Fremd im eigenen Land
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
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3.5. Kritik der Reintegrationsmassnahmen<br />
3.5.1 . Zur Kritik der beruflichen Fortbildung<br />
Eine Kriti-k der Vorgehensweisen bei den WiederanpassungsmUglich,<br />
da keine Berichte<br />
kurse¡i in Spai-rien ist uns nicht<br />
darüber vorliegen.<br />
Drei Bemerkungen erscheinen uns angebracht:<br />
der Hinweis auf das zahlenmássige Missverháltnis zwischen<br />
den KursplHtzen (3.2.5.) und der ZahT der Rückkehrer;<br />
die Feststellung, dass eine Teilnahme am Kurs bei der gegenwHrtigen<br />
Arbeitsmarktlage keine Garantie auf Wiedereingliederung<br />
bedeutet;<br />
und die Frage, wori-rr sich diese Kurse von gewUhnlichen beruflichen<br />
Wiedereingliederungskursen unterscheiden, da sie<br />
in keine Gesamtplanung der Phasen Enigration/Auslandsaufenthalt/Rückkehr<br />
eingebettet zú sein scheinen.<br />
Die berufliche Bildung in der BRD wird klar in den Dienst<br />
der jeweiligen AuslHnderpolitik gestellt: "Die berufliche<br />
Bildung sollte so ausgerichtet werden, dass dadurch die<br />
Rückkehrbereitschaft der AuslHnder gefUrdert wird.'t "Auslándischen<br />
Jugendlichen so11te die MUglichkeit erUffnet<br />
werden, eine berufliche Bildung in jenen Wirtschaftsbereichen<br />
aufzunehmen, die in besonderem Masse auf die Bescháftigung<br />
von Auslándern angewiesen sind." (24-8)<br />
Lange Zeit gab es kein besonderes Problembewusstsein <strong>im</strong> Bezug<br />
auf die berufliche Bildung bei den mit Auslándern befassten<br />
Institutionen und dementsprechend wenig Daten<br />
(63/7-128). AllmHhlich scheint sich dieses Bild zu wandeln,<br />
bei einer Befragung von Betreuungsorganisationen wurden<br />
die Themen 'Sprachliche und Berufliche Bildungr am meisten<br />
angesprochen (25-113). Bezeichnend ist, dass a1le befragten<br />
Stellen ausser den WohlfahrtsverbHnden und den Gewerkschaften<br />
die Weiterbilelung a1s Mittel zur Durchsetzung von<br />
Interessen an 1 . oder Z. Ste11e setzen (25-112) .<br />
Trotz des Mangels an Daten lassen sich einige kritische Anmerkungen<br />
machen:<br />
die Weiterbildungsentscheidung ist eine Reaktion auf die<br />
Lage bei der Ausreise, die sich nach einigen Jahren tiefgehend<br />
verH.ndert haben kann (25-137) . Oft wird sie als individueller<br />
Ausweg wegen des Mangels an kollektiven Strukturen<br />
zur Vorbereitung der Rückkehr getroffen (28-137).<br />
Meistens sind die Teiliiehner langansássige oder <strong>im</strong> Ausland<br />
geborene Kinder mit abgebrochener Schulbildung (9); Weiterbildung<br />
nlJtzt hier nicht nach der Rückkehr, weil es keine<br />
Rückkehr geben wird.<br />
Auch sind einige Bemerkungen zur gesellschaftlichen Funktion<br />
der Weiterbildungsmassnahmen angebracht:<br />
wieweit handelt es sich bei den Teilnehmern um eine reprásentative<br />
Auswahl aus den Auslándern, und wieweit um die<br />
'suradaptéesr (= Uber-angepasste) , die die Werte des Aufnahmelandes<br />
verinnerlicht haben, auch hrenn sie für sie ohne<br />
konkreten Nutzen sind ? (28-137)<br />
Was ist dazu za sagen, dass bei den Wenigen, die al1es erfolgreich<br />
durchlaufen haben, die danach <strong>im</strong>mer noch erlebte<br />
Diskr<strong>im</strong>inierung um so stárker erlebt wird ? (101-205)<br />
3.5.2. VorschlHge zur Verbesserung des Sprachunterrichts<br />
Die Erkenntnis, dass die formale Gleichberechtigung nicht