Fremd im eigenen Land
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
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Auslánder allgemein beschHftigte. Aber das war auch<br />
ein Mythos: sámtliche Kosten für diese 'Kurser bezahlte<br />
das deutsche Arbeitsninisterium (ArbeitsfUrderungsfond)<br />
, wobei 'fast a1le Kurse vo11 berechnet<br />
wurden', obwohl sie in Wirklichkeit sofort aufhUrten,<br />
daran teilzunehmen: die Ausbildung, die sie da bekamen,<br />
war sehr mangelhaft, und den Satz derjenigen,<br />
die überhaupt keinen Abschluss erreichten, kann man<br />
sehr hoch schátzen. Einschreiben taten sich viele,<br />
aber wie ich vorher gesagt habe, blieben sie bald<br />
weg, weil sie dem Unterricht nicht folgen konnten<br />
oder es ihnen sehr schwer fiel, und diejenigen, die<br />
mit einer angemessenen Ausbildung hervorgingen, w&-<br />
ren sehr wenige.<br />
Wer die Kurse abgeschlossen hatte, bekam den Nachwei-s<br />
über die Beschleunigte Berufsbildung, den die<br />
Firmen anerkannten und ihnen natür1ich weitere Anreize<br />
gaben. Von ihnen machten fast alle die entsprechenden<br />
Kurse in den Berufsbildungsschulen weiter,<br />
bis sie den offizie1-len Titel erhielten, mit<br />
der Praxis abgestinmt, aber ich habe schon gesagt,<br />
diese überschritten nicht die 5 eo, was zu wenig ist.<br />
5 eo von a11en Spaniern, die es in Deutschland gab,<br />
oder von den Spaniern, die sich einschrieben ?<br />
Von a1len Spaniern, die teilnahmen, denn einschreiben<br />
taten sich vie1e. Von denen, die am Kurs teilnahmen,<br />
schlossen ZS - 30 % ab und erreichten etwa<br />
5 eo einen beruf lichen Titel.<br />
Welche Voraussetzungen musste man erfü11en, um sich<br />
einschreiben zu kUnnen ?<br />
Bei der Einschreibung gab es praktisch keine Hindernisse;<br />
oft gab es Probleme mit den Zeiten, die<br />
Schichten, die sie hatten, paSSten nicht mit den Unterrichtszeiten<br />
zusammen, aber das bedeutete kein<br />
grosses Hindernis, da die Angestellten des Jugendsozialwerks<br />
und die Sozialbetreuer sich tiarum kümmerten,<br />
das mit den Firmen zu lUsen, und da es kostenlos<br />
war, hatte auch der Ar"beiter Interesse daran,<br />
es mit den zustHndigen Meistern zu regeln.<br />
Dauerten diese Kurse 5 Monate oder waren sie, um<br />
einen ganzen Beruf zu erlernen ?<br />
Es war eine beschleunigte Ausbildung, die 3 Monate<br />
dauerte; aber diese 5 Monate konnte man um weitere<br />
5 Monate verlángern und auf eine Berufsschule, wenn<br />
der fragliche Schüler die notwendigen Voraussetzungen<br />
erfüllte; aber das h¡aren nicht mehr a1s 1 ,5 % oder<br />
so, schon mit einer entsprechenden beruflichen Kategorie.<br />
In diesem Zusammenhang ste1lt sich die Frage, ob<br />
der Aufenthalt in Deutschland noch zu irgendetwas<br />
Anderem gut war, als ein bisschen zu sparen ? Hat<br />
man etwas wirklich Fruchtbares bei der P.ückkehr<br />
mitbringen kUnnen ?<br />
Trotz allem kann man von vielen positiven Aspekten<br />
sprechen, nicht gerade <strong>im</strong> Finanziellen, denn ein<br />
Spanier, der da 3,415 oder 6 Kinder hatte die<br />
Lebenshaltungskosten waren auch ziemlich hoch und<br />
in Tetzter Zeit war es fast unmUglich, etwas zu<br />
sparen. Aber es hat eine Anreicherung mit Denkweise,<br />
mit Gewohnheiten, mit Einteilung, mit Pünkt-