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Wie geht es den Seevögeln von Galápagos?<br />
Das Team von Gustavo Jiménez-Uzcátegui arbeitet<br />
intensiv daran, die aktuellen Populationsgrössen<br />
der Galápagos Pinguine (Spheniscus mendiculus),<br />
der flugunfähigen Kormorane (Phalacrocorax<br />
harrisi) und der Galápagos Albatrosse (Phoebastria<br />
irrorata) zu ermitteln. Diese Daten sind wichtig,<br />
um langfristige Schutzprojekte für diese Vögel zu<br />
entwickeln, da die Seevögel nicht nur durch den<br />
Klimawandel, sondern auch durch invasive Arten,<br />
Interaktion mit uns Menschen und von Krankheitserregern<br />
bedroht werden. Leider gehört seit<br />
diesem Jahr auch die Vogelgrippe, die erstmalig<br />
auf dem Archipel festgestellt wurde, zu den Risiken.<br />
Aus diesem Grund überwachen die Forscher engmaschig<br />
die Brutgebiete der Vögel auf den Inseln<br />
Fernandina, Isabela, Española und den Mariela Inseln.<br />
So ist es möglich festzustellen, in welchem<br />
Ausmass die Vögel brüten, wie viele Jungvögel<br />
flügge werden und welche äusseren Einflüsse dafür<br />
verantwortlich sind.<br />
In vielen der besuchten Brutgebiete wurden Katzen<br />
und Ratten gesichtet. Deshalb haben die Forscher<br />
über 220 Fallen installiert, deren engmaschige<br />
Überwachung zeigen wird, ob es möglich ist,<br />
die in diese Gebiete eingeschleppten Arten so zu<br />
reduzieren.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema für die Forscher ist<br />
zu verstehen, wie stark die Seevogelpopulationen<br />
von Veränderungen in ihrer Umwelt beeinflusst<br />
werden. Dieses Wissen wird benötigt, um entsprechende<br />
Schutzmassnahmen und -projekte zu<br />
entwickeln, aber auch um zu erkennen, inwieweit<br />
sich die Tiere an solche Veränderungen anpassen.<br />
Aus diesem Grund werden alle gefangenen Vögel<br />
mit Tags (kleine Metallschilder mit Nummern)<br />
markiert, die es ermöglichen, die Tiere wiederzuerkennen<br />
und ihre körperliche bzw. gesundheitliche<br />
Entwicklung zu verfolgen. Zusätzlich werden<br />
noch Abstriche der Kloake und des Rachenraumes<br />
genommen, um den Gesundheitszustand der Vögel<br />
zu bestimmen. Erfreulicherweise konnte bei<br />
keinem der gefangenen Vögel die Vogelgrippe<br />
festgestellt werden.<br />
gefunden wurden, vermuten die Forscher, dass<br />
einige der flugunfähigen Kormorane auf ihrer Suche<br />
nach Nahrung in andere Gebiete abgewandert<br />
sein könnten. Diese These soll bei einer weiteren<br />
Expedition geklärt werden.<br />
Galápagos Albatrosse, © Hannes Barandun<br />
Flugunfähiger Kormoran, © Andreas Schöllhorn<br />
Im Jahr 2023 hat die Pinguinpopulation ein Rekordhoch<br />
erreicht, obwohl es leider zu wenig<br />
Jungtiere gibt. Eine mögliche Ursache hierfür<br />
könnte die durch die La-Niña-Ereignisse der letzten<br />
drei Jahre verursachte Trockenheit sein. Erfahrungsgemäss<br />
ist davon auszugehen, dass der<br />
El-Niño-Winter 2023 - <strong>2024</strong> zu einem Rückgang<br />
der Nahrungsressourcen führt, was ebenfalls die<br />
Fortpflanzung der Vögel negativ beeinflusst und<br />
sicherlich zu einem Rückgang der Population führen<br />
wird. Genauere Erkenntnisse hierüber werden<br />
erneute Zählungen im Frühjahr <strong>2024</strong> bringen.<br />
Weiterhin musste das Team feststellen, dass die<br />
Zahl der flugunfähigen Kormorane deutlich zurückgegangen<br />
ist. Da jedoch keine toten Vögel<br />
Pinguinkolonie, © Ursina Koller<br />
4 Galápagos Intern