08.03.2024 Aufrufe

Fremd im eigenen Land

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 79<br />

Versuchen wir nun, die Frage, die einer unserer Ausgangspunkte<br />

gewesen ist, zu beantworten: Hat die Enigration<br />

zur Anhebung des Qualifikationsniveaus beigetragen ?<br />

Eine allgemeine Antwort gab schon der vorige Abs atz, hier<br />

nun ein<br />

veTgleich der stellung am Arbeitsplatz vor der Emigration<br />

(90 Befragte)<br />

Abgesunken<br />

z<br />

kleine negative Veránderung<br />

1 o<br />

keine Veránderung 45<br />

vom Hilfsarbeiter/Bauern zum Angelernten 1Z<br />

Aufstieg um 1 Stufe (2.8. Ange1. - Facharb.) 9<br />

Aufstieg um 2 Stufen (2.8. Hilfsarb. - FA) 6<br />

Gruppe<br />

(1)<br />

(2)<br />

(3)<br />

(4)<br />

(s)<br />

(6)<br />

Die Há1fte hat also keine Veránderung erfahren, betrachtet<br />

man die vierte Gruppe aIs Umwandlung ohne Aufstieg,<br />

sogar die Mehrheit. Auf- und Abstieg halten sich die Waage,<br />

wobei allerdings die GrUsse des Abstiegs nicht genau<br />

erfasst wir-d. Einen vorwertbaren Aufstieg haben lediglich<br />

einige der in den Letzten beiden Gruppen zusammengefassten<br />

Personen vollzogen, also etwa 10 - 15 von 90.<br />

Teilweise mag das Ergebnis mit der schon erwáhnten Neigung<br />

der unternehmen, nicht-betriebseigene Ausbildungsabschlüs -<br />

se nicht anzuerkennen, zttsammenhángen.<br />

Für die einzelnen Gruppen sind best<strong>im</strong>mte Kennzeichen typisch:<br />

5+4 bestehen weitgehend aus jungen Ledigen, die vor den<br />

Erreichen des 55. Lebensjahres emigrierten und mehr<br />

als zwei Jahre in der BRD blieben;' es besteht ein<br />

schwacher Zusammenhang zum vorher In-einer-Grossstadt-gelebt-haben;<br />

hier finden sich relativ wenig<br />

Arbeiter, die in Werksbaracken gewohnt haben; sie<br />

haben oft schon vor der Ausreise in Spanien in derselben<br />

Branche gearbeitet<br />

5 Personen, die vor der Ausreise schon hochqualifiziert<br />

waren, werden auch in der Gruppe rkeine Veránderung'<br />

erfasst, fa1ls sie diese Stellung nach der Rückkehi<br />

wieder einnehmen<br />

Z+1 hier gibt es überdurchschnittlich viele Beamten und<br />

andere Personen ohne Industrieerfahrung vor der Abfahrt.<br />

( 92-161+162)<br />

Weitere Ergebnisse:<br />

- nur 1/3 arbeitet <strong>im</strong> Ausland auf Plátzen, die Qualifikationen<br />

vermitteln kUnnten, 2/3 bekommen nicht<br />

mehr a1s eine Einführung in die Grundlagen der Industriearbeit;<br />

- es tritt eine Spezialisierung auf best<strong>im</strong>mte Branchen,<br />

Betriebe oder Arbeitsplátze ein;<br />

- es gibt auch 'negative MobilitHt' (Absinken) durch<br />

das Vergessen und Verlernen früherer Qualifikationen.<br />

(43/Jan. 1976-6)<br />

Davon abgesehen kehren oft gerade die Qual ifizierten nicht<br />

zurück, sóndern bleiben da, wo sie gut untergekommen sind,<br />

d.h. <strong>im</strong> Ausland.<br />

Dieselbe Bilanz kurzgefasst:<br />

Bauern werden an die rndustrie gewuhnt, Hilfsarbeiter an<br />

Routinetátigkeiten und Facharbeiter lernen dazu oder vergessen,<br />

was sie konnten (92-150).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!