsames Original:<br />
Harald Taupe ist der „Master of<br />
Reindling“ und führt Taupes Genussschmiede<br />
am Unteren Platz in<br />
St. Veit als Reindling-Werkstatt,<br />
Snack-Manufaktur, Stehcafé und<br />
Kaffeerösterei (der einzigen in diesem<br />
Bezirk). Taupe bietet Backkurse<br />
und Workshops an, jeder kann<br />
unter seiner „Knetung“ ein „Master<br />
of Reindling“ – mit Urkunde – werden.<br />
Wie sehr ihm sein Beruf Spaß<br />
macht, das kann man spüren und<br />
hören, wenn er während des Teig-<br />
knetens gut gelaunt seine Geschichten<br />
erzählt.<br />
Auch Georg Lexer hat seine eigenen<br />
Ideen, die er wiederum im<br />
Weingut in Karnburg gemeinsam<br />
mit Sem Kegley umsetzt. Wo sich<br />
auch das Restaurant Auf der Leiten<br />
befindet. Er lässt die Dinge einfach<br />
„passieren“. Es sei „ganz anders als<br />
in der Weinbauschule“, gern arbeite<br />
er auch mit älteren Jahrgängen. Als<br />
er von riesigen abgetragenen Brückenbausteinen<br />
hörte, ließ er sie zu<br />
einer mächtigen Vorhalle aufschichten.<br />
Weil man Offenheit<br />
wichtig nimmt, hängen alle Lieferscheine<br />
zur Einsicht neben der<br />
Schank. Und lässt sich – ebenso<br />
WOLFGANGSEE TOURISMUS<br />
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Der kulturelle Frühling am Wolfgangsee<br />
Jubiläum. Heuer<br />
feiert der Wolfgangsee<br />
den<br />
1100sten Geburtstag<br />
seines Patrons, des<br />
Heiligen Wolfgangs.<br />
Im Jubiläumsjahr des Heiligen<br />
Wolfgangs, Patron des Wolfgangsees,<br />
sind zahlreiche Feierlichkeiten,<br />
Veranstaltungen und<br />
Gedenktreffen geplant, um diese<br />
große historische Persönlichkeit zu<br />
würdigen. Speziell am Wolfgangsee<br />
will man diesen freudigen Anlass<br />
nutzen, das Leben und Wirken des<br />
ehemaligen Bischofs von Regensburgins<br />
Bewusstsein der Menschen<br />
zu rücken.<br />
Waren esfrüher an die 80.000<br />
Pilger und Wallfahrer, die jährlich<br />
am Wolfgangsee Erlösungvon ihren<br />
Leiden suchten, so sind es nun Gäste,<br />
die in den Orten St. Gilgen,<br />
Strobl und St. Wolfgang Erholung,<br />
Kulinarik und ein vielseitiges Freizeitangebot<br />
finden.<br />
Die Region um den Wolfgangsee<br />
startet voller Tatendrangund Freude<br />
in das Jubiläumsjahr.Besonders<br />
wichtig ist dabei die Sicherung des<br />
kulturellen Erbes in der Region.<br />
Kunstfestival<br />
Das „Art Circle International Kunstfestival“<br />
für bildende Künste kehrt<br />
vom 28. April bis zum 5. Mai 2024<br />
Der Prozess und die fertigen Werke, die im Rahmen der „ArtCircle International“<br />
entstanden sind, können im April und Mai bewundertwerden. [beigestellt]<br />
zum zweiten Mal zurück an den<br />
Wolfgangsee. 22 Künstler:innen aus<br />
15 Nationen und drei Kontinenten<br />
arbeiten eine Woche lang in den<br />
sechs Art-Circle-Hotels in St. Wolfgangund<br />
lassen sich dabei vonInteressierten<br />
über die Schultern blicken.<br />
Die in dieser Woche<br />
entstehenden Arbeitenzum Thema<br />
„1100 Jahre Heiliger Wolfgang“<br />
werden im Rahmen einer AusstellungimErlebnisquartier<br />
der Schafberg-Bahn<br />
vom 4. Mai (ab 18.30<br />
Uhr) bis zum 5. Mai (17 Uhr) in<br />
St. Wolfgang präsentiert. Lang<br />
schon gilt der Wolfgangsee in<br />
Kunst-und Kulturkreisen als Quelle<br />
großer Inspiration. „Es ist die besondere<br />
Ausstrahlung des Wolfgangsees,<br />
die von Künstlern genutzt<br />
wird. Für unsere Hotelgäste<br />
bietet sich die einzigartigeGelegenheit,<br />
das Entstehen der Kunstwerke<br />
hautnah miterleben zu können,“erklärt<br />
InitiatorRoland Ballner.<br />
Präsentation in der Kirche<br />
Schauplatz desMysticals „WOLF –Das Mystical“ vonFranzobel:die Seebühne<br />
am Wolfgangsee [Rendering/beigestellt]<br />
Im Wolfgangjahr 2024 überrascht<br />
das Art Circle International Kunstfestival<br />
mit einer Besonderheit. In<br />
der St. Wolfganger „Schatzkammer“,<br />
der Wallfahrtskirche zum<br />
Heiligen Wolfgang, wird eine Auswahl<br />
von neu entstandenen Wolfgang-Kunstwerken<br />
präsentiert.<br />
Auf Tuchfühlung mit den großen<br />
Künstler:innen vergangener<br />
Epochen –Michael Pacher,Meinrad<br />
Guggenbichler und Thomas<br />
Schwanthaler, die über Jahrhundertedie<br />
Weltkunst geprägt haben –<br />
bieten die zeitgenössischen Arbeiten<br />
der Art-Circle-International-<br />
Künstler:innen einen sehenswertenKontrast.<br />
Mystical auf der Seebühne<br />
Als Höhepunkt von„1100 JahreHeiliger<br />
Wolfgang“ wird das mystische<br />
Musical „WOLF –Das Mystical“von<br />
Franzobel auf der neuen, gänzlich<br />
überdachten Salzkammergut Seebühne<br />
am Wolfgangsee präsentiert.<br />
Insgesamt wird es bis 22. Juni zehn<br />
Aufführungen geben. Die Uraufführung<br />
am23. Mai 2024 öffnet eine<br />
neue Kulturdimension, und bereits<br />
die Anreise an Bord der<br />
Wolfgangsee-Schifffahrt lässt den<br />
Abend zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis werden.<br />
Tauchen Sie ein in die faszinierende<br />
Welt des Hl. Wolfgang und<br />
lassen Sie sich an den malerischen<br />
Wolfgangsee entführen. Informationen<br />
und Buchung unter:<br />
www.wolfgangsee.at<br />
INFORMATIONEN<br />
Art Circle International<br />
Kunstfestival<br />
4. 5.,ab18.30 Uhr, bis 5. 5.,17Uhr,<br />
Ausstellung im Erlebnisquartier<br />
der SchafbergBahn in St. Wolfgang<br />
www.artcircle.at<br />
Mystical „WOLF –Das Mystical“<br />
vonFranzobel<br />
23. Mai bis 22. Juni 2024<br />
Karten und Zimmer:<br />
www.wolfmystical.at
SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024 REISEN R3<br />
Tablett serviert<br />
Bewusst wild gewachsen<br />
Christina Wildhaber, die schon erwähnte<br />
„Kräuterhexe“, lebt seit<br />
mehr als zehn Jahren mit, in und für<br />
ihren Kräutergarten, übrigens den<br />
kleinsten zertifizierten Biogarten<br />
Österreichs, in dem unbekannte<br />
Wurzeln und Rüben, Beeren und<br />
seltene Bäume zu Hause sind. Auch<br />
bei ihr in Schmieddorf bei Brückl<br />
passieren Dinge, denn sie experimentiert<br />
gern, kocht ein, rext ein,<br />
trocknet und fermentiert. Sie hat<br />
ihren eigenen Rhythmus entwickelt:<br />
„Was Bauern im Herbst machen,<br />
mache ich im Frühling.“ Geht<br />
man mit ihr durch den Garten –<br />
Beete gibt es hier kaum –, lernt man<br />
das aufmerksame Schauen. Da<br />
kommt der Mohn, dort der Baumspinat,<br />
hier wachsen Holunderpilwie<br />
Küchenchef Bruno Suppan –<br />
von einer Kräuter- und Spezialgemüse-Expertin<br />
(die man früher<br />
vielleicht Hexe genannt hätte, so<br />
viel weiß sie über ihre Schützlinge)<br />
je nach Kräuterernte die Menüs<br />
vorschreiben – sie passieren.<br />
40 Mangalizaschweine werden<br />
gehalten, Lamm kommt von einem<br />
befreundeten Hof, Gemüse, Käse,<br />
Eier von „Kärnten Taufrisch“, einem<br />
Direktlieferungsdienst von Bauern<br />
der Umgebung. Zehn verschiedene<br />
Weine werden auf dem Weingut<br />
Karnburg gekeltert, die teilweise in<br />
Damigiani, einer Art gläserner Blutzer,<br />
abgefüllt werden. Beim Lesen<br />
helfen alle Freunde mit und gern<br />
Die Manufaktur Craigher stellt feine Schokoladen her. Rechts: Weingut Karnburg mit dem Restaurant Von der Leiten. [E. Jerusalem]<br />
Alles über Bier<br />
Bier gehört ebenso zu den Zielen<br />
auf diesem „Marktplatz Mittelkärnten“.<br />
Christian Gelter, Biersommelier,<br />
seit 2015 stolzer Brauer, benennt<br />
seine Kreationen nach Famiauch<br />
Gäste (50 bis 60 Helfer brauchen<br />
drei Wochen). „Passiert“ ist<br />
übrigens auch die Brettsalami, als<br />
vom Wurstmachen ein Brocken<br />
Fülle übrigblieb und einfach zu einem<br />
Fladen gepresst wurde. Auch<br />
in den Kochworkshops, die man<br />
hier besuchen kann, soll so manches<br />
„passieren“ – mit viel Spaß.<br />
ze, die man Judasohren nennt, da<br />
sind Schildampfer, Zucker- und<br />
Haferwurzel; Blüten werden gegessen<br />
und grüne Nüsse karamellisiert<br />
oder zu einer sojaähnlichen Würzung<br />
verarbeitet, Felsenbirnen tragen<br />
kleine steinobstartige Früchte,<br />
Yacón schaut zwar einer Sonnenblume<br />
ähnlich, aber man isst ihre<br />
Knolle, die fast wie Birne schmeckt.<br />
Alles will zerrieben, erschnüffelt,<br />
zerbissen, geschmeckt werden.<br />
Christina hält sich auch ein „Beet<br />
Surprise“, lässt da die Natur entscheiden.<br />
Und schickt andere Beete<br />
in die Ferien. „Da kommt dann die<br />
erholte Erde her.“ Auch ihr haben es<br />
Felsbrocken angetan, sie ließ ein<br />
paar Findlinge im Garten abladen,<br />
dazwischen wächst jetzt Okra – die<br />
Steine halten die Wärme. Sie selbst<br />
bezeichnet sich als „Nische der Nische“,<br />
jeder Besucher erlebt sie als<br />
pure Begeisterung.<br />
lienmitgliedern, schenkt in seinem<br />
Wirtshaus in Goggerwenig bei St.<br />
Georgen am Längsee aus und bietet<br />
Biersensorikkurse an. Dass sein Lebensthema<br />
das Brauen ist, zeigt<br />
sich bei jedem Satz, mit dem er die<br />
Grundsubstanzen und das Brauen<br />
erklärt: „Die Menschheitswerdung<br />
ist dem Bier zu verdanken, es ist das<br />
erste hergestellte Lebensmittel.“ Da<br />
weiß man dann, was ober- und untergärig<br />
ist, warum Hopfen nur<br />
weiblich sein darf, das Wasser so eine<br />
große Rolle spielt. Auch er hat<br />
die Hilfe von „Investoren“ genützt,<br />
als er seine drei Geräte für das Sudhaus<br />
angeschafft und sie dann mit<br />
Bier versorgt hat. „Bargeld hat bisher<br />
noch keiner wollen.“<br />
Nach Rubinbock Schokolade<br />
Noch ein Bier-Stopp, allerdings in<br />
ganz anderen Dimensionen: Hirter<br />
Bräu. Einer der Besitzer, Nikolaus<br />
Riegler, führt ebenfalls kenntnisreich<br />
durch sein Bierreich. Und das<br />
hat Größe: 24 Brauwasserquellen,<br />
seit 1270 urkundlich erwähnt, in<br />
der sechsten Generation im Besitz<br />
der Familie, 170 Mitarbeiter im<br />
Schichtbetrieb, von Sonntag, 22 bis<br />
Freitag, 6 Uhr früh. Mit angeschlossenem<br />
Wirtshaus und einer „Bierboutique“,<br />
eigenem Wild aus eigenem<br />
Wald und dem eigenen, berühmten<br />
Hirter-Hefestamm. Was<br />
besonders gut geht? Rubinbock.<br />
Unbedingt muss man in der Region<br />
noch versuchen: Käse und<br />
Wein bei den Bachlers in Althofen.<br />
Ingrid und Gottfried ergänzen sich<br />
so perfekt wie der Käse und der<br />
Wein, den sie servieren. Sie führen<br />
eine Genussschule, in der man<br />
richtig riechen und schmecken<br />
lernt. Was die beiden 40 Jahre lang<br />
im eigenen Gasthaus trainiert haben.<br />
Und Schokolade wird in der<br />
Manufaktur der Familie Craigher in<br />
Friesach hergestellt, in ihrer Schokolade-Konditorei<br />
angeboten und<br />
in der Erlebniswelt erklärt. Schokoladeliebhaber<br />
seien gewarnt: Das<br />
Durchkosten kann süchtig machen.<br />
IN MITTELKÄRNTEN<br />
Region: mittelkaernten.at/slow-foodtravel<br />
Besuchen: Erlebnisbrennerei Pfau in<br />
Klagenfurt, pfau.at<br />
Restaurant Von der Leiten und Weingut<br />
Karnburg, leiten.eu<br />
Kräuterpäpstin Christine Wildhaber bei<br />
Brückl, mittelkaernten.at/christinawildhaber<br />
„Master of Reindling“, Genussschmiede<br />
Taupe in St. Veit, mittelkaernten.at/<br />
genussschmiede-taupe<br />
Wirtshaus Gelter mit Brauerei bei St.<br />
Georgen am Längsee, wirtshaus-gelter.at<br />
Brauerei Hirter Bier in Hirt, hirterbier.at<br />
Bachlers Genuss und Picknicks in Althofen,<br />
bachlers.at<br />
Craigher Schokolade, Erlebniswelt in<br />
Friesach, craigher.com<br />
Compliance: Die Reise erfolgte auf<br />
Einladung der Kärnten Werbung.<br />
SÁRVÁR, UNGARN<br />
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WUNDERVOLLEN Erlebnissen<br />
Besuchen Sie das Spirit Hotel in der Nähe der ungarischösterreichischen<br />
Grenze, am Ufer der sieben Seen von Sárvár.<br />
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Der Badebereich –die einzigartige Oase –erstreckt sich auf<br />
einer Fläche von 10.000 m 2 .Ein Teil der 22 Becken wirdtäglich<br />
aus der hoteleigenen Quelle mit unfiltriertem Heilwasser,frei<br />
von chemischen Zusatzstoffen, befüllt. Die Saunainsel mit<br />
neun Saunen ist ein weiteres Highlight. Das Wellnessparadies<br />
bietet mehr als 100 personalisierte und innovative Heil-,<br />
Wellness- und Beauty-Behandlungen.<br />
Die Küche im Spirit Hotel kombiniert moderne Gourmet-<br />
Einflüsse mit traditionellen ungarischen Rezepten und setzt<br />
auf spektakuläreVielfalt. Geben Sie sich den verwöhnenden<br />
Momenten hin und lassen Sie Ihren TrauminErfüllung<br />
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Seele.<br />
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R4 REISEN SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024<br />
IN DER KELLERGASSE<br />
Wohnen im Wein: Bioweingut Weber in<br />
Roseldorf, Suiten, biowein-weber.at.<br />
Mit Weinblick: Weingut Hindler, Weinappartement<br />
Kellerstöckl in Schrattenthal,<br />
weingut-hindler.at.<br />
Weingut Rain, Weinberg-Suite in Alberndorf<br />
im Pulkautal: weingut-rain.at.<br />
Familien Hotschek und Appel, Am Galgenberg,<br />
am-galgenberg.at.<br />
Weingut Hagn, Kellerstöckl-Chalet in<br />
Mailberg, hagn-weingut.at.<br />
Durchkosten: Bioweingut Weber in<br />
Roseldorf, biowein-weber.at.<br />
Spritzerrast Roseldorf, Radlerrast in der<br />
Kellergasse, geöffnet ab April.<br />
Bioweingut Gruber Röschitz, gruberroeschitz.bio<br />
Retzerlandhof in Zellerndorf, Wirtshaus,<br />
Qualitätsweine, retzerlandhof.com.<br />
Biergreisslers Wirtshaus Straninger Hof<br />
in Straning, Hausmannskost, großer<br />
Gastgarten, straningerhof.at.<br />
Weinterrasse in Pulkau, mitten in den<br />
Rieden, Ausblick auf Manhartsberg.<br />
Weine vom Weingut Kellner, Jausen,<br />
warme Speisen, weinterrasse-pulkau.at.<br />
Wagner’s Wirtshaus in Hollabrunn,<br />
moderne, regionale, saisonale Küche,<br />
Weinraritäten, diewagners.at.<br />
Aktiv: Weinviertel-DAC-Radtour, Radweg<br />
ab/bis Retz über Pulkau, Röschitz,<br />
Zellerndorf oder Roseldorf<br />
Roseldorf, größte keltische Freilandsiedlung<br />
Österreichs; Trappenturm:<br />
schöner Weitblick, Vogelschutzgebiet<br />
Westliches Weinviertel mit 60 unter<br />
Schutz stehenden Großtrappen.<br />
St.-Leonhard-Kirche in Wartberg, am<br />
Kirchenberg, von Weitem sichtbar.<br />
Röschitz, Weberkeller, Führungen auf<br />
Anfrage, Weinviertelwarte.<br />
Events: „In die Grean gehen“, Spaziergänge<br />
und Jause mit Winzern in Weingärten<br />
im Frühling.<br />
„Tafeln im Weinviertel“, Kulinarik an<br />
speziellen Orten im <strong>Sommer</strong>.<br />
Weintour-Wochenenden.<br />
Lange Nacht der Kellergassen (Freitag<br />
nach Christi Himmelfahrt).<br />
In Velo Veritas, Rundfahrt mit Rennrad.<br />
Info: weinviertel.at.<br />
Von Reben und Kellern<br />
Landpartie. Die Kellergassen im Weinviertel sind eine<br />
kulturgeschichtliche Besonderheit. Sie bieten Einblicke in den Weinbau,<br />
Verkostungen und auch einmal Übernachtungsmöglichkeit.<br />
VON CHRISTIANE REITSHAMMER<br />
Der Weinschrank im Presshaus<br />
ist gut bestückt, mit<br />
Weißen wie Roten, der lauschige<br />
Abend auf der Terrasse ließe<br />
sich mit einem weiteren Glaserl also<br />
noch lang gut aushalten. Wäre da<br />
nicht das Gewitter, das zum Reingehen<br />
drängt. Geschützt von der breiten<br />
Fensterfront lässt sich der Umtrunk<br />
gemütlich fortsetzen, Blick in<br />
den Weingarten und auf das Blitzspektakel<br />
am Himmel inbegriffen.<br />
Am Morgen danach stehen schon<br />
alle Zutaten fürs Frühstück im<br />
Presshaus bereit, von den Gastgebern<br />
in Heinzelmännchen-Manier<br />
geliefert, nur der Tisch unter dem<br />
großen Nussbaum ist noch zu decken.<br />
Ab und zu heißt es, vorbeifahrende<br />
Radler in der Kellergasse<br />
freundlich zu grüßen, sonst gibt es<br />
in dem Moment keine Aufgaben<br />
mehr, außer die Ruhe und Beschaulichkeit,<br />
den Blick über die Landschaft<br />
aus Rebzeilen, Feldern, Wäldern,<br />
auf Kirch- und Aussichtstürme<br />
in der Ferne zu genießen.<br />
Eingeschränkte Nutzung<br />
Der Wein ist eines der Hauptargumente<br />
für den Urlaub im Weinviertel.<br />
Und die Kellergassen, die sogenannten<br />
Dörfer ohne Rauchfang<br />
sind dabei eine charmante Besonderheit.<br />
Deren ehemalige Produktions-<br />
und Lagerstätten werden<br />
heutzutage hauptsächlich als Museen,<br />
Partyräume, Heurigen, Vinotheken<br />
und rund ums Jahr auch als<br />
Kulisse für Weinfeste genutzt, bewohnt<br />
dürfen sie nicht werden. Da<br />
aber zum einen Unterkünfte in dieser<br />
Region, die besonders bei Radfahrern<br />
und Kulinarik-Interessierten<br />
beliebt ist, fehlen, zum anderen<br />
es sehr schade wäre, die alten<br />
Presshäuser und Keller verfallen zu<br />
lassen, hat das Land Niederösterreich<br />
diese Regelung vor wenigen<br />
Jahren etwas gelockert: Die<br />
schlichten, dennoch schmucken<br />
Häuschen dürfen nun auch (und<br />
nur) zum touristischen Zweck umgebaut<br />
und vermietet werden.<br />
Wohnen beim Wein<br />
Eines dieser Objekte gehört Andreas<br />
und Bernadette Weber vom Bio-<br />
Weingut Weber und befindet sich<br />
in der Kellergasse von Roseldorf in<br />
der Gemeinde Sitzendorf an der<br />
Schmida im westlichen Weinviertel<br />
(Bezirk Hollabrunn). Zwei moderne,<br />
mit viel Holz gestaltete „Weinberg-Suiten“<br />
mit Terrasse im oberen<br />
Stock nach hinten hinaus und<br />
ein gemütlicher Aufenthaltsbereich<br />
im Presshaus in Richtung Straße<br />
bieten Platz für insgesamt vier Personen,<br />
die mit jedmöglichem Komfort<br />
„mitten im Wein“ übernachten<br />
wollen.<br />
Die Weinproduktion selbst findet<br />
schon lang im zeitgemäßen Betrieb<br />
im Ort statt, für den Keller war<br />
kein direkter Bedarf mehr. „Unseren<br />
Betrieb, der aus Weinbau und<br />
Landwirtschaft besteht, gibt es seit<br />
vielen Generationen“, erzählt Andreas<br />
Weber. Die rund zehn Hektar<br />
große Weinbaufläche wird streng<br />
biologisch betrieben. „Und das<br />
schon seit 20 Jahren durch meinen<br />
Vater – da hab ich noch den Wein<br />
mit Cola gemischt“, sagt er mit einem<br />
Grinser. Mittlerweile weiß er<br />
es besser und ist als Winzer auf regionaltypische<br />
sortenreine Weine<br />
wie Grünen Veltliner, Welschriesling<br />
und Blauen Portugieser spezialisiert,<br />
die hier in den luftig hellen<br />
Räumen auch gleich verkostet werden<br />
können – oder in der Weinsuite<br />
in der Kellergasse.<br />
Gleich neben dem umgebauten<br />
Keller befindet sich im Übrigen die<br />
Spritzerrast der Familie Maurer,<br />
ebenfalls in einem ehemaligen<br />
Presshaus. Eine gute Einkehrmöglichkeit,<br />
um sich einen Spritzer, Saft<br />
oder eine Jause herzurichten oder<br />
auch gleich Produkte vom Biohof<br />
einzukaufen.<br />
Harte Arbeit, schöne Keller<br />
Über die Arbeitswelt und Kulturgeschichte<br />
der Winzer lässt sich bei<br />
einer Führung in einer Kellergasse<br />
etwas erfahren. In der Nähe prägen<br />
Idyllische Kellergasse in Zellerndorf. Lauschig in<br />
auch die Gemeinde Zellerndorf,<br />
nur wenige Kilometer vom Grenzübergang<br />
nach Tschechien entfernt,<br />
Weinbau, Winzerhöfe, Heurige<br />
und Weinkeller. Hier befindet<br />
sich mit 1,2 Kilometern eine der<br />
längsten Kellergassen im Weinviertel,<br />
die Maulavern.<br />
Kellergassenführerin Cornelia<br />
Schönhofer, die ebenfalls mit ihrem<br />
Mann einen Weinbaubetrieb im<br />
Ort führt, erklärt nicht nur den ungewöhnlichen<br />
Namen (aus dem<br />
Alt- beziehungsweise Mittelhochdeutschen<br />
Bezeichnungen für<br />
„Grenze“ sowie „Gericht“), sondern<br />
auch, welche baulichen und arbeitstechnisch<br />
wichtigen Besonderheiten<br />
die etwa 100 locker<br />
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Haushühner und dem Gemüse und<br />
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Garten verfeinern die<br />
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E-Bikes und City-Bikes zum Verleih<br />
im Ort angeboten. Gäste, die ihr eigenes<br />
Rad mitbringen, wissen es im<br />
versperrbaren Ski/Radraum des<br />
Hotels bestens aufgehoben.<br />
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SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024 REISEN R5<br />
Roseldorf. Markant die Kirche in Wartberg. [Christiane Reitshammer]<br />
Schnörkellos archaisch<br />
Einer der ersten Keller in der Gasse<br />
wird als Kellermuseum genutzt, wo<br />
sich die Besucher über die harte Arbeit<br />
anno dazumal informieren<br />
können. Obwohl die einzelnen<br />
Bauten von einfacher Architektur<br />
aus Lehmziegeln und -wänden, mit<br />
Hand verputzt und weiß gekalkt, oft<br />
mit grünen oder blauen Türen, ohentlang<br />
der Straße gereihten Keller<br />
aus dem 18. und 19. Jahrhundert,<br />
davon 75 Presshäuser und 25 Vorkappel,<br />
also die Vorräume zur Kellerröhre,<br />
ausmachen. Aufmerksame<br />
TV-Seher können dabei vielleicht<br />
erkennen, dass in der Gasse<br />
Szenen für die Fernsehserie „Julia –<br />
eine ungewöhnliche Frau“ Anfang<br />
der 2000er-Jahre mit Christiane<br />
Hörbiger gedreht wurden.<br />
„Wenn beim Keller eine Tür offen<br />
ist, kann man auch hineingehen<br />
und mit den Leuten etwas trinken“,<br />
sagt sie außerdem. Gepresst –<br />
in kleinen Mengen – wird hier aber<br />
nur noch in sechs Kellern. Die professionelle<br />
Verarbeitung und Lagerung<br />
finden nicht in den oft sehr<br />
tiefliegenden und über viele Stufen<br />
erreichbare Kellerröhren, sondern<br />
eben außerhalb in den modernen<br />
Betrieben statt. Hauptsorten sind<br />
auch hier der Grüne Veltliner nebst<br />
Sauvignon Blanc, Gelbem Muskateller<br />
und Chardonnay sowie Blauem<br />
Portugieser.<br />
ne viele Schnörkel sind, sieht doch<br />
jeder einzelne Keller anders aus.<br />
„Schaut euch die Türen an, die Beschläge,<br />
Griffe und die unterschiedlichen<br />
Muster im Holz, einmal<br />
ist es eine Sonne, eine Raute<br />
oder Sterne.“ Ein perfekter Abschluss<br />
nach der Erkundungstour<br />
ist eine deftige Jause mit Weinverkostung<br />
in einer Laube mit weitem<br />
Blick in die Weinberge.<br />
200 Bilder in der Röhre<br />
Nicht nur die Keller, auch die Kellergassen<br />
sind unterschiedlich. Im<br />
Ort Straning-Grafenberg etwa dominieren<br />
– im Gegensatz zu Zellerndorfs<br />
einstöckigen Gebäuden –<br />
große Keller, schon richtige Häuser,<br />
mit zwei bis drei Geschoßen. Hier<br />
wie dort wurden im oberen Bereich<br />
einst Heu und Stroh gelagert, die<br />
„Schätze“, also der Wein, hingegen<br />
unterirdisch.<br />
Ein außergewöhnlicher Keller<br />
befindet sich in Röschitz. In dem<br />
seit 200 Jahren in der Familie Kornelia<br />
und Ludwig Weber befindlichen<br />
Keller in der Pulkauer Straße<br />
hat einst Urgroßvater Ludwig Weber<br />
begonnen, diverse Motive in<br />
die Lehmwände zu schnitzen. „Er<br />
war Laie, hat sich das selbst erarbeitet<br />
und einfach mit einem Taschenfeitel<br />
begonnen“, erzählt Kornelia<br />
Weber bei einer kurzen Führung.<br />
Etwa 200 Bilder sind zu<br />
bestaunen, Motive aus der griechischen<br />
und römischen Mythologie,<br />
biblische Szenen, Künstler, Politiker,<br />
Adelige, Angehörige und so<br />
weiter. Und jede Generation der<br />
Familie hat bis in die 1980er-Jahre<br />
weiter beigetragen oder die Bilder<br />
zumindest erhalten.<br />
In die Zukunft schauen<br />
Röschitz selbst ist eine hübsche<br />
Marktgemeinde an den Ausläufern<br />
des Manhartsbergs gelegen mit<br />
Schwerpunkt Weinbau und rund 20<br />
Winzern. Der Ort kann auch mit einer<br />
recht schönen historischen Kellergasse,<br />
der Röschitzer Marktweg-<br />
Kellergasse, aufwarten, die viele<br />
Fotomotive bietet, und auch bei<br />
Gelegenheit ein Achterl. Selbst<br />
wenn man nicht gerade danach<br />
sucht, kann es passieren, dass man<br />
bei einem Spaziergang in Räumlichkeiten<br />
gelockt und trinktechnisch<br />
versorgt wird.<br />
Von der historischen Kellergasse<br />
und dabei über drei nebeneinanderliegende<br />
ehemalige Keller führt<br />
seit Kurzem ein öffentlicher Zugang<br />
zum neu gebauten Weingut Gruber<br />
Röschitz. Das traditionsreiche<br />
Weingut mitten im Ort wird seit<br />
2012 von drei Geschwistern, Maria<br />
Wegscheider, Christian und Ewald<br />
Gruber, geführt und hat einen zukunftsweisenden<br />
Standort. Es wurde<br />
„in den Berg hineingegraben“,<br />
wie Maria Wegscheider es beschreibt.<br />
Seit 2013 hat sich das familiäre<br />
Team auf rein biologische<br />
und (seit 2016) biozertifizierte Weine<br />
spezialisiert. Produktion und<br />
Lagerung in diesem Ausmaß brauchen<br />
aber nicht wenig Platz, so kam<br />
der Plan für den nachhaltigen Bau<br />
mit Keller in acht Metern Tiefe,<br />
Lehmputz und Lehmdecke, natürlicher<br />
Kühlung, Fotovoltaikanlage,<br />
begrüntem Dach, hellen Räumen<br />
für den Shop, Verkostungen und<br />
Veranstaltungen.<br />
Was heißt hier Kellerkatze?<br />
Weiter südlich, Richtung Wien,<br />
lockt auch noch die Sitzendorfer<br />
Kellergasse in Hollabrunn. Hier begibt<br />
man sich auf die „Spuren der<br />
Kellerkatze“, auch bei geführten<br />
Spaziergängen auf dem Kellerkatzenweg.<br />
An mehr als 20 Stationen<br />
verraten Tafeln und Installationen<br />
zudem Interessantes über die Kellergasse<br />
und was es mit besagter<br />
Kellerkatze, dem Symbol für den<br />
Weinbau, auf sich hat. Einerseits<br />
lautet die Mär, dass sich Katzen immer<br />
auf das beste Weinfass setzen<br />
sollen, andererseits ist damit der<br />
flaumige grün-schwarze Schimmelpilz<br />
gemeint, der sich in optimalen<br />
Kellertemperaturen und<br />
-verhältnissen bildet. Zumindest,<br />
solang Wein gelagert wird. In den<br />
modernen Unterkünften der Kellergassen<br />
wird natürlich gern darauf<br />
verzichtet.<br />
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R6 REISEN SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024<br />
Naturerlebnis. Glasklare Luft und Knirschen bei jedem Schritt. Der Nationalpark Hohe Tauern lässt sich gemeinsam mit<br />
Rangern besonders intensiv erleben. Denn sie wissen genau, wo man Wildtiere antrifft.<br />
VON ANJA WAGNER<br />
Da ist er – ständig vor uns.<br />
Und so anziehend, dass der<br />
Blick entweder nur auf ihn<br />
gerichtet ist oder nach unten, zu<br />
den Schneeschuhen, damit wir<br />
nicht verkanten. Der Gloßglockner<br />
steht so souverän inmitten der<br />
Bergkulisse des Hochtals hinter der<br />
Kalser Glocknerstraße, dass wir gar<br />
nicht nach den Big Five Ausschau<br />
halten. Eva Oberhauser, gebürtige<br />
Kalserin und Bergwanderführerin<br />
mit jahrzehntelanger Erfahrung im<br />
Gebiet, hebt die Hand. Stopp! Sie<br />
reicht ihr Fernglas. „Schaut’s mal<br />
da oben auf dem Plateau – das ist<br />
eine Teeniegruppe junger Steinböcke<br />
in der Sonne.“ Puuuh, vor lauter<br />
Glockner-Faszination und perfekter<br />
Tarnung der Tiere zwischen Felsen<br />
und Schnee hätten wir sie niemals<br />
bemerkt.<br />
„Im Schnee hebt sich das Fell<br />
des Steinwilds besser vom Hintergrund<br />
ab, es ist einfacher zu entdecken<br />
als im <strong>Sommer</strong> und Herbst“,<br />
erklärt Eva. Außerdem ist es im<br />
Winter auch in tieferen Lagen unterwegs.<br />
Nicht alle fünf der typischen<br />
Bewohner des Nationalparks<br />
Hohe Tauern sind saisonbedingt im<br />
Winter anzutreffen. Das Murmeltier<br />
zum Beispiel hält Winterschlaf.<br />
„Neben Steinbock und Murmeltier<br />
sind ganz typisch Steinadler, Bartgeier<br />
und Gämse“, zählt Eva auf.<br />
Glocknerspur im Ködnitztal<br />
Wir stapfen weiter. Schneeschuhe<br />
sind perfekt, um sich in diesem<br />
späten Winter im Ködnitztal vom<br />
Parkplatz der Mautstraße auf den<br />
Weg Richtung Lucknerhütte<br />
(2241 m) am Fuße des Großglockners<br />
zu machen, umrahmt von den<br />
herrlichen Hohen Tauern, der<br />
Glocknergruppe (wieder geöffnet<br />
ab Anfang Juni). Eva hat inzwischen<br />
wieder die Steinböcke im Auge und<br />
entdeckt eine Gruppe älterer Tiere.<br />
„Die Gruppen messen sich immer<br />
wieder in Kämpfen, sie stoßen sich<br />
sprichwörtlich dabei die Hörner<br />
ab.“ Lange ausgerottet, kehrte der<br />
Alpensteinbock 1960 erst durch<br />
Wiederansiedlungsprojekte in diesen<br />
Lebensraum zurück: der König<br />
und sein Thron.<br />
Um ihn zu sichten, muss man<br />
nur der „Glocknerspur“ folgen, einem<br />
Themenweg, der diese urtümliche<br />
Hochgebirgslandschaft in<br />
zwölf Stationen erklärt, die vom<br />
ewigen Eis über schroffe Kämme<br />
und Grate bis zu sanften Almwiesen<br />
und lichten Bergwäldern reicht.<br />
Die Stille hören. Pause machen.<br />
Durchschnaufen. Weil es so viel zu<br />
sehen gibt am Talende, stehen weniger<br />
das Wandern und Kilometeroder<br />
Höhenmeter-Machen im Vordergrund,<br />
sondern das Schauen,<br />
Wandern und schauen,<br />
wer da oben wohnt<br />
HOHE TAUERN RUNDUM<br />
NP Hohe Tauern: größtes Schutzgebiet<br />
des Alpenraums, verteilt auf Salzburg,<br />
Kärnten, Osttirol.<br />
Touren: z. B. Seebachtal und Ködnitztal;<br />
nationalpark-hohetauern.at<br />
NP-Zentrum: bios-mallnitz.at<br />
Übernachten: Hotel Hinteregger in<br />
Matrei, hotelhinteregger.at; Landgut<br />
Moserhof in Penk, landgut-moserhof.at<br />
Compliance: Die Reise erfolgte auf<br />
Einladung von Kärnten Werbung und<br />
TVB Osttirol.<br />
Staunen, Beobachten. „Denn in<br />
den Höhen der Berge entleert sich<br />
die Seele von der Hektik des Alltags“,<br />
heißt es auf dem Themenweg.<br />
Ein tiefer Atemzug, ein Nicken –<br />
und wie! Auch hier oben ist die Natur<br />
für Überraschungen gut: Es gibt<br />
hier oben sogar ein weißes Reh!<br />
Wer geduldig ist, hat vielleicht<br />
Glück und entdeckt es. „Schneehühner<br />
und Schneehasen sind hier<br />
ebenso unterwegs“, sagt Eva. Das<br />
Ködnitztal ist ein Wildtiertal und<br />
die Chance, einige davon anzutreffen,<br />
ist mit erfahrenen Nationalpark-Rangern<br />
oder Bergwanderführern<br />
groß.<br />
„Es ist immer das Einfache, das<br />
Natürliche so atemberaubend, dass<br />
uns die Worte fehlen.“ So formulie-<br />
Das Seebachtal ist<br />
eines der schönsten<br />
Hochgebirgstäler<br />
der Hohen<br />
Tauern. Marco<br />
Schiefer vom<br />
Nationalpark Hohe<br />
Tauern zeigt, wohin<br />
sich ein Blick lohnt.<br />
Unten: tradiert wie<br />
modern, Hotel<br />
Hinteregger mitten<br />
in Matrei. [Anja Wagner]<br />
ren die Natur- und Gastfreunde Katharina<br />
und Bernd Hradecky die<br />
Philosophie ihres Hotels Hinteregger<br />
in Matrei in Osttirol, einer guten<br />
Basis für Bergweltausflüge. Der<br />
Hinteregger Kogel, ein markanter<br />
Gipfel oberhalb von Matrei, ist namensgebender<br />
Hausberg. Und dort<br />
oben haben die Vorfahren von<br />
Gastgeberin Katharina bis zum 16.<br />
Jahrhundert eine Alm bewirtschaftet.<br />
„Das heutige Hotel hat meine<br />
Urgroßmutter 1903 erworben,<br />
knapp 80 Jahre vor der Gründung<br />
des Nationalparks.“ Manches ist anders,<br />
vieles erhalten: Das Haus wird<br />
– mittlerweile in vierter Generation<br />
– von einer Frau geführt. Wo es zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts lediglich<br />
ein „schönes Zimmer“ und<br />
Strohsäcke als Beherbergung zu<br />
mieten gab, erwarten den Gast<br />
heute verschiedene, moderne Zimmer.<br />
Die Verwandlung durch Architekten<br />
ist eine Erfolgsgeschichte für<br />
das Haus im Ortszentrum.<br />
Im Seebachtal bei Mallnitz<br />
Das Gefühl, wenn die Tradition auf<br />
das Moderne trifft, haben wir auch<br />
im Oberkärntner Landgut Moserhof<br />
in Penk – einem Mikrokosmos<br />
für sich direkt an der Möll. In 15.<br />
Generation leben, lieben und leiten<br />
Gerhild und Heinz Hartweger das<br />
Chaletdorf mit Holzhäusern samt<br />
Kachelofen, Schlafzimmer mit Panoramafenster<br />
und Sauna. Und haben<br />
immer Ideen im Kopf: Ein paar<br />
Meter über die hoteleigene Möllbrücke<br />
und durch den eigenen<br />
Wald steht jetzt das Kleingut Moserhof.<br />
Ganz allein, ganz ruhig, mit<br />
Hühnern, Ziegen und Alpakas (auf<br />
Wunsch) und Badeteich. „Mit Ressourcen<br />
leidenschaftlich umzugehen<br />
ist unser Ziel“, betont Gerhild.<br />
Tiere und Menschen waren und<br />
sind Teil des Nationalparks Hohe<br />
Tauern. Dort Bartgeier zu entdecken<br />
verdanken wir dem Tourguide<br />
Marco Schiefer. Im richtigen Moment<br />
hat er den sensiblen Vogel auf<br />
einer Tour durchs Seebachtal bei<br />
Mallnitz in Oberkärnten entdeckt.<br />
Sofort versuchen wir, ihn mit dem<br />
Fernglas zu erfassen. Und da: Majestätisch<br />
und souverän segelt er an<br />
der Felswand entlang und verschwindet<br />
wieder in den Bäumen.<br />
Dass Bartgeier Knochenfresser<br />
sind, erklärte Marco zuvor im Nationalparkzentrum<br />
in Mallnitz. Bis<br />
zu 25 Zentimeter lange Knochen<br />
nutzen sie dank starker Magensäure<br />
als Nahrung. „Als Aasfresser<br />
sucht er Fallwild und verwertet die<br />
übrig bleibenden Knochen. Sind<br />
sie zu groß, wirft er sie aus großer<br />
Höhe ab, bis sie auf ein passendes<br />
Maß zerkleinert sind.“<br />
Bartgeier in steilen Flanken<br />
Die flache Runde durch das Seebachtal<br />
ist eine zeitgeschichtliche<br />
Reise, denn die Gletscher von einst<br />
haben dieses typische Trogtal mit<br />
flachem Talboden – deshalb leicht<br />
zu begehen – und steil aufragenden<br />
Felswänden geformt. In diesen<br />
Wänden legen Bartgeier in der Fortpflanzungszeit<br />
einen Horst an, ein<br />
Nest. Die Brutpflege ist genau getaktet:<br />
„Ziemlich genau alle 70 Minuten<br />
wechselt das Paar sich damit<br />
ab.“ Nach rund 55 Tagen schlüpft<br />
das Jungtier. So einfach ist es jedoch<br />
oft nicht, erklärt Marco. „Bartgeier<br />
reagieren sehr empfindlich<br />
auf Störungen von außen, und<br />
schnell verlässt das Elternpaar<br />
dann den Horst und das Jungtier.“<br />
Der Spagat zwischen Naturund<br />
Kulturlandschaft, zwischen<br />
Schutzgebiet und menschlich genutzten<br />
Bereichen, ist und bleibt<br />
das Anliegen des Nationalparks<br />
Hohe Tauern. Wie das gelingt, zeigt<br />
eine Führung durch das Bios-Nationalparkzentrum<br />
in Mallnitz, ein<br />
idealer Einstieg. In „Rangerlabs“,<br />
Forscherwerkstätten für Kinder,<br />
heißt es „von der Natur lernen“. Und<br />
ganz ehrlich: Das so aufbereitete<br />
Wissen zu Klima, Kräutern und der<br />
Inspiration Natur macht auch uns<br />
große Freude. „Draußen“ kommt<br />
so nach drinnen – und mit bewusster<br />
Wahrnehmung geht es dann<br />
wieder raus. Angreifen und begreifen.<br />
Und sich beim Wandern überraschen<br />
lassen. Denn es besteht die<br />
Chance, den im Seebachtal geschlüpften<br />
Junggeier zu sichten.<br />
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Avignon
SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024 REISEN R7<br />
Wandeln unter einem Toblerone-Gipfel<br />
Schweiz. Einst über Jahrhunderte abgeschieden und ohne Zugang, fließen nun Milch und Elektrizität ins Tal, sprudelt<br />
reich das Mineralwasser und bringt eine Therme Architekturreisende nach Vals in Graubünden.<br />
VON CAROLYN MARTIN<br />
Eine Eiszapfenfelswand,<br />
schau nur, da oben! Weiter<br />
aufsteigend durch den<br />
Schnee öffnet sich das Bild ins<br />
Grünblau, Wasser, zum Stillleben<br />
gefroren: Klirrend hell das Türkis!<br />
Darüber liegen alle Farben von<br />
Winterblau. Die dicke Eisschicht<br />
kratzt an schroffen Felswänden.<br />
Grönland, würde man meinen,<br />
oder die eisigen Weiten hoch oben<br />
im Norden Norwegens, die Fjorde<br />
von Narvik oder Tromsø. Weder<br />
noch und nein. Der mittig sitzende<br />
Gipfel des Bergpanoramas gibt einen<br />
Hinweis, einen süßen: Er ragt<br />
in der Form eines Toblerone-Gipfels<br />
in den klaren Winterhimmel.<br />
Hier oben erstreckt sich Graubünden<br />
als alpines Gipfelland, erheben<br />
sich Fanellhorn und Frunthorn auf<br />
mehr als dreitausend Metern und<br />
das Rheinwaldhorn als höchste<br />
Spitze der Adula-Gruppe.<br />
Überirdisch schön ist der Anblick.<br />
Und der Pyramidengipfel<br />
mittig vor uns ist das Zervreilahorn,<br />
von den Einheimischen wie der<br />
Reiseliteratur Bündner Matterhorn<br />
genannt. Darunter spiegeln sich die<br />
Bergmassive auf dem zugefrorenen<br />
Zervreilasee. Der See trägt den Namen<br />
des Dorfs, das unterging, als er<br />
1957 aufgestaut wurde.<br />
Strom vom Zervreila<br />
Es kracht im Eis, tief und naturgewaltig.<br />
Grollend werfen die Felswände<br />
das Echo zurück auf den gefrorenen<br />
Grund, wo die rumpelnden<br />
Töne immer weiter tanzen, bis<br />
an das nicht sichtbare Ende der Eisdecke.<br />
Der See streckt sich ganz<br />
schön lang, wie ein dicker Pottwal.<br />
Von Kopf bis Schwanzflosse misst<br />
er vier Kilometer und fasst dabei<br />
über 100 Millionen Kubikmeter<br />
Wasser. Eine gigantische Bogengewichtsmauer<br />
von einem halben Kilometer<br />
hält den See zurück. Auf<br />
der Kronenlänge kann man bis auf<br />
die andere Seite hinüberspazieren.<br />
Unten, im Felseinschnitt, da<br />
liegt der Ort Vals, fast winzig wirkend.<br />
Der Zervreila hier oben<br />
macht da unten im Tal die Häuser<br />
warm. Die Gemeinde Vals bezieht<br />
ihre Elektrizität vom Stausee; sie<br />
hält selbst Aktien am Kraftwerk.<br />
Von der Staumauer absteigend<br />
geht’s wieder zurück auf den Weg<br />
bis zur oberen Busstation. Aus dem<br />
kleinen Gemeindebus steigen gerade<br />
ein paar Skifahrer aus. Mit uns<br />
will auch eine Rodelfamilie wieder<br />
retour ins Tal. Abfahrt! Eiszapfenwände<br />
gehen über in verschneite<br />
Schaut das nicht nach einem Toblerone-Gipfel aus? Das Zervreilahorn hat die perfekte Pyramidenform. Zumindest vom Zervreila-Stausee aus. [Tom Busch]<br />
Nadelwaldhänge. Das Radio jodelt<br />
fröhlich in Schwyzerdütsch. Kurz<br />
vor dem Ort bremst der Bus. Ein<br />
Tunnel.<br />
Einspuriger Tunnel<br />
Das rote Licht am Eingang verlangt<br />
zu warten. Das kann bis zu zwanzig<br />
Minuten dauern, informiert das<br />
Schild daneben. Aus der Röhre<br />
kann jeder Art Gegenverkehr kommen.<br />
Winterwanderer oder Waldarbeiter,<br />
ein Schlittengeschwader<br />
oder vielleicht ein Hirsch? Aus dem<br />
Tunnel kommt ein Wandersmann,<br />
klack-klack tönen seine Wanderstöcke.<br />
Die rote Ampel wechselt auf<br />
Grün, und nun fahren wir in die<br />
Felsröhre ein. Über einen Kilometer<br />
geht es darin bergab. Als sich die<br />
Röhre ins Licht öffnet, kommen<br />
bald die ersten Häuser von Vals in<br />
den Blick.<br />
Der knapp unter tausend Einwohner<br />
zählende Ort wird von zwei<br />
Schluchten von der Außenwelt abgeschnitten.<br />
Nur eine Straße am<br />
Berghang führt ins Tal. Vals wirkt<br />
beschaulich und ruhig. Um den<br />
Dorfplatz liegen ein paar Holzgehöfte<br />
verstreut. Das Hausnummer<br />
136 weist das älteste Haus von 1658<br />
aus. „Wir sind Nachkommen von<br />
Oberwallisern, die ab dem 13. Jahrhundert<br />
in die höchstgelegenen Täler<br />
Graubündens eingewandert<br />
sind“, erzählt Phillipp Vieli, den wir<br />
am Dorfplatz treffen. „Unsere Vorfahren,<br />
zuvor ausgewandert nach<br />
Italien, kamen zurück“, schildert er,<br />
„es war ihnen dort wohl zu flach.“<br />
Man muss wissen: Vals liegt<br />
hoch oben, auf einer Seehöhe von<br />
1250 Metern. Eine deutsche<br />
Sprachinsel mitten in der rätoromanischen<br />
Val Lumnezia: „Wir<br />
Walser betrieben Selbstversorgung.<br />
Damals musste man mit Maultieren<br />
fünf Stunden über den Berg<br />
wandern, nur um das Nötigste zu<br />
holen.“ Ohne einen Zugang ins Tal<br />
machte sich wohl auch die Reformation<br />
nicht auf den mühsamen<br />
Weg, damit blieb Vals katholisch.<br />
Bis 1870 herrschte sogar ein Heiratsverbot<br />
für bestimmte Gruppen.<br />
„Es war tabu, dass ein Rätoromane<br />
bei uns Walsern einheiratete“, und<br />
er fügt an: wegen des Erbes. „Wir<br />
sind lang unter uns gewesen, noch<br />
bis 1883.“ Dann aber wurde die<br />
Straße gebaut.<br />
Architektur-Oberliga<br />
Heute ist der winzig wirkende Ort<br />
in Fläche gerechnet ein riesiger:<br />
Die Gemeinde ist so groß wie ein<br />
Graubünden naheliegendes Fürstentum.<br />
Und wie im reichen Liechtenstein<br />
fließen nun auch in Vals<br />
sprichwörtlich Milch und Honig<br />
ins Tal – die Milch tatsächlich von<br />
der Alp durch ein Rohr in zwanzig<br />
Minuten direkt in die Käserei. Dazu<br />
füllt das Valser, der Schweiz bekanntestes<br />
Mineralwasser, den Gemeindetopf.<br />
Und den redensartlichen<br />
Honig bringt der Tourismus<br />
durch die hochgelegenen Skigebiete,<br />
die hinten im Ort beginnen, wo<br />
keine Straße mehr weiterführt und<br />
bis auf den 2900 Meter hohen<br />
Dachberg reichen. Dazu locken die<br />
herrlichen Panoramawege hinauf<br />
nach Gadastatt, Leis oder bis zum<br />
Zervreila.<br />
Noch mehr kostbares Gold<br />
sprudelt in Vals: Hier steht eine<br />
Therme von Weltruf. Spektakulär in<br />
den Berg gesetzt wurde sie vom<br />
Schweizer Architekten Peter Zumthor.<br />
Dazu kamen weitere Architekten<br />
von Weltrang nach Vals, um zu<br />
planen und zu bauen: Tadao Ando,<br />
ebenso wie Zumthor Träger des<br />
VALS, GRAUBÜNDEN<br />
Unterwegs im Ort: Führung mit ortskundigen<br />
Valsern durch den Ort, Visit<br />
Vals, www.vals.ch.<br />
Übernachten: 7132 Hotel & Therme<br />
Vals, mit House of Architects,<br />
www.7132.com.<br />
Einkehren: Wirtshaus Ganni: Käsefondue<br />
und Schweizer Schmankerln in der<br />
Bergsiedlung Leis oberhalb von Vals,<br />
www.ganni.ch.<br />
Infos: www.graubuenden.ch<br />
Compliance-Hinw.: Die Reise erfolgte<br />
auf Einladung von Graubünden Ferien.<br />
Pritzker-Preises, brachte etwa Teehaus-Ästhetik<br />
in die Bündner Abgeschiedenheit,<br />
und Kengo Kuma,<br />
der Japans Pavillon für Venedigs<br />
Biennale gestaltete oder das Olympiastadion<br />
in Tokio plante, designte<br />
für das Thermenhotel Zimmer zu<br />
Eichenholzkokons. Diese Architektur<br />
bringt die Welt in das Tal. Wobei<br />
das Wasser der Thermalquelle, der<br />
St. Peterquelle, selbst berühmt ist:<br />
Es ist bereits zum Verkosten zur<br />
Weltausstellung 1873 nach Wien<br />
gereist.<br />
Zum Finale Käsefondue<br />
Das Authentische liegt so nah. Winterwandert<br />
man die Hänge hinauf,<br />
nach Leis, überrascht der kleine<br />
Weiler mit seinen urigen Häusern<br />
und dem weiten Blick auf Vals. Wer<br />
mag, nimmt die Gondelbahn hinauf.<br />
Wie der Weg zu Fuß ist auch<br />
die bequeme Fahrt kostenfrei.<br />
Oben heizt man beim Wirt<br />
schon den Ofen an. Claudio hat das<br />
Beste aus zwei Berufen gemacht,<br />
aus dem Käser und aus dem Koch,<br />
und serviert Valser Käsefondue, mit<br />
Speck, Pilzen und Büdner Fleisch<br />
zum Eintauchen. Dampfend noch<br />
kommt es auf den gedeckten Tisch.<br />
Die Völlerei beschließt ein süßer<br />
Ganni-Coup mit einem Schokoladeneisgupf<br />
– aufragend wie der<br />
Toblerone-Gipfel hoch über dem<br />
gefrorenen Zervreilasee.<br />
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NACHRICHTEN<br />
Irland: Event-Woche<br />
um St. Patrick’s Day<br />
Für Irland ist der 17. März ein<br />
wichtiger Feiertag: St. Patrick’s<br />
Day. Längst wird er weltweit gefeiert.<br />
Auch in Österreich, wo<br />
mehr als 2000 irische Landsleute<br />
leben. Aus diesem Grund<br />
stellt die Tourismusorganisation<br />
Tourism Ireland gemeinsam mit<br />
einigen Mitstreitern seine erste<br />
„Irland-Woche“ auf die Beine.<br />
Vom 9. bis 17. März vermitteln<br />
Veranstaltungen irisches Lebensgefühl:<br />
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Einblick in gälische Traditionen,<br />
Bräuche und Eigenheiten<br />
bieten. Ein paar Tipps: das<br />
Theaterstück „Faith Healer“ von<br />
Brian Friel im Theater im Café<br />
Prückel in Wien, die TV-Sendung<br />
„Silvia kocht“ mit irischer<br />
Küche. Und am 16. März startet<br />
um elf Uhr auf der Freyung die<br />
St. Patrick’s Day Parade.<br />
Programm: www.ireland.com<br />
Dänemark: Neuer Dark<br />
Sky Park an Nordsee<br />
Je dunkler, desto besser – so wie<br />
an der dänischen Nordseeküste<br />
am Vogelfelsen Bulbjerg bei Lild<br />
Strand. Die Abwesenheit von<br />
größeren Lichteinflüssen prädestiniert<br />
die Gegend zu einem<br />
sogenannten Dark Sky Park. Am<br />
nächtlichen Firmament lassen<br />
sich über der 47 Meter hohen<br />
„Schulter Jütlands“ mehr als<br />
3000 Sterne, Planeten und die<br />
Milchstraße erkennen. Nur zum<br />
Vergleich: In einer Agglomeration<br />
sind es wegen der Lichtverschmutzung<br />
nur etwa 20 bis<br />
30 Sterne.<br />
www.visitnordvestkysten.de<br />
„Ich danke der<br />
Academy und der<br />
Frau Professor …“<br />
USA. Los Angeles für Filmfans: Von der „Oscar<br />
Experience“ im Academy Museum über einen<br />
Besuch beim DeLorean bis zum Walk of Fame.<br />
VON SABINE MEZLER-ANDELBERG<br />
Ich danke der Academy, meinen<br />
Eltern und der Resi-Tant, die<br />
mich immer darin bestärkt hat,<br />
meinem Traum zu folgen. Der Frau<br />
Professor Jurlicek, die in mir die<br />
Liebe zum Film geweckt hat. Und<br />
vor allem Dir, Tobias, weil Du immer<br />
an mich geglaubt und mich zu<br />
jedem Vorsprechen begleitet hast,<br />
ganz egal wie klein die Rolle war.<br />
Außerdem unseren Produzenten,<br />
ohne die das alles nie möglich gewesen<br />
wäre, meiner wunderbaren<br />
Maskenbildnerin und dem ganzen<br />
Team …“ An dieser Stelle ertönt aus<br />
dem Hintergrund leise anschwellend<br />
die Melodie „Too long“ von<br />
Bill Ross, die auch diesen Sonntagabend<br />
dann zu hören sein wird,<br />
wenn ein Oscar-Gewinner seine<br />
Redezeit überschreitet. Eine Peinlichkeit,<br />
die wohl den meisten<br />
Menschen ihr Leben lang verwehrt<br />
bleiben wird. Denn die große Pose<br />
mit der kleinen Statue war bisher<br />
einem sehr, sehr überschaubaren<br />
Kreis von nicht viel mehr als 3100<br />
Menschen vorbehalten.<br />
Seit knapp drei Jahren haben<br />
jetzt aber auch einfache Filmenthusiasten<br />
die Möglichkeit, gegen<br />
ein nicht einmal allzu großes<br />
Salär die berühmten Worte „I wanna<br />
thank my …“ von der großen<br />
Bühne mit dem Oscar im Hintergrund<br />
in die Kamera zu hauchen,<br />
nachdem die magische Phrase<br />
„And the Oscar goes to“ gefolgt vom<br />
eigenen Namen ertönt ist. Und<br />
dann wahlweise auf der berühmten<br />
roten Treppe einen klassischen<br />
Jennifer-Lawrence hinzulegen, hinaufzuhüpfen<br />
wie Roberto Benigni<br />
oder elegant-ergriffen zu schreiten.<br />
„The Oscar Experience“ nennt<br />
sich das Angebot, das das 2021 eröffnete<br />
Academy Museum of<br />
Motion Pictures auf dem Wilshire<br />
Boulevard in Los Angeles anbietet.<br />
Um zusätzliche 15 US-Dollar können<br />
die Museumsbesucher mittels<br />
Simulation ihre ganz persönlichen<br />
Fifteen Minutes of Fame erleben.<br />
Um das inkludierte Video umgehend<br />
zu posten.<br />
Von Schattenspielen zum Film<br />
Auch ohne eigenes Oscar-Video ist<br />
ein Besuch für Fans des US-Kinos<br />
und der Academy Awards interessant.<br />
Das größte Museum der USA,<br />
das sich den Künsten, Wissenschaften<br />
und Künstlern des Filmschaffens<br />
widmet, beschäftigt sich auf<br />
drei Stockwerken des vom Architekten<br />
Renzo Piano Anfang der<br />
Alle Kameras sind am 10. März auf Hollywood gerichtet: Wer sind die nächsten<br />
2020er adaptierten einstigen May-<br />
Gebäudes mit der Geschichte und<br />
den Geschichten des Films. Wofür<br />
sich die Akademie an mehr als 13<br />
Millionen Artefakten in ihrer<br />
Sammlung bedient – und oft Leihgaben<br />
von Größen der Filmindustrie<br />
bekommt. So finden sich hier<br />
Kostüme, Manuskripte, Fotos, Requisiten<br />
und Storyboards, schwebt<br />
der „Weiße Hai“ über dem Stiegenaufgang<br />
und gehört der „echte“ E.T.<br />
genauso zum Programm wie Dorothys<br />
rote Schuhe aus dem „Wizzard<br />
of Oz“. Auch weniger spektakuläre<br />
Zeitzeugen wie etwa jene mechanische<br />
Schreibmaschine, auf der<br />
einst „Psycho“ getippt wurde, sind<br />
hier zu sehen.<br />
Außerdem lässt sich hier der<br />
technische Weg zur Cinematografie<br />
beschreiten: von Schattenspielen<br />
über Peepshows, Laternenzauber,<br />
Zoetrope und Praxinoskope bis<br />
zum Kinematografen Lumières,<br />
dem weltweit ersten erfolgreichen<br />
Filmprojektor, sieht man hier, wie<br />
die Bilder laufen lernten. Neben<br />
diesen beiden Dauerausstellungen<br />
gibt es regelmäßige Sonderschauen.<br />
Ehe man den Tempel der Filmgeschichte<br />
verlässt, lohnt sich noch<br />
ein Abstecher in den Museumsshop,<br />
denn ein Kochbuch der Familie<br />
Corleone aus dem „Paten“<br />
oder ein „Trying to Phone Home“-Shirt<br />
können doch mehr als<br />
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Studenza(Buchungscode<br />
„Die Presse“)<br />
Kontakt:<br />
Hotel Warmbaderhof*****<br />
Kadischenallee 22–24<br />
9504 Warmbad-Villach<br />
Tel.:+43 4242 3001-10<br />
reservierung@warmbad.at<br />
www.warmbad.com
SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024 REISEN R9<br />
ITALIEN-TIPPS<br />
Oscar-Gewinner? [Reuters/Mike Blake]<br />
der herkömmliche Kühlschrankmagnet<br />
aus vergleichbaren Shops.<br />
Filmautos ganz nah<br />
Weit hat es der Film-Aficionado<br />
nach dem Verlassen des Museums<br />
nicht – zumindest nicht der autoaffine.<br />
Buchstäblich einmal über die<br />
Straße, und schon steht man vor<br />
dem Eingang zum Petersen-Automobil-Museum,<br />
das nicht nur<br />
Film-, sondern auch Architekturfans<br />
anlockt. Denn die spektakuläre<br />
Fassade des 2015 eröffneten Automuseums<br />
besteht aus 100 Tonnen<br />
glänzender, silberner und roter<br />
Wellen rostfreien Stahls, die vom<br />
US-Architekturbüro Kohn Pedersen<br />
Fox (dessen Präsident und<br />
Könnte man im Academy Museum of Motion Pictures (r.) erstehen: Kochbuch der Familie Corleone. [SMA, Academy Museum Foundation]<br />
Chefdesigner James von Klemperer<br />
übrigens einen österreichischen<br />
Pass hat) designt wurden. Dahinter<br />
befinden sich 10.000 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche, auf der sich jeweils<br />
150 Kraftfahrzeuge von den<br />
insgesamt 300 Exponaten der<br />
Sammlung befinden.<br />
Ghostbusters bis Gatsby<br />
Was das mit der Filmindustrie zu<br />
tun hat? Eine ganze Menge, wenn<br />
man etwa das Batmobil aus der Nähe<br />
sehen will. Das glänzende<br />
schwarze Schmuckstück hier ist eines<br />
von nur fünf Modellen, in dem<br />
Michael Keaton 1989 am Steuer<br />
saß. Um die sechs Meter lang und<br />
auf der Plattform eines Chevrolet<br />
Impala von 1967 gebaut, verdankt<br />
das Glanzstück der Dauerausstellung<br />
seine martialische Anmutung<br />
unter anderem Jet-Antrieben von<br />
Rolls-Royce und Elementen eines<br />
englischen Harrier-Kampfflugzeugs,<br />
dessen Turbine für die charakteristische<br />
Nase sorgt.<br />
Ganz und gar nicht martialisch,<br />
sondern aus heutiger Sicht liebenswert<br />
altmodisch wirkt dagegen das<br />
zweite Top-Modell im Hause Petersen:<br />
der DeLorean. Also der DeLorean,<br />
der in der „Zurück in die Zukunft“-Serie<br />
in den 1980ern für den<br />
mehr oder weniger verlässlichen<br />
Transport durch die Jahre sorgte<br />
und im echten Leben ein 1981er<br />
DeLorean DMC war. In der Ausstellung<br />
findet sich eine der drei „Time<br />
Machines“, die nach 25 Jahren in<br />
den Universal Studios aufwendig<br />
restauriert wurden und jetzt hier in<br />
passender Gesellschaft mit anderen<br />
Kraftfahrzeugen ihren Lebensabend<br />
verbringen, die ebenfalls<br />
Filmstars waren. Etwa der Cadillac<br />
Miller Meteor, der als Ecto-1 in den<br />
„Ghostbusters“-Filmen berühmt<br />
wurde; die 1933er-Auburn-Speedster-Replika,<br />
die in „The Great Gatsby“<br />
vorfuhr; der nachtblaue Lexus<br />
LC 500 aus „Black Panther“ oder die<br />
Motorräder aus „Terminator Salvation“<br />
und „Men in Black 3“. Die Herzen<br />
von Serien- und Fernsehfans<br />
erwärmt dagegen vor allem der rotweiße<br />
1976er Ford Gran Torino, mit<br />
UND NACH DEN OSCARS<br />
Academy Museum: Für die Oscar<br />
Experience muss ein Slot reserviert<br />
werden, was man am besten gleich<br />
beim Ticketkauf tut.<br />
www.academymuseum.org<br />
Petersen Automotive Museum: 300<br />
Exponate, www.petersen.org<br />
Universal Studios: Für den Besuch<br />
sollte man einiges an Zeit einplanen.<br />
www.universalstudioshollywood.com<br />
dem einst Starsky und Hutch die<br />
fiktionale „Bay City“ aka Los Angeles<br />
unsicher gemacht haben.<br />
Klassiker mit neuem Programm<br />
Für Filmfans, die das erste Mal in<br />
„Tinseltown“ sind, wie die Stadt<br />
nach dem englischen Wort für Lametta<br />
auch genannt wird, gehören<br />
neben den beiden Museen drei<br />
Klassiker zum Pflichtprogramm:<br />
das Hollywood-Zeichen, der Walk<br />
of Fame und die Universal Studios.<br />
In Letzteren können Besucher bei<br />
der Studiotour unter anderem den<br />
Weißen Hai, der im Academy Museum<br />
im Stiegenhaus hängt, in seinem<br />
natürlichen (Studio-)Habitat<br />
bewundern und den DeLorean aus<br />
dem Petersen-Museum im Einsatz.<br />
Es gibt noch einen neuen Bereich,<br />
die Super Nintendo World, die sich<br />
mit Fahrgeschäften und interaktiven<br />
Bereichen weniger an Film- als<br />
an Spielefans richtet.<br />
Und am Walk of Fame haben<br />
sich schon immer die Geister geschieden:<br />
Während sich die einen<br />
am Ziel fühlen, endlich zwischen<br />
all den Sternen der Hollywood-<br />
Größen herumzuflanieren, tun sich<br />
die anderen schwer damit festzustellen,<br />
dass auch Hollywood im<br />
richtigen Leben weit weniger glamourös<br />
ist als in den Filmen …<br />
Unterwegs in Gorizia:<br />
Geschichte und Grenze<br />
Zusammen mit ihrer slowenischen<br />
Nachbarstadt Nova Gorica<br />
wird das friulanische Gorizia<br />
2025 Kulturhauptstadt Europas<br />
sein. Doch schon heuer lässt<br />
sich tiefer in die geteilte Stadt<br />
eintauchen: Mit thematischen<br />
Führungen etwa zu „den Atmosphären<br />
von Gorizia“ (ab<br />
16. März). Die Tour führt zu den<br />
wichtigsten Orten, durch die<br />
habsburgische Vergangenheit,<br />
den Hügel mit dem Burgdorf,<br />
wo man einen Rundumblick auf<br />
das Collio, das Brda-Gebiet und<br />
den Isonzo hat. Eine andere<br />
Tour befasst sich wiederum mit<br />
der Zeit, als Gorizia 1947 durch<br />
eine Mauer geteilt wurde. Hier<br />
erfährt man, was eine Prepusnica<br />
war, wie Waren über die<br />
Grenze geschmuggelt wurden<br />
und was an einem „Besensonntag“<br />
passiert ist.<br />
www.turismofvg.it<br />
Unterwegs in Lignano:<br />
Blumen und Boote<br />
Die Frühlingssaison nimmt<br />
schon langsam Anlauf an der<br />
Oberen Adria. In Lignano Sabbiadoro<br />
etwa hat sie bereits mit<br />
dem traditionellen Muschelfest<br />
gestartet. Folgt die „Lignano<br />
Boat Show“ an den beiden kommenden<br />
Wochenenden, eine<br />
bekannte Messe für Kleinschifffahrt<br />
mit vielen Ausstellern vom<br />
Boot bis zum Equipment. Um<br />
den 20. April zeigt sich der beliebte<br />
Badeort in voller Blüte<br />
beim Festival Lignano in fiore.<br />
Mehr Termine:<br />
www.lignanosabbiadoro.it
R10 REISEN SAMSTAG, 9. MÄRZ 2024<br />
REISETIPP der Woche<br />
TÜRKEI<br />
Ephesos –Troja –Istanbul<br />
ANZEIGE<br />
TERMINE &PREISE<br />
28. 03. –06. 04. 2024 p.P. 1470€<br />
16. 05. –25. 05. 2024 p.P. 1470€<br />
12. 09. –21. 09. 2024 p.P. 1470€<br />
Einzelzimmerzuschlag 350 €<br />
Ausflug Prinzeninsel (min. 10): 50 €<br />
Kleingruppenzuschlag 85 €<br />
Buchungscode [PADBTU24]<br />
INKLUDIERTE LEISTUNGEN<br />
• Flüge Wien –Izmir /Istanbul –<br />
Wien; Gebühren (dzt. €160,-)<br />
• Transfers/Rundreise in einem<br />
modernen Bus mit Klimaanlage<br />
• 9Üin Hotels der 4*-Kategorie<br />
• 9x Frühstück, 9x Abendessen<br />
• Besichtigungen/Eintritte: Apollotempel/Didyma,<br />
Archäologischer<br />
Park Aphrodisias, Ephesos,<br />
Priene, Milet, Sinterterrassen/<br />
Pamukkale, Archäologischer<br />
Park Assos und Troja, Hagia<br />
Sophia und Archäologisches<br />
Museum/Istanbul<br />
• Sonderführung in Ephesos<br />
• Qualifizierte Studienreiseleitung:<br />
Dr. Feridun Kaya (Althistoriker)<br />
(Änderungen vorbehalten!)<br />
REISEVERLAUF<br />
1. Tag: Wien –Izmir –Kuşadası<br />
2. Tag: Ausflug Priene, Milet,<br />
Didyma<br />
3. Tag: Ephesos<br />
4. Tag: Kuşadası –Aphrodisias –<br />
Pamukkale<br />
5. Tag: Pamukkale –Sardes<br />
6. Tag: Pergamon –Assos<br />
7. Tag: Troja –Bursa<br />
8. Tag: Bursa –Istanbul<br />
9. Tag: Highlights von Istanbul<br />
10. Tag: Istanbul –Wien<br />
Aufden Spuren der Antike<br />
Die Westtürkei ist seitder Antike<br />
Brücke zwischen Orient<br />
und Okzident. VonKuşadası<br />
aus entdecken Sie die großen<br />
Klassiker wieMilet, den Apollotempel<br />
vonDidyma und das sagenhafte<br />
Ephesos. Dann über Pamukkale<br />
und Pergamon zum Höhepunkt<br />
Troja, jene Wiege antiker Kulturen,<br />
deren Schätze von Heinrich Schliemann<br />
entdeckt wurden. Die Reise<br />
endet mit einem kurzen Blick auf<br />
Istanbul, auf antike Bauten und<br />
prachtvolle islamische Moscheen.<br />
Auf dem Programm steht auch<br />
ein Besuch der antiken Stadt Priene,<br />
deren Philosophenschule bereits<br />
von Platon gerühmt wurde.<br />
Die Stadt wurde weitgehend verschüttet<br />
–und damit zueiner archäologischen<br />
Kostbarkeit; denn<br />
nirgendwo sonst im Westen Kleinasiens<br />
kann man den klassischen<br />
griechischen Städtebau besser studieren.<br />
Eine der nächsten Etappen<br />
führt Sie in die antike Weltstadt<br />
Ephesos. Ephesos war eine der bedeutendsten<br />
und mit mehr als<br />
200.000 Einwohnern eine der größten<br />
Städte des Römischen Reiches<br />
und Sitz des Statthalters der Provinz<br />
Asia.<br />
In Troja führt ein Rundgang<br />
durch zehn „Kulturstufen“, unter<br />
anderem aus der Bronzezeit, der<br />
hellenistischen und der römischen<br />
Zeit. An Homers großartiges Epos<br />
„Ilias“erinnern heutekeine Paläste<br />
mehr, aber die Ruinen zeugen von<br />
einer wohlhabenden Stadt.<br />
Den Abschluss der Reise bildet<br />
Istanbul. Geplant sind die absoluten<br />
„must sees“ von Istanbul, wie<br />
die Hagia Sophia und die Blaue Moschee.<br />
Sie besichtigen die Troja-Abteilung<br />
des Archäologischen Museums<br />
und bekommen einen Einblick<br />
in das Alltagsleben der Stadt.<br />
Veranstalter: Die Ruefa GmbH, Jakov-Lind-Straße 15, 1020 Wien ist imVerzeichnis der Reiseleistungsausübungsberechtigten auf https://www.gisa.gv.at/abfrage unter der GISA<br />
Zahl 23543010 eingetragen. Unser Garant ist die Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1, A-1100 Wien mit der Garantieerklärung Nr. 502921. Als Abwickler fungiert die Europäische<br />
Reiseversicherung AG, Kratochwjlestraße 4, 1220 Wien –Notfall-Nummer +43 1317 25 00, Fax +43 1319 93 67. Andiese sind sämtliche Ansprüche bei sonstigem<br />
Anspruchsverlust innerhalb von8Wochen nach Eintritt der in §1Abs. 3der PRV genannten Ereignisse anzumelden. Bei Buchung (frühestens aber 11 Monate vor dem Ende der<br />
Reise) ist eine Anzahlung von20%des Reisepreises zuleisten. Die Restzahlung ist frühestens 20 Tage vor Reiseantritt Zug um Zug gegen Übergabe der Reiseunterlagen fällig.<br />
[Adobe Stock, Gettyimages(2)]<br />
RUEFA KULTUR-<br />
UND STUDIENREISEN<br />
Jakov-Lind-Straße 15, 1020 Wien<br />
Tel.: 01/588 00 750<br />
E-Mail: studienreisen@ruefa.at<br />
www.ruefa.at<br />
REISETIPP der Woche<br />
GEORGIEN<br />
Im Land des Goldenen Vlieses<br />
ANZEIGE<br />
TERMINE &PREISE<br />
27. 05. –04. 06. 2024 p.P. 1.698 €<br />
01. 07. –09. 07. 2024 p.P. 1.698 €<br />
26. 08. –03. 09. 2024 p.P. 1.698 €<br />
Einzelzimmerzuschlag 298 €<br />
Kleingruppenzuschlag 169 €<br />
Buchungscode [PTBSGE24]<br />
INKLUDIERTE LEISTUNGEN<br />
• Flüge Wien –Tbilissi –Wien(via<br />
Istanbul)<br />
• Gebühren (dzt. 209 €)<br />
• 8Üin Hotels der 3*-Kategorie<br />
• 8x Frühstück/Frühstücksbox,<br />
8x Abendessen<br />
• Besichtigungen &Eintritte:<br />
Schwefelbäder/Tiflis, Schatzkammer<br />
Histor. Museum/Tiflis,<br />
Dschwari-Kirche, Swetizchoweli-<br />
Kathedrale, Kloster Gelati,<br />
Höhlenstadt Wardsia, Prometheus-Grotte,<br />
Festung Gonio,<br />
• Heilquellen vonBordschomi<br />
• Botanischer Garten in Batumi<br />
• Höhlenstadt Upliszische<br />
• Qualifizierte Studienreiseleitung:<br />
Dr. Khatuna Oniashvili (Änderungen<br />
vorbehalten!)<br />
REISEVERLAUF<br />
1. Tag: Wien –Tbilissi<br />
2. Tag: Tbilissi –zwischen Orient &<br />
Okzident<br />
3. Tag: Das religiöse Zentrum<br />
Georgiens<br />
4. Tag: Das Goldene Zeitalter<br />
Georgiens<br />
5. Tag: Das Goldene Vlies<br />
6. Tag: Am Schwarzen Meer<br />
7. Tag: Die Seidenstraße<br />
8. Tag: Im Kaukasus<br />
9. Tag: Tbilissi –Wien<br />
Zwischen Orient&Okzident<br />
Georgien, das antike Kolchis,<br />
hat sich nach langen Jahrzehntender<br />
(erzwungenen)<br />
Isolation endlich wieder geöffnet<br />
und präsentiert sich dem Besucher<br />
als Schatzkammer von Kultur und<br />
Kunst. In der Mythologie zogendie<br />
Argonauten hierher, uminden Besitz<br />
des Goldenen Vlieses zu gelangen.<br />
Das orthodoxe Christentum<br />
hat in der Region über fast zwei<br />
Jahrtausende eine Fülle bedeutender<br />
Sakralbauten hinterlassen –viele<br />
davon UNESCO-Welterbestätten.<br />
Sie besuchen einsame Felsenkirchen<br />
und bezaubernde Bergklöster<br />
von großer Schönheit. Neben den<br />
historischen Baudenkmälern werden<br />
Sie auf dieser Reise aber auch<br />
mit der ursprünglichen Natur des<br />
Landes in Kontakt kommen, die gehaltvolle<br />
Küche und den kräftigen<br />
Wein genießen und die Traditionen<br />
der wunderbaren Menschen kennenlernen.<br />
Die georgische Gastfreundschaft<br />
ist weltberühmt,<br />
erleben Sie den Zauber eines unbekannten<br />
Landes.<br />
Sie besuchen unter anderem<br />
Mzcheta, das religiöse Zentrum<br />
Georgiens, und die Swetizchoweli-<br />
Kathedrale*, wo das „Gewand<br />
Christi“ aufbewahrt wird. Kutaissi,<br />
die zweitgrößte Stadt des Landes,<br />
ist laut der griechischen Mythologie<br />
die Stadt des Goldenen Vlieses –das<br />
Fell des Chrysomeles, eines goldenen<br />
Widders, der fliegen und sprechen<br />
konnte. Weitere Highlights<br />
der Reise sind die Fahrt durch die<br />
hochalpine Landschaft des Kaukasus<br />
und entlang der alten Seidenstraße,<br />
die mit einem Besuch der<br />
Höhlenstadt Upliszische verbunden<br />
ist. Die Wohnhäuser sind aus<br />
dem weichen Fels geschlagen und<br />
es gab ein Amphitheater, eine Apotheke,<br />
Bäckerei, und einen Markt.<br />
Veranstalter: Die RuefaGmbH, Jakov-Lind-Straße 15, 1020 Wien istimVerzeichnis der Reiseleistungsausübungsberechtigten auf https://www.gisa.gv.at/abfrage unter der GISA<br />
Zahl 23543010 eingetragen. Unser Garantist die Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1, A-1100 Wien mit der Garantieerklärung Nr. 502921. Als Abwickler fungiertdie Europäische<br />
Reiseversicherung AG, Kratochwjlestraße 4, 1220 Wien –Notfall-Nummer +43 1317 25 00, Fax +43 1319 93 67. Andiese sind sämtliche Ansprüche bei sonstigem<br />
Anspruchsverlustinnerhalb von8Wochen nach Eintrittder in §1Abs. 3der PRV genannten Ereignisse anzumelden. Bei Buchung (frühestens aber 11 Monate vordem Ende der<br />
Reise) isteineAnzahlung von20%des Reisepreiseszuleisten. Die Restzahlung istfrühestens 20 Tage vorReiseantrittZug um Zug gegen Übergabe der Reiseunterlagen fällig.<br />
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RUEFA KULTUR-<br />
UND STUDIENREISEN<br />
Jakov-Lind-Straße 15, 1020 Wien<br />
Tel.: 01/588 00 750<br />
E-Mail: studienreisen@ruefa.at<br />
www.ruefa.at