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Fremd im eigenen Land

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)

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tigen, zurückzukommen, weil sie glauben, Spanien<br />

wáre schon etwas Anderes, es gábe schon eine Demokratie,<br />

dann wHre a1les viel einfacher.<br />

Ich glaube, hier muss man die Emigranten auf einen<br />

wichtigen Punkt aufmerksam machen: man so11 nicht<br />

zr.lrückkehren, weil das <strong>Land</strong> sein politisches System<br />

verBndert hat, denn das reicht nicht aus, damit diese<br />

Person sich in das Wirtschaftsleben in Spanien<br />

eingliedern kann; das heisst: Vcrsicht I Die Leute<br />

so11en nicht zurückkehren, r,uei1 sich die politische<br />

Lage verándert hat. Wahrscheinlich werden sie eine<br />

Uberraschung vorfinden. Die politische \rerHnderung<br />

ist mit der l^¡irtschaftlichen VerHnderung zusammengetroffen,<br />

aber in umgekehrter Richtung, das heisst,<br />

wenn v.,ir politisch vorangekommen sind, sind wir<br />

wirtschaftlich rückwHrts gegangen - Spanien macht<br />

derzeit eine wirtschaftliche Situation durch, in<br />

der es nicht genug Arbeitsplátze gibt Logischerweise<br />

wird der Ernigránt auf mehr Schwierigkeiten<br />

stossen. Erstens, weil er hUhere Ansprüche a1s vor<br />

der Ausreise haben wird und nicht verstehen wird,<br />

wieso er sich jetzt anpassen so11. Zweitens, weil<br />

es tatsHchlich Arbeitslosigkeit gibt und wenn das<br />

so ist, wird man demjenigen Arbeit geben, der gegenüber<br />

dem Unternehmer mehr Einfluss hat oder der<br />

einen schon eingestellten Bekannten hat, der ihn<br />

Bescheid sagt, wenn eine Ste11e frei i,st, und der<br />

Emigrant ist in diesem Sinne isolierter. Machen<br />

wir uns nichts vor, dass die Arbeitsvermittlungsstellen<br />

als solche nicht funktionieren, denn wenq<br />

sie keine Angebote haben, kUnnen >ie keine vergeben.<br />

Und wenn sie Angebote haben, geben sie sie unbestrej.tbar<br />

den Arbeitern, die seit 15 Jahren in Spanien<br />

arbeiten und ihre Arbeit verloren haben, weil<br />

das Unternehm.en zugemacht hat, und dann gibt die Arbeitsvermittlungsstelle<br />

- mit einer meiner Ansicht<br />

nach vollkommen falschen Betrachtungsweise - es eher<br />

einem - wie sie ebenfalls sehr unglücklich sagen<br />

'einhe<strong>im</strong>ischenr Arbeiter als einem zurückgekehrten<br />

Emigranten.<br />

Damit steigen wir vo11<br />

Beschránkungen eure Hi1<br />

in die Frage ein, auf welche<br />

fe oder die THtigkeit des<br />

IEE stUsst.<br />

Ganz k1ar. Es sind enorme BeschrHnkungen, zuerst,<br />

weil es eine grauenhafte Arbeitslosenziffer gibt.<br />

Es gibt keine Arbeit.<br />

Es ist auch wichtig, zu wissen, dass das IEE keinesfalls<br />

Arbeit verschafft. Das IEE kann Information<br />

Orientierung, irgendeine Art von Hilfe in einem sehr<br />

konkreten Fa11 anbieten, aber es vermittelt niemals<br />

Arbeit, obwohl es Nachrichten in der Hinsicht gegeben<br />

hat, die Wirkllchkeit ist nicht so.<br />

Das Institut kann keine Arbeitsvermittlung untei'-<br />

halten, weil die Arbeitsvermittlungsstellen alle<br />

Stellengesuche und -angebote kanalisieren.<br />

Ausserdem gibt das Institut weder Arbeit noch Wohnungen<br />

noch Schulplátze für die Kinder. Ich weiss<br />

nicht, ich habe die Information, die unsere Generaldirektoren<br />

oder Konsulate oder Sozialabteilungen der<br />

Botschaften gegeben haben, nicht vor mir liegen.

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