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Fremd im eigenen Land

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

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Dabei spielt mit:<br />

- die Arbeitsintensitát der AuslHnder ist durchschnittl<br />

ich hUher (1 4 -35 ,T ab .2) ;<br />

- die ErwerbstHtigkeitsquote ist nach wie vor hUher,<br />

die soziale Infrastruktur wird geringer belastet,<br />

beispielsweise werden weder Universitáten noch A1-<br />

tershe<strong>im</strong>e in Anspruch genommen, die Sozialversicherung<br />

muss erst in Jahren Ausgaben für Renten übernehmen<br />

(24-75).<br />

I{it der langanhaltenden wirtschaftskrise entsteht eine<br />

Reservearmee aus deutschen Arbeitslosen und die Auslánderbescháftigung<br />

verliert einen Teil ihrer Bedeutung.<br />

Durch den Familiennachzug verschwindet ein Teil der-Vortei1e.<br />

Auf diese Situation reagiert der Einreisestop und<br />

die neue AuslHnderporitik. Obwohl Ende Dezember 1971 noch<br />

AntrHge auf Ausreise in die BRD von 1.020 Mánnern und<br />

40 Frauen anhángig waren, wurden keine Angebote mehr abgegeben<br />

(42-27,Tab. 4) :<br />

Der multinationale Arbeiter, der bisher eine 'Restgrusse',<br />

ein rLückenbüsser' wsr, erlebt jetzt Tendenzen zur 'p1afondierutrg',<br />

zum Aufbau eines unverzi-chtbaren Sockels an<br />

Auslándern und der Integration derjenigen, in die man<br />

Qualifizierungsmassnahmen investiert hat (89-1 7) . Gleichzeitig<br />

schlHgt das Pendel <strong>im</strong>mer wieder zur alten RestgrUssenpolitik<br />

zurück, jedoch ist es wahrscheinlich,<br />

dass diese Funktion jetzt nicht so sehr rmmigranten übernehmen,<br />

sondern schon <strong>im</strong> <strong>Land</strong> befindliche Teile der Aus-<br />

1ánderkolonie, die nach Bedarf ins Erwerbsleben eingegliedert<br />

oder zur UntHtigkeit verdammt werden, wie z.B. junge<br />

Frauen (42/Jan.1978-7) . Ahnliches gi1t,für die Jugenálichen,<br />

dle manchmal als Qualifikationsreserve und manchmal<br />

als nicht vorhanden betrachtet werden.<br />

5.1.3. Bilanz der Ivligrationseffekte für Aufnahme- und<br />

Abgabelánder<br />

Frage an einen Direktor des IEE:<br />

"welche vorteile für unsere Emigranten werden aus unserer<br />

zukünftigen Integration in Europa entstehen ?,,<br />

Antwort:<br />

"Der vertrag über die Freizügigkeit der Arbeitskraft wird<br />

unsere EmigrantenbevUlkerung begünstigen, indem er die<br />

freiwillige Entscheidung, in welchem <strong>Land</strong> der Gemeinschaft<br />

er arbeiten wi11, entwickelt. Der grUsste Nutzen kann in<br />

der erhofften MUglichkeit liegen, wirtschaftliche ungleichgewichte<br />

zu beseitigen, die die echte und grundlegende Ursache<br />

für den Emigrationsdruck sind. Auf diese lveise wird<br />

er zum verschwinden der Emigration a1s erzwungene Notwendigkeit<br />

beitragen, was ein gesellschaftliches ztel erster<br />

Ordnung ist. "<br />

(43/Jun:-1976-s4)<br />

"rst das nicht der Zeitpunkt, den lr{ythos von der Rückkehr<br />

zu zersturen und in klaren Begriffen die Probleme der Eingliederung<br />

der Arbeiter <strong>im</strong> Ausland (Immigrationsland) und<br />

der selbstH.ndigen Entwicklung (Emigratioñsland) aufzuwerfen<br />

?"<br />

(68 -S04)<br />

AllmHhlich hat sich auch in den leitenden Ebenen des IEE<br />

die Ernüchterung über die Kosten-Nutzen-verháltnisse der<br />

Emigration breitgemacht. Es ist klargeworden, dass die<br />

Rücküberweisungen der Emigranten selten für Investitionen<br />

und meist für Konsumausgaben verwendet werden (75-80+81),

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