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Fremd im eigenen Land

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

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- 94<br />

?<br />

Mensch', und ich ging ins Kino und kam umsonst<br />

rein.<br />

Ich glaube, hier <strong>im</strong> Dorf gibt es einige Sachen, die<br />

sich vom Leben da unterscheiden<br />

Das Essen ist ganz anders. Denn wir waren gewohnt,<br />

viel Brot (=Weissbrot Hhnlich den frz. 'ba§uettes;)<br />

zuessen, und da isst man wenig, denn das Biot war<br />

ganz anders, und da wir tagsüber zur Arbeit in die<br />

Fabrik gingen, mussten wir zum Essen ins Hotel gehen<br />

und es war es gefiel uns nicht. . . Die Kartoffel<br />

gefiel mir am besten, die ist sehr gqt.<br />

Du sagst, dass du ein paar Sachen gelernt hast,<br />

zum Beispiel "danket', t'bitte", 'rGuten Tagr'. Lerntest<br />

du das durch ZuhUren auf der Arbeit oder wie ?<br />

trch irUrte es bei der Arbeit. Und dann das Material<br />

und a11es das. Die Deutschen fragten nich:<br />

heisst die "Wie<br />

Farbe ?" - "A1so dier- 'rojor.t' - "Und<br />

die ?" - "Negro. "<br />

Deine Kollegen kamen und fragten<br />

diese Farbe ?", das heisst, sie<br />

sie auf Spanisch hiess ?<br />

Ich sagte ihnen das Materia<br />

t<br />

amarillot , das fnegrot und<br />

riefen sie mich und sagten<br />

dich: "Wie heisst<br />

fragten dich, wie<br />

2<br />

+<br />

?<br />

+<br />

?<br />

1: "Das ist Irojor, das<br />

das tverder." Und dann<br />

zu mir: "Sag mal rrott<br />

'rotI" und zeigten<br />

,<br />

auf die Sachen.<br />

t<br />

"tschwarz, ,<br />

schwarz<br />

? Also lvarst t tt.<br />

du der Spanischlehrer für die Deutschen,<br />

beinahe ?<br />

Ich wurde es, aber nein, ich war nur viereinhalb Mol?te<br />

da, nicht mehr. Ich ging schon Brot holen, und<br />

die Mádchen forderten inich zum Tanzen auf, und so.<br />

Lebtest du in einer Umgebung, wo es nur Deutsche<br />

Eab, oder gab es mehr ÁuslHñder in dem Viertel ?<br />

Wir waren sieben Spanier.<br />

War es eine Fabrikunterkunft oder cin Haus ?<br />

Am Ortsausgtng auf dem Feld stellten sie ein paar<br />

Baracken auf, und a1s wir aus dem Zug stiegen, sagte<br />

der Dolmetscher zu uns: "Wi11kommén die-ersten<br />

sieben Spanier, die dieses Gebiet betreten.,'Vorher<br />

waren nie Spanier dagewesen. Aber sie behandelten<br />

uns sehr, sehr gut. Die Chefs, al1e. Zu rnir, jr-, zrt<br />

ntir rvaren sie sehr gut. Ega1, worum es ging. Weíf<br />

ich Katholike bin und in der Gegend da lst-alles<br />

sehr katholisch, war ich sehr gut angesehen. Dann<br />

wusch mir die Schwester einer Nonne die Wásche, sie<br />

:agtg "au weia'f a1s sie mich sah, ich weiss nicht,<br />

ich konnte nicht nein sagen, sie nahm die Wásche<br />

nit un'i, wusch sie.<br />

Flatte der Pfarrer oder die caritas etwas vorbereitet,<br />

um euch zu helfen, oder lief das mehr oder weniger<br />

auf der persUnlichen Ebene ?<br />

Uns da helfen, nein, jeder an seine Arbeit, aber<br />

der Pfarrer sagte mir', wenn ich iig""áéiru, brauchte,<br />

so11te ich es ihm sagen.<br />

Gab es noch welche von dén Deutschen, die Spanisch<br />

konnten, oder nur sie ?<br />

Die Italiener, die sind schl<strong>im</strong>mer a1s die Deut<br />

als die Spanier. Sie hatten da ein paar Italiener,

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