Fremd im eigenen Land
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
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den Personalausweisausstellungsbüros, dann zum Einwohnermeldeamt,<br />
damit sie schon als in Spanien ansHssig<br />
auftreten kUnnen, a1-s drittes zur Arbeitsvermittlung,<br />
damit sie ihnen einen Arbeitsplatz besorgen<br />
und schliesslich zur Delegation des Nationalen<br />
Wohnungsinstituts, wo sie eine Wohnung beantragen<br />
kUnnen, die man ihnen zuspricht oder nicht, das ist<br />
Sache des Wohnungsministeriums.<br />
2 Es wáre auch interessant, das Schulproblem anzusprechen,<br />
das Problem, das die Kinder der Emigranten bedeuten<br />
kUnnen. Meiner Ansicht nach ist das Wiederanpassungsproblem<br />
das Schwerwiegendste, also nicht<br />
so sehr, eine Schule finden, wo das Kind in die ihm<br />
entsprechende Klasse gehen kann. Viele Eltern wo11en<br />
einen Schulplatz für ihr Kind, der den Bedürfnissen<br />
ihrer Kinder entspricht, das bedeutet: wenn das Kind<br />
nur zur deutschen Schule gegangen ist, weiss es Logischerweise<br />
nichts von Erdkunde, Geschichte oder<br />
Gramnatik. Dieses Kind brHuchte eine besondere Schu-<br />
1e, einen Wiederanpassungskurs, ufl sich in seine<br />
normale Klassenstufe eingliedern zu kUnnen.<br />
'l Kurse , die es nicht gibt.<br />
2 Deshalb j-st e s sehr wichtig, dass die Kinder am<br />
Wohnort der Eltern (=in der BRD) eine Ergánzungsschule<br />
besuchen, die zwar kein Wundermittel ist,<br />
das heisst, sie wird seine Schwierigkeit mit dem<br />
Unterricht nicht so wie bei einem Kind in Spanien<br />
lUsen, aber <strong>im</strong> Gegensatz dazu wird es es ein bisschen<br />
auf den Weg bringetr, sich an all das anzupassen.<br />
Ich neine, sie wenden sich auch pn das IEE,<br />
damit wir ihnen Sachen erledigen, die mit den Papieren<br />
zusammenhHngen, genauer gesagt, weil sie endgü1tig<br />
in Spanien geblieben sind, wenn sie <strong>im</strong> Urlaub<br />
oder ltlegen Krankheit gekommen sind und dann entscheiden,<br />
nicht wieder zurückzufahren, und dann kommen<br />
sie oft, danit das IEE die Arbeitspapiere anfordert,<br />
die Bezüge, die das Unternehmen ihnerr <strong>im</strong>mer<br />
noch schuldet, und z.B. damit man ihnen die Frage<br />
der polizeilichen Abmeldung 1Us*" odcr die Uberführung<br />
der Haushaltseinrichtung, die sie gleichzeitig<br />
mit dem Antrag auf Abmeldung <strong>im</strong> Konsulat herbringen<br />
dürfen, und ebenfalls den Lohnsteuerjahresausgleich,<br />
den sie bei endgüitiger Rückkehr innerhalb<br />
desselben Jahres beantragen kUnnen; sonst kUnnen<br />
sie erst <strong>im</strong> Januar des folgenden Jahres bis zum<br />
Mai kommen. Es ist auch hHufig, dass sie nach einer<br />
gewissen Zeit - wenn nicht direkt nach der Rückkeirr<br />
kommen, damit wir die Beitragsbelege der Sozialversicherung<br />
für sie anfordern. Das ist der Nachweis,<br />
der zu gegebener Zeit belegt, dass sie soundsolange<br />
BeitrHge zur deutschen Sozialversicherung bezahLt<br />
haben unC das ihnen dann hier das Recht auf eine<br />
Rente geben wird, weil ein gegenseitiger Vertrag besteht.<br />
(Es folgen Angaben zu den einzuhaltenden Fristen, über<br />
die man sich besser bei der ANER erkundigt, die für Einzelprobleme<br />
Auskunft geben kann.)<br />
? KUnnte nan also sagen, das IEE ist nach der Rückkehr<br />
so etwas wie eine 'Oficina de gestión' (= in<br />
einem <strong>Land</strong> mit Analfabetismus wie Spanien verbrei-