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Fremd im eigenen Land

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

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- 58<br />

keiten anbieten und Ihnen ernsthaft gefa11en." (58-24)<br />

Wie Jahre spáter ein IEE-Beamter feststellt, ist einem E-<br />

migranten wenig mit einem abstrakten Lebenshaltungskostenindex<br />

gedient, eher so11te man ihm die Preise best<strong>im</strong>mter<br />

Waren sagen und, dass man in Deutschland mit Margarine<br />

brát (104-342).<br />

Bei Konflikten wird der folgende Weg vorgeschlagen:<br />

1. den Unternehmer <strong>im</strong> 'freundschaftlichen GesprHcht die<br />

Vorschláge erkláren<br />

2. Gang zur Betriebsschlichtungskommission<br />

3. Beratung durch Agregaduría Laboral oder deutsche Gewerkschaft<br />

4. Benachrichtigung des Arbeitsamtes bei Vertragsaufl6-<br />

sung durch den Unternehmer<br />

5. Vertretung durch Agregaduría Laboral vor den Arbeitsgericht<br />

(58 -55) .<br />

Die Informationen über das Streikrecht (58-54) sind so gehalten,<br />

dass eine Gleichsetzung mit den damaligen spanischen<br />

VerhHltnissen naheli-egt.<br />

Ahnliche Lücken in der Information aus politischen Gründen<br />

zeigen sich übrigens auch <strong>im</strong> bundesrepublikanischen<br />

Gegenstück, dem vom Arbeitsministerium herausgegebenen Kalender<br />

'Arbeitsplatz Deutschland' (4), der sehr ausführlich<br />

auf das Schwerpunktthena Unfallverhütung eingeht, aber<br />

nichts dazu sagen kann, wi-e man es durchsetzt, dass Unfa11-<br />

ursachen, die durch Interessen des Kapitals entstehen, beseitigt<br />

werden.<br />

Daher ist zu empfehlen, bei jeder von einem Unternehmer<br />

gegebenen Information gleichzeitig eine Stellungnahme des<br />

für den Bereich zustH.ndigen Sozialarbeiters einzuholen,<br />

wie der obengenannte Spanier rH.t (104-341).<br />

Nach einer Durchsicht des vom spanischen Staat zur Orientierung<br />

seinen in die BRD emigrierten Bürgern in die Hand<br />

gegebenen Informationsmaterials kann man nur demselben Autor<br />

zust<strong>im</strong>men, werrn er sagt : 'rsogar die Leitf áden für Eni -<br />

granten, die ohne Zweifel in fast a1len Fá11en die bestausgeführten<br />

Arbeiten sind, beschránken sich auf zu knappe<br />

Angaben, die die Emigranten zwingen, sich an andere Stell<br />

len zu wenden, \{as sie nicht <strong>im</strong>mer tun kUnnen." "Die<br />

offiziellen rnformationen selbst sind <strong>im</strong>mer eher bereit,<br />

die vorteile des angebotenen Arbeitsplatzes herauszusteÍ-<br />

1en, als andere praktische Angaben, die den Arbeiter mit<br />

grUsserer Klarheit in seine Zukunft sehen lassen würden.<br />

Die Informationen vor der Abfahrt sind in jedem Fa1l unverzichtbar,<br />

aber logischerweise sind sie nicht detail-<br />

1iert, sie sind eher allgemein und daher fehlt es ihnen<br />

an Genauigkeit. " (1 04-538)<br />

2.4.3. Forderungen der Emigranten zur Vorbereitung auf<br />

die Ausreise<br />

Zur Zeit der Emigration gab es in Spanien keine wirksame<br />

und 1ega1e MUglichkeit, Forderungen oder Kritik an die tzustándigen<br />

staatlichen stellenr zu richten. Daher stammen<br />

die folgenden Angaben aus in der BRD durchgeführten Befragungen,<br />

die übrigen sind mit Einschránkungén zu bewerten;<br />

bei einer 1 969 in Spanien durchgefültrten Befragung wurden<br />

hauptsáchlícli ku1tuie11e, spracñIiche und béruIriérr" vorbereitung<br />

auf die Emigration verlangt (100-53S,Tab.89).

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