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Fremd im eigenen Land

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

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- l5/ -<br />

nes grundlegenden Wande 1s der gesellschaftlichen und wirt<br />

schaftlichen Strukturen . " (97 -34)<br />

rn diesem abschliessenden Absatz werden wir zunáchst die<br />

IVleinungen anderer Autoren zu den verwirklichungsaussichten<br />

von NIodellen zur verbesserung der wiedereiñgliederung<br />

von Migranten wiedergeben und dann die in S. S.1 .<br />

aufgezeigten Wege daraufhin untersuchen.<br />

Experten des rEE beurteilen die MUglichkeiten, rndustrie<br />

in die unterentwickelten Gebiete spaniens zu lenken oder<br />

zu zwingen, negativ, solange diese Verlagerung nicht in<br />

einen nationalen Entwicklungsplan eingebéttet ist (zg).<br />

Eine 0ECD-studie zum Thema verweist ebenfalls darauf,<br />

dass eine Industrieansiedlung eine entsprechende Infrastruktur<br />

voraus setzt und entwickelt Kriterien dafür:<br />

+ man soll sich nicht ausschliesslich auf die Industrieentwicklung<br />

konzentrieren<br />

+ es sollen keine rKathedralen in der lVüste, ohne positive<br />

Folgen für die náhere Umgebung gebaut weráen<br />

+ die Planung muss <strong>im</strong> Kontakt mlt den staatlichen<br />

Stellen erfolgen<br />

+ Berufsbildungs- und Rückkehrereingliederungsprogramme<br />

müssen verschmo1-zen werden. (45/Jan.197 6-51)<br />

Es liegt auf der Hand, dass die MUglichkeit zur Wiedereingliederung<br />

in einer vom Aufschwung gekennzeichneten<br />

tr'/irtschaft grUsser ist (1 09-1 6) .<br />

Wir hatten schon angegeben, dass die Zunahme der deutschen<br />

Investi-tionen nicht so gross ist, dass sie dazu<br />

einen bedeutenden Beitrag leisten kUnnte (E1 país 21 .4.<br />

1976). Allerdings gibt es Anzeichen für ein zunehmendes<br />

Interesse des westdeutschen Kapitals an Spanien:<br />

1978 war die BRD mit 5.615 Millionen Pta. in der ersten<br />

Jahreshálfte der zweitgrusste auslHndische Investor (E1<br />

País 30.8.1978). sehr interessant ist dabei das programm<br />

für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den dreiZehn<br />

am weitesten entwickelten (halbindustrialisierten) Nichtrndustrie-LHndern<br />

unter den Handelspartnern der niln, darunter<br />

spanien (81 País 18.8.79). Es handelt sich dabei<br />

nicht um ein traditionelles Entwicklungshilfeprogramm<br />

auf Antrag der Regierungen der betroffénen LHñdei, sondern<br />

eine 'Unterstützu!g' bei der rationellen Ausbeutung<br />

der Rohstoffe. Die stellungnahme des Bundesministers<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit 1ásst an Deut(sch)-<br />

lichkeit nichts zu wünschen übrig: "Wir nehmen uns vor,<br />

diese LHnder zu entwickeln, obwohl wir wissen, dass das<br />

heisst, Konkurrenten zu fUrdern. Jedoch wird dieser<br />

Wettbewerb für uns nicht sehr schl<strong>im</strong>m sein, da wir unseren<br />

Platz an der spitze des technischen Fortschritts<br />

nicht aufgeben." (E1 País 'l 8.8.1979) Damit fasst er<br />

das zieL der schaffung von sub<strong>im</strong>perialisti-schen LHndern<br />

(siehe 5.3.5. ) in Worte.<br />

Interessant ist, dass auf einer Konferenz vort Bewegungen<br />

der Dritten welt und fortschrittlichen parteien Euiopas<br />

in Bremen die Forderung erhoben wurde, zu untersucheñ,<br />

wieweit die wachsende Abhángigkeit des Mittelmeerraums<br />

von der EWG Neokolonialismus gleichkommt (E1 paÍs 17.6.<br />

1e78)<br />

4^g"sichts dieses Bestrebens, den platz an der Spitze<br />

des technischen Fortschritts zu be]nal_ten, ist es k1ar,

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