Fremd im eigenen Land
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
Untersuchung der Rückkehr von Arbeitsemigrant:innen von Deutschland nach Spanien, im Anhang Interviews auf Spanisch (nicht von Tandem Fundazioa)
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E srunros soBRE<br />
R erlffiscRAcroN DE<br />
M IGRANTES<br />
FRElU|D<br />
IM EIGENEN LAND<br />
MATERIALIEN UNO II'¡TER\/IEWS<br />
ZUR<br />
RUCKKEHR SPANISCHER MIGRANTEN<br />
Madrid 1979
-3<br />
]NHALTSANGABE<br />
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-5<br />
Ve rwertung_erworbener Qual i f ikationen<br />
Verteiluñg-der-Emigránten auf die BeschHftigungssektoren<br />
in der BRD<br />
Qualifikationsstruktur in der BRD<br />
ri<br />
Aufstieg (shemmnisse)<br />
Ori-entierung und Interessen, Haltung zuT beruflichen Weiterbild.ung<br />
Eingangsbedingungen der Berufsfortbildung in der BRD<br />
Kurse (Methoden, TrHger)<br />
" (Berufe, 0rte, Teilnehmerzahlen)<br />
GewUhnung añ die industrielle Mentalitet a1s ein Effekt<br />
Kategorisierung des tatsHchlichen Verlaufs der Rückkehr<br />
Hemmnisse bei der Wiederei-ngliederung<br />
Verschiebung der BeschHftigung, Tendenz zum tertiHren Sek'<br />
tor<br />
Qualifikationsniveau nach der Rückkehr<br />
Ve rwe rtung_ange e i gne te r §prachkenntni<br />
s q e<br />
Metfroden-dés Déutschlernens, Kurse in der BRD<br />
Prob 1 eme<br />
Niveau<br />
Grenzen der Verwertbarkeit<br />
Exkurs: Betriebsdolmetscher in der BRD<br />
Aktivitát deutscher Institutionen j-n Spanien zur 'Nachb<br />
e t reuungr<br />
Kritik der Reintegrationsmassnahmen<br />
zur Kritft-¿árlárürr iErrán Fortb il dune<br />
Vorschláge zuT Terbesserung des Sprachunterrichts<br />
Forderungen der rückkehrenden Migranten<br />
Interviews mit Betroffenen und anderen Experten<br />
rl i ñw e i §e -z [r I e t ñ-o di I- 7uk-Un t t i g e r Un t e r s uc h un g e n<br />
Situation in der Region Extremadura<br />
Interess ante Etnze lbeobachtungen<br />
Auszüge mit Kommentar<br />
Interview mit Sozialarbeite-rinnenr-an die sich-die-Rückkeñrer-oEt<br />
wánden - -<br />
_ _ I _ _ qi! eiñem Uilitanten_der_A.N. E.R.r_Programq<br />
Schlussfolgerungen, Bemerkungen zum VerhHltnis 4eutscher<br />
und spanischer Stellen<br />
BiIanz<br />
Emigration a1s <strong>Land</strong>-Stadt-Bewegung<br />
Zttr Funktion der AuslHnderbeschHftigung i-n der BRD<br />
Bilanz der Migrationseffekte für Aufnahme- und Abgabe-<br />
1 Hnde r<br />
Konfliktpunkte_zwischen Spanien unq BRq<br />
Vertragl iche Regelungen<br />
Einige Verhandlungen zwischen beiden Staaten a1s Beispiel<br />
für zugrundeliegende InteressengegensHtze<br />
Spa,:ische Reaktionen auf Forderungen der BRD<br />
Politische lnterpretation der systembedingten Grenzen in<br />
der internationalen Zusammenarbeit<br />
Persgekt:-ven<br />
Anforderungen an die Auswahl der Migranten und andere Vorkehrungen,<br />
die die Reintegration erleichtern würden<br />
Die Kapitalexportstrategie und die Funktion der Rückkehrer<br />
in ihrem Rahmen<br />
Das Sub<strong>im</strong>peri a1 ismus -Mode11<br />
Voraussetzungen für die Realisierung verschiedener Entwicklungsmodelle<br />
Ergebnisse in_Thesen<br />
Li teratur
-6<br />
VORBEMERKUNG<br />
Die Materialsammlung für diese Untersuchung wurde <strong>im</strong> wesentlichen<br />
<strong>im</strong> Oktober 1978 abgeschlossen.<br />
Ein Vorabdruck mit Ergebnissen daratls und Auszügen aus<br />
den Interviews ist <strong>im</strong> Sommer 1979 in der Zeitschrift<br />
pHd-extra Sozialarbeit erschienen.<br />
Die gesamte Arbeit wáre ohne die Beitráge und Bemühungen<br />
zahTreicher zurückgekehrter Emigranten, Sozialarbeiterinnen<br />
und Bibliothekarinnen nicht mUglich gewesen. SelbstverstHndlich<br />
darf diese Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />
nicht a1s vUllige Ubereinst<strong>im</strong>mung mit unseren Schlussfolgerungen<br />
missverstanden werden.<br />
Ganz besonders gilt unser Dank Herrn Haro Cagigas von der<br />
Asociación Nacional de Emigrantes Retornados, der uns neben<br />
zahLreichen Hinweisen das Interview unter 4.3. gab.<br />
Damit die Ergebnisse unter denjenigen, die in und nit der<br />
spanischen Kolonie in der BRD arbeiten, weite Verbreitung<br />
finden, kann jeder Leser bis z1r 5 Seiten nachdrucken, sofern<br />
er uns 2 Belegexemplare zuschickt und die Que11e und<br />
die untenstehenden Bezugsbedingungen nitabdruckt.<br />
Wir bitten um Verstándnis für die Herausgabe in Loseblatt<br />
form, die unvermeidlich war, um trotz der niedrigen Auflage<br />
einen annehmbaren Preis zu halten. Eine genaue Abrechnung<br />
schicken wir auf Anforderung zu.<br />
BE ZUGSBED I NGUNGEN<br />
DN{ 9,oo auf das Konto rAG Migrationsforschung'<br />
Nr. 505 662<br />
Kreissparkasse Marburg<br />
Bankleitzahl- 533 501 10<br />
einzahlen, Kopie des Belegs arr<br />
G.E.R.M.<br />
Ap. 16.150<br />
E Madrid<br />
oder<br />
DM 9,oo in Briefmarken schicken.<br />
Ebenfalls haben wir die spanischen 0riginale der unter<br />
4.2. und 4.3. abgedruckten Interviews zur unbegrenzten<br />
VervielfHltigung und Verbreitung unter der<br />
spanischen Kolonie vorrHtig. Preis: DM 3,oo; Zahlungs<br />
formen wie oben.<br />
Bedingungen für Sammelbestellungen auf Anfrage.<br />
o v.i.S.d.P.<br />
Grupo de Estudios sobre Reintegración<br />
de Migrantes (G.E. R.M.)<br />
Apartado +ffi<br />
E },ladrid
'7<br />
EINLEITUNG: REINTEGRATION UND ROTATION<br />
0.1 . Fragestellung<br />
IndenTetztenJahrenistdieRückkehrderauslándischen<br />
Arbeiter in ¿er-gRo in ihre He<strong>im</strong>atlánder von einem theoretischen<br />
problem zu einer Tatsache geworden. schon am Ende<br />
der massiven Anwerbung ,,ria" auf áie entwicklungspolitischen<br />
lr{Ugliiiif."it"n hilgewiesen: "Die jewgilige Ausbildung<br />
in einem-iioifr""twické1ten Industrieland kann einen<br />
Beitrag dies"r--iárr¿"s zur ;fniricLlungshilf e' darstellen ' "<br />
(66 - 302)<br />
Inzwischen ist dieses Argument von den verteidigern.der<br />
Rotation aufg;s;i;f;; ;;;á;;; findet sich auch in den<br />
""+<br />
VorschlHge.r aái- Bund/l,HnderlKommission zur Fortentwicklung<br />
einer r*iursenden ronz"ptio, der Auslánderbescháftigungspolitik:<br />
,,FragenderRückkehrauslándischerArbeitnehmerinihre<br />
Hlilün¡tslHnder haben an Gewicht gewonnen.<br />
Die Furderung-á"i Rückkehr-""ire"áischer Arbeitnehmer so11-<br />
te ein wesentlicher g"rturr¿i;i1 einer künftigen AuslHnderpoli-tik<br />
sein.-Hiáilu, spricht nicht nur die gegenwártige<br />
Arbeitsmarktraeé,-"o, uif"m--i* Hinblick auf die stark steigende<br />
inlendiiEhá Erwerbsb"rÚit"rrrr,g. Prosramme der Rückkehrfurderuns<br />
dienen auch á;;-i;sr!ittlgé+ wirtschaftlichen<br />
und sozialen Interessen der He<strong>im</strong>atlánder ' sie tragen<br />
dazu bei, ¿urr-ái" berufliihen und ausserberuflichen Kenntnisse<br />
und Erfahrungen der á"iie"¿ischen Arbeitnehmer und<br />
die in der B";á;;;p"urik Deutschland anges-aTT"lten Ersparnisse<br />
in stárkerem Umfang iüi die wirtscñaftliche und soz,aTe<br />
Entwicki""g- ¿ái H"íruirunder nutzbar ge*lc11l werden'<br />
Dies wird von diésen auch ,un"tm"nd erkannt' RückkehrfUrderung<br />
kann a"irruru einen ri.rrtigen entwicklungspolitischen<br />
Beitrág leisten. " (24 -36)<br />
Dort werden<br />
"i"" neitre kónkreter P1áne daraus abgeleitet:<br />
"1. Grundsátze<br />
- ffilTen-fm náhmen konkreter-Progranme .<br />
7iái=áa'=nü3tráirriiil?;; sorrle-e§ sein, soweit .muglich<br />
zur beruf lichen Wiedereingliederung *"' aus-1á1{i¡1hen<br />
Arbeitnehmer beizutrag"r. "Di" Rückkehrprogrammg .to11ten<br />
sowohl Hilfen zrtT Erlangung eines-vorhándenen Arbeitsplatzes<br />
afs-áucfr Hilfen"zui Schaffung neuer Arbeitsplátze<br />
umfassen.<br />
- Fre iqill r gle1t-del-R{clkehf<br />
Proglamné kulnenler§oñen erf assen'<br />
die-ohnehin gehen wo1len, -.<br />
die den Rückkehrwilten háb"n, sich fY' den Zeitpunkt<br />
der nuckkeñi- áU"' noch <strong>im</strong> Unklaren sind'<br />
dienochrrrrt.frfUttigsind,aber-durchangeboteneProgramme<br />
voraussichtlich ztt Rückkehrentschluss veranlasst<br />
werden kUnnen. "irá*<br />
- Keine Festlegung-agf-best<strong>im</strong>mte PersoLeggtygpgt ,, -<br />
iiüák¡"furOráeirmñe Euñnen=uñd-solften-s owohr rachkrHf te<br />
a1s auch Ungelernte ertassen'<br />
- Die v"runtr8itg"g quf 4ie \üskkehrer-ble1br b-er deL He<strong>im</strong>at1Enóeln<br />
ii;á-E;Íiá" sollten so ansesetz! yld.gestal-t-et t:11' dass<br />
die grunds átzLiche Veranirortlichkeii der He<strong>im</strong>atlHnder
B-<br />
erhalten und klar herausgestellt bleibt. Sie haben lediglich<br />
unterstitzenden charakter. Ein steuernder und beeiñflussender<br />
Beitrag der Bundesrepublik Deutschland so11 so<br />
wenig wie mUglich in Erscheinung treten.<br />
gi g gr ggr amrne s o!_1 -<br />
en:ig 4b : t1rymun g_uqd_m i t_B e t e i 1 i gun g_d e r<br />
He<strong>im</strong>atlánder durchseführl weiden-<br />
Die Hirfen werd-eñ <strong>im</strong>-srnñeler-Zielsetzung in besonderer<br />
weise wirksam, wenn sie bestmuglich mit der wirtschaftsund<br />
Entwicklungsplanung <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland abgest<strong>im</strong>mt sind und<br />
den Besonderheiten des He<strong>im</strong>atlandes entsprechen.<br />
Durch die Beteiligung wurde zugleich die verantwortung der<br />
He<strong>im</strong>atlHnder deutlich gemacht und eine wirksame Abst<strong>im</strong>mung<br />
mit den heinischen wirtschaftszielen sichergestellt. Durcñ<br />
enges Zusammenwirken so11 das verstándnis für die zieLsetzungen,<br />
Belange und Interessen der jeweils anderen seite<br />
entwickelt und verbessert werden.<br />
Die ProgfagTg_ng!1lgq rn_besqndere[ Masse die FUrderqng<br />
von Selbsthilfeinitiativen auslHldlscher RFbei[nefrmer vorsenen<br />
Dem Grundsat z der Freiwilligkeit wird insbesondere Rechnung<br />
getragen, wenn unmittelbar bei den <strong>eigenen</strong> rnitiativen der<br />
auslándischen Arbeitnehmer angesetzt wird. Die FUrderung<br />
geeigneter Selbsthilfeeinrichtungen 1ásst mehr Bereitscñaft<br />
erwarten. Auf diese weise kann die Kapitalbildung von aus-<br />
1ándischen Arbeitnehmern miteinbezogeñ werden. Dás Einbinden<br />
von Ersparnissen der Rückkehrer furdert das Interesse<br />
der He<strong>im</strong>atlánder an den Rückkehrprogrammen.<br />
- Pi" geEellsrchaftlich relevanten KrHfte in der Bundesrepublik<br />
Dest§cEru"4 gE LT_I,§tmalránd lorrten 4ie [ulasrEng tr"f Er_<br />
lgfchterutg der Wiedáreiñgli§d§r[n[ qtttra§el - - -<br />
Diese KrHfEe-si-nd §eeignete InFormátloñs - ünd-- lvtotivat ions -<br />
trHger; sie kunnen helfen, die Bedeutung und die chance der<br />
Rückkehr für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung<br />
der He<strong>im</strong>atlHnder für breite schichten bewusst zu machenl<br />
Die gesellschaftlich relevanten KrHfte des He<strong>im</strong>atlandes kUnnen<br />
- soweit erforderlich - auch dazu beitragen, eine positive<br />
Einstellung der He<strong>im</strong>atlH.nder zr erreichén.<br />
Aus der Zusammenarbeit der relevanten Gruppen in der Bundes -<br />
republik Deutschland und <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland siná positive Auswirkungen<br />
auf die Programme zú erwarten.<br />
- Dig {b§lr.raqf.r9|_uqd_llogramue_so11ten_so gestaltet sein, 4ass<br />
sre in Vereinbargngen mit inEernátloñaTeg qagr_supiañaTioñáten<br />
Qr§an-r§aliEn-en1ño-f nst:irulionen:eIn:münden-kFnñeñ--<br />
2. Instrumente<br />
EéI-Aerittc-kkehrfUrderung ist <strong>im</strong> wesentlichen von den drei<br />
folgenden Konstellationen auszugehen :<br />
(a) Im He<strong>im</strong>atland besteht ein Bédarf an best<strong>im</strong>mten Arbeitskráften,<br />
die in der Bundesrepublik Deutschland vorhanden<br />
sind;<br />
(b) <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland besteht ein Bedarf an best<strong>im</strong>mten Arbeitskráften,<br />
die in der Bundesrepublik Deutschland nicht<br />
oder in nicht ausreichender zahl und Qualifikation vorhanden<br />
sind;<br />
(c) in He<strong>im</strong>atland müssen erst zusátzliche Arbeitsplátze für<br />
und durch rückkehrende Arbeitnehmer geschaffeñ werden.<br />
Entsprechend den daraus sich ergebenden zielsetzungen kommen<br />
folgende Hilfen bzw. Instrumente in Betracht:
-9<br />
- Hilfen zum Aufbau einer wirksamen Arbeitsverwaltung, i-nsbesondere<br />
Arbeitsmarktbeobachtutrg, Arbeitsvermittlung und<br />
Arbe its 1os envers icherung<br />
- Aus- und Fortbildungsmassnahmen für eine qualifizierte THtigkeit<br />
<strong>im</strong> Heirnatland<br />
- Einsatz von Kapitalhilfe und technischer Hilfe zur Unterstützung<br />
von Programmen der RückkehrfUrderung<br />
- FUrderung von Investitionen deutscher Firmen bzw. von<br />
joint-ventures deutscher nit auslándischen Firmen<br />
- Sonstige KooperationsmUglichkeiten mit deutschen Unternehmen/Unternehmensverbánden<br />
bzw. Gewerkschaften<br />
- FUrderung von rückkehrbezogenen wirtschaftlichen Selbsthilfeinitiativen<br />
auslándischer Arbeitnehmer in Form von<br />
Betriebsgründungen und -erweiterungen in den He<strong>im</strong>atlándern<br />
- Hilfen zur Schaffung von Arbeitsplátzen durch Einkauf oder<br />
Beteiligung an einem Fonds<br />
3. Flankierende Massnahmen<br />
a) operationen deutscher und auslándischer<br />
Banken<br />
b)Hilfen <strong>im</strong> Bereich des Bau- und Prárniensparens<br />
c)Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen und Schulzeugnissen<br />
d) Sonstige Hilfen zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft<br />
des He<strong>im</strong>atlandes für die Arbeitnehmer und ihre Fami-1ien<br />
e)Hilfen zur FUrderung der Arbeitsaufnahme nach Par. 55 ArbeitsfUrderungsgesetz<br />
(AFG) und der Anordnung des Verwaltungsrates<br />
der Bundesanstalt für Arbeit zur FUrderung der<br />
Arbeitsaufnahme in Einzelfá11en<br />
4 . RückkehrfUr<br />
Ñach d-en bestehenden Abkommen kUnnen auslándische Arbeitnehmer,<br />
die nach einer BeschHftigung in der Bundesrepublik<br />
Deutschland arbeitslos in ihr He<strong>im</strong>atland zurückkehren, die<br />
Leistungen der dortigen Arbeitslosenversicherung erhalten,<br />
die bis zu einer Hüchstdauer von sechs Monaten von der<br />
Bundesanstalt für Arbeit erstattet werden. Die Regelungen<br />
sind nicht geeignet, die Rückkehr ausl-ándischer Arbeitnehmer<br />
in ihr He<strong>im</strong>atland zLt fUrdern und die auslHndischen Arbeitsverwaltungen<br />
zu veranlassen, zurückgekehrte Arbeiter<br />
in Arbeit zu vermitteln.<br />
Die geltenden und etwaige künftige Abkommen sollten deshalb<br />
zu Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik und RückkehrfUrderung<br />
ausgebaut und finanzielle Hilfen ggf. auch für den<br />
Fa11 vorgesehen werden, dass der arbeitslose Rückkehrer <strong>im</strong><br />
Heinatland in eine Dauerbescháftigung vermittelt wird oder<br />
an einer betriebsbezogenen Bildungsmassnahme teiln<strong>im</strong>mt, die<br />
in eine Dauerbescháftigung einmündet." (24-36+37+38)<br />
Dazu kommt, dass durch die EWG-Erweiterung nach einer Anpassungszeit<br />
von 5 bis 1 0 Jahren die MUglichkeit zum Wiederaufleben<br />
der ArbeitskrHftewanderung gegeben ist (E1 País , 10.12.<br />
1978) und damit das Emigrations- und Remigrationsproblem<br />
neue Aktualitát bekommt.<br />
Gleichzeitig liegt es nahe, den rFa11 Spanienf als Mode11<br />
für den zu erwartenden Verlauf der Rückkehrbewegung bei 'jüngeren'<br />
Emigrantenlándern, wie der Türkei und Jugoslawien, zD<br />
nehmen und daraus <strong>im</strong> Rahrnen des MUglichen Voraussagen abzuleiten.<br />
Die oben aufgeführten und andere verwaltungsmássige und aus-
10<br />
lHnderpol-izeilichen Massnahmen erfassen auch die schon AnsHssigen<br />
und es ist schwer zv sagen, ob man angesichts davon<br />
noch von 'Freiwilligkeit der Rückkehr' sprechen kann<br />
(75-181). Eher scheint uns die folgende Befürchtung zúzr1-<br />
treffen: "Die mUgliche massenhafte Rückkehr der spanischen<br />
Arbeiter aus dem Ausland wird <strong>im</strong>mer mehr zu einer Erinnerung<br />
an ihre Vertreibung aus Spanien, a1s sie den wirtschaftlichen<br />
Interessen des <strong>Land</strong>es <strong>im</strong> Wege standen." (6-49) Dann<br />
wird k1ar, dass der Begriff 'Rückkehr' in den Worten eines<br />
Betroffenen einen ganz anderen Klang bekommt als in denen<br />
der Bund/LHnder-Kommission: "90% von uns wünschen die Rückkehr<br />
und fürchten die Rückkehr." (102-58)<br />
0.2. Eingrenzung des Themas<br />
Bei unserer Untersuchung werden wir uns auf die mit der<br />
Rückkehr der Erwachsenen zusammenhHngenden Fragen beziehen<br />
und die Schwierigkeiten der Jugendlichen und Kinder vU111g<br />
ausklammern. Diese Trennung ist teilweise künst1ich, wird<br />
aber von unseren ArbeitsmUglichkeiten erzhrungen. Ausserdem<br />
scheint uns der Informationsmangel in Bezug auf die Lage<br />
der Kinder und Jugendlichen nicht so gross zu sein, vielleicht,<br />
weil sie unter direkter staatlicher Verantwortung<br />
stehen und die rzustándigen Stellen' daher zumindest den<br />
Anschein erwecken müssen, sich Gedanken über sie zu machen.<br />
0 . 5 . Gedankengang , G 1 i ede rung , ' Gebrauchs anwe i sung '<br />
Wir haben das Inhaltsverzeichnis sehr ausführlich gehalten,<br />
um den Uberblick über den Gedankengang zu erleichtern.<br />
Nach dieser Einführung (0) stehen einige Anmerkungen zur<br />
Zuverlássigkeit der Angaben, die man derzeit über die Wanderungsbewegungen<br />
erhalten kann, sowie die verfügbaren Daten<br />
(1). Dann begleiten wir sozusagen die Emigranten auf<br />
ihrem W"g, von der Lage vor der Ausreise (2) bis zu der<br />
nach der Rückkehr (5).Der Schwerpunkt liegt dabei auf der<br />
Lage bei und nach der Rückkehr. Die Situation in der BRD<br />
behandeln wir fast nicht, weil dazu genug Material von<br />
deutscher Seite vorliegt und das nicht Aufgabe einer in<br />
Spanien arbeitenden Gruppe sein kann. In beiden Abschnitten<br />
wird auf die Gesichtspunkte 'Qualifikation' und 'Spracher<br />
sowie die beteiligten Einrichtungen eingegangen und<br />
eine Kritik ihrer AktivitHten versucht.<br />
Genausowenig wie man sich über die Zustánde in einem Gefángnis<br />
ausschliesslich aus den Verlautbarungen der Verwaltung<br />
unterrichten kann, wird man a11ein durch das Studium offizieller<br />
VerUffentlichungen zu einem vollstHndigen Bild von<br />
den Problemen der Rückkehrer gelangen. Daher haben wir Interviews<br />
(4) mit ehemaligen 'Gastarbeitern', mit ihnen arbeitenden<br />
Sozialarbeiterinnen und einem der aktivsten Mitglieder<br />
der Rückkehrerorganisation !Asociación Nacional de<br />
Emigrantes Retornados' (A.N.E. R. ) gemacht. Besonders die<br />
Interviews 4.2. und 4.3. sind dafür gedacht, innerhalb der<br />
spanischen Kolonie verbreitet zu werden, und daher hat jeder<br />
Leser die MUglichkeit, bei uns die spanischen 0riginale anzufordern<br />
und so oft wie er will nachzudrucken oder zu kopieren,<br />
um sie in den spanischen Zentren, auf Veranstaltungen oder wo<br />
ihm seine Fantasie zeigen so11te, einer grUsseren Zahl zugHnglich<br />
zu machen. (Die genaueren Bedingungen stehen am Anfang.)
11<br />
Dann ziehen wir eine kurze Bilanz, inwieweit die Emigration<br />
den Betroffenen und dem Abgabeland Spanien genutzt<br />
hat (5). Abschliessend gehen wir der Frage nach, wieweit<br />
die aufgezeigten Mángel und Schwierigkeiten tPannen'<br />
sind, die behoben werden kUnnen, und wieweit hinter ihnen<br />
gesellschaftliche Interessen und Strukturen stehen.<br />
Vor d-iesem Hintergrund stellen wir die Frage, unter we1-<br />
chen Voraussetzungen und in welchem Umfang eine Neuorientierung<br />
der l<strong>im</strong>igrations- und Rückkehrpolitik mUglich und<br />
wahrscheinlich ist. Die Arbeit wird auch darauf eingehen,<br />
unter welchen Bedingungen es zu einer Ubereinst<strong>im</strong>mung der<br />
Interessen der BRD an Begrenzung der ZahL der fest ansássigen<br />
AuslHnder und Spaniens aL seiner <strong>eigenen</strong> Entwicklung<br />
kommen kann.<br />
Die zusanmengefassten Ergebnisse in Thesen (6) sind bei<br />
Wiedergabe der Que11e mit Bezugsadresse und Ubersendung<br />
eines Belegexemplars ebenfalls zum Abdruck freigegeben.<br />
Das kommentierte Literaturverzeichnis (7) dient gleichzeitig<br />
als Quellennachweis, die erste Ziffer in den Klammern<br />
nach Zttaten oder vor Tabellen bezieht sich auf die<br />
Ordnungszahl <strong>im</strong> Literaturyerzeichnis, die folgende(n)<br />
auf die Seiten.<br />
Aus fínanziellen Gründen musste die Ausdehnung dieses Berichtes<br />
so knapp wie rnUglich gehalten werden. Wir sind<br />
daher - unter fast vo11stándigem Verzícht auf literarische<br />
Ansprüche - in weiten Teilen vom zusammenhángenden<br />
Text abgegangen und haben uns auf Tabellen und Strichaufzáhlungen<br />
beschrHnkt, was teilweise abrupte UbergHnge unvermeidlich<br />
macht<br />
0.4. AuslUser von Migrationsbewegungen<br />
Wenn man Erscheinungen wie das Exil von Teilen der demokratischen<br />
Opposition wHhrend des Franco-Reg<strong>im</strong>es ausser<br />
Betracht 1á"sst, sind die Ursachen der letzten spanischen<br />
Emigrationsbewegung nach Europa klar: ". . . das Angebot<br />
und die Nachfrage nach Arbeitskraft sind die best<strong>im</strong>menden<br />
Faktoren der jüngsten spanischen Emigration und diese<br />
hángen daher hauptsHchlich von der Wirtschaftsentwicklung<br />
der AufnahmelHnder ab." (73-83)<br />
Logischerweise sind die Herkunftsregionen die Gebiete,<br />
wo das rAngebot an Arbeitskraft', d.h. das durch Arbeitslosigkeit<br />
verursachte E1end, áfl grUssten ist (32-16):<br />
Andalusien (besonders Sevil1a, Granada)<br />
Galizien (besonders Orense, Pontevedra)<br />
Extremadura (besonders Badajoz)<br />
Um die ehemaligen Bewohner dieser Gebiete geht es, wenn<br />
Forscher die spanische Kolonie in der BRD in einen rstabilen'<br />
und einen 'unstabilen' Tei1, der die Rückkehrer<br />
(oft nach einem Scheitern) ste11t, unterteilen (68-259).<br />
Von eben diesen Menschen spricht die Bund/Lánder-Kommission,<br />
wenn sie sagt: "Die Rückkehrbereitschaft und die<br />
Rückkehrfáhigkeit der in der BRD lebenden auslándischen<br />
Arbeitnehmer und ihrer Familien so11te verstHrkt h¡erden."<br />
(24 - 24)<br />
0.5. Interessen der Beteiligten<br />
(BRD/Spanien)<br />
Allerdings geht es dabei nicht nur um 'das Wohl der Menwenn<br />
die schen', sondern um Interessen. Auch staatstTa-
- 11 IL<br />
genden Parteien in der BRD die offene Zwangsrotation ablehnen<br />
(64-37), so lassen doch andere Erklárungen einiges<br />
erahnen: "Wir kUnnen zwar die bei uns bescháftigten<br />
Áuslánder nicht wie Sklaven behandeln, die man heute einkauft<br />
und morgen wieder wegschickt. Aber wir werden dafür<br />
sorgen, dass unsere deutschen Arbeitnehmer zuerst Arbeit<br />
erhálten,..." (*) Für das, was hier von einem sozialdemokratischen<br />
Minister als Verteidigung der Interessen der<br />
deutschen Arbeiter ausgegeben wird, trifft wohl die fo1-<br />
gende Aussage zv; "Wenn das Anfangsstadium der AuslánderbeschHftigung<br />
in der BRD gleichsam a1s goldenes Zeitalter<br />
heraus§este11t wird, werden damit Massstábe gesetzt, die<br />
ganz deutlich die Kennzeichen der Ausbeutung tragen."<br />
(7s-1e0)<br />
Dabei dürfte wohl nicht so sehr kurzsichtiger Nationalismus,<br />
sondern eher nüchterne Kalkulation Pate gestanden<br />
haben: lagen die Rekrutierungskosten pro Spanier früher<br />
etwas über DM 60.- (92-91) und war ihr Aufenthalt meistens<br />
so kurz, dass langfristige Investitionen in sie weder<br />
rentabel noch notwendig waren (92-90), so hat sich inzwischen<br />
der Arbeitsnarkt verengt, aber die Auslánderzahl<br />
steigt an, wobei der Anteil an Arbeitern absinkt und der<br />
an uñproduktiven Familienmitgliedern sich dem fr der deutschen<br />
BevUlkerung annáhrt. Was tun ?<br />
Im Bezug auf die Rückkehr hochqualifizierter Südamerikaner<br />
in ihre Herkunftslánder gibt ein Ministerialrat <strong>im</strong><br />
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit fo1-<br />
gende Antwort: "Im Gegenteil, Deutschland a1s Gastland<br />
ermutigt die Rückkehr ins Herkunftsland aktiv und erleichtert<br />
uñd fUrdert die Wiedereingliederung. Wie wird das<br />
gemacht ? An erster Stel1e, wie schon erwáhnt, sagen wir<br />
nicht einfach: 'Geh jetzt nachhaus I rrr (110-3) Auch die<br />
Aussagen <strong>im</strong> vom Bundesministeriun für Arbeit und Sozialordnuñg<br />
herausgegebenen 0rientierungsheft (Guía) für die<br />
auslHnáischen Arbeiter klingen vielversprechend: "VerstHrkung<br />
der Rückkehrbereitschaft - Die Bundesregierung<br />
nUchte keinen AuslHnder durch Verwaltungsmassnahmen z:uT<br />
endgültigen Rückkehr in seine He<strong>im</strong>at zwingen. Dagegen unterstützt<br />
sie die auf eine FUrderung der Bereitschaft zvT<br />
freiwilligen Rückkehr gerichteten Massnahmen. Aus diesem<br />
Grund hat die Regierung in Bonn Kontakt zrl einigen Regierungen<br />
der Herkunftslánder der Immigranten aufgenommen,<br />
um Programme zu unterstützen, die die gesellschaftliche<br />
und berufliche Wiedereingliederung der in ihre He<strong>im</strong>at Zurückgekehrten<br />
erleichtern sollen. Die Bundesregierung<br />
lehnt die sogenannten RückkehrprHmien ab." (4-23) Wie<br />
stark die offiziellen Uberlegungen zur Rückkehr auch bei<br />
Ablehnung der Zwangsrotation von wirtschaftlichen Interessen<br />
und ErwHgungen geprágt sind, zeigen u.a. die 'Siebzehn<br />
Thesen zur Auslánderpolitik', ein Entwurf einer Interministeriellen<br />
Kommission unter Federführung des Bundeskanzleramtes,<br />
worin sich Sá.tze finden wie: "Ferner<br />
ist zu prüfen, ob der Familiennachzug in überlastete Siedlungsgebiete<br />
unterbunden wird, ufl eine weitere Belastung<br />
der sozialen Infrastruktur zu vermeiden." (64-22)<br />
Die Vorschláge zur Rotation sind dementsprechend Versuche,<br />
die Eingliederungsschwierigkeiten und -aufwendungen<br />
in den Aufnahmelándern zu verringern, wobei die Wj-edereingliederungsprobleme<br />
in den Herkunftslándern verviel-
- 15<br />
facht werden. Um so seltsamer wirkt €s, wenn von den Befürwortern<br />
der Rotation dabei das Argument vorgebracht<br />
wird, sie diene auch der Entwicklung der Herkunftslánder.<br />
0.6. Der Begriff der 'flying Mediterraneansr<br />
Opel-Direktor (Amerikaner) auf die Forderung, es sollten<br />
'nur die Auslánderr entlassen werden:<br />
"Für mich sind hier a1le Auslánder."<br />
So wie die Ernigration eine ll.iesenreise war, die Personen,<br />
die sonst meistens nur die Strecke zur Provinzhauptstadt<br />
zurücklegten, plUtz:.ich ins Ausland versetzte, so ist die<br />
Rückkehr unter die <strong>Land</strong>sleute, die die ehemaligen Emigranten<br />
oft mit dem Namen 'alemánr (Deutscher) als <strong>Fremd</strong>e<br />
kennzeichnen, ein neues Wagnis. Die Schwierigkeiten bei<br />
der Wiedereinführung lasten zuallererst auf den Schultern<br />
der Rückkehrer, deren Situation zwischen dem Industrie-<br />
1and, das sie verliessen, und der ehemaligen Heirnat, die<br />
sie nicht mehr aufn<strong>im</strong>mt und über kurz oder lang wieder in<br />
die Ernigration schickt oder zur Arbeitslosigkeit verdammt,<br />
in den Begriff rflying Mediterraneans' gefasst wird<br />
(e7-56):<br />
"Die Wirtschaft des Dorfes oder der náchsten Stadt ist<br />
nicht in der Lage, ihn zu ernáhren unverándert wie<br />
das Dorf ist, wird er es nie mehr genauso betrachten, wie<br />
er es sah, bevor er es verliess. Er wird anders angesehen<br />
und er hat andere Ansichten... Einen sicheren Platz flJr<br />
ihn gibt es <strong>im</strong> Dorf nicht mehr... He<strong>im</strong>atlos sein heisst<br />
namenlos sein. Er. Die Existenz eines Wanderarbeiters."<br />
(1 2 - 22e)
14<br />
PROBLE},{E DER DATENBESCHAFFUNG UND STATISTISCHE<br />
ANGABEN<br />
Uberblick über die offizieLlen und anderen Anwerbekaná1e<br />
In den Aufnahmelándern gibt es keine Statistiken nach einheitlichen<br />
Kriterien über die benutzten Einreisewege. Die<br />
eigentliche klandestine'schwarze' Immigration ohne Pass<br />
in die BRD war bei Spaniern selten, verbreiteter war die<br />
'grauer : legale Einreise mit Pass a1s Tourist und dann<br />
VerlHngerung des Aufenthalts, unterstlltzt durch Anlaufpunkte<br />
(31 -32) , in vielen FáI1en durch schon ausgereiste<br />
Familienmitglieder (74-68). An offiziellen Wegen gab es<br />
zwei:<br />
über das Instituto Español de Emigración, etwa 2/3<br />
- über die Deutsche Anwerbekommission in Spanien, die<br />
eine Aufenthaltserlaubnis/Visum erteilte; etwa 1 /3,<br />
das auf diese Weise ohne Betreuung durch spanische<br />
Stellen 'vermarktet' wurde (98 - 1 2)<br />
Andere Quellen (74-71) nehmen &n, dass ab 1963 der Prozentsatz<br />
derjenigen, die ohne Einwirkung des IEE (a1so schwarz,<br />
grau oder durch die deutsche Anwerbekommission) über die<br />
Grenze gingen, bei 60 % 1iegt.<br />
Einen gewissen Aufschluss geben auch die Befragungen derjenigen,<br />
die wieder nach Spanien gebracht wurden, weil<br />
sie sich nicht aus Notlagen helfen konnten (rrepatriaciónr<br />
40/197 4-35, 40/1975-35, 40/197 6-35) :<br />
Ausreiseform der rrepatriados' eo<br />
in<br />
Jahr<br />
797+<br />
197 5<br />
197 6<br />
Dabei muss eine best<strong>im</strong>m<br />
tigt werden, da es sich<br />
in Notlagen gerieten.<br />
Die Verschárfung der Au<br />
Zahlen der an der Grenz<br />
rnit Vertrag<br />
46 ,4<br />
39,6<br />
26,2<br />
qhne_Verlrag<br />
21 ,4<br />
25 ,1<br />
28 rz<br />
k.A.<br />
T¡-t<br />
58,0<br />
45 r6<br />
te Verzerrung der Daten berücksichja<br />
gerade um Personen handelt, di-e<br />
s1ánderpolitik spiegelt sich in den<br />
e zurückgewiesenen Auslánder wieder<br />
(43lNovember 1 975 - 50 Ta<br />
1974 178.000<br />
1975, erste 9 Monate 139.215<br />
ut 'Región' vom 19.11.1975):<br />
1 .2. Lage der klandestinen Migranten<br />
Lange Zeit galt das Problem als nicht vorhanden. So erklárte<br />
der damalige Direktor des IEE noch <strong>im</strong> September 1975 in<br />
einem Interview der Zeitung 'Proar in Le6n, es gebe keine<br />
klandestinen Emigranten aus Spanien (45lSeptember 1975-56) .<br />
Demgegenüber gibt die Internationale Arbeitsorganisation<br />
als Faustregel, dass sie normalerweise 1 0 qo a1-J.er auslHndischen<br />
Arbeiter stellen (43/Juni 1976-28+29) und 1974 wurde<br />
die Gesamtzah\ der i11egal in der BRD bescháftigten<br />
Auslánder al1er Nationalitáten auf 250.000 geschátzt (43/<br />
Juni 1 975-5) .<br />
Dabei ist zu bedenken, dass die Aufnahmelánder wesentlich
1s<br />
bessere KontrollmUglichkeiten besitzen a1s die AusreiselHnder<br />
(43/Januar 1976-8) ; MUglichkeiten, die interessanterweise<br />
erst ausgeschupft wurden, a1s die i1lega1e Anwesenheit<br />
von Tausenden von Auslándern in der BRD als<br />
ein Problem von Bedeutung für die 'Innere Sicherheit' angesehen<br />
wurde (64-23).<br />
Úber die Lage der I11egalen gibt es einige anschauliche<br />
Schilderungén (74-188); sie leben unter dauernder Verfolgung,<br />
zi háufigem Wohnungswechsel gezwungen, ohne<br />
Schütz-vor Krankheit und bei UnfH11en, unter dem Druck,<br />
vor der sicheren Ausweisung mUglichst viel verdient zu<br />
haben, abhHngig von vermittlern, die sie oft ausbeuten.<br />
Und doch hat-es beispielhafte Beweise von Solidaritát<br />
gegeben, Streiks oder Drohungen, die die Unternehmer zwaÍg"ñ,<br />
z.B. bei schweren Unfál1en eines I1legalen die Krankñeitskosten<br />
zu übernehmen; und die Betreuungsinstitutionen<br />
irren, hlenn sie glauben, man kUnnte il1ega1e Arbeiter<br />
nicht beraten: auch sie haben ihre Anlaufpunkte und<br />
Infornationskaná1e, über die man sie indirekt erreichen<br />
kann.<br />
1 .3. Begrenztheit der Informationsquellen über Migratión,<br />
Unterschied zwischen offiziellen Angaben<br />
und I{irkli-chkeit, Rückkehrmethoden und ihre Erfassung<br />
a1s Problen<br />
Die erste Voraussetzung für staatliche Planung in Bezug<br />
auf díe Rückkehrer sind genaue Angaben (98-115).<br />
'Rückkehr' wird dabei verstanden al§ vor mehr als 6 Monaten<br />
durch eigene Kraft mit der Absicht,, sie sgi endgültig,<br />
durchgeführte Rückkehr nach einem Auslandsaufenthalt<br />
voñ mehr aÍs 6 Monaten (43/? 197 4-24)und(98-1 1 0) .<br />
Zur Gewinnung von Angaben über die Rückkehrer gibt es zwei<br />
Wege:<br />
Befragung einer nach Unterlagen der DGS (Polizeídtrektión)<br />
-oder des Wáhlerverzeichnisses ausgew5hlten<br />
St ichprob e<br />
- indirékte Auswertung nach den Unterlagen der Konsulate,<br />
Arbeitsánter, deutschen Auslanderpolt-zer, Deutschen<br />
Anwerbekommissi-on oder der Arbeitsministerien.<br />
Spanische Angaben zum Verhá1tnis'offizielle/wirkliche<br />
Emigration' iinden sich in (41),(52) und (71), dort gibt<br />
es auch Daten zu 'Ausgereiste/Rückkehrer'<br />
Es wurden auch VorschlHge für eine bessere Kanalisierung<br />
des Informationsflusses gemacht (107), sie sehen folgende<br />
Stationen vor:<br />
- 2 Monate vor seiner Abreise n<strong>im</strong>mt der zukünftige<br />
Rückkehrer Kontakt zur Sozialabteilung der Botschaft<br />
auf<br />
- diese sendet ihm einen Fragebogen für Rückkehrer zu<br />
- nach dessen Ausfüllung erhált er eine Karte zur vorstellung<br />
be<strong>im</strong> IEE seiner zukünftigen He<strong>im</strong>atprovinz<br />
- der Fragebogen wird von der Sozialabteilung der Botschaft<br />
Uber-die ZentraLe des IEE und die Provinzdelegationen<br />
des IEE an die Arbeitsvermittlungs- und<br />
Beratungsstellen weitergeleitet.<br />
Uber die Verwirklichung dieses Projekts ist uns nichts bekannt.
16<br />
In diesen Zusammenhang gehUrt auch die Idee, zukünftigen<br />
Rückkehrern von den spanischen Arbeitsámtern einen Fragebogen<br />
zD ihren Qualifikati-onen zuzuschicken (5ó).<br />
Trotz dieser scheinbar reichhaltigen Quellen gehen die vorliegenden<br />
Daten weit auseinander:<br />
- von 1 960 bis 1967 vom IEE vermittelt:<br />
'136.859<br />
nach Angaben der dt. Arbeitsámter<br />
bescháftigte Spanier:<br />
362.038<br />
(1oo-46)<br />
- zu einem best<strong>im</strong>mten Zeitpunkt (100-47 ) werden von der<br />
Dt. Anwerbekommission 1.262 mehr Arbeiter angeworben,<br />
als das spanische Arbeitsministerium \rerzeichnet<br />
- manchmal differieren die Zahlen der insgesamt Ausgereisten<br />
in selben Buch von Seite zD Seite (92-Tab. 1.4./<br />
4 .14 .)<br />
Ab 1967 lHsst sich fast kein Unterschied zwíschen der Zahl<br />
der Ausgereisten und der vom IEE Vermittelten feststellen,<br />
woraus der Schluss gezogen wird, dass die 'graue' Migration<br />
abgenommen hat (54-886) .<br />
Wie erklHren sich diese beachtlichen Ungenauigkeiten ?<br />
- Nach Livi-Bacci (zrt. in 67-14 und 68-255) leiden vie-<br />
1e Untersuchungen unter ungenauer Definition und geringer<br />
Anzahl der Befragten, Mangel an ReprásentativitHt.<br />
Daher kUnnen die folgenden Fragen nicht gelUst werden:<br />
Dauer, Regelmássigkeit und Wiederholung der Emigration,<br />
Mobilitát und neue berufliche Qualifikation, geografische<br />
0rientierung nach der Rückkehr, Verwendung der<br />
Qualifikation und der Ersparnisse.<br />
- Bei al1en Befragungen über 'endgültiger Rückkehrabsichten<br />
durch Vertreter des He<strong>im</strong>atlandes spielt die Tendenz<br />
mit hinein, so zu antworten, wie es 'national erwünschtr<br />
ist.<br />
- Der rotatlonsáhnliche Charakter vieler Migrationsbewegungen<br />
erschwert allgemeingü1tige Feststellungen, oft<br />
kehren Pers.onen rendgü1tig' zurück und nach einer Wei-<br />
1e emigrieren sie wieder ( 1 0) und (68 - 1 1 +253) . 'Endgü1 -<br />
tig' in Spanien bleiben nur die Gescheiterten, die anderen<br />
pendeln über Jahre hinweg zwischen beiden Lándern<br />
(68-11). Oft bedeutet die 'Ausreise' aus einem<br />
Aufnahmeland auch nur die fEinreiser in ein anderes,<br />
aber keine 'Rückkehr' .<br />
- Aus Karteien der Arbeitsámter, des IEE oder der Agregadurías<br />
Laborales (Sozialabteilungen) der Botschaften<br />
gewonnene Angaben sind <strong>im</strong>mer sehr begrenzt, es werden<br />
weder Selbstándige noch FamilienangehUrige noch Personen,<br />
die sich bei der Rückkehr schon selbst einen Arbeitsplatz<br />
gesucht hatten, erfasst (36).<br />
- Andere Emigranten wiederum sind offiziell nie ausgereist<br />
(97) und werden <strong>im</strong> Einwohnerverzeichnis des He<strong>im</strong>atdorfes<br />
weitergeführt. Sie meiden den Weg zu BehUrden<br />
aus naheliegenden Gründen.<br />
- Oft werden Rückkehrer auch nicht erfasst, weil sie sich<br />
aus Misstrauen oder weil sie sich nicht den Weg zur<br />
náchsten Emigration verbauen wo11en, nicht an die spanischen<br />
BehUrden wenden (24-77). Diese melden sich<br />
oft auch bei den Konsulaten nicht ab (43/Februar 1975-<br />
21). Manche scheuen den Weg zur BehUrde, ufl nicht a1s<br />
'Gestrandete I ztJ gelten.
- 17<br />
1.5.<br />
Die Rückkehr wird meist selbst organisiert (92-150),<br />
verláuft am Rand der Konsulate, oft nutzt der Rückkehrwillige<br />
den Urlaub zur Stellensuche aus, wáhrend<br />
der deutsche Arbeitsvertrag noch gi1t. Findet er etwas,<br />
kehrt er gar nicht mehr in die BRD zurück und<br />
über1ásst den rPapierkrieg' dem Konsulat (72). Daher<br />
rührt auch die Idee, den Urlaub, den die Emigranten<br />
in Spanien verbringen, zt)T Information und Rückkehrberatung<br />
zu nutzen (44).<br />
Das Verháltnis eines nicht unbedeutenden Teils der<br />
spanischen Emigranten zú Konsulaten und offiziellen<br />
Stellen (zumindest) wHhrend des Franco-Reg<strong>im</strong>es wird<br />
folgendermassen am besten umschrieben: "Zum Konsulat<br />
bin ich nur zum Steinewerfen gegangen."<br />
Angaben zur Ausreise aus Spanien/Einreise in die<br />
BRD<br />
s<br />
rl<br />
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18<br />
1.6.<br />
Jahr<br />
954<br />
955<br />
9s6<br />
957<br />
958<br />
959<br />
960<br />
e61 (30.6. )<br />
962<br />
963<br />
964<br />
965<br />
966<br />
967<br />
968<br />
969<br />
970<br />
971<br />
972<br />
973<br />
e74 (50.6.)<br />
97s<br />
s76 (30.6.)<br />
(50. e. )<br />
(50.12. )<br />
s77 (30.3.)<br />
(30.6. )<br />
(30 .12 .)<br />
Angaben zum Aufenthalt in der<br />
So z ialvers icherungspfl ich -<br />
tig bescháftigte Spanier<br />
in der BRD<br />
411<br />
486<br />
698<br />
967<br />
1.494<br />
2 .1s0<br />
9.4s4<br />
s0.976<br />
85.915<br />
112 .1s7<br />
1 58.578<br />
171.542<br />
17s.190<br />
1 26 .984<br />
112.592<br />
134.987<br />
1 6Z .909<br />
179.69s<br />
181.102<br />
1 58.936<br />
'l<br />
29.',l 05<br />
11'l .006<br />
107.518<br />
1 04.003<br />
10.1 .493<br />
100.311<br />
94 .67 4<br />
(21)<br />
(20) (1e-683)<br />
(18-5+8)<br />
BRD<br />
In der BRD ansás -<br />
sige Spanier<br />
175.000<br />
206.895<br />
245 .400<br />
27 0 .400<br />
267.248<br />
287.021<br />
272.676<br />
247 .447<br />
219.427<br />
201 .400<br />
(int. Dok.<br />
4)<br />
Die Tabelle zergt dreierlei:<br />
- die plUtzliche Zunahme durch die organisierte Emigration<br />
ab 1 961<br />
- das vorübergehende Absinken in den Jahren 1967/68<br />
und endgültig ab 1973<br />
- den Anstieg des Anteils der nicht-arbeitenden Fanilienmitglieder,<br />
der sich in der zunehmenden Differenz<br />
zwischen der Zahl der BeschHftigten und der<br />
Ansássigen widerspiegelt .<br />
Die Spanier in der BRD bilden eine<br />
Kolonie, das zeigen die Daten über<br />
jenigen, die sich in der BRD ohne<br />
durch Urlaubsreisen) aufhalten:<br />
Einreiseiahr der<br />
Langans ás s igen<br />
1 960 und früher<br />
1 961<br />
1 962<br />
1 963<br />
1 964<br />
196s<br />
1 966<br />
relativ langansássige<br />
das Einreisejahr der-<br />
Unterbrechung (ausser<br />
69o<br />
7<br />
7<br />
6<br />
10<br />
7<br />
5
19<br />
)s<br />
13<br />
15<br />
)lo<br />
(16-34)<br />
Derselbe Sachverhalt wird in den Angaben über die Aufenthaltsdauer<br />
der Ansássigen ausgedrückt (Angaben wahrscheinlich<br />
nach Auslánderzentralregister) :<br />
@6)?':<br />
Aufentha 1 t sdauer<br />
1967<br />
1 968<br />
1969<br />
197 0<br />
197 1<br />
197 2<br />
,)<br />
L-<br />
3-<br />
4-<br />
6-<br />
8 -1<br />
mehr<br />
Am 30.12.197 6 waren 63,7<br />
ansássig.<br />
Nach Angaben des IEE vom<br />
waren 7 2 ,6<br />
und 38,3<br />
ansássig.<br />
1 Jahr 2 ,2<br />
eo<br />
Z Jahre 5,0<br />
3 4,7<br />
4 8,4<br />
6 18,0<br />
8 20,2<br />
0 8,0<br />
a1s 1 0 55,5<br />
% mehr als 6 Jahre in der BRD<br />
Oktober 1 978<br />
% mehr als 6 Jahre<br />
% mehr a1s 1 0 Jahre in der BRD<br />
Dieses Bild wird durch die Angaben des Auslánderzentralregi-sters<br />
vom 50.9 .1977 untermauert:<br />
Aufenthaltsj ahre Einreisefahr in_1 .000<br />
weniger a1s 1 1977 3,7<br />
1 - Z 1976 4,9<br />
2 - 3 1975 5,8<br />
3 - 4 1974 8,8<br />
4 - 6 1973/2 30,8<br />
6 - 8 1971/0 38,7<br />
8 -10 1969/8 28,9<br />
mehr a1s 10 vor '67 75,6<br />
Es gilt also nieht mehr, dass die 0-Aufenthaltsdauer so<br />
kurz ist, dass Investitionen nicht lohnen (92-90). "Mit<br />
zunehmender Aufenthaltsdauer werden bei <strong>im</strong>mer mehr der<br />
verbliebenen auslándischen Arbeiter die anfánglich recht<br />
grosse Unschlüssigkeit über die voraussichtliche Dauer<br />
des Aufenthalts in der BRD sowie ursprüngliche kurzfristige<br />
Verweilabsichten durch den Wunsch verdrángt, langfristig<br />
oder für dauernd hier zu bleiben." (16-36) 1972 planten<br />
48 % der befragten auslándischen Arbeiter(innen),<br />
lHnger als ein Jahr, aber nicht endgü1tig in der BRD zt)<br />
bleiben (16-55). Die Grenze für das weitgehende Verschwinden<br />
des Rückkehrwunsches wird von den meisten Autoren bei<br />
5 Jahren Auslandsaufenthalt angesetzt (5¡+(76). Viele<br />
Spanier in der BRD sind daher 'für die Rückkehr verlorenr<br />
und interessieren sich wahrschei-n1ich mehr für Probleme<br />
wie die Familienzusammenführung und die Schule.<br />
Das Vorhandensein einer solchen langansássigen Kolonie<br />
kann für das Aufnahmeland den Vorteil haben, Anlernkosten<br />
und Integrationskonflikte zu verringern, kann aber auch<br />
zu einem gewissen Selbstbewusstsein und den entsprechenden<br />
Forderungen führen. (1 1 -90)
-20<br />
1.7 .<br />
Angaben zur Rückkehr nach Spanien<br />
al<br />
úl<br />
Él<br />
Él<br />
..r<br />
I<br />
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'rr<br />
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21<br />
) VOR DER AUSREISE<br />
2.1 . Beteiligte Institutionen<br />
2.1 .1. Rekrutierungsphasen und -mechanismen<br />
Es werden folgende Phasen unterschieden (55):<br />
- Anwerbung (reclutamiento)<br />
- Einteilung (encuadramiento)<br />
- Vorauswahl (preselección)<br />
- Verwaltungsmássige Erfassung (documentación)<br />
- Auswahl (selección)<br />
- Abfahrt (salida)<br />
- Transport (traslado)<br />
Dem IEE oblag die Organisation der Zllge und der Vorbereitungskurse<br />
(fa11s es welche gab),sowie die medizinische<br />
Untersuchung. Die Syndikatsorganisation wáhlte nach der<br />
Meinung der Dorfautoritáten und der Arbeitslosenziffer<br />
die Anwerberegionen aus. Man konnte sich bei den Delegationen<br />
des IEE in den Provinzhauptstádten oder bei dem<br />
Vertreter der Organizaci1n Sindical <strong>im</strong> Dorf einschreiben<br />
('apuntarse'). Dabei ist wohl nicht <strong>im</strong>mer a11es mit rechten<br />
Dingen zugegangen, besonders in der Endphase, als man<br />
Beziehungen ('enchufe') brauchte: "Wer in Olvera zeitwei-<br />
1ig ins Ausland gehen wo11te, musste bei Mancio, dem Funktionár<br />
des vertikalen Syndikats, der die Vertragszuteilung<br />
in der Hand hatte, ein Transistorradio kaufen." (Cal1e 1,<br />
S.32 vom 28.3.1 978)<br />
Darauf folgte eine medi-zinische Untersuchung erst durch<br />
spanische, dann durch deutsche Arzte (bis auf die ZHhne)<br />
und in der BRD noch eine durch die Betriebsárzte, die teilweise<br />
Arbeiter zurückschickten.<br />
Dj-e besonders G1ücklichen hatten das Vergnügen, auf dem<br />
Abfahrtbahnhof ein paar trUstende Worte eines deutschen<br />
Anwerbers zu hUren, und ab gingts.<br />
2.1 .1. Ausreisewege und Kontaktpunkte<br />
Das Emigrationsgesetz vom 21.7 .1971 verweist die Abwicklung<br />
der mit der Emigration zusammenhángenden Fragen in<br />
die gemeinsame Zustándigkeit von<br />
Instituto Españo1 de Emigración<br />
- Dirección General de Promoción Social (Generaldirektion<br />
für Soziale FUrderung)<br />
- 0rg anización Sind j-ca1<br />
wobei die Auswahl und verwal<br />
O.S. zugetei-1t wurde (8-B).<br />
(8-7),<br />
tungsmássige Erfassung der<br />
Darüberhinaus glbt es einige Kontaktpunkte, über die man<br />
a1le (legalen) Emigranten erreichen kann:<br />
- GesundheitsbehUrden<br />
- ZolL<br />
- Banken<br />
- Botschaft (36-2).<br />
Mindestens so wirksam wie die staatlichen und sonstigen<br />
Stellen ist die eigene Ethnie als Integrationsbrücke (vg1.<br />
International Migration Review XV-2/5-84 ff), aber eine zu<br />
weitgehende Stárkung dieses Kontaktpunktes kann zu politischen<br />
Problemen führen.
aa<br />
2.1.3. Aufgaben des Instituto Españo1 de Emigración<br />
,,In Bezug auf den Emigranten hat der staat die Aufgabe,<br />
ihm eine vollstHndige-Information über das Best<strong>im</strong>mungsland<br />
zu verschaffenl ihm arbeitsbezogenen und kulturel-<br />
1en Beistand an seiner neuen ste11e zÚ geben und seine<br />
Fanilie zu untárstützen und zu schützerL, egal, -I9 :1e<br />
sich befindet.,,<br />
(95_g)<br />
unter die Aufgaben des 'consejo Escol_at -para<br />
1a-Extensión<br />
Educativa a f6s Emigrantes españoles' , der für die schulische<br />
versorgung der"Kinder <strong>im</strong> Ausland mit zustándig ist,<br />
iefft auch áie"Hebung des Bildungsniveaus der Emigranten<br />
mithilfe des einhe<strong>im</strong>lschen oder áes spanischen Erziehungswesens<br />
(82-78).<br />
Bei einer Befiagung über ihre Erwartung an die Arbeit<br />
staatlicher Steíleñ <strong>im</strong> Ausland werden an erster Ste1le genannt:<br />
Zg,6lgoschaffungeinesspanischen'Ambientel<br />
2s.,gsgoBerufsbildungund.Sprachlernzentren<br />
Eine zentrale Stellung bei dér Erfü11ung dieser Aufgaben<br />
n<strong>im</strong>mt das IEE ein. Es"wurde am 17.7.1956 gegründet' Im Dekret<br />
1582 vom 1g.4.1974 werden seine Aufgaben erweitert<br />
und die Struktur daran angepasst (7 -41) . Ausserdem werden<br />
die Wiederei-ngiiederung aüsárUcklich erwHhnt und konkrete<br />
Massnahmen genannt:<br />
- Hilfen zum Kauf von Einrichtungsgegenstánden und<br />
Werkzeug vor der Rückkehr<br />
- Kredite für Kooperativenbildung und individuelle Niederlassung<br />
a1s Selbstándiger<br />
- WiedereingewUhnungskurse<br />
-beruflicheorientierungundVervollkommnungiT4"fnahmeland<br />
(7 _44) .<br />
Für die Kurse zur vorbereitung auf die neue umgebung- und<br />
z17T beruflichen Fortbildung wérden stipendien, Reisekosten<br />
und Lehrnittelzuschüsse g"ñehrt (85/1 916-52) .Das-Arbeitsministerium<br />
weist in den-Berichten des Fondo de Protección<br />
aL Trabaj o folgende summen für die Emigration aus:<br />
197 6 1 .01 6. ooo. ooo Ptas<br />
1977 1.415.ooo.ooo Ptas (8s-e)<br />
2.1.4. Struktur des IEE<br />
Das formelle Leitungsorgan des IEE ist der Nationale Emi-<br />
!iátiá"rrut (a;;re¡6 uaéiglr1 de Emigración). Nach Par. 4z<br />
á", Emigrationsgerétr"r (8) besteht er aus folgenden Mitgliedern:<br />
- Prásident (vom Arbeitsministerium ernannt)<br />
- VizeprHsi¿ent (mit dem Rang eines Unterstaatssekretárs<br />
<strong>im</strong> Aussenminister iurn)<br />
- 1 0 Beamten<br />
- 5 Vertreternder Organi zací6n Sindical<br />
- 1B Vertretern v"rréhiedener Mi-nisterien und<br />
tungen<br />
- 6 vó., der 0. S. ausgewáhlten Vertretern des<br />
TransPortwesens<br />
- 5 Emigranten<br />
- 2 veráienten PersUnlichkeiten'<br />
E inr ich -<br />
Bank- und
23<br />
Entsprechend der geHnderten politischen Situation wurde<br />
<strong>im</strong> MHrz 1978 ein Dekretentwurf für die Umbildung des Consejo<br />
Nacional de Emigración vorgestellt (Cartas de España,<br />
Márz 1978-59):<br />
- 18 Vertreter der Verwaltung, die für die in IEE bestehenden<br />
Sachgebiete zustHndig ist, wie Wohnung,<br />
BeschHftigung, Erziehung, Soziale Sicherheit<br />
- 16 Vertreter der europáischen Emigration, aus Zentren,<br />
Vereinigungen und Emigrantengewerkschaften<br />
- 3 vom Arbeitsministerium best<strong>im</strong>mte Vertreter der<br />
südamerikanischen Emigrat ion<br />
- sowie Berater ohne Stinme der Sozialversicherung,<br />
Eisenbahn usvrr.<br />
In Par. 43 wird der Stándige Ausschuss aus 6 Personen erwHhnt,<br />
dessen Schlüsselfigur der Generaldirektor (Par.<br />
45 ,14) ist.<br />
Die Ausgaben des IEE werden durch staatliche Zuschüsse,<br />
besonders vom Arbeitsministerium, durch die 1leo-ige Abgabe<br />
a11er Transportunternehmen auf die von ihnen an Emigranten<br />
verkauften Fat'r/Flugkarten und aus Bussgeldern<br />
(u.a. bei klandestiner Emigration) gedeckt (Par.47).<br />
Das Dekret 1582 vom 19.4.1974 geht <strong>im</strong> Artikel 10 - 15<br />
auf den Aufbau des 'Departamento Acción Social' ein, das<br />
für uns wichtig ist<br />
1. Acción Social<br />
2. Acción Social<br />
3. Asistencia aL<br />
4 . Acción Educativa:<br />
Interior: Hilfe vor der Ausreise, Zusammenarbeit<br />
mit der Sozialvers<br />
icherung<br />
Exterior: Betreuung <strong>im</strong> Aufnahneland<br />
Retornado: Information über Wiedereingliederung,<br />
Beratung bei der<br />
Arbeitssuche (unterteilt in<br />
die 5'Negociadosr = Gescháftsbereiche<br />
: Información,Retorno,<br />
Repatriación; Colocación;<br />
Promoción, Gestión)<br />
<strong>im</strong> Kontakt mit dem rConsejo<br />
Escolar para la Extensión<br />
Educativa'<br />
5. Formación Profesional: Kurse vor und nach der Emigration,<br />
BerufsfUrderungsmassnahmen<br />
<strong>im</strong> Ausland.<br />
Am 6.7.1972 wurden die 4. und die 5. Abteilung zu selbststHndigen<br />
Einheiten gemacht (8-96). In der BerufsfUrderung<br />
ist die Dirección General de Pronoción Social (eine<br />
den IEE gleichrangige Institution des Arbeitsministeriums)<br />
<strong>im</strong> Rahmen des BerufsfUrderungsprogrammes Programa de Promoción<br />
Profesional Obrera (PPO-SEAF) zustHndig, das IEE<br />
wird zu den die Emigranten betreffenden Massnahmen geh6rt,<br />
die Direktoren der Ausbildungszentren werden auf Vorschlag<br />
des IEE von der D.G.P.S. ernannt. Die Provinzkomitees der<br />
DGPS sollen auch jáhrlich über die Entwicklung der Emigration<br />
und der Wiedereingliederung berichten.<br />
Für jeden, der Informationsquellen über die spanische Migrationspolitik<br />
sucht, ist ausserdem das Centro de Documentación<br />
CEDOC wichtig, das 1973 durch Zusammenfassung<br />
abteilungsspezifischer Teileinheiten entstand (1 04-1 5) .<br />
Zur Unterstützung der Emigranten <strong>im</strong> Ausland und zur Beobachtung<br />
ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen dienen die<br />
Arbeitsinspektoren und die Agregadurías Laborales (=Arbeitsattaché-ste11en)<br />
bei den Botschaften (1aut dem Ley
_24<br />
de 0rdenación de la Emigración, 3.5.1962, in 8-357 + 43/<br />
1976-1/ss).<br />
Von der ZéntraLe bei der Botschaft hángen die Beratungsbüros<br />
(Qficinas Laborales) in den wichtigsten Arbeitsgebieten<br />
der Spanier in der BRD áb, die eng mit den von der Caritas<br />
untbrhaltenen und vom IEE unterstütztert Sozialarbeiter<br />
(inne) n zusammenarbeiten.<br />
Das Personal der Agregaduría Laboral wird vom IEE ausgewáhlt<br />
und vorbereiletl erhált von ihm seine Anweisungen und<br />
berichtet ihm, gleichzeitig besitzt es diplornatischen Status<br />
und ist bei-den Konsuláten (also beirn Aussenministerium)<br />
angestellt.<br />
Eiñe Hhnliche Konstruktion findet sich bei der Agregaduría<br />
Cultural in Bonn, die gleichzeitig vom IEE und damit dem<br />
Arbeitsministerium, dem Erziehungsministerium und vom Aussenministerium<br />
(diplomatischer Status) Anweisungen erhá1t.<br />
Die <strong>im</strong> Ausland iUtigen Lehrer werden vom IEE entsandt, die<br />
entsprechende Abteilung 'Acción Educativa' wird von einem<br />
Inspéktor des Erziehungs- und Wissenschaftsministerium geleitet.<br />
Daneben gibt eé noch eine Gruppe Lehrer, die individuell<br />
ins Auslánd gegangen sind und sich von dort aus<br />
bei deutschen oder spanischen Stellen anstellen liessen.<br />
A11e diese Einrichtuñgen waren natür1ich von der Otganización<br />
Sindical und den anderen Organisationen des Franco-<br />
Reg<strong>im</strong>es rnitgeprágt, und so Verr^/undert es nicht, dass der<br />
Veitrauensrlsi zt,ischen ihnen und den Emigranten <strong>im</strong>mer breiter<br />
wurde und ihre Neubesetzung bei Mitbest<strong>im</strong>mung der Emigranten<br />
und der Gewerkschaften verlalgl wird (EI País, 1 5.<br />
é.lgll) Auf den vom ZS. bis 26.9.1977 in Madrid durchgeführten<br />
Studientagen wurde u. a. gefordert:<br />
- Staatssekretáriat für Enigration anstelle des IEE<br />
- Umformung des Consejo Nacional in eine Vertretung der<br />
Emigranten, Gewerkschafter und Verwaltung'<br />
Die Bildung der 'Juntas Consulares' bei den einzelnen Konsulaten,<br />
dle auch die von IEE als 'kollektive Zuschüssel<br />
gezahltén Gelder mitvelteilen, sowie die Ergánzung {"t Con-<br />
Iejo Escolar durch regionale Beratergremien weisen in diese<br />
Richtung.<br />
Reste des ñerrschenden Misstrauens zeigen sich in folgenden<br />
zitat: t'. . . die grosse ubereinst<strong>im</strong>mung der_ verwaltung,<br />
vertreten durch den-gegenwHrtigen Generaldirektor der Emigration,<br />
Francisco Cónáomines, und die Vertreter der Mini-<br />
Iterien für Arbeit, dessen Minister, Herr Jímenez de Par-<br />
EZ, <strong>im</strong> Laufe der Studientage anwese-nd war, und_für Wohnungs-<br />
6ar.r, das in Thema Enigration betroffen ist, und uns. Wir<br />
sind auf vUlliges VerstHndnis und Unterstützung gestossen<br />
und es scheint uns sogar, a1les ist zu gut gegangen "'"<br />
(E1 País , 27 .9 .1977)<br />
2.1.5. Informationsquellen für Emigranten und ihre Reichwe<br />
ite<br />
Eine der wichtigsten Quellen sind die Berichte der Verwandten<br />
und Bekanntén, die schon in Ausland sind. Obwohl diese<br />
Berichte auch best<strong>im</strong>mten Verformungen unterliegen, gelten<br />
sie a1s glaubwürdiger, als die der staatlichen Stellen, denen<br />
gegeñUber die Emigranten zumindest zuT Franco-Zeit misstraulséh<br />
oder oppositlonell eingestellt waren (13/1976-Márz<br />
-11).
2s<br />
Bei einer Befragung zur Bewertung der Vorbereitung auf<br />
die Emigration in Spanien (25-84), bei der eine Skala von<br />
0 - rnicht' bis 2 - rgründlichr zugrundel^g, war der spanische<br />
Wert fr 0,42 gegenüber einem A aller Nationen von<br />
0,70. Aufschlussreich auch die Tabe11e, wer gibt die<br />
beste Beratung am Arbeitsort in der BRD<br />
(25-90) deut. and. Beh. Verw. dt. nie-<br />
BehUr- dt. Be- aus + Freun- mand<br />
den rater He<strong>im</strong>. Freunde de !<br />
Spanier 19 eo 6 13 19 19 25<br />
a1le Nat. 19 14 28 Z0 11 7<br />
Von 1967 stammen die folgenden Angaben:<br />
Besassen Sie vor der Ausreise Information ?<br />
m f<br />
Ja<br />
Nein<br />
Keine Ang.<br />
50 ,7<br />
eo<br />
33 ,1<br />
16 ,2<br />
54 ,4<br />
¿5, /<br />
')) o<br />
(78)<br />
St<strong>im</strong>mten die Informationen nit der Wirklichkeit überein ?<br />
Ja 56r3 qo 47,05<br />
Auf welchen Wegen erhielten Sie sie ? (Mehrfachnennungen)<br />
durch<br />
Flugblátter 34 ,7 7 e,<br />
münd1 ich 71,44<br />
Kurse 4,56<br />
Zum selben Problem:<br />
18,75<br />
77,50<br />
11 ,25<br />
Informationsquellen der Spanier vor der Ausreise<br />
(79-49,Tab. 29+30)<br />
m<br />
f<br />
Verwandte, Freunde<br />
Z e i tungen<br />
73<br />
eo<br />
10<br />
Radio, Fernsehen 2<br />
Spanische Stellen 12<br />
Dt. Anwerbekommiss. 5<br />
Sonstige 1<br />
Keine Angaben 14<br />
Sehr interessant eine Aufschlüsselung der<br />
nach Themen:<br />
75<br />
4<br />
5<br />
9<br />
3<br />
2<br />
ZO<br />
Vorinformat ion<br />
Keine Information 42<br />
E"qig lnlolmatfoñ über :<br />
ArbeitsmUglichkeiten 6<br />
al1g. gute Arb.beding. 9<br />
gute VerdienstmUgl. 26<br />
gute Sozialleistungen 1<br />
harte, unpersunl. Arb. 0<br />
{rbeitsbeding. IOTAL 42<br />
gute Lebensbedingungen 12<br />
Kl<strong>im</strong>a, Ernáhrung 1<br />
Unterkunf t, IVohn. prob . 0<br />
Mentalitát der Dt. 7<br />
al1g. hartes Leben 0<br />
hohe Lebenshalt. kosten 0<br />
Vorurteile, Angst 0<br />
56<br />
7<br />
3<br />
1s<br />
2<br />
0<br />
25<br />
9<br />
1<br />
1<br />
4<br />
0<br />
0<br />
0
26<br />
Lebensbedlng. TOTAL<br />
m<br />
20<br />
eo<br />
Sonstige 2<br />
Keine qpez. Angaben 14<br />
Wenig Information IOLAL 78<br />
gequg lnlormation 5<br />
viel Information 1<br />
E"l"e [n[a[en - 0<br />
Diese Tabelle (79-46+47, Tab. 29+30) verdient eine genaue<br />
Beachtung a11er Einzelergebnisse. Sie zeigt, dass die Spanier<br />
zu diesem Zeitpunkt (bis auf eine winzige Minderheit)<br />
keine oder wenig Vorinformationen besassen und es bei einigen<br />
speziellen Themen zu schweren Enttáuschungen kommen muss<br />
te.<br />
??<br />
2.2.1<br />
Qualifikation vor der Ausreise<br />
Schulabschlüsse<br />
Eindeutig und übereinst<strong>im</strong>mend sind die Angaben zum<br />
schulischen Niveau der Emigranten<br />
o'o<br />
Grundschule abgeschlossen<br />
64,02<br />
" abgebrochen 22,94<br />
Lehre abgeschlossen 1,42<br />
Industriemeister 0,57<br />
etwa Mittlere Reife (bachiller e1em.) 6,80<br />
etwa Abltur (bachiller superior) 2,55<br />
andere 1 ,7 0 (1 00 -227 )<br />
eo<br />
Grundschule<br />
95,3<br />
Weiterführende Schule<br />
3 r4<br />
Berufsbildende Schule<br />
1 ,1<br />
HUhere Bildung (akademische ?)<br />
0rz (100)<br />
Anzahl der Scbqljglre<br />
bis 4 4 5 6 7 8 9 10 und mehr<br />
m 6eo 24 812 1023 6 10<br />
f 17 14 12 27 12<br />
(16-28)<br />
Bei all diesen Daten muss man bedenken, dass die Nicht-<br />
Lese- und Schreibfáhigen Bewerber von vorneherein ausgeschlossen<br />
wurden (16-27) und ausserdem 1968 15 eo der Kandidaten <strong>im</strong><br />
ersten Examen durch die Anwerbekommission für ungeeignet er- -<br />
klHrt wurden (68 - 1 2B) .<br />
2.2.2. Berufliche Herkunft<br />
Die Statistiken zur beruflichen Herkunft müssen wegen des<br />
unterschiedlichen Berufsbegriffes mit Vorsicht behandelt<br />
werden. Gab der Leiter der deutschen Anwerbekommission 3r,<br />
(11-92), von den Spaniern besássen 14 % eine Berufsausbildung,<br />
So gaben von diesen selbst 46 eo alt, sie hátten einen<br />
Beruf erlernt.<br />
Die folgenden Angaben für ganz Europa, nicht speziell für<br />
die BRD.<br />
Die Verteilung nach Wirtschaftsbereichen von 1 946 - 1 963<br />
Bauern und <strong>Land</strong>arbeiter<br />
Industrie- und Facharbeiter<br />
Bergbau<br />
15<br />
5<br />
15<br />
60<br />
7<br />
Z<br />
0<br />
59 ,49<br />
eo<br />
55,88<br />
Z ,34<br />
(74-2e)
"von 1962 bis 1971<br />
Bauern und <strong>Land</strong>arbeiter<br />
Industrie- und Facharbeiter<br />
" von 1962 bis 1973<br />
Handwerker, Industrie-,<br />
26 ,49<br />
eo<br />
50,08<br />
f<br />
total<br />
Hilf sarbeiter<br />
eo<br />
68,0 16 ,7 56,3<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft 25,6 017 18,5<br />
Dienstleistungen<br />
2 rS 212 213<br />
andere 5 r 0 0r6 4<br />
ohne Beruf, Kinder,<br />
11<br />
Hausfrauen 1,1 79 r8 18,6<br />
(59-51,Tab. 3.2.8.)<br />
Qgalifikation der Antragsteller, die niclrt ausreisten<br />
197 7<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft<br />
Bergbau<br />
Transporte<br />
Text i1 /Leder<br />
Stahl /ttletat]-<br />
E1 ektro<br />
Z <strong>im</strong>mermann<br />
Bauarb e it er<br />
Nahrungs ind .<br />
Chemie<br />
Gaststátten/Dienstleist .<br />
Andere<br />
Hilfsarbe iter<br />
In absoluten Zahlen 1963<br />
963<br />
964<br />
96s<br />
966<br />
1966:<br />
eo<br />
22 r0<br />
0r5<br />
116<br />
0rz<br />
L? ,<br />
112<br />
'"<br />
213<br />
22 13<br />
012<br />
0rz<br />
11,0<br />
3 r4<br />
30,5<br />
<strong>Land</strong>wirtsch., Fischerei,<br />
Forst, Jagd<br />
s.'l 10<br />
6 .223<br />
1 0 .697<br />
7 .215<br />
(42-7 8,Tab.5)<br />
Handwerk, fnd.<br />
Hilfsarbel ter<br />
19.565<br />
29 .532<br />
20.378<br />
10.868<br />
(2-e8)<br />
Das genaue verhHltnis <strong>Land</strong>wirtschaft/rndustrie dürfte<br />
sich wohl <strong>im</strong> Lauf der zeit verschoben haben, so sprechen<br />
andere Quellen (10s-4) von einem Anteil von 50 % án Bauern<br />
und <strong>Land</strong>arbeitern.<br />
1 962 1973:<br />
<strong>Land</strong>w., Fischerei<br />
Handw. , Ind. +Hilfsarb.<br />
berufslose Frauen<br />
1973 - 1975:<br />
m<br />
252 .47 1<br />
517.377<br />
197 3<br />
m/ f<br />
f<br />
21 .464<br />
48.862<br />
86.293<br />
197 4<br />
total<br />
27 3 .935<br />
566.239<br />
(s7-10)<br />
1975<br />
/f m / f<br />
Freie Berufe, Techn . S0 ZZ 27 26 1 g<br />
7<br />
Büroangestellte 91 ZZ 1 5 11 1T 12<br />
VerkHufer 57 4 21 4 12 _<br />
Fischer, <strong>Land</strong>wirte T .965 169 S. SE SS I . S-01 Sl<br />
Transporte 547 S ZST 6 1 95 1<br />
Handw . / Ind. /Hilfsarb .<br />
56. s87 Goss<br />
Dienstleistungen<br />
989<br />
826 461 509<br />
18.146<br />
4 6'E- z 4s<br />
260 422 266
_28<br />
(40 / 197 4 - 4,1 975 -5, 1 976- 5)<br />
Von den Auslándern, die <strong>im</strong> Herkunftsland einen Beruf erlernt<br />
hatten, übten ihn bei den Mánnern 56 % und bei den<br />
Frauen 45 % auch in Aufnahmeland aus (16-46). Als Gründe<br />
Gründe für Tátigkeitswechsel m f<br />
HUherer Verdienst 44 eo 31<br />
Fehlende Sprachkenntnisse 13 26<br />
Mangelnde Qualifikation 7 B<br />
Nichts angeboten bekommen 8 5<br />
Andere (Umzug, Verwandte in ca.30 ca. 30<br />
der NHhe haben wo11en) (16-46)<br />
Wenn man die einzelnen Berufsgruppen nach der MobilitHt<br />
untersucht, ergibt sich folgendes Bild:<br />
Mobilitátsrichtung der Berufsgruppen<br />
Büroangestellte ;i:;ifi:?:i:;;"" u. a.<br />
Verkáufer<br />
Verkáufer geblieben<br />
Fabrikarbeiter<br />
Dienstle is tungen<br />
Bauern+ <strong>Land</strong>arb e it er<br />
Industriearbeiter<br />
Dienstleistungen<br />
sonstige<br />
50 eo e_uf gleicher Qual . ebene<br />
F abr ikarbe i t er<br />
Dienstleistungen<br />
überwiegend geblieben<br />
wenige Dienstleistungen<br />
Dienstleistungen geblieben<br />
Indus tr i e<br />
Industrie<br />
Dienstleistungen<br />
(100-239,Tab.66)<br />
Vergleicht man die erste und die folgenden Arbeitsstellen<br />
<strong>im</strong> Aufenthaltsland, ergibt sich ein Trend zur Industriearbeit<br />
(100-240,Tab. 67). Dabei übernehmen Bauhandwerk und<br />
-industrie eine Ro11e a1s 'Durchlauferhitzer' be<strong>im</strong> Ubergang<br />
der aus der <strong>Land</strong>wirtschaft kommenden in die Fabrikarbeit<br />
(68-168);die Arbeit a1s Bauhilfsarbeiter wirkt a1s Sprungbrett<br />
(35). Man kann sogar eine 'Aufstiegsleiter' aufstel-<br />
1en (68-222):<br />
Mechaniker, Elektromonteur<br />
Metallarbeiter<br />
Textil-, Chemiearbeiter<br />
Bauarbe i t er<br />
Werft-, Forst-, <strong>Land</strong>arbeiter<br />
Diese Verschiebung scheint auch den Rückkehrwunsch zu beeinflussen,<br />
bei einer Befragung gaben 1.887 Personen &r,<br />
in welchem Bereich sie nach der Rückkehr arbeiten wollten
Z9<br />
Geplanter Arbeitsbereich nach der Rückkehr<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft<br />
203<br />
Industrie<br />
1 .017<br />
Handel<br />
17 6<br />
Sons t i ge<br />
297<br />
Keine Angaben<br />
198<br />
2.2.3. Qualifikationsniveau in Spanien<br />
Fast wichtiger als der Wirtschaftsbereich ist die darin<br />
erreichte Qualifikationsstufe bzw. Stellung <strong>im</strong> Produktionsprozess,<br />
denn nur wenn man sie kennt, kan man rAufstieg'<br />
oder tAbstiegt erfassen.<br />
Wie <strong>im</strong>mer stossen wir zunHchst auf eine terminologische<br />
Schwierigkeit: die spanischen Angaben unterscheiden oft<br />
nicht zwischen'angelernten' und rFacharbeitern', sondern<br />
fassen sie unter dem Begriff 'spezialisierter Arbeiterl<br />
(obrero especializado) zusammen (100-242, Tab. 68), sodass<br />
man auf 40 164 eo kommen kann, die sich a1s tspezialisierte<br />
Arbeiter' bezeichnen. Die BfA dagegen spricht <strong>im</strong><br />
Oktober 1 968 von 38 % Ungelernten und 44 % Angelernten<br />
(31-170).<br />
Die Daten über die Facharbeiterausbildung sind dementsprechend<br />
widersprüchlich: die BfA gibt ár, von den in der BRD<br />
a1s Facharbeiter(innen) Bescháftigten besassen 31 % in<br />
Spanien eine solche Ausbildung (16 -73). An anderer Stel1e<br />
gibt sie eine drei- und mehrjáhrige betriebliche Ausbildung<br />
bei 43 % der Mánner und 27 % der Frauen an (16-46),<br />
wobei nur bei den MHnnern der Ausbildungsabschluss belegt<br />
zu sein scheint. Eine nicht reprásentative Befragung ergibt<br />
folgendes Bild:<br />
Qual ifikat ion<br />
Vorarbe iter<br />
1?' (etwa<br />
rof<br />
'oficial<br />
icial Z&' iacharbei-ter)<br />
spezialisierter Hilfsarbeiter<br />
Hilfsarbeiter<br />
Lehrl ing<br />
Selbstándiger<br />
[46 - 14)<br />
Nicht wesentlich aufschlussreicher sind die folgenden Angaben<br />
über die<br />
Qualifikationsstufe andalusischer Arbeiter vor und nach<br />
der Ausreise in die BRD<br />
qual :-fiz iert<br />
halbqual tfiz iert<br />
unqual ifiziert<br />
0r6<br />
eo<br />
4rg<br />
15,9<br />
5r5<br />
63 ,9<br />
112<br />
812<br />
lilanien<br />
11<br />
11<br />
77<br />
(46 - 4e)<br />
!.Rq<br />
% 1s<br />
51<br />
33 (74-86)<br />
Die darin angedeutete Tendenz zum rhalbqualifiziertenr<br />
Arbeiter (der wohl dem Angelernten entspricht) bestátigen<br />
andere Daten über die<br />
Entwicklung <strong>im</strong> Vergleich Stellung in Spanien/<strong>im</strong> Ausland<br />
§panien<br />
nicht spezial.<br />
spezialisiert<br />
1 0S<br />
Verwaltung allg. 1 0<br />
1Zs<br />
Aus 1 and<br />
nicht spez<br />
113<br />
37<br />
7<br />
(1 00-242,Tab.68)<br />
spez. Vorarb. Verwalt.<br />
92<br />
66<br />
1-2
- 50<br />
Diesen Vergleich werden wir bei der Untersuchung der Frage<br />
nach dem Aufstieg durch Emigration in 2.2.5. und 2.2.6.<br />
noch genauer ausführen.<br />
Auch wenn das Gros der Emigranten die untersten Stufen<br />
der Arbeitsplatzskala besetzen so11te, so ist das westdeutsche<br />
Kapital doch <strong>im</strong>mer auf der Suche nach qualifizierten<br />
KrHften, deren Ausbildung andere bezahlt haben.<br />
Nachdem die Ausnutzung des Flüchtlingsstorms aus der DDR<br />
durch den Mauerbau erschwert worden war und bevor die<br />
Kampagne für die Ubersiedlung der in Polen lebenden Deutschen<br />
in Sicht war, begann man, die Lánder des Itlittelmeerraums<br />
zu 'durchkHmmenf. Allerdings scheint es mit der Anwerbung<br />
von Facharbeitern aus Spanien weniger Erfolg als<br />
z.B. mit denen aus Jugoslawien gegeben zu haben, wie die<br />
Daten zeigen:<br />
Anteil der Facharbeiter an der Gesamtzahl der Vertráge<br />
eo<br />
0r5<br />
197 1<br />
197 2<br />
197 3<br />
a') J t-<br />
0r1<br />
(32-1e)<br />
Anscheinend ist ab einem gewissen Qualifikationsniveau<br />
und Ausbildungsstand der Anreiz, ins Ausland zú gehen,<br />
nicht mehr so stark (68-169).<br />
2.2.4. BerufsfUrderungskurse in Spanien<br />
In der Vorbereitung der Emigranten kann zumindest ein<br />
Interessenkonflikt zwischen Abgabe- und Aufnahmeland auftreten:<br />
das Aufnahmeland will die Arbeitsplátze so schnell<br />
wie nUglich besetzen, dadurch wird eine larigfristige Vorbereitung<br />
irn Abgabeland erschwert (108-11). Die Tatsache,<br />
dass mehr als 50 eo der VertrHge der rcontratación j-nnominada'<br />
angehUren, die nach PersonenzahL ohne Beachtung des<br />
Berufs erfolgt (59-57), verringert die MUglichkeiten ztl<br />
einer sorgfáltigen Auswahl der Emigranten unter Berücksichtigung<br />
der Bedürfnisse der Entsenderegion weiter.<br />
Vor diesem Hintergrund müssen die BerufsfUrderungsmassnahmen<br />
vor der Ausreise gesehen werden. Ihre Organisation<br />
war Aufgabe des Negoci-ado de Formación Profesional (y Anbiental)<br />
des IEE (47), die Auswahl der Teilnehmer lag in<br />
den IIH.nden des BerufsfUrderungsdienstes PPO und der 0rganizaci1n<br />
Sindical. Voraussetzungen für die Teilnahne waren:<br />
Lese- und Schreibfertigkeit, Beherrschung der vier<br />
Grundrechenarten, keine Vorstrafen (Teilnahme an Streiks<br />
war zu jener Zeit verboten und konnte also Grund für eine<br />
Vorstrafe sein).<br />
Die Kurse dauerten zwischen 20 und 30 Tagen mit 75 Unterrichtsstunden,<br />
die der Berufsbildung (forrnación profesionaI)<br />
und der Vorbereitung auf die neue Umgebung und Anfángersprachunterricht<br />
(preparación ambiental-1inguística)<br />
gewidrnet waren . Zum Ausgleichen des erwarteten Teilnehmerschwundes<br />
wurden 20 % mehr Teilnehmer zugelassen, a1s<br />
die Kurse nominell umfassten.<br />
In Orense (Santa María de Europa) und Vigo (Casa de América)<br />
gab es Zentren, die in Internatform ausbildeten,<br />
daneben unterhielt die PPO auch bewegliche Unterrichtseinheiten<br />
(59-122). An anderer Ste11e (104-352) werden<br />
an Kursorten gerrannt:
31<br />
Barc e 1 ona<br />
Buenavista de1 Norte - Teneri-f e<br />
Cádíz<br />
Carballeño - Orense<br />
Córdoba<br />
Huelva (7 Orte aufgezHh1-t)<br />
Irún (Grenzübergang)<br />
Lugo<br />
Macoreta - Salamanca<br />
Madrid<br />
Nlanzanares - Ciudad Real<br />
Marbella - MáLaga<br />
Monforte de Lemos - Lugo<br />
0rense<br />
Paracuellos de Jaráma - Madrid<br />
Ronda - Málaga<br />
Salamanca<br />
Santa Cruz de Tenerife<br />
Los Sauces - La Palma<br />
Sevil 1a<br />
Vigo<br />
Im Jahr 1972 wurden mit Zielort in der BRD durchgeführt:<br />
5 Berufsbildungskurse Kosten 1 .966.038 Ptas<br />
12 P.A.S.E. -Sprachkurse Kosten 1.002.392 Ptas<br />
(se-123)<br />
Andere Quellen geben folgende Zahlen für die insgesamt<br />
abgehaltenen Kurse:<br />
Formación profesional y ambiental<br />
197 0<br />
197 1<br />
197 2<br />
197 s<br />
197 4<br />
Gesamtkosten Ptas.<br />
28 Kurse<br />
17<br />
14<br />
Z3<br />
26<br />
TOE-<br />
69.715.111,80<br />
(s1-64)<br />
Von 1967 bis Juni 1976 wurden 413 FP-Kurse mit 9.141 Teilnehmern<br />
mit einem Kostenaufwand von Ptas. 236.767.619<br />
durchgeführt (60,Tab.8), dabei waren sie 1975 nur für die<br />
Niederlande best<strong>im</strong>mt (43/1976 Jan.-58). Wir kUnnen also<br />
annehmen, dass die ZahT der in FP-Kursen auf ihren BRD-<br />
Aufenthalt vorbereiteten Spanier die 8.000 keinesfalls<br />
übersteigt.<br />
Für das Jahr 1973 verfügen wir über eine Aufstellung der<br />
mit Zielort in der BRD durchgeführten Kurse:<br />
Beruf Ort Teiln. Ziel Kosten_Ptas<br />
Koch Marbella 24 I.H.A. 332.332<br />
Koch Irún 30 I.H.A. 1 .'l 89.679<br />
FrHser Córdoba ZZ Flurth 7 48.362,25<br />
Dreher Salamanca 23 Hurth 856.527<br />
Elektriker Salamanca 1Z Henninger 402.054<br />
Schleifer Sevilla 12 Jaeger 373.663<br />
Schleifer Córdoba 15 Hurth 285.850<br />
Schweisser Orense 24 Steinmüller 761.081<br />
Einrichter Córdoba 15 Hurth 755.777<br />
Einr. /Monteure ParacuelTosZS John Deere 1 .145.795<br />
Dreher Sevilla 10 DEIUAG 565.050<br />
Einrichter Sevilla<br />
'l<br />
0 DEMAG 445 .459<br />
Elektromonteure Orense 1 2 Hartmann 558.256
-32<br />
Blechschlo s s er<br />
Dreher<br />
0rens e 1<br />
i<br />
0<br />
Hartmann 569.806<br />
Buderus 477 .613<br />
Buderus 392.624<br />
John Deere 942.563<br />
r.H.A. 539.815<br />
r.H.A. 55s.882<br />
John Deere 507 .324<br />
John Deere 438.088<br />
Einrichter/Mechan. "<br />
Maschineneinrichter<br />
Koch<br />
t'<br />
Z7<br />
rr<br />
10<br />
Ke 11ner<br />
tr<br />
13<br />
?r<br />
Ma s chinene inr icht er 13<br />
Schweisser<br />
rt<br />
10<br />
(59-265,Tab. 6.2.)<br />
Die BfA scheint Vorbereitungskurse <strong>im</strong> Abgabeland, die<br />
wie die obengenannten in Wirklichkeit Anlernkurse für best<strong>im</strong>mte<br />
Firmen waren, bezuschusst zu haben (86-795). Mit<br />
anderen Worten wurden die Ausbildungskosten für deutsche<br />
Firmen teilweise aus spanischen und deutschen Steuermitteln<br />
aufgebracht.<br />
2.2.5. Aufstieg und Absti-eg durch die Einreise in die<br />
BRD<br />
Eines der am háufigsten angeführten, aber selten belegten<br />
Argumente für die Segnungen der Emigration war, dadurch<br />
hHtten die Arbeiter in den Mittelmeerlándern eine<br />
MUglichkeit, über die in ihren HerkunftslHndern übliche<br />
'learning by doing'-Ausbildung (101-29) hinaus etwas zu<br />
lernen. Wir kUnnen diese Behauptung in drei Schritten<br />
überprüfen:<br />
1. Bedeutet die Ausreise von Spanien in d<br />
Auf stieg (2.2.3. ,2.2.5. ,2.2.6.) 7<br />
2. Vollzieht sich in der BRD ein Aufstieg<br />
3. Bringt die Rückkehr nach Spanien einen<br />
sich (3.3.12) ?<br />
ie BRD einen<br />
(5.3.5. )<br />
Aufstieg<br />
Zur ersten Frage die folgende Tabe1le, in der wir Aufstieg<br />
durch t+r und Abstieg durch<br />
r - I gekennzeichnet haben:<br />
Aufstiee/Abstieg vom Herkunftsland zur BRD<br />
<strong>im</strong>_Herk. laqd<br />
ungelernt<br />
ange 1 ernt<br />
qualif.(l rnl<br />
Angest.+Beamte -2<br />
SelbstHndige -2<br />
<strong>Land</strong>wirte -5<br />
1n_der_B\D<br />
ung. ang. qua1. Angest. Selbst. <strong>Land</strong>w<br />
6<br />
-3<br />
1 +35 +'l<br />
163+3<br />
6 -18 75<br />
1 -36 -10<br />
8 -55 -15<br />
3 -?42 3<br />
+2<br />
+1<br />
33<br />
-z 1<br />
?<br />
mit<br />
(79-81,Tab. 51)<br />
Bei den Arbeitern 1ásst sich keine eindeutige Aufstiegstendenz<br />
erkennen, die Mittelschichten sind abgesunken,<br />
gleichzeitig hat eine Bewegung von der <strong>Land</strong>wirtschaft zur<br />
Industriearbeit stattgefunden. Nach einer anderen Untersuchung<br />
schien es bei Spaniern schwache Hinweise auf eine<br />
StabilitBt der schon mit Berufsausbildung ausgereisten zú<br />
geben: "Bei Griechen und Spaniern bestHtigt sich unsere<br />
allgemei-ne Hypothese: eine Beruf sausbildung in der He<strong>im</strong>at<br />
vergrussert die chance, auch in Deutschland qual ifizierte<br />
Arbeit leisten zu kUnnen. Diese Beziehung ist bei den Spaniern<br />
nur unter EinschrHnkungen gü1tig, sie ist innerhalb<br />
unserer Grenzen nicht signi-fikant. " (1 1 -95) .<br />
And.<br />
1<br />
2<br />
.l<br />
1<br />
1
33<br />
HHtten sich selnerzeit die Forderungen der staatstragenden<br />
Parteien der BRD, die Anwerbung auf Auslánder mit<br />
sprachlicher und beruflicher Vorbildung zu beschránken,<br />
(64-43) durchgesetzt, so wáre die AufstiegsmUglichkeit<br />
für Ungelernte oder <strong>Land</strong>arbeiter endgü1tig verbaut gewesen.<br />
2.2.6. Der Aufstiegsmythos<br />
Theoretisch wHre der Weg klar gewesen, wie man durch die<br />
Emigration gleichzeitig die Entwicklung der AbgabelHnder<br />
und damit den Aufstieg der Rückkehrer hátte fUrdern kUnnen<br />
(37) z<br />
1. Berufsbildender Vorbereitungskurs vor der Ausreise<br />
2. Ausbildung in der BRD in und neben der Arbeit<br />
3. Anpassungskurs nach der Rückkehr<br />
Die spárlichen Daten <strong>im</strong> Abschnitt 2.2.5. dagegen führen<br />
zum Schluss, dass dieser Weg nicht beschritten worden ist<br />
und es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Ausreise aus<br />
Spanien in die BRD einen Aufstieg mit sich gebracht hat.<br />
Abgesehen davon, dass viele Abschlüsse aus dem einen <strong>Land</strong><br />
<strong>im</strong> anderen nicht anerkannt werden (31-215), machte in der<br />
Frühphase der Emigration die Kurzfristigkeit der Bleibeabsicht<br />
1ángerfristige BerufsfUrderungsmassnahmen unmUg-<br />
1ich, wie folgende Angaben zeigen:<br />
Geplante Aufenthaltsdauer<br />
eo<br />
l Jahr<br />
61,0<br />
2 Jahre 20,9<br />
3 Z ,1<br />
4 4,3<br />
5 und mehr 6,7<br />
(46-17, nicht reprásentative Stichprobe)<br />
Zur Kritik an den Verwirklichungsaussichten des Aufstiegsmythos<br />
kommt die Kritik am ZteT a1s solchem (2S-58): "Die<br />
Fortbildungsprogramme a1s letzte Zuflucht der Macht der<br />
Institutionen ?... A1s ob die Arbeiter die letzten 'braven<br />
schü1err <strong>im</strong> unruhigen Meer der studentenrevolte wáren,<br />
wei-1 sie noch glaubten, dass rdie Schule auf das Leben<br />
vorbereitet' und dass ein Scheitern in der Schule ein unzerstUrbares<br />
Zeichen wáre, das sie für das ganze Leben<br />
brandmarken würde. "<br />
2.3. Sprachkenntnisse vor der Ausreise<br />
2.3.1. Sprachkenntnisse vor der Ausreise<br />
Für Personen mit Muttersprache Castellano (='Spanisch',<br />
eigentlich Kastilisch) ist das Deutsche objektiv schwer<br />
zu erlernen und es hat auch diesen Ruf. Wir kUnnen daher<br />
annehmen, dass die Sprachkenntnisse der meisten Emigranten<br />
sich auf anekdotischem Niveau bewegten (2.8. Gleichungen<br />
wie<br />
Herr Ober = Joroba (F1uch)<br />
Speisekarte = Espasa Calpe (Verlag)<br />
Auf Wiedersehn = 0lvidense (Vergessen Sie's)
34<br />
Im Vergleich mit anderen Nationen schneiden die Spanier<br />
dementsprechend schlecht ab:<br />
Deutschkenntnisse vor der Einreise<br />
m f total<br />
Spanier<br />
0eo1 0<br />
a1le Nationen 10 11 10 (7 9 - 37 ,T ab .21)<br />
und es verwundert nicht, dass unter den EingewUhnungsschwierigkeiten<br />
die Sprachschwierigkeiten eine besondere<br />
Stellung einnehmen:<br />
(79-58,Tab.35+56+37) 81 eo 78 80 der Spanier<br />
hatten Sprachprobleme, damit ist das ihr meistgenanntes<br />
Problem und sie hatten mehr Schwierigkeiten als alle anderen<br />
Nationen.<br />
Uberlegungen, u.d. die Goethe-Institute <strong>im</strong> Ausland in<br />
die Vorbereitung der Auslánder auf ihren BRD-Aufenthalt<br />
einzubeziehen (25-13), und damit ihre Aufgabe a1s Zulieferinstitute<br />
der deutschen Firmen <strong>im</strong> Ausland, Kontaktstel1e<br />
mit einhe<strong>im</strong>ischen rEli-ten' und Schaufenster der<br />
BRD un die Vermittlung eines rBasic-Germanr zu ergánzen<br />
(25-15), scheinen nicht in die Praxis umgesetzt worden<br />
zu sein. Es wurde lediglich der von ihn entwickelte Sprachlehrfilm<br />
rGuten Tagt eingesetzt. Umso interessanter, dass<br />
inzwischen versucht wird, durch Verknüpfung von Aufenthaltserlaubnis<br />
und Sprachkenntnisnachwei s (24'-7) den<br />
Sprachverband, der den Deutschunterricht für Auslánder<br />
in der BRD koordiniert, eine Rolle a1s Gutachter der Aus-<br />
1ánderpolizei zuzuschieben<br />
2.3.2. Vorbereitungskurse P.A.S.E.<br />
Da von Seiten der BRD <strong>im</strong> Ausland keine Hilfe zvr sprachlichen<br />
Vorbereitung zu erwarten war und Spanien zú jener<br />
Zeit auch ni-cht an die vom Europarat unterst1dtzten Kurse<br />
angeschlossen war (82-7), wurden die Kurse 'Preparación<br />
Ambiental y Social de Emigrantesr ins Leben gerufen, die<br />
wir <strong>im</strong> folgenden in Einzelheiten unter Verwendung des Lehrerhandbuchs<br />
(50) beschreiben.<br />
Allgemeines Ziel<br />
Einführung in Sprache und Lebensgewohnhei-ten in der BRD<br />
Organisation<br />
Pro Kurs 20 Teilnehner und 5 als Ersatz flJr Schwund, Dauer<br />
75 Stunden 1 10 ,o, davon 54 Std. 10 Min. Sprachunterricht,<br />
16 Std. 10 Min. Information, keine Abschlussprüfung,<br />
alle Teilnehmer vom P.P.0. bezahlt, Abst<strong>im</strong>mung mit<br />
den Urtlichen renlaces' des Syndikats.<br />
Themen der Informationsstunden<br />
T - lfe-BünilelrepüUfil-<br />
1 Die Reise<br />
3 Deutschland (Ubergewicht von Geografie und Lebensgewohnhe<br />
i t sbe s chre ibung)<br />
1<br />
1<br />
3<br />
1<br />
3<br />
1<br />
1<br />
1<br />
7<br />
Lebensbed ingungen<br />
Besprechung eines Informationsblattes<br />
Praktische Ratschláge<br />
Pap i ere (Arbe i t svertrag , Emi grant en1 eg i t <strong>im</strong>at ionskart e )<br />
Der Rhein<br />
Rentenvers icherung<br />
Krankenvers icherung<br />
FamilienzuschlHge (Kindergeld)<br />
Durchsprechen der Orientierungshilfe 'Guia de1 Em.r
35<br />
Lexi s<br />
7SO WUrter der gebrHuchlichsten, Bevorzugung der arbeitsbezogenen<br />
Begriffe<br />
Fonetik u.a. methodische FLagen<br />
Kei-ne Peffektion-derlüsspra-che angestrebt, nur Vermeidung<br />
von Sinnentstellung, bringen spanische Umschreibungen<br />
für die deutsche Aussprachemit zalnlreichen Fehlern<br />
bei den <strong>im</strong> Spanischen nicht vorhandenen Lauten; gehen<br />
davon aus, dass jedem spanischen ein deutsches Wort entspricht<br />
und lassen in beide Richtungen übersetzen.<br />
Hinweise für den Lehrer<br />
Áh-Añfan§ §off-eIn-S-chock durch die neue Sprache vermieden<br />
werden. Spáter kUnnen die EntwicklungsmUglichkeiten<br />
ausgeschUpft werden. Keine Hausaufgaben oder Hausarbeit.<br />
Funktion<br />
Án§e§i-chts der geringen Teilnehmerzahlen entspricht es<br />
den Tatsachen, wenn di-e Teilnehmer darauf hingewiesen<br />
werden sol1en, dass sie sich in einer 'bevorzugten Lage'<br />
befinden. rDisziplin, Pünktlichkeit und Ernsthaftigkeitr<br />
so1len gleichzeitig a1s Vorbereitung auf den zukünftigen<br />
Arbeitsplatz eingeübt werden. Wie schwarzer Humor mutet<br />
die Aufforderung an die Schü1er an (50-Unterrichtseinheit<br />
8.5):" Versuchen Sie, so bald wie nUglich Deutsch zu 1ernen.<br />
Die Kenntnisse der deutschen Sprache sind für Sie<br />
sowohl privat als auch für Ihre berufliche Laufbahn von<br />
grossem Interesse. "<br />
I deol ogi sche_Inhalte<br />
Es folgt eine Zusammenstellung interessanter Aussagen:<br />
- das 'Grossdeutsche Reich' (UE 4.3)<br />
- der Traum der Deutschen von der Wiedervereinigung<br />
(uE 4 .4)<br />
- Fotos der Grundindustrien ohne Angaben zu den Arbeitsbedingungen<br />
(UE 4. 5+6+7+8)<br />
- über die VW-Arbeiter am Fliessband: "Jeder Arbeiter,<br />
der an einem Glied dieser Kette steht, hat seine besondere<br />
Aufgabe zu erfül1en, jede einzelne Maschine,<br />
unter oder neben der sie (=die Autos, d.U.) vorbei<br />
müssen, verrichtet genauso die ihrige . . . " "Teuer<br />
oder bi11ig, sie a1le (=die Autos, d.U.) bezeugen<br />
die hohe technische Qualifikation ihrer Herste1ler."<br />
(UE 4.8+9)<br />
- gleiche Arbeitsbedingungen für Deutsche und Auslánder<br />
(UE 7.2)<br />
- Erwáhnung von Betriebsrat und Gewerkschaft ohne ErklHrung<br />
der Unterschiede zum spanischen Zwangssystem<br />
(UE 8.4)<br />
- empfohlene Kontaktpunkte: Vorarbeiter, Unternehmer,<br />
Sozialarbeiter, Betriebsrat, Gewerkschaft, Arbeitsamt<br />
(UE 9.2)<br />
- Akkordsystem a1s objektiv (UE 9.5)<br />
- Rechenbeispiele nur auf Stundenlohnbasis, keine Beispiele<br />
für die Kontrolle von Akkordabrechnungen<br />
(uE e.7)<br />
- Betriebsdolmetscher a1s neutrale oder hilfreiche Figur<br />
(UE 9.7)<br />
- "fn jedem Fall hüten Sie sich vor überstürzten Handlungen.<br />
Das bezieht sich gafiz besonders auf das Verlassen<br />
des Arbeitsplatzes in einem nicht genehrnigten<br />
Streik gemeinsam mit <strong>Land</strong>sleuten, die <strong>im</strong> selben Unternehmen<br />
arbeiten." (UE g.7)
36<br />
- "Anfangs ist der Deutsche <strong>im</strong> Umgang mit Auslándern<br />
etwas zurückhaltend. Trotzdem ist er <strong>im</strong>mer verbindlich<br />
und versucht, den Auslánder zu verstehen. Aber<br />
er schHtzt besonders den AuslHnder, der arbeitsam<br />
und pünktlich ist und sorgfáltig arbeitet. Das ist<br />
die wichtigste Grundlz1a, um die freundschaftlichen<br />
Beziehungen zu einem Deutschen zu festigen." (U811.6)<br />
- "Da ein Vorgesetzter normalerweise viel zu tun hat,<br />
kann er nicht jeden Einzelnen viel Zeit zuwenden. Das<br />
wissen die deutschen Arbeltef und erwaqten niehts Anderes<br />
von i-hm." (UE 11.6)<br />
- Die Arbeit, die <strong>im</strong> Vertrag steht, ist auch die einzige,<br />
die spHter ausgeführt wird (UE 12.3) .<br />
Die vorliegenden Angaben über<br />
Kurse und Teilnehmerzahlen (P.A. S.E.)<br />
Für Emigranten in a1le<br />
gramms 1 963 bis<br />
675 Kurse mit 38.042<br />
Aufgeschlüsse1t :<br />
970<br />
971<br />
972<br />
973<br />
974<br />
Für die ERD:<br />
Jahr<br />
963<br />
964<br />
96s<br />
966<br />
is 31 .7.1966<br />
970<br />
971<br />
972<br />
973<br />
s74/s/6<br />
se)<br />
lunf T<br />
Kurse<br />
10<br />
LHnder seit dern Beginn des Proe76-<br />
- (60 -rab. 8)<br />
Teilnehmern,Kosten 101 .7 44.039 Ptas<br />
(s1-64)<br />
6<br />
0<br />
2<br />
8<br />
12<br />
-68- Kosten 5 . 963 .712 Ptas<br />
Teilnehmer<br />
1.250<br />
6.880<br />
8.500<br />
4.500<br />
-71-J 30-<br />
210<br />
ca.100<br />
254<br />
Qrte<br />
Madrid,Orense<br />
Orense, Zamora<br />
(27 )<br />
Cáceres , Huelva,<br />
Jaén, Madrid,<br />
Tenerife, Vigo<br />
Auch die Quellen (43/MHrz 1977 -50) und (43/Jan. 197 6-58)<br />
belegen, dass 1975 und 1976 keine Kurse für Emigranten<br />
in die BRD nehr durchgeführt wurden, wie es angesichts<br />
des Anwerbestopps logisch ist.<br />
Angaben zu den Jahren 1967 bis 1969 fehlen. Rechnet man<br />
unter Berücksichtigung der Wirtschaftskrise 1967/68 mit<br />
hUchstens 10.000 Teilnehmern, so dürfte die Gesamtzahl<br />
der Spanier, die mit einer Vorbereitung durch P.A.S.E.-<br />
Kurse in die BRD kamen, 32.000 nicht überschreiten. Selbst<br />
wenn man einen hohen Multiplikatoreffekt ann<strong>im</strong>mt, wird<br />
be<strong>im</strong> Vergleich dieser Ziffern mit den Statistiken in 1.5.<br />
k1ar, wie unzureichend diese Vorbereitung gewesen ist.
_37<br />
2 .4 . Kritik der Vorbereitung<br />
2.4.1. MHngel der geleisteten Hilfe<br />
"unsere Emi-granten wo1len wirklich wenig: sie wünschen<br />
nur verstándnis und Zuneigung, und unseie pflicht ist es,<br />
uns dieser gemeinsamen Aufgabe anzuschliessen." (10g-11)<br />
Mit der Kritik an der offi zierlen Hilfe kunnte man Bánde<br />
fü11en:<br />
- solange man den zukünftigen Arbeitsplatz und den<br />
dortigen Nettolohn nicht-verbindlich kennt, ist Beratung<br />
vor der Ausreise unmUglich (74-1OZ)<br />
- die Gelder für die Agregadurlas Laborales in d.er<br />
BRD kommen zwar vom IEE, laufen aber über andere<br />
stellen und treffen oft unregehnássig oder verspátet<br />
ein; 70 eo der an der AL BeschHftigten sind Án_<br />
gestellte ohne Aussicht auf Festanstellung a1s Beamte<br />
(E1 País, 11.5.19T8)<br />
- wo ungerechtigkeiten durch deutsche Gesetze abgedeckt<br />
sind, sind dem IEE und den AL die HHnde §"_<br />
bunden (31 -220)<br />
- "Die Politik ist bisher aus stücken und Háppchen gemacht<br />
worden, aus ad-hoc-Massnahmen, und sié geht<br />
von verschiedenartigen Organismen aus ..." (S7_15)<br />
- Pardo von der rG Metall kritisiert Tendenzen <strong>im</strong> IÉE,<br />
die die Trennung der Familien unterstiltzten, danit<br />
weiterhin Devisen an die in spanien verbliebenen<br />
Yilglieder überwiesen würden<br />
- bei<br />
ú<br />
der subventionierung der spanierzentren q-0g)<br />
irn Ausland<br />
sind vom rEE politische Másss;tHbe angewandt<br />
worden (6-51 )<br />
Neben konkreten vorwürfen wie diesen wird darauf hingewiesen,<br />
dass die rein caritative, kurzfri-sti-g auf deñ<br />
Missstand bezogene Hilfe der beste Dienst an d.en rnteres-<br />
:en ist, durch die das Problem hervorgerufen worden ist<br />
(KIee in 6-49). Das heisst, dass eine wirksame unterstutzung<br />
der spanier in der BRD sich nicht auf sozialbetreuung<br />
beschránken dürfte, sondern die ursachen für die<br />
Diskr<strong>im</strong>inierung insgesamt gleichzeitig angreifen müsste.<br />
2.4.2. Kritik der angebotenen schriftlichen rnformation<br />
Am Beispi-el der P.A.s.E. -Kurse hat sich schon gezeigt,<br />
in welcher weise ein Teil der Emigranten desorlentiért<br />
wurde. Neben diesen Ratschlágen gáb es (104-29g):<br />
- RatschlHge für in der BRD bescháftigte spanische<br />
Arbeiter, eine Gemeinschaftsausgabe-der ^nfR und des<br />
IEE, Macirid 1963, (span. : Conse j os para trabaj adores<br />
españo1es empleados en La RFA)<br />
- Leitfaden dgr Emigranten in Deutschland (span.:<br />
Guía de1 emigrante en Alemania), IEE Uadiiá<br />
9i" 'Br,trchláger liegen nicht mehr vor. Der Leitf aden<br />
der nicht an a1le Emigranten verteilt word"n-r"<br />
scheint,<br />
;;i;'^<br />
g_1bt einen A6riss der Lebensgewohnheiten und<br />
für die Arbeit wichtigel Dinge,<br />
-gibt fontaktadressen spanischer<br />
stellen in dei gR¡ uñd-dér volkshochschulen sowie<br />
von Fortbildungsmuglichkeiten. rm Anhang finden<br />
situationen sich nach<br />
geordnete wortbrocken. Alleidings fehl-en auch<br />
nichf zitate wie das folgende: "wenn sie ecÉte Lust ,uÁ-<br />
Arbeiten haben, wird rhnen Deutschland zahlreiche MUglich
- 58<br />
keiten anbieten und Ihnen ernsthaft gefa11en." (58-24)<br />
Wie Jahre spáter ein IEE-Beamter feststellt, ist einem E-<br />
migranten wenig mit einem abstrakten Lebenshaltungskostenindex<br />
gedient, eher so11te man ihm die Preise best<strong>im</strong>mter<br />
Waren sagen und, dass man in Deutschland mit Margarine<br />
brát (104-342).<br />
Bei Konflikten wird der folgende Weg vorgeschlagen:<br />
1. den Unternehmer <strong>im</strong> 'freundschaftlichen GesprHcht die<br />
Vorschláge erkláren<br />
2. Gang zur Betriebsschlichtungskommission<br />
3. Beratung durch Agregaduría Laboral oder deutsche Gewerkschaft<br />
4. Benachrichtigung des Arbeitsamtes bei Vertragsaufl6-<br />
sung durch den Unternehmer<br />
5. Vertretung durch Agregaduría Laboral vor den Arbeitsgericht<br />
(58 -55) .<br />
Die Informationen über das Streikrecht (58-54) sind so gehalten,<br />
dass eine Gleichsetzung mit den damaligen spanischen<br />
VerhHltnissen naheli-egt.<br />
Ahnliche Lücken in der Information aus politischen Gründen<br />
zeigen sich übrigens auch <strong>im</strong> bundesrepublikanischen<br />
Gegenstück, dem vom Arbeitsministerium herausgegebenen Kalender<br />
'Arbeitsplatz Deutschland' (4), der sehr ausführlich<br />
auf das Schwerpunktthena Unfallverhütung eingeht, aber<br />
nichts dazu sagen kann, wi-e man es durchsetzt, dass Unfa11-<br />
ursachen, die durch Interessen des Kapitals entstehen, beseitigt<br />
werden.<br />
Daher ist zu empfehlen, bei jeder von einem Unternehmer<br />
gegebenen Information gleichzeitig eine Stellungnahme des<br />
für den Bereich zustH.ndigen Sozialarbeiters einzuholen,<br />
wie der obengenannte Spanier rH.t (104-341).<br />
Nach einer Durchsicht des vom spanischen Staat zur Orientierung<br />
seinen in die BRD emigrierten Bürgern in die Hand<br />
gegebenen Informationsmaterials kann man nur demselben Autor<br />
zust<strong>im</strong>men, werrn er sagt : 'rsogar die Leitf áden für Eni -<br />
granten, die ohne Zweifel in fast a1len Fá11en die bestausgeführten<br />
Arbeiten sind, beschránken sich auf zu knappe<br />
Angaben, die die Emigranten zwingen, sich an andere Stell<br />
len zu wenden, \{as sie nicht <strong>im</strong>mer tun kUnnen." "Die<br />
offiziellen rnformationen selbst sind <strong>im</strong>mer eher bereit,<br />
die vorteile des angebotenen Arbeitsplatzes herauszusteÍ-<br />
1en, als andere praktische Angaben, die den Arbeiter mit<br />
grUsserer Klarheit in seine Zukunft sehen lassen würden.<br />
Die Informationen vor der Abfahrt sind in jedem Fa1l unverzichtbar,<br />
aber logischerweise sind sie nicht detail-<br />
1iert, sie sind eher allgemein und daher fehlt es ihnen<br />
an Genauigkeit. " (1 04-538)<br />
2.4.3. Forderungen der Emigranten zur Vorbereitung auf<br />
die Ausreise<br />
Zur Zeit der Emigration gab es in Spanien keine wirksame<br />
und 1ega1e MUglichkeit, Forderungen oder Kritik an die tzustándigen<br />
staatlichen stellenr zu richten. Daher stammen<br />
die folgenden Angaben aus in der BRD durchgeführten Befragungen,<br />
die übrigen sind mit Einschránkungén zu bewerten;<br />
bei einer 1 969 in Spanien durchgefültrten Befragung wurden<br />
hauptsáchlícli ku1tuie11e, spracñIiche und béruIriérr" vorbereitung<br />
auf die Emigration verlangt (100-53S,Tab.89).
-39<br />
1971 erhoben in der BRD Spanier folgende<br />
Forderungen nach Hilfen vor Arbeitsantritt<br />
(79-128,Tab. 97, Mehrfachnennungen)<br />
Mehr Information vor Arbeitsantritt<br />
Betriebl iche Anlernkurse<br />
Fortbildungskurse<br />
BeschHftigung entsprechend der Vorbildung<br />
Mehr Deutsch-Kurse<br />
Bessere Wohnungen<br />
AuslHnder in den Betriebsrat<br />
Anderung der MentalitH.t der Deutschen<br />
Sons t ige<br />
Keine Angaben<br />
11<br />
10<br />
16<br />
0<br />
31<br />
5<br />
3<br />
19<br />
36<br />
3
-40<br />
3. DIE RUCKKEHR<br />
3.1 . Rückkehrmotive<br />
3.1 .1 . Definition der Rückkehr<br />
In 1 .3. hatten wir bereits belegt, dass die Definitionen<br />
der Rückkehr als 'mindestens seit 6 Monaten <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland<br />
nach einem Auslandsaufenthalt von mindestens 6 Monaten' in<br />
der Praxis schwer anzuwenden sind. Das muss bei den fo1-<br />
genden Uberlegungen mitbedacht werden.<br />
3.1 .2. Vergleich: individuelle und kollektive Emi-grations<br />
- und Rückkehrmotive<br />
In GesprHchen mit ehemaligen Emigranten kann man Motive<br />
für die Ausreise hUren wie: Freiheitsstreben; das GefühI,<br />
in Dorf überf1üssig zu sein; Geld verdienen, um sich ein<br />
rpiso' (Wohnung) kaufen zv kUnnen, zu heiraten und ein<br />
Stück <strong>Land</strong> zu kaufen.<br />
Bei einer in der BRD durchgeführten Befragung traten in<br />
den Antworten interessante Unterschiede zu den anderen<br />
Nationen zutage (25-85) :<br />
Ausreisemotive<br />
Spanier 0 a1le_Nationen<br />
Verwandte<br />
' Deutschland schHtzen'<br />
besser leben<br />
39o<br />
6<br />
15<br />
bessere Ausbildung für Kinder 9<br />
Beruf lernen<br />
21<br />
mehr Geld<br />
15<br />
andere<br />
30<br />
Bei den Rückkehrmotiven so11 nicht unerwáhnt bleiben, dass<br />
die HerkunftslH.nder ein Interesse daran haben, die Rückkehrhoffnung<br />
<strong>im</strong>mer wach zu halten, um gespartes Geld anzúlocken<br />
(77).<br />
Weitere Angaben zu<br />
Rückkehrmotiven von Spaniern aus der BRD<br />
( 1 00 - 303 , Tab. 84)<br />
eo<br />
Krankheit<br />
4 ,09<br />
zú geringer Verdienst<br />
26,53<br />
He<strong>im</strong>weh<br />
14 ,29<br />
schlechte Behandlung<br />
3 r06<br />
genug verdient<br />
20,41<br />
andere<br />
31 ,63<br />
und (1 00-504)<br />
He inweh<br />
40,66<br />
Krankheit<br />
10,00<br />
Arbeitslosigkeit<br />
9,00<br />
zr] geringer Verdienst<br />
9,00<br />
genug verdient<br />
9,00<br />
und (92-148, 90 Personen, nicht reprásentativ)<br />
schlechte Bedingungen<br />
etwas negative Erfahrung<br />
aus eigenem I{i11en<br />
Hoffnung auf Verbesserung in Span. 7<br />
8<br />
9<br />
15<br />
3<br />
15<br />
36<br />
14<br />
46 P.<br />
¿J<br />
23, davon 1 1 Ziele erf.
-41<br />
Die Uneinheitlichkeit der Ergebnisse deutet daraufhin<br />
dass Motivationen nichts unwéttunabhangi;;; ;;;;";;á").s.<br />
die Veránderung der wirtschaftlichen Lágé in sie einfliesst.<br />
Zun vergleich Zahlen für italienische Arbeiter aus der<br />
BRD (68-260,Tab. xvl), die in der wirtschaftskrise 1967/<br />
68 zurückkehrten:<br />
Rückkehrmotive Italiener<br />
Auslaufen<br />
Arbeit in<br />
FamiliHre<br />
Gesundhe it<br />
Begl e iter<br />
Andere<br />
Bei Türken<br />
des Vertrags<br />
Italien gefunden<br />
Gründe<br />
liche Gründe<br />
für andere<br />
all e<br />
36<br />
1Z<br />
19<br />
22<br />
6<br />
0<br />
,7<br />
,2<br />
,6<br />
,4<br />
,8<br />
,2<br />
-26<br />
die, die nach dem<br />
1. Aufenthalt zurügkgitgen<br />
25 r3<br />
17 ,4<br />
26 ,4<br />
25,4<br />
412<br />
113<br />
wurde festgestellt (68 1):<br />
Negative_Gründe : Anpassungsschwierigkeiten an Industriearbeit<br />
allgemein oder Arbeitsplatz,<br />
fehlende Qualifikation, He<strong>im</strong>weh, Trennung<br />
der Familie, Schwierigkeiten der<br />
Kinder<br />
Positive_Gründe: Neuer Optinismus, Erweiterung eines Unternehmens<br />
in der Türkei, Ausnutzung von<br />
an Rückkehrer gegebenen Vorteilen, Investitionsabsicht<br />
zum Neuaufbau<br />
3.1.3. Unsicherheit des aufenthaltsrechtlichen Status<br />
Die Rückkehr- und Bleibeabsichten werden durch einen entscheidenden<br />
Faktor rnitgeprHgt: "An der MUglichkeit bzw.<br />
UnmUglichkeit, ihren Aufenthalt in der BRD langfristig<br />
selbst best<strong>im</strong>men zu kunnen, hángt die Gesamtsiiuation-der<br />
auslándischen Familie. Die unbest<strong>im</strong>nte Aufenthaltsdauer<br />
in der BRD ist das entscheidende Merkmal ihrer Familienpolitik.<br />
Erzwingt sie doch <strong>im</strong>mer wieder sehr kurzfristige<br />
Entscheidungen über die finanzielle planung, die Ausbildung,<br />
die persUnliche Ausrichtung und inneifamiliáren<br />
Probleme, die dann auch von der Familie in zwei Richtungen<br />
zu sehen ist, nHmlich einmal in der Bedeutung für die<br />
Rückkehr ins Heinatland und zweitens in der Bedeutung für<br />
den lángerfristigen Aufenthalt in der Bundesrepublik:. .<br />
So spiegelt sich dann auch in den Antworten aui die Frage,<br />
wann und ob sie in ihr He<strong>im</strong>atland zurückkehren wo11-<br />
ten, die gesamte Ratlosigkeit der auslándischen Familie<br />
wieder. " (63-283)<br />
Ein praktisches Beispiel: "c. NichtverlHngerung von Aufenthaltsberechtigungen<br />
: r.,regen allerkleinster Vergehen<br />
weigern sich die deutschen Behurden, die Aufentñaltsberechtigung<br />
für spanier zu verlángern, selbst wenn diese<br />
sie schon endgü1tig beanspruchen kUnnen, weil sie mehr<br />
a1s 1 0 Jahre in der BRD leben. Die unbeschránkt gültige<br />
Aufenthaltsberechtigung ist praktisch unerreichbár, wéil<br />
die deutschen Behurden kein Dokument ausstellen, wórin<br />
diese Berechtigung niedergelegt ist, sondern es erneuert<br />
werden muss, daher muss der Bétreffende auf der polizei<br />
erscheinen, damit sie es ihm wieder in den neuen pass<br />
stempelt und bei dieser Gelegenheit macht sie dann oft
A)<br />
Schwierigkeiten oder geht sogar so weit, es zu verweigern.<br />
'r (2)<br />
3.1 .4. Rückkehrpláne<br />
"GegenwHrtig werden der Rückkehrstrom (oder die tatsáchliche<br />
Bleibeabsicht) durch die Veránderungsabsicht, die<br />
man bei den Migranten und/oder den gesetzlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
der Aufnahmelánder erfHhrt, best<strong>im</strong>mt." (15/MHrz<br />
1976-g). Die Kenntnis dieser VerHnderungsabsichten ist<br />
für die Abgabelánder von zentraler Bedeutung, denn dort<br />
liegt der einzige Ansatzpunkt für sie, die Rückkehrer<br />
zu beeinflussen. Nicht nur die Emigration, sondern auch<br />
die Re-migration ist ein Wagnis, um es auf sich zu nehmen,<br />
muss ein Motiv aufgebaut werden (101-208). (Für<br />
die- AbgabelHnder kann eine massenhafte Rückkehrbewegung<br />
auch zu einem Wagnis werden, denn sie bedeutet den Áe<strong>im</strong>port<br />
von Massen von Arbeitslosen, die ausserdem dem<br />
<strong>Land</strong> mehr oder weniger entfremdet worden sind.)<br />
Einer der ohne Zweifel wichtigsten Faktoren ist die Aus -<br />
bildung der Kinder; etwa die Há1fte der Befragten gibt<br />
spontan und 55% auf Nachfragen tt, dass die pláne mit<br />
der Ausbildung der Kinder Einfluss auf die Rückkehr haben<br />
(1 01 - 202) .<br />
Gegenüber der Herkunftsregion und dem Tátigkeitsbereich<br />
hat es wHhrend des Auslandsaufenthalts einé verschiebung<br />
gegeben:<br />
Geplanter Rückkehrbereich<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft<br />
Dienstleistungen<br />
Indus trie<br />
Geplante THtigkeit nach Rückkehr<br />
Weiss nicht<br />
Antwort verweigert<br />
Arbeiter<br />
Angestellte<br />
Selbstándige<br />
<strong>Land</strong>wi rt s chaft<br />
Rentner<br />
Nichts (besonders Frauen)<br />
16<br />
eo<br />
27<br />
48<br />
0 alle_Nat.<br />
25<br />
eo<br />
(68-288)<br />
Es ist bekannt, dass berufliche Fortbildungsmassnahmen<br />
eine gewisse Mindestaufenthaltszeit voraussetzen (siehe<br />
5.3.5. ) . In unserem Zusammenhang ist es wichtig, zu wis -<br />
sen, inwieweit sich die Rückkehrabsichten <strong>im</strong> Lauf des<br />
Aufenthalts verándern. Dazu die Tabelle (63-284,Tab.46)<br />
Rückkehrabsicht al1er Nationen<br />
Aufenthaltsj ahre<br />
mit konkreter ZieTperspekt<br />
ive<br />
wenn best<strong>im</strong>mte Bedingungen<br />
erfül1t<br />
unbes t <strong>im</strong>nt<br />
in BRD bleiben<br />
0-2<br />
19 ,1<br />
eo<br />
2r1<br />
68,1<br />
8r5<br />
s-6<br />
12 ,5<br />
2 11<br />
7 5 ,0<br />
10 ,4<br />
6<br />
)'7<br />
4<br />
1s<br />
10<br />
2<br />
12<br />
1r2<br />
57,1<br />
18,4<br />
(7s-237)<br />
§panler<br />
40<br />
20<br />
wen. a1s 10<br />
B-10 total<br />
12,2 14,6<br />
5r6<br />
66 ,7<br />
12 ,5
-43<br />
Die konkretesten PlHne finden sich bei denen, die S-6 in<br />
der BRD leben (63-Z84,Tab. 47):<br />
Konkrete P1áne<br />
Aufenthaltsj ahre<br />
0-2 5-6 8-10 total<br />
Wohnung kaufen 25,5 eo 66 16 49 ,0 47 ,2<br />
Sparkonto in He<strong>im</strong>at<br />
erUffnet<br />
36 ,2 54 ,2 42 ,g 44 ,4<br />
Kind so11 in He<strong>im</strong>at<br />
zur Schule<br />
4rZ 14 ,6 6<br />
Arbeitsplatz<br />
11 8r3<br />
in H. 211 4r2 211<br />
218<br />
Familienplanung 2r1 4r2 211<br />
Z,B<br />
Intensive Kontakte<br />
mit He<strong>im</strong>atland 17 ,0 2g,Z 14,3 20,1<br />
So verwundert es ni_cht, wenn 1972 1g eo der befragten Spanier<br />
die Absicht áusserten, für <strong>im</strong>mer in der BRD zu bléiben<br />
(16'37). Die gleichen Ergebnisse liegen für Griechenland<br />
vor (68-262), mit dem lHngeren Auslandsaufenthalt<br />
geht eine umorientierung einher, die Rückkehrmuglichkeiten<br />
werden <strong>im</strong>mer negativer beurteilt.<br />
verfolgt man diese Tendenz nach Qualifikationsstufen, so<br />
zeigt sich, dass mit der huheren Qualifikation eine huhere<br />
Neigung zum dauernden in der BRD-Bleiben zusammenfál11<br />
(16-39); ein logisches Ergebnis, wenn man berücksichtigt,<br />
dass das Erwerben einer huheren Qualifikation einen 1áñgeren<br />
Aufenthalt voraussetzt, der ja auch die Bleibeneigung<br />
verstárkt.<br />
Bleibeabsicht<br />
(16-5e)<br />
mehr als<br />
weiss nicht<br />
Angestellte --T+--- ---so<br />
Facharbe iter,Vorarbeiter,<br />
Meister 28 41<br />
Angelernt e 29 50<br />
Ungelernte 31 52<br />
Auf die Bedeutung dieses Ergebnisses für den<br />
beiter in der BRD zt] qualtfizieren und nach<br />
in das Herkunftsland zu dessen Entwicklung<br />
lassenrwerden wir noch eingehen müssen.<br />
3.1 .5 . Zielort<br />
1 J. dauernd<br />
-sg--<br />
28<br />
17<br />
13<br />
Versuch, Arder<br />
Rückkehr<br />
beitragen zu<br />
Hand in Hand mit der verschiebung von der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
zu Industrie geht ein Zug vom <strong>Land</strong> in die grossen stádte<br />
einher (3), über 50 % der Emigranten kehren aus der BRD<br />
in eine Grossstadt zurück. Hier war also die Emigration<br />
Ausland gleichzeitig<br />
-ins<br />
eine innerspanische Wanáerung.<br />
Das mag seinen Grund mit darin haben, dass sich die wirt<br />
schaftliche Lage auf den DUrfern wáhrend der Abwesenheit<br />
der _Emigranten nicht gebessert zu haben pflegt, von daher<br />
würden die Gründe, die sie zur Emigration zwangen, weiter-<br />
bestehen und bringen sie erneut zul Emigration (74-169).<br />
Man kann drei Tendenzen unterscheiden (97):<br />
'l<br />
. Junge Unverheiratete, die nicht gescheitert sind,<br />
gehen in die GrossstHdte oder an die Mittelmeerküst<br />
2 - Junge Ehepaare kaufen ihre wohnung in der stadt ode<br />
an der Küste<br />
3- verheiratete über S0jHhrige kehren ins Dorf zurück.<br />
e<br />
r
44<br />
3.1 .6. Kategorien von Rückkehrprojekten<br />
2. Konservative:<br />
3. Rentner:<br />
4. Neuerer:<br />
Auch für die Einteilung der typischen Emigrations- und<br />
Rückkehrabláufe gibt es Kategorisierungsschemata. Cerase<br />
unterscheidet in einer Untersuchung über Süditalien die<br />
folgenden Typen (43/ Jan.197 6-4) :<br />
1 . Gescheiterte: meistens ehemalige Bauern, die<br />
sich nicht an den Statusverlust<br />
durch unselbstándige Arbeit anpassen<br />
kUnnen<br />
Uffnen mit dem gesparten Geld<br />
einen kleinen Dienstleistungsbetrieb<br />
kehren in Alter zurück, leben<br />
von der Rente<br />
die eigentlich interessante Grupp€,<br />
die sich neue Qualifikationen<br />
angeeignet hat und eine andere<br />
0rientierung bekommen hat.<br />
Umstri-tten ist, ob diese Neuerer, die die etwas dazugelernt<br />
haben, die etwas machen wol1en, die nicht gescheitert<br />
sind, besonders gern oder besonders selten zurückkehren.<br />
(92-162) n<strong>im</strong>mt &r, bei Leuten, die beruflich vorwártskommen,<br />
gibt es einen hUheren Anteil an freiwilligen Rückkehrern;<br />
bei den nicht aus eigenem Entschluss oder gezwungenermassen<br />
Zurückgekehrten haben 52 bzw. 61 % ihre PlHne<br />
nicht verwirklicht (92-149). Dagegen steht die Aussage in<br />
(68-264), die Personen, die endgültig zurückkehren, seien<br />
meistens gescheitert<br />
3.2. Aktivitát der in 2.1<br />
zur Reintegrati-on<br />
3.2.1. Gesetzliche Best<strong>im</strong>mungen<br />
genannten Einrichtungen<br />
"Die Emigration ist erst mit der Rückkehr des Emigranten<br />
abgeschlossen. Das Vaterland darf ihn daher nicht seinem<br />
Schicksal überlassen, solange er draussen ist, und muss<br />
<strong>im</strong>mer einen Platz fllr den Moment bereithalten, wann er<br />
zurückkehrt, ihm helfen, damit er zurückkehrt, und in ihm<br />
die Flamme der Erinnerung, das Bewusstsein der kulturel-<br />
1en und geschichtlichen Verwurzelung seines Lebens wachhalten.<br />
" (85-9)<br />
Wir beschránken uns hier auf die freiwillige Rückkehr<br />
und klammern die 'repatriación', d.h. die staatliche Rückführung<br />
von in Not geratenen, kranken usw. Emigranten<br />
aus.<br />
Das Emigrationsgesetz (8, Erster Tite1, Allgemeine Best<strong>im</strong>mungen<br />
, Einziges Kapitel, S.Absatz) begründet die Pflicht<br />
des Staates zur Hilfe bei der Wiedereingliederung des E-<br />
migranten und legt die ZustHndigkeit der Syndikatsorganisation<br />
und des IEE fest (Z.Tite1). Ausserdem (5.Tite1,Kapitel<br />
3, Artikel 17) verpflichtet es das IEE, ein jáhrliches<br />
Programm für die Erziehungsnotwendigkeiten der E-<br />
migranten aufzustellen und sieht für die Berufsbildungsund<br />
Vorbereitungsmassnahmen die Zusammenarbeit zwischen<br />
IEE und Dirección General de Promoción Social vor (5.Tite1,<br />
Kap.3, Art.1 8) .
45<br />
Ergánzend d?zu der Ministerialerlass vom 30.2.1975 [98),<br />
der ein Recht auf Leistungen aus dem Nationalen Arbditsschutzfonds<br />
begründet, wenn die sozialversicherung nichts<br />
zahlt. Dazu muss frühestens 2 wochen und spátesteñs z lvlonate<br />
nach der Rückkehr der Antrag gestellt werden.<br />
3.2.2. Zustándigkeitsverteilung<br />
Die Beziehungen zwischen verwaltung und Rückkehrern waren<br />
auch wáhrend des Franco-Reg<strong>im</strong>es nicht eitel sonnenschein,<br />
ryie einige Klagen eines Beamten der Agre gaduria<br />
Laboral (64-1s!l-1n Boñ4 [ber die tJnzufriedenñeiI, GeriñgschHtzung<br />
von Althergebrachtem und verworreneé preiheitsstreben<br />
zeigen. und wenn er auch meint, "unsere verwaltung,<br />
trotz aLler bestehenden schwierigkeiten in stándiger<br />
Berührung mit der Wirklichkeit ...,''(64-157), scheinen<br />
ihn einige Verbesserungen unausweichlich: "Uns erscheint<br />
die schaffung von Diensten auf provinzebene in<br />
spanien grundlegend, die eine sorgfá1tige und auf den EinzelfaTl<br />
eingehende Behandlung gegenüber dem Rückkehrer<br />
e-r1auben, da dieser in Allgemeinen gegenüber seiner 0ffentlichen<br />
verwaltung sehr anspruchivórL zu sein pflegt,<br />
zumindest in den ersten Monaten des Aufenthalts iñ seinem<br />
<strong>Land</strong> ..." (64-141). Die Frage liegt nahe, ob er nach<br />
einigen Monaten des tKommen sie morgen wieder' und 'wir<br />
sind da nicht zustándig' seine Anspiuche wieder resigniert<br />
herunter setzt.<br />
schon am 7.12.1965 war durch Erlass (B-14s+146) eine für<br />
die Mi-gration zustándige Abteilung in der Dirección Naciona1<br />
de Previsi-ón (sozialversicherungsleitung) gebildet<br />
worden. Den Arbeitsinspektoren war es auch Zur-Aufgabe gemacht<br />
worden, die Rückkehrbewegungen und -bedingunfen zu<br />
beobachten (8-255).<br />
Mit betrHchtlicher verspHtung gegenüber der ersten bedeutenden<br />
Rückkehrwelle 1 967 / 68-wuráen diese Massnahmen<br />
durch die Bildung einer Abteilung tsección de Asistencia<br />
a1 Retornador durch den Ministerialerlass vom 14.10.1974<br />
(9al ergánzt, der die folgenden Tátigkeitsbereiche vorsah:<br />
a) Information über Rückkehr<br />
b) rt I' vorhandene Arbeitspl átze<br />
c) Einzelfallhilfe<br />
d) Unterstützung bei Wohnungserwerb, Kreditgewáhrung,<br />
Kooperat ivenb i ldung<br />
Die Hilfen zur beruflichen wiedereingliederung wurden in<br />
die Ausbildungszentren 'sta. María dé Europa' in 0rense<br />
und 'casa de América' in vigo gelegt und mit der Dirección<br />
General de Promoción Social und der ppo abgest<strong>im</strong>mt.<br />
sehen wir uns die THtigkeitsbereiche der Réirre nach an.<br />
3.2.3. Information und Beratung<br />
Es gibt detaillierte P1áne, die die Einbindung eines Beratungssystems<br />
in eine nationale Rückkehrerpolitik behande1n.<br />
Einer davon ist der folgende (4s/1976 MH.rz-1} ff .<br />
-<br />
)<br />
Information über freie für Rückkehrer geeignete ArbeitsplHtze<br />
:<br />
- eigener nationaler vermittlungsdienst für arbeitssuchende<br />
Rückkehrer, FUrderung von Kooperativenbildung<br />
und Selbstándigmachung
-46<br />
Berufsbildungskurse <strong>im</strong> Ausland und nach der Rückkehr<br />
- Versuch, die Ersparnisse in produktive Bereiche zu<br />
lenken, eventuell in Anlehnung an das Modell der türkischen'Arbei-tnehmergesellschaften'<br />
unter besonderer<br />
Regierungskontrolle, Bildung eines Investitionsfonds<br />
- Versuch, die auslHndischen Investitionen zur Unterstützung<br />
in dieselben Bereiche zu lenken.<br />
Natür1ich wáre dafür ein internationales Informationsnetz<br />
nUtig, das eine Zusammenarbeit oder zumindest einen Datenaustausch<br />
zwischen den Aufnahme- und AbgabelHndern voraussetzt<br />
(104-403).<br />
Andere Bausteine für ein solches System r^raren die Anlauf -<br />
punkte, die in der Urlaubszeit an den Grenzübergángen Behobia<br />
(Baskenland), Irún (Baskenland), Port Bou (Katalonien)<br />
, La Junquera (Katalonien), auf dem Bahnhof Chamartín<br />
(Madrid) und den Flugháfen Barajas (Madrid) und Santiago<br />
de Conpostela (Galizien) eingerichtet wurden (104-<br />
3s5).<br />
Dagegen gibt es auch Anzeichen, die auf eine Umstrukturierung<br />
der Information der Emigranten hindeuten, die man a7-<br />
lerdings noch nicht in ihrer gesamten Tragweite einschátzen<br />
kann (E1 País 4.8.1 977) , wie z.B. die Schliessung der<br />
Zeitung t<br />
7 fechasr , die Gerüchte über die Unformung der<br />
Zeitschrift rCartas de España' und die Herausgabe einer<br />
Reihe von InformationsblHttern 'Hojas informativas de1<br />
IEEI.<br />
Die Hauptlast der direkten Beratung tragen nach der Rückkehr<br />
die Sozialarbeiterinnen in der Sección de Asistencia<br />
a1 Retornado, die 1976 beispielsweise BZ7 schriftliche und<br />
1.765 persUnliche Anfragen von Rückkehrern zu bearbeiten<br />
hatten (43/Má,rz 1977 -51) .<br />
3.2.4. Arbeitsvermittlung und Arbeitslosengeld<br />
Gradezu verdáchti-g ist es, dass man über Jahre hinweg in<br />
den VerUffentlichungen für Ernigranten nichts Konkretes<br />
über die Arbeitssuche und -vermittlung finden konnte, dagegen<br />
ausführliche Uberlegungen über die Kanalisierung<br />
der Ersparnisse. Das gilt sogar für Organismen, die angeblich<br />
die Interessen der Emigranten vertraten, wie den Nationalen<br />
Emigrationskongress wHhrend des Francosystems<br />
(5s).<br />
Es darf aber nicht als Beleg verstanden werden, dass es<br />
in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten gab. Bei einer<br />
Umfrage unter Rückkehrern in Barcelona 1969, lange vor der<br />
Verschárfung der Wirtschaftskrise (92-157), ergab sich:<br />
Schwierigkeiten bei d.er Arbeitssuche<br />
Von 90 hatten 27 bei der Rückkehr ej-nen Arbeitsplatz<br />
62 verneinten die Frage. Von diesen bezeichneten<br />
37 die Arbeitssuche als 'leicht' und<br />
ZZ alsrschwierig'.<br />
Ausserden gibt es Klagen von Rückkehrern über Benachteiligung<br />
oder Nichtberücksichtigung bei der Stellensuche (gg),<br />
deren Berechtigung wir nicht überprüfen kunnen, die aber ihre<br />
ursache in der Furcht von unternehmern vor Anstellung von<br />
Arbeitern, die die Gewerkschaften und das streikrecht kénnen<br />
und gebrauchen gelernt hatten, haben mag.
-47<br />
Auf dem HUhepunkt der Rückkehrbewegung wurden die Leistungen<br />
für die Arbeitslosen verbessert (Zirkular S/1gTS,<br />
in 43/\lírz 1975-39):<br />
r,{er aus der Arbeitlosenversicherung des Industrielandes<br />
keine Leistungen bezieht und 2 Monate nach der Rückkehr<br />
<strong>im</strong>mer noch keinen Arbeitsplatz gefunden hat, erhá1 t 7 S<br />
des rSalario Mín<strong>im</strong>o Interprofesional' (der so<br />
Ende 1978 etwa<br />
600 Ptas. tHglich betrug) , vorausgesetzt:<br />
er ist auf off:-ziellen Wegen ausgereist<br />
- er hatte einen Vertrag von mehr als einem Jahr Ge1-<br />
tungsdauer<br />
- seine Rückkehr steht <strong>im</strong> Zusammenhang mit restriktiven<br />
Massnahmen des Industrielandes<br />
er ist á1ter als 40 Jahre<br />
- er hat keine Ansprüche an andere Stellen.<br />
Wie man sieht, 'ninguna 1ey sin trampa' (kein Gesetz ohne<br />
Fallstrick).<br />
Nach anderen Angaben (85) sind diese Leistungen auf 6 Monate<br />
begrenzt; allerdings scheint es inzwischen einige<br />
VerlHngerungen gegeben zu haben. Ausserdem werden die Sozialversicherungsbeitráge<br />
vom IEE übernommen. Zur genauen<br />
Information über die Leistungen, auf die díe Emigranten<br />
jetzt Anspruch haben, und die dabei einzuhaltenden<br />
Fristen siehe 4.2.<br />
Von der Einführung dieser Massnahme 1975 bis zúm S0.11.<br />
1975 wurden 1.119 Antráge geste11t, daraufhin wurden<br />
520 Hilfen bewilligt, die zusammen<br />
6,5 Millionen Ptas kosteten, neben fast<br />
4 Millionen für SozialversicherungsbeitrHge,<br />
wHhrend für das gesamte Programm theoretisch ein Haushalts -<br />
ansatz voÍt 500 Millionen Ptas. zur verfügung stand (43/Jan.<br />
1976-59). In diesem Zusammenhang ist es auch sehr interessant,<br />
dass ein ehemaliger Emigrant, der in der BRD Beitráge<br />
zur Arbeitslosenversicherung bezahlt hat, nach der<br />
Rückkehr seine Arbeitslosenunterstützung/geld (gemáss dem<br />
vértrag über die Gegensertrgkert der nr¡eltslosénversicherung<br />
von 1976) nach spanischen Sátzen bekommt, mit der<br />
entsprechenden Schlechterstellung .<br />
Neben der finanziellen unterstützur.g verweist das rEE die<br />
Arbeitssuchenden weiter (98-114 + 43/Jan.1976-s9 + 4s/NlHrz<br />
1s77 -51):<br />
197 s<br />
1.250 Arbeitssuchende<br />
534 an die ArbeitsHmter<br />
1 00 direkt an Unternehmen<br />
197 6<br />
668 Anfragen<br />
204 an die Arbeitsámter<br />
3.2.5. Fortbildungskurse in Spanien zur Erleichterung<br />
der Wiedereingliederung<br />
An anderer Ste11e haben wir das Mode11 des Verbunds von<br />
Vorbereitungskursen in Spanien, Ausbildung in der BRD und<br />
Wiederanpassung nach der Rückkehr erwáhnt. Zwar finden<br />
sich áhnliche Vorstellungen in Expertenempfehlungen (S0),<br />
doch scheinen sie bis zum untersuchungszeitpunkt-nicht in<br />
die Praxis umgesetzt worden zu sein. Eine dér dafür zu<br />
lusenden Fragen ist die Anerkennung von Bescheinigungen<br />
aus dem Ausland und die gegenseitige Abst<strong>im</strong>mung añeiñander<br />
anschliessender Kurse (Si).<br />
Die Kurse, die durchgeführt worden sind, bestehen also
- 48<br />
entweder aus der Vermittlung einer Berufsausbildung an<br />
Unqual,"fizierte a1s Vorbereitung auf die Vermittlung qualifizierter<br />
KrHfte an deutsche Firmen (behandelt in Z:2.4)<br />
oder aus Kursen, die unqualifizierten spanischen Arbeitern<br />
ohne Vorbereitung von Spanien aus in der BRD eine Qualifikation<br />
vermitteln (behandelt in 3.3.5/6/7) oder aus Kursen,<br />
die unqualifiziert zurückgekehrten spanischen Arbeitern<br />
wieder in Spanien eine Ausbildung geben, die wir <strong>im</strong><br />
folgenden behandeln werden.<br />
von einer Koordination oder einem Aufeinanderaufbauen der<br />
Ausbildung vor der Ausreise, in der BRD oder nach der<br />
Rückkehr kann also bisher unseres wissens keine Rede sein.<br />
Die ZustHndigkeit für diese Aufgabe lag <strong>im</strong> Rahmen des IEE<br />
be<strong>im</strong>,Negociado de Formación Profesional y Ambiental (47),<br />
den dafür die zwei genannten Berufsbildungszentren zur<br />
Verfügung standen.<br />
Die zusammengefassten Angaben zu den durchgeführten Kursen<br />
sind sehr verstreut und leiden daran, dass nicht <strong>im</strong>mer<br />
ausdrücklich zwischen Ausreisevorbereitungs- und Rückkehrereingliederungskursen<br />
unterschieden wird. Wir geben<br />
sie hier wieder, ohne ihnen a11zuviel Aussagekraft beizumessen.<br />
Rückkehrerkurse<br />
197 4<br />
fsT-o+)<br />
197 s<br />
l+3/aug. 1e7s-1)<br />
197 4<br />
TgTs<br />
T4S/¡an. 197ó-s9)<br />
Juni 1975 bis September 1976<br />
Kurse üoñ 4 T/7 fronateñ Daüer ss8 Teilnehmer<br />
(48)<br />
197 6<br />
17 Kurse<br />
50<br />
(46/Mu,r21977-s1)<br />
vom Begign_1 974 bis Juni<br />
11 347 'r<br />
15 442 ',<br />
197 6<br />
-3r0 2 .134<br />
432<br />
537<br />
1.012<br />
1.370<br />
1 .593<br />
261 Tei<br />
306<br />
386<br />
Kosten 6.244.310 Ptas<br />
lneh4er<br />
" in Orense<br />
" in Vigo<br />
Kost<br />
in Orense<br />
in Vigo<br />
en fast 40 Mi11.<br />
86.521 .650 Ptas<br />
(60-rab. 8)<br />
lVesentlich inhaltsreicher und zuverlássiger erscheinen<br />
uns die Statistiken, die wir <strong>im</strong> Anschluss an dieses Kapitel<br />
wiedergeben.<br />
Neben diesen Kursen gibt das IEE Stipendien für die Teilnahme<br />
an Kursen von Fernlehrinstituten wie dem CCC und<br />
dem CEAC, bei denen der Teilnehmer 1/3 der Kosten selbst<br />
tragen muss (92-117). Die für das CEAC vorliegenden IEE-<br />
Stipendiatenzahlen sind leider sehr veraltet:<br />
964<br />
965<br />
966<br />
967<br />
968<br />
sie beziehen sich grusstenteils auf Kurse <strong>im</strong> Bereich Bauwesen,<br />
Mechaniker, Elektriker und Technischer Zeichner.<br />
Ubrigens bereiteten sich 1975/1926 in garrz Europa 1.751
-49<br />
Personen mit IEE-Unterstützung auf die Mittlere Reife/<br />
Abitur per Fernunterricht vor, und 5.806 Erwachsene nahmen<br />
an Kursen über Sprache, Geografie und Geschichte Spaniens<br />
teil (82,139) .<br />
Das IEE bezuschusste für sinnvoll erachtete Kurse auch <strong>im</strong><br />
Ausland (36), allerdings liegen darüber keine genauen Angaben<br />
vor (siehe auch 8.5.6.). Einen anderen Geist zeígt<br />
die Meinung der Bund-Lánder-Kommission: "An dem Grundsatz,<br />
dass auslHndische TrHger keine Betreuungsmittel erhalten,<br />
so11te festgehalten werden." (24-8)<br />
Anqerkgngen ¿u_den_f o lgendenJabe 1 1 en<br />
Quellen:<br />
alle (43), davon (/1975):<br />
(/ 1e7 6) :<br />
(/1e77):<br />
Februar - 53,Már z - 44,Mai - 44, Okto -<br />
ber - 35<br />
Februar - 49,Már z- 34,Apr iL - 28+29,<br />
Oktober - 4 2, November - 43+ 4 4,De -<br />
zember-41<br />
Januar - 42,MH,r z - 7 4, Oktober - 49,<br />
November-38+59)<br />
0rtsbezeichnungen:<br />
0 = Orense<br />
V = Vigo<br />
* Wir bitten um Nachsicht für die nicht <strong>im</strong>mer g1ückliche<br />
Ubersetzung der Berufsbezeichnungen. Aufgrund der Verschiedenheit<br />
und mangelnden Abgrenzung der Berufsbilder<br />
ist die Gleichwertigkeit von deutschen und spanischen<br />
Berufen nicht <strong>im</strong>mer gewáhrleistet.<br />
** Wir haben allgemein die 'So11'-Zahlen angegeben. Wo<br />
Angaben vorlagen, dass die tatsáchlichen ZahLen sie ü-<br />
berschritten, haben wir letztere genannt.<br />
Nach den wenigen verfügbaren Angaben liegt die ZahL<br />
der bestandenen Abschlussprüfungen um 5 e, unter der<br />
So11 zahl .<br />
Es folgen Tabellen über «Lie Fgrtbil4ungskurse in Spanien<br />
zur Erleichterung der Wiedereingliederung
- 50<br />
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55<br />
3.2.6. Kooperativenbildung<br />
Obwohl die Bildung von Genossenschaften eines der Vorzeige-Steckenpferde<br />
der Syndikatsorganisation unter dem Franco-Reg<strong>im</strong>e<br />
war, findet man so gut wie keine konkreten Angaben<br />
darüber, wie zurückgekehrte Emigranten mit ihren Ersparnissen<br />
und Kenntnissen eine Kooperative bilden kUnnten<br />
(107). Lediglich für 1976 wird von 10 Antrágen auf<br />
KreditgewHhrung zur Bildung einer Genossenschaft aus Rückkehrern<br />
neben 12 AntrHgen auf unterstützung bei der Eruffnung<br />
eines selbstHndigen Klej_nunternehmens berichtet (98)<br />
und (43 /MHt2197 7 - 51 ) .<br />
J.¿./<br />
WohnungsbaufUrderung<br />
Im offiziellen Leitfaden für Emigranten finden sich einige<br />
unklare Aussagen zur WohnungsbaufUrderung (58-57). Angesichts<br />
der lácherlich geringen staatlichen Planungsziffern<br />
auf dem Gebiet kUnnen Cie Aussagen auch nur unklar<br />
sein: <strong>im</strong> Programm des l{inisterio de Obras Públicas vom<br />
2.5.1974 waren garrze 200 Wohnungen für Emigranten mit Sparkonten<br />
vcrgesehen (43/Aug.1975 -1 1 8+1 1 9) .<br />
Wie folgt entwickelte sich die Anzahl der Antráge und Zuteilungen<br />
r^.sl¡err:wo-sgl<br />
AntrHge<br />
974 585<br />
97s 732<br />
976 766<br />
Dass die Emigranten<br />
(worden) sind, ist<br />
die Angaben zur<br />
davon Madrid<br />
---?---<br />
503<br />
184<br />
zugeteilt<br />
?<br />
52<br />
?<br />
Ein schwacher Trost ist es, dass seit einem Ministerialerlass<br />
vom 15.7.1976 die Rückkehrer die htichste Punktzahl<br />
bei der Berechnung des Anspruchs auf eine liohnung zúgesprochen<br />
bekommen.<br />
3.3. Verwertung erworbener Qualifikationen<br />
3.3.1. Verteilung der Emigranten auf die Bescháftigungssektoren<br />
in der BRD<br />
in best<strong>im</strong>mten Bereichen konzentriert<br />
allgemein bekannt und wird belegt durch<br />
Verteilung der Spapier auf:_Bescháftigungssektoren<br />
(16-s1+52) 197 2<br />
mf<br />
Fertigung rffg"rein<br />
80 qo<br />
74<br />
Metall-erzeug. + -bearbeittrng 19 0<br />
Schlosser, Mechaniker 80<br />
It{ontage, Metallhilfsarbeiter 14 13<br />
Bauwirtschaft<br />
90<br />
Chenie, Kunststoff<br />
70<br />
Text i 1<br />
0 1s<br />
ErnHhrung<br />
15 11<br />
Dienstleistungen allgemein 15 2s<br />
Verkehr, Lager, Transport 10 0<br />
Re inigung<br />
0 14
- 56<br />
(51 -39) {aquar_1?71 m f total<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft 114 % 0,5 1,1<br />
Bergbau, Energie 3r1 0rZ 2rZ<br />
Stahl - + Metallerzeug . /veratb.44 ,1 32 ,2 40 ,4<br />
Sonstige Industrie 26 o0 39,7 30,2<br />
Bauwirtschaft 10,0 0,4 7 ,7<br />
Handel 4,0 6,8 4,9<br />
Dienstleistungen 2r4 9r1 4r5<br />
Transport 5r8 1,4 4r5<br />
0ffentlicher Dienst 2rZ 9,6 4,5<br />
(19-7 55,Tab . 1 /23) 30.9.1 976<br />
<strong>Land</strong>wirtschaf t/Forstr. /f ischere i<br />
1 ,2<br />
eo<br />
Bergbau/Energie 0,7<br />
Verarbeitende Industrie 67 19<br />
Bauwirtschaft 5,2<br />
Handel 5,3<br />
Verkehr/Nachrichtenwesen-- 7 ,0<br />
Kreditwesen/Versicherungen 0,5<br />
Dienstleistungen 9,9<br />
Organisationen, Haushalte 0,7<br />
GebietskUrperschaften, Sozialversicherungen 1,7<br />
Trotz aller Unterschiede in den Begriffen ist eine Konzentration<br />
in der Industrie, besonders der metallerzeubenden<br />
und -verarbeitenden, unübersehbar. Bei Berücksichtigung<br />
der Angaben aus 2.2.2. kann man also einen weitgehenden<br />
Wechsel des Bescháftigungsbereichs annehmen, der<br />
sich auch in den folgenden Tabellen niederschlágt:<br />
Zusammenhang von erlerntem und. ausgeübtem Beru:E bei Sp.<br />
(11 -98,Tab.FI+J)<br />
In oer In Spanien erlernter Beruf<br />
-ÚKU aus- - -<br />
geübter Beruf Tech- Dienst L<br />
Bau Selb- Kaufm. Sonniker<br />
lei- stán- Beruf stiu.<br />
a. stung diger ge<br />
+Hánd<br />
1er<br />
Techni s che<br />
Berufe 63 eo 0 27 0 33 40<br />
Sons t ige<br />
Handwerker009007<br />
Hándler 0 0 0 0 11 7<br />
Bau 25 0 18 0 17 20<br />
Dienstleist. 12 1 00 46 1 00 33 20<br />
Kaufm. Berufe,<br />
Verwa1tung000007<br />
Im Kommentar zu dieser Tabelle vermuten Bingemer/Meistermann-Seeger:<br />
"Eine Auffangfunktion haben offenbar die<br />
Dienstleistungsberufe. " (1 1 -98) .<br />
Es ist mUglich, dass durch die zunehmende Dauer der Bescháftigung<br />
in den letzten Jahren eine weitere Verschiebung<br />
eingetreten ist und inzwischen Türken in die niedriger<br />
qualifizierten und anstrengenderen Tátigkeiten eingetreten<br />
sind.
-57<br />
Bei Portugiesen in der Region Rhdne-Loire wurde festgeste11t:<br />
Verschiebun der Bescháftigun seit der Ankunft<br />
(68 -223)<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft, Forsten<br />
Bergbau, Werften<br />
Tiefbau, Strassenbau<br />
Bau<br />
Meta11 und Mechanik<br />
Andere<br />
Ankunft<br />
18<br />
eo<br />
11<br />
22<br />
ZO<br />
7<br />
ZZ<br />
j etzt<br />
Bei der Behandlung der Branchenverteilung fe11t noch ins<br />
Gewicht, dass die Wirtschaftstruktur in Spanien und in<br />
der BRD verschieden ist. Daher kann es vorkommen, dass<br />
jemand sich durch die Enigrati-on in eine Branche _eingeiUf,.tt,<br />
in der er nach der-Rückkehr keine Arbeit findet,<br />
woraui wir in 3.3.11. noch eingehen werden (86-791) '<br />
3.3.2. Qualifikationsstruktur in der BRD<br />
Für unsere Fragestellung fast noch wichtiggr ?1s dig<br />
Branchenverteiiung ist ái"e Frage nach der Stellung <strong>im</strong><br />
Betrieb bzw. der Qualifikation, auf die wir in 2.2.5. be<br />
reits etwas eingegangen sind- Dazu einige Daten:<br />
Ste1l'.ing der Sparrier <strong>im</strong> Betrieb<br />
(69-Erfahrungsbericht der BfA)<br />
mf<br />
Ungelernte<br />
Angelernte<br />
Facharbeiter rVorarb .,Meister<br />
Angestellte<br />
Lehrl inge<br />
alifikationsstruktur<br />
(1oz-116)<br />
0pe1 Rüsselshe<strong>im</strong><br />
Karmann Osnabrück<br />
Siemens München<br />
VW Hannover<br />
Farbwerke Hoechst<br />
Dunlop Hanau<br />
BBC l{annhe in<br />
MAN Nürnberg<br />
38<br />
44<br />
15<br />
0<br />
0<br />
59<br />
34<br />
0<br />
0<br />
^U<br />
3<br />
2<br />
3<br />
34<br />
40<br />
1B<br />
in einigen dt. Fabriken um 1970<br />
Sp. insges. técnicost<br />
z ,602<br />
2.000<br />
443<br />
685<br />
958<br />
66s<br />
343<br />
252<br />
andere<br />
'cua1ificados<br />
Einstufung spanischer Arbeiter <strong>im</strong> Betrieb gegen 1971<br />
(79-79,Tab. 48+80,Tab. 49+50)<br />
m f total<br />
eo<br />
Unge lernte<br />
32 49<br />
Ange 1 ernt e<br />
40 44<br />
Qual ifizierte (f Facharb. ) 24<br />
3<br />
Angestellte<br />
3<br />
3<br />
Sons t ige<br />
1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1s<br />
0<br />
4<br />
0<br />
1<br />
Z<br />
0<br />
180<br />
30<br />
0<br />
19<br />
0<br />
162<br />
112<br />
58<br />
41<br />
18<br />
3<br />
0?
- 58<br />
Spanier am Fliessband<br />
Mánner:<br />
eo<br />
990 Frauen: 13<br />
Spanier in Akkord<br />
qo<br />
eo<br />
Mánner: 29 30<br />
Berufliche Stellun der spanischen Arbe it er<br />
(16-68)<br />
m f<br />
Unge 1 ernt e<br />
Angelernte<br />
Facharbe i ter<br />
Dieselbe Statistik erscheint übrigens in einer<br />
Mitteilung des IEE, wobei man Rückschlüsse auf<br />
griffswahl ziehen kann:<br />
Ungelernte No cualificados<br />
Angelernte = Cualifi_cados y semi-cualificados<br />
Faéharbeiter = Especialistás y técnicos<br />
mUgl ich<br />
unmUgl ich<br />
keine Meinung<br />
35<br />
51<br />
14<br />
50<br />
46<br />
4<br />
(79-88,Tab.58)<br />
(79-88,Tab.58)<br />
in der BRD 1972<br />
total<br />
40<br />
50<br />
10<br />
internen<br />
die Be-<br />
N<strong>im</strong>mt man diese Ergebnisse mit den Angaben aus Z.Z.S. zusammen,<br />
So steht fest, dass die überwiegende Mehrzahl der<br />
spanischen Arbeiter(innen) in der BRD a1s ungelernte oder<br />
Angelernte tátig sind. Aussagen, wonach sich die situation<br />
a1lmáh1ich verbessert, lassen sich aufgrund dieser Daten<br />
nicht belegen, teilweise auch wegen der unterschiedlichen<br />
Begriffe, die zugrundegelegt werden.<br />
Angesichts dieser Lage ist das nachgestellte zítat aus dem<br />
Leitfaden für Emigranten zwar geeignet, die Ausschussraten<br />
zu senken, aber ansonsten nur a1s schwarzer Humor zu begreifen:<br />
"... in al1en unternehmen ist die Arbeit sehr anspruchsvoll<br />
und man muss sie mit perfektion machen. Der<br />
Deutsche ist in seinem ungang mit anderen sehr korrekt. "<br />
(s8-27)<br />
3.3.3. Aufstieg(shenmnisse)<br />
"Wir haben jedoch in unseren Einrichtungen für auslándische<br />
Arbeitnehmer festgestellt, dass<br />
1. die FUrderung \¡on grosser sozialer Bedeutung ist,<br />
weil sie zur Qualifizierung führt;<br />
2. hier wirkllch Grundlagen für einen weiteren beruflichen<br />
Aufstieg geschaffen werden, zumal die einmal geweckte<br />
Initiative zum Lernen weitere Bildungswünscñe<br />
auslUst;<br />
3. die berufliche FUrderung auch <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />
Rückkehr der Auslánder in ihre He<strong>im</strong>at st5ndig an Bedeutung<br />
gewinnt." (65/5-5)<br />
Nicht sehr günstig sehen die Spanier selbst ihre Aufstiegschancen<br />
(79 -9 4 ,Tab. 64+65)<br />
Einschátzung der AufstiegsmUglichkeiten<br />
m<br />
58 eo<br />
38<br />
24<br />
f<br />
27<br />
41<br />
32
- s9<br />
Der grUsste Opt<strong>im</strong>ismus findet sich bej- Auslándern, die<br />
einen Beruf <strong>im</strong> Herkunftsland erlernt hatten und dort als<br />
qualifizierte Arbeiter oder Angestellte eingestellt waren<br />
und bereits mit Deutschkenntnissen einreisten.<br />
Bedenkt man, dass die durchschnittliche Anlerndauer bei<br />
spanischen Mánnern auf 5 r 0 und bei Frauen auf 4 ,4 Tage<br />
beziffert wird (101-28,Tab.2.2.), so erscheint Skepsis<br />
angebracht.<br />
Manche Autoren (101 -29) schátzen die AufstiegsrnUglichkeiten<br />
positiv ein und sprechen von 1 /3 Aufgestiegenen und<br />
1/3 Personen, die auf gleichem Niveau geblieben sind. A1s<br />
Belege verweisen sie auf das Unterkommen in Lebensnittelhandlungen<br />
der spanischen Kolonie, Ubernehmen der Hilfe<br />
bei BehUrden für andere, Tátigkeit a1s GewerkschaftsfunktionHr,<br />
Sozialarbeiter, Lehrer, Gastwirt und Reparaturschneider.<br />
Doch auch wenn man annáhme, dass alle diese<br />
Berufe genug Platz bUten, ufl einem Drittel zum Aufstieg<br />
zu verhelfeno fragt sich, was nit dem Letzten Drittel der<br />
obigen Rechnung geschah, das weder aufgestiegen ist noch<br />
stabil geblieben ist.<br />
Doch sehen wir uns die verfügbaren Angaben an:<br />
eine Untersuchung, die sich auf a1le Auslánder bezieht,<br />
kommt zu einer beruflichen Verbesserung bei 30 % der Mánner<br />
und 20 eo der Frauen, meist von Ungelernten zu Angelernten<br />
(86-789).<br />
Für 1 966 gibt es die folgenden Zah1-en:<br />
Von 1 00 eingestellten Emigranten bleiben 46 Ungelernte<br />
werden 51 Angelernte<br />
werden 5 Facharbeiter,<br />
das Bild kann sich seitdem aber sehr stark verschoben haben.<br />
Bei einer Rückkehrerbefragung i-n Barcelona stellten sich<br />
keine grossen Qualifikationsveránderungen heraus, einige<br />
'especialistasr waren zu Hilfsarbeitern herabgestuft worden,<br />
einige Hilfsarbeiter zu respecialistas' gemacht worden,<br />
ei-nige waren zutoficialest (etwa Facharbeiter) aufgestiegen,<br />
andere roficiales' dagegen abgestiegen. Die<br />
genauen Zah1-en (92 -1 1 3) :<br />
Berufliche Veránderung Spanien/letzte Afbeitsstelle in<br />
Gleichbleibend<br />
geringer Aufstieg (Hilfsarb+Bauer - Ange1.)<br />
grosser A. (Hilfsarb+Bauer+Ang - 'of ici-al ')<br />
Abstieg (vorw. roficial' - Angelernter)<br />
nicht klassifizierbar<br />
Zum selben Problem (100-Z45,Tab. 69):<br />
Vergleich vom 1. Arbeitsplatz und gegenwártigen Arbeitsplatz<br />
von Spaniern in der BRD 1 969<br />
erste A._a1s<br />
yetzige 4._als<br />
nicht spez. spez. Vorarb. Verwalt<br />
nicht spez. Arb. 211 170 344<br />
3<br />
spezialis. Arb. 79<br />
6 72 1<br />
0<br />
Verwaltungsang. Z<br />
1 00<br />
1<br />
44<br />
14<br />
4<br />
8<br />
20
- 60<br />
wir finden hier eine deutliche Aufstiegstendenz <strong>im</strong> Laufe<br />
der zeít bei den anfánglich unspe zialiíierten Arbeitern<br />
und eine leichte Abstigg:tendeñz bei den anfangi<br />
alisierten<br />
,pári-<br />
Arbeitern und-den verwaltungsangesteilten.<br />
Aussagekraft Die<br />
dieser Begriffe wird ¿urcñ ¿i6 schwammigkeit<br />
d"T Begrlffe'spezialiiierter Arbeiter, stark vermináert,<br />
und wir müssen ánnehmen, dass unter ihm sowohl angeierrrte<br />
als auch Facharbeiter zusammengefasst sind<br />
1971 r,\rar das Bild so (79-96,Ta6.67):<br />
Verbesserun des Arbeitsplatzes seit Ersteinstellun<br />
)a<br />
nein<br />
keine Angaben<br />
Spanier<br />
mf<br />
59 qo 42<br />
40 s8<br />
11<br />
A a1le Nat<br />
mf<br />
3s 26<br />
63 70<br />
24<br />
rm vergleich der Nationen ist dieses Ergebnis sehr posi-<br />
_t-iv-, allerdings sagen die Angaben nicht§ uber die Ait der<br />
Verbesserung aus.<br />
1972 differenzierte die Reprásentativuntersuchung der BfA<br />
(1 6-6s) die<br />
Aufstiegsarten für Spanier alle Nationen<br />
Aufs tieg<br />
ql to ta1 m f total<br />
Ungelernt Angelernt 38 34 37 eo 31 39 33<br />
Ungelernt Facharb. 00 3?50<br />
2<br />
Angelernt - Facharb. 00 2?30<br />
Gesamt: Aufstieg<br />
44 37 42 37 40 5B<br />
Auch hier wieder ein relativ positives Bild bei den spaniern.<br />
Diese untersuchung n<strong>im</strong>mt aber 3ñ, dass die auslándischen<br />
Facharbeiter selten durch a1lmáhiichen Aufstieg i; áá,<br />
BR! |ury geworden sind, sondern bei der Ankunf[ schon a1s<br />
soiche dazu eingestuft wurden.<br />
Pi" .Flgge liegt nahe, welche Faktoren den Aufstieg durch<br />
Fortbildung über einfache Anlernung hinaus hemmenl Dazu<br />
sagen Spanier: -<br />
( 79 _g5<br />
,Tab.66)<br />
Aufstiegshenmende Faktoren<br />
(1 1 9 Befragte)<br />
Sprache<br />
50<br />
It{angelnde berufliche Vorbildung 17<br />
keine MUglichkeit zu learning ay<br />
do ing<br />
1<br />
keine Fortbi_ldungsmUglichkeit in<br />
der NHhe<br />
s<br />
Diskrininierung, Vorurteile<br />
kein Interesse, baldige Rückkehr<br />
persUnliche und sonstige Motive 1<br />
Keine Angaben<br />
g<br />
s<br />
Hier erscheinen die mangelnden sprachkenntnisse<br />
wichtigste<br />
a1s der<br />
Hemmschuh.<br />
Andere Faktoren nennt eine in Lyon durchgeführte<br />
- keine<br />
studie:<br />
klare Definition der Emigratiónsziel-e, keine<br />
Angaben über berufliche Ziete<br />
- grusseres rnteresse an hohem verdienst a1s an Berufsausbildung.bei<br />
den Emigranten selbst,<br />
sichere da<br />
rnvestitionen mii c"r¿<br />
fur muglich gehaltán werden,<br />
Geringschátzung von Titeln, órientl"r.rrrg an direkt<br />
Zz<br />
s
-61<br />
wahrnehmbaren Vorte ilen<br />
mangelndes Interesse der Unternehmen<br />
- keine Ubereinst<strong>im</strong>mung der Arbeitsinhalte mit den Berufsbezeichnung€n,<br />
die in den Arbeitsvertrágen erwáhnt<br />
sind, ein gleicher Titel kann in den beiden<br />
Lándern vUl1ig verschiedene Arbeiten und Techniken<br />
benennen<br />
- für die berufliche Fortbildung aufgewandte Zeit ist<br />
Zeit und Ge1d, die den direkten sozialen Aufstiegsbestrebungen<br />
(durch hUlieren Verdienst) entzogen<br />
wird (68-219).<br />
Die Hierarchie am Arbeitsplatz erleichtert zwar die anfHngliche<br />
Eingliederung in vorgefundene Strukturen, erschwert<br />
aber MobilitHt und Fortbildung (1).<br />
weitere Hindernisse sind Ermüdung durch schichtarbeit<br />
und Uberstunden, oft auch die langen Anfahrtswege zu den<br />
weit auseinanderliegenden Ausbildungszentren, die bis zt)<br />
3 Stunden Zeitverlust verursachen kUnnen (65/S-16).<br />
Auch die Familienzusammenführung kann hier mithineinspie-<br />
1en, hrenn sie einen zusH,tzlichen Zwang zum Verdienen<br />
schafft (1 6-84) .<br />
Bei Arbeitslosigkeit setzen andere Mechanismen ein: da<br />
es keinen vollkommenen Berufsschutz mehr gibt, wirkt die<br />
Tendenz eher zur Annahme einer geringer qual ifizierten<br />
THt igke it .<br />
Nachdem wir nun gesehen haben, welche Einflüsse den Aufstieg<br />
erschweren, ist es interessant, zu erforschen, we1-<br />
che Voraussetzungen ein AuslHnder mitbringen muss, um<br />
trotzdem vorwártszukommen. Dazu stellt die Reprásentativuntersuchung<br />
fest: "Je besser die auslá,ndischen Arbeitnehmer<br />
die deutsche Sprache beherrschen, desto grUsser<br />
sind ihre Chancen, <strong>im</strong> Bundesgebiet beruflich aufzusteigen<br />
oder von Anfang an eine entsprechende Stellung <strong>im</strong> Betrieb<br />
übertragen zu bekommen." (16-75)<br />
Der Aufstieg vom Ungelernten zum Angelernten erfolgt normalerweise<br />
in den ersten 5 Einarbeitungsjahren (16-77).<br />
"Ihre berufliche Qualifikation vollzieht sich fast ausschliesslich<br />
über eine Anlernung <strong>im</strong> Verlauf einer technisch-industriellen<br />
Anpassung an die Anforderungen des<br />
Betriebes und kaum über eine formelle Aus- und Fortbilduqg."<br />
(Zieris in Sonderbeilage rDer Arbeitgeber' , in:<br />
6s/3-6).<br />
Hat einer dieser Angelernten Gelegenheit, an einem Kurs<br />
teilzunehmen, kann folgendes geschehen: "In praxis und<br />
Theorie erschliesst sich für sie eine neue We1t, auch<br />
solche, die jahrelang in einem metallverarbeitenden Betrieb<br />
in der BRD tátig waren, erhalten oft erstmalig <strong>im</strong><br />
Kurs eine Feile in die Hand"" (65/3-14)<br />
Einen 'Aufstiegt zl<strong>im</strong> Facharbeiter erreichen mei.st nur die,<br />
die in Spanien schon vorqualifiziert waren (79-97). "Eine<br />
Einstufung a1s Facharbeiter erreichen die auslándischen<br />
Arbeiter - wie bereits erwáhnt - weniger über den r{eg des<br />
beruflichen Aufstiegs <strong>im</strong> Bundesgebiet a1s vielmehr aurgrund<br />
ihrer beruflichen vorbildung oder entsprechender<br />
Berufserfahrung in der He<strong>im</strong>at." (16-66)<br />
Die Situation wird von Dr. Herbst zusammengefasst:
62<br />
- Wer ungelernter Arbeiter<br />
liche Fortbildung.<br />
- Wer zum Angelernten wird ,<br />
Monaten und 3 Jahren dazu.<br />
aber nur in Industrien m<br />
verwenden.<br />
- Bis zúT Facharbeiterprüf<br />
braucht man mindestens 3<br />
ist fast unerreichbar, e<br />
und Vorbildung. (92- 1 1 8)<br />
Hier sind noch weitere Faktor<br />
Bessere Schulbildung korrelie<br />
keit (11-93,Tab.C):<br />
Arbe it<br />
unqual ifiziert<br />
qual if ízj-ert<br />
it<br />
un<br />
S<br />
o<br />
en<br />
rt<br />
bleibt, braucht keine berufbraucht<br />
meist zwischen 2<br />
Er kann seine Kenntnisse<br />
áhn1 ichen VerhHltnissen<br />
g mit anerkanntem Titel<br />
der 4 Jahre; dieses ZieL<br />
verlangt langen Aufenthalt<br />
von Bedeutung:<br />
mit qualifizierter<br />
Schulbildung<br />
hoch niedrig<br />
29 % 58<br />
71 42<br />
mf<br />
24 25<br />
22 20<br />
16 15<br />
9 12<br />
Tátig-<br />
!i" BetriebsgrUsse spielt mit. In Kleinbetrieben, besonders<br />
des Handwerks, ist der Facharbeiteranteil an der Belegschaft<br />
huher, daher wáren theoretisch die MUglichkeiten<br />
zum Aufstieg grUsser (16-21+22). Er setzt aber lange<br />
Betriebszugehurigkeit voraus, und ausserdem nehmen Kleinbetriebe<br />
seltener an den Anwerbekampagnen tei1. Daher vermuten<br />
andere Autoren grussere Aufstiegschancen in grossen<br />
Industriebetrieben (92-1 12) .<br />
offensichtlich spielt die ununterbrochene BetriebszugehUrigkeit<br />
auch eine Rol1e. Dazu liegen für die Spanier Daten<br />
von 1972 vor (16-60):<br />
Betr iebs zugehUr igke it<br />
unter 1 Jahr<br />
1-2<br />
2-3<br />
3-4<br />
4-6<br />
70<br />
6 -10<br />
17 5<br />
mehr a1s 10 Jahre<br />
50<br />
Dieses Bild dürfte sich inzwischen verschoben haben.<br />
Wir hatten schon erwáhnt, Cass die Emigranten die mangelnden<br />
sprachkenntnisse a1s ein Fortbildungshindernis<br />
ansehen. Es verwundert nicht, tatsáchlich eine Korrelation<br />
von Qualifikation und sprachkenntnissen vorzufinden:<br />
(16-7 6, FA=Facharbeiter, A=Angelernter, U=Ungelernter)<br />
Deutschkenntnisse und Qualifikation<br />
m<br />
FAsehr<br />
gut 47 -A-<br />
eo 41<br />
einigermassen 26 49<br />
schlecht 12 48<br />
keine Kenntnisse 12 34<br />
q<br />
12<br />
25<br />
40<br />
s4<br />
__LA_<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
f<br />
_A_U_<br />
s7 31<br />
56 41<br />
49 50<br />
39 60<br />
total<br />
lA_ _A_ u<br />
40 44 16<br />
z0 51 29<br />
9 4843<br />
8 56 56<br />
Abschliessend noch ein Bericht, der deutlich macht, wo<br />
oft nicht zu unterschátzende Hindernisse für die Fortbildung<br />
der auslándischen Arbeiter liegen/sitzen: "Es<br />
hat aussichtsvolle Fortbildungsplanungén, in namhaften<br />
Grossbetrieben auf Direktionsebene veieinbart, gegeben,<br />
die dann aus nicht náher umschriebenen 'innerÉelrlebli-
-63<br />
chen Gründen' abgesagt wurden. - In anderen Fá11en wird<br />
das Berufsfurderungsprogramm von Auslándern in Anspruch<br />
genommen, die <strong>im</strong> Betrieb als Facharbeiter angelernt und<br />
bescháftigt sind, aber a1s Hilfsarbeiter bezáhlt bleiben;<br />
die Betroffenen suchen <strong>im</strong> Kurs einen formellen und a11gemeinen<br />
Ausbildungsabschluss, zu dem es in Ergánzung ihier<br />
betrieblichen Praxis des dort nicht geboteneñ theoletischen<br />
Ausbildungsstoffes bedarf. Ein keineswegs geringer<br />
Rest von Betri_eben reagiert mit schlichtem neiinteresse,<br />
sogar mit Ablehnung - man hat Hilfsarbeiter angeworben,<br />
die man braucht und auch a1s solche behalten wlrt. Aus -<br />
und Fortbildung der Auslánder 1ásst schl<strong>im</strong>mes befürchten:<br />
Fluktuation durch Betriebswechsel oder a1s Folge der erworbenen<br />
Qualifikation Rückkehr in die He<strong>im</strong>at.; (6sls-1g)<br />
3-3-4. 0rientierung und Interessen, Haltung zur beruflichen<br />
Weiterbildung<br />
"Der auslándische Arbeitnehmer so11te seinen Aufenthalt<br />
in der Bundesrepublik zur beruflichen Aus- und Fortbil-<br />
{y"g nutzen. Dies liegt vor allem in seinem rnteresse,<br />
dient aber ai;ch uns und seinem <strong>Land</strong>." (satz 6 der Grundsá.tze<br />
zur Eingliederung auslándischer Arbeitnehmer des<br />
Koordinierungskreises <strong>im</strong> Bundesarbeitsministerium, Feb.<br />
197A, in: 65/3-4)<br />
An anderer ste11e haben wir schon erwáhnt, dass manchmal<br />
die vorwiegend auf kurzfristige wirtschatitiche vorteile<br />
ausgerichtete Einstellung der Emigranten a1s ein Hindernis<br />
für die Fortbildung angesehen wird (gz-16). Diese<br />
Ansicht muss zumindest für spanier relativiert werden,<br />
ihr widersprechen die folgenden Ergebnisse, die a11er-<br />
4irg: bei einem nicht repiesentativen sampie gewonnen wurden<br />
(2s-93):<br />
Teilnahme an Weiterbildun smassnahmen <strong>im</strong> Lauf des AufenttS<br />
Spanier A a1le Nationen<br />
Ja, davon<br />
eo<br />
66 33<br />
sprachl ich<br />
79<br />
72<br />
schulisch<br />
7<br />
9<br />
berufl . Ausbildung<br />
0<br />
5<br />
berufl . Fortb ildung<br />
7<br />
12<br />
Anderes<br />
Ne in<br />
Hier zergt sich eine aussergewuhnlich hohe Teilnahme an<br />
weiterbildungsmassnahmen, die zu einem auffHllig geringen<br />
Prozentsatz auf Massnahmen der beruflichen poitbildung<br />
entfál1t.<br />
Drückt man diesen sachverhalt in der zahl der durchschnittlich<br />
besuchten weiterbildungskurse aus, ergibt sich für<br />
{ig spanier mit 0,74 der húchste wert'al1ér Nationen (der<br />
A ist 0,38) (25-94).<br />
Die zufriedenheit mit diesen Kursen erreicht bei den spaniern<br />
auf einer skala von I (=gar nicht zufrieden) bis 4<br />
(=sehr zufrieden) den I4Iert<br />
-.2,62 (Q a11er Nationón: z,9z) .<br />
Einige Daten untérstützen die-Annáhne, dass die eiwáñnte<br />
niedrige Teilnahme an beruflichen roribildungsmassnahmen<br />
7<br />
33<br />
2<br />
66
-64<br />
nicht auf mangelndes Interesse, sondern auf fehlende MUglichkeiten<br />
zurllckzuführen ist :<br />
- bei einer (nicht reprHsentativen) Befragung (92-'1 15+<br />
116) gaben von 90 Personen 52 &t» weder Gelegenheit<br />
zum Erlernen eines Berufes noch zur Perfektionierung<br />
schon vorhandener Kenntnisse geboten bekommen zu haberr;<br />
- b'ei einer anderen (ebenfalls nicht reprásentativen)<br />
Untersuchung über die Motive der Ausübung des gegenwártigen<br />
Berufes, bei deren Bewertung man allerdings<br />
wegen der hineinspielenden Rationalisierungsbemühungen<br />
vorsichtig sein muss, ergab sich (25-90):<br />
Be ruf s au sübungsmo t ive<br />
Gefallen an THtigkeit<br />
Nichts anderes gefunden<br />
Lernen für zuhause<br />
Vermittlung durch Verwandte<br />
Wegen des Geldes<br />
Andcre Motive<br />
A a1le Nationen<br />
- auf die Frage nach den grUssten Problemen wird dabei<br />
von 34 eo der Spanier die 'Bildung, Ausbildung, Fortbildung'<br />
an 5 . Ste11e genannt (ZS -1 1 1) ;<br />
- bei den Spaniern scheint ein Nachholbedarf an beruflicher<br />
Weiterbildung zu bestehen: (25-96)<br />
Gewünschte ltre iterb ildungsangebote<br />
Sprachl ich<br />
Schulisch<br />
Berufsausbildung<br />
Berufliche Fortbildung<br />
Andere<br />
A alle Nationen<br />
Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die dahinterstehenden<br />
Motive.<br />
Bei denen, die schon Teilnehmer sind, vermutet man folgende<br />
Ziele:<br />
- Statusverbesserung (nicht nur materiell)<br />
- Geltung vor Kollegen<br />
- Berufsabschluss<br />
Spanier<br />
47<br />
eo<br />
29<br />
1Z<br />
0<br />
0<br />
12<br />
Spanier<br />
53<br />
eo<br />
Zusammenhang zur Absicht, lHnger zu bleiben<br />
- Zusammenhang zur Rückkehrabsicht<br />
(6s/3-14)<br />
Auch bei einem Teil der Noch-nie-Teilnehmer besteht ein<br />
Interesse:<br />
(16-86)<br />
Interesse an Weiterbildung bei den Personen, die noch nie<br />
eo<br />
teilgenommen<br />
eo<br />
haben: N,fánner 36 Frauen 21<br />
doch sie nennen a1s<br />
Gegengründe<br />
Fehlende Sprachkenntnisse<br />
Keine Information<br />
Wegfall der MUglichkeit zt)<br />
Uberstunden und Schichtarbeit<br />
Kein Angebot am Ort<br />
Familiáre Bindungen<br />
Sonstiges<br />
0<br />
12<br />
24<br />
1Z<br />
m<br />
35<br />
eo<br />
1B<br />
19<br />
8<br />
5<br />
15<br />
f<br />
34<br />
17<br />
12<br />
7<br />
17<br />
13<br />
51<br />
24<br />
5<br />
Z<br />
10<br />
9<br />
51<br />
9<br />
18<br />
17<br />
5<br />
[16-86)
- 6s<br />
In einer anderen Befragung zum selben Thema:<br />
(92-99,Tab . 70, Ivlehrfachnennungen, a1le Nationen)<br />
Gegengründe<br />
m f total<br />
Schon genug<br />
19<br />
eo<br />
Nichts am Ort 8<br />
Schichtarbeit 1 0<br />
Uberstunden 7<br />
Keine Zeit 27<br />
i'Íüdigkeit 23<br />
Langerr'e i 1e 4<br />
Titel werden nicht anerkannt 0<br />
Geld 4<br />
Nur kurzer Aufenthalt geplant?Z<br />
Sonstige 20<br />
Keine Angaben 6<br />
41s weiterer Grund wird vermutet, dass die in der Fabrik<br />
blockierten Aufstiegsmuglichkeiten auch durch einen neuen<br />
Titel nicht grusser werden (s1-215). Fiier muss man a1-<br />
lerdings nach der Art der erworbenen Titel unterscheiden.<br />
wir hatten schon darauf hingewiesen, dass diese rnteressenstrukturen<br />
nichts unveránderbares sind, sondern sich<br />
<strong>im</strong> Laufe des Aufenthalts verschieben (gZ-119). So hat<br />
auch die neue situation ihre Auswirkungen: "Die auslándischen<br />
Arbeitnehmer sind nicht mehr béreit, sich auf<br />
Ausbildungsgánge einzustellen, die über einen übersehbaren<br />
Zeitraum hinausgehen, wobei unter rübersehbar' 1 bis<br />
2 Jahre verstanden werden. Gletchzeitig rückt ein Abschluss<br />
in den vordergrund, der sowohl.für das He<strong>im</strong>atland<br />
wie auch für die Bundesr:epublik Geltung hat." (6sl5-5)<br />
rn diesem Zusammenhang mag der Hinweis-interessant sein,<br />
dass seit den 7.7.1975 auch die MUglichkeit besteht, den<br />
'graduado escolar' (=Hauptschulabschluss) an den Konsulaten<br />
<strong>im</strong> Ausland abzulegen (8/1977-91). Für die schulische<br />
Betreuung <strong>im</strong> Ausland ist der ehemalige consejo Escolar<br />
para 1a Enseñ,anza a Emigrantes Españoles zustándig, der<br />
inzwischen umbenannt und umstrukturiert worden ist. rn<br />
Fragen der Besoldung und Lehrerausbildung wirkt das IEE<br />
mit (8/1978-83).<br />
5.5.5<br />
Eingangsbedingungen der Berufsfortbildung in der<br />
BRD<br />
Die meisten Ausbildungsgánge für Erwachsene, die zu einem<br />
allgenein anerkannten Abschluss führen, dauern so lange,<br />
dass sie ohen finanzielle Absicherung nicht zu beschréiten<br />
sind. Danit ste11t sich die Frage nach den Mdglichkeiten<br />
für AuslHnder, eine solche Fúrderung zu erñalten.<br />
Dazu sagt die rAnordnung des verwaltungsraies der Bundesanstalt<br />
für Arbeit über die individuelle FUrderung der<br />
beruflichen Fortbildung und umschulung, vom zs.Mulz 1976:<br />
in Paragraf 1: "Die Teilnahme an einei Bildungsmassnahme<br />
ist zweckmHssig, rvenn durch sie die berufliche<br />
Situation für den Antragsteller in<br />
Ubereinst<strong>im</strong>mung mit den Bedürfnissen des<br />
Arbeitsmarktes gesichert oder verbessert<br />
wi-rd<br />
tt<br />
6<br />
4<br />
6<br />
5<br />
49<br />
25<br />
)<br />
2<br />
3<br />
29<br />
Z3<br />
6<br />
14<br />
7<br />
9<br />
6<br />
55<br />
23<br />
3<br />
1<br />
3<br />
24<br />
20<br />
6
- 66<br />
in Paragraf 8.1 . : "Personen, die nicht Deutsche <strong>im</strong> Sinne<br />
des Grundgesetzes sind, werden nur gefUrdert,<br />
wenn sie in den letzten drei<br />
Jahren vor dem Eintritt in die Massnahme<br />
mindestens zwei Jahre <strong>im</strong> Geltungsbereich<br />
des ArbeitsfUrderungsgesetzes erlaubt<br />
tHtig waren."<br />
ln Paragraf 7.1.: "Personen, die sich beruflich fortbilden<br />
oder beruflich umschulen wo11en,<br />
werden nur gefUrdert, wenn sie beabsichtigen,<br />
innerhalb von vier Jahren nach<br />
Abschluss der Massnahme mindestens drei<br />
Jahre lang eine die Beitragspflicht begründende<br />
Bescháftigung auszuüben. personen,<br />
bei denen nach den persUnlichen<br />
Umstánden und der Art der Bildungsmassnahme<br />
zweifelhaft ist, ob sie die Voraussetzungen<br />
des Satzes 1 erfü11en,<br />
werden nur gefUrdert, wenn sie sich<br />
schriftlich verpflichten, innerhalb von<br />
vier Jahren nach Abschluss der Massnahme<br />
mindestens drei Jahre lang eine die Beitragspflicht<br />
begründende Bescháftigung<br />
auszuüben und diese Verpflichtung glaubhaft<br />
ist. " (1 9)<br />
Einen zwingenden Rechtsanspruch auf Bildungsmassnahmen<br />
haben Auslánder laut Par. 40 Arbeitsfurderungsgesetz ohnehin<br />
nicht (27/1972-5), und eine kurze Rechñuñg (Mindestbeitragszel_t<br />
vor Beginn + Dauer der N{assnahme +-verpflichlyrg<br />
danach) zeígt, dass es für die meisten Auslándér, die<br />
ihre Aufenthaltserlaubnis jáhrlich neu beantragen müssen,<br />
nicht muglich ist, in den henuss einer solchen Bildunosmassnahmé<br />
zu kommén, sofern nicht eine offi rr"ti;-§i;ii"<br />
die schützende Hand über sie há1t.<br />
zwar so11en naqh einigen Quellen die Massstábe in der praxis<br />
nicht so streng sein (27 /197s-4+5) , wo nur 1 Jahr BRD-<br />
Aufenthalt, gute Deutschkenntnisse und Kosten von weniger<br />
als 1.000.- DM monatlich genannt werden. Andererseits sagte<br />
der Agregado Laboral der spanischen Botschaft in einei<br />
Konferenz <strong>im</strong> september 1977, dass bei best<strong>im</strong>mten Kursen<br />
der ArbeitsHmter, die nicht genauer bezeichnet werden, die<br />
Aufnahmevoraussetzungen '6 ;áhre Arbeit, davon 5 in der<br />
BRD' s,ind; damit werden die 1g-2sjáhrigen aus der Erwachsenenfurderung<br />
ausgeschlossen und- von áer für Jugendliche<br />
nicht mehr erfasst.<br />
Jedenfalls setzt eine vollzeitfurderung, die notwendig ist,<br />
um in überschaubarer zeit einen anerkannten Abschluss zu<br />
bekommen, gemHss der spanischen ubersetzung der<br />
nien über Berufsfurderung<br />
'Richtli-<br />
an Auslánder' dei BfA vom zo.s.<br />
197 4 gine abgeschlossene Berufsausbildung voraus (17) , und<br />
auch die wiedergegebenen Paragrafen der Ánordnung von.1976<br />
werden dazu beitragen, dass die Qualifikation sréh weitgehend<br />
schon vorher Qual ifizierte richtet (56) .<br />
Rein zahlenmássig kunnen die angebotenen FUrderungsprogramme<br />
auf europáischer Ebene 4 - s eo al1er Emigránien<br />
aufnehmen (1 -42) .<br />
]ltg"samt scheint die Lage <strong>im</strong> folgenden pess<strong>im</strong>istischen<br />
zitat.richtig erfasst ztt sein: "Die Zeitipanne der Emigration<br />
ist also ziemlich kurz, in vielen Fái1en ungenugeñd,<br />
um eine grosse Erfahrung in der modernen Industrle aür-
-b7<br />
grund von einfacher Arbeit zu gewinnen, oder damit von<br />
deutscher Seite aus eine Berufsausbildung durch die Fina:;rzierung<br />
von Kursen rentabel wáre." (92-91) Eine andere<br />
Kritik sagt:<br />
- die MUglichkeiten sind zahTenmássig sehr begrenzt<br />
- es herrscht nationale Diskr<strong>im</strong>inierung durch Bevorzugung<br />
der 'verwandten VUlkerr<br />
- aus Mangel an gesetzlichen Regelungen kommt es zu<br />
AbhHngigkeit vom rguten Wi1lenr. (68 -222)<br />
Eine MUglichkeit, von deutscher Seite eine berufliche<br />
Fortbildung zú erhalten, so11 noch erwáhnt werden: die<br />
Teilnahme an einem Vorbereitungskurs einer deutschen Firma<br />
<strong>im</strong> Ausland (1). Uber diese Kurse liegen wenig Informationen<br />
vor, es ist unklar, ob es sich dabei um die in<br />
2.2.4. genannten handelt. Jedenfalls waren sie an den<br />
Bedürfnissen der Firmen ausgerichtet und dürften nicht<br />
unbedingt zu einem allgemein anerkannten Abschluss geführt<br />
haben. In anderen Herkunftslándern wurden solche<br />
Kurse von der BfA und dem Bund Deutscher Arbeitgeberverbánde<br />
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Anwerbekommission<br />
von Stellen des He<strong>im</strong>atlandes durchgefüh¡t. Diese<br />
bekamen die Kosten dafür zur HHlfte bei Arbeitsantritt<br />
des Ausgebildeten und zur Há1fte 6 Monate danach erstattet,<br />
bei Vertragsabbruch durch den Ausgebildeten dagegen<br />
nicht.<br />
3.3.6. Kurse (Methoden, Tráger)<br />
Die wichtigsten Trágerorganisationen von beruflichen Fortbildungskursen<br />
in der BRD sind in Zusammenarbeit mit den<br />
ArbeitsHmtern:<br />
das Jugendsozialwerk<br />
die Industrie- und Handelskammern<br />
die Handwerkskammern<br />
- die Volkshochschulen (vorw. Sprachkurse) (51 -21 5)<br />
Schliesst man die Jugendlichen ein, so verteilten sich<br />
1972 die in der BRD in irgendeiner Ausbildung befindlichen<br />
AuslHnder wie folgt: (16-86)<br />
AyslHnder in Ausbildung 1 972<br />
mf<br />
Lehre/Anlernen <strong>im</strong> Betrieb<br />
Berufsbildende Schule<br />
Andere betriebliche Kurse<br />
Arbe it geber/ Gewe rkschaf tsk .<br />
44 o6 -.<br />
1g / t<br />
21 ?o LJ<br />
17<br />
Wenn wir <strong>im</strong> folgenden die THtigkeit einiger dieser Einrichtungen<br />
kritisch untersuchen, so darf das keinesfalls<br />
a1s Angriff auf die darin Bescháftigten missverstanden<br />
werden.<br />
A1s Beispiel wáh1en wir das Jugendsozialwerk (65/1+Z+3+4+<br />
s) .<br />
Das Jugendsozialwerk e.V. - Internationaler Bund für Sozialarbeit<br />
ist eine dem Deutschen Roten Kreuz angeschlos-<br />
:9ne Organisation (Münchner Strasse 58, 6000 Frankfur¡ 1 ) I<br />
die eine Abteilung 'Berufliche Bildung' unterhált.
- 68<br />
0rganisation<br />
Koordinierungsstelle in Frankfurt<br />
18 Regionalbüros in Kie1, Hambur,g, Hannover, Berlin, Bie-<br />
1efe1d, Dortmund, Düsseldorf, KU1n, Frankfurt, Wiesbaden,<br />
Matr,z, Ludwigshafen, Mannhe<strong>im</strong>, Karlsruhe, Stuttgart, Nürnberg,<br />
München<br />
3 Berufsbildungszentren in KUln, Stuttgart, Herne<br />
7 BerufsbildungsstHtten<br />
Aufgabe<br />
u.a. <strong>im</strong> Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung<br />
Fortbildungs- und Umschulungsmassnahmen als<br />
Abend-, Wochenend- und VolLzeitkurse an auslándische Arbe<br />
iter<br />
Pers ona 1<br />
Koord-iñation und Anregung der Kurse durch hauptantliche<br />
Tutoren, dazu etwa 500 Meister, Ausbilder, LehrkrHfte,<br />
Sprachlehrer (haupt- und nebenamtlich)<br />
Finanz ielung<br />
widersprüchliche Angaben :<br />
laut (65/3-1) Personalkosten aus Uffentlichen Mittein,<br />
Lehrerhoncrare und Sachkosten aus Teilnehmerbeitrágen<br />
(Grundstufe 40.- bis 160.- DM, Oberstufe einschliesslich<br />
Prüfungsgebühr bis 600.- DM), die bei erfolgreichen Abschluss<br />
vom Arbeitsamt übernommen werden<br />
laut (65/6-7) nur bis Abschluss der Grundstufe Uffentliche<br />
Zuschüsse, danach al1es aus BeitrHgen der Teilnehmer,<br />
die ihrerseits Mittel nach dem AFG beantragen kUnnen<br />
Fi-nanzielle Unterstützung durch<br />
seit<br />
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung 1 969<br />
Sozialministerien der Lánder 1972<br />
Sozialfonds Europáische Gemeinschaft 1975<br />
Kursdauer<br />
p-'ro Stüfe 2 Tr<strong>im</strong>ester in der ersten Jahreshá1fte, 1 nach<br />
Urlaubs zeit<br />
StundenzahT pro Tr<strong>im</strong>ester : Grundstufe 60 - 72<br />
Mittelstufe 72 - 96<br />
Oberstufe 1 0B<br />
Kursaufbau<br />
Tn-den-añfHnglichen Kursen ging man vom Dreischritt<br />
1- Allgemeine Kultur, Deutsch<br />
2- Metallgrundkurs<br />
3- Spezialisierung<br />
aus (27/1968-Z), der auch von anderen Veranstaltern zugrundegelegt<br />
wurde (27 /1 969-5)*(27 /1968-2)<br />
Inzwischen hat sich ein konpltzierterer und umfassenderer<br />
Aufbau herausgebildet, den wir auf der náchsten Seite<br />
schematisch darstellen.<br />
Dabei kUnnen die Bewerber, die eine einschlágige Arbeitserfahrung<br />
von mehr a1s Z mal soviel wie die Ausbildungszeit<br />
nachweisen, die Vor/Grund- und gegebenenfalls die<br />
Mittelstufe überspringen.<br />
Aus motivationspsychologischen Gründen wird nach jedem<br />
Tr<strong>im</strong>ester eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.
- 69<br />
Kursaufbau Jugen ds ozialwerk<br />
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70<br />
Die Kurse finden in Kontakt zu den Ausbildungsabteilungen<br />
der Fabriken statt, aber nicht auf l{erksgelHnde (39-<br />
54 ff.) Zumindest zeitweilig wurden die Deutichkurse bis<br />
zum Abschluss rHilfsdolmetscherr fortgeführt (Sg-S4 ff.).<br />
Ebenfalls wurden Autogen- und Elektroschweisserkurse angeboten,<br />
die grossen Zuspruch fanden.<br />
Auch vom IEE werden in Zusammenarbeit mit den deutschen<br />
ArbeitsHmtern in der BRD Kurse durchgeführt (4s/Feb. 1976-<br />
48). vormittags hHlt ein deutscher Léhrer den theoretischen<br />
und praktischen unterricht, nachmittags wird in zusatzkursen<br />
mit einem spanischen Leiter wiedérho1t. Dabei<br />
sind llnterricht, Material und Kleidung umsonst, es werden<br />
80 % des letzten Nettolohns gezahlt uñd die sozialversicherung<br />
láuft weiter , dazu gibt das IEE auf Antrag z0o " -<br />
DM monatliqh, die an die Teilnahme am zusatzunteriicht gebunden<br />
sind. Verheiratete erhalten einen Zuschlag, bei<br />
langen Kursen gibt es einen Monat bezahlten Urlau¡.<br />
Darüberhinaus bezuschusste das rEE auch andere Kurse in<br />
der,BRD (28/1969-4) und ersetzt den Teilnehmern, die Kurse<br />
des JSW bestanden haben, über die Botschaft 50 % der<br />
{osten (65/3-11). Seit dem 1.12.1972 versucht das IEE,<br />
die Kurse mit spanischen Teilnehmern durch die Agregadurías<br />
Laborales der Botschaften koordinieren zu-lafsen<br />
(s8-ss).<br />
3.3.7. Kurse (Berufe, Orte, Teilnehmerzahlen)<br />
Die Teilnahme an Berufsfortbildungskursen ist aus den<br />
früher aufgefühiten Gründen eine Minderheitserscheinung.<br />
Der Prozentsatz der spanier, die irgendwann einmal einen<br />
solchen Kurs besucht (nicht bestandén oder bis zu Ende<br />
teilgenommen :) hatten, war<br />
eo<br />
1971 bei den MHnnern 10<br />
und bei den Frauen 8 qo (79-g8,Tab. 68+69) , \,voraus man<br />
nicht auf mangelnde Bereitschaft schliessen darf:<br />
Te i lnahmebere it s chaf t<br />
)a<br />
nein<br />
unentschlossen<br />
m<br />
57<br />
eo<br />
23<br />
20<br />
Es folgen die verfügbaren Zah\en, die wie üblich sehr<br />
verstreut sind und oft den N{assnahmentráger nicht erkennen<br />
lassen. Doppelnennungen sind daher wáhrscheinlich.<br />
Jugendsozialwerk<br />
Teilnehmerzahlen<br />
bis 31.12.1969 10.506 Teilnehmer in 629 Kursen<br />
Dezember 1 969 wird der 500. Facharbeiterbrief an einen<br />
Auslánder ausgehándigt (OS/ S-Z)<br />
Spanier <strong>im</strong> BerufsfUrderungsprogramm (65/Z)<br />
1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1s77<br />
362 611 s6B 995 1157 1 030 980 677 s88 7 49<br />
insgesamt: 7 .717<br />
f<br />
37<br />
40<br />
23
71<br />
Kursinhalte<br />
(6s/1-12)<br />
1. Deutsch/Technisches Deutsch<br />
2. Vorbereitung für technische Berufe<br />
3. Grundkurs: MetalL/Kfz-Mechaniker/glektro<br />
4. Mittelstufe: ,, ,, /techn.Zeich.<br />
5. Oberstufe: " / r, / ,, ,?<br />
/<br />
- Prüfungsvorbereitung für Facharbeiter<br />
x schweissen: Einführung und Aufbau Autogen/Elektro<br />
- Sonstige Einzelkurse:<br />
Fahr s chul e<br />
Abitur für Spanier<br />
Náhkurs<br />
Ko sne t ik<br />
Fri s eus e<br />
Baugruppenhe 1 fe r<br />
Schwesternhelferin<br />
Schreibmaschinenkurs<br />
Umschulung und -svorbereitung<br />
Bestandene Prüfungen vom 1 .1 .1 968 - s1 ,12,197s (6s/1 -13)<br />
Zertifikat Deutsch/Technisches Deutsch<br />
Prüfungen Dt. Verband für Schweisstechnik<br />
Zwischenprüfung Meta11, Kfz, Elektro<br />
(etwa vergleichbar der Stufe ' -werkerr)<br />
Führerschein- , Maschinenschreib - u. a. -kurse<br />
Facharbe iter / Gesellenprüfungen<br />
(Die ZahTen beziehen sich aut a1le Nationen)<br />
Interessant sind einige Angaben über die<br />
Massnahmen in Mannhe<strong>im</strong><br />
Alter<br />
bi.s 'l 8 J. 31<br />
18-21 81<br />
22-2s 79<br />
mehr als ZS 54<br />
Aufenthaltsdauer<br />
bis 1 J.<br />
1-2<br />
5-5<br />
1s.671<br />
10.004<br />
4 .37 2<br />
80s<br />
3ñ .§42<br />
1 .060<br />
Teilnehner der<br />
(6sls-s+4)<br />
1<br />
11<br />
155<br />
64<br />
mehr a1s 6<br />
rn Zusammenarbeit mit der spanischen Botschaft wurde <strong>im</strong><br />
November 1977 eine 2Smonatige umschulung, die a1s furderungswürdig<br />
anerkannt ist und zur Gesellenprüfung für<br />
11 Gas- und Wasserinstallateure<br />
18 Elektro<br />
führen so11, ,,<br />
begonnen (65/S-4).<br />
IEE<br />
rn einer tabellarischen ubersicht (54) führt das IEE die<br />
folgenden in der BRD laufenden Kurse auf:<br />
Qrte<br />
Dortmund<br />
KU 1n<br />
Regensburg<br />
Stut tgart<br />
Anfang<br />
frühester Kurs:<br />
1.4.1976<br />
spátester Kurs:<br />
1 .9 .197 7<br />
Be tr i ebe A,f i tveraqs ta 1 t er<br />
TEW,BFW,Bergbau AG<br />
Berufsbildungszentrum, Innung<br />
S i emens<br />
ohne Angaben<br />
lnde<br />
1.1.1977<br />
21 .1 .1980
7)<br />
Dauer<br />
Berufe<br />
Dreher<br />
E inr icht er<br />
E lektriker<br />
15/21 Monate<br />
E1 ektro ins ta1 lateur<br />
Feinmechaniker<br />
Ferns ehtechniker<br />
Informat i ker /E 1 ektron iker<br />
Ins tal lateur<br />
Mascirinenbauer<br />
Mechaniker<br />
Radio- und Fernsehtechniker<br />
Technischer Zeichner<br />
ins ges amt<br />
Teilnehmg-rzahl<br />
An anderer Stel1e (43/Feb.1976-48) werden in:<br />
KUln<br />
Dortmund<br />
Hannover<br />
Regensburg<br />
Kurse für die Berufe:<br />
Informat ions e1 ektriker<br />
Sani t,?ran1 agenins t a1 1 at eur<br />
Mechaniker<br />
Feinmechaniker<br />
Schlosser<br />
Dreher<br />
E 1 ektroanlagenins ta1 lateur<br />
Schweisser<br />
Technischer Zeichner<br />
erwHhnt, die durch die Arbeitsámter in Zusammenarbeit<br />
mit den IEE durchgeführt werden. wahrscheinlich decken<br />
sigh weitgehend mit den obengenannten.<br />
Für<br />
:_ie<br />
1975 werden insgesamt 18 Kuise mit sss Teilnehmern<br />
197 6 26 349<br />
angegeben (43/Jan.1 976-5S) + (45/Uerz1976-41) .<br />
Die folgende Aufstellung nach Berufen wiederÍro1t sicher<br />
zum- grussten rgll Angaben, die schon zusammengefasst gemacht<br />
worden sind (a11e aus 45/, und zwar<br />
1975 Mai-45, Oktober-S2<br />
1976 Februar-48, MHrz-35, Juni-49, oktober -40+41 , November-<br />
4 5<br />
1977 Januar-45, Februar-51, ApriL-zs, oktober-47, November-47)<br />
14<br />
21<br />
14<br />
98<br />
?<br />
7<br />
5<br />
4<br />
3<br />
LJ<br />
I<br />
29<br />
248
73<br />
Vom IEE in der BRD gefUrderte Kurse<br />
"o o .-l<br />
tr<br />
+J<br />
C)<br />
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¡r li<br />
ú€ €€E'O€OÉ 5€ É É E É É É É É E.O E,O=<br />
55<br />
EE<br />
55=555)aAa<br />
EEEEEEEÉEÉ<br />
oa<br />
oo<br />
aoaeaaaúaú<br />
oooooooooo<br />
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o ov<br />
bob¡ 5<br />
o oq5 cd<br />
qrtH .o<br />
-q.q É<br />
U U.rl Fi<br />
otno a)<br />
.r'l 'ri *J Éq<br />
EÉO<br />
¡{ l-rr-r<br />
ñ cú O = fr.l<br />
bo<br />
€ .ú .d .d ú 5} ¡J € .ú d ú rj t<br />
s4As¿AAddé<br />
HHÉHHÉHHHHHHH<br />
)))J))J¿¿)J¿J<br />
EEEEEEEE<br />
EEEEE<br />
+r+J +J{J+J.tJ+JPP Op 0) +r +) {-] P {J {J {J +J É +J {J +r {J ! É<br />
li tr Fr tr ir Fi lr tr h bO¡i b0 Fr h tr t{ ¡r tr f{ ¡i-f tr ${ tr l< lrr-f<br />
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O O t{ O.rl a O Fr O F1 J¿ O = 0)<br />
+J PO PÉ .r] +J O+JO .¡+J {J<br />
(d cü o cd cd O cÜ o.q tn E cd cd<br />
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J4J< OJ
- 75<br />
(Fortsetzung)<br />
Anfang Ende Beruf Teilnehmer 0rt<br />
01.09.<br />
05.09.<br />
05.09.<br />
19.09.<br />
03.10.<br />
2<br />
0<br />
ins ge s amt<br />
1.08.79<br />
3.12.78<br />
6.07.79<br />
9.05.79<br />
5.04.79<br />
Fe inmechaniker<br />
Dreher<br />
Feinmechaniker<br />
Elektroinstall.<br />
Elektroinstall.<br />
Z<br />
7<br />
3<br />
29<br />
9<br />
905<br />
Stuttgart<br />
Stuttgart<br />
Regensburg<br />
Stuttgart<br />
KUln<br />
3.5.8. Gewuhnung an die industrielle }4entalitát a1s<br />
ein Effekt<br />
Schon á1tere Statistiken (76) zeigen, dass die Emigranten<br />
UUáiri"g""¿ aus Agrargebieten kommen, bei ihrer Rückkehr<br />
aber meñrheitlich nicht mehr in die HerkunftsdUrfer gehen.<br />
Wáhrend ihrer Abwesenheit haben sie sÍch rndustrÍe11e<br />
crundfertigkeiten und die der modernen Grossindustrie entiprechendeñ<br />
Verhaltens- und Denkweisen angeeignet (86-798)<br />
Dieser Prozess ist oft von vielen ZusammenstUssen zwischen<br />
áeutschen und auslándischen Arbeitern auf Betriebsebene<br />
b;giáltet ("Akkordbrecher", Uberstunden, Sams!ag-sarbeit) .<br />
DiE nassenhafte Umwandlung von Bauern und <strong>Land</strong>arbeitern<br />
wird manchmal a1s etwas Vórteilhaftes angesehen (73-7 B+79)<br />
""¿ entspricht gewisSermaSsen dem rBauernlegen' des ausgehenden<br />
Mittelalters.<br />
fiieweit sie für die Betroffenen eine unmittel-bare Verbesi"r""g<br />
bedeutet, sei dahingestellt-. Dazu (sinngemHss) eine<br />
Meinuñg eines Emigranten: úEs war keine grosse Umstellung<br />
vom Lañd zur Fabrlk. Auf dem Feld musst du hart arbeiten,<br />
und am Band auch."<br />
3.3.g.<br />
Kategorisierung des tatsHchlichen verlaufs der<br />
Rückkehr<br />
Aufgrund von Untersuchungen bei Portugiesen (wiedergegeben<br />
j_n 6s-226) kommt Poiñard zum schema des rnuglichen<br />
Verlaufs:<br />
- ein Unqualifizierter, der beruflich nicht vorankommt<br />
und nur für die Rückkehr sPart<br />
- ein Unqualifizíerter, der beruflich vorankommt, die<br />
Familie nachholt und nicht rnehr an die Rückkehr<br />
denkt<br />
- ein Qual ifízierter findet keine seiner Ausbildung<br />
entsprechende Tát igkeit , wi 11 die .<br />
Dequal i_f iz ierung<br />
nicht akzeptieren únd kehrt bald in das Herkunftsland<br />
zurück<br />
- ein Qualtfizierter findet gute Arbeitsbedingungen,<br />
holt die Familie nach und bleibt <strong>im</strong> <strong>Land</strong>'<br />
Dieses Schema kUnnte man erweitern um:<br />
- ein Qualifizierter, der eine unqualifizierte Arbeit<br />
ann<strong>im</strong>mt und bei dei Rückkehr beruflich praktisch<br />
gescheitert ist.<br />
Noch Ei.r:-g" Einzelergebnisse, die diesem Schema teilwei -<br />
se widersprechen:
76<br />
viele kehrten 'endgültigr zurück, ufl nach ein paar<br />
Jahren doch wieder auszureisen (68-261) + (92-148)<br />
die Tendenz zúT erneuten Emigration ist bei denen<br />
geringer, die inzwischen ihre Qualifikation und damit<br />
ihren Durchschnittsverdienst so verbessert haben,<br />
dass eine Emigration in ihren Augen nicht mehr<br />
rlóhnt' (68-128)<br />
wer ein zweitesmal emigriert, bleibt meistens ímmer<br />
<strong>im</strong> Ausland (92-149)<br />
umstritten ist, wer am ehesterr ins Herkunftsland<br />
zurückkehrt: die, die beruflich vorwártskamen (92-<br />
162) oder die Gescheiterten (92-264), wobei die<br />
HUherqualifizierten eine geringere Rückkehrneigung<br />
hátten (86-794)<br />
3.5.1 0. Hemmnisse bei der Wiedereingliederung<br />
Interview mit einem spanischen Teilnehmer eines BerufsfUrderungskurs<br />
es :<br />
"Wie schátzen Sie die MUglichkeiten ein, bei Rückkchr<br />
in Ihr He<strong>im</strong>atland in Ihrem jetzigen Beruf eine Arbeitsstelle<br />
zu finden ?"<br />
"Ich bin nun seit 10 -rahren aus der He<strong>im</strong>at, aber ich<br />
bin sicher, dass ich in meinem jetzigen Beruf eine gute<br />
Chance habe, einen Arbeitsplatz z\i finden." (65/1-17)<br />
Interviev¡ mit dem damaligen Generaldirektor des IIIE:<br />
". . . mit dem entsprechenden Problem bei der beruflichen<br />
Wiederanpassung, erst einmal zuhause ... ?"<br />
"Keinesfa11s. Es ist ein verbreiteter Irrtum , zu glauben,<br />
der zurückkehrende Arbeiter hHtte sich noch nicht<br />
seinen <strong>eigenen</strong> Arbeitsplatz geschaffen. Sie pflegen dieses<br />
Problem vor dem Kommen zu 1Usen." (43/Okt.1975-28)<br />
Machen wi-r uns an die vorliegenden Angaben. Schon in<br />
1 .3. hatten wir darauf hingewiesen, dass wir es dabei<br />
oft mit Scheindaten Ln tun haben, weil viele Personen<br />
ein Interesse daran haben, ihre Emigration zu verdecken<br />
(e2-1s2).<br />
Bei einer Befragung von 1969 waren die Ergebnisse:<br />
(100-311,Tab. 85)<br />
eo<br />
Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche hatten 25<br />
Vor der Rückkehr hatten 31,2 % einen Arbeitsplatz<br />
Bei denen, die suchten, war die Dauer Cer Arbcitssuche<br />
bis<br />
Ange<br />
be it<br />
1 Monat<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
s ichts<br />
65 ,12<br />
eo<br />
19,77<br />
9,30<br />
1,16<br />
4,65<br />
der gegenwártigen Lage auf dem<br />
spanischen Ardas<br />
Bild we-<br />
smarkt kann man sicher annehmen, dass<br />
sent lich ungünstiger ist, zumal manche Rückkehrer inzwi -<br />
schen über 1 Jahr arbeitslos sind.<br />
Viel e Faktoren kUnnen die Wiedereingliede rung erschweren:<br />
die RUckkehr von Industriearbeitern in Agrargebiete<br />
setzt grosse Investitionen in die Indus tr ia1 i s ierung<br />
voraus<br />
hiede (93);<br />
, daneben bestehen Lohnuntersc
77<br />
- die Konkurrenz zum schon vorhandenen Heer an Arbeitslosen<br />
und unterbescháfti-gten auf dem <strong>Land</strong> verschárft<br />
si.ch (s);<br />
- teilweise sind inzwischen auch in spanien Arbeitspl-H.tze<br />
für die Einhe<strong>im</strong>ischen verlorengegangen, weil<br />
si-e mit Nordafrikanern besetzt we-rden-(gl -1Oli<br />
- die Bemühungen, die vermittlung durch d.as Rusfurten<br />
von Fragebugen für die Arbeitsámter vor der Rückkehr<br />
zu erleichtern, scheitern daran, dass die unternehmen<br />
meistens kurzfristig Arbeitskráfte brauchen,<br />
wáhrend solche Formalitáten lange dauern (S6);<br />
- oft hatten unternehmer Angst voi der geweiksóhaftlichen<br />
Erfahrung der Rückkehrer (gz-1sz), die Erfahrung,<br />
dass Rückkehrer ungern eingestelrt werden, wird<br />
andernorts bestátigt (ZO--145)<br />
-<br />
;<br />
ein Zusammenhang zwischen schnelligkeit des Arbeitfindens<br />
und spezialisierung <strong>im</strong> AusÍand lásst sich zumindest<br />
aufgrund des uns vórliegenden Materials nicht<br />
nachweisen (1-00:s1z); _um,wegen éiner erworbenen<br />
lifikation Arbeit zu finden, Qua-<br />
muss man in die Náhe<br />
von rndustriestandorten (meistens die grossen stádte)<br />
ziehen (68-127); auch der <strong>Land</strong>kauf ist meist<br />
kein Ausweg, weil das <strong>Land</strong> schon fest verteilt ist,<br />
so bleibt nur die MUglichkeit, einen kleinen Handwerks-,<br />
Transport- oder sonstigen Dienstleistungsbetrieb<br />
zu erUffnen (68-127).<br />
Zusammengefasst<br />
I'Es<br />
:<br />
ist sehr wahrscheinlich, dass die Emigranten, die<br />
ihr<br />
in<br />
He<strong>im</strong>atland zurückkehren, unqual:_fizielte Arbáiter<br />
sind, denn die Arbelter, die eine gute Ausbildung erhalten<br />
haben und qualifiziert sind, bÍeiben freiwillig <strong>im</strong><br />
Aufnahmeland. rn Hinsicht auf die Qualifikation isI die<br />
struktur-4"rlenigen, die ausreisen, <strong>im</strong> allgemeinen besser<br />
a1s die derjenigen, die zurückkehren.<br />
selbst wenn sie eine Qualifikation und eine gewisse Ausbildung<br />
<strong>im</strong> Ausland erhalten haben, ste11t si-étr hHufig<br />
heraus, dass diese <strong>im</strong> Emigrationsland kaum von Nutzen<br />
;ind: rn_allgemeinen Begriffen kann man sagen, dass die<br />
Art der Entwicklung des Emigratiorrslandes üon"der des Aufnahmelandes<br />
und daher auch von den Bedürfnissen in Bezug<br />
auf die Arbeitskraft zuweit entfernt ist, um sicherzustellen,<br />
dass die <strong>im</strong> Ausland erhaltene Qualiflkation und Ausbildung<br />
in opt<strong>im</strong>aler Weise genutzt werden.<br />
Aus diesen Gründen erfordert ale wiedereinglied.erung der<br />
wanderarbeiter in das sozioukonomische syétem ihrel <strong>Land</strong>es<br />
die Durchführgrg_ voq Bildungs- und wibderanpassungskursen.<br />
Man kann Ausbildungsbedárf nur <strong>im</strong> Gesam^tzusammen-<br />
Iturg der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des<br />
<strong>Land</strong>es best<strong>im</strong>men." (S7-punkt ZO)<br />
"Aber keine Regierung scheint in der Lage gehresen zu<br />
seln, diese Gelegenheit zu begreifen, eine-aktive politik<br />
zür 'wiedergewinnungt zu 6etreiben; die Arbeitsvermittlungsdienste<br />
beschránken sich darauf , auf den i,iangel<br />
31_yon Emigranten eingehenden Anfragen hinzuweisen.,' ioa -<br />
305)<br />
Das Einzige, dessen rl{iedergewinnungt von grusserem Interesse<br />
gewesen zu sein scheint, waien die Erspai.nisse,<br />
dazu wurden die Einrichtungen zur Kanalisierung der-girrkommen<br />
der Emigranten aus áen armen Regionen in die industrialisierten<br />
Gebiete spaniens .r"rlróilkommnet Cá-iz) .
78<br />
3.3.11 . Verschiebung der Bescháftigung, Tendenz zum<br />
tertiáren Sektor<br />
Oft kann man in DUrfern mit einem hohen Anteil an aus der<br />
BRD zurückgekehrten Bewohnern eine Erscheinung beobachten,<br />
die die Dahe<strong>im</strong>gebliebenen ironisch a1s tcentro Alemán'<br />
bezeichnen (97). Es geht um die Investitionen von<br />
Rückkehrern, die den individuellen Ausweg aus der Lohnsklaverei<br />
in rtrabajo por su cuentar (Arbeit auf eigene<br />
Rechnung) gesucht haben. Nur manche arbeiten in denselben<br />
Bereichen wie in der: BRD, auch viele Facharbeiter<br />
wechseln in Spanien die THtigkeit (97).<br />
Dieser Fluss von Arbeitskraft und Ersparnissen strdmt zum<br />
grUssten Teil in unproduktive Wirtschaftsbereiche (37)<br />
wie viele Dienstleistungsbetriebe oder in die ErUffnung<br />
kleiner Handwerksbetriebe (68-1 76) . Andere Re-nigranten<br />
treten von neuem in das Heer der Arbeitslosen und Unterbescháftigten<br />
ein (68-171) .<br />
Man kann diese Neigung zum Ausweichen in eine unabhángige<br />
Randstellung, zrtr Selbstmarginalisierung, mit Prestige-<br />
und UnabhHngigkeitssucht erkláren. Dafür spricht, dass<br />
sie am stárksten bei ehenaligen Bauern und <strong>Land</strong>arbeitern<br />
auftritt (92-164), was allerdings auch durch das Fehlen<br />
von Alternativen auf dem <strong>Land</strong> hervorgerufen sein kann.<br />
Jedoch spielt auch mit hinein, dass die schl-echten Arbeitsbedingungen<br />
und relativ niedrigen LUhne in der Industrie<br />
oder a1s <strong>Land</strong>arbeiter nach der Rückkehr wahrscheinlich<br />
stárker negativ empfunden werden (92-151).<br />
Die ehemaligen Emigranten, die in Spanien in die Industrie<br />
gehen wo11en und Arbeit finden, sind meistens qualífizierte<br />
Personen, di-e schon vorher einen Beruf hatten oder<br />
schon vor der Ausreise die <strong>Land</strong>wirtschaft verlassen hatten<br />
(92-153). Diese HUherqualifizierten neigen auch eher dazu,<br />
be<strong>im</strong> Sich-selbstándig machen innerhalb der <strong>eigenen</strong> Branche<br />
zu b1eibelr, indem sie z.B. eine Werkstatt aufmachen (92-154)<br />
3.3.12. Qualifikationsniveau nach der Rückkehr<br />
"... dass die Emigration ins Ausland keine dauerhafte Verbesserung<br />
des Erfolgs des Emigranten bei der Rückkehr bewirkt;<br />
soweit es sich nicht um die Veránderung seiner gesellschaftlichen<br />
Stellung dreht, nlJtzt die erhaltene Ausbildung<br />
<strong>im</strong> Allgemeinen niemandem." (68-129)<br />
Sehen wir uns die mUglichen Aufstiege einzeln daraufhin<br />
dt, was sie für die Rückkehr bringen.<br />
lum Angelernten<br />
Die hUhere Kapitalintensitát, d.h. der hUhere Mechanisierungsgrad<br />
in der BRD führt zu einer stHrkeren Spezialisierung<br />
und Arbeitszerstücke1ung, die an einem Arbeitsplatz<br />
erworbenen Fertigkeiten sind meistens nicht übertragbar<br />
(36 und 94)<br />
Zum Facharbeiter<br />
Welt§eñ-eñ¿ verállgemeinerbare Kenntnisse<br />
in Spanien verwendbar<br />
Zum Vorarbeiter<br />
G:-ft nñ-nf :-cfres wie be<strong>im</strong> Angelernten, der<br />
fügt meistens über spezielle Kenntnisse,<br />
hángt vom Betrieb ab und ist nicht durch<br />
kannte Zeugnisse belegbar (94).<br />
, nach Anpassung<br />
Vorarbeiter verseine<br />
Stellung<br />
allgemein aner-
- 79<br />
Versuchen wir nun, die Frage, die einer unserer Ausgangspunkte<br />
gewesen ist, zu beantworten: Hat die Enigration<br />
zur Anhebung des Qualifikationsniveaus beigetragen ?<br />
Eine allgemeine Antwort gab schon der vorige Abs atz, hier<br />
nun ein<br />
veTgleich der stellung am Arbeitsplatz vor der Emigration<br />
(90 Befragte)<br />
Abgesunken<br />
z<br />
kleine negative Veránderung<br />
1 o<br />
keine Veránderung 45<br />
vom Hilfsarbeiter/Bauern zum Angelernten 1Z<br />
Aufstieg um 1 Stufe (2.8. Ange1. - Facharb.) 9<br />
Aufstieg um 2 Stufen (2.8. Hilfsarb. - FA) 6<br />
Gruppe<br />
(1)<br />
(2)<br />
(3)<br />
(4)<br />
(s)<br />
(6)<br />
Die Há1fte hat also keine Veránderung erfahren, betrachtet<br />
man die vierte Gruppe aIs Umwandlung ohne Aufstieg,<br />
sogar die Mehrheit. Auf- und Abstieg halten sich die Waage,<br />
wobei allerdings die GrUsse des Abstiegs nicht genau<br />
erfasst wir-d. Einen vorwertbaren Aufstieg haben lediglich<br />
einige der in den Letzten beiden Gruppen zusammengefassten<br />
Personen vollzogen, also etwa 10 - 15 von 90.<br />
Teilweise mag das Ergebnis mit der schon erwáhnten Neigung<br />
der unternehmen, nicht-betriebseigene Ausbildungsabschlüs -<br />
se nicht anzuerkennen, zttsammenhángen.<br />
Für die einzelnen Gruppen sind best<strong>im</strong>mte Kennzeichen typisch:<br />
5+4 bestehen weitgehend aus jungen Ledigen, die vor den<br />
Erreichen des 55. Lebensjahres emigrierten und mehr<br />
als zwei Jahre in der BRD blieben;' es besteht ein<br />
schwacher Zusammenhang zum vorher In-einer-Grossstadt-gelebt-haben;<br />
hier finden sich relativ wenig<br />
Arbeiter, die in Werksbaracken gewohnt haben; sie<br />
haben oft schon vor der Ausreise in Spanien in derselben<br />
Branche gearbeitet<br />
5 Personen, die vor der Ausreise schon hochqualifiziert<br />
waren, werden auch in der Gruppe rkeine Veránderung'<br />
erfasst, fa1ls sie diese Stellung nach der Rückkehi<br />
wieder einnehmen<br />
Z+1 hier gibt es überdurchschnittlich viele Beamten und<br />
andere Personen ohne Industrieerfahrung vor der Abfahrt.<br />
( 92-161+162)<br />
Weitere Ergebnisse:<br />
- nur 1/3 arbeitet <strong>im</strong> Ausland auf Plátzen, die Qualifikationen<br />
vermitteln kUnnten, 2/3 bekommen nicht<br />
mehr a1s eine Einführung in die Grundlagen der Industriearbeit;<br />
- es tritt eine Spezialisierung auf best<strong>im</strong>mte Branchen,<br />
Betriebe oder Arbeitsplátze ein;<br />
- es gibt auch 'negative MobilitHt' (Absinken) durch<br />
das Vergessen und Verlernen früherer Qualifikationen.<br />
(43/Jan. 1976-6)<br />
Davon abgesehen kehren oft gerade die Qual ifizierten nicht<br />
zurück, sóndern bleiben da, wo sie gut untergekommen sind,<br />
d.h. <strong>im</strong> Ausland.<br />
Dieselbe Bilanz kurzgefasst:<br />
Bauern werden an die rndustrie gewuhnt, Hilfsarbeiter an<br />
Routinetátigkeiten und Facharbeiter lernen dazu oder vergessen,<br />
was sie konnten (92-150).
BO<br />
So ist es,Jurchaus m6glich, dass die Qualifikationsstruktur<br />
der Gesamtheit voi der Ausreise hUher war als nach<br />
der Rückkehr (37).<br />
Sehr arsgerogen erscheint uns hier das Urteil von BUhning<br />
US7\tár;1976-4). Er greift zunáchst die bekannte<br />
Ubeiregung auf, die <strong>im</strong> Aué1and geschaffenen Fáhigkeiten<br />
und Feiti[t
B1<br />
Ebenfalls muss berücksichtigt werden, dass die Prüfungszentralen<br />
des Deutschen Volkshochschulverbandes, die das<br />
Zertifikat 'Deutsch a1s <strong>Fremd</strong>sprache' vergeben, keine<br />
sozialen Daten der Spanier erheben, die an der prüfung<br />
teilnehmen. Daher ist es mUglich, dass ein Grossteil der<br />
Spanier, die diese Prüfung abgelegt haben, aus Sozialarbeitern<br />
und Schü1ern besteht, sodass verlHssliche Angaben<br />
zu den Deutschkenntnissen der Spanier aufgrund dieser<br />
Quelle nicht mUglich sind.<br />
3.4.2. Probleme<br />
Frage an einen Auslánder: "Aber Sie kUnnen mit Deutschkenntnissen<br />
doch sicher mehr verdienen, besser bezahrte<br />
Stellen erreichen ?"<br />
Antwort: "Im Gegenteil: ein Akkordarbeiter verdient mehr<br />
a1s ein vorarbeiter, ein vorarbeiter mehr a1s ein Dolmetscher.<br />
Aber bei Akkordarbeitern gilt: je weniger man redet,<br />
um so schneller arbeitet und verdient man."<br />
(aus: DL 2/1976-32, aus dem Dt. Hrzteblatt)<br />
Best<strong>im</strong>mte Faktoren erleichtern oder erschweren das Deutschlernen.<br />
Positiven Einfluss haben:<br />
ffiin<br />
der Frei zeit, besond.ers mit deutschem<br />
Partner<br />
niedriges Einreisealter<br />
- viel Kontakt mit Deutschen am Arbeitsplatz, besonders<br />
Ausführung mehrerer Arbeitsgánge<br />
Kooperation und Absprache<br />
Dienstleistungsbetriebe<br />
wenig Lárm<br />
* multinationales Ambiente<br />
x Position<br />
n<br />
als Vorarbeiter oder a1s rDolmetscher'<br />
Qualifizierung <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland<br />
x langer Schulbesuch i. H (38 -3 07 . .328)<br />
Entgegen manchen Erwartungen ist die uberschreitung einer<br />
Aufenthaltsdauer von 3 Jahren ohne grosse Bedeutung, es<br />
zeigt sich eine Tendenz zur tversteinerung' der Keñntnisse<br />
auf der Ebene, die sie nach z bis 3 Jahren erreicht haben.<br />
A1s Probleme be<strong>im</strong> Lernen werden genannt:<br />
- keine Kurse in der Náhe<br />
- Schichteinteilung<br />
- Uberstunden<br />
- keine Zeít zur Vorbereitung<br />
- zu müde<br />
- zu schwierig<br />
- z1i langweilig<br />
- Geld<br />
- Lehrer spricht Muttersprache<br />
- Sonstiges<br />
- keine Probleme<br />
An anderer Ste11e<br />
- wenig GesprHche am Arbe itsplatz<br />
- LHrm<br />
- Mangel an Angebot<br />
- wenig Informationen darüber<br />
- Zeitmangel<br />
- Ausgelaugt sein.<br />
(79-102,T.75<br />
25 % Mehrfachn. )<br />
21<br />
6<br />
28<br />
31<br />
-- LJ<br />
7<br />
6<br />
nicht 5<br />
13<br />
7 (= 172)<br />
(DL 4/1s76-8)
-82<br />
3.4.3. Niveau<br />
Es ste11t sich die Frage, welche Ebene der Sprachbeherrschung<br />
unter diesen Bedingungen erreicht wird.<br />
Die Angaben dazu leiden darunter, dass sie nur in wenigen<br />
Fá11en von <strong>im</strong> Sprachunterricht tHtigen Einrichtungen erhoben<br />
worden sind und dementsprechend mit nicht genauer erklHrten<br />
oder begründeten Bewertungsmasstáben arbeiten.<br />
Einige davon:<br />
Deutsche Sprachkenntnisse Spanier in der BRD<br />
Nach der BfA 1 969<br />
(6e-127)<br />
F1i-essend<br />
Gebrochen<br />
Ke ine<br />
Speziell bei den Verheirateten<br />
Mittel (=pasable)<br />
Sehr dürftig(=muy deficiente)<br />
Keine (=nulo)<br />
Für 1971 gelten die folgenden Angaberr:<br />
eln wenlg<br />
recht gut<br />
gut<br />
sehr gut<br />
total mit Kenntnissen<br />
ke ine<br />
Kritisch erscheint hier der<br />
recht opt<strong>im</strong>istischer Weise<br />
nissen zusammeligefasst wird<br />
17 e, 12<br />
61 67<br />
22 21<br />
(3s-175)<br />
eo<br />
14<br />
70<br />
16<br />
(79-100+101,Tab.<br />
71+72+73)<br />
m f total<br />
63<br />
eo<br />
5<br />
1s<br />
')<br />
Für 1972 gelten die folgenden Angaben:<br />
sehr gut<br />
11<br />
e inige rmas s en<br />
5¿<br />
schl echt<br />
59<br />
gar keine<br />
18<br />
Geht man auch auf die Verwertbarkeit<br />
Sehr gut, Konversation,<br />
Verstehen der Massenmedien<br />
Sich verstándlich machen und<br />
vers tehen<br />
Mangelha.fte Kenntnisse<br />
Gar keine<br />
65<br />
5<br />
14<br />
70<br />
5<br />
12<br />
)<br />
2<br />
85 89 r 86<br />
1-5 11 14<br />
Begriff 'ein wenig' , der in<br />
mit den besseren Sprachkennt-<br />
10<br />
34<br />
40<br />
16<br />
ein,<br />
(16-2e)<br />
11<br />
33<br />
59<br />
17<br />
ergibt sich<br />
(82 - ez)<br />
)') o.<br />
Nun lernt der AuslHnder Deutsch meist vom 'HUrensagen",<br />
um es in der He<strong>im</strong>at verwerten zu kUnnen, braucht er aber<br />
meistens die Fáhigkeit, es korrekt zu lesen und vor a1-<br />
1em zu schreiben. Dazu<br />
Lesen<br />
Schre iben<br />
+<br />
3A- eo<br />
17<br />
- K.A.<br />
65 T-<br />
85 0<br />
35<br />
31<br />
12<br />
(7 9 -101 ,T .7 4)
B5<br />
Vollkommen aus dem Rahmen fallen die Ergebnisse einer<br />
Studie in Duisburg 1977: (63/I -258)<br />
eo<br />
gering<br />
25,4<br />
mittel (2.8. nur für Arbeit) 10,9<br />
hoch 63,6<br />
Dabei ist unklar, ob sich das Ergebnis durch die seit den<br />
ersten Untersuchungen vergangene Zeit oder durch die Auswahl<br />
der Befragten erklHren 1Hsst. Allerdings wáre es ein<br />
Irrtum, anzunehmen, das Kenntnisprofil der Spanier würde<br />
sich mit der Zah1- der Aufenthaltsjahre linear weiterentwickeln.<br />
Nach 2 oder 3 Jahren pflegt eine Versteinerung<br />
des Kenntnisstandes einzutreterr, die nur durch bewusste<br />
Sprachlernmassnahmen, die in der BRD nur eine Minderheit<br />
umfassen, aufgebrochen werden kann.<br />
In diesem Zusammenhang mag der Hinweis auf die Forschungen<br />
zum rPidgin-Deutsch' interessant sein (38), die über<br />
die einfache Einteilung der Sprachkenntnisse j-n<br />
tel/schlecht' 'gut/nit-<br />
hinausführen und zeigen, wie sich be<strong>im</strong><br />
Sprachlernen syntaktische und morfologische Varianten der<br />
Zielsprache herausbilden, die sich ihr nach und nach annHhern.<br />
Dabei kann man verschieriene Entwicklungsstufen<br />
nachweisen (38-197+198+277+278) . Einen Uberblick über<br />
die wjchtigsten Forschungen auf dem Gebiet gibt (DL 4/fg)<br />
3 .4.4. Grenzen der Verwertbarkeit<br />
"Bedenken Sie, dass sich Ihnen eine ausgezeichnete Gelegenheit<br />
anbietet, eine Sprache zu lernen, die Ihnen für<br />
Ihre Zukunft sehr nlJtzlich sein kann. Wenn Sie nach Spanien<br />
zurückkehren und sie perfekt beherrschen, kUnnen<br />
Sie sicher Ihre Stellung verbessern und die f.inanzielle<br />
Vergütung erhUhen." (58-27)<br />
Diese Entwicklungsstufen und das Fehlen von Teilfertigkeiten<br />
wie Schreiben schránken üie Verwertbarkeit der<br />
Deutschkenntnisse nach der Rückkehr ein. A1s Ubersetzer<br />
kommt nicht in Frage, wer nicht zu den 58 S gehUrt, die<br />
deutsche Schriften lesen kUnnen (laut 101-94). Wer sich<br />
einem Deutschen zwar verstándlich machen kann, aber dabei<br />
eine Viel zatl1. grammatischer Regeln verl eizt, ha+keine<br />
Aussicht auf einen <strong>Fremd</strong>sprachenberuf.<br />
Was das konkret bedeutet, zeigt das folgende Zitat über<br />
die Syntaxentwicklung bei Italienern und Spaniern:<br />
"Zunáchst bestehen SHtze aus unerweiterten oder ger:ingfüg:-g<br />
er\.^/eiterten Nominalen und Adverbialen. Dann werden<br />
in zunehmendem Masse Verben angewandt, die Sátze und<br />
Subjekte gebildet und Pronominalisierungen vorgenommen.<br />
Para1le1 hierzu werden einfache Konstruktionen komplexer:<br />
das Verb wird durch Nominale und Adverbiale, die Noninalphrase<br />
durch verschiedene Attribute in wachsender KomplexitHt<br />
erweitert. Adverbielle PrHpositionalphrasen ersetzet<br />
in steigendem Masse ungrammatische Nominalphrasen in<br />
adverbieller Funktion. Adverbialsá.tze, die Kopula, Modalverben,<br />
pronominale PrHpositionalphrasen in adverbieller<br />
Funktion und nominale Prápositionalptrrasen in attributiver<br />
Funktion werden relativ spát, d.h. <strong>im</strong> Zwischenstadiun,<br />
entwickelt. SpHt bzw. séhr spát erst gelangen Regeln<br />
zur Bildung von Auxiliaren sowie zur Erweitérung von<br />
verben bzw. der Kopula um Modalverben und Auxiliare i:ur<br />
Anwendung, ebenfalls spát bzw. sehr spHt wird die Bildung
-84<br />
von Nominal- und Attributivsátzen sowie der restlichen<br />
PrHpositionalphrasen (...) gelernt. Verbsystem, Subordination<br />
und PrHpositionalphrasen werden somit differenziert<br />
erst spHt irn Lernprozess ausgebildet." (58-1gEJ-<br />
Verstándlicherweise ist das Interesse, diese Fehler zu beseiti-gen,<br />
bei denen am grUssten, die 1ánger in der BRD<br />
bleiben wo11en: "... dass hauptsáchlich die Arbeitsemigranten<br />
motiviert sind, einen Sprachkurs zu besuchen, die in<br />
der BRD schon relativ gut sozial integriert sind." (58-358)<br />
Für die, die nit ungrammatischen Sprachkenntnissen nach<br />
Spanien zurückkehren, dürfte ausser dem Bekleiden von Verbindungsfunktionen<br />
in deutschen Firmen nur noch die Tátigkeit<br />
in der <strong>Fremd</strong>enverkehrssaison in Frage kommen, so wurden<br />
ehemalige Emigranten a1s Touristenführer <strong>im</strong> Inland<br />
oder in den Touristeninformationsbüros an der Küste getroffen<br />
(97). Zah\enangaben dazu lassen sich nicht machen, zumindest<br />
ist kein FaIl beka.nnt, in dem deutsche Firmen die<br />
Rückkehr 'ihrer' spanischen Arbeiter an die spanischen<br />
Niederlassungcn systematisch fUrdern oder lenken.<br />
Etwas hoffnungsvoller kann das Bild bei einigen Kindern<br />
von Emigranten sein, die nach der Rückkehr in Tátigkeiten<br />
als <strong>Fremd</strong>sprachensekretárin oder sonst in Ar-issenhandel<br />
eintreten kUnnten, sofern sie bruchlos zweisprachig aufwachsen<br />
und in beiden Sprachen die Schule besucht haben.<br />
Diese Bedingungen dürften allerdings auch nur bei einer<br />
Minderheit erfüllt sein.<br />
5.4.5 Exkurs: Betriebsdolmetscher in der BRD<br />
Dieser Abschnitt wHre unvollstHndig, würde,nicht kurz eine<br />
Gruppe Menschen erwHhnt, aus der viele die sprachliche<br />
Notlage der Spanier und der anderen Nationen <strong>im</strong> Interesse<br />
der Firmen ausgenützt haben. Uber einen von ihnen wird gesagt:<br />
"Dieser Fa11 ist keine Ausnahme gegenüber der in<br />
Deutschland gef"undenen allgemeinen Lage, wo diese traurige<br />
Rolle, zu der sich Spanier hergeben, von a1len verab-<br />
,sclreut wird, denen ihre in vielen Fál1en ekelhafte Tátigkeit<br />
a1s Spitzel und Schnüffler auffá11t." (31-200)<br />
3.4.6. AktivitHt deutscher Institutionen in Spanien zur<br />
rNachbetreuungr<br />
"Ein vorrangiges Ziel der Auslánderpolitik der: Bundesregierung<br />
ist €s, dass die Rückkehr ausl-Hndischer Arbeitnehmer<br />
in ihre He<strong>im</strong>atlHnder auch von den Rückkehrern selbst<br />
a1s Chance für sie und für die wirtschaftliche und soziale<br />
Entwicklung ihrer Heirnatlánder verstanden wird.. Diese Chance<br />
besteht in der planvollen Nutzung ihrer in der Bundesrepublik<br />
Deutschland erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten.<br />
Die Bundesregierung misst der beruflichen und sozialen<br />
wiedereingliederung rückkehrwilliger und zurückgekehrter<br />
Arbeitnehner grosse Bedeutung bei und weist seit Jahren<br />
auf die entwicklingspolitischen Nutzungsmuglichkeiten der<br />
Rückwanderurrg hin. sie wird hierzu, wie schon in der vergangenheit,<br />
Kontakte mit den HerkunftslHndern pflegen,<br />
DenkanstUsse geben und Modelle entwickeln." (64-Z4j
- 85<br />
Deutsche Bildungseinrichtungen in Spanien (nicht vo11-<br />
§EEnATsI--<br />
Deutsche Schulen in Barcelona<br />
B ilbao<br />
Madrid<br />
Las Palmas de Gran Canaria<br />
Santa Cruz de Tenerife<br />
San Sebastl-án<br />
Valencia<br />
Vigo<br />
Sevilla<br />
Goethe-Institute in Barcelona<br />
Granada<br />
Madrid.<br />
Die Schulen füh1en sich logischerweise für die zurüc.kgekehrten<br />
Erwachsenen unzustándig. Die Institute sind bereit,<br />
mit den deutschen Unternehmen Sonderregelungen für<br />
den Deutschuntei richt an deren spanische Führungskráfte<br />
zu treffen. Aber für die Emigranten beantragt keine Stelle<br />
besondere Kurse, und in den allgemeinen Kursen bringt<br />
sie der auf Studenten und Akademiker abgest<strong>im</strong>mte Lernstil<br />
balC zum Aufgeben.<br />
I{enn das Problem der Kinder hier auch ausgeklammert wird,<br />
mUchten wir doch die Ausserungen des Studienleiters des<br />
Goethe-fnstitutes in Madrid (E1 País 2.2.1978, aus den<br />
Span. übersetzt) wiedergeben, die etwas über die Perspektive<br />
aussagen, mit der die Probleme der zurückgekehrtell<br />
Jugendlichen betrachtet werden: "Spanien kann sich nicht<br />
den Luxus leisten, diese Quel1e an Sprachkundigen zu verschwenden;<br />
andererseits besitzt die Mehrheit dieser Jugendlichen<br />
keine andere Ausbildung a1s ihre Sprache. Wir<br />
haben beobachtet, dass die Emigrantenkinder bei der Rückkehr<br />
nach Spanien die Spra.che vergessen,die sie wáhrend<br />
ihres Auslandsaufenthaltes erlernten. Das kUnnte man einfach<br />
vermeiden, wenn sie bei ihrer Rückkehr über spezialisierte<br />
Zentren verfügten, die zu ihrem und zu Spaniens<br />
Nutzen diesen Strom an Fáhigkeiten nützen kUnnten." "Von<br />
unseren schü1ern erreicht nur eine Minderheit das Deutsche<br />
Sprachdiplom. Wir füh1en uns,wie jemand, der Goldperlen in<br />
einem grossen sandhaufen sucht, wáhrend wir vorrr vorhandensei,n<br />
einer grossen Mine von reinem Gold wissen: all diese<br />
Kin
- 8b<br />
3.5. Kritik der Reintegrationsmassnahmen<br />
3.5.1 . Zur Kritik der beruflichen Fortbildung<br />
Eine Kriti-k der Vorgehensweisen bei den WiederanpassungsmUglich,<br />
da keine Berichte<br />
kurse¡i in Spai-rien ist uns nicht<br />
darüber vorliegen.<br />
Drei Bemerkungen erscheinen uns angebracht:<br />
der Hinweis auf das zahlenmássige Missverháltnis zwischen<br />
den KursplHtzen (3.2.5.) und der ZahT der Rückkehrer;<br />
die Feststellung, dass eine Teilnahme am Kurs bei der gegenwHrtigen<br />
Arbeitsmarktlage keine Garantie auf Wiedereingliederung<br />
bedeutet;<br />
und die Frage, wori-rr sich diese Kurse von gewUhnlichen beruflichen<br />
Wiedereingliederungskursen unterscheiden, da sie<br />
in keine Gesamtplanung der Phasen Enigration/Auslandsaufenthalt/Rückkehr<br />
eingebettet zú sein scheinen.<br />
Die berufliche Bildung in der BRD wird klar in den Dienst<br />
der jeweiligen AuslHnderpolitik gestellt: "Die berufliche<br />
Bildung sollte so ausgerichtet werden, dass dadurch die<br />
Rückkehrbereitschaft der AuslHnder gefUrdert wird.'t "Auslándischen<br />
Jugendlichen so11te die MUglichkeit erUffnet<br />
werden, eine berufliche Bildung in jenen Wirtschaftsbereichen<br />
aufzunehmen, die in besonderem Masse auf die Bescháftigung<br />
von Auslándern angewiesen sind." (24-8)<br />
Lange Zeit gab es kein besonderes Problembewusstsein <strong>im</strong> Bezug<br />
auf die berufliche Bildung bei den mit Auslándern befassten<br />
Institutionen und dementsprechend wenig Daten<br />
(63/7-128). AllmHhlich scheint sich dieses Bild zu wandeln,<br />
bei einer Befragung von Betreuungsorganisationen wurden<br />
die Themen 'Sprachliche und Berufliche Bildungr am meisten<br />
angesprochen (25-113). Bezeichnend ist, dass a1le befragten<br />
Stellen ausser den WohlfahrtsverbHnden und den Gewerkschaften<br />
die Weiterbilelung a1s Mittel zur Durchsetzung von<br />
Interessen an 1 . oder Z. Ste11e setzen (25-112) .<br />
Trotz des Mangels an Daten lassen sich einige kritische Anmerkungen<br />
machen:<br />
die Weiterbildungsentscheidung ist eine Reaktion auf die<br />
Lage bei der Ausreise, die sich nach einigen Jahren tiefgehend<br />
verH.ndert haben kann (25-137) . Oft wird sie als individueller<br />
Ausweg wegen des Mangels an kollektiven Strukturen<br />
zur Vorbereitung der Rückkehr getroffen (28-137).<br />
Meistens sind die Teiliiehner langansássige oder <strong>im</strong> Ausland<br />
geborene Kinder mit abgebrochener Schulbildung (9); Weiterbildung<br />
nlJtzt hier nicht nach der Rückkehr, weil es keine<br />
Rückkehr geben wird.<br />
Auch sind einige Bemerkungen zur gesellschaftlichen Funktion<br />
der Weiterbildungsmassnahmen angebracht:<br />
wieweit handelt es sich bei den Teilnehmern um eine reprásentative<br />
Auswahl aus den Auslándern, und wieweit um die<br />
'suradaptéesr (= Uber-angepasste) , die die Werte des Aufnahmelandes<br />
verinnerlicht haben, auch hrenn sie für sie ohne<br />
konkreten Nutzen sind ? (28-137)<br />
Was ist dazu za sagen, dass bei den Wenigen, die al1es erfolgreich<br />
durchlaufen haben, die danach <strong>im</strong>mer noch erlebte<br />
Diskr<strong>im</strong>inierung um so stárker erlebt wird ? (101-205)<br />
3.5.2. VorschlHge zur Verbesserung des Sprachunterrichts<br />
Die Erkenntnis, dass die formale Gleichberechtigung nicht
- 87<br />
ausreicht, uil eine hUhere Teilnahme der AuslHnder an<br />
Sprachkursen zu erreichen, setzt sich allmHhlich durch<br />
(63/II-61); und in den einschlHgigen Fachzeitschriften<br />
wird zunehmend darüber diskutiert, wie die Bedürfnisse<br />
dieser Zielgruppe sind, auf die die Kurse abgest<strong>im</strong>nt<br />
werden müssen, wenn man den bisher üblichen Teilnehmerschwund<br />
vermeiden wi11.<br />
Auch die staatlichen Absichtserklárungen (2.8. die Vorschláge<br />
der Bund-LHnder-Kommission, in 24-27+28) sprechen<br />
von Verbesserung des Sprachunterrichts, der Schaffung eines<br />
inhaltlich und regional ausgeglichenen Kursangebots,<br />
pHdagogischer Ausbildung der Lehrkráfte und MotivationsfUrderung.<br />
WohltUnende Verlautbarungen ándern a11er-dings wenig an<br />
der Tatsache, dass Ausl.Hnderpolitik weitgehend Arbeitsmarktpolitik<br />
i5f rrnd sein muss. Die geringe Sprachfáhigkeit<br />
der AuslHnder in der BRD erklárt sich grossenteils<br />
aus ihrer Stellung auf der untersten Stufe der Arbeitsplatzverteilung<br />
und ihrer Isolierung von der deutschen<br />
BevUlkerüng, die sie teilweise als Bedrohung oder Konkurrenz<br />
ansieht. Ein Sprachunterricht, der mithelfen wi11,<br />
mit der Vermittlung von Kenntnissen zugleich die Ursachen<br />
der Sprachlosigkeit anzugreifen und die AuslHnder aus ihrer<br />
Rolle als stumme Reservearmee herauszub'ringen, führt<br />
zu politischen Konflikten und würde das deutsche Lehrpersonal<br />
in Widerspruch zu seinem Dienstherrn bringen. In<br />
dieser t{insicht kann man noch auf einiges gespannt sein.<br />
Abgesehen davon wird jede Art von nicht unmittelbar verwertbarer<br />
Bildung für Arbeiter a1s überf1üssige Investition<br />
angesehen, die mUglichst gering gehalten werden so11.<br />
Diese Tendenz drückt sich in der lácherlich geringen Zahl<br />
der angebotenen PlHtze aus.<br />
Wir halten es nicht für angebracht, hier weiter auf die<br />
Diskussion einzugehen, wie Sprachunterricht für Arbeitsmigranten<br />
aussehen so11te, und verweisen stattdessen auf<br />
die Zeitschriften<br />
+ AGG-Materialien<br />
Rheinweg 34<br />
55oo Bonn<br />
+ Deutsch lernen<br />
Ra<strong>im</strong>undistr". 2<br />
ó5oo Matr.z<br />
+ Journal G<br />
Sperlingsstr. 14 F<br />
Tooo Stuttgart 1<br />
sowie das Kapitel'Sprachunterricht für Arbeitsinmigrafiten<br />
gleich Deutsch für Auslánder' in (84-305bis350).<br />
3.5.3. Forderungen der rückkehrenden Migranten<br />
"Es schei-nt, die in der Emigrati-on so verbreitete Politik<br />
des 'laissez-faire' hat ihn bis zur Rückkehr begleitet.<br />
Der Emigrant, der zurückkehrt, wird seinem Schicksal überlassen<br />
..." (43/1974-24)<br />
Bei einer Umfrage 1 969 wurden a1s Reintegrationshilfen<br />
verlangt:<br />
(1 00 -539,Tab.91
- BB<br />
1. Hilfe bei der Suche nach dem Arbeitsplatz<br />
von 50,98 % (82,69 eo davon gaben das a1s erste<br />
Antwort)<br />
2. Bessere LUhne und soziale Gerechtigkeit<br />
von 15 ,20 e"<br />
Auf dem IV. Weltkongress der Emigration des offizielien<br />
Syndikats 1971 hiess es in der Entschliessung zu 'repatriaciónr<br />
und Rückkehr:<br />
'rUntersuchung der Probleme <strong>im</strong> Arbeitsninisterium, besse -<br />
re Koordination zwischen den Ministerien, Einrichtung<br />
von beruf lichen Wiederanpassungski;rsen, Schaf fr.rng eines<br />
Arbeitsnachweises und einer 5% -Reserve für heirnkehrende<br />
Migranten, Bildung von Kooperativen r.rnd neuen Unternehmen,<br />
Bereitstell-ung einer Wohnungsreserve, Information vorher<br />
und nachher." (55)<br />
Ein Autorenteam des IEE schlug 1975 vor:<br />
- Zahlung des 'Salario Mín<strong>im</strong>o Interprofesional' wHhrend<br />
der Arbeitssuche (der zu diesem Zeitpunkt nur<br />
an die über 40-jáhrigen gezah1-t wurde, die sich innerhalb<br />
von 2 Monaten nach der Rückkehr gemeldet<br />
hatten)<br />
- Gewáhrung von Krediten zur SelbstHndigmachung<br />
- Bevorzugte <strong>Land</strong>zuteilung durch das Agrarrefcrminstitut<br />
IRYDA<br />
- Mehr Berufsanpassungskui'se. (43/Aug.1975-1)<br />
Der Emigrantenkongress in Kassel 1973 verlangte:<br />
- Ubertragung des deutschen Arbeitslosengeldes wHhrend<br />
der Arbeitssuche nach Spanien<br />
- Bildung einer Abteilung eigens für Rückkehrer in der<br />
Sozialversicherung INP<br />
- Rückkehrkredite und verlorene Zuschüsse<br />
- Entwicklungsplan für Rückkehrer. (El País 8.1 1 . 1977)<br />
In der genannten Studie wurden noch andere Massnahmen erwogen:<br />
- Einschránkung der Arbeit von Auslándern in Spanien<br />
- Keine Uberstunden<br />
- Verlangsamung der Abwanderung aus der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
durch Entwicklung ihres Potentials<br />
- Hemmung der Industriekonkurrerrz des Auslandes<br />
- Verwertung der Ersparnisse<br />
- FUrderung arbeitsintensiver Industrieen (73-104).<br />
In den letzten Jahren hat das zunehmende Bewusstsein in<br />
den Herkunftsregionen der Emigranten zúT Bildung neuer 0rganisationsformen<br />
geführt, so z.B. auch zum 1. Extremenischen<br />
Emigrantenkongress <strong>im</strong> August 1978 (Diario 16, 28.8.<br />
1e78)<br />
Die Forderungen der Rückkehrerorganisation A.N.E.R. geben<br />
wi-r in 4.3. wieder. Daneben verweisen wir auf die<br />
zahTreichen Organisationen, wie die Gruppen, die den Congreso<br />
Democrático de l,a Emigración vorbereiten, die E1-<br />
tern- und Lehrervereinigungen.
- 89<br />
4.<br />
INTERVIEWS MIT BETROFFENEN UND ANDEREN EXPERTEN<br />
4.1 .<br />
4.1 .1 .<br />
Interviews mit Rückkehrern<br />
Hinweise zur Methodik zukünftiger Untersuchungen<br />
Die Befragung zurückgekehrter Emigranten aus der BRD in<br />
Extremadura, aus der wir in 4.1.4. Auszllge bringen, wurde<br />
in Form freier GesprHche anhand eines vorher auswendig<br />
gelernten Leitfadens gemacht, die offen auf Kassettenrekorder<br />
aufgenommen wurden. Die Auswahl de, Bef,ragten<br />
erfoigte durch Ansprechen auf Uffentlichen Plátzen<br />
oder durch Befragte, die ihrerseits wieder Bekannte ansprachen.<br />
Deshalb und wegen der geringen Zali,l ist sie<br />
nicht reprásentativ.<br />
Die Beschránkung auf Extremadura ist zugleich eine Beschránkung<br />
auf die Emigranten, die wieder in j-hr Herkunftsgebiet<br />
zurückgekehrt sind, also werden die vorwiegend<br />
Jungen, die nach der Rückkehr in die Industriestádte<br />
gezogen sind, nicht erfasst.<br />
Im allgemeinen kann man diese Befragung nur a1s einen exper<strong>im</strong>entellen<br />
Vortest betrachten, nicht aber a1s eine<br />
ausgere ifte Untersuchung.<br />
Eine der Hauptschwierigkeiten war, dass die Mehrheit der<br />
Befragten nicht bereit war, eine <strong>im</strong> informellen GesprHch<br />
geHusserte Meinung auf Band zu sprechen.<br />
Dabei spielten folgende Mechanismen mit hinein:<br />
- a1-lgemein A.ngst vor der unbekannten Technik bei á1-<br />
teren Personen<br />
- Angst, das Gesicht kUnnte<br />
den (umso bemerkenswerter<br />
frager eine Kamera trug)<br />
- EinschHtzung der Befrager als Reporter<br />
- Angst, irgendwie namentlich identifiziert zu werden,<br />
obwohl rricht danach gefragt wurde<br />
- Vergleich zDT Prüfungssituation, in der man auf eine<br />
Frage keine Antwort weiss<br />
- eine allgemeine Unlust, sich in irgendetwas verwikkeln<br />
zu lassen (tno querer meterse en 1íos')<br />
Typisch für die Situati-on in diesen <strong>Land</strong>gegenden auch nach<br />
den Ende des Franco-Reg<strong>im</strong>es ist eine Begebenheit:<br />
Ein Interviewer hatte eine Aufnahme von einem Vater und<br />
seinem Sohn zt Pferd an der Tránke gemacht und fragte, ob<br />
sie etwas gegen die VerUffentlichung des Bildes hátten.<br />
Der Vater hatte nichts einzuwenden: "Was macht mir das,<br />
das ist mir doch ega1." A1s der Fotogi'af ihm daraufhin zu<br />
erklHren versuchte, dass er gefragt hátte, weil man kein<br />
Foto ohne Einverstándnis des Abgebildeten verUffentlichen<br />
Cürftc, erwachte das Misstrauen: "Was hab ich damit zu tun,<br />
ich werde mich in nichts hineinziehen 1-assen, nehmen sie<br />
die Pferde ohne uns auf. "<br />
Ahnliche Beweggründe werden auch die Antworten derj enigen<br />
beeinflusst haben, die dann doch zu einem Interview bereit<br />
hralen:<br />
- die Gastfreundschaft verbietet harte Kritiken angesichts<br />
des deutschen Befragers (vg1. auch 38-'l 01+102)<br />
- Deutsche, die Zeit und Geld für solche Reisen haben,<br />
werden einer best<strong>im</strong>mten sozialen Stellung zugeordnet,<br />
und den Personen gegenüber, die diese einnehnen, pfle<strong>im</strong><br />
Fernsehen gezeigt wer-<br />
, a1s dabei keiner der Begen<br />
Arbeiter nicht offen zu reden
- 90<br />
- die Aussage "Mir hat es in Deutschland gut gefaIlen"<br />
heisst oft nur: "Für mich war unter den-UmstHnden<br />
nichts Besseres mUglich"<br />
- oft trifft man auf ein sehr schnell geHussertes<br />
ging's gut",<br />
"Mir<br />
das a1s Distanzierung von a11en Kritike-rn<br />
aufgefasst werden kann, ufl keine verfolgungsmassnahmen<br />
auf sich zu ziehen, wie man sie <strong>im</strong> Auéfañd<br />
vielleicht miterlebt hat.<br />
4.1 .2. Situation in der Region Extremadura<br />
um die Bedeutung einschátzen zu kunnen, die die Emigration<br />
für Extremadura gehabt hat, einige Zahien:<br />
Betreute Ausreise nach Europa 1 964 - 1 975 (s1-1s)<br />
aus der Provinz Badajoz<br />
28.909<br />
aus der Provinz Cáceres<br />
24.969<br />
1971 Badajoz<br />
2.329<br />
Cáceres<br />
3.313<br />
1972 Badajoz<br />
2 .648<br />
(5§=+ z,T ab . s . z .) cáceies<br />
von a11en zwischen 1 960 und 1967 in die BRD eingereisten<br />
Emigranten kamen<br />
30,19 % aus Andalusien<br />
1 8 ,05 Galizien<br />
15,17 Neukastilien<br />
8,26 Extremadura<br />
Von 1962 - 197 3 re i s ten aus der provinz Bad,aj oz<br />
19.727 in die BRD<br />
Betreute Ausrelse in die BRD 1962 - 1g7S<br />
Badajoz<br />
Cáceres<br />
Gesamtausre is ez iffer e inschl iesslich Kinder in die BRD<br />
Jahr q<br />
total<br />
Badaj oz<br />
197 4 13<br />
197s 1<br />
1976 0<br />
Cáceres 197 4 4<br />
1975 1<br />
1976 0<br />
(40/1974-2) (40-'t e7s-2) (40 /1976-2)<br />
I<br />
1'l<br />
4<br />
0<br />
Verteilung nach BeschHftigungsherkunft (50)<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft, Jagd, Fischfang<br />
Handwerk, Industrie, Hilfsarbeiter<br />
Anteil der Extremeños an den Enigranten<br />
Extremadura/Le6n<br />
Provinz Badajoz<br />
Provinz Cáceres<br />
197 3<br />
3r7<br />
313<br />
3<br />
1<br />
0<br />
3 .187<br />
(100-51,T.3)<br />
(s7 -12)<br />
(s1-17)<br />
19.7s1<br />
9 .668<br />
29.419<br />
24<br />
5<br />
0<br />
7<br />
2<br />
0<br />
16,9<br />
78,6<br />
(s0)<br />
197 4<br />
12 ,7<br />
312<br />
317
91<br />
Anteil der Emigranten an der ErwerbsbevUlkerun 1 964<br />
_<br />
9 12 eo, das ist der hUchste Prozentsatz in Spanien,<br />
uehr als in Andalusien und Galizien<br />
Von den von 1 960 - 1 967 emigrierten Extremeños gingen<br />
18.615, das sind 51,5 % in die BRD (100-SS).<br />
Zusammengefasst 1ásst sich sagen, dass die Emigration aus<br />
der Extremadura <strong>im</strong> Rahmen der Gesamtemigration zahlenmHssig<br />
keine grosse Rol1e gespielt hat. Da§egen hat aber das<br />
Fánomen Emigration für die Entwicklung der Region grosse<br />
Bedeutung gehabt und tiefe spuren hinierlasseñ und-die<br />
Emigration in die BRD ist überdurchschnittlich stark vertreten<br />
gewesen.<br />
4.1.3. Interessante Einzelbeobachtungen<br />
In folgenden einige Bemerkungen oder Beobachtungen, die<br />
nicht auf Band genommen wurden, aber interessanté Einblikke<br />
in die verschiedenheit der Betrachtungsweisen erlauben:<br />
+ Die EinschHtzui-rgen des BRD-Aufenthaltes bewegten sich<br />
zwischen den Extrempunkten:<br />
"Lieber vor Hunger sterben, als nochmal zurück nach<br />
Deutschland" eines Arbeitei's, der an einem Arbeitspla!z<br />
unter der zugesagten Kategorie bescháftigt<br />
worden war und die Unterdrückung eines AuslánCérstreiks<br />
miterlebt hatte,<br />
und "Ich verdanke Deutschland a11es" eines Alteren,<br />
der von den Ersparnissen eine kleine Fahrschule aufgebaut<br />
hatte<br />
+ Die deutschen MalLorca-Urlauber wurden a1s rreich'<br />
bezeichnet, eine Ansicht, die eher zu begreifen ist,<br />
wenn man gesehen hat, wie ein kaputter Plastike<strong>im</strong>er<br />
wieder zusammengenHht und weiterbenutzt wird.<br />
+ In den DUrfern, in denen die ,Plazat noch ein echter<br />
allabendlicher Versammlungsort ist, muss Cie Beobachtung<br />
der strikteren SfHreñabgrenzung zwischen Deutschen<br />
Aufsehen erregen, sei es die Seltenheit, mit<br />
der sie jemanden einladen, oder, dass Arbeitskollegen<br />
bis zu 20 Jahren nebeneinander arbeiten kUnnen,<br />
ohne vom 'Sie' zúm t clu' überzugehen.<br />
+ I.4it demselben UnverstHndnis wird berichtet, dass vie-<br />
1e Deutsche a1s Fussgánger eine rote Ampel beachten,<br />
auch wenn kein Auto in Sicht ist. Dagegen dürfte es<br />
für viele ordnungs- und sauberkeitsliebende Deutsche<br />
eine interessante Erfahrung sein, wenn sie einmal<br />
sehen, wie die Frauen in den DUrfern die Bürgersteige<br />
mit Seifenwasser vom Staub befreien.<br />
+ Die Unfáhigkeit, sich auf Deutsch verstándlich zv machen,<br />
wurde oft als etwas beschrieben, was echtes<br />
seelisches Leiden und Leid verursacht hat.<br />
+ Das \rerháltnis zu den Frauen und die Lage der Frauen<br />
in der Emigration verdiente eine eigene Untersuchung<br />
(die allerdings auch von Frauen durchgeführt werden<br />
müsste). So sagte ein Mann, der fliessend Deutsch<br />
sprach r er hHtte t sei-ner Frau nicht i n Sprachkurse<br />
gehen lassen, damit sie keine Gelegenheit hHtte, 3rdere<br />
MHnner kennenzulernen oder deñ Mann zu konirol-<br />
1 ieren .
92<br />
Háufig sind Berichte über die unfreundlichkeit deutscher<br />
Frauen und MissvelstHndnisse, besonders nachts.<br />
Der Ruf der ziáringlichkeit, der Auslándern anhaftet,<br />
wird erklárbar (niéht entschuldbar) , wenn man we1ss,<br />
dass in di_esen Gegenden eine Frau <strong>im</strong>mer die 'spruder<br />
,ü-ipiáfen hai, aüch wenn der Ann5herungsversuch eines<br />
i,lurrt"s ihr zusagt; dementsprechend lernen die<br />
üH;";; die Ablehnuñg durch eine Frau nicht als ernst<br />
und ehrlich gemeint zu nehmen'<br />
Á"ifeffig isI das Auftauchen der typischen P-rojektio""",<br />
wié sie von rückstándigen Deutschen oft über<br />
Auslánder geáussert werden. §o wurde berichtet, ldie<br />
Italiener' seien Messerstecher und nehmen einem die<br />
Frauen weg. Nicht gafiz so unbegründet erscheint die<br />
Meinung , áLt Ausleñder dürfe mán Deutschen nicht widerspréchen,<br />
sie kUnnten einen umbringgn'<br />
Es wird k1ar, dass einige Probleme in der BRD vor<br />
den Erfahrungshintergruñd der Extremadura schwer o-<br />
á;; ;;, rri.tri verstáñdlich sind, wie z-'-B ' stadtsanie -<br />
iurrg"od"r Umweltverschmutzung. Am treffendsten wird<br />
die"Lage durch diesen Dialog gekennzeichnet:<br />
Ei; i;E"ndlicher sagt zu eiñem Freund über einen emieii"rtE"<br />
Oritián, dér_ ab und zu aus der Grossstadt<br />
Zu gesuch kommt: "Er kommt, ufl zlt sehen, I'rie's <strong>im</strong><br />
Dorf aussieht . . . " worauf ihm dieser entgegnet:<br />
'rWie sol1r s denn aussehen ?'. Wie <strong>im</strong>mer !"<br />
Die spanische Fassung dg,<br />
uns zür Verbreitung in der<br />
bezogen werden.<br />
Die genaueren Bedingungen<br />
folgenden Interviews kann bei<br />
spánischen Kolonie in der BRD<br />
stehen am Anfang dieses Berichtes '<br />
4.l.4.AuszlügeausInterviewsmitRückkehrern<br />
(Das folgende Interview wurde mit einem Familienvater<br />
iuf genornñ"n, der vor zettig zurückkehrte ' )<br />
?<br />
+<br />
?<br />
?<br />
+<br />
Dieser Herr war Gescháftspartner der witwe von den<br />
Mercedes-Lkw-werken in Muñich oder Minchen, ich weiss<br />
nicht, wie sie sagen.<br />
München.<br />
trlunch. In der Fabrik bauten sie Lkw's für die deutsche<br />
Armee.<br />
In welchem Teil der Fabrik arbeitetest du, was machtest<br />
du ?<br />
Ich arbeitete als 'especialista' ( =Angelernter) bei<br />
den Sitzen, be<strong>im</strong> Zuschneiden der Sitze'<br />
Die Arbeit hast du da gelernt ?<br />
Ich kam dahin zum Arbelten und hatte keine Ahnung.<br />
In den 15 Tagen Einarbeitungszeit, die wir hatten,<br />
brachte ich és zum 'especialista' und nach den 15<br />
irg".t probe arbeitete ich schon <strong>im</strong> Akkord. Das ist<br />
'destaj o' , nicht walrr ?<br />
Ja, 'dástá¡oi , Rkkoid, das i_st dasselbe. Bliebst du<br />
diá galze |eit in Deutschland in dieser Fabrik ?
- 95<br />
+<br />
?<br />
+<br />
?<br />
+<br />
?<br />
?<br />
+<br />
?<br />
+<br />
Ja,ja,da. Viereinhalb Monate. Und ich kam zurück,<br />
,.ii ích nir kein Essen machen konnte. Ich habe nie<br />
gekocht. Ich bin gewohnt, dass das meine Frau macht,<br />
ind als ich in diése Baracken kam, sah ich, dass ich<br />
abnahrn; und der Chef von hier rief mich an, 1ch !o11-<br />
te herÍ
- 94<br />
?<br />
Mensch', und ich ging ins Kino und kam umsonst<br />
rein.<br />
Ich glaube, hier <strong>im</strong> Dorf gibt es einige Sachen, die<br />
sich vom Leben da unterscheiden<br />
Das Essen ist ganz anders. Denn wir waren gewohnt,<br />
viel Brot (=Weissbrot Hhnlich den frz. 'ba§uettes;)<br />
zuessen, und da isst man wenig, denn das Biot war<br />
ganz anders, und da wir tagsüber zur Arbeit in die<br />
Fabrik gingen, mussten wir zum Essen ins Hotel gehen<br />
und es war es gefiel uns nicht. . . Die Kartoffel<br />
gefiel mir am besten, die ist sehr gqt.<br />
Du sagst, dass du ein paar Sachen gelernt hast,<br />
zum Beispiel "danket', t'bitte", 'rGuten Tagr'. Lerntest<br />
du das durch ZuhUren auf der Arbeit oder wie ?<br />
trch irUrte es bei der Arbeit. Und dann das Material<br />
und a11es das. Die Deutschen fragten nich:<br />
heisst die "Wie<br />
Farbe ?" - "A1so dier- 'rojor.t' - "Und<br />
die ?" - "Negro. "<br />
Deine Kollegen kamen und fragten<br />
diese Farbe ?", das heisst, sie<br />
sie auf Spanisch hiess ?<br />
Ich sagte ihnen das Materia<br />
t<br />
amarillot , das fnegrot und<br />
riefen sie mich und sagten<br />
dich: "Wie heisst<br />
fragten dich, wie<br />
2<br />
+<br />
?<br />
+<br />
?<br />
1: "Das ist Irojor, das<br />
das tverder." Und dann<br />
zu mir: "Sag mal rrott<br />
'rotI" und zeigten<br />
,<br />
auf die Sachen.<br />
t<br />
"tschwarz, ,<br />
schwarz<br />
? Also lvarst t tt.<br />
du der Spanischlehrer für die Deutschen,<br />
beinahe ?<br />
Ich wurde es, aber nein, ich war nur viereinhalb Mol?te<br />
da, nicht mehr. Ich ging schon Brot holen, und<br />
die Mádchen forderten inich zum Tanzen auf, und so.<br />
Lebtest du in einer Umgebung, wo es nur Deutsche<br />
Eab, oder gab es mehr ÁuslHñder in dem Viertel ?<br />
Wir waren sieben Spanier.<br />
War es eine Fabrikunterkunft oder cin Haus ?<br />
Am Ortsausgtng auf dem Feld stellten sie ein paar<br />
Baracken auf, und a1s wir aus dem Zug stiegen, sagte<br />
der Dolmetscher zu uns: "Wi11kommén die-ersten<br />
sieben Spanier, die dieses Gebiet betreten.,'Vorher<br />
waren nie Spanier dagewesen. Aber sie behandelten<br />
uns sehr, sehr gut. Die Chefs, al1e. Zu rnir, jr-, zrt<br />
ntir rvaren sie sehr gut. Ega1, worum es ging. Weíf<br />
ich Katholike bin und in der Gegend da lst-alles<br />
sehr katholisch, war ich sehr gut angesehen. Dann<br />
wusch mir die Schwester einer Nonne die Wásche, sie<br />
:agtg "au weia'f a1s sie mich sah, ich weiss nicht,<br />
ich konnte nicht nein sagen, sie nahm die Wásche<br />
nit un'i, wusch sie.<br />
Flatte der Pfarrer oder die caritas etwas vorbereitet,<br />
um euch zu helfen, oder lief das mehr oder weniger<br />
auf der persUnlichen Ebene ?<br />
Uns da helfen, nein, jeder an seine Arbeit, aber<br />
der Pfarrer sagte mir', wenn ich iig""áéiru, brauchte,<br />
so11te ich es ihm sagen.<br />
Gab es noch welche von dén Deutschen, die Spanisch<br />
konnten, oder nur sie ?<br />
Die Italiener, die sind schl<strong>im</strong>mer a1s die Deut<br />
als die Spanier. Sie hatten da ein paar Italiener,
95<br />
die sich uns _gegenüber ganz schUn was rausgenommen<br />
haben. Dass die Deutschen <strong>im</strong>mer mit uns zusammen<br />
wHren, mit den Spaniern und den dcutschen Mádchen,<br />
und sie waren dabei, und die Italiener sind sehr<br />
- neidisch, sogar Messer und so, und sie zogen sie<br />
? Also die Probleme zwischen den Auslándern selbst<br />
waren grUsser. Gab es ausser den Italienern<br />
Nein, die anderen waren Deutsche. Das Dorf ná"gt<br />
gafiz von der Fabrik ab.<br />
? Dann ist es ein sehr kleines Dorf ?<br />
+ Ja, sehr klein und hHngt von der Fabrik ab und es<br />
gab noch ein paar kleine Fabriken.<br />
? Und seid ihr zum Tanz in andere DUrfer gefahren<br />
oder habt ihr mehr oder weniger da gelebt ?<br />
Wir wohnten in ein paar Baracken mit Doppelbetten.<br />
A1le Z<strong>im</strong>mer hatten vier Betten. rn den Báracken war<br />
ein Z<strong>im</strong>mer, da gab es zwei Betten, eins oben und<br />
eins unten. und auf der linken seite noch einmal zwei<br />
Betten. Aber es war gut belüftet, und die sauberkeit<br />
auch. Sie stellten die BettwHsche, das ja, viel Sauberkeit,<br />
das ja. Es ging aufs Feld und ñaite ein<br />
grosses Fenster und nan hatte gute Luft und dann gab<br />
es gute Be1üftung.<br />
? Gab es eine Küche oder sowas ?<br />
+ Eine Küche, fa1ls wir uns was machen wo11ten, und<br />
auch eine Waschmaschine.<br />
? Hast du noch andere Wege mitbekommen, die Sprache<br />
zu lernen, ausser, die Arbeitskollegen zu fragen ?<br />
In Deutschland gibt es nHmlich Volkshochschulén, die<br />
Deutschunterricht geben<br />
Dahin kam ein Priester, ufl Deutschunterricht zu geben.<br />
Aber weil ich zurückkehren wollte, nahm ich<br />
nicht daran tei1, das fing 3D, als ich schon zurück<br />
wo11te, 15 Tage vor der Abfahrt. Wir hatten hier<br />
schon eine wohnung beantragt. Doch ja, vúenn sie wo11-<br />
ten, gaben sie die ganze woche Deutschunterricht umsonst.<br />
? wie machten sie das ? Brachten sie auch ein Tonband.<br />
mit oder mit Büchern ?<br />
Nein, áD einer Tafel. Sie versammelten sich <strong>im</strong> Aufenthaltsraum<br />
und begannen zu erkláren: d.as heisst<br />
das und das heisst das,und fingen mit den Einfachsten<br />
an.<br />
?<br />
+<br />
?<br />
?<br />
+<br />
!i" anderen, die lHnger blieben, gingen hin ?<br />
Ja, die anderen blieben die ganze Zelt dabei. Solang<br />
der unterricht 1ief. Ich weiis nicht, es waren zwe<strong>im</strong>al<br />
pro Woche, scheint mir.<br />
Ging das von der Firma aus, hatte der Betrieb den<br />
Priester beauftragt ?<br />
Jd, ich glaube, von der Fi,rma aus.<br />
Die Art, wie du beha.ndelt worden bist , sagst du,<br />
lvar s ehi' gut ?<br />
Sehr ?9hr. gyt. J&, die Deutschen r,,'aren sehr gut zu<br />
mir. A1s ich zur'ückkam, war ich sehr mit j-hnén zu-<br />
frieden.<br />
Es tat dir ein bisschen 1eid, zurückzugehen<br />
Wenn ich wie die anderen gewusst hHtte, wie ? ich mir
-s6<br />
Essen und das mache, wHre ich nicht gekommen. Aber<br />
ich nahm ab, prrd ich ¡agte zu mir: "ñein. Ich sage:<br />
wenn ich sterbe, stirbt der Grdsste meiner FamilIe,<br />
sage ich, r.\regen dem Essen. "<br />
Die Leute, mi-t denen du in Deutschland Freund.schaf t<br />
geschlossen hast, kanntest du die von der Arbeit,<br />
{ur heisst, waren es Arbeitskollegen ?<br />
J?, Sut, sehr ggt zu mir, ja. Der Chef der gesamten<br />
APtgilung behandelte mich auch sehr gut. Weñn er<br />
nich in einer Bar sah, 1ud er mich eln. Die Deutschen<br />
behandelten uns al-1e, die gekommen waren, sehr<br />
gut. rn der Gegend. oder vielreiéht, dass wir áie ersten<br />
Spanier waren<br />
Ha-st du was von anderen gehurt, dass sie schlecht behandelt<br />
worden sind ? Es-gibt námlich Spanier, die<br />
sagen, dass sie schlecht aufgenommen wolden sind.<br />
Dass sie schlecht aufgenommen wcrdcn sind dann<br />
so11en sie nach Spanien kommen, da werden sie sie<br />
schlecht aufnehmen. Das ist unmuglich, denn man verdient<br />
viel Geld da, spáter geht és ihnen hier schlecht.<br />
viele sind MillionHre geworden.<br />
rch glaube, die beziehen sich nicht so sehr: aufs Geldnatür1ich<br />
verdient man da Ge1d, aber die Behandlung,<br />
auf menschlicher Ebene.<br />
rch weiss nicht. wir verti'ugen uns gut mit ihnen. rch<br />
habe ja schon gesagt, wenn és streil oder Diskussiolen<br />
g?b, war das mit den Italienern, S0 oder 40, die<br />
da arbeiteten und denen es nicht gefiet, dass díe<br />
Spanier kamen.<br />
?<br />
Gab es auch Streit um so Sachen wie, dass die Akkord -<br />
státze zu hoch wHren.<br />
Wegen der Arbeit und solchen Sachen, aber mit den lta-<br />
1 ienern .<br />
Zwischen den Spaniern gab es das nie ?<br />
Nein, und unter den Deutschen auch nicht. Mir sagten<br />
sie: "Cansa." (=wohl deformierte Form von<br />
erinnert<br />
'1angsárr,<br />
an rdescansat=f ruh dich aus') . Das isI, mr.á<br />
so11<br />
-<br />
langsam machen. "Du gehst nach Ispani zu-r=Uék. ",<br />
a1s das mit dem neuen sitz rauskam, eiñ kleines l{erústück,<br />
da kommt nHmlich der rngenieur mit uhren da-<br />
!"r, und stoppt áb, wielange mán braucht, den Teil<br />
da anzusetzen, und ¡ie sagten: "Cansa :" un,j. ich sag_<br />
t": "Nein, das ist Betrug." Ich machte es ganz norma1,<br />
denn ich machte es gemüt1ich und wusste, wie ich<br />
es machen musste.<br />
Kamen die Ingenieure, um zu sehen, wie schnell od.er<br />
yi. langsam man normalerweise arbeitete, und die<br />
Deutschen wollten es drücken, damit es hiess, das<br />
wHre normal ?<br />
Ja. Die Gewitztesten waren Junge, die waren ausgekocht,<br />
sie sagten: "Du retour ñach Spanien, und wir<br />
spáter ?" Je nach dem was man für Zeit an einem Stück<br />
brauc_hte, musste dann das Entsprechende für acht stunden<br />
für alle stücke vorgegeben werden, und ich machte<br />
es nit einer aussergewuhnlichen Handfertigkeit.<br />
ll" hatten Angst, dass-du die Stückzah1, die"sie pro<br />
Stunde schaffen mussten, hochtreiben wüidest ?<br />
Die Arbeit, die sie mir gaben, machte ich in einer<br />
halben stunde, und dann liess ich die letzten Teile<br />
liegen und auf und davon. Nicht wahr, "Ich bin auf
-97<br />
der Toilette oder dem lVC", setzte mich, paffte<br />
eine Kippe und nach einer Weile wieder zurück<br />
und <strong>im</strong>mer so weiter, bis die acht Stunden um waren.<br />
? Du wolltest lieber blitzschnell arbeiten und dann<br />
nichts tun. Aber haben sie dir das nie vorgeworfen,<br />
haben sie nie gesagt:"Mensch, warum machst du so<br />
+<br />
2<br />
schnell ?"<br />
I'le, d.as nicht<br />
Hast du irg"náwann ma1 was von «ien Italienern geseheí,<br />
dass sie was weiss ich. sich weigerten, bei<br />
der Geschwindigkeit ztt arbeiten oCer so oder waren<br />
das nur Srreiter-eien, nichts weiter ?<br />
Es ging darum, dass es ihnen nicht passte, und wenn<br />
wir gerade rnit einer Deutschen sprechen wol1ten,<br />
mischten sie sich ein und sagten uns, den Spaniern,<br />
wir sollten abhauen, und zogen sofort die Messer,<br />
und ich erinnere mich daran, dass ich einmal zu einem<br />
Italiener gesagt habe: "A1so wenn du dich noch<br />
einmal mit dem Spanier hier anlegst . . . ", denn der<br />
waÍ ein grundanstándiger Ker1, der ihn zv einem Bier<br />
eingeladen hatte. Das war um die Fastnachtszeit, da<br />
in Deutschland wird das ja sehr gefeiert, mit den<br />
Karren und so, i¡nd er 1ud ihn al-so ein und der Italiener<br />
ging wohl mit dem Mádchen, also das ist eine<br />
Dummhe it<br />
Ja, das muss ein grosses Problem gewesen sein, mit<br />
sovielcn Mánnern Monate und Monate da, ohne Frauen<br />
aus ihrem <strong>Land</strong> kennenzulernen.<br />
Aber der Spanier hat 'ambiente' (=gute St<strong>im</strong>mung,<br />
nicht so gefühlsgeladen wie die deutsche rGemütlicirkeit),<br />
er spricht vielleicht mit Ihnen unC auch wenn<br />
er Sie nicht kennt, bietet er Ihnen al1es mUgliche<br />
an. Es reicht, dass Sie hier fremd sind, und er erleichtert<br />
Ihnen a11es.<br />
? Slehst du hier, wer weggeht, und wann und in we1-<br />
chem Alter ?<br />
+ Vcn hier gehen jetzt nicht mehr so viele.<br />
? Und in den anderen DUrfern in der Gegend ?<br />
+ Also ich war sehr kurze Zeit weg, viereinhalb Monate,<br />
hin und her aber es gibt hier viele, die<br />
lange dagcblieben sind und euch ein Ehepaar, die da<br />
geheiratet haben und jetzt hier sind.<br />
? Hattest du da einen Einjahresvertrag ?<br />
+ Ja, von einem Jahr. Und spáter bekam ich einen Brief<br />
ob ich nochmal wiederkommen wo1lte, ich bekáme den<br />
selben Arbeitsplatz und a11es, wegen meiner guten<br />
Führung.<br />
(Das folgende Interview wurde mit einer Gruppe extremenj-scher<br />
Jugendlj-cher aufgenommen, die in der Autonomiebewegung<br />
der Extremadura aktiv sind. Die Sprecirer sind<br />
mit t¿t rrbr und tct gekennzeichnet.)<br />
? Gibt es in dieser Region viel Emi-gration ?<br />
a<br />
Also es gibt eine riesige Emigration, schon seit<br />
Jahren, a1s die Industrialisierung Spaniens begann,<br />
hat man Leute vom La.nd geholt und klar, dieser <strong>Land</strong>strich,<br />
der vollkonmen landwirtschaftlich ist, ist<br />
einer gewesen, der am meisten Emigration erlitten<br />
hat und noch erleidet.<br />
? KUnnt ihr schátzen, wieviel Prozent der jungen Leute<br />
aus diesem Dorf emigriert sind ?
9B<br />
?<br />
b<br />
?<br />
b<br />
Seit etwa 12 oder 15 Jahren, a1s die stárkere Emigration<br />
nach Mallorca anfing, etwa 50 oder 40 % der jungen<br />
Leute oder vielleicht mehr, glaiibe ich. Und dann<br />
von den Leuten, die Familie haben, von den Arbeiterehepaaren,<br />
weniger Prozent, aber es müssen auch Z0<br />
oder 15 % sein.<br />
Ich glaube mehr.<br />
Das sieht man gaflz k1ar, weil fast der HHlfte der<br />
Strassen des Dorfes ihre Bewohner fehlen, das heisst,<br />
die HHuser sind fast a1le leer, die Sommerferien ausgenommen,<br />
wenn die meisten Emigranten herkommen, ufl<br />
den sommerlichen Urlaub zu verbringen.<br />
Wisst ihr irgendetwas von Deutschland, oder durch<br />
das, was die zurückgekehrten Emigranten berichten ?<br />
Ich weiss nichts durch sie direkt. Das Wenige, was<br />
ich weiss, kommt aus den Massenmedien.<br />
Ja, ich habe mit einem tDeutschen' gesprochen, das<br />
heisst, einem spanischen Emigranten, der in Deutschland<br />
ist, und er hat von Deutschland gesagt, dass<br />
man Geld verdient, aber - es ist so, die Spanier behandelt<br />
man wie - man betrachtet sie nicht als Personen,<br />
man erkennt ihre Person nicht so an wie bei<br />
einem Deutschen. Besonders ihre Kinder haben viele<br />
Schwierigkeiten gehabt, uil sich in die deutsche Schu-<br />
1e einzugliedern, ufl sich eine Bildung anzueignen,<br />
und dafür kHmpft man da, die spanische und die deutsche<br />
Regierung haben Kontakte áufgenommen, um das in<br />
Ordnung zu bringen.<br />
Ausserdem scheint rnir die Information, die wir über<br />
das Leben der Emigranten dort haben, ziemTich verfHlscht;<br />
in den Massenmedien hat man <strong>im</strong>mer versucht,<br />
uns zu sagen, die Lage wáre nicht so schlecht, wie<br />
sie war. Bei den Wahlen liess man sie sogar nicht<br />
wHhlen. In den Massenmedien wird das etwas verfHlscht.<br />
Das Ehepaar, das ich da habe, ist lange da geh¡esen<br />
und hat mir gesagt, es geht ihnen ziemlich schlecht.<br />
Hat dieses Ehepaar irgendwas Konkreteres erzdhlt,<br />
wie man sie behandelt oder wie sie leben ?<br />
Sie mussten ein ziemlich enthaltsames Leben führen,<br />
manchmal konnten sie nicht einmal ein Bier trinken,<br />
weil einige bis jetzt nicht einmal das Geld hatten,<br />
um die gafize Familie nachzuholen. Und sie hatten finanzielle<br />
Probleme, ufl zurllckzukehren. Allgemein habe<br />
ich von den Ernigranten, die da 1eben, gehUrt,<br />
dass sie ein ziemlich aufopferungsvolles und eingeschrHnktes<br />
Leben führen, weil sie bein Geldumtausch<br />
ziemlich viel verdienen kUnnen und das ist es, was<br />
sie beabsichtigen, das Min<strong>im</strong>um an Zeit da zu sein,<br />
um das Max<strong>im</strong>um zu verdienen. Daher pflegen sie wenig<br />
für das Essen und al1es auszugeben, uil soviel wie<br />
mUglich zu sparen.<br />
Ist die Lage in Deutschland schlecht oder nicht, wenn<br />
du sie mit dem Leben vergleichst, das ein Emigrant<br />
vorher <strong>im</strong> Dorf geführt hat ?<br />
Meiner Ansicht nach ist es der einzige Ausweg, den<br />
sie haben. Denn die wirtschaftLiche iage hiei oder<br />
arrch in Andalusien ist ziemlich Jd, es geht ihnen<br />
ziemlich schlecht, sie sind da ziemlich fremd,<br />
aber wenigstens l,erdienen sie.
99<br />
?<br />
a<br />
Ich glaube , da geht es ihnen schlechter als hier,<br />
denn durch die Tatsache, in einer Region geboren zu<br />
sein, liebt man sie ziemlich, und besonders die Spanier,<br />
die ihr Vaterland sehr lieben, und noch mehr<br />
ihre Region. Ich glaube, sie füh1en sich deshalb da<br />
sehr fehl am Platz und wünschen sich, so bald wie<br />
mUglich zurückzukehren.<br />
Jd, sie si-nd fehl am Platz <strong>im</strong> Bezug auf die Lebensform,<br />
es ist eine andere Lebensweise. Aber unter firlanziellen<br />
Gesichtspunkten geht es ihnen besser;<br />
hier gab es keinen echten Ausweg, es gab viel Arbeitslosigkeit.<br />
Wenn sie dich von der Regierung aus schicken, weisst<br />
du, niachten sie ein paar VertrHge, die an Orte ging€tr,<br />
die in jeder Hinsicht mangelhaft waren, die Leute<br />
hatten nicht al1es, was sie brauchten, um schlafen<br />
zu kUnnen, und mit vielen MHngeln ln der Hi,giene.<br />
Seht ihr die Emigration <strong>im</strong> Allgemeinen a1s eine positive<br />
Erfahrung oder etwas Negatives an ?<br />
Ich halte sie für vollkommen negativ, denn eine der<br />
Forderungen hier in Extremadura ist, dass man Autonomie<br />
verlangt, gerade um die Emigration zu vermeiden,<br />
um zv erreichen, dass es hier Industrie gibt,<br />
dass das <strong>Land</strong> seine Leute ernáhren kann.<br />
Damit j eder Spanier oder zumindest j eder Extremeño<br />
in seinem <strong>Land</strong> Arbeit hat und bei seiner Familie<br />
und seinen Leuten und da, r^ro er geboren -ist, leben<br />
kann.<br />
Es ist logisch, dass eine Person sich übei'all- nic -<br />
derlassen kann, wo es ihr gefállt. Aber die Sache<br />
mit der Enigration ist etwas Erzwungenes. Und das<br />
noch mehr bei jemandem, der in einem kleinen DUrfchen<br />
mit einer Lebensart wohnt, die sich vUllig von<br />
einem grossen 0rt unterscheidet. Diese Leute leiden<br />
dann ziemlich. Personen in jugendlichem Alter wie<br />
wir gewUhnen sich schnell daran, in der Grossstadt<br />
würden die Leute von h j-er nicht \'regziehen,<br />
dest eine grosse Mehrheit.<br />
Zum Beispiel heute morgen war ich mit jemandem zusammen,<br />
dessen Familie schon seit zwanzíg Jahren in<br />
Madrid arbeitet. Und jetzt geht er in Pension und<br />
hat Madrid vollkommen verlassen und n<strong>im</strong>mt sich a1le<br />
MUbel mit, die sie haben; er hat seine (=Eigentuns-)<br />
wohnung verkauft und ist hergekommen, um sein altes<br />
Haus wieder instandzusetzen, das er hier hat, und<br />
er richtet es wieder vollkommen her, ufl hierzubleiben,<br />
na gut, um hier zu sterben, praktisch, und lebt<br />
s e i t 20 Jahr en in l{adr id .<br />
Das ist eti,.,'as, was oft vorkommt, die Fanilien nehmen<br />
die Kinder und a1les dahin mit, und dann haben sie<br />
hier ein Haus, und bringen es in Ordnung, wenn die<br />
Kinder sich schon verheiraten und er zu arbeiten aufhUrt,<br />
dann kommen sie hierher.<br />
Wir hatten schon gesagt, dass die Emigration sozusagen<br />
gewaltsam erzwungen ist; eine Familie, die mehr<br />
oder wenige;' vereint sein kUnnte , )etzt gera
- 100<br />
rer Bruder in Cáceres, und mein Vater ist hier.<br />
Gartz einfach ma1 zu einem Fest herkommen ist unmUg-<br />
1ich, wir schaffen es nicht, uns einmal zu treffen,<br />
weder an einem Tag noch zu einem Fest.<br />
Wo seht ihr die Ursachen dafür, dass es gerade in<br />
Andalusien und in Extremadura soviele Enigranten<br />
gibt ?<br />
Nach dem, was man hUrt oder was ich in den Zeitungen<br />
über die EntwicklungsplHne für die Industrialisierung<br />
Spaniens gelesen habe, abgesehen davon, dass man<br />
sich von privater Seite wenig dafür interessiert hat,<br />
scheint mir, dass die Regierung ziemliche Steine in<br />
den Weg gelegi hat. Den Kapitalismr.is interessiert die<br />
Konzentration der Industrie, eine Fabrik braucht vie.-<br />
1e andere Zulieferfabriken, für viele Dinge muss die<br />
Fabrik sich anderer bedienen. Wenn dann eine Fabrik<br />
an einem Ort ist, wo sie diese anderen nicht hat,<br />
kommt ihr die Produktion teurer zu stehen. Nicht a1-<br />
lein die Rohstoffe, denn hier in Ext-remadura gibt es<br />
genug Wo11e und Baumwolle und es gibt keine Industrie.<br />
Extremadura wurde <strong>im</strong>mer als ein armes Gebiet betrachtet,<br />
ein werrig entwickelter <strong>Land</strong>strich; und sogar das<br />
Atomkraftwerk, das sie in Valdecaballeros (= in Extremadura<br />
in einem Siedlungsgebiet mit künstlicher<br />
BewH.sserung) bauen wo11en, ist an andgren 0rten schon<br />
abgelehnt worden; da werden sie sich wohl gedacht haben:<br />
Wir bauen es in Extremadura, vielleicht protestieren<br />
sie nicht, weil sie ei-n paar HinterwHldler<br />
sind, wir bauen sie da, und wenn sie stUrt, so1l sie<br />
halt stUren<br />
Es gibt noch etwas, was sie gemacht haben; wir haben<br />
hier einen Stausee, den sie angelegt haben, der ziemlich<br />
viel Energie erzeugt, und die Hálfte der Zeit<br />
lHuft <strong>im</strong> Dorf der Kühlschrank nicht, oder der Fernseher<br />
geht nicht, weil kein Strom da ist, oder du<br />
hast die Spannung bei 90 Volt oder so, wenn du 1Zs<br />
oder 127 haben müsstest<br />
Gibt es noch irgendeine Einzelheit, die ihr hinzufügen<br />
wo1lt, weil ihr sie für wichtig haltet, um die<br />
Ernigration in dieser Gegend zu verstehen ?<br />
Besonders in Barcelona, Valencia, Bilbao, sogar Madrid,<br />
den am weitesten industrialisierten Stádten<br />
Spaniens , abgesehen davon, dass sie die industriekonzentration<br />
interessierte, wo1.1ten sie, wie man <strong>im</strong><br />
Volksmund sagt , t zwei Fliegen mit einer Klappe treffen',<br />
besonders <strong>im</strong> Baskenland, in Katalonien, und sogar<br />
in Valencia. Dort gibt es eine sehr starke Oppositionsbewegung,<br />
fast für die Unabhángigkeit. Eine<br />
grosse iuienge Leute sind dahingezogen. 'Jnd jetzt also,<br />
wenn ich in einem Sta¿tteil wohne, und die Mehrheit<br />
der Leute von une sind keine Katalanen, dann verschwindet<br />
das UnabhHngigkeitsproblem, das es gegeben<br />
hHtte, schon durch die Leute selbst.<br />
Die Frauen, die hier bei den Kindern bleiben, wenn<br />
die Mánner ins Ausland gehen, tun sie das, weil sie<br />
hier bleiben wo11en oder weil sie keine Arbeit <strong>im</strong><br />
derselben Stadt wie der Mann finden ?<br />
Ich glaube, das Hierbleiben kommt, weil der Umzug<br />
der gesamten Familie schwierig ist, denn in Deutschland<br />
oder übera11, wohin ein Emigrant geht, ziehen
- 101<br />
b<br />
sie den Mann allein vor und nicht die ganze Familie,<br />
weil sie wirklich eine Belastung für das <strong>Land</strong> ist,<br />
und sie produziert nichts. Im Ausland bevorzugen sie<br />
Arbeitskraft und keine Belastung. Ich kenne Familien,<br />
das heisst, die Familienváter sind in Deutschland,<br />
aber die Familie ist nicht nachgekommen, weil sie<br />
keine Arbeit gefunden haben und weil die Lebenshaltungskosten<br />
für die Familie und die Kinder selbst<br />
ziemlich hoch sind, das ist für sie teurer als wenn<br />
der Vater geht und in Urlaub kommt, wenn es ihrn am<br />
besten passt.<br />
Sie wo11en soviel wie irgend mUglich verdienen. Es<br />
ist klar, hrenn der Mann allein da ist, sie führen<br />
fast ein MUnchsleben, den Lohn bringen sie fast ganz<br />
mit, die Familie dazuhaben wáre eine zusHtzliche Ausgabe,<br />
ausserdem ist es ein Abenteuer Es wáre eine<br />
zienlich unsichere Angelegenheit, und ausserdem teu-<br />
Es ist praktisch ein Abenteuer, denn diese Familien<br />
fahren praktisch ohne Geld 1os, und wenn sie keinen<br />
festen Vertrag mit auf den Weg bekommen, dass sie<br />
am nHchsten Tag nach d.er Ankunft ztt arbeiten anfang€tr,<br />
stehen sie vor einer ziemlich grossen Schwierigkeit,<br />
denn die Unterkunft ist sehr teuer, das Essen<br />
auch <strong>im</strong> Vergleich mit Spanien. Daher ist das<br />
Geld sof ort zuende , und s ie s inri zum Beispiel ge -<br />
zwungen, in Telefonzellen za schlafen, und praktisch<br />
nichts zr7 essen, vier oder fünf Tage nur Brct oder<br />
was sie gerade mithaben, sie kaufen nicirt ein, weil<br />
das Geld sofort aufgebraucht ist.,Das heisst, bis<br />
sie zu arbeiten anfangen, machen sie eine Menge<br />
durch.<br />
Das ist das, was hier in Spanien passiert, a1s Leute<br />
aus hUher a1s Spanien entwickelten LHndern kamen,<br />
die behandelt man sehr gut, sogar besser als die Spanier<br />
selbst. Aber als Leute aus Portugal kamen (und<br />
Portugal ging es unter Caetano schlechter als uns),<br />
behandeltc man sie oder sah sie á[, als wárcn sie<br />
Zigeuner. Das hángt vom wirtschaftlichen Niveau ab.<br />
Das ist eine Frage des kulturellen oder wirtschaftlichen<br />
Entwicklungsstandes der LHnder, wie man die<br />
Leute behandelt.<br />
4.2. Interview mit Sozialarbeiterinnen, an die sich<br />
die Rückkehrer oft wenden<br />
(Sie werden aIs '1 ' und | 2' gekennzeichnet. )<br />
? KUnnt ihr uns ein bisschen erklHren, in weichen Angelegenheiten<br />
die Emigranten hier ins Institut kommen<br />
und in welcher Foi:m ihr sie lUst oder zu welchen<br />
Einrichtungen ihr sie schickt ?<br />
1 Die Probleme, die bei der Rückkehr der Emigranten in<br />
di-e He<strong>im</strong>at auftreten - sind in Wirklichkeit<br />
gr:und.sH,tzlictr Probleme, weil sie einen Arbeitsplatz,<br />
eine Wohnung, eine Information brauchen, weif sie<br />
sich in ihrem Vaterland etwas fremd vorkommen. Dann<br />
müssen sie zi einer Reihe von Stelien gehen, zuerst
102<br />
den Personalausweisausstellungsbüros, dann zum Einwohnermeldeamt,<br />
damit sie schon als in Spanien ansHssig<br />
auftreten kUnnen, a1-s drittes zur Arbeitsvermittlung,<br />
damit sie ihnen einen Arbeitsplatz besorgen<br />
und schliesslich zur Delegation des Nationalen<br />
Wohnungsinstituts, wo sie eine Wohnung beantragen<br />
kUnnen, die man ihnen zuspricht oder nicht, das ist<br />
Sache des Wohnungsministeriums.<br />
2 Es wáre auch interessant, das Schulproblem anzusprechen,<br />
das Problem, das die Kinder der Emigranten bedeuten<br />
kUnnen. Meiner Ansicht nach ist das Wiederanpassungsproblem<br />
das Schwerwiegendste, also nicht<br />
so sehr, eine Schule finden, wo das Kind in die ihm<br />
entsprechende Klasse gehen kann. Viele Eltern wo11en<br />
einen Schulplatz für ihr Kind, der den Bedürfnissen<br />
ihrer Kinder entspricht, das bedeutet: wenn das Kind<br />
nur zur deutschen Schule gegangen ist, weiss es Logischerweise<br />
nichts von Erdkunde, Geschichte oder<br />
Gramnatik. Dieses Kind brHuchte eine besondere Schu-<br />
1e, einen Wiederanpassungskurs, ufl sich in seine<br />
normale Klassenstufe eingliedern zu kUnnen.<br />
'l Kurse , die es nicht gibt.<br />
2 Deshalb j-st e s sehr wichtig, dass die Kinder am<br />
Wohnort der Eltern (=in der BRD) eine Ergánzungsschule<br />
besuchen, die zwar kein Wundermittel ist,<br />
das heisst, sie wird seine Schwierigkeit mit dem<br />
Unterricht nicht so wie bei einem Kind in Spanien<br />
lUsen, aber <strong>im</strong> Gegensatz dazu wird es es ein bisschen<br />
auf den Weg bringetr, sich an all das anzupassen.<br />
Ich neine, sie wenden sich auch pn das IEE,<br />
damit wir ihnen Sachen erledigen, die mit den Papieren<br />
zusammenhHngen, genauer gesagt, weil sie endgü1tig<br />
in Spanien geblieben sind, wenn sie <strong>im</strong> Urlaub<br />
oder ltlegen Krankheit gekommen sind und dann entscheiden,<br />
nicht wieder zurückzufahren, und dann kommen<br />
sie oft, danit das IEE die Arbeitspapiere anfordert,<br />
die Bezüge, die das Unternehmen ihnerr <strong>im</strong>mer<br />
noch schuldet, und z.B. damit man ihnen die Frage<br />
der polizeilichen Abmeldung 1Us*" odcr die Uberführung<br />
der Haushaltseinrichtung, die sie gleichzeitig<br />
mit dem Antrag auf Abmeldung <strong>im</strong> Konsulat herbringen<br />
dürfen, und ebenfalls den Lohnsteuerjahresausgleich,<br />
den sie bei endgüitiger Rückkehr innerhalb<br />
desselben Jahres beantragen kUnnen; sonst kUnnen<br />
sie erst <strong>im</strong> Januar des folgenden Jahres bis zum<br />
Mai kommen. Es ist auch hHufig, dass sie nach einer<br />
gewissen Zeit - wenn nicht direkt nach der Rückkeirr<br />
kommen, damit wir die Beitragsbelege der Sozialversicherung<br />
für sie anfordern. Das ist der Nachweis,<br />
der zu gegebener Zeit belegt, dass sie soundsolange<br />
BeitrHge zur deutschen Sozialversicherung bezahLt<br />
haben unC das ihnen dann hier das Recht auf eine<br />
Rente geben wird, weil ein gegenseitiger Vertrag besteht.<br />
(Es folgen Angaben zu den einzuhaltenden Fristen, über<br />
die man sich besser bei der ANER erkundigt, die für Einzelprobleme<br />
Auskunft geben kann.)<br />
? KUnnte nan also sagen, das IEE ist nach der Rückkehr<br />
so etwas wie eine 'Oficina de gestión' (= in<br />
einem <strong>Land</strong> mit Analfabetismus wie Spanien verbrei-
105<br />
tete Agenturen, die rPapierkrieg' erledigen) oder<br />
eine Feuerwehr ?<br />
Ein bisschen der Laufbursche für alle. Wenn du so<br />
wi11st, das echte Informationsbüro, ufl zu vermeiden,<br />
das der zurückkehrende Emigrant <strong>im</strong> Dunkeln tappt,<br />
das heisst, auf der selben Stel1e in Kreis herum-<br />
1áuft, ohne zu wissen, wohin er sich wenden so11.<br />
In Wirklichkeit ist es die Hauptaufgabe des IEE,<br />
den Enigranten zu informieren und gleichzeitig die<br />
Schritte zu tun, die er braucht.<br />
Wenn ihr euch die Unterlagen oder die Entwicklung<br />
der Leute anseht, die zurückkehren, kann man sagen,<br />
es sind Leute, die zurückkehren, weil a1le ihre Pláne<br />
gescheitert sind oder sind es Leute, die zurückkehren,<br />
weil sie etwas vorhaben und jetzt irgendeine<br />
Information brauchen, üfl dieses Vorhaben zu verwirklichen<br />
?<br />
Ich würde sagen, der Ernigrant kehrt in der Mehrzah1-<br />
dieser Fá1le zurück, weil ihm nichts anderes übrigbleibt,<br />
weil er sich zur Rückkehr gezwungen sieht.<br />
Es ist nUglich, dass für viele Emigranten die Enigration<br />
nur das ZíeI hattc, ihren Kindern eine Ausbildung<br />
zu geben. In di-esem Fa11 kehren sie zurück,<br />
weil ihre Kinder das ZíeL erreicht haben, wofür sie<br />
emigriert sind. Andere kommen wieder, weil sie genug<br />
verdient haben, ufl jenes Vorhaben durchzuführen,<br />
woran sje gedacht haben. Das kann der Kauf einer Eigentumswohnung<br />
sein, die Rückzahlung einer Schuld,<br />
das Aufmachen eines kleinen Handels wie einer Bar<br />
oder eines Ladens usw. oder auf a,nderer Ebene die<br />
Erziehung ihrer Kinder, nicht so sehr in der engen<br />
Bedeutung einer schulischen Ar,rsbildung, sondern darin,<br />
dass ihre Kinder in ein Alter komnen, worin sie<br />
schon anfangen, auf <strong>eigenen</strong> Füssen zu steherr. Das<br />
sind ein bisschen die Ursachen, die die Rückkehr<br />
am meisten hervorrufen. Eine andere, derzcit sehr<br />
wichti.ge kann sein, dass sie ihm gekündigt haben, das<br />
heisst, dass ihm keine andere Wahl bleibt, a1s zurückzukehren.<br />
Oder wegen Krankheit.<br />
Man müsste unterscheiden zwischen dem, der freiwil-<br />
1ig zurückkehrt und dem, der es tut, weil ihm keine<br />
andere MUglichkeit bleibt, weil sie ihn entlassen<br />
haben, weil er krank ist, oder weil er familiáre<br />
Gründe hat oder solche, die mit irgendeinem r','irtschaftlichen<br />
Gesichtspunkt ztt tun haben, z.B. dass<br />
er seine Wohnung verliert, wenn er nicht zurückkehrt,<br />
weil er sie in den und den Bedingungen verliess,<br />
weil er sie vermietet hat und die Mieter wegziehen<br />
oder weil die Mieter drinbleiben, wenn er nieht zúrückkehrt<br />
und er dann in Zukunft nicht mehr einziehen<br />
kann, das heisst, es gibt vielfHltige Ursachen. Aber<br />
ich glaube, <strong>im</strong> Grunde ist es jetzt entweder, weil<br />
sie dieses Ziel erfüllt haben, wofür si-e enigriert<br />
sind, oder weil sie sich durch Krankheit oder durch<br />
Kündigung und die Arbeitslosigkeit in Aufnahneland<br />
dazu gezwungen sehen.<br />
Unbestreitbar gibt es vie1e, die freiwillig zurückkehren,<br />
weil sie denken, gerade jetzt wird sich die<br />
politische Struktur Spaniens verHndern, sie beabsich-
104<br />
tigen, zurückzukommen, weil sie glauben, Spanien<br />
wáre schon etwas Anderes, es gábe schon eine Demokratie,<br />
dann wHre a1les viel einfacher.<br />
Ich glaube, hier muss man die Emigranten auf einen<br />
wichtigen Punkt aufmerksam machen: man so11 nicht<br />
zr.lrückkehren, weil das <strong>Land</strong> sein politisches System<br />
verBndert hat, denn das reicht nicht aus, damit diese<br />
Person sich in das Wirtschaftsleben in Spanien<br />
eingliedern kann; das heisst: Vcrsicht I Die Leute<br />
so11en nicht zurückkehren, r,uei1 sich die politische<br />
Lage verándert hat. Wahrscheinlich werden sie eine<br />
Uberraschung vorfinden. Die politische \rerHnderung<br />
ist mit der l^¡irtschaftlichen VerHnderung zusammengetroffen,<br />
aber in umgekehrter Richtung, das heisst,<br />
wenn v.,ir politisch vorangekommen sind, sind wir<br />
wirtschaftlich rückwHrts gegangen - Spanien macht<br />
derzeit eine wirtschaftliche Situation durch, in<br />
der es nicht genug Arbeitsplátze gibt Logischerweise<br />
wird der Ernigránt auf mehr Schwierigkeiten<br />
stossen. Erstens, weil er hUhere Ansprüche a1s vor<br />
der Ausreise haben wird und nicht verstehen wird,<br />
wieso er sich jetzt anpassen so11. Zweitens, weil<br />
es tatsHchlich Arbeitslosigkeit gibt und wenn das<br />
so ist, wird man demjenigen Arbeit geben, der gegenüber<br />
dem Unternehmer mehr Einfluss hat oder der<br />
einen schon eingestellten Bekannten hat, der ihn<br />
Bescheid sagt, wenn eine Ste11e frei i,st, und der<br />
Emigrant ist in diesem Sinne isolierter. Machen<br />
wir uns nichts vor, dass die Arbeitsvermittlungsstellen<br />
als solche nicht funktionieren, denn wenq<br />
sie keine Angebote haben, kUnnen >ie keine vergeben.<br />
Und wenn sie Angebote haben, geben sie sie unbestrej.tbar<br />
den Arbeitern, die seit 15 Jahren in Spanien<br />
arbeiten und ihre Arbeit verloren haben, weil<br />
das Unternehm.en zugemacht hat, und dann gibt die Arbeitsvermittlungsstelle<br />
- mit einer meiner Ansicht<br />
nach vollkommen falschen Betrachtungsweise - es eher<br />
einem - wie sie ebenfalls sehr unglücklich sagen<br />
'einhe<strong>im</strong>ischenr Arbeiter als einem zurückgekehrten<br />
Emigranten.<br />
Damit steigen wir vo11<br />
Beschránkungen eure Hi1<br />
in die Frage ein, auf welche<br />
fe oder die THtigkeit des<br />
IEE stUsst.<br />
Ganz k1ar. Es sind enorme BeschrHnkungen, zuerst,<br />
weil es eine grauenhafte Arbeitslosenziffer gibt.<br />
Es gibt keine Arbeit.<br />
Es ist auch wichtig, zu wissen, dass das IEE keinesfalls<br />
Arbeit verschafft. Das IEE kann Information<br />
Orientierung, irgendeine Art von Hilfe in einem sehr<br />
konkreten Fa11 anbieten, aber es vermittelt niemals<br />
Arbeit, obwohl es Nachrichten in der Hinsicht gegeben<br />
hat, die Wirkllchkeit ist nicht so.<br />
Das Institut kann keine Arbeitsvermittlung untei'-<br />
halten, weil die Arbeitsvermittlungsstellen alle<br />
Stellengesuche und -angebote kanalisieren.<br />
Ausserdem gibt das Institut weder Arbeit noch Wohnungen<br />
noch Schulplátze für die Kinder. Ich weiss<br />
nicht, ich habe die Information, die unsere Generaldirektoren<br />
oder Konsulate oder Sozialabteilungen der<br />
Botschaften gegeben haben, nicht vor mir liegen.
105<br />
Aber ich weiss sicher, dass das Institut in keinem<br />
F;ii ái" eerriÁr
106<br />
?<br />
1<br />
handele sich um einen neuen rSklavenhandelr . Es mag<br />
ein neuer Sklavenhandel sein, aber in einem anderen<br />
Sinn, nicht weil die deutsche Regierung der spanischen<br />
Regierung etwas zahlte oder weil dem IEE pro<br />
Emigrant etwas gezahlt würde, was nicht so ist.<br />
Wenn wir vom Prozentsatz der Leute sprechen, die<br />
hier vorbeikomnen, hHngt das mit der Frage zusammen:<br />
wie kann man garantieren, dass eure Informationen<br />
tatsáchlich a11en Spaniern in der BRD zur Verfügung<br />
stehen ?<br />
Wir haben Mitteilungswege, die wirksam sein kUnnen,<br />
das ist die Presse. Es gibt die 'Carta de España',<br />
herausgegeben vom IEE, es gibt die 'Región', eine<br />
Zeitung,die viele Emigranten kaufen, ich glaube,<br />
sie erscheint a1le z,¡íai Tage, mit deren Hilfe man<br />
auch informieren kann, und dann durch all die offizieTlen<br />
Einrichtungen <strong>im</strong> Ausland, die sich urn die<br />
Emigranten kümmern, wie Konsultate, Sozialabteilungetr,<br />
Emigrationspfarreien, Stellenvermittlungen oder<br />
das Arbeitsamt. Z.B. kUnnte man eine Anzeige auf<br />
Spanisch in die Büros der Sozialbetreuer für Spanier<br />
des Caritas-Verbandes hángen, wohin sie gehen, ufl<br />
ihre Probleme zu 1Usen, das wáre ein anderer Weg.<br />
Wir haben keine offiziellen oder ausseroffiziellen<br />
Angaben über die Zatr1_ der tatsHchlich zurückgekehrten<br />
Emigranten. Es wáre interessant, wenn wir irgendwie<br />
erfehren kUnnten, welche Leute zurückkehren und<br />
wohin, und das kUnnte man mithilfe der Abmeldung machen.<br />
Ich weiss nicht, wie man es einrichten kUnnte,<br />
dass eine Kopre dieser Abmeldung an einen best<strong>im</strong>mten<br />
Punkt gelangte . Z .8. bekommen wir dur'ch die Bundes -<br />
anstalt für Arbeit hier Informationen, sie schicken<br />
ein paar Heftchen, worin von der Lage der auslándischen<br />
Arbeitskráfte gesprochen wird, Spanien eingeschlossen.<br />
Man kUnnte das auf dieselbe Art machen,<br />
da sind a1le erfasst, die arbeiten, und man kUnnte<br />
a1le erfassen, die zurückkehren. Obwohl, das ist<br />
klar, <strong>im</strong>mer diejenigen ausgenommen sein werden, die<br />
die Papiere verlangen, weil sie es beschlossen haben,<br />
a1s sie schon in Spanien waren, aber das wird<br />
<strong>im</strong>mer die MinderzahL sein.<br />
Eine andere Form, uil zu wissen, wer sich in Deutschland<br />
abmeldet, ist die Zusammenarbeit mit den spanischen<br />
Konsulaten, die die in Deutschland ansHssigen<br />
Spanier einschreiben und abrnelden. Das kUnnte<br />
áuch éine Form der Zusammenarbeit sein, wobei marr<br />
natür1ich <strong>im</strong>mer mit dem Aussenministerium rechnen<br />
müsste.<br />
Ist das schon angeregt wordcn ?<br />
Diese Angelegenheit war unter den Gedanken des letzten<br />
Direktors, den wir hatten, der Diplonat war.<br />
Aber da sie sie uns alle drei l'Íonate auswechseln,<br />
ist es auch dabei geblieben.<br />
l{enn wir konkret auf das Thema Deutschland eingehen,<br />
gibt es einige spezielle Schwierigkeiten, die mit<br />
Deutschland auftreten, bei der Rückkehr Cer Emigranten<br />
aus Deutschland ?<br />
J&, das grUsste Problem ist die schreiende Ungerechtigkeit<br />
<strong>im</strong> Zusammenhang mit der Arbeitslosenunterstützung,<br />
die das zweiseitige spanisch-deutsche Ab-
- 107 -<br />
?<br />
kommen vorsieht. Für mich ist es nicht gerecht, dass<br />
ein Ernigrant, der in Deutschland bleibt, 1 2 Monate<br />
Unterstützung beziehen kann und al1ein wegen der Tatsache,<br />
nach Spanien zurückzukehren, stehen ihm nur 6<br />
Monate zu und ausserdem nicht dem entsprechend, was<br />
er da an Beitrágen gezahlt hat, sondern entsprechend<br />
75 % des SMI in Spanien. Wir selbst haben uns viele<br />
Male die Frage gestellt, r{Ier das Geld behá1t, ist es<br />
das Arbeitsamt oder das INP. Die Sache ist doch, dass<br />
es nicht gerecht ist, dass man einem Emigranten, der<br />
für rxr Beitrag gezahlt hat, <strong>im</strong> Endeffekt weniger bezah7t.<br />
Deswegen bekommen wir Berge von Protesten,<br />
aber haufenweise.<br />
Um den deutschen Lesern eine genauere Vorstellung zu<br />
geben, kannst du erklHren, was der SMI ist ?<br />
In barer Münze sind es etwa 'l 5.000 Peseten (ca. 375.-<br />
DM derzeit) pro Monat. Der SMI ist der Lohn eines<br />
Hilfsarbeiters , des schlichten einfachen Arbeiters<br />
ohne irgendwelche Fachkenntnisse. Aber es sind nicht<br />
100 % dieses Mindestlohns, es sind 75 % davon.<br />
Anscheinend haben alle Regierungen eine Mindestmenge<br />
festgelegt, unterhalb von der kein Unternehmer seine<br />
Leute bezahTen kann, sei es je nach Arbeitsleistung<br />
oder nach Stunden wie in Deutschland oder nach Wochen<br />
oder nach Monaten wie in Spanien. Der SI{I ist in Spanien<br />
der monatliche Betrag, gest[tzt auf einen Stundenlohn,<br />
in Monate umgesetzt.<br />
Was hat man <strong>im</strong> lnstitut und ausserhalb, in den Ministerien,<br />
unternommen, um aufzuklH,ren, wo diese Dif -<br />
ferenz bleibt, von der wir gesprochen haben ?<br />
Wir haben Versammlungen mit den Direktoren, genauer<br />
gesagt, mit dem letzten, den wir hatten, gemacht,<br />
viele Male haben wir ihm gesa9t, dass wir es nicht<br />
verstünden, er schaffte es auch nie, es zu verstehen,<br />
dann haben wir mit dem Direktor der Generaldirektion<br />
für Bescháftigung <strong>im</strong> Arbeitsministerium gesprochen,<br />
aber diese Fragen sind <strong>im</strong>mer ohne echte LUsung geblieben.<br />
Sie haben uns nie eine Antwort darauf gegeben.<br />
Das ist eine Angelegenheit, die wir wirklich gern<br />
einmal, wenn mUglich mit dem Direktor des Nationalen<br />
Vorsorgeinstitutes, behandeln würden, was das ist,<br />
warum das so ist. Wir si.nd richtiggehend beunruhigt<br />
und besorgt. Bescrgt, weil es einen dicken Nachteil<br />
für den zurückkehrenden Emigranten ausmacht, konkret<br />
aus Deutschland, dem einzigen <strong>Land</strong>, mit dem ein Abkommen<br />
auf dem Gebiet der Arbeitslosenversicherung<br />
besteht.<br />
Abgesehen von diesem verschwundenen Ge1d, gibt es<br />
noch andere Schwierigkeiten speziell bei der Rückkehr<br />
aus Deutschland ?<br />
Was mir wichtig erscheint, weil es ein Problem für<br />
die Leute ist, die in Deutschland arbeiten, ist die<br />
Situation, die sie vorfinden, wenn sie gekündigt oder<br />
in der Uriaubszeit nach Spanien kommen, aber hier<br />
krank werden und die Firma sie entlásst. Normalerweise<br />
teilt sie ihnen mit, sie kann diesen Arbeitsplatz<br />
nicht lHnger freihaiten und sieht sich gezhrungen,<br />
eine andere Person einzustellen, und daher ist er ab<br />
dem soundsovielten entlassen. Das Problem, das sich
- 108 -<br />
dann dem Emigranten stellt, ist nocht so sehr das<br />
Ge1d, denn er wird von der Krankenkasse genau dasselbe<br />
bekommen, sondern, was passiert, wenn die<br />
Krankmeldung abgelaufen ist, wenn sie ihn wieder gesundschreiben,<br />
wenn sie ihn für arbeitsfHhig halten.<br />
Dann kann er keirre Arbeitslosenhilfe/geld in Deutschland<br />
beantragen, weil er sich in Spanien aufhHlt. Da<br />
er nicht genug informiert ist, 1áuft normalerweise<br />
die Frist von einem Monat ab, um es durcii die Vertretung<br />
d.es INP hier zu machen, fal-1-s es die Vertretung<br />
tun wilI, denn oft ist sie nicht bereit dazu. Also<br />
befindet sich dieser Emigrant in einer schlechteren<br />
Lage a1s jeder andere Emigrant, der sich in derselben<br />
Situation in Deutschland aufhált, denn jener da<br />
weiss sicher, dass er in den Augenbl-ick, wo sie ihn<br />
gesundschreiben, znm Arbeitsamt geht und sie ihm da<br />
Unterstützufig geben werden. Ausserdem, wenn er hier<br />
die 75 % vorn SMI bekommt, wird es <strong>im</strong>mer weniger sein<br />
a1s die tausend Mark, die er da beziehen kann. Jedenfa11s<br />
schafft die Firma ein schweres finanzielles<br />
Problem, wenn eine Person krank in Spanien ist und<br />
sie sie entlásst.<br />
Um das denen zv ersparen, die noch in der Bundesrepublik<br />
sind, kUnnt ihr dieses Interview selbst ausnutzen,<br />
um ihnen einige RatschlHge zukommen zú lassen,<br />
welche Dinge sie erledigen müssen, bevor sie<br />
endgültig nach Spanien zurückgehen ?<br />
Sich über die Arbeitsnarktwirklichkeit in Spanien informieren.<br />
Oam<br />
issen, dass sie<br />
nicht leicht Arbeit finden werden. Ich würde al1en E-<br />
migranten raten, sich in einer Urlaubszeit eine Arbeitsstelle<br />
für sofort oder bald darauf zu besorgen,<br />
aber dass sie selbst auf eigene Faust bei einem Unternehmen,<br />
das sie kennen, oder durch ein Familienmitglied<br />
oder einen Freund eine Arbeit suchen. Denn mit<br />
leeren HHnden zurückzukehren ist sehr schmerzhaft.<br />
Das ist eine Frage.<br />
Eine anciere ist das mit der Wohnung, dass sie wissen,<br />
dass man ihnen hier keine Wohnung gibt, bloss weil<br />
sie Emigranten sind. Und wenn man ihnen eine zuteilt,<br />
dauern die Formalitáten, uil es zú erreichen, 1ange.<br />
Und ausserdem ist es auf Basis von Krediten und sie<br />
geben ihnen die Wohnung nicht, ausser wenn es eine<br />
Sozialwohnung ist.<br />
Dann das Schulproble¡n der Kinder, dass sie es 1Usen,<br />
sie solle<br />
lagen über die Klassen,<br />
die die Kinder da schon besucht haben, besorgen,<br />
danit sie es schnell anerkennen lassen oder sogar<br />
den Schulbesuch ihrer-Klnder anerkennen lassen, bevor<br />
sie kommen. Sie müssen die Unterlagen direkt in<br />
der Schule verlangen, und wenn irgendeine übersetzt<br />
werden muss, kUnnen sie es direkt in den Konsulaten<br />
machen lassen und sie da vor dem Kommen beglaubigen<br />
lassen. Sofort nach der Rückkehr sich mit dem Ministeriun<br />
für Erziehung und l{issenschaft oder dessen<br />
Delegation in ihrer Provinz in Verbindung setzen,<br />
un die Anerkennung durchzuführen.
- 109 -<br />
Arbeitsu4!§¡lgg§n: viele Leute kehren zurück, ohne<br />
@eiskarten<br />
der deutschen Sozialversicherung<br />
mitzubringen. Abgesehen davon eine Arbeitsbestátigüng.<br />
Jeder Árbeiter so11te eine ArbeitsbestHtiguñg<br />
ierlangen. I\renn sie vom Unternehmen entlassen<br />
wórdén srnd,-fundamental : die Kündigungsbescheinigung.<br />
Nicht nur, un die Arbeitslosenunterstützurrg<br />
geñesé dem Abkommen zu beziehen, denn,danit gHbg es<br />
feine Probleme, wenn a1le mit dem AV Span 1 in der<br />
Hand kHrnen.<br />
Etwas anderes die polizeiliche Abneldung, und die<br />
Abneldung <strong>im</strong> Konsulat (. . .)<br />
Eine weitere Sache, die ich wichtig finde, ist, dass<br />
<strong>im</strong> auf die Rückkehr folgenden Jahr der zurückgekehrte<br />
Emigrant Anrecht auf-Schulbesuchsbeihilfen für seine<br />
Kináer <strong>im</strong> lbe -<br />
suchsbeihilfen slnd nicht sehr hoch, aber sie sind<br />
eine Hi1fe. Man muss sie in der vorgeschri-ebenen<br />
Frist vom l.Januar zvm 1.Mai <strong>im</strong> entsprechenden Konsulat<br />
beantragen, wenn man vorhat, zurückzukehren,<br />
oder <strong>im</strong> IEE béi áer Rückkehr; dabei ist die Einschreibung<br />
als arbeitsloser Rückkehrer, dlt heisst, die<br />
Einéchreibung a1s Arbeitsloser bei der Nationalen<br />
Stellenvermj-ttlung vorzulegen.<br />
wenn ihr euch dieses garLze Panorama mit den Problemen,<br />
die d,ie Leute bei der Rückkehr haben, und 4"t<br />
Grenzen eurer Hilfe, anseht, wetche Gedanken und Einfa1le<br />
habt ihr dann über das, was in der Betreuung<br />
der Rückkehrer verándert werden muss ?<br />
Zuerst einmal glaube ich, auf der Ebene des IEE<br />
eine grussere zusammenarbeit nit den stellen für wohnungsárgelegenheiten,<br />
ufl wirklich eine echte Hilfe<br />
voránrulreiben, das heisst, nicht nu1' die Antragsunterlagen<br />
erhalten und sie da gestapelt zu ha-ben, sondern<br />
ñirtfich eine viel aktivere Arbeit machen. Das<br />
ist natür1ich schon ein Problem der ganzen Einrichtung<br />
an sich und der gesamten Verwaltung, -aber<br />
man<br />
k6nñte etwas tun, sogár Fristen setzen und von den<br />
zustándigen s-uelien tusungen cder doch zumindest Aktivitát<br />
verl-angen.<br />
Ich würde auch-in irgendeiner weise die Ersparnisse,<br />
die die Emigranten mitgebracht haben, und die Vorschláge,<br />
dié sie bringén, aussch6pfen.und vielleicht<br />
in deñ úerschiedenen éebieten - denn in },{adrid ist<br />
das ein bisschen schwierig, aber in Galizien oder in<br />
Andalusien - alle diese menschlichen und wirtschaftlichen<br />
Elemente ausnützen, um ein Unternehmen auf.zubauen,<br />
das ihnen Arbeit gibt und ihre Arbeit's- und<br />
wirtschaftssituation lust. Mit Kooperativen gibt es<br />
schon einige Erfahrungen<br />
Wie sind gégenwHrtig die konkreten MUglichkeiten,<br />
Kooperativeñ nit den Ersparnissen zurückgekehrter<br />
Fmigranten aufzubauen ?<br />
Es lst a1les rnUglich, was feh1t, ist 0rganisation.<br />
MUglichkeiten zun Aufbau einer Kooperative gibt es<br />
in-a11en Bereichen, denn ich glaube, das Genossenschaftswesen<br />
ist in Spanien auf a1len Ebenen ziemlich<br />
entwickelt, das heisst, von einer Konsumkooperative<br />
bis zu einer Wohnungsbaugenossenschaft, es
- 110<br />
4.3.<br />
?<br />
gibt Produktionskooperativen. Mir scheint, dieser<br />
Typ von Kooperativen kUnnte nicht nur der Ort sein,<br />
wo sie ihre Ersparnisse investieren kUnnten, sondern<br />
ausserdem, wo sie arbeiten kUnnten, sodass sie selbst<br />
die Arbeiter der Kooperative wáren.<br />
Es f ehlt eine Organisat j-on, eine Einrichtung, die<br />
wirklich zusammenfasst und berát . Z.B. eine Gruppe<br />
Emigranten, die ein paar Ersparnisse hat und gemeinsam<br />
eine Art Unternehmen aufbauen wo11en, wer berát<br />
sie ? Wenn es Personen sind, die <strong>im</strong>mer abhángig gearbeitet<br />
haben und sich in einer gemeinschaftlichen<br />
oder genossenschaftlichen Art niederlassen wol1en,<br />
wHre es logisch, dass sie eine Beratung bekámen oder<br />
sogar ein paar Vorbereitungskurse. Das wáre ein<br />
Punkt,den man ma1 auf der Ebene des IEE anschneiden<br />
müsste.<br />
Es gibt Kurse für die Rückkehrer in Orense und in<br />
Vigo. Wofür sind sie gut ?<br />
Diese Kurse sind für die Rückkehrer, die keine Anstellung<br />
haben und voi:wártskommen wo11en. Ihr Vorteil<br />
liegt auf zwei Ebenen: einerseits gibt es ihnen<br />
etwas zu tun, eine Bescháftigung und geringe<br />
Einkünfte für gewisse Zeit, andererseits einen Beruf.<br />
Jetzt ist es aber ein Tisch mit zwei Beinen,<br />
tlenn wenn diese Leute den Kurs abschliessen, bekommen<br />
sie keine Ste11e. Also benutzen viele den Kurs,<br />
um eine Zeit lang Sozialversicherung und gewi_sse<br />
Einnahmen zu haben, aber nicht, weil sie wirklich<br />
vorwHrtskommen wo11en. Obwohl es ihnen sehr gut tut.<br />
A1s man das eini:ichtete, war es wohl,zu einer anderen<br />
Zeit, a1s es Nachfrage nach ArbeitskrHften gab.<br />
Aber jetzt gibt es keine uiid die Kurse werden weiter<br />
durchgeführt, aber die Leute finden keine Stel-<br />
1e, bloss weil sie einen Kurs gemacht haben. Denn<br />
wenn jemand FrHser wird, in der Firma X nehmen sie<br />
lieber einen Fráser mit Erfahrung als einen, der<br />
einen 6-Wochen-Kurs gemacht hat. Ich mUchte niemanden<br />
entmutigeir, aber man muss die RealitHt sehen.<br />
Interview mit einem Militanten der 'Asociación<br />
Nacional de Emigrantes Retornados'<br />
KUnnen Sie uns beschreiben, was Sie persUnlich und<br />
über Ihre Freunde und <strong>Land</strong>sleute wissen, wie diese<br />
vor der Ausreise aus Spanien in die Emigration, genauer<br />
gesagt, in die Bundesrepublik, vorbereitet<br />
worden sind, und worin die Betreuung bestand, d,ie<br />
man ihnen auf der Reise gab ?<br />
Diese Frage kUnnte ich den BehUrden stel1en, die es<br />
übernahmen, die ArbeitsvertrHge abzuschliessen: diese<br />
Leute si-nd überhaupt nicht darauf vorbereitet<br />
worden; denn zuallererst hHtten sie ein paar Unterrichtsstunden<br />
in den Grundlagen der Sprache jenes<br />
<strong>Land</strong>es bekommen müssen, und auch ein paar Stunden<br />
über die Lebensweise: aber sie sagten uns nur, das<br />
Kl<strong>im</strong>a wHre kalt - <strong>im</strong> Winter wáren es 1 5 Grad unter<br />
0 - aber um das Ubrige haben sie sich überhaupt<br />
nicht gekünmert, sie haben uns allerhUchstens gesagt,<br />
wieviel da ein Kilo Fleisch oder ein Dutzend<br />
Eier kosten.
- 111<br />
?<br />
+<br />
Wie verlief die Betreuung auf der Reise selbst ?<br />
Sehr mangelhaft; zuwenig GetrHnke und Lebensmittel,<br />
einige sind von hier bis nach Deutschland gefahren,<br />
ohne mehr als ein belegtes BrUtchen auf der Reise<br />
zu essen, anderen hat man den Zug vom Transport, in<br />
den sie mi-tfuhren, abgehHngt, sodass einer oder ein<br />
paar Wagen ohne Vorankündigung abgehángt blieben;<br />
und dann fanden sie sich, wie sie mit i-hrem GepHck,<br />
Koffern und Kisten über die Bahnsteige und gefáhrlichen<br />
Stellen rannten und dabei ihr Leben auf's<br />
Spiel setztei-r; weil sie sich nicht mit den Leuten<br />
verstHndigen konnten, uffi sie zt fragen, wo sie Anschluss<br />
hátten, wo der Emigrantentransport wáre undsoweiter.<br />
Sie konnten sich nicht ausdrücken und sie<br />
standen da ohne irgendeine Hilfe wie die Zigeuner,<br />
mit dem Rucksack, mit dem Holzkoffer quer über die<br />
Bahnsteige<br />
das war etwas Erschütterndes, das tat<br />
weh.<br />
Vor der Erscheinung der Migrationen haben die Emigrationstheoretiker<br />
sehr darauf bestanden, dass das eine<br />
Gelegenheit sein kUnnte, damit die Leute aus den MittelmeerlHndern<br />
ausgebildet würden und sie in ihre<br />
He<strong>im</strong>at nit einer Ausbildung, die sie für einen Beruf<br />
erhalten hHtten, bereichert zurückkehren würden. Wie<br />
war die Wirklichkeit ? Welche Hindernisse und Schranken<br />
haben sie daran gehindert, eine Berufsausbilclung<br />
in cler BRD zu machen, und wie sind Ihre Erfahrungen<br />
rnit der Anzahl der Personen, die sie erwerben konnten<br />
?<br />
Zuerst geht die Frage von einer falschen Voraussetzung<br />
aus. Denn die Regierungen der Mittelmeerlánder<br />
(konkret die spanische) haben 'bis jetztt in überhaupt<br />
keiner Weise geholfen, damit diese Leute sich<br />
<strong>im</strong> Ausland eine Ausbildung aneignen kUnnten. Und<br />
wenn sie sich auf eigene Faust und unter <strong>eigenen</strong> 0pfern<br />
weitergebildet haben, ist ihnen der in Deutschland<br />
gelernte Beruf oder Titel nach der Rückkehr nach<br />
Spanien nicht anerkannt worden: das erst einmal. Das<br />
Zweite ist, dass einer eine Menge Hindernisse überwinden<br />
muss, ufl eine Ausbildung in Deutschland zu bekommen,<br />
wie zum Beispiel die Gewohnheiten, die Gesetza,<br />
die Sprache usw., und vor a11em muss einer eine<br />
Bildungsgrundlage haben; ich mUchte damit sagen , er<br />
müsste eine Bildung in der Muttersprache haben, die<br />
ihm a1s Startblock Cient, und das ist bei einem Emigranten<br />
sehr schwierig.<br />
Bei der Anwerbung der auslándischen Arbeitskraft<br />
wurde nicht an die geistigen Fáhigkeiten j edes Einzelnen<br />
gedacht, sondern daran, dass sie gesund und<br />
kráftig wHren, ufl die Arbeiten (schmutzig und hart)<br />
zu machen, die die Einhe<strong>im</strong>ischen nicht machen wollten.<br />
Kennen Sie konkrete Situationen oder Einrichtungen<br />
der beruflichen Weiterbildung, wie sie funktionieren<br />
und wie sie sich gegenüber der Berufsbildung der spanischen<br />
Emigranten verhalten haben ?<br />
Abgesehen von den rein staatlichen war eine der wichtigsten<br />
das Jugendsozialwerk, das sich mit der beschleunigten<br />
Berufsausbildung der Spanier und der
- 112<br />
?<br />
?<br />
?<br />
Auslánder allgemein beschHftigte. Aber das war auch<br />
ein Mythos: sámtliche Kosten für diese 'Kurser bezahlte<br />
das deutsche Arbeitsninisterium (ArbeitsfUrderungsfond)<br />
, wobei 'fast a1le Kurse vo11 berechnet<br />
wurden', obwohl sie in Wirklichkeit sofort aufhUrten,<br />
daran teilzunehmen: die Ausbildung, die sie da bekamen,<br />
war sehr mangelhaft, und den Satz derjenigen,<br />
die überhaupt keinen Abschluss erreichten, kann man<br />
sehr hoch schátzen. Einschreiben taten sich viele,<br />
aber wie ich vorher gesagt habe, blieben sie bald<br />
weg, weil sie dem Unterricht nicht folgen konnten<br />
oder es ihnen sehr schwer fiel, und diejenigen, die<br />
mit einer angemessenen Ausbildung hervorgingen, w&-<br />
ren sehr wenige.<br />
Wer die Kurse abgeschlossen hatte, bekam den Nachwei-s<br />
über die Beschleunigte Berufsbildung, den die<br />
Firmen anerkannten und ihnen natür1ich weitere Anreize<br />
gaben. Von ihnen machten fast alle die entsprechenden<br />
Kurse in den Berufsbildungsschulen weiter,<br />
bis sie den offizie1-len Titel erhielten, mit<br />
der Praxis abgestinmt, aber ich habe schon gesagt,<br />
diese überschritten nicht die 5 eo, was zu wenig ist.<br />
5 eo von a11en Spaniern, die es in Deutschland gab,<br />
oder von den Spaniern, die sich einschrieben ?<br />
Von a1len Spaniern, die teilnahmen, denn einschreiben<br />
taten sich vie1e. Von denen, die am Kurs teilnahmen,<br />
schlossen ZS - 30 % ab und erreichten etwa<br />
5 eo einen beruf lichen Titel.<br />
Welche Voraussetzungen musste man erfü11en, um sich<br />
einschreiben zu kUnnen ?<br />
Bei der Einschreibung gab es praktisch keine Hindernisse;<br />
oft gab es Probleme mit den Zeiten, die<br />
Schichten, die sie hatten, paSSten nicht mit den Unterrichtszeiten<br />
zusammen, aber das bedeutete kein<br />
grosses Hindernis, da die Angestellten des Jugendsozialwerks<br />
und die Sozialbetreuer sich tiarum kümmerten,<br />
das mit den Firmen zu lUsen, und da es kostenlos<br />
war, hatte auch der Ar"beiter Interesse daran,<br />
es mit den zustHndigen Meistern zu regeln.<br />
Dauerten diese Kurse 5 Monate oder waren sie, um<br />
einen ganzen Beruf zu erlernen ?<br />
Es war eine beschleunigte Ausbildung, die 3 Monate<br />
dauerte; aber diese 5 Monate konnte man um weitere<br />
5 Monate verlángern und auf eine Berufsschule, wenn<br />
der fragliche Schüler die notwendigen Voraussetzungen<br />
erfüllte; aber das h¡aren nicht mehr a1s 1 ,5 % oder<br />
so, schon mit einer entsprechenden beruflichen Kategorie.<br />
In diesem Zusammenhang ste1lt sich die Frage, ob<br />
der Aufenthalt in Deutschland noch zu irgendetwas<br />
Anderem gut war, als ein bisschen zu sparen ? Hat<br />
man etwas wirklich Fruchtbares bei der P.ückkehr<br />
mitbringen kUnnen ?<br />
Trotz allem kann man von vielen positiven Aspekten<br />
sprechen, nicht gerade <strong>im</strong> Finanziellen, denn ein<br />
Spanier, der da 3,415 oder 6 Kinder hatte die<br />
Lebenshaltungskosten waren auch ziemlich hoch und<br />
in Tetzter Zeit war es fast unmUglich, etwas zu<br />
sparen. Aber es hat eine Anreicherung mit Denkweise,<br />
mit Gewohnheiten, mit Einteilung, mit Pünkt-
- 113<br />
?<br />
lichkeit bei den Dingen geschaffen, die uns ohne<br />
Zweifel viel genützt hHtte, wenn wir <strong>im</strong> Herkunftsland<br />
andere, ernsthaftere Perspektiven gefunden hetten.<br />
Diese Leute haben ein Verantwortungsbewusstsein<br />
<strong>im</strong> tHglichen Leben und bei der Arbeit erworben, das<br />
für uns in a1len Gesichtspunkten sehr hilfreich gehresen<br />
wHre, denn der Deutsche - trot z aller seinér<br />
Fehler wie jedes menschliche Wesen - ist meiner Ansicht<br />
nach ziemlich ernsthaft und erfü11t seine<br />
Pflicht genau; aber nach unserer Rückkehr hat man<br />
uns vUl1ig <strong>im</strong> Stich gelassen; sowohl in Bezug auf<br />
Rechte a1s auch auf Pflichten und man muss iñ die<br />
herrschende Spitzbüberei und Untátigkeit eintreten.<br />
Also beziehen Sie sich mehr auf die Denkweise, auf<br />
die MentalitHtsverHnderung ?<br />
Die VerHnderung der Mentalitát ist ziemlich positiv,<br />
aber das wird sich mit der Zeit verlieren, hier kommt<br />
es zu einer Art von 'Anarchie' , wo die sieben l{orte<br />
von Dante am Eingang stehen: "Die ihr ei-ntretet,<br />
lasst eure Hoffnung fahren." Wenn Sie an der Ampel<br />
anhalten, weil sie rot ist, wird jenand, der gewOhnt<br />
ist, durchzufahren, wenn sie zwei Farben oder rot<br />
zeigt, Sie anschnauzen oder gar hinten auffahren;<br />
wenn Sie ein auslHndisches Kennzeichen haben, kUnnen<br />
sie sich schon von der versicherungsprHmie verabschieden.<br />
Von dieser l.{entalitHtsverHnderung abgesehen, kann<br />
lal sagen, dass viele Emigranten irgendeine Fertigkeit<br />
erlernt haben, die jetzt der spanischen Indul<br />
strie zugutekommen kUnnte ?<br />
Ja, sie kUnnten nlltzen und zwar sehr vie1, aber ich<br />
sagte Ihnen ja schon, man achtet nicht darauf, man<br />
benachteiligt sie sogar gegenüber den anderen. Es<br />
tritt die widersprüchliche Situation auf, dass viele<br />
Leute, die vom Feld kamen, sich schnell eingefügt<br />
haben. Bei sowas passen sich die Spanier bald añ und<br />
gliedern sich in das industrielle Leben ein. Natürlich<br />
haben die Sozialbetreuer, die sich die Mühe machen<br />
wo11ten, mit diesen Leuten viel Arbeit gehabt,<br />
weil einige psychologisch rammdUsig wurden, sie fingen<br />
genauso an wie <strong>im</strong> Filn tModerne Zeiten'. Wenn<br />
sie mit einem sprachen, wusste man, dass sie dabei<br />
an die Arbeit dachten. K1ar, hrenn man sie schnell<br />
anpasste, sie an ein Fliessband steckte, r,\raren die -<br />
se Leute schliesslich die ersten 3 r4,6 Monate und<br />
bis zu einem Jahr fix und fertig. Aber wenn Sie sich<br />
ein bisschen um sie kümmerten (=er spricht hier aus<br />
seiner Erfahrung a1s Sozialbetreuer) und Kontakt zum<br />
zus-tándigen Arzt aufnahmen und ihn über die Symptome<br />
aufklH.ren konnten, dass es für diesen I.dann vielleicht<br />
ratsam wHre, vier Wochen zur Erholung krankgeschrieben<br />
zu werden, bis er wieder neue fráft geséhUpft<br />
hHtte; und tatsHchlich, nach einem Jahr war er eine<br />
Person, die in Qualitát und Quantitát genau wie ihr<br />
deutscher Arbeitskollege nebenan produZiert. Darin<br />
liegt etwas sehr Positives. Aber dann kamen sie hierher<br />
und es gibt keine A::beit für diese Leute und es<br />
wird ihnen keine der Arbeiten anerkannt, die sie<br />
dort ausgeführt haben, und schliesslich ist der Mann<br />
genausoweit wie bei seiner Ausreise.
114<br />
?<br />
Das veranlasst uns, Ihnen die Frage zu stellen' ob<br />
diese Leute , ,r"." ái" zurückkehren<br />
' es geplant tnachen,<br />
wenn sie-iánon einen ÁrbertspTatz haben, oder<br />
spontan ocler gezwungenermassen' ohñe einen Arbeitspiat<br />
z zü haben ?<br />
In einercponiur,"n Art kommen sehr wenig' Ich glaube,<br />
die, die tpo"tt"-""¿ ohne es zu überlegen' kommen,<br />
sind i "i.ñi""i;"í<br />
eo ' und fast a1le von ihnen'<br />
etwa B0 bis 90 eo, sind Leute ohne familiHre Bindun-<br />
;;;; i;';-árrá sin¿ ledig ' Die haben dann ein paar<br />
Ersparnrsse, fruU",' acht- , oder flhtfzehntausend<br />
Mark und ,rg"t,-iW" gehi mich 'éf"t- das a11es an" ''r Sie<br />
z iehen hier ,.rro,, áie"schrauben dL ¡ ma1- sehen<br />
' ob<br />
wir ihn raustáir"", weil die Arbeitsnarktlage<br />
schlecht", ,irál-""4 dann verlangen sie-auch da mehr<br />
Produktion von ihm, bessere Qualitet andere Arbeltsnormen,<br />
ái"'^i" oáutschrind <strong>im</strong> amerikanischen "i9<br />
s;ii";;;;;;;al-r"iá"". Die verheirateten überlesen<br />
es sich sehr, sehr gut' Bgi den Verheirateten kommen<br />
nur welche i'"g"i-r'untr'eit oder diejenigen''*1"<br />
vom Wohnungsrninirf"'iun aui eine Wohnung zugeteilt<br />
bekommen hrb";';-;;á^áá"" diohen die BehÚrden, die<br />
so ein biss.r,"i-t ,iá"rsinnig sind, ihnen <strong>im</strong>mer: "Wenn<br />
sie die woirnui[ ;i;hi-uá' iEit"" nehmen. wir sie rhnen<br />
'<br />
ab." Und k1ar, die Perso" ftát úi"rleicht drei- oder<br />
vier- oder ruirrl-áa"i- i"crri- oder achttausend Mark<br />
für die MUbei-und die Einrichtung ausgegeben' (das<br />
waren praktiicft alle ihre Ersparñisse) und wie er<br />
sieht, dast ;á; ti" ihm abnehmen wird' kommt er znrück<br />
und sagt: "A1so gut, ich verliere meine Arbeit'<br />
aber was ich wi11, ist, meine Wohnung -béhalten ''rDas<br />
ist eine der Vorsorgemassnahmen' di" dl" Regierung<br />
treffen müsste, erstens g"gé"uUé' {9n !evisen' die<br />
dieser Anigránt e j'nbri"gl ,"und zweltgn.s gggenüber<br />
dresem mUgli.rr",'áii"'i¡áitslosen Rückkehrer' Damit<br />
steigen ;;;-;;ii in die problematik des Emigranten<br />
ein, der titf'-'"' Rückkehr gezwungen sieht' ufl<br />
seine Wohnung nicht nacñdem er Jahre<br />
ausserhalb ,Eirr", <strong>Land</strong>es "-r '"i1iereñ' verbracht hat '<br />
und eine<br />
Ruine für rilfr'-""a-ei" .,c''záitig eine..B:lastung -füI<br />
die Nation vorfindet' Je ipátel er rückkehrt' desto<br />
schwierig", i,iiá ihm die lviederelngliederung bei<br />
der Rückkehr fá1f"" (sofern die Soiialpolitik in<br />
Spanien sich ,,i,.t,t viel ,áiar¿"rt hat); er war in<br />
die Gesellschaft, wo er tá'i"f" Jahre mit mehr oder<br />
weniger sequárnrióntei'ten gelebt lut I llt"griert '<br />
und wird sich in seinem <strong>Land</strong> ausgeschlossen<br />
vorkommen.<br />
"Ig"n",<br />
tr{as sind dann die Sc}rwierigkeiten', uYI die er nach<br />
á;; Rückkehi stUsst, und welche Schritte muss er<br />
erledigen ?<br />
Das ist es gerade ' Hier wird er prakti'sch des inf or -<br />
miert. Es iit nicht so, dass er -keine Inf ormation<br />
hátte , ,orr¿áir,--ei--rird' f ;h1inf ormiert . wenn er s ich<br />
an die offirlátten ginrichtungen' 4i" ihn zu b^?:'-<br />
ten und zu informieren hátten' wendet' sagen sle<br />
ihn nur, ,,wii^riii"" nichts. wi, führen Vorschrif -<br />
ten aus. Wir wissen von nichts'"<br />
KUnnten Sie uns-ein konkretes Beispiel geben'^we1-<br />
che Schritte -{ie áurchfuhren mussten und wie Sie<br />
behandelt worden sind ?
- 115<br />
Ein konkretes Beispiel habe ich in meiner Frau. Sie<br />
ist aus Gesundheitsgründen vor drei Jahren zurückgekehrt,<br />
nachdem sie 12 Jahre in der BRD gearbeitet<br />
hatte. Sie erscheint <strong>im</strong> Vorsorgeinstitut (=Sozialversicherung)<br />
mit al1en Papieren in Ordnung und nach<br />
vielen Fragen gelangt sie an den Schalter für Vertráge<br />
und Arbeitslosenunterstützung und sagt: "Sehen<br />
Si-e, ich habe hier eine Fotokopie von dem, \.\ras <strong>im</strong><br />
StaatsaÍzeiger Nr. X bestinnt ist. Nach dem Gesetz<br />
stehen mir 6 Monate zu, sagen Sie mir bitte, r^ras ich<br />
tun muss." Und da sagen sie ihr: "Nein, Si-e haben in<br />
Deutschland schon fünfeinhalb l,lonate bezogen, daher<br />
steht lhnen nicht mehr als ein halber Monat zlt.tl<br />
"Sehen Sie ma1, das ist eine Sache, die Sie gemacht<br />
haben." "A1so davon wissen wir nichts." Und áie Angestellten<br />
fragen sich untereinander: "Weisst du was<br />
davon ?" "Nein." "KUnnten Sie uns das Blatt lassen,<br />
damit wir eine Fotokopie machen ?,, "Ja natür1ich,<br />
machen Sie sie." "Gut, wir werden Ihnen Bescheid geben.<br />
Und Sie kUnnen jetzt die 5.000 Peseten mitneñmen,<br />
auf die Sie unseres lVissens Anspruch haben."<br />
"Nein, ich will nicht die 5.000, ich will das von<br />
Ihnen bezah1-t bekommen, was mir gesetzlich zusteht.','<br />
worauf sie antworteten, sie würden sie benachrichtigen<br />
- bis heute. Sie musste die 5.000 annehmen und<br />
dann einen neuen Antrag in der Provinzdelegation des<br />
Emigr:ationsinstitutes und den Arbeitsamt stellen und<br />
dabei nachweisen, dass sie 12 Jahre in Deutschland<br />
gearbeitet hat. Nein, sie sagten ihr: "Wir werden Ihnen<br />
schon antwortenr" und bis heute Spáter, a1s<br />
ich kam, wollten sie mit mir dasselbe machen. Aber<br />
ich habe nnich an die hUchste Autoritát <strong>im</strong> Staat (=<br />
den KUnig) gewendet und darauf antwortete nir durch<br />
die Presidencia de Gobierno (=etwa Kanzleramt) das<br />
Arbeitsministerium und die zustándigen Stellen: "Bezugnehmend<br />
auf Ihr an Seine Majestát den KUnig gerichtetes<br />
Schreiben vom soundsovielten, teilen wir<br />
Ihnen mit, dass Sie sich an wenden müssen., Sie<br />
fingen &n, die Angelegenheit auf den Weg zu leiten,<br />
über den sie vorher hátten informieren müssen. Aber<br />
zu mir sagten sie: "Nei_n, nein, es ist abgelaufen.<br />
Sie haben die 6 Monate ausgeschUpft, die <strong>im</strong> Vertrag<br />
mit Deutschland festgelegt sind. " "Aber es gi-bt jeÍzt<br />
eine andere Best<strong>im</strong>mung." "Wir haben kein Geld :"<br />
Nachdem ich von Pontius zu Pilatius gelaufen war,<br />
hatte ich offiziel-l ein Anrecht: i-ch ste11e den Antrag<br />
für meine Frau, rechtzeitig, aber sie antworten<br />
mir negativ: "Er ist nach Ablauf der Frist gestellt:"<br />
Noch mehr, sie sagen: "Entsprechend dem Schreiben<br />
vom . . ." und es gibt kein solches Schreiben. trtiir<br />
sind Auslánder in Deutschland und AuslHnder in unserem<br />
<strong>eigenen</strong> <strong>Land</strong> nach der Rückkehr, denn diese schmutzigen<br />
Spiele machen sie mit uns da auch bei der Aufenthaltserlaubnis,<br />
und das ist sehr schl<strong>im</strong>m, aber<br />
sagen Sie ma1, was das in unserem <strong>eigenen</strong> <strong>Land</strong> bedeutet.<br />
Denn wenn Sie - zum Beispiel - krankgeschrieben<br />
waren oder übereilt ausreisen mussten odei einen<br />
Zeitraum lang die Sozialversicherung nicht bezahlt<br />
haben, weil Sie ausreisen mussten, weil die Familie<br />
in Spanien krank war, ist die Frist für die Verlángerung<br />
der Erlaubnis bei der Rückkehr abgelaufen.
- 116<br />
Und dann fragen sie Sie: "Wo waren Sie in der Zeit ?"<br />
"Ich war in Spanien, weil meine Familie usw. usw. . . rr<br />
Aber schon habe ich eine Aufstellung neben meiner Akte,<br />
eine Bemerkung. "Wir wollen nicht ..." und sie<br />
verweigern Ihnen die Aufenthaltserlaubnis und nach<br />
langem Hin und Her sagen sie: "Gut, wir geben Ihnen<br />
jetzt einen l4onat, und dann werden wir mal sehen."<br />
Wenn Sie <strong>im</strong> nHchsten Monat wiederkommen, geben Sie<br />
Ihnen noch einen Monat. l-lnd wenn Sie <strong>im</strong> darauffolgenden<br />
nochmal kommen, geben sie Ihnen wieder einen Monat<br />
und kassieren die zwanzig Mark, die einem ganzen<br />
Jahr entsprechen. Das garze ist eine Erpressung und<br />
eine Odyssee. Aber da sind wir Auslánder. Es ist viel<br />
schl<strong>im</strong>mer, dass man uns als Spanier in unserem <strong>eigenen</strong><br />
<strong>Land</strong> mit sowas betrügen wi11. Doch es ist noch<br />
viel trauriger, wenn Sie irgendwohingehen, uil etwas<br />
anzumahnen, oder eine Erklárung zu verlangen und man<br />
fragt Sie, etwas seltsam berührt: "Und wer hat das<br />
gesagt, das ist unmUglich ?: KUnnen Sie das schriftlich<br />
belegen 7" "Wenn Sie mir nichts Schriftliches<br />
geschickt haben, womit ich beweisen kann, dass Sie<br />
es mir ablehnen, und warum ..." Denn wenn in Deutschland<br />
die Frist von der Aufenthaltserlaubnis ablief,<br />
schicken sie einem <strong>im</strong>mer noch eine Karte von der<br />
Auslánderpo1LzeL, di-e sagt: "Seien Sie bitte so<br />
freundlich, mit Ihrer Aufenthaltserlaubnis und Ihrem<br />
Pass hier vorzusprechen." Hier schreiben sie nicht<br />
einmal, und sagen weder, wenn sie es ablehnen, noch<br />
warum, und fertig. Aber sie sagen es Ihnen münd1ich,<br />
damit Sie still sind, und spHter, wenq sie es schriftlich<br />
beantragen, sagen sie: "Nein, das ist gelogen.<br />
Beweisen Sie nir mit Unterlagen . . . " Sie haben <strong>im</strong>mer<br />
recht. Es ist wie David und Goliath, denn wenn man<br />
anstHndig an die Sache rangeht, auch wenn man ann<strong>im</strong>mt<br />
dass der B.etroffene eine NachlHssigkeit begangen hat,<br />
wird er doch nicht beabsichtigt haben, keine Leistungen<br />
mehr zu beziehen ?: Es ist ja auch kein Vergehen :<br />
Also so11te man es ihm zahlen I Oder will man ihn etwa<br />
bestrafen ?<br />
Gibt es, abgesehen von dieser Arbeitslosenunterstützung,<br />
andere Probleme in anderen Bereichen und Gebieten,<br />
mit denen der Rückkehrer hier zu kHmpfen hat ?<br />
Das ist ein grosses Durcheinander. Denn wHhrend wir<br />
von keiner Sozialversicherung versorgt werden, gibt<br />
es viele Leute, die schon in Deutschland oder der<br />
Schweiz oder irgendeinem Cieser Lánder in árztlicher<br />
Behandlung waren und hergekommen sind, weil ihnen<br />
das Kl<strong>im</strong>a nicht guttat; und eine von diesen Frauen<br />
sagte auf der Letzten Versammlung: "A1so, was so11<br />
ich machen ? Ich bin seit 5 oder 4ltlonaten bei einem<br />
Facharzt in Behandlung und muss die Medikamente<br />
selbst bezahlen, weil sie mir in der Sozialversicherung<br />
gesagt haben, ich hHtte keinen Anspruch." Hier<br />
ist es ni-cht wie in Deutschland, Sie gehen zu einem<br />
praktischen Arzt oder einem Facharzt, es sind 40<br />
oder 50 Kranke da, die er in 1 oder 2 Stunden besucht,<br />
es gibt viele Klassen von Fachárzten. Die guten<br />
Fachárzte sind für Leute da, die Geld haben.<br />
Wenn j emand 1 0.000 oder 1 2.000 Mark mitgebracht hat,<br />
schluckt das der Facharzt in drei oder vier Monaten.<br />
Sehr viele Schwierigkeiten. Beispielsweise verabschie-
- 117<br />
deten sie ein paar Gesetze, wodurch wir teilweise<br />
von den EinfuhrzUllen ausgenommen wurden, bei den<br />
Einrichtungsgegenstánden, <strong>im</strong> Haushalt; und bein<br />
Fahrzeug machten sie einen Nachlass pro Jahr des Gebrauchs,<br />
aber dieser Nachlass ist normal für a11e,<br />
nicht nur für die Emigranten, ausser für die be<strong>im</strong><br />
Staat Bescháftigten, die überhaupt nichts bezahlen.<br />
Aber der Witz vorr dern, was sie da mit dem Abzug von<br />
der Luxussteuer für das Fahrzeug machen, ist: wenn<br />
Sie a1le FormalitHten erledigt haben, <strong>im</strong> Handelsministerium,<br />
<strong>im</strong> Industrieministerium, a11es erledigt<br />
wie es sein so11te, dann reichen Sie es be<strong>im</strong> Zoll<br />
ein. Aber be<strong>im</strong> ZoIL empfangen sie Sie nicht, es muss<br />
ein Agent sein von diesem Trust, den sie gebildet<br />
haben, damit ihnen niemand entwischt. Sie sagen sich:<br />
"'Was wir am einen Ende verloren haben, das werden<br />
wir am anderen doppelt kassieren." Der Herr sitzt in<br />
einer Cafeteria, und Sie gehen hin, es ist genauso<br />
wie zúT Zeit des Sklavenhandels, und Sie müssen abwarten,<br />
bis Sie an die Reihe kommen, und hoffen,<br />
dass der Herr nicht árgerlich ist, denn sonst 1ásst<br />
er sie am náchsten Tag wiederkommen, wie nir das ergangen<br />
ist. Ich bin, ich weiss nicht, mindestens<br />
1 0 oder 1Z mal mit a11en Papieren hingegangen.<br />
Die trfiedereingliederung in die neue Umgebung ist<br />
noch ein anderes Problem, denn inzwischen sind ihm<br />
alle Nachbarn unbekannt, dj-e sich durch Ihre Anwesenheit<br />
gestUrt füh1en und Sie fast wie ein tr{esen<br />
von einem anderen Stern aufnehmen, wie jemand, der<br />
herkommt, ufl zu stUren, der aus eí'nem anderen <strong>Land</strong><br />
hierherkommt, wo er es sich gutgehen 1iess, wáhrend<br />
sie hier die Stirn geboten haben. Es gibt sehr wenig<br />
Spanier, die wissen, dass wir die zweite Einnahmequelle<br />
der Volkswirtschaft gewesen sind und manchma1<br />
sogar die erste, vor den Touri-sten. Jedoch als<br />
die Vereinigung der Sparkassen gegründet wurde, die<br />
gerade mit dem ZieT gebildet wurde, ArbeitspT1tze<br />
und Unternehmen mit Blick auf die Rückkehr der Enigranten<br />
zu schaffen, und zwar mit den Einkünften<br />
aus ihren Devisen, hat man dieses Geld in andere<br />
Dinge gesteckt, die nichts mit den Arbeitsplá.tzen<br />
für die Emigranten zu tun haben, man hat der Industrie<br />
Kredj-te gegeben, um den Spaniern Arbeit und<br />
lVohl stand zu ver schaf f en, die s ich nicht zur Emigra -<br />
tion gezwungen sahen. l{an hat beispielsweise zur Unterstützung<br />
der amerikanischen It'lultinationalen investiert,<br />
die uns die <strong>Land</strong>wirtschaft ruinieren, wei-1<br />
sie sich vom Ei bis zum Huhn und vom Iluhn bis zum<br />
l,lanager a11es mitbringen<br />
Wáhrend wir Emigranten<br />
ins Ausland gehen müssen, um zv sehen, ob sie uns<br />
ein Almosen geben, und wenn wir zurückkehren, behandelt<br />
man uns wie Marsmenschen.<br />
Gehen Sie nicht zu einer offiziellen Ste11e und bitten<br />
Sie, dass sie Ihnen aus Barmherzigkeit ein paar<br />
Ratschláge geben; sie behandeln Sie mit llerrschsucht<br />
und Geringschátzúng, si-e sagen Ihnen sofort:<br />
"Davon wissen wir nichts. !Vir bekommen Anweisungen.<br />
Gehen Sie zu einem Anwalt." Klar, die Anwá1te kassieren<br />
wie Revolverhelden und ziehen die Sache in<br />
die LHnge. Wenn Sie in Ihre HHnde fa1len, Sie Armer<br />
:" Sozialbetreuer taucht kein einziger auf.
- 118<br />
Selbst <strong>im</strong> GefHngnis von Carabanchel gibt es, ich<br />
weiss nicht, 5 oder 4 soziarbetreuer-und 1.900 Háftlinge,<br />
vor einem Jahr.<br />
Man kann nicht von einer best<strong>im</strong>mten sache reden. Das<br />
ist etwas, ufl ein Buch mit nehreren BHnden zu schreiben.<br />
sie kunnen mich nicht fragen: "Antworten sie mir<br />
auf die Frage.'j wenn diese Fra§e einen Rosenkranz von<br />
Problemen mit sich zieht, die sich jede <strong>im</strong>mer weiter<br />
verzweigt. sie kunnen mit einer Frage ein ganzes Buch<br />
schreiben. Das kommt darauf otr, wie man es macht.<br />
fvenn rnan j etzt gir-" umfrage <strong>im</strong> spanischen stil macht,<br />
ist es sehr einfach, denn-sie stéllen die Frage und<br />
formulieren die Antwort. Dann ist a11es prechlig, das<br />
hier ist das beste <strong>Land</strong> der welt, es ist ein paiádies.<br />
llagen Sie die, die es durchmachen müssen, und fragen<br />
Sie jene, die am Eingang des IEE mit Tránen in den<br />
Augen stehen; ein llann, 2 m gross, der nichts zu essen<br />
hat; sie fragen sich, ob man ihm die Türe<br />
schliesst, wHhrend die Angestellten weiter lachen<br />
und sich lustig machen: "Íst er endlich weg ?,, Es<br />
geht darum, ihn loszuwerden und weiterhin áuf Kosten<br />
dieser Leute zu 1eben, die nichts für ihre Lage kUnnen.<br />
rn diesen Monaten ist in Madrid die Nationale vereinigung<br />
zurückgekehrter Emigranten gegründet worden,<br />
und diese Vereinigung hat einen foidérungskatalog<br />
ausgearbeitet, den wir <strong>im</strong> Anschluss an dieses rnlerview<br />
wiedergeben. Ich wo11te Sie fragen, ob Sie uns<br />
abgesehen davon noch einige Dinge, die verlangt werden,<br />
oder allgemeine Bemeikungeñ zur Rückkehr angeben<br />
wollen ?<br />
Es ist eine Nationale Vereinigung zurückgekehrter<br />
Emigranten gebildet worden, eé iét die gésamte Sat-<br />
,yrg geschrieben worden, den Cortes (=pártament) ist<br />
ein Gesetzentwurf eingereicht worden, damit er gründlich<br />
behandelt wird, und dieser Gesetzentwurf músste<br />
schon 1ángst beraten worden sein I Aber dieses Sechelchen<br />
mit der Verfassung hat es ziemlich verzUgert.<br />
Es Slbt viel zu tun, und man hat angefangen,<br />
indem man die Lage untersucht, die ANER léga1 éinschreibt<br />
(=ins Vereinsregister), sich an dIe zustá.ndigen<br />
Stellen in der Verwaltung wendet und ihre Unterstützung<br />
verlangt, da sie sich anscheinend sehr<br />
interessiert gezergt hatten: besonders die politischen<br />
Parteien der Linken kümmern sich seit geraumer<br />
Zeit um uns. Immer erhebt sich irgendwo elne<br />
St<strong>im</strong>me: "Ma1 sehn, was mit den Emigrañten passiert,<br />
und sie so11en Wahlrecht haben : " Áber sie^ haben sooft wiederholt, dass ich zuviel davon bekam. Ich"é<br />
sagte: "Aber mehr a1s das Recht zu w[hlen haben wir<br />
nicht ?" Si_e wissen schon, die Tiere, besonders die<br />
Es91, pflegt man zum Lastentragen zu nehmen. Dann<br />
sollten wir Lastesel einer Ricñtung, einer partei,<br />
einiger Politiker sein: ich und eiñ paar and,ere wáren<br />
damit nicht einverstanden. Geradé darum gab man<br />
der sache einen unpolitischen charakter. I{ir"verlangen<br />
Sachen und ma1 sehen, ob wir es nach und nach<br />
erreichen, d"t übrigen spaniern gleichgestellt zt)<br />
werden. Denn diese Regierung, dié jetz[ an der Macht<br />
ist, hat andere Bestrebungeñ, und Zwar, uns mit der<br />
EuropHischen Gemeinschaft auf eine stufe zu ste11en.
- 119<br />
Aber ich glaube, wir haben einen langen l{eg vor uns,<br />
bis wir uns untereinander auf eine Stufe stellen<br />
kUnnen. Es ist beklagenswert, aber es ist so. Also<br />
werden wir sehen, ob wir uns allmHhlich an die Rechte<br />
angleichen, die die übrigen natürlichen Personen<br />
in der EuropHischen Gemeinschaft haben. Wieviele<br />
Lichtjahre ist das noch entfernt ? Also ich weiss es<br />
nicht, ich kann es nicht sagen.<br />
Unsere Rechte so11en denen der übrigen Spanier entsprechen,<br />
denn es ist traurig, sich vorzustellen,<br />
dass Sie nach 20 oder mehr Jahren <strong>im</strong> Ausland in Ihre<br />
He<strong>im</strong>at zurückkehren und erst einmal kein Recht darauf<br />
haben, dass sie Sie mit einem Arbeitsplatz oder einer<br />
Arbeitslosenunterstützung wieder in die Gesel1-<br />
schaft eingliedern und dann, wenn Sie ins Rentenalter<br />
kommen, haben Sie auch auf nichts Anspruch. trVenn<br />
Sie <strong>im</strong> Ausland jahrelang einen Beruf ausgeübt haben<br />
(der Ihnen da <strong>im</strong>mer und in jeder Situation anerkannt<br />
worden ist) und Sie kehren hierher zurück und stellen<br />
sich in der entsprechenden Arbeitsvermittlungsstelle<br />
vor, wird Ihnen nichts davon, was Sie in den Papieren<br />
haben, anerkannt; sowohl für die Berufsklasse als<br />
auch für die Berechnung der kleinen Unterstützung,<br />
die sie Ihnen geben (für den Zeitraum eines Jahres),<br />
betrachten sie Sie a1s Hilfsarbeiter 'interprofesiona1'<br />
(= interprofesional heisst: <strong>im</strong> fl aller Berufe;<br />
Salario Mín<strong>im</strong>o Interprofesional = l4indestlohn, der<br />
offi ziell in keinem Beruf unterschritten werden darf)<br />
l{ir sind Hilfsarbeiter dieser Hilfsarbeiter, denn<br />
sie zahlen uns 75 % dieses Mindestlohnes rinterprofesional'.<br />
Was wir wollen, ist nur, dass sie uns als<br />
Spanier anerkennen, nicht,dass eine politische Partei<br />
sagt: "Auch ..." wie uns die Deutschen sagten:<br />
"Die Auslánder sind auch Menschen ." Das reicht nicht,<br />
denn wenn sie <strong>im</strong> Ausland zu uns sagten: "Die Auslánder<br />
sind auch l.4enschen. ", bezahlten sie uns entsprechend<br />
dem, was wir verdient hatten, und erkannten<br />
uns in diesem Sinn an. Anscheinend achteten sie von<br />
der Regierung von oben her darauf, dass das erfü1lt<br />
wurde. Aber hier bemühen sie sich darum, dass es<br />
nicht eingehalten wird, scheint es. Denn wenn sie<br />
Sie a1s 'interprofesional' behandeln, obwohl Sie ein<br />
Fachmann sind, wenn Sie 1 5 oder 25 Jahre in einem<br />
Bereich gearbeitet haben, sind Sie doch wohl ein<br />
Fachnann darin, denn wenn ich mich in Deutschland um<br />
eine Arbeit bewarb und die Papiere vorlegte, dass<br />
i-ch 2,3r 4,5 Jahre darin gearbeitet hatte, erkannten<br />
Sie mir ár, dass ich ein Fachmann darin war,<br />
aber hier nicht; wir wo1len, dass uns dieselben<br />
Rechte zugestanden werden wie den übrigen Spaniern,<br />
wir haben weder den Pass noch den Personalausweis<br />
verloren noch unser Vaterland aufgegeben. Sie haben<br />
es den aus politischen Gründen Exilierten anerkannt<br />
und haben ihnen bezahTt, wir sind auch Exilierte,<br />
aber aus wirtschaftlichen Gründen. Exilierte aus<br />
wirtschaftlichen Gründen, die zugepackt haben, uil<br />
die Wirtschaft dj-eses <strong>Land</strong>es hochzubringen.<br />
(Er liest aus einem Text der ANER:) Ich meine, es<br />
war <strong>im</strong>mer leichter, Gesetze ausser Kraft zr) setzen,<br />
a1s Denkweisen zu verHndern. Die VUlker oder ihre
- 120'<br />
Lebensbedingungen kUnnen sich nicht durch einfache<br />
VerHnderungen in den Gesetzbüchern ándern, sondern<br />
durch die Umformung der Betrachtungsweisen, der Gewohnheiten<br />
und des Verhaltens der Führenden gegenüber<br />
ihren AnhHngern. trVir meinen, dass die von den<br />
Emigranten angehH.uf ten Devisen die Sicherheit bie -<br />
ten müssen, dass sie denjenigen dienen, denen sie<br />
zu dienen haben, und nicht den Schmarotzerfi an der<br />
Gesellschaft, die sie <strong>im</strong> Treibhaus des Schweigens<br />
und des Unrechts irreführen wo1len, indem sie David<br />
und Goliath mit ihnen spielen. Vor ein paar Tagen<br />
habe ich in einer Zeitung gelesen, dass- jetzt,-wo<br />
Spanien sich als demokratisch bezeichnet, die Sachen<br />
offizieLl und Uffentlich so sind und unter der<br />
Hand genau andersherum, durch die neuen verfeinerten<br />
Methoden der Erpressung auf a11en Ebenen. Die<br />
ANER ist gegen jedes ltlanUver, die Früchte der Arbeit<br />
der Emigranten zum Vorteil von Parteien auszunützerr,<br />
und dagegen, dass wir wie Wesen von einem anderen<br />
Stern behandelt werden. Niemand so11 oder darf meinen,<br />
er kUnnte von den Früchten der Arbeit anderer<br />
1eben. Wenn wir schon von einem Rechtsstaat sprechen,<br />
müssen die ehemaligen und derzeitigen Emigranten<br />
recht haben, wenn sie verlangen, dass die Früchte<br />
ihrer Opfer in ihre FIHnde gelangen und wie der<br />
Zigeuner-Deputierte Juan Ramírez Heredia in einer<br />
Ansprache zur Verteidigung der Rechte der Zigeuner<br />
sagte: rrtrllir verlangen keine Barmherzigkeit, sondern<br />
wir fordern Gerechtigkeit in einem Rechtsstaat. "<br />
Ohne die Zigeuner abzuwerten, die mein'en vollen Respekt<br />
haben, glaube ich, dass wir etwas mehr züT<br />
Volkswirtschaft beigetragen haben, a1s die Zigeuner.<br />
Wir suchen keine Schuldigen, wir machen keine Hexenjagd,<br />
wir wo11en nur gegenüber den zustándigen<br />
BehiJrden Sprecher über all die Ungerechtigkeiten<br />
sein, die in diesem <strong>Land</strong>e gegen diese zu Aussenseitern<br />
gemachte Klasse begangen werden, die die Emigranten<br />
und vor a11em die in ihre He<strong>im</strong>at Zurückgekehrten<br />
sind. Wir mUchten, dass unsere Skandale aufgeklHrt<br />
werden, dass die gehe<strong>im</strong>en Interessen und Manipulationen<br />
ans Licht kommen, &t das Licht, das sie<br />
durch Erpressung auszulUschen versuchen; das ist ein<br />
einfacher Wunsch, wenn man anstándig an die Sache<br />
herangeht. Im Bezug auf die Forderungen sind einige<br />
Fortschritte gemacht worden. Man kann Teilfortschritte<br />
verbuchen. lfir haben a1les gemacht, was wir konnten,<br />
oder besser gesagt, was sie uns erlaubt haben.<br />
Aber die Herausforderung gegen das Unrecht, das den<br />
am meisten ins Abseits gedrángten Bereich der gegenwártigen<br />
Gesellschaft <strong>im</strong>mer noch trifft, bleibt<br />
bestehen.<br />
In naher Zukunft, glaube ich, werden wir die 1.000<br />
X{itglieder überschreiten. Wir rcchnen auch mit den<br />
Emigranten, die noch nicht zurückgekehrt sind, aber<br />
in naher Zukunft an die Rückkehr denken. Das ist<br />
eine Aufgabe für a1le und wir brauchen Mitarbeiter,<br />
Personen, die sich anschliessen, um rnitzuarbeiten,<br />
um in naher Zukunft unsere Vertreter in Senat und<br />
Kongress zu wHhlen.<br />
tr{ie sie schon sagten, bleiben in Deutschland Tausen-
121<br />
de von Spaniern, und ein grosser Teil von ihnen wird<br />
zurückkehren. KUnnen Sie ihnen von hier aus einige<br />
Tips geben, einige Ratschláge für diese zukünftigen<br />
Rückkehrer ? Was so11en Sie nach Ihrer Erfahrung vermeiden,<br />
was so11en Sie beachten ?<br />
Es ist sehr schwierig, ihnen zu sagen, was tun, denn<br />
sie werden in einem Meer von Verwirrung untergehen;<br />
denn welche Papiere sie brauchen, das AV Span 1,<br />
das wissen schon a11e. Aber wenn sie dann herkommen,<br />
dann haben sie das Durcheinander. Diesen Personen<br />
würde ich sagen, wenn sie herkommen, sollen sie sich<br />
mit uns in Verbindung setzen, um ihnen zv sagen:<br />
"Sehen Sie, wenn Sie das zweiseitige Sozial -<br />
abkommen vor den Gesetz von 1975 ausgeschUpft haben,<br />
müssen Sie einen neuen Antrag bei der Provinzverwaltung<br />
des IEE und der entsprechenden Arbeitsvermittlungsstelle<br />
ste11en. Und das muss ins Vorsorgeinstitut<br />
gehen, das zu zahTen hat. Aber dann gibt es noch<br />
eine Frist, die jetzt am 13. April 1978 herausgekonmen<br />
ist, von noch einmal 6 lr{onaten, und Sie müssen<br />
nocheinmal von vorn anfangen und haben eine HUchstfrist<br />
von 4 Wochen, bevor der erste ausláuft, müssen<br />
sie wieder einreichen. Darum sage ich: wenn Sie<br />
herkommen, mit dem Haus, den MUbeln, dem Auto, was<br />
weiss ich noch, si-ch anmelden , zt)m Einwohnerverzeichnis<br />
gehen, wo man 18ma1 hin muss, ist es besser, Sie<br />
setzen sich mit uns in Verbindung, und wir sagen Ihnen:<br />
"Jetzt machen Sie es so. Dann der náchste<br />
Schritt." Dann der náchste Schritt. Dann der nHchste,<br />
bis er a11ein geht. Denn wenn er den Nachbarn fragt,<br />
der weiss gar nichts. Der weiss nicht einmal, dass<br />
es Leute in der Emigration gibt. Diese Person, dieser<br />
Emigrant, ist weggegang€n, weil er desertiert<br />
ist, mir haben sehr viele von ihnen gesagt: "Yüir<br />
sind hier geblieben und haben die Stirn geboten."<br />
Und die Stirn bieten hiess, sich direkt oder indirekt<br />
an diesem Geldstrom zu bereichern, der irgendwoher<br />
kam, wo sie nicht wussten, woher, und es ihnen<br />
auch niemand gesagt hatte. Niemand, ausser denen,<br />
die einen Verwandten in der Emigration haben. Ausserdem<br />
sind wir solche Quijotes, wenn wir zum Urlaub<br />
kommen, sagen wir den Verwandten nicht, was wir da<br />
durchmachen. Denn wenn Spanier in der Zeit in der<br />
Emigration gewesen wáren, in der wir da waren, und<br />
die EinschrHnkungen durchgemacht hátten, die wir<br />
über uns ergehen liessen K1ar, der, der <strong>im</strong> Urlaub<br />
kam, dieses schwarze Schaf, das sich gezwungen<br />
gesehen hatte, zu gehen, sagt, dannit er nicht weniger<br />
gilt: "Ich bin Generaldirektor in Deutschland.'j<br />
und zieht ein Bünde1 Geldscheine aus der Tasche, wobei<br />
er die ganze Zeit da nichts ausser Kartoffeln<br />
gegessen hat, und sie sagen: "A1so er muss mindestens<br />
Generaldirektor sein." Und der, der hiergeblieben<br />
ist, denkt: "Und wir hier leiden."<br />
Zusammenfassung der<br />
Asociación Nacional<br />
Forderungsplattform der<br />
de Emigrantes Retornados<br />
Die<br />
+<br />
erworbenen Rechte bewahren<br />
fF soflen-zweise iti§e n6tornmen mit den Aufnahmelán-
- 122<br />
E ine<br />
+<br />
+<br />
dern der spanischen Emigration geschlossen werden,<br />
damit die Rückkehrer <strong>im</strong> auf die Rückkehr folgenden<br />
Jahr mit a11en ihren Rechten ins Aufnahmeland zurückgehen<br />
kUnnen.<br />
Die in der Emigration erworbenen Zeugnisse, Titel<br />
und Diplome ebenso wie die beruflichen, technischen,<br />
wissenschaftlichen oder akademischen Einstufungen<br />
oder Grade so11en automatisch anerkannt und übert.ragen<br />
werden.<br />
Automatische Ubertragung der <strong>im</strong> Ausland erworbenen<br />
Renten (Arbeits - , Witwen- , lVaise D- , Krankheits - usw)<br />
Einberechnung der Arbeitszeit in Spanien für die<br />
Gesamtberechnung der Rente<br />
Vorschuss auf die Rente bei VerzUgerungen in der Abwicklung<br />
der Formalitáten<br />
Automatische Ubertragung der von Deutschland an Spanier<br />
in anderen europHischen Lándern wegen Verfolgung<br />
durch den Nationalsozialismus gezahlten Renten<br />
Abschluss zweiseitiger Abkommen mit den sozialistischen<br />
Lándern für die Ubertragung der von den Rückkehrern<br />
aus diesen Lándern erreichten Pensionen<br />
nach Spanien<br />
Rechtliche Anerkennung der in der Emigration erfolgten<br />
Scheidungen und eingegangenen Z:_vtlehen<br />
Beibehaltung der Prozentsátze von Behinderung, die<br />
von den Aufnahmelándern bei Kindern festgestellt<br />
wurden, und der entsprechenden Bezüge.<br />
staatl iche Unterstützungspolitik<br />
-s c rrárFuñgnon nll e iTsfltlti en<br />
Obligatorische Investitionen von Kapital (Devisen<br />
eingeschlossen) in den traditionellen Emigrationsregionen<br />
durch Banken und Sparkassen, Demokratisierung<br />
der Sparkassen mit Vertretung der Sparer und<br />
parlamentarischer Kontrolle der Investitionen<br />
Arbeitslosenunterstützung und Sozialversicherung<br />
zu denselben Bedingungen wie die übrigen Spanier<br />
vom ersten Tag der Rückkehr ab<br />
Befreiung der zurückgekehrten Jugendlichen vom lr,lilitHrdienst,<br />
soweit sie seit mehr a1s 2 Jahren in<br />
der Klasse B (=Zurückstellung vom aktiven Dienst)<br />
s ind<br />
<strong>Land</strong>verteilung mit landwirtschaftlichen Krediten<br />
an die zurückgekehrten Bauern, die nachweisen,<br />
lHnger als zwei Jahre <strong>im</strong> Beruf gearbeitet zu haben<br />
Aufnahme der Kinder der Rückkehrer in der Schule,<br />
die am náchsten an ihrer lVohnung liegt<br />
Das IEE so11 Berufsfortbildungskurse für die Emigranten<br />
organi sieren.<br />
Es so11cn tatsáchliche und wirksame Zuteilungen von<br />
Sozialwohnungen an die Rückkehrer, die keine haben,<br />
eingerichtet werden.<br />
Schutz der Ersparnisse der Emigranten: die Sparkonten<br />
so11en unbegrenzt i-n auslándischer WHhrung ge -<br />
führt werden.<br />
Kredite für tr{ohnungen und Einrichtung von Gescháften<br />
und Genossenschaften<br />
Bildung einer besonderen Abteilung für Rückkehrer<br />
<strong>im</strong> INP und <strong>im</strong> IEE, um die Formalitáten der Rückkehrer<br />
wirksam zu bearbeiten
123<br />
+ Der Rückkehrer so11 von der Sozialversicherung medizinisch<br />
untersucht werden, uil seinen allgemeinen<br />
Gesundheitszustand zu überprüfen.<br />
Eürger- und politische_Rechte<br />
+ Aufnahme ins Einwohnerverzeichnis und automatische<br />
Einschreibung des Rückkehrers in die l{áhlerverzeichnisse,<br />
ohne die sechs Monate Stillegung bis zur<br />
Volleinschreibung am Niederlassungsort abzuwarten<br />
+ Entprivatisierung der Uberführung von Leichnamen von<br />
Emigranten nach Spanien (derzeit Monopol der Versicherungsgesellschaft<br />
CHASYR), staatliche Subvention<br />
für die Uberführung<br />
+ Abschluss eines Ubergangsabkommens zwischen Spanien<br />
und der EWG, der den schon in den Mitgliedslándern<br />
ansHssigen spanischen Emi-granten dieselben Rechte<br />
verleiht, die die Arbeiter des Gemeinsamen Marktes<br />
geniessen<br />
+ Die Emigranten gegen die Pressionen, damit sie nach<br />
Spanien zurückkehren verteidigen (Beispiele: Prámie<br />
von 10.000 Franc in Frankreich, 5.000 Florint in<br />
Ho 1 1 and)<br />
Vorherige Information<br />
+ Herausgabe einer Informationsschrift rnit ihren Rechten<br />
und Pflichten bei der Rückkehr nach Spanien, die<br />
von den Sozialabteilungen und den Sozialbetreuern<br />
unter den Emigranten verteilt werden so11<br />
+ Einschreibung a1s Arbeitssuchende in den spani-schen<br />
Arbeitsvermittlungsstellen vom Aufenthaltsland <strong>im</strong><br />
Ausland aus<br />
Zollbefreiung und Reisebeihilfe<br />
+ Totale Zollbefreiung durch das Konsulat für die mit<br />
der Rückkehr zusammenhángenden Besorgungen<br />
+ Aufnahme eines Familienwagens - nach mindestens zwei<br />
Jahren Besitz - in die Liste der von ImportzoTLabgaben<br />
befreiten Güter<br />
+ Unterstützung für die Reise und die Uberführung von<br />
MUbeln (Prozentsátze noch festzulegen) mit rückwirkendem<br />
Charakter<br />
Kontakt mit der A.N.E.R.:<br />
(spanisch oder deutsch schreiben)<br />
E<br />
1d?
124<br />
5"1.<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN + BEI\,IERKUNGEN ZUM VERHALTNIS<br />
DEUTSCHER UND SPANISCFIER STELLEN<br />
Bilanz<br />
5.1 .1 . Emigration a1s <strong>Land</strong>-Stadt-Bewegung<br />
Die Emigration ist oft a1s eine Bewegung von der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
über die Bauwirtschaft in die Industrie beschrieben<br />
worden (95). In unserem konkreten Fa11 führt<br />
der Weg aus den unterentwickelten Regionen Spaniens in<br />
die Industriegebiete der BRD und von da zurück in diejenigen<br />
Spaniens (36), wo ein grosser Teil in den tertiáren<br />
Sektor abwandert. Der Aufenthalt in der BRD übern<strong>im</strong>mt<br />
die GewUhnung an die moderne Industrie und die<br />
Entfremdung vom <strong>Land</strong>, es überlagern sich mehrere Prozes-<br />
SE:<br />
vom <strong>Land</strong> zur Stadt<br />
+ vom Süden Spaniens in die Zentren (Baskenland, Kaeistungssektor.<br />
talonien, l,ladrid)<br />
+ von der <strong>Land</strong>wirtschaft zum Dienstl<br />
5.1.2. Zur Funktion der AuslánderbeschHftigung in der<br />
BRD<br />
"Die AuslHnder bilden auch in Zukunft aufgrund ihrer regionalen<br />
und beruflichen I'{obilitát ein unentbehrliches<br />
Element für die Erhaltung unserer Produktiv,itHt und da -<br />
mit eine notwendige Voraussetzvrrg für die Sicherung eines<br />
angemessenen Wirtschaftswachstums. "<br />
(Hans Itlartin Schleyer 197 4, in: Das soziale }4ode11 , S.<br />
331, zit. in (106) )<br />
Bayerischer Verwaltungsgerichtshof zur Ablehnung des<br />
Nachzugs eines alleinstehenden Vaters aus Spanien:<br />
"Der K1áger hat in der Familie seiner Tochter keine echte<br />
Aufgabe zü erfü11en. Er ist aufgrund seines Alters und<br />
seiner Gebrechlichkeit nicht in der Lage, tatkráftig zum<br />
lVohlbefinden der Tochter in der BRD beizutragen. Wie der<br />
K1áger selbst vortragen 1Hsst, bedarf er vielmehr ihres<br />
Beistandes, der ihm zwangsláufig nur ausserhalb der Arbeitszeit<br />
zutel_L werden kann. Der Aufenthalt der Tochter<br />
wird dad.urch nicht erleichtert, sondern ihre Arbeitskraft<br />
zusátzlich auch wHhrend ihrer Freize:-t in Anspruch<br />
genommen. Das liegt aber nicht <strong>im</strong> Sinne der deutsch-spanischen<br />
Anwerbevereinbarung. "<br />
(Urteil vom 3.3.1970,88 VIII 69, zit. in (106))<br />
Die Zttate veranschaulichen, weshalb ein italienischer<br />
Gewerkschaftler die Emigranten a1s 'Ziehharmonika der<br />
multinationalen Unternehmen' bezeichnete (24-77) .<br />
Die Aufgabe der auslándischen Arbeiter war bisher:<br />
- 9"rkung des Gesamtlohnniveaus durch Verringerung<br />
der Knappheit an ArbeitskrHften<br />
- Einsparung der Ausbildungskosten, die <strong>im</strong> Ausland<br />
aufgebracht worden waren<br />
- niedrigere Kosten für soziale Versorgung und Zuwendungen<br />
der Sozialversicherung<br />
- teilweise offene Lohndiskr<strong>im</strong>inierung. (61 ) + (1 4)
- 125 -<br />
Dabei spielt mit:<br />
- die Arbeitsintensitát der AuslHnder ist durchschnittl<br />
ich hUher (1 4 -35 ,T ab .2) ;<br />
- die ErwerbstHtigkeitsquote ist nach wie vor hUher,<br />
die soziale Infrastruktur wird geringer belastet,<br />
beispielsweise werden weder Universitáten noch A1-<br />
tershe<strong>im</strong>e in Anspruch genommen, die Sozialversicherung<br />
muss erst in Jahren Ausgaben für Renten übernehmen<br />
(24-75).<br />
I{it der langanhaltenden wirtschaftskrise entsteht eine<br />
Reservearmee aus deutschen Arbeitslosen und die Auslánderbescháftigung<br />
verliert einen Teil ihrer Bedeutung.<br />
Durch den Familiennachzug verschwindet ein Teil der-Vortei1e.<br />
Auf diese Situation reagiert der Einreisestop und<br />
die neue AuslHnderporitik. Obwohl Ende Dezember 1971 noch<br />
AntrHge auf Ausreise in die BRD von 1.020 Mánnern und<br />
40 Frauen anhángig waren, wurden keine Angebote mehr abgegeben<br />
(42-27,Tab. 4) :<br />
Der multinationale Arbeiter, der bisher eine 'Restgrusse',<br />
ein rLückenbüsser' wsr, erlebt jetzt Tendenzen zur 'p1afondierutrg',<br />
zum Aufbau eines unverzi-chtbaren Sockels an<br />
Auslándern und der Integration derjenigen, in die man<br />
Qualifizierungsmassnahmen investiert hat (89-1 7) . Gleichzeitig<br />
schlHgt das Pendel <strong>im</strong>mer wieder zur alten RestgrUssenpolitik<br />
zurück, jedoch ist es wahrscheinlich,<br />
dass diese Funktion jetzt nicht so sehr rmmigranten übernehmen,<br />
sondern schon <strong>im</strong> <strong>Land</strong> befindliche Teile der Aus-<br />
1ánderkolonie, die nach Bedarf ins Erwerbsleben eingegliedert<br />
oder zur UntHtigkeit verdammt werden, wie z.B. junge<br />
Frauen (42/Jan.1978-7) . Ahnliches gi1t,für die Jugenálichen,<br />
dle manchmal als Qualifikationsreserve und manchmal<br />
als nicht vorhanden betrachtet werden.<br />
5.1.3. Bilanz der Ivligrationseffekte für Aufnahme- und<br />
Abgabelánder<br />
Frage an einen Direktor des IEE:<br />
"welche vorteile für unsere Emigranten werden aus unserer<br />
zukünftigen Integration in Europa entstehen ?,,<br />
Antwort:<br />
"Der vertrag über die Freizügigkeit der Arbeitskraft wird<br />
unsere EmigrantenbevUlkerung begünstigen, indem er die<br />
freiwillige Entscheidung, in welchem <strong>Land</strong> der Gemeinschaft<br />
er arbeiten wi11, entwickelt. Der grUsste Nutzen kann in<br />
der erhofften MUglichkeit liegen, wirtschaftliche ungleichgewichte<br />
zu beseitigen, die die echte und grundlegende Ursache<br />
für den Emigrationsdruck sind. Auf diese lveise wird<br />
er zum verschwinden der Emigration a1s erzwungene Notwendigkeit<br />
beitragen, was ein gesellschaftliches ztel erster<br />
Ordnung ist. "<br />
(43/Jun:-1976-s4)<br />
"rst das nicht der Zeitpunkt, den lr{ythos von der Rückkehr<br />
zu zersturen und in klaren Begriffen die Probleme der Eingliederung<br />
der Arbeiter <strong>im</strong> Ausland (Immigrationsland) und<br />
der selbstH.ndigen Entwicklung (Emigratioñsland) aufzuwerfen<br />
?"<br />
(68 -S04)<br />
AllmHhlich hat sich auch in den leitenden Ebenen des IEE<br />
die Ernüchterung über die Kosten-Nutzen-verháltnisse der<br />
Emigration breitgemacht. Es ist klargeworden, dass die<br />
Rücküberweisungen der Emigranten selten für Investitionen<br />
und meist für Konsumausgaben verwendet werden (75-80+81),
- 126 -<br />
oft gerade für solche, die aus der BRD kommen und damit<br />
deren Industrie Nachfrage schaffen (14-28). "Geblendet<br />
vom Strom harter Devisen in die Entwicklung befindlichen<br />
Lánder haben diese ihr Potential erweitert, <strong>im</strong> Vertrauen<br />
auf die Effekte der rautomatischen Entwicklung'. Sobald<br />
der Geldstrom versiegt, werden die in Entwicklung befindlichen<br />
Lánder wenig gewonnen haben, aber eine grosse Anzahl<br />
befáhigter Personen verloren haben (die wahrscheinlich<br />
eher <strong>im</strong> Ausland bleiben werden, a1s die weniger bef<br />
Hhigten Itligranten) . " (14 -ZB) .<br />
zwar kann die Abwanderung einen ArbeitskrHfteüberschuss<br />
abbauen, doch kann sie bei Fehlen jeder Koordination<br />
auch zu EngpHssen in manchen Bereiéhen führen (66-S00).<br />
Und die Emigration von Personen, die nicht arbeitslos<br />
waren, führt oft sogar in der Folge zur Vernichtung anderer<br />
Arbeitsplá.tze (56) .<br />
Ausserdem kostete die Ausbildung der spHteren Emigranten<br />
etwas, diese Investition des Abgabelandes müsste man auf<br />
die 'Benutzungszeit' <strong>im</strong> Ausland umrechnen (100-S6g). Rechnet<br />
man die Kosten der Schulausbildung der Emigranten <strong>im</strong><br />
Abgabeland anteilig gegen die Kosten der <strong>im</strong> Aufnahmeland<br />
gegebenen beruflichen Fortbildung auf, ergibt sich wahrscheinlich<br />
ein Verlust für das Abgabeland (1 07) . Dieses<br />
Bild kann sich allerdings langfristig bei Berücksichtigung<br />
der <strong>im</strong> Ausland aufwachsenden Kinder verschieben.<br />
+11 die aufgezáhlten Tatbestánde mUgen dazu beigetragen<br />
haben, dass die spanischen stellen wieder zu dei Einichátzung<br />
zurückkehren, die die Dirección General de Empleo<br />
schon 1956 abgegeben hatte: "Beruflich gesehen besitzt<br />
die Emigration keine positiven Effekte und die MobilitHt<br />
ist praktisch Nu11." (92-118)<br />
In einer zusammengefassten Bilanz:<br />
Tatsáchliche Kosten der Emigration<br />
- - Veriiñgerun§ del Ár6efllklaFtreserven, Hemmung der<br />
Wi rtschaf t§ entwicklung<br />
- Negative Auslese, da die Kráftigsten und Fantasievollsten<br />
ins Ausland gingen<br />
- Uberalterung der <strong>Land</strong>bevUlkerung durch Wegziehen<br />
der Jungbauern<br />
Verschárfung des regionalen Ungleichgewichtes<br />
- Qualifikationslücke führt zu LohnerhUhungen und Kosteninflation<br />
in best<strong>im</strong>mten Berufen. (61)<br />
In derselben Bilanz wird auch eine<br />
Aufgl i ederung<br />
durchgeführt:<br />
Konsum:<br />
Ersparnisse:<br />
Rückübe rwe i sungen :<br />
Mehrwert:<br />
des Geldes_der_Eqigranten nach Verwendung<br />
in der BRD<br />
in der BRD; nach der Rückkehr<br />
nach Spanien in Spanien<br />
nach Spanien<br />
in der BRD<br />
Die Rücküberweisungen tragen nicht dazu bei, die strukturprobleme<br />
zu lusen, da sie von den sparkassen und Banken<br />
weitgehend in unproduktive Bereiché (rmrnobiliensektor)<br />
oder in die schon industrialisierten <strong>Land</strong>esteile<br />
kanalisiert wurden. Damit trugen sie zur Zunahme der Inflation<br />
und zur verringerung áer wáhrungsstabilitát bei.<br />
A1s _einzige pgsltive Folge wird der zunéhmende Export<br />
von <strong>Land</strong>esprodukten zur versorgung der Kolonie <strong>im</strong>^ Ausland<br />
genannt.
127<br />
Andere 'Bilanzen' weisen in dieselbe Richtung:<br />
"Die Enigration ist kein Heilrnittel, um wirtschaftliche<br />
Ungle j-chkeiten zr,¡ischen Regionen und LHndern auszuglei -<br />
chen, sondern verfestigt und vergrUssert sie, inden sie<br />
Arbeitslosigkeit und Unterentwicklung in den Herkunfts -<br />
gebieten verstHrkt. " (ó -49)<br />
"Es ist kein gesellschaftlicher Nutzen spürbar geworden,<br />
wie er einfá1tig und scheinheilig erhofft worden ist.<br />
Die Arbeiter, die zwecks beruflicher Quall_f.izierung dazugekommen<br />
sind, haben sie nicht gefunden, und die Industrialisierung<br />
der unterentwickelten Lánder wurde teilweise<br />
durch die qualitative Mangelhaftigkeit des Arbeitsmarktes<br />
blockiert. Die <strong>im</strong> Ausland gemachten Ersparnisse<br />
kehren nicht zurück, oder dienen nur für unproduktive<br />
Ausgaben." (68-12)<br />
"Weder bei der Verwendung der <strong>im</strong> Ausland gemachten Ersparnisse,<br />
die schnell in den Konsumkreislauf eintreten,<br />
noch bei der Verwirklichung der erworbenen Erfahrung,<br />
haben die Emigranten die Hoffnungen erfü11t, die die Gesellschaf<br />
t in sie gesetzt haben kUnnte. " (43 /.1an.197 6-Z)<br />
"1.Die EmigrationslHnder haben in sich selbst nicht die<br />
nUtige Grundlage gefunden, um die Abstánde zu verkleinern,<br />
die sie von den industrialisierten Lándern trennen.<br />
2.Gegenüber dem, was man annahm, war der Beitrag der Wanderungen<br />
sehr verschieden, denn was sie taten, war,<br />
die ImmigrationslHnder mit Arbeitskraft für best<strong>im</strong>mte<br />
spezielle Aufgaben zu versorgen und a1s soziopolitischer<br />
Ausgleich (=descompensador) in den Herkunftsl<br />
Hndern zu w j-rken . " (43 / J an .1 97 6'2)<br />
Dieses Zitat steht unter der bezeichnenden Uberschri-ft:<br />
"Der l{ythos, dass die Rückkehr der Emigranten zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung ihrer Herkunftslánder beitrHgt."<br />
Aus alledem kann man folgern, "dass die von den Industri-e-<br />
1ándern angeregte Migration ei-n Faktor gewesen ist, der<br />
dazu beigetragen hat, den Unterschied zu vergrUssern,<br />
der sie von den LHndern trennt, die die Entwicklung zur<br />
Verfügung ste11en." (14-29)<br />
Doch damit nicht genug, denn die interne VJanderung nach<br />
der Rückkehr verstárkt das Ungleichgewicht: das Kapital<br />
der Rückkehrer wird von den Industrien in den entwickelten<br />
Regionen aufgesogen, die in den unterentwickelten<br />
ihre Rohstoffe bil1ig aufkaufen und die fertigen Erzeugnisse<br />
zu hohen Preisen <strong>im</strong> ganzen Territorium verkaufen,<br />
in dem es natür1ich keine Schutzzól-le für die unterentwickelten<br />
Gebiete gibt (3) .<br />
5.2. Konfliktpunkte zwischen Spanien und der BRD<br />
5.2.1. Vertragliche Regelungen<br />
Der deutsch-spanische Vertrag über die Anwerbung, auf<br />
dessen Grundlage dann die Deutsche Kommission in l,ladrid<br />
arbeitete, wurde 1960 abgeschlossen (82-137). Daneben ist<br />
der Niederlassungsvertrag zwischen der BRD und Spanien<br />
von grundlegender Bedeutung, zu dessen Ausführung regelmássig<br />
Expertentreffen stattfinden (verUff. <strong>im</strong> Bundes-<br />
Gesetz-BLatt Teil II Nr. 57 S. 1041 ff vom 12.9.1972,<br />
i-n Kraft seit dem 26.11.1972).<br />
Die gemeinsamen Schlussprotokolle dieser GesprHche deu-
- 128 -<br />
ten an, wo die Probleme und strittigen Punkte bei der<br />
Anwendung des Vertrages liegen (98, Anhang V, vom 29.+<br />
50.Apri1 1975). So legte beispielsweise die spanische<br />
Seite grossen Wert auf die Erleichterung der Selbstándigmachung<br />
von Spaniern in der BRD, wHhrend die deutsche<br />
grosses Interesse an der Erleichterung des <strong>Land</strong>kaufs,<br />
der Genehmigung hUherer Prozentsátze deutscher Kapitalbeteiligungen<br />
in Spanien und der Begünstigung deutscher<br />
Firmen durch spanische I(redite zeigte.<br />
Der Kommentar des IEE zur Ausführung des Niederlassungsvertrags<br />
durch die deutsche Seite ist relativ kritisch:<br />
in der Praxis werden keine Erleichterungen für die Niederlassung<br />
und den Aufbau eines selbstándigen Betriebes<br />
gewHhrt. Trotz des nach 5 Jahren bestehenden Rechtsanspruches<br />
auf unbegrenzte Arbeitserlaubnis wird sie verweigert;<br />
bei Ausreise für mehr a1s 3 Monate wird sie<br />
wieder annulliert, obwohl laut Vertrag ein vorübergehender<br />
Auslandsaufenthaltkeine Unterbrechung der Aufenthaltserlaubnis<br />
mit sich bringt. (98, Anhang IV)<br />
5.2.2. Einige Verhandlungen zwíschen beiden Staaten<br />
a1s Beispiel für zugrundeliegende InteressengegensHt<br />
z e<br />
Spanien a1s Herkunftsland hatte das Interesse, die Rückkehrbereitschaft<br />
und -fHhigkeit seiner Emigranten aufrechtzuerhalten,<br />
ohne aber plUtzlich dj-e Arbeitslosigkeit<br />
wieder <strong>im</strong>portieren zu müssen, eine eigene industrie11e<br />
Entwickling zu beginnen und die Devisenüberweisungen<br />
am Fliessen zu erhalten (24-73). Die BBD dagegen<br />
war bestrebt, die HerkunftslHnder auch a1s potentielle<br />
Auffangbecken bei Auslánderüberschus s zur Verfügung zv<br />
haben und gleichzeitig auf sowenig Schranken wie mUglich<br />
bei ihrer wirtschaftlichen Expansion zu stossen(68-503) .<br />
Dementsprechend bestand auf einer Sitzung der deutschspanischen<br />
Gemischten Kornmission die deutsche Sei-te auf<br />
dem Ermessensspielraum der AuslánderpoTizei zur Entscheidung<br />
über die Familienzusammenführung und dem Vorrang<br />
deutscher Gesetze gegenüber den entsprechenden Konventionen<br />
der 0IT (98-1 1+12).<br />
Ebenfalls zeigt sich eine Neigung, die Emigration mithilfe<br />
von verwaltungstechnischen l{assnahmen zu steuern,<br />
sowohl in der Warnung des Bundesgrenzschutzes Weihnachten<br />
1973, dass Unkorrektheiten in den Papieren die Verweigerung<br />
der tr{iedereinreise zur Folge haben kUnnen,<br />
als auch in den Verboten, sich in best<strong>im</strong>mten Gebieten<br />
der BRD niederzulassen (98 - 1 4) .<br />
fIm Austausch' bzw. als Voraussetzung für die Anwendung<br />
der internationalen Vertráge auf die spanische Immigration<br />
in der BRD verlangten die deutschen Vertreter<br />
wiederholt die Erlaubnis auslHndischer Mehrheitsbeteiligungen<br />
aL spanischen Firmen ohne Genehmigungsverfahren<br />
und die Einbeziehung der deutschen Firmen in die mittelund<br />
langfristige KreditgewHhrung. (98-45)<br />
Für die spanische Haltung zur Durchsetzung dieser VertrHge<br />
galt lange Zett folgende beschUnigende Formulierung:<br />
"Dazu muss man eine gewisse Apathie bei der Forderung<br />
nach Anwendung der unterschriebenen Vertráge<br />
selbst hinzufügen." (Carta de España, Márz 1978-32)
- 129 -<br />
Die spanische Forderung, die WidersprUche gegen Entscheidungen<br />
der AuslánderbehUrde (wie Versagung der Aufenthaltserlaubnis<br />
oder Abschiebung) sollten aufschiebende<br />
tr{irkung haben, wird abgelehnt und auf die IVUglichkeit der<br />
Vertretung durch Botschaft und Konsulate hingewiesen;<br />
gleichzeitig lehnten es die deutschen Vertreter ab, so1-<br />
che Ablehnungsbescheide dem spanischen Konsulat/Botschaft<br />
mitzuteilen (98 -45) .<br />
A1s Gegenzug zur restriktiven Auslánderpolitik ist eine<br />
Anweisung des IEE an die Konsulate (62) zu verstehen, die<br />
Spanier in der BRD sollten vor ihrer Rückkehr solange wie<br />
mUglich die ihnen zustehenden Sozialleistungen in Anspruch<br />
nehmen.<br />
5.2.3. Spani-sche Reaktionen auf Forderungen der BRD<br />
Die restriktive Orientierung der Auslánderpolitik der BRD<br />
hat in letzter Zett zu Reaktlonen geführt, die die Ebene<br />
von Expertengespráchen und internen Anweisungen verlassen<br />
haben, wie z.B. die Protestnote der spanischen Regierung<br />
am 11.Oktober bei der EWG (E1 País 19.10.1977), die die<br />
Erschwerung der Familienzusammenführung a1s einen Verstoss<br />
gegen die Menschenrechtserklárung der UNO und die bisherige<br />
Politik des Europarats bezeichnet, sowie eine Protestnote<br />
gegen die Nichtanwendung des Niederlassungsvertrages<br />
in der BRD (Carta de España, Márz 1978-32).<br />
Para11e1 dazu ánderte sich die spanische Haltung gegenüber<br />
den in Spanien bescháftigten Auslándern: "Die unglaubliche<br />
Freigiebigkeit, die der spanische Staat bei<br />
der Erteilung von Arbeitserlaubnissen an AuslHnder an<br />
den Tag 1egt, steht angesichts der gegenwártigen Lage<br />
auf unserem Arbeitsmarkt und der Einschránkungetr, denen<br />
unsere Emigration unterworfen wird, in Widerspruch zu dem<br />
in Artikel 'l 1 und 12 des Dekrets 1870 vom 27 .Junt 'l 968<br />
l'lj-edergelegten. " (Nota 3-4)<br />
Dieses Dekret verfügte, dass keine Arbeitserlaubnisse an<br />
Auslánder erteilt werden, wenn in einem Beruf Mangel an<br />
Arbeit herrscht oder <strong>im</strong> Herkunftsland keine Gleichbehandlung<br />
garantiert ist.<br />
Das IEE stellte fest, dass "der LUsung dieser Widersprüchlichkeit<br />
Vorrang eingerHumt werden muss" und fand GehUr.<br />
Nach Anhang II dieser Nota waren<br />
1974 1975 1976 1977<br />
7251 6886 6941 7287 Deutsche in Spani-en <strong>im</strong> Besitz<br />
von Arbeitserlaubnissen.<br />
Aus der Tatsache, dass 1976 nur 24,9 eo dieser Deutschen<br />
zu den Berufsklassen'Leitungskraft, Ingenieur, Flochschulabsolvent,<br />
SachverstHndigerr gehUrten (Anhang IV,V), wird<br />
gefolgert, dass die überwiegende Mehrheit durch Spanier<br />
ersetzt werden kUnnte.<br />
Folge aus dieser Lage und gleichzeitig aus der zunehmenden<br />
Einwanderung von Südamerikanern aus den diktatorisch<br />
beherrschten Lándern nach Spanien war das Dekret Nr.<br />
1874/1gZ 8 vom 2.Juni, das die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis<br />
aneinander koppelt und die Arbeitsaufnahme von<br />
der vorherigen Beantragung eines besonderen Visums <strong>im</strong><br />
Konsulat <strong>im</strong> Herkunftsland abhángig rnacht (wo si-e derzeit<br />
meistens archiviert wird, hUrt man gerüchteweise).
- 130 -<br />
Damit erleiden die meisten Deutschen in Spanien eine restriktive<br />
Auslánderpolitik, die sie nicht mitverschuldet<br />
haben, wáhrend diejenigen, die sie zu vertreten haben,<br />
weiterhi-n ungestUrt <strong>im</strong> Schutz von Diplomatenpássen und<br />
Sondergenehmigungen reisen.<br />
5.2.4. Politische Interpretation der systembedingten<br />
Grenzen in der internationalen Zusammenarbeit<br />
Es fragt sich, ob die kaltschnduzige Haltung der deutschen<br />
Delegationen sj-ch einfach aus deren Mentalitát erkláren<br />
1ásst, ob es Zufall ist, dass die Beziehungen zwischen<br />
spanien und der BRD sich anders gestalten a1s z.B. zwischen<br />
dem Abgabeland Finnland und den Aufnahmeland schweden, die<br />
ein nicht so stark unterschiedliches Industrialisierungsniveau<br />
aufweisen ? Mit anderen Worten, handelt es sich bei<br />
der Art, mit der Emigranten hin- und hergeschoben werden,<br />
vielleicht um ein Desinteresse an ihren Lebensbedingungen,<br />
das klassenmássig bedingt ist ? Die Arbeiterklasse bliéb<br />
<strong>im</strong>mer schon 'dem stummen Zwang der Ukonomischen Verháltnisse'<br />
überlassen, hier eben dem Zwaig zur Emigration und zur<br />
Rückkehr.<br />
Sehen wir uns dr, in Geflecht welcher EntscheidungstrHger<br />
die Emigration 1iegt.<br />
Der <strong>Fremd</strong>arbeitermarkt ist a1s Teil des Arbeitsmarktes<br />
Objekt nationaler Arbeitsmarktpolitik (90-12) . Durch die<br />
rnternationalisierung der Produktionsbedingungen durch die<br />
AktivitH.t der die nationalen Grenzen überspannenden Konzerne<br />
wird die nationalstaatliche Planung zunehmend ungenügend<br />
(87-6) und es verstHrkt sich die Tendenz zur internationalen<br />
Zusammenarbeit der verwaltungen zuú Ausgleich des<br />
IVanderungsdrucks, wie sie auch das Aktionsprogramm der EG<br />
vorsieht (90-24).<br />
Der in Europa am ehesten dafür geeignete organisatorische<br />
Rahmen ist die 0rganisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung OECD, deren Mitglieder wir in zwei<br />
Gruppen unterteilen kUnnen:<br />
Em i gr ant enau{nahme 1 Hnde r :<br />
BRD, Belgien, DHnemark, Frankreich, Grossbritannien, Niederlande,<br />
Schweiz<br />
Emi grant enabgab e 1 Hnder :<br />
Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Türkei (Jugoslawien<br />
beteiligt sich an einzelnen Projekten)<br />
Und an eben dieser Trennlinie, die mit der zwischen industrialisierten<br />
und halbindustrialisierten, zwischen reichen<br />
und armen Lándern übereinst<strong>im</strong>mt, brechen die Konflikte<br />
und Interessengegensátze auf, die <strong>im</strong> folgenden Zitat<br />
aus einem Bericht über eine Reise des damali_gen Generaldirektors<br />
des IEE schamhaft bemánte1t werden ( 43/Márz<br />
1977-22):"Der Herr Muñoz beantwortete a1le Fragen, die<br />
ihm gestellt wurden, und unterstrich dabei, dais zwischen<br />
Deutschland und spanien übereinst<strong>im</strong>mende sichtweisen <strong>im</strong><br />
Hinblick auf die allgemeinen Prinzipien der Emigration<br />
bestünden, sowie eine gegenseitige Áchtung vor áen Arbeitenden,<br />
aber ab und zu und bei der verwirktichung dieser<br />
Prinzipien pflegten schwierigkeiten in der konkréten problematik<br />
des Alltags aufzutreten . . . "
- 131<br />
Allerdings kUnnten die Abgabelánder aufgrund ihrer wirtschaftlichen<br />
Schwáche und politischer Gegebenheiten gegenüber<br />
den Aufnahmelándern ihre Interessen schwer durchsetzen<br />
und bleiben bei Andeutungen wie der folgenden stehen:<br />
"Tatsáchlich sind sich die Emigrationslánder der Ausbildungsziele<br />
und der speziellen Bedürfnisse wesentlich<br />
besser bewusst. Die AufnahmelHnder sollten diesen konkreten<br />
Bedürfnissen Rechnung tragen ; . ." (37 - 1 0)<br />
5.3.<br />
5.5.1.<br />
Perspekt iven<br />
Anforderungen an die<br />
andere Vorkehrungen,<br />
leichtern würden<br />
An Vorschlágen, wie man die Em<br />
nicht nur des Aufnahmelandes,<br />
Auswahl der Migranten und<br />
die die Reintegration erigration<br />
für die Entwicklung<br />
sondern auch des Flerkunfts -<br />
, mangelt es nicht. Dazu<br />
vor der Ausreise anfangen.<br />
landes fruchtbar machen kUnnte<br />
muss die Rückkehrpolitik schon<br />
BUhning erwHhnt:<br />
Ausschluss der Bewerber aus Gebieten oder Berufen,<br />
in denen es an Arbeitskráften mangelt, von der Ausreise<br />
+ Auswahl derjenigen, die eher zur Rückkehr bereit<br />
s j-nd (wobei die Frage ist, ob und wie man das so<br />
lange vorher herausfinden kann)<br />
+ 0rientierung auf ArbeitspLátze, an denen eine Chance<br />
zur Qual ifizierung besteht<br />
+ Kontakt wHhrend des Auslandsaufenthaltes nicht abreissen<br />
lassen<br />
+ Verbesserung des Informationssystems und Schaffung<br />
eines Netzes zur Information über Bewerber und offene<br />
Stel1en, das sich auf Aufna-hme- und Abgabeland<br />
bezieht und sich gleichermassen an Ausreise- und<br />
Rückkehrwill ige richtet (13-12+13+14).<br />
Die Emigratj-on würde damit zu einem langfristigen Qualifizierungsprogramm<br />
ausgenutzt. Dabei müsste man aber vom<br />
zukünftigen Arbeitsplatz nach der Rückkehr ausgehen, und<br />
der ist nicht leicht zu best<strong>im</strong>men (109-7).<br />
Auf dieselben und andere, noch grUssere Schwierigkeiten<br />
stUsst die Forderung: "Die tr{anderungspolitik müsste<br />
eine Lenkung der auslánCischen Arbeitnehmer in solche<br />
Bereiche der Wirtschaft der Aufnahmelánder durchsetzen,<br />
die für die Anderung der Produktionsstruktur in den FIerkunftslándern<br />
lmmer notwendiger werden." (66-501 ) Bedenkt<br />
man die Reaktionen des bundesrepublikanischen Kapitals<br />
angesichts von Eingriffen, die es als seinen Interessen<br />
schád1ich ansieht (Berufsbildungs gesetz, },{itbest<strong>im</strong>mung),<br />
so erscheint es unwahrscheinlich, dass es eine solche<br />
Lenkung der AuslHnder akzeptieren wird.<br />
Auf weniger Hindernisse stUsst dagegen die Meinung, die<br />
Emigrationskontrolle sol1te auf regionaler Ebene durchgeführt<br />
werden (68-172), und sie ist in Spanien teilweise<br />
durch die Delegationen des IEE in den betroffenen Provinzen<br />
verwirklicht.<br />
Wir hatten festgestellt, dass gegenwártig die Emigration<br />
einem Kreislauf '<strong>Land</strong> in Spanien - Industrie in der BRD<br />
Industrie in Spanien' gleichkommt. Dagegen wird folgender<br />
Weg vorgeschlagen:<br />
Im Inland sollten die Wanderungen ausschliesslich vom<br />
<strong>Land</strong> in die Stadt stattfinden, die Arbeiter aus den
132<br />
IndustriestHdten, die schon Industrieerfahrung besitzen,<br />
sollten PrHferenz für die Ausreise haben. Damit wáre sichergestellt,<br />
dass die ins Ausland gingen, die am ehesten,<br />
aufbauend auf ihren schon erworbenen Grundfertigkeiten,<br />
Weiterbi-ldungsmUglichkeiten ausnützen kUnnten. Ein Problem<br />
dabei ist die vorausgesetzte Beschleunigung der 'Umschichtung'<br />
der Arbeiter in der spanischen Industrie durch<br />
die vom <strong>Land</strong> einstrUmenden unqualifizierten Arbeiter. Ein<br />
weiteres, schwerwiegendes Gegenargument ist die Tatsache,<br />
dass die Emigrantenanwerbung gerade deshalb in den <strong>Land</strong>gebieten<br />
durchgeführt wird, weil die dort herrschende Arbeitslosigkeit<br />
die Leute eher dazu bringt, für einen best<strong>im</strong>mten<br />
Lohn die Emigration auf sich zu nehmen, wáhrend<br />
man einem in einem spanischen Betriebe Bescháftigten einen<br />
hUheren ltiindestlohn anbieten müsste, damit der Anreiz<br />
stark genug wHre. Das widersprHche aber gerade dem Interesse<br />
der deutschen Industrie, das hinter der Anwerbung<br />
steht, nám1ich, Lohnkosten zu senken.<br />
Es ist bekannt, dass die Rückkehrabsicht auch von der sozioUkonomischen<br />
Entwicklung <strong>im</strong> Herkunftsland best<strong>im</strong>mt<br />
wird (68-304), die von den Emigranten solange aufmerksam<br />
verfolgt wird, solange sie sich nicht endgültig <strong>im</strong> Ausland<br />
niederlassen wo11en. Un diese Entwicklung zu beeinflussen,<br />
werden von Kaiser folgende l'{assnahmen erwogen:<br />
Erweiterung des inneren Marktes<br />
+ Einrichtung von Schutzz5l.]-en für die nat ionale Inin<br />
den<br />
dustrie<br />
bi-s-<br />
+ Ansiedlung arbeitsintensiver Industrien<br />
her unterentwickelten Gebieten<br />
+ Schaffung der entsprechenden infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
+ Bevorzugung nicht standortgebundener Industrien.<br />
(66-304)<br />
Es wird k1ar, dass diese Massnahmen weitreichende politische<br />
Folgen haben kUnnen und ein starkes Eingreifen des<br />
Staates verlangen.<br />
Die Ro1le des Staates wird in einer Studie von Wagner ziemlich<br />
wichtig und positiv beurteilt (109-5). Er ste11t fest,<br />
dass dj-e Entscheidung zur Rückkehr keine einfache und rein<br />
individuelle ist und oft sehr lange bis zur Umwandlung in<br />
einen konkreten Entschluss braucht.<br />
Die Ro11e des Abgabestaates beschrHnkt sich derzeit meistens<br />
auf die Aushandlung der Bedingungen und einige Bemühungen<br />
zur Erleichterung der Lebensverháltnisse. Demgegenüber<br />
sieht er die MUglichkeit, dass der Abgabestaat<br />
sich auch in den zukünftigen Arbeitgeber der zurückgekehrten<br />
li,ligranten verwandelt. Dem Aufnahmestaat spricht er<br />
eine Ro11e als 'Garant des Gemeinwohls' zu, die notwendig<br />
wird, da die einzelnen Unternehmensinteressen nur selten<br />
nit denen der EntsendelHnder übereinst<strong>im</strong>men: "Vorsichtig<br />
und a1s Anreger der gemeinsamen Interessen kann er über<br />
die partiellen Gesichtspunkte hinauswachsen, die hHufig<br />
die Verwirklichung einer Wanderungspolitik best<strong>im</strong>mt haben.<br />
Ihm kommt die Aufgabe zú, diesen internationalen<br />
Markt, der die tr{igration ist, in Ordnung zu bringen."10g-7)<br />
Hierbei wird vUllig übersehen, dass der Staat eher der<br />
Vertreter der Interessen des Kapitals als der des Gemeinwohls<br />
ist und es sehr wohl Widersprüche zu den Interessen<br />
des Entsendelandes geben kann, wie wir in 5.2.2. gesehen<br />
haben. Sehen wir nun, inwieweit die Schaffung der aufge-
- IJJ<br />
záhlten Bedingungen <strong>im</strong> Interesse des Kapitals der Aufnahme1ánder<br />
1iegt.<br />
5.3.2. Die Kapitalexportstrategie und die Funktion der<br />
Rückwanderer in ihrem Rahmen<br />
"Ich frage mich zum Beispiel, ist es richtig, die Arbeiter<br />
zu den Maschinen zu transportieren, oder ist es nicht k1üger,<br />
die Maschinen zu den Arbeitern zu bringen. Es ist sicher<br />
besser, Fabriken in Griechenland oder Spanien zu bauer,<br />
bevor wir Hunderttausende von Gastarbeitern ho1en."<br />
(in: Spiegel 29/1971, in: 86-770)<br />
Sicher ist die Schaffung von Arbeitsplátzen in Spanien<br />
langfristig für Spanien interessanter a1s die Emigrati-on.<br />
Aucñ den zustHndigen spanischen Stellen ist klar geworden,<br />
dass es logischer ist, etwas <strong>im</strong> <strong>eigenen</strong> <strong>Land</strong> herzustellen,<br />
als es von spanischen Arbeitern <strong>im</strong> Ausland herstellen zu<br />
lassen und es dann teuer einzuführen (61 -21) . Das Problem<br />
liegt darin, dass die MUglichkeiten zur Schaffung von Arbeiisplátzen<br />
wei-tgehend durch die Stellung der LHnder in<br />
der iñternationalen Arbeitsteilung best<strong>im</strong>mt werden (37) .<br />
Bei der gegenwHrtigen Arbeitsmarktsituation der Aufnahme-<br />
1ánder kánñ es dabei zu einer Interessendeckung mit den<br />
EntsendelHndern kommen, denn die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Mittelmeerraumes kann langfristig rentabler sein<br />
als die Belastung der lnfrastruktur durch die Auslánderfamilien<br />
(wobei diese 'Belastung' weit unter der durch<br />
deutsche Familien liegt), und hat den Vorteil , dass damit<br />
die Emigranten für <strong>im</strong>mer wegbleiben. In diesem Zusammenhang<br />
siná die PlH.ne eines neuen 'Marshallplans für Südeuropat<br />
zt) verstehen (43/Okt.1977-54) .<br />
In eine áhnliche Richtung zte1-t die Beratung von Modellen<br />
wie den türkischen rArbeitnehmergesellschaften' (32) oder<br />
die Ausbildung für Meisterposten in Betrj-eben <strong>im</strong> Herkunfts-<br />
1and. Darüberhinaus haben sie weitere Aufgaben:<br />
+ Aufbau eines Vertriebs- und Wartungsnetzes für die<br />
Erzeugnisse der Exportindustrie des Industrielandes<br />
+ Schaffung zukünftiger Zulieferer, die a1s Konkurrenz<br />
ungefáhrlich sind<br />
+ Gewinnung von 'enlaces' (Kontaktpersonen) in einhe<strong>im</strong>ischen<br />
Management. (86-773+779)<br />
Ebenfalls gibt es das Mode11 des deutschen Betriebes, der<br />
unter seinen auslHndischen Arbeitern eine Stammmannschaft<br />
heranbildet und mit diesen die Schlüsselpositionen eines<br />
Tochterunternehmens in Spanien besetzt, wobei di-e Spitzen<br />
des Managements Deutschen vorbehalten bleiben. Das setzt<br />
voraus, dass die Anwerbung einer grossen Gruppe in einer<br />
Region erfolgte, die für die Industrieansiedlung infragekommt.<br />
Dabei wirken die in der BRD ausgebildeten Arbeiter<br />
als Multiplikatoren und Ausbilder (109-25).<br />
Beabsichtigt die deutsche Firna nicht die Gründung einer<br />
Tochtergesellschaft, so kann es doch zu einer Zusammenarbeit<br />
mit einhe<strong>im</strong>ischen Unternehmen kommen, wie es von<br />
Frankreich beschrieben wird: "Allerdings kann man gewisse<br />
bevorzugte Situationen finden, in denen die Interessen eines<br />
franzUsischen Unternehmers, der auslándische ArbeitskrHfte<br />
gebraucht, mit denen eines Unternehmers <strong>im</strong> Herkunftsland<br />
übereinst<strong>im</strong>men. " (1 09-8)<br />
Daneben kann die RückkehrfUrderung auch ein trVeg sein,<br />
ZolTschranken und andere Investitionshemmnisse zu umgehen,
- 134<br />
inden man die Rückkehrer gewissermassen a1s Strohmánner<br />
benutzt (24-20) und so ausserdem Kredite einspart, weil<br />
sie einen Teil ihrer Ersparnisse beitragen.<br />
Bisher wird das Fánomen der von Rückkehrern gebildeten<br />
Genossenschaften a1s von geringer gesamtwirtschaftlicher<br />
Bedeutung eingeschátzt (13-5) . Zahlreiche weitere Faktoren<br />
erschweren die Verwirklichung der genannten l{odel1e:<br />
+ sie verlangt eine neue Sozial- und Planungspolitik<br />
der AbgabelHnder, die zum ZieL der Rückkehrerinvestitionen<br />
werden<br />
+ sie setzt eine enge Zusammenarbeit und Koordination<br />
zwischen Industrie- und weniger entwickelten Lándern<br />
voraus<br />
+ nicht <strong>im</strong>mer ist eine Firma, die Arbeitskráfte <strong>im</strong>portiert,<br />
gleichzeitig am Kapitalexport interessiert<br />
+ nicht a1le EmigrationslHnder sind für Kapitalinport<br />
geeignet (vg1. die Lage in Jugoslawien oder die Reste<br />
von Protektionismus aus der autarkistischen Fase in<br />
Spanien)<br />
+ die Emigration ist eine wechselhafte Erscheinung,<br />
der Kapitalexport ist nicht so flexibel<br />
+ oft fehl-t es an den infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
oder die Transportkosten sind zu hoch.(43/Jan.76-10)<br />
5.5.3. Das Sub<strong>im</strong>perialismus-Mode11<br />
In vorhergehenden Abschnitten haben wir schon auf die unterschiedliche<br />
Industrialisi-erungsentwicklung Spaniens und der<br />
BRD und die damit verbundenen InteressengegensHtze verwiesen.<br />
In diesen Abschnitt wo11en wir genauer, auf den Hintergrund<br />
der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Mittelmeerraum<br />
und der BRD eingehen. Dabei werden wir uns weitgehend aÍr<br />
das von Nikolinakos auf die Migrationsproblematik übertragene<br />
Sub<strong>im</strong>perialismusmodell anlehnen (87, 88, 89, 90, 91).<br />
"Andernfalls kUnnen die internationale Zusammenarbeit und<br />
SolidaritHt bedauerlicherweise Worte, leere Worte bleiben,<br />
a1s Folge von kapitalistischen Vorstellungen, die eher<br />
von der Gewinnwirtschaft und einer materialistischen Sicht<br />
des lt{arktes (die sogar die Arbeitskraft als Ware behandelt)<br />
geleitet werden, a1s von der Gerechtigkeit und der Wertschát<br />
zurrg des lvlenschen. "<br />
Licinio de 1a Fuente, Arbeitsminister des Franco-Reg<strong>im</strong>es<br />
(85-16)<br />
"Zweitens ist es in diesem Zusammenhang ega1, ob 1e Massif<br />
Central, die Normandie, Nordirland oder die Ustlichen Gebiete<br />
in der BRD verwelken, und stattdessen Spanien, Tunesien<br />
oder Marokko einen Antrieb durch Kapitalexport erhalten<br />
und sich in ihnen ein verstHrkter Industrialisierungsprozess<br />
anbahnt. " (87 -7)<br />
Die Migrationen in Europa sind ein klares Beispiel für die<br />
Internationalisierung eines Arbeitsmarktes, der nach wie<br />
vor von nationalen Instanzen gesteuert wird (89-2). Der Nationalstaat<br />
übern<strong>im</strong>mt dabei mit der Steuerung des Zustroms<br />
auslándischer Arbeiter gleichzeitig die Aufgabe der Spaltung<br />
der <strong>im</strong> <strong>Land</strong> befindlichen Arbeiter in zwei Teile mit<br />
verschiedener Rechtsstellung, die in Krisensituationen gegeneinander<br />
ausgespielt werden kUnnen.<br />
Dabei handelt der Staat ni-cht nach Gutdünken, sondern reagiert<br />
auf vom Kapital geschaffene Bedingungen mit dem
- 135 -<br />
ZieL, das Gesamtsystem zu<br />
licher Notwendigkeit kann<br />
AuslHnderpolitik wie eine<br />
werden.<br />
erhalten (89-23). Aus wirtschaftdabei<br />
sowohl eine restriktive<br />
Integrationspolitik verfolgt<br />
Die gegenwHrtige Tendenz zur Ermutigung der Verlagerung<br />
von ArbeitsplH"tzen ins Ausland (Kapitalexport) kann teilweise<br />
a1s eine Reaktion auf die zunehmenden Anforderungen<br />
der AuslHnder an die soziale rnfrastruktur interpretiert<br />
werden, die den Arbeitskraft<strong>im</strong>port zu einem gesamtwirtschaftlich<br />
weniger rentablen GeschHft machen. so wie die<br />
Kapitalverwertung die Emigration anregte, so kunnen auch<br />
entgegengesetzte Entwicklungen auftreten (89-7). In keinem<br />
Fa11 handelt es sich dabei aber um Entscheidungen,<br />
die ihre Hauptursache <strong>im</strong> Rassismus von politikern ilnden.<br />
Daneben spielt sich gegenwártig eine Auseinandersetzung<br />
zwischen den USA und der EWG um die Neuverteilung des<br />
Einf lusses <strong>im</strong> lt{ittelmeerraum ab (87 - 1 s) . rn ihrem Rahmen<br />
kommt mUglicherweise Spanien eine Aufgabe Zü, die als<br />
' Sub<strong>im</strong>perialismus ' bezeichnet wird (8 7 - 1 4) . Es handelt<br />
sich dabei um eine Vorherrschaft in einem best<strong>im</strong>mten<br />
Raum, die einem <strong>Land</strong> einen wirtschaftlichen Aufschwung<br />
erlaubt, gleichzeitig aber von einem mHchtigeren <strong>Land</strong><br />
'geborgtr ist und abhHngig bleibt. Beispiele sind Brasilien<br />
in Südamerika, der Iran oder Israel <strong>im</strong> Nahen Osten<br />
(wi-e man sieht, kann sich so etwas schneller Hndern, a1s<br />
man denkt). In solchen LHndern findet eine innere Kolonisierung<br />
durch das auslHndische Kapital und eine 'Lumpen-EuropHisierungr<br />
statt (87 - 1 5) .<br />
Di9 Frage, wieweit spanien eine solche stellung beispiersweise<br />
gegenüber Nordafrika oder aufgrund seiner traditione11en<br />
Beziehungen zu südamerika übernehmen kunnte, kann<br />
nuf b9i genauer Auswertung der Daten zur Verflechtung<br />
zwischen Spanien und der EIVG beantwortet werden (g1 -25+<br />
24+26+28+29) .<br />
Die deutschen Investitionen in Spanien erreichten<br />
1977 fast 200.000 Millionen Peseta, das sind<br />
2,48 % mehr a1s in 1976 (1aut E1 País, 21.4.1978).<br />
Damit J,iegt die Zuwachsrate weit unter dem entsprechenden<br />
Index für Investitionen in den hochindustriálisierten<br />
LHndern (+ 70 ,,) und für die Dritte lVelt (+ j0 ,o) .<br />
Es liegt der schluss nahe, dass die rnfrastrukturbedingungen<br />
und das Ausbildungsniveau ungünstig sind, aber<br />
das Lohnniveau nicht so niedrig ist, sódass áie nUiigen<br />
Investitionen durch die <strong>im</strong> vergleich zur Dritten trvelt<br />
zu erzielenden Gewinne nicht aufgewogen werden.<br />
In unserem Zusammenhang interessiert uns die Frage, ob<br />
eine solche abhángige Industrialisierung, bei dei für<br />
die Beherrschung der Gesamtwirtschaft sirategisch wichtige<br />
Branchen (AKWrs, Datenverarbeitung) entwickelt<br />
werden oder in der Metropole nicht mehr rentable Zweige<br />
?usgelag_ert werden (87 - 1 1) , einen Beitrag zur LUsung<br />
des Rückkehrerproblems liefern kann.<br />
Dabei muss berücksichtigt werden, dass bei der AnnHherung<br />
der MittelmeerlHnder an die EWG ihre Arbeitsteilung auf<br />
d1" EryG abgestinmt wird, wobei kein Zusammenhang uñtereinander<br />
entstehen muss (91-z). Das heisst aussérdem:<br />
"Der Technologie-Transfer erfolgt somit seitens der multinationalen<br />
Konzerne und steht unter den Bedingungen<br />
der weltweiten Kapitalverwertung. Da diese Techñológie
- 136<br />
kapitalintensiv ist, sind d<br />
den Lándern der Dritten Wel<br />
für Spanien gelten dürfte.<br />
ie Bescháftigungseffekte in<br />
t gering." (91 -15e+f), was auch<br />
Der Vergleich von Wertzuwachsrate und BeschHftigungseffekt<br />
in Spanien von 1958 - 1969 zeigt, dass die Mechanisierungsrate<br />
dem BeschHftigungseffekt davonláuft (91 -31) :<br />
Branche<br />
Nahrungsmittel<br />
Getránke<br />
Tabak<br />
Text i 1<br />
Bekle idung<br />
Holz<br />
l{Ub e 1<br />
Pap i er<br />
Druck<br />
Leder<br />
Gummi<br />
Chemie<br />
o1<br />
N E Metalle<br />
Bas ismetalle<br />
Metal lprodukte<br />
Nichtelektrische Maschinen<br />
Elektrische Maschinen<br />
Transport aus rüs tungen<br />
Vers chiedene<br />
* :ll:i:<br />
We rt zuwachs Bescháftigungs -<br />
Daher müssen wir vermuten, dass eine von den deutschen<br />
Multinationalen durchgeführte abhángige Industrialisierung<br />
Spaniens, fa11s sie stattfindet, <strong>im</strong> Normalfall keinen<br />
wesentlichen Beitrag zur Bescháftigung der Rückkehrer<br />
in den Zweigen der Grundstoffindustrie leisten wird,<br />
in denen diese Arbeiter von-ihrer Vorbildung her unterkommen<br />
kUnnten. Dazu kommt das pess<strong>im</strong>istische Urteil<br />
über die wirtschaftliche Bedeutung der Rückkehrerkooperativen,<br />
die sich <strong>im</strong> Umkreis dieser Firmen ansiedeln kUnnen<br />
( 1 3 - 5) . Nikolinakos kommt zur Gesamteinschát zürrg,<br />
das s<br />
+ die strukturelle Armut jetzt über die technologische<br />
AbhHngigke it weiterbesteht<br />
+ die Akkumulation nicht autonom und an den Bedürfnissen<br />
des <strong>Land</strong>es orientiert durchgeführt wird<br />
+ der Bescháftigungseffekt gering ist und eine hohe<br />
Arbeitslosigkeit weiterbesteht<br />
+ die Produktion <strong>im</strong> Vergleich zur Aufnahmefáhigkeit<br />
des inneren Marktes zu stark ausgeweitet wird und<br />
eine hohe Exportquote erzielt wj-rd<br />
+ die Kleinbauern a1s unterbescháftigte Puffer aufrechterhalten<br />
werden. (88-17+18+19)<br />
5.3.4. Voraussetzungen für die Verwirklichung verschiedener<br />
Entwicklungsmodelle<br />
"Insgesamt scheinen die Folgen der innereuropáischen Wanderung<br />
in den untersuchten andalusischen DUrfern ein Fa11<br />
von rkosmetischerf wirtschaftlicher Entwicklung zu sein:<br />
eine oberflHchliche GesichtsverschUnerung bei Fehlen ei-<br />
7,<br />
2,<br />
6,<br />
4,<br />
B,<br />
4,<br />
B,<br />
o Jt<br />
o Jt<br />
6,<br />
4,<br />
3,<br />
2,<br />
3,<br />
3,<br />
1,<br />
4,<br />
2,<br />
8,<br />
5<br />
0<br />
2<br />
5<br />
4<br />
5<br />
7<br />
9<br />
5<br />
9<br />
8<br />
9<br />
4<br />
0<br />
Z<br />
6<br />
o Jt<br />
5<br />
0r2<br />
4ro<br />
216<br />
1rg<br />
211<br />
0r5<br />
112<br />
4 11<br />
3r0<br />
0r7<br />
4 15<br />
0r1<br />
411<br />
217<br />
2r7<br />
211<br />
613<br />
7 ,0<br />
313<br />
9r5
- l5/ -<br />
nes grundlegenden Wande 1s der gesellschaftlichen und wirt<br />
schaftlichen Strukturen . " (97 -34)<br />
rn diesem abschliessenden Absatz werden wir zunáchst die<br />
IVleinungen anderer Autoren zu den verwirklichungsaussichten<br />
von NIodellen zur verbesserung der wiedereiñgliederung<br />
von Migranten wiedergeben und dann die in S. S.1 .<br />
aufgezeigten Wege daraufhin untersuchen.<br />
Experten des rEE beurteilen die MUglichkeiten, rndustrie<br />
in die unterentwickelten Gebiete spaniens zu lenken oder<br />
zu zwingen, negativ, solange diese Verlagerung nicht in<br />
einen nationalen Entwicklungsplan eingebéttet ist (zg).<br />
Eine 0ECD-studie zum Thema verweist ebenfalls darauf,<br />
dass eine Industrieansiedlung eine entsprechende Infrastruktur<br />
voraus setzt und entwickelt Kriterien dafür:<br />
+ man soll sich nicht ausschliesslich auf die Industrieentwicklung<br />
konzentrieren<br />
+ es sollen keine rKathedralen in der lVüste, ohne positive<br />
Folgen für die náhere Umgebung gebaut weráen<br />
+ die Planung muss <strong>im</strong> Kontakt mlt den staatlichen<br />
Stellen erfolgen<br />
+ Berufsbildungs- und Rückkehrereingliederungsprogramme<br />
müssen verschmo1-zen werden. (45/Jan.197 6-51)<br />
Es liegt auf der Hand, dass die MUglichkeit zur Wiedereingliederung<br />
in einer vom Aufschwung gekennzeichneten<br />
tr'/irtschaft grUsser ist (1 09-1 6) .<br />
Wir hatten schon angegeben, dass die Zunahme der deutschen<br />
Investi-tionen nicht so gross ist, dass sie dazu<br />
einen bedeutenden Beitrag leisten kUnnte (E1 país 21 .4.<br />
1976). Allerdings gibt es Anzeichen für ein zunehmendes<br />
Interesse des westdeutschen Kapitals an Spanien:<br />
1978 war die BRD mit 5.615 Millionen Pta. in der ersten<br />
Jahreshálfte der zweitgrusste auslHndische Investor (E1<br />
País 30.8.1978). sehr interessant ist dabei das programm<br />
für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den dreiZehn<br />
am weitesten entwickelten (halbindustrialisierten) Nichtrndustrie-LHndern<br />
unter den Handelspartnern der niln, darunter<br />
spanien (81 País 18.8.79). Es handelt sich dabei<br />
nicht um ein traditionelles Entwicklungshilfeprogramm<br />
auf Antrag der Regierungen der betroffénen LHñdei, sondern<br />
eine 'Unterstützu!g' bei der rationellen Ausbeutung<br />
der Rohstoffe. Die stellungnahme des Bundesministers<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit 1ásst an Deut(sch)-<br />
lichkeit nichts zu wünschen übrig: "Wir nehmen uns vor,<br />
diese LHnder zu entwickeln, obwohl wir wissen, dass das<br />
heisst, Konkurrenten zu fUrdern. Jedoch wird dieser<br />
Wettbewerb für uns nicht sehr schl<strong>im</strong>m sein, da wir unseren<br />
Platz an der spitze des technischen Fortschritts<br />
nicht aufgeben." (E1 País 'l 8.8.1979) Damit fasst er<br />
das zieL der schaffung von sub<strong>im</strong>perialisti-schen LHndern<br />
(siehe 5.3.5. ) in Worte.<br />
Interessant ist, dass auf einer Konferenz vort Bewegungen<br />
der Dritten welt und fortschrittlichen parteien Euiopas<br />
in Bremen die Forderung erhoben wurde, zu untersucheñ,<br />
wieweit die wachsende Abhángigkeit des Mittelmeerraums<br />
von der EWG Neokolonialismus gleichkommt (E1 paÍs 17.6.<br />
1e78)<br />
4^g"sichts dieses Bestrebens, den platz an der Spitze<br />
des technischen Fortschritts zu be]nal_ten, ist es k1ar,
- 138<br />
dass die<br />
Auslándj-schen Investitionen l.n Spanien 1960 - 19fu<br />
zt)<br />
fo r s chung s int ens iv<br />
weni g forschungsintensiv<br />
trad it ione 1 1<br />
50,2<br />
eo<br />
27 ,0<br />
22,8<br />
waren (87 -34,Tab. XII) .<br />
Die Untersuchung der Branchenverteilung der auslándischen<br />
Investitionen 1960 - 1971 zeigt eine Konzentration auf<br />
Chemie, ErdUl<br />
56, B<br />
eo<br />
Nahrung 16 ,7<br />
Transportmaterial 8,7<br />
wobei in Chenischen Produkten 23,6<br />
Maschinenbau 1 6 ,8<br />
der Gesamtinvestitlonen aus dem Ausland kommen (87 -33,<br />
Tab. XI+IX) .<br />
In 5.3.3. hatten wir bereits den min<strong>im</strong>alen BeschHftigungseffekt<br />
der Investitionen <strong>im</strong> Chemiebereich gezeigt.<br />
Von den grossen Konzernen, die finanziell in der Lage wáren,<br />
Ausbildungsprogramme zu organisieren, ist also kein<br />
positiver Beitrag zú erwarten.<br />
Interessanter für solche Programme sind kleinere und mittlere<br />
Handwerksbetriebe, die in der BRD mehr Facharbeiter<br />
brauchen und in Spanien arbeitsintensiv wáren, aber diese<br />
kUnnen mit <strong>eigenen</strong> KrHften meistens keine lHnderübergreifenden<br />
Vorhaben planen und finanzieren (16-81). Es müssten<br />
also Projekte der Handwerkskammmern mi-t staatlicher<br />
Unterstützung entwickelt werden.<br />
Davon abgesehen gibt es auch in Spanien eine Tendenz zur<br />
VerdrHngung des autonomen Kleinkapitals, dem die Rückkehrerbetriebe<br />
ja zuzurechnen sind. Sie kUnnten sich nur <strong>im</strong><br />
Windschatten der Grossen als Zulieferer und Reparaturbetrlebe<br />
halten (87-1 1 )<br />
Die Frage der Rückkehrer .<br />
ist noch unter einem anderen Gesichtspunkt<br />
interessant: dem der Regionalpolitik, dem Ausgleich<br />
von Entwicklungsunterschieden in Herkunftsland.<br />
"Interessanterweise vollzieht sich der Industrialisierungsprozess<br />
in den Mittelmeerlándern ohne Aufhebung der Regionalunterschiede<br />
. " (B 7 - 1 6) Das findet seine ErklHrung :<br />
"Drittens j.st somit die Regionalpolitik in der EG ein Wi -<br />
derspruch per se. Ein Widerspruch,,ler aus dem Gegensatz<br />
zwischen internationalisierter Kapitalakkumulation einerseits<br />
und dem Selbstverstándnis des traditionellen bürgerlichen<br />
Staates andererseits hervorgeht Denn mit der<br />
Regionalpolitik handelt der Staat trotz der Begünstigung<br />
der Investitionen in ármere Gebiete, gegen die Interessen<br />
des Kapitals se1bst." (87-7) Das heisst, dass eine verstHrkte<br />
Industrialisierung Spaniens sich eher um Barcelorá,<br />
<strong>im</strong> Baskenland und um Madrid abspielen wird a1s in<br />
Galizien oder Extremadura oder Andalusien.<br />
Wenden wir uns nun den Vorschlágen in 5 .5 . 1 . zt].<br />
+ Verbesserungen der Informations- und Vermittlungssysteme<br />
sind mUglich. Sobald sie die Zusammenarbeit<br />
von Stellen der BRD verlangen, sind sie nur praktikabe1,<br />
sof ern sie deren Interessen n j-cht zuwiederlaufen.<br />
Abgesehen davon pflegen staatliche Bemühungen<br />
meistens schwerfá11iger aIs die Wirtschaftsentwicklung<br />
zu sein.<br />
+ Der Kreislauf 'spanisches <strong>Land</strong> - spanische Industriedeutsche<br />
Industrie - Rückkehr in Entwicklungspole in
- 139<br />
den spanischen <strong>Land</strong>gebietenr würde erhebliche rnfrastrukturinvestitionen<br />
und materielle Anreize für<br />
die Unternehmen verlangen, ur in den bisher vom<br />
huheren Lohnniveau gekénnzeichneten stád.ten anzuwerben.<br />
+ Eine Lenkung von Emigranten auf best<strong>im</strong>mte qualifizierte<br />
ArbeitsplHtie in der BRD ist nur bei Interesse<br />
von deutschen Betrieben muglich. Dieses rnteresse<br />
kann bei Branchen des Handwerks mit Facharbeitermangel<br />
auftreten, dann wHre der Ausgebildete aber<br />
für spanien verloren. Ebenfalls kann ei bei Grossbetrieben,<br />
die eine Niederlassung in spanien oder<br />
eine Zusammenarbeit mit einem spánischén Betrieb vorbereiten,<br />
vorhanden sein. Dann ist der Arbeitsplatzschaffungseffekt<br />
aber erfahrungsgemáss niedrig.<br />
+ sHmtliche langfristigen Ausbiláuñgsprogramme setzen<br />
ausserdem Zuschüsse voraus, die dén- entstehend.en<br />
Lohnausfall ausgleichen und slnd weitgehend sinn-<br />
1os, wenn keine Arbeitsptd,tze danach<br />
+<br />
Éereitstehen.<br />
Eine selbstHndige Entwiékluflg, wie sie teilweise<br />
von Algerien unter Einbezíehung der Rückkehrer aus<br />
Frankreich und der DDR durchgeiührt wurde, die mehr<br />
a1s nur oberfláchliche Korrekturen erreicht, ist<br />
bei den gegenwHrtigen politischen Bedingungén in<br />
_ Spqnien nicht zu err,,rarten ( 1 0g - 1 6) .<br />
Daraus folgt:<br />
+ Ein grosser Teil der Teilnehmer an Berufsfurderungsmassnahmen<br />
in der BRD ist für spaniens Entwicklung<br />
verloren und bildet für die BRDI eine Einsparung séhulischer<br />
Ausbildungskosten ;<br />
+ wahrscheinlich weiden weiterhin die meisten Rückkehrer<br />
wieder in das unterbescháftigten-und Arbeitslosenheer<br />
eintreten, eine Arbeit áufnehmen, die nichts<br />
mit ihrer Qualifikation zu tun hat oder unprod,uktiv<br />
<strong>im</strong> tertiHren Sektor investieren;<br />
+ bei einer starken Zunahme der deutschen rnvestitionen,<br />
die muglich, aber nicht sicher ist, kann ein<br />
Teil der Rückkehrer a1s stamm Arbeit fiáden. In ihrem<br />
umkreis kann eine Reihe kleiner Betriebe entstehen;<br />
+ a1le weitergehenden veránderungen (<strong>Land</strong>reform,<br />
gesellschaftung<br />
ver-<br />
der auslándiscñen Firmen, oriéntie-<br />
Tung auf den luittelmeerraum anstatt auf d,ie EWG)würden<br />
den von den gegenwártigen l\,rachtverháltnisseí<br />
gesteckten Rahmen sprengen.<br />
uns, die wir 9i"rql Lage gegenüber nicht untátig bteiben.wo11"t,<br />
gilt die «iitir, die jeder sozialar6"ti gemacht<br />
wird:<br />
echte Hilfe beschránkt sich nicht auf die unterstützung<br />
der.'Bedürftiggn' (in diesem Zusammenhang der nückkehrér),<br />
sondern sieht hinter dem Leid die ursachén, die es hervorrufen,<br />
und.unterstlitzt (auch <strong>im</strong> <strong>eigenen</strong> rnteresse)<br />
dgr.Organisationsprozess, der diese slrukturen<br />
wird.<br />
beseitigen
140<br />
ERGEBNISSE IN THESEN<br />
Die Auseinandersetzung um Rotation oder Integration<br />
der auslándischen Arbeiter in der BRD ist um die<br />
Diskussion über die RückkehrfUrderung ergánzt worden.<br />
Das Interesse der zustándigen Stellen in der<br />
BRD erklHrt sich aus dem Zusammentreffen von Verengung<br />
des Arbeitsmarktes, Abnahme der 'Infrastrukturbescheidenheit'<br />
der auslHndischen Familien, Bedürfnissen<br />
der EIVG-Politik und Expansionsinteressen <strong>im</strong><br />
Mittelmeerraum.<br />
2. A11e Angaben<br />
aufgrund der<br />
zu bewerten.<br />
áusserst fra<br />
+ die Rate<br />
eo<br />
über 7 0<br />
+ es hat in<br />
6.<br />
+ die derze<br />
überwiege<br />
ansHssig;<br />
Rückkehra<br />
zu Ausreise- und Rückkehrziffern sind<br />
Beschránktheit der Quellen mit Vorsicht<br />
Der Begriff 'endgü1tige Rückkehr' ist<br />
gwürdig. Dennoch kann man annehmen:<br />
der vom IEE betreuten Emigranten lag nie<br />
den Jahren 1966/1967 und 1971 - 1975<br />
mas s ive Rückkehrbewegungen gegeben, die noch nicht<br />
abge s ch1 o ssen slnd<br />
itige spanische Kolonie in der BRD ist<br />
nd mehr a1s 6 und oft mehr a1s 1 0 Jahre<br />
daher wird ein hoher Prozentsatz keine<br />
bsicht mehr haben.<br />
Die Lenkung der Emigration in die BRD war eine Massnahme,<br />
die der BRD u.a. Ausbildungs- und Lohnkosten<br />
einsparte und vom spanischen Reglme aufgrund kurzfristiger<br />
materieller Interessen und, a1s soziales<br />
Ventil akzeptiert wurde.<br />
Das IEE hat praktisch eine Zulieferfunktion für die<br />
westdeutsche Industrie übernommen. Sprachliche oder<br />
berufliche Vorbereitung auf die Ernigration gab es<br />
so gut wie keine, die gegebenen Informationen klammerten<br />
aus ideologischen Rücksichten die wichtigsten<br />
Gesichtspunkte aus.<br />
Der 'typische Emigrant' kam aus der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
oder war Hilfsarbeiter und besass<br />
eine<br />
unzure ichende Schulbildung .<br />
Die Ausreise in die BRD führt zu einer Zentrierung<br />
der Qualifikation auf die Ebcne 'angelernter Arbeiterr,<br />
der sich die Grundverhaltensweisen der Industriearbeit<br />
und einige arbeitsplatzbezogene Handgriffe<br />
angeeignet hat.<br />
Eine Tendenz zum Aufstieg durch die Emigration lHsst<br />
sich nicht generell nachweisen. Auch der Aufstieg<br />
wHhrend des Aufenthaltes in der BRD pflegt den<br />
Sprung vom Un- zum Angelernten nicht zu überschreiten.<br />
Die einzige Ausbildung, die nach der Rückkehr garantiert<br />
Wert hat, ist die zum Facharbeiter. Die<br />
Spanier, die in der BRD solche Stellungen einnehmen,<br />
sind weitgehend schon von Anfang an a1s solche<br />
eingestuft worden, haben die Ausbildung also in<br />
Spanien erhalten, oder sind so lange in der BRD ansHssig,<br />
dass eine Rückkehr vor dem Rentenalter unwahrscheinlich<br />
ist. Das Qualifikationsniveau der<br />
Rückkehrer liegt keinesfalls über, vi-e11eicht sogar<br />
unter dem der Ausgereisten.
- 141<br />
'7<br />
8.<br />
q<br />
10<br />
11<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
Die ursachen dafür sind nicht in mangelnder tr{eiterbildungsbereitschaft<br />
zu suchen, denn diese ist bei<br />
Spanieln in Vergleich der Nationen besonders hoch,<br />
sóndern in Spra-hproblemen, den Eingangsbedingungen<br />
der deutscheñ Weiterbildung und der UnmUglichkeit,<br />
über lange zeit hinweg den entsprechenden Lohnverlust<br />
in Kauf zu nehmen.<br />
Es gibt Belege für die Vermutung,,dass ein grosser<br />
Teil der Berufsfortbildungsmassnahmen von Personen<br />
mit fester Absicht zrTr endgültigen Niederlassung<br />
in der BRD oder Auslánderkindern mit abgebrochener<br />
Schulbildung in Anspruch genommen wird und damit<br />
für Spanien keine Auswirkungen mehr haben wird.<br />
Davon abgesehen sind die von einigen 0rganisationen<br />
entwickelten Kursformen wichtige Erfahrungen.<br />
Trotz des rAlters' der spanischen Kolonie in der<br />
BRD bleibt das Sprachproblem wichtig, das sich aus<br />
ihrer Lebenssituátion, besonders der Randstellung<br />
der von Teilen der deutschen Bevulkerung a1s bedrohende<br />
Konkurrenz empfundenen Auslánder ergibt. Ebenfal1s<br />
verhindert die aus dein Interesse des Staates<br />
an einer strikten Kontrolle entstandene Auslándergesetzgebung<br />
jede 1ángerfristige Planung-<br />
In die Herkunftsregion kehren hauptsáchlich áltere<br />
Ehepaare und Rentnér zurück, für junge_unverheiratete<br />
irnd Ehepaare ist die Emigration gleichzeitig einé<br />
<strong>Land</strong>-Stadt-Wanderung, die bei einer eventuellen<br />
Rückkehr in die industrialisierten Gebiete Spaniens<br />
führt<br />
Die spanische Rückkehrergesetzgebung ftl vU11ig unzúTeilhend<br />
auf a11en Gebieten und von einem Zustándigkeitswirrwarr<br />
gekennzeichnet. Die vorge_sehenen<br />
Uiffen sind unzuréichend, nicht verwirklicht oder<br />
angesichts der Lage auf den Arbeits- und Wohnungsmrikt<br />
und den Schulen wirkungslos. Die Rückkehrbewegung<br />
verlHuft meistens am Rande der offiziellen<br />
0rgane.<br />
Es gibt keine Koordination, die sich dem Modell<br />
'Voibereitung in Spanien - Ausbildung in der BRD<br />
Wiederanpassung in Spanien' annáhert; die Wiedereingliedérungskurse<br />
für Zurückgekehrte kUnnten genaufogut<br />
für beliebige spanische Arbeiter veranstal--<br />
tet werden.<br />
Bei der Wiedereingliederung geht ein Grossteil der<br />
erworbenen Kenntnisse verloren, da selten ein entsprechender<br />
Arbeitsplatz gefunden wird. Es zeígt<br />
sich eine Tendenz zu unproduktiven Konsumausgaben<br />
und zur verschiebung der BeschHftigung in den Dienstleistungsbereich.<br />
Eine Beset zurrg hUherqualif i zie-r -<br />
ter Arbéitsplátze durch den Auslandsaufenthalt<br />
lHsst sich bei den Zurückgekehrten nicht allgemein<br />
nachweisen.<br />
Die Sprachkenntnisse haben<br />
veau und die Vielseitigkei<br />
\,{ertung erlaubten (die Lag<br />
wachsenen'Rückkehrert ist<br />
schen Einrichtungen <strong>im</strong> Aus<br />
tung bei der Nachbetreuung<br />
meistens nicht das Nit,<br />
die eine berufliche Vere<br />
der in der BRD aufgehier<br />
anders). Die deutland<br />
sehen ihre Verantworin<br />
den seltensten Fá11en.
- 142 -<br />
15.<br />
Die EmigrationsbiLanz ist für Spanien negativ:<br />
es hat dazu beigetragetr, den Entwicklungsvorsprung<br />
der BRD zu vergrUssern, ohne dabei (wie z.B. Algerien)<br />
zu versuchen, das rnotwendige Ubel Emigrationr<br />
zttr <strong>eigenen</strong> autonomen Entwicklung zu nutzen. Das<br />
durch die Umstrukturierung der politischen Verháltnisse<br />
erleichterte Umdenken in der spanischen Emigrationspolitik<br />
wird zu offenen Konflikten mit der<br />
BRD führen, die ihre Parallele in Konflikten mit<br />
den anderen AbgabelHndern haben kUnnen.<br />
16. Die meisten Reformen der Emigrations- und Rückkehrpolitik<br />
setzen ein hohes },lass an staatlichen Eingriffen,<br />
Lenkung und Bezuschussung voraus, das ohne<br />
tiefgreifende politische Umstrukturierungen unwahrscheinlich<br />
erscheint. Bei einem Zunehmen des Interesses<br />
der BRD am Mittelmeerraum sind staatlich bezuschusste<br />
Programme in Abst<strong>im</strong>mung mit westdeutschem<br />
Kapital denkbar, die Rückkehrer miteinbeziehen. Sie<br />
würden aber ledlglich die Stammmannschaft und das<br />
Zuliefer€r-, Wartungs- und Vertriebsnetz füt wenig<br />
arbeitsintensive Firmen in ohnehin industrialisierten<br />
Regionen schaffen und daher das Problen nicht<br />
1Usen. G1e ichzei-tig ist es nUglich, dass das deutsche<br />
in Spanien vertretene Kapital einen Teil seiner<br />
Ausbildungsbedürfnisse und Investitionspláne<br />
a1s'RückkehrfUrderung' aus Steuermitteln finanzieren<br />
1ásst.<br />
Aussagen auf diesem Gebiet sind ohne genauere Untersuchung<br />
der Zielrichtung der Expansion des BRD-Kapitals<br />
sehr unzuverlHssig<br />
17. Es müssen alle Versuche unterstützt werden, dass<br />
die Rückkehrer ihre Forderungen an den eigentlichen<br />
Haupt-Nutzniesser der Emigration, die Bundesrepublik<br />
richten und sich mit den Organisationen der Spanier<br />
in der BRD koordinieren, die in der BRD direkter<br />
vorgehen kUnnen.
- 143<br />
7. LITERATUR- UND QUELLENNACHWEIS<br />
Wir geben die verwendete Literatur in der folgenden Weise<br />
an:<br />
<strong>im</strong> Text verwendete Ordnungszahl des Buches/Autor(in alfabetischer<br />
Reihenfolge) /ge§ebenenfalls Fundstell e/Ort/ Jaht / /<br />
Sprache /Text typ / Bemerkungen<br />
rnv' heisst'nicht verUffentlichtr<br />
Die Sprachen sind<br />
D Deutsch<br />
E Englisch<br />
F FranzUsisch<br />
I Italienisch<br />
S Spanisch<br />
Soweit uns das Vorhandensein einer deutschen Ubersetzung<br />
bekannt ist, erscheint * neben der Sprache.<br />
Für die Einteilung des Texttyps gilt der Schlüsse1:<br />
1 Erlebnisberichte, RePortagen<br />
2 UnfTageergebnisse, empirische Forschungsberichte<br />
3 Orientierungshilfen für Emigranten<br />
4 Offizielle Stellungnahmen und Propaganda<br />
5 Gesetzes- und andere juristische Texte<br />
6 Statistiken<br />
7 Analysen<br />
0 Sonstige<br />
oo1 Abete,Giovanni/Cours de formation professionelle donnés<br />
aux migrants rentrant dans leur pays, soit avant<br />
leur départ du pays d'<strong>im</strong>migration, soit apres leur<br />
rétour áu pays d'origin/in: CIME, auch in: Internationa1<br />
Migration Review, Vo1. XIV -1/2-1976/ /Fx /7<br />
ooZ Abrisqueta Mart inez/tr,litteilung des Generalkonsul ats /<br />
Frankfurt/19.7 .197 6/ / S/1 + 4/nv<br />
003 Aranda Aznar/El difíci1 Ietorno de 1os emigrantes/in:<br />
Informacione s 17 .11 .1978, 5.11/ /S/1<br />
oo4 Arbeitsministerium der BRD/Arbeitsplatz Deutschland/<br />
1977 / /Sx /3/já]nrlicher Kalender in a11en wichtigen<br />
Aus 1 Hnde r sprachen<br />
oo5 Arrabito/Analisi de11e condizioni strutturali nin<strong>im</strong>e<br />
per i1 rretorno' de11'emigrante/in: Affari Sociali<br />
Italiani/Juni 1 97 4 / I / 7<br />
oo6 Barrutieta Sáez/La emigración españo1a: e1 t<strong>im</strong>o de1<br />
desarrollo/in: cuadernos para e1 Diá1ogo 1976 Sonderheft<br />
/S/7<br />
oo7 Bayo /Los trabajadores españo1es en Europa:ia casa'.f<br />
in: Blanco y Negro 6 , 13 .3 .197 6 /S/ 1<br />
oo8 Bayón Mariné/Le[islación española de emigraciórr/IEE/<br />
1e7s/ /s/s<br />
oo9 Belgische Regierung/Igualdad de trato en materia de<br />
formación y perfeccionamiento profesional del trabajador<br />
nigrante/in: CIME, Seminario sobre Adaptación<br />
ó Integráción, 29.-31 .5 .1974, MC/SAI/9/ /S/4<br />
o1 0 Benhadj /Retorno de 1os trabaj adores migrantes a su<br />
país de origen y reinstalación de 1os mismos/in: Bo-<br />
1etín 12 der OIT/ Genf/1974/ /Sx/7<br />
o1 1 Bingemer+Meistermann-Seeger/Leben a1s Gastarbeiter/<br />
1e72/ /D/2
- 144<br />
o12 Berger+Mohr/A seventh man/Penguin/-197 5 / /nx / 1+7<br />
;i;<br />
guhñi"eZContribución del retorno de 1os migrantes<br />
a1 proéeso de desarroTTo/1975/ /S/7<br />
o14 gÚhiti"gZLa mi-gración para un proyecto de empleo<br />
de tra6a¡áaor[r meditérráneos- en Europa Occidental:<br />
efecto "á-.ioi<br />
países d.e origen y en los paises de<br />
empleo/OIT Genf/7 -1975/ /S/7<br />
o1 5 Bureau International du Travail/Problemes .gui .ie posent<br />
aux migrants rentrant dans leur pays / /fx /<br />
!*'<br />
o1 6 Bundesanstaít für Arbeit/Reprásentativuntersuchung<br />
, 72, Bescháftigung auslándischer Arbeitnehmer/Nürnberg/<br />
197 3 / /t /Z+0<br />
o17 Richtlinien Éerufsfurderung für AuslHnder/BfA/20'<br />
i. I g74/ / S*/5/spanische Ubersetzung durch IEE<br />
o1 8 Bundesanstalt iü, Arb"itlAmtliche .Nachrichten der<br />
BfA/24.Jahrg&ng, Nr. 6, 29.6'197-6/ /D/6<br />
o1 9 Bundesanstaít iúr Arbeít/Sonderdruck: Sozialversicherungspfii.f,tig<br />
beschHftig!9 4'9:itnehmer Ende<br />
septemSei 1s76lnÑsn 6-1 977,- 29-6. 1 977 / /D/6<br />
ozo Bundesanstalt für Arbeit/sozialversicherung:Pf-ilthtig<br />
ber.ñu¡tigte Ar:1ánder,2.vierteljahr 197 4 bis<br />
1 .Új. 1e77 /rc+-4zos/ /D/6<br />
o21 ANBÁ/Arbeitsmarktstatistiken 1976 - Jahreszahlen/<br />
Bundesanstalt für Arbeit/sondernummer 26.5.1977 / /<br />
D/6<br />
o22 Bundesanstalt für Arbeit/sozialversicherungspfll(]htig<br />
¡"rcf,áftigte Auslánder am 31 .7.1977 /fb4-4205/ /<br />
D/6/entsPricht oZ0<br />
o23 Statistische Beihefte zu den Monatsberichten der<br />
Deutschen Bundesbank/Reihe 3/ 1 -1977 / /D/ 6<br />
o24 Bundesminj-sterium für Arbeit und sozialordnung/ -vorschlege<br />
áár Bund-LHnder-Kommission zúr Fortentwicklung<br />
éirr", umfassenden Konzep!i91^der Auslánderbescháftigungspolitik/IIa<br />
5-24- 200/22/ t1,: Journal G,<br />
9-10 Mai 1s77//D/4<br />
o25 Bundesministerium für Bildung und wi-ssenschaft+Institut<br />
für Kommunikationsplañung (Rehfeld+Hildenbrand+<br />
schmidt-wertherm) /weiterbildung auslHndischer Arbei -<br />
ter in d;;-gRt,nitdungsplanung- 11 /Bonn/ 197 5 / /D/ 2<br />
o26 Campos Nordmann/Emigrác1ón gsPqqgl_a y crec<strong>im</strong>iento<br />
"conómico español_/ IEE/ 1gl 6 / / S/ 6 /Daten überholt<br />
oZ7 Caritas-Asistencia Social /Boletín de Informact6n/<br />
Freiburg / / Sx / 1 +5+6/monatlich<br />
oZB Catan j-+d arton/ Guide d'analyse et d'évaluation sur<br />
1e plan socioculturel des pro91'ammes de formation<br />
des travailleurs migrants,-de leurs conjoints et de<br />
leur famille/UNESCO Divisi-on for the study of Development/tr'lfW<br />
1 - 1 97 7 / /F /7<br />
o29 Casas Ménde z+Cabezas lvloro/Relación entre politica<br />
sobremigracionesydesarrolloeconómicoylapro.<br />
moción dE nuevas pbsibilidades de smnleo.para 1os<br />
que regresan/ in: ^crltr, auch in: Boletín inf ormativo<br />
IEE l+2-1976/ /S/4+7<br />
o30 Recomendaciones sobre 1os problemas que se plantean<br />
a los migrantes que regresan a sus paises de origen/<br />
in: CIIVIE//S/4+7<br />
o31 Dláz Plaj a/La condición de emigrante/in: Cuadernos<br />
para e1 diálogo/197 4/ /S/6+7<br />
o3Z bomínguez/81, ñombre como mercancia/Desdée Brouwer/<br />
1976//S/1+6
14s<br />
o33 Europa-Rat/L'act du Conseil drEurope en matiere de<br />
rétour des travailleurs migrants dans leur pays dt<br />
orig ine / o . J . / /Fx / 4<br />
o34 FOESSA/Estudios sociológicos /1976/ /S/6<br />
o35 Garmendta/Alemania: exilio de1 emigrante/1970/ /S/1+<br />
2+6<br />
o36 van Gendt/Services pour 1e rétour et 1a réinsertion<br />
de tra\railleurs emigrés/OCDE /1977 / /F / 4+7<br />
o37 van Gendt+García Passigi/Projet commun sur 1es ttavailleurs<br />
<strong>im</strong>migrés, lignes directrices par 1'é1aboration<br />
des rapports nationaux/OCDE Service Cooperation<br />
Technique, Direction Affaires Sociales, de La<br />
Main d'Oeuvre et de1 Educat l_on/ /Fx / 4+7<br />
o3B Heidelberger Forschungsprojekt'Pidgin-Deutsch spanischer<br />
und italieniséfrér Árbeiter in der BRD'/Aibeitsbericht<br />
III Untersuchungen zur Erlernung des<br />
Deutschen durch auslHndische Arbe iter /Germanisti -<br />
sches Seminar UniversitHt Heidelberg/1976/ /D/ 0<br />
o59 Hermann/Vortrag über Jugendsozialwerk/in: Acta de1<br />
Tocursillo anual para 1os Asistentes Sociales/Caritas<br />
1968 / /Sx /0<br />
o40 IEE/Emigración españo1a asistida/viertelj áhr1 ich/ /<br />
s/6<br />
o41 IEE/Emigración españo1a a Europa/ /S/6/n.V.<br />
o42 Gabinete de Estudios y Publicaciones - IEE/ Informe<br />
sobre 7a emigración española/monatltcln/ /S/ 6<br />
o43 Gabinete de Estudj-os y Publicaci-ones - IEE/Bo1etín<br />
informativo/monatl.ich/ / S/ 4+6<br />
o44 Gabinete de Estudios y Publj-caciones - IEE/Curso<br />
P.A.S.E., Guía de1 profesor 1 -4,'Alemania' /llárz<br />
1e72/ /S/0<br />
dieselben/Statistische Noti z / /S/ 6 /n.v .<br />
o45 Gabinete de Estudios y Publicaciones - IEE /Preparación<br />
funbiental y Social de Emigrantes, l4anual de<br />
Profesore s / o. J . / / S / 0/n.v.<br />
o46 IEE/Pr<strong>im</strong>era encuesta en los cursos P.A.S.E./ /S/1/n.v.<br />
o47 Negociado de Formación Profesional y Ambiental - IEE/<br />
Circular 23 /7 Z+Einzelzirkulare+24 /72 / tn: Circulares<br />
Interiores 3/ /S/ q*5 /n.v.<br />
o4B Departamento Acción Social, Sección Formación Profesional<br />
- IEE/l'¿itteilung / /S/ 6/n.v.<br />
o49 dieselben/Mitteilung /19.10. 1974/ /S/6/n.v.<br />
o50 Gabinete de Estudios y Publicaciones/Resumen 1974//<br />
s/6<br />
o51 Gabinete de Estudios y Publicaciones /Datos básicos<br />
de la Emigración españo1a 1975/1975/ /S/6<br />
o52 Gabinete de Estudios y Publicaciones/Vergleich der<br />
Statistiken IEE/BfA/ / S / 6 /n.v .<br />
o53 Gabinete de Estudios y Publicaciones/Verschiedene<br />
Statisti-ken zur Emigrat ion/ / S/ 6 /n.v .<br />
o54 Gabinete de Estudios y Publicaciones/Cursos de formación<br />
profesional en e1 extertor/1977 / /S/6/n.v.<br />
o55 IV Congreso Mundial de la Emigración/Ponencia 4,<br />
Repatriación y Retorno/ 197 1 / / S/ 4<br />
o56 III Congreso de \a familia española/La fanilia de1<br />
trabajador emigrante / 197 5 / / S/ 4<br />
o57 0ficina estadística de1 IEE/l,,femória - resumen estadíst<br />
ico/ /S/ 6<br />
o5B IEE/ Guía de1 emigrante en Alemania /1973/ /S/3<br />
o59 IEE/La emigración españo1a 1972/197 5 (Memor:-a) /1977 /<br />
s/6
146<br />
060 IEE/Españo1es en e1 mundo - Spaniards in the Wor'1d/<br />
1976/ /r*S/4+6<br />
o61 IEE/ Informe de1 IEE sobre e1 contenido de 1os documentos<br />
TRADE R/558 y TRADE R/341, con e1 fin de perfilar<br />
1a posición españo1a respecto a 1os beneficios<br />
que 1os mov<strong>im</strong>ientos migratorios producen en e1 comercio<br />
y 7a baTanza de pagos de 1os países exportadores<br />
de mano de obra/o.J.//S/7<br />
o62 Director de1 IEE/Brief an Dirección General de Asuntos<br />
Consular es / / S / 1+3+ 4 /n .v .<br />
o63 ISS/Situation der Familien auslHndischer Arbeiter in<br />
Nordrhein-Westfalen (Duisburg) /Hg. vom Arbeits-, SoziaT-<br />
und Gesundheitsministerium NRW/1927 /Z B{.nde/ /<br />
D / 2+6+7<br />
o64 Interministerielle Kommission unter Federführung des<br />
Bundeskanzleramtes/Entwurf von Thesen zur Auslánderpolitik/Grundlagen<br />
für die Erarbeitung der Thesen/in:<br />
AGG, I{aterialien zum Projektbereich Auslándische Arbeiter<br />
, 13/1976/ /D/ 4+6<br />
da auch: Vergleichende Zusammenstellung der künftigen<br />
AuslHnderpolitik nach P1ánen der SPD und CDU<br />
o65-1 :Abteilung III Jugendsozialwerk/Report 74/75, Berufliche<br />
FUrderung für auslándische Arbeitnehmer /1976/ /<br />
D/4+6<br />
-2:Abteilung I-3/ Statistiken über Spanier/7.8.1 978/ /D/<br />
4+6 /n.v .<br />
-5 :Dr.Ebersbach/BerufsfUrderung auslHndischer Arbeitnehmer<br />
a1s Chance zu beruflichem Aufstieg und sozialem<br />
Fortschritt / 1 97 1 / /D / 4+6<br />
- 4 : Abte ilung I I I - 2 / Ausbi ldungsmUgl ichkeiten j ugendl icher<br />
AuslHnder in der BRD/24.8.1970/ /D/4+6/n.v.<br />
- 5 : THtigkeitsbericht bef a-Massnahmen in Ivlannhe<strong>im</strong> 1977 /<br />
20.1 .1978 / /D/ 4+6/n.v.<br />
oó6 Kaiser/Okonomische Uberlegungen zur AuslHnderbescháftigung/in:<br />
Düsseldorfer Reformprogramm zum AuslHnderrechr<br />
/ /D/7<br />
o67 Kayser/Les retours conjoncturels<br />
grants/tn: Migraciones obreras y<br />
OCDE/1972//Fx/6+7<br />
o68 Kayser/Mlgraciones obreras<br />
Sx / 6+7<br />
des travailleurs m<strong>im</strong>ercado<br />
de trabajo/<br />
y mercado de trabajo/1974//<br />
o69 Klee /Dte Nigger Europas/OUsseldorf/1971 / /D/1<br />
o70 Mo11 /? /tn: KIee, Gastarbeiter, Frankfurt 1971 / /D/O+1+7<br />
o71 Spanische Konsulate/Rückkehrziffern/ /S/6/n.v.<br />
o7 Z Generalkonsulate Hamburg/Rückkehr ziffern/ 5 .Z .197 S / /<br />
S/6/n.v.<br />
o73 Passigli+Jadráque+Vázquez+Zufia+Cases/Report on Spanish<br />
Emigration/in: Hg. Kudat+Ozkan, The comparative<br />
study of the reitegration policy of five european labour<br />
exporting countries/Wissenschaftszentrum Berlin/<br />
1e7s/ /E/7<br />
o74 Lata Sánchez/La emigración andaluza/1977 / /S/1+6<br />
o75 Leuniger /Das Rückwanderungsprinzip und seine Begründung<br />
in der Denkschrift 'Aus1ándische Arbeiter in<br />
Baden-Württemberg' / in: Düsseldorfer Reformprogramm<br />
zum AuslHnderre cht / 1 97 6 / /D / 7<br />
o76 Lianos/F1ows of Greek Out-Migration and Return-Migration/in:<br />
International Migration Review, Vo1. XIIÍ-<br />
3-197s//E/6+7<br />
o7 7 Mancho Góme z /p,t retorno de 1os emigrantes / in: Razón<br />
y Fé, 937, Februar 1976//S/1
- 147 -<br />
o78 Martinez Cacherot/Informing the Migrant/in: International<br />
Migration Review, Vo1. XII-3-1 974/ /E/Z+4<br />
o79 Mehrlánder/Soziale Aspekte der AuslHnderbescháftisung/1974//D/2<br />
o80 Mikrozensus/Strukturdaten über auslHndische Arbeiter<br />
in der BRD lt'lai 197 6 / /D/6<br />
o81 Ministerio de Asuntos Exteriores-Dirección General<br />
Asuntos Consulares-Emigración/Mitteilung 9.1 .1 975/ /<br />
S/6/n.v.<br />
oB2 Revista de Educación/Aufsátze von Catalano, Saflz Po-<br />
1o, Mellinghaus, Interview mit Jordana de Pozas/<br />
l.{inisterio de Educación y Ciencias, Nr.2 45-246 Ju-<br />
1i-Oktober 197 6/ /S/ 4+6+7<br />
o83 Ministerio de Trabajo/Emigración y justicia social-<br />
1a nueva Ley de Emigrac:-ón/1971 / /S/4<br />
oB4 Maas/Kann man Spracñe lehren ?/Syndikat 1976/ /n/O*l<br />
o85 Ministerio de Trabajo/Fondo de Protección al Trabajo/1976+1977<br />
/ /S/s<br />
o86 Ñikotinakos /Zur Frage der Auswanderungseffekte in<br />
den Emigrationslándérn/in: Argunent 68/1971 / /D/7<br />
o87 Nikolinakos/Migrationsbewegung, Investitionen und<br />
Handelsbeziehungen zwischen Mittelmeerraum und<br />
westeuropHischen Lándern/Wissenschaftszentrum Berttn/1s7s7<br />
/D/7<br />
oBB Nikolinakos/Internationale Akkumulation und strukture11e<br />
Armut/Wissenschaftszentrum Berl :_n/ 197 5 / /D / 7<br />
o89 Nikolinakos /Dr_e Internationalisierung der nationalen<br />
Arbeitsmárkte/IVissenschaftszentrum Berl in/ 1 97 6 / /D / 7<br />
o90 Nikolinakos/nie Internationalisierung des Arbeitsmarktes<br />
innerhalb der EG/Wissenschaftszentrum Berlin/<br />
1e76//D/7<br />
o91 Nikolinakos/Die Arbeitsteilung zwischen EG und Mittelmeerraum:<br />
zur Frage des Industrialisierungsprozesses<br />
in den Mittelmeerlándern/Wissenschaftszentrum<br />
Berl in/ 1977 / /D/7<br />
o92 Pascual/E1 retorno de 1os emigrantes/1 970/ /S/2+7<br />
o93 Pekin/Aide en matiere de placement, et autres types<br />
d'assistance y compris 1'accueil et 1e logement, a<br />
lrintention des migrants de retour dans leur pays/<br />
in: CIME, Zoseminaire sur 1'adaptation et 1?intégration<br />
des <strong>im</strong>migrants permanents vom 19.bis 21 -<br />
November1975//Px/4+l<br />
auch in: International Migration Review, Vo1.XIV,<br />
1-2-1976//E/4+7<br />
o94 Pekin+Abete/Asistencia que se presta a 1os migrantes<br />
que retornan y e1 problema de su formación profesional/tn:<br />
CIME, siehe oben/ /S/7<br />
auch in: International Migration Review, siehe oben/<br />
E/7<br />
o95 Pérez DiazlEmigración y cambio social /1971 / /S/7<br />
o96 Pisoni/Bericht über europáische Massnahmen/CEf-Parlaments-Sitzung,<br />
Dokument 85-1 973/ /D/4+7<br />
o97 Rhoades,Universitát von Kansas/Intra-european return<br />
migration and rural development: lessons from the<br />
Spanish case /1976//E/1+7 /n.v.<br />
o98 Rodríguez Moyano/La emígración españo1a en Europa:<br />
marco juridico de 1os paises receptores y po1ítica<br />
migratoria españo1a/l'lemoria für die Escuela Diplomática/<br />
o. J . / / s/ 5 /n.v.<br />
o99 Rublo lt4iguel /Leserbrl_ef /Ya 27 .10.1976//S/1
- 148<br />
100 Sánchez L6pez/Emigración españoIa a Europa/Confederación<br />
Espáño1a Cajas de Ahorro/1969/ /S/6+7<br />
1 01 Schrader+Nikles+Griese /Dl-e Zweite Generation/1978/ /<br />
t/2+7<br />
1 02 Sorel/4omundo / 1 97 4 / / S / 6+7<br />
1 03 Szablewski /Zielgruppe: Auslándische Arbeiter/Deutsch<br />
Lernen 4-1976//D/0<br />
1 04 Testa Alavez/Documentación e Información en La emigración/IEE<br />
1977 / /S/0+6/ enthHlt zahLreiche Kontaktadressen<br />
1 05 Thellmann-Gustavs on/ ? / /D/ 0<br />
106 Vázquez },lateó/Notas sobre la integración de trabaiadores'<br />
extranjeros/Spanische Botschaft in Bonn/o.J./ /<br />
S/4/n.v.<br />
107 Vázquez Matéo/ Introducción a1 Derecho migratorio/IEE<br />
1s76//S/s<br />
1 08 Velasco Bueno+Grau Llorente/Formación pror"esional del<br />
emigrante y 1os cursos de ambientaci6n/IEE/ /S/ 4/n.v.<br />
1 09 Wagne-r /La f ormación profesional de 1os trabai adores<br />
inmigrados desde e1 punto de vista de su retorno aL<br />
país-de origen/in: Boletín informativo IEE, 1-1977//<br />
s/7<br />
110 Dr. Wichelmann, Ministerialrat <strong>im</strong> BMZ/Promoting reintegration<br />
in their developing countries of origin<br />
of professionals and skilled personell trai-ned in an<br />
i-ndustr j-al ized country/in: CIME, 3oseminar on adaption<br />
and integration of permanent <strong>im</strong>migrants, 5-'l 977//E/4<br />
en España en relación con la emigracion española/<br />
1Z_1977 / /S/S+6+7<br />
?t?t?t Thiel/Rahmen für ein künftiges Curriculum für auslHndische<br />
Schüler/in: Diskuss j-on Deutsch, 39, Februar<br />
1978//t/0*z<br />
lVi-r kUnnen bei der Beschaffung von Literatur aus Spanien<br />
behilflich sein, sofern die einschlHgigen Versand- und aflderen<br />
Buchhandlungen nicht weiterhelfen kUnnen.<br />
Material aus dem Instituto Españo1 de Enigración bitte bestellen<br />
bei:<br />
Gabinete de Estudios y Publicaciones<br />
Paseo Pintor Rosales, 42 - 44<br />
E Madr id-23<br />
SPANIEN
ENTREVISTÁ CON ASIS[¡,i,{TEIJ SOCiAL,I]S EN I"J,\]]RID<br />
1<br />
Z<br />
@ G.E.R,1vI. / hpa.rtad o 16.1tO / i\iadrid Espana<br />
Todos ios fectores 1¡ueden hacer copias para. difundirlas en<br />
ia colonr-a espafola en ÁIemania.<br />
Rogamos se nos envie una n,¡ta inriicando cuando y donde se<br />
re i:artleron c o¡ria-s .<br />
La versi ón al eriana de est¿r entrevista se encuentra e n el l-i bro<br />
'rFrerrd irn elgenen <strong>Land</strong> }iaterj-alien uno Intcrviee¡s z,ur Riichketr<br />
si'ranischer llii[iranten" que edita e1 G.E.R.lvi.<br />
Nos podríais explicar un poco 1os asuntos poF 1os cuales vienen 1os<br />
emigrantes acá al Instituto y cuá1 es vuestra forma de resolverlos<br />
o cuá1es son 1as instituCionesadonde 1os dirigÍs ?<br />
En realidad 1os problemas que se Dresentan cuando e1 emigrante retorna<br />
a 1a patria<br />
- :'<br />
talmenté-fle neceri¿ad de ,r, pr"rCo ¿" ¿r;urj:l 5:":i;-+i"i:lÍ3T"t;<br />
una información porque se encuentran un tanto extraños en 1a patria.<br />
Entonces<br />
tienen que ir a una serie de organismos, en pr<strong>im</strong>er lugar 1as oficinas<br />
del Documento Nacional de Identidad para pong,f al, dia su<br />
documentación, e[ segundo lugar las oficinas de Empadronamiento,<br />
para que puedan ya figurar como residentes gn Elpqña, en tercer 1ugar<br />
las Oficinas de tmpleo,<br />
paTa que<br />
1es proporcionen uñ puesto de trabajo y posteriormente a 1a Delegación<br />
de1 Instituto Nacional de 1a Vivienda donde pueden solicitar<br />
una vivienda, eue se les concede o no se 1es concede, eso es problema<br />
de1 Ministerio de la Vivienda.<br />
Tanbién sería interesante citar e1 problema escolar, e1 problema<br />
,;eue puedan representar los hijos de 1os emigrantes. Para mi entender<br />
1o más grave es e1 problema de readaptación, o sea no tanto<br />
encontrar un centro donde e1 niño pueda inc.orLorarse a la clase que<br />
1e corresponda<br />
' tluchos padres quieren un puesto escolar para<br />
su hijo qu-sea adecuado a las necesidades de su hijo, esto es: si<br />
e1 niño solamente ha asis tido a 1a escuela alemana lógicamente no<br />
sabrá ni Geografía ni tlistoria ni Gramática. Ese niño necesitaría<br />
una escuela éspecial,<br />
un curso de readaptación<br />
para poderse incorporar a su curso normal.<br />
Cursos que no existen.<br />
Por eso es muy interesante que 1os niños acudan en e1 lugar don<br />
residen 1os padres a una escuela complementaria, que s j- bien no<br />
la panacéa, es decir, no les va a resolver tampoc_q 1a enseiranza a<br />
ve1-de un niño de su curso en España, pero |oft ontrario 1es vaa<br />
poner un poco ya en i-camino de adaptarse en todo<br />
e<br />
eso. Pienso qu<br />
para que 1es<br />
de<br />
es<br />
n1-<br />
acuden también al Instituto Españo1 de Emigración<br />
rete<br />
solvamos asuntos relacionados con 1a documentación, concretamen<br />
porque se han quedado definitivamente en España¡ cuando vienen d e<br />
vacaciones o por enfermedad y entonces deciden no regresar y en muac<br />
ión<br />
chas ocasiones vienen para que e1 Instituto reclame la document<br />
1abora1, los haberes que todavía 1es deben en 7a empresa, y p.e<br />
para que se 1es resuelva La cuestión de 7a baja de la Policia o e1<br />
tra-slado de enser_es que pueden traer pidiendo Ia baja en el Consu -<br />
lado y también etfr.juste anual de <strong>im</strong>puéstos, eue si regresan de fiaño;<br />
nitivamente dentro de1 año se puede solicl-tat dentro de1 mismo<br />
sino tienen que acudir ya en Enero de1 año siguipnte en e1 plaz o<br />
hasta llayo. También es corriente que acudan - sy'no <strong>im</strong>mediatamen te<br />
después de regresar - a1 cabo de un tiempo para'que 1es solicit emo s<br />
1as tarjetas de cotizaci1n a la Seguridaá Sócia1 "<br />
. Este CS<br />
e1 documento que en su dia acreditará que han cot tzado durante txt<br />
tienpo a la Seguridad Social alemana y que a1 exi stir un conven io<br />
bilateral 1es va a dar derecho aquÍ a una pensión de inval tdez .
Z<br />
1<br />
de Alemania que no tienen d.erecho<br />
de desempleo con cargo a Alemania<br />
cial por Desempleo. t<br />
Sin embargo<br />
por alguna causa<br />
pueden solicitar<br />
1os emigiantes<br />
aL subsidio<br />
\a rAyuda Espe<br />
siempre y cuando su regreso haya sido ajeno a su voluntad.<br />
Tienen qye reunir una serie de requisitos c1<br />
Pero<br />
aro,<br />
de<br />
hay unas<br />
hecho<br />
normas.<br />
es <strong>im</strong>portante gu9<br />
e110s 1u ggll" iepa qú" a pesar de que<br />
no puedan resó1ver 10 de1 sub§idio á"'og;;;pi""<br />
con cargo<br />
a Alemania sí podrían solicitar en España Arugg q;peciar,<br />
que se ajusten a unas normas. !-- --r- sreñpr"<br />
Para todas estas cosas de papeléo, hay p1 azos determinados que<br />
tienen que cumplir ?<br />
Por supuesto. Por ejemplo para solicitar 1a Ayuda Especial de Desempleo<br />
para 1os emigrantes que vienen de paises con 1os cuales no<br />
existe convenio bilateral o bien de Alemañia cuando no se 1o concede<br />
e1 Arbeitsamt, tienen un plazo determinado para presentarlo<br />
que es desde e1 momento de 1a llegada hasta dos meses- después de1<br />
retorno. Una vez terminado este plazo han perdido todos 1ós derechos.<br />
Cuando vienen con e1 formulario de- enlace que se 11ama<br />
AV Span 1 tienen un plazo de un mes desde su regreso para presentarle<br />
aquí en e1 INP o bien un plazo de 1 mes pára reé1amar ante<br />
el INP e1 envío de dicho formulario. E1 hecho de que acudan a Emigración<br />
es porque no han funcionado los organismos compet entes.<br />
en e1 asunto, porque nosotros somos un organismo gestor, nosotros<br />
no decid<strong>im</strong>os y no resolvemos. Si e1 Arbeitsamt no ha funcionado o<br />
e1 INP no ha funcionado podemos intervenirnosotros para ante uno u<br />
otro organismo gesti-onar 1o que sea. Pero siempre qüe e11os hayan<br />
oblcrv *ado §1 pl azo , eso es c1aro.<br />
Entonces se podría decir que eI IEE despu-és de la vuelta es algo<br />
como una gestoría o 1os bomberos ?<br />
Un poco e1 comodín de todos. Un poco si quieres 1a oficina auténtica<br />
de información para evitar que el emigrante que retorna dé<br />
palos de ciego. Eso si 1o leen 1os españoles 1o entenderán, es<br />
decir dar vueltas en e1 mismo sitio sin saber adonde dirigirse.<br />
, En realidad la funci-ón prlmordial de1 Instituto Españo1<br />
de Emigración es<br />
informar aL emigránte,<br />
Si os mirais e,l desarrof f o de la gent" qr.r" retorna<br />
se puede decir que son gente que retorna habiendo fracasado<br />
todos sus planes o que son gente que retorna porque tienen un proyecto<br />
y ahora necesitan cualqui-er información para real izar este<br />
proyecto ?<br />
Yo diría que e1 emigrante retorna en 1a mayoría de estos casos porque<br />
no tiene más remedio, porque se siente obligado a retornar,<br />
ES posible que Para<br />
muchos emigrantes la emigración no tuvier¿ otro fin que dar unos<br />
estudios a tré hijos. En este caso retolnan porque sus hijos han<br />
terminado e1 fin para e1 cual emigraron. Otros retornan porque ya<br />
han ganado 1o suficiente para llevar a cabo aquella ernpresa que,<br />
e11oi habían pensado. Esto puede ser la compra de un piso, e1<br />
pago de una deudá, e1 montaje de un pequeño negoci-o 99mo un bar o<br />
irná tienda etc. o bien a otros niveles educar a sus hijos, no tanto<br />
ya en este sentido definido de unos estudios, sino 4 Que sus hijos<br />
/<br />
at dd.
1<br />
2<br />
?<br />
,l<br />
2<br />
lleguen a una edad en la que ya pueden empezar a desenvolverse.<br />
Estos son un poco 1os motivos que más producen e1 retorno. Otro<br />
nuy <strong>im</strong>portante en este momento puede ser el hecho de que 1e hayan<br />
despedido, es decir que no tenga más remedio que regresar.<br />
0 de enfermedad.<br />
Flabría que distinguir entre e1 qge regresa voluntariamente -- !<br />
91 que regresa porque no tiene más remedior porque le han des--<br />
pedido, porque se encuentra enfermo o porque tiene unos motivos<br />
familiares o relacionados con alguna parte de 1a economía p.e.<br />
que se queda sin eI piso sí no regresa porquolo dejó en tales o<br />
cuales condiciones, porque 1o tiene alqui-lado y se van 1os inquilinos<br />
o si no regresa él 1os inquilinos siguen y entonces e1 dia de<br />
mairana ya no puede regresar, o sea hay múltiples motivos. Pero yo<br />
creo que fundamentalmente ahora o es porque ya han cumplido ese<br />
fin para e1 cual emigraron o porque se ven obligados por enfermedad<br />
b por despido X<br />
oí p*ro a1 á p& cle e-at3a,cich,"<br />
Indiscutiblemente hay muchos que regresan voluntariamente porque<br />
piensan ahora precisamenteri!9va a cambiar 1a estructura po1ítica<br />
españo1a, piensan regresar porque creü1_ que ya España es<br />
otra cosa, eue qa hay una democracia, que entonces va ser todo<br />
mucho más fácilY<br />
Creo que aquí hay un punto <strong>im</strong>portante para decir a los emigrantes:<br />
que no se debe regresar porque el país haya cambiado de sistema<br />
político, porque eso no es suficiente para que ese señor pueda<br />
incorporarse a 1a vida laboral en España o sea mucho cuidado ! Que<br />
no regrese la gente porque ha cambiado \a situación po1ítica. Probablemente<br />
se va a encontrar con tha sorpresa de que incluso - como<br />
If cambio po1ítico ha coincidido con e1 cambio económico, pero a1<br />
revés, es decir si hemos evolucionado po1íticamente hemos regresado<br />
económicamerte - España ahora mismo esta pasando una situac<br />
ión económic ,urdotl| ro hay suf icientes puestos de traba j o . Lógica -<br />
mente e1 emigrante se va a encontrar con.más dlficultades. Pr<strong>im</strong>ero<br />
porque é1"va a tener más aspiracionetr" antes de mar -<br />
char y no va a entender que ahora debe ddaptarse _ Segundo<br />
porque realmente hay paro y si hay paro se va a dar trabajo al<br />
(ue -tenga más influencia Qnte un patrón o porque tíene un amigo<br />
ya empleado y cuando hay un puesto de trabaj o 1e avisa etc. y e1<br />
emigrante en este sentido está más aislado. No nos engañemos que<br />
1as Oficinas de Trabajo no funcionan como ta1es, porque si no tienen<br />
ofertas no pueden darlas.<br />
Y si tienen ofertas indiscutiblenente se 1as dan a 1os trabajadores<br />
que llevando 15 años trabajando en España se han quedado despedidos<br />
en una empresa porque 1a empresa ha cerrado, y entonces<br />
1a 0ficina de Colocación<br />
te erróneo a ml<br />
- muy ma1 dicho<br />
retornado.<br />
se 1o daria antes - con e1 crl.terlo completamenmodo<br />
de ver - a un trabajador como e11os dicen<br />
también - 'nacionaltque a un trabajador emigrante<br />
Con eso ya entramos de 11eno en 1a cuestión de 1as l<strong>im</strong>itaciones<br />
con 1as cuales se encuentra vuestra ayuda o 14 gest'lía dd l,E,E,<br />
Po ' supuesto. Unas l<strong>im</strong>itaciones enormes, pr<strong>im</strong>ero<br />
porque hay un índice de paro elevadís<strong>im</strong>o. No hay<br />
puestos de trabajo.<br />
Lo <strong>im</strong>portante es también saber que e1 rEE en ningún caso proporciona<br />
trabajo. E1 IEE puede proporcionar información, oriéntáción,<br />
a1gún tipo de ayuda en a1gún caso muy concreto, pero nunca proporciona<br />
tlqblio a pesar de que haÉhabido informaclones al respeéto,<br />
1a realidad es que no.
El Instituto no puede tener bolsa de trabajo polque todas las<br />
demandas y ofertas de trabajo 1as canalizan 1as Oficinas de Colocación.<br />
Además e1 Instituto no da trabajo ni da vivienda ni da puestos<br />
escolares para 1os hij os. Yo no sé I no tengo delante \a<br />
información que hayan dado nuestro§ Directores General'e o nuestros<br />
Consulados.o nuestras Agregadurias Laborales. No 1o sé qhora mismo.<br />
Lo que sí puede e1 Instituto es promover que e1 Ministério<br />
de 1a Vivienda conceda viviendas a 1ós emigrantes, promover<br />
que e1 irlinisterio de Educación y Ciencia tenga en cuenta<br />
1os hijos de emigrantes a 1a hora de 1as pTazas en 1os colegios.<br />
Yo pienso que aquí ha habido una mala interpretación. No créo que<br />
. nuestros Directores hayan dicho: Nosotros como Instituto<br />
Españo1 de Emigración 1es vamo a proporcionar ta1. Habrán dicho<br />
hablando como un representante de1 Gobierno: Haremos o procuraremos<br />
hacer etc Creo que sería interesante que eso sé aclarara<br />
de una vez.<br />
Aví norcentaje de la gente que efectivamente retorna<br />
pasa por estas ofioina§ i p,rt^ pregunta que va relacio -<br />
nada también con La forma en la cual "r"rrn, retornan. Si retornan premeditadamente<br />
o 'deCídal¡. 1ü6,,dA?gC cto gotpe qt l4g v¿c¿c'lonla'<br />
Porcentajes exactos nosotros no podemos dar. De1 porcentaje de<br />
emigrantes que retornan es un 4, un 2 ó un 5 por 1 00 1os que<br />
vienen por nuestros despachos. Sencillamente vienen siempre que<br />
tienen un problema. Pero hay tantos que vienen porque ya habían<br />
buscado durante e1 período de vacaciones un puesto de trabajo y<br />
que entonces ya no tienen problema y no pasan por aquí. Aquí viene<br />
todo aquel que se encuentra un poco despi-stado.<br />
- Aparte de eso hay un cierto escepticismo sobre el tratamiento que<br />
Se 16pueda dar en e1 Instituto Españo1 de Etnigración, porque muchos<br />
emigrantes han salido asistidos pero porque se han sentido obligados<br />
a ser asistidos. Muchos, hablo de casi un 50 ,o ,<br />
estaban convencidos de que pasaron por e1 lEE porque no tenián<br />
más remedio,pero si el1os hubieran tenido un contrato de trabajo<br />
se hubieran ido directamente y hubieran ganado más dinero y<br />
hubieran sido mejor tratados. Esto no es cierto, porque ni se<br />
19t ha pagado un viaje ni tenían un Seguro de Elnigrante ni además<br />
se 1es ha asegurado e1 puesto de tlabajo ta1 Eual.<br />
Estaba en una ciudad en un puesto fronteri2o, en Aachen, allí<br />
e1 mayor prgblema que tenía era atender a 1aÁ personas que entraron<br />
clandestinamente an Alemania. L8gicanente las empresas<br />
ya decian: Pero yo ya tengo contratos süficientes a través de1<br />
Arbeitsamt. Y de esta forma e1 emigrante se pagaba el viaje y<br />
enc<strong>im</strong>a se encontró sin trabajo. Esó venía un^póco al cuento de<br />
qye estas personas tienen un cierto recelo a venir a un organismo<br />
oficial a veces, porque cffiDen que no se 1es va a atender<br />
en absoluto y que se 1es va a engañar y que ?bastante están<br />
cobrando Y] por e11os !r tr{uchos émigrantes piensan que por e11os<br />
se ha pagado a1 Gobierno español.
?<br />
1<br />
sa o e1 Estado alemán paga Por<br />
veces se habla que es una nueva<br />
nueva trata de negros, Pero Por<br />
bierno alemán pague al Gobierno<br />
Españo1 de Emigración 1e paguen<br />
no es cierto.<br />
Si hablamos de1 porcentaj e de 7a gente<br />
va junto con 1a pregunta: cómo se puede<br />
infórnaciones eS?én= efectivamenté a<br />
ñoles que hay en la RFA ?<br />
Pi-ensan<br />
que La empreeso<br />
muchas<br />
Será una<br />
porque e1 Go-<br />
cada emigrante, por<br />
I t-rata de negros I .<br />
otro concepto, no<br />
españo1, o porque al Instituto<br />
por cualquier emigrante, eu€<br />
Tenorr$ 1os cauces de @nfi icación que pueden ser eficaces, que es<br />
1a prensa. Hay una'Carta de España'que edita el Instituto<br />
espáRol de Emigración, lnay La'Región'que es un periódico que<br />
compran bastantes emigrantes, me parece que sale ca{a Z diás,<br />
a tiavés del cual tanbién se podrá informar y después a través<br />
de todos aquellos organismos en e1 exterior que Se ocupan de<br />
1os emigrantes, como Consulados, Agregadurías Laborales,<br />
Capellañías de Emigración, Qficinas de Empleo, e1 Arbeitsamt,<br />
p.é. se podría poner algún anuncio en castellano en los despachos<br />
de 1os Asistentes Sociales para españoles de \a Caritas-<br />
Verband alemana donde acuden para resolver sus problemas, serÍa<br />
otro cauce<br />
No tenemos datos oficiales o extraoficiales sobre<br />
e1 número de emigrantes que efectivamente han retornado. Lo que<br />
sería interesante si de alguna nanera pudieramos conocer qué<br />
gente regresa y a qué punto regresa y eso se pudiera hacer a<br />
través del Abmeldung. No sé como se podría er,cavzaÍ e1 que una<br />
copia de estas baj as llegase a un punto. P. e . atTavés de 1a<br />
Bundesanstalt für Arbelt en Nürnberg aquí recibinos información,<br />
mandan unos folletos en 1os que se habla del estado de 1a mano<br />
de obra extranjera, entre \a cual se incluye España. Se podría<br />
de 1a misma manera hacer esto, y alli están controlados todos<br />
1os que están trabajando y se podría controlar todos 1os que regresan.Aunque<br />
siempre claro está quedarían exceptuados aquellos<br />
que piden 1a cuenta por deci-di-r1o una vez que ya están en España<br />
pero serán siempre los menos.<br />
Otra forrna para saber quienes se dan de baja en Alemania sería<br />
colaborar con 1os Consulados españoles. que inscriben y dan de<br />
bala a 1os españo1es residentes en Alemania. Entonces esto podría<br />
también ser una forma de colaboración siempre contando por<br />
supuesto con e1 lvlinisterio de Asuntos Exteriores.<br />
Esto es una cosa que se ha solicitado ya ?<br />
Eso es una cosa que teniendo al ú1t<strong>im</strong>o Director que tuv<strong>im</strong>os que<br />
era diplomático estaba en su mente. Pero cono nos los cambian<br />
cada 3 meses se ha que4ado en su mente.<br />
Tratando concretamente e1 tema de Alemania,<br />
blemas específicos que se dan con Alemania,<br />
los eni-grantes de Alemania ?<br />
que pasa por aquí, eso<br />
garantízat que vuestras<br />
mano de todos 1os espahay<br />
algunos procon<br />
e1 retorno de
Si, e1 problema más gordo es 7a injusticia tan tremenda que e-<br />
xiste con arreglo a1 Subsidio de Desenpleo que establece e1<br />
Convenio bilateral hispano-alemán. Para mi no es justo que un<br />
emigrante que permanezca en paro en Alemania pueda cobrar un<br />
subsidio durante 12 meses y por e1 mero hecho de que retorne a<br />
España solamente pueda cobrar 6 meses y además no sea con arre-<br />
91ó a 1o que 6t h; cotizad.o aILi sino io.t arreglo al 75<br />
eo<br />
de1 Salario Mín<strong>im</strong>o Interprofesional. Nosotros en concteto nos<br />
hemos planteado mú1tiples veces quién se queda con ese dinero,<br />
si es el Arbeitsamt o si es el<br />
INP ? Pero e1 caso es que no es justo que un emigrante que ha<br />
cotizado por X resulta que se 1e pague menos. De eso recib<strong>im</strong>os<br />
protestas a montones, pero a montones.<br />
Pata dar una visión más concreta a 1os lectores alemanespúedes<br />
dar una explicación que es e1 S.M.I. ?<br />
En metá1ico viene a significar unas 15.000 Ptas mensuales. E1<br />
S.ltl.I. es e1 salario de un peón<br />
de1 trabajador puro y 1lano sin ninguna especialización.<br />
Pero no es e1 1 00 qo de este Salario Jt'tin<strong>im</strong>o , es e1 7 5<br />
eo<br />
de este SMI.<br />
Parece ser que todos 1os Gobiernos tienen establecido o bien<br />
por trabajo o por horas como es e1 caso de Alenania o por semanas<br />
o por meses como es el caso de Espaíra una cantidad mín<strong>im</strong>a<br />
por debajo de la cual ningún empresario puede pagar a sus empleados.<br />
El SI{I serÍa en España la cantidad mensual que está<br />
basada en un salario por hor4traducido en meses.<br />
Qué gestiones se han hecho dentro de1 Instituto y fuera en los<br />
It{inisterios para esclarecer donde queda esa diferencía de La<br />
cual hemos hablado ?<br />
Nosotros hemos tenido reuniones con 1os'Directores de1 Instituto<br />
concretamente con e1 ú1t<strong>im</strong>o Director que hemos tenido, mú1tip1es<br />
veces se 1o hemos dicho que no 1o entendíamos, é1 tampoco 1o<br />
11egó a entender nunca, entonces 1o hablamos con e1 Director<br />
de 1a Dirección General de Empleo en e1 Ministerio de Trabajo,<br />
pero siempre han sido preguntas que se han quedado en e1 aire.<br />
Nunca nos han dado una contestación aL respecto. Es una cosa<br />
que queremos realmente del<strong>im</strong>itar si pudiera ser con e1 Director<br />
de1 Instituto Nacional de Previsión, eué es, por qué es eso.<br />
Estamos realmente inquieta6 y preocupadas. Preocupadas porque<br />
supone auténticamente un perjuicio gordo para e1 emigrante que<br />
retorna, concretamente de Alemania, e1 único país con e1 cual<br />
existe convenio en materia de Subsidio de Desempleo.<br />
Aparte de este dinero desaparecido, existen más problemas que<br />
se dan especificamente a1 retorno de Alemania ?<br />
Lo que me parece <strong>im</strong>portante porque representa un problema para<br />
7a gente que trabaja en Alemania es 1a situación que se 1es<br />
presenta cuando viene en si-tuación de baja a España o en período<br />
de vacaciones pero enferma aquí y 7a empresa 1e despide. Normalmente<br />
1o que hace es comunicarle que no puede mantenerle más<br />
tiempo reservado este puesto de trabajo y que se veUla necesidad<br />
de emplear a una nueva persona y por 1o tanto queda despedido<br />
a partir de ta1 fecha. Entonces e1 problema que se 1e plantea<br />
al emigrante no es tanto cobrar puesto que va a cobrar exactamente<br />
igual de 1a Krankenkasse, pero sí qué ocurre cuando se<br />
termina esta baja, cuando a esta persona la dan de alta, la consideran<br />
capacitada para trabajar. Entonces no puede solicitar<br />
Ayuda de Des-empleo en Alemania porque se encuentra en España.<br />
Normalmente como no está suficientemente informado se 1e pas.
e1 pLazo de un mes para hacerlo a través de 1a Delegación de1<br />
INP aquí, si es que la Delegación se 1o quiere hacer, porque<br />
en muchas ocasiones no 1o hace. Entonces este enigrante se encuentra<br />
en una inferioridad con respecto a cualquier -otro emigrante<br />
que en igual situación se enéuentra en Alemanif porque<br />
ese señor allí sabe seguro que en el momento que 1e den de aLta<br />
va ir aI Arbeitsamt y 1e van a dar el Subsidio. Además si aqui<br />
cobra el 75 eo de1 Salario lt{ín<strong>im</strong>o Interprofesional siempre será<br />
menor que los mi1 marcos que pueda cobrar allí. En todo caso<br />
cuando una persona se encuentra enfern-ü,en España y 1a empresa<br />
Para evitarles eso a 1os que quedan en<br />
de j-s aprovechar esta misma entrevista<br />
gunos consejos sobre 1os trámites que<br />
de volver definitivamente a España ?<br />
le despide produce un problema económico grave.<br />
7a Repúb1ica Federal popara<br />
hacerles l1egar a1-<br />
tienen que realiza'r antes<br />
1. *{o"marse=de l? rea Oe Espada.<br />
que sepan de antemano que no va.n a encontrar trabajo con facilidad.<br />
Yo les aconsejaria a todos los emigrantes que<br />
de "r.<br />
r, p*"lto,<br />
vacaciones se procurasen un puesto dá trabajó para<br />
mente<br />
i¡nmáolata-<br />
o para un poco después, páro que ell_os po;<br />
ves<br />
su cuenta a<br />
0e<br />
tra-<br />
una empresa conocida o un famil-iar o un amigo se busquen<br />
un-trabajo. Porqtre regresar con las manos vacias eso<br />
doloroso.<br />
es bastante<br />
Esto es una cuestión.<br />
2- otro es l-o de la vivieesa, que sepan que aquá no se les da vj_-<br />
vienda p9r e} irecEii emigrantes.- y sj se<br />
mite<br />
res dá,<br />
es lento. Además es a basá de prástamos y nunca les "i-trá-<br />
vi-vienda<br />
dan<br />
a<br />
la<br />
monos que no sea una r¡ivi-enda sociáI.<br />
,- Después -+-pr_qblqma escolar de los hijos o,ue ro rs.suervanr eua<br />
- traigan iáÁ á=troio" que ya<br />
han realizado sus hrjos all_í.<br />
4. QY" i-o c-onvaliden rápidaurente o incluso,que convaliden los estud<br />
j-os de los lriiot arrtes de venir. Ellos iienen que pedir los<br />
cumentos<br />
do-<br />
€n 1?..scu€la, y si es necesario traducir álguno 1o<br />
pueden hacer di-rectamente en ros consulados o visart o en l-os<br />
Consulados antes de venlr. Immediatamente desp,rás<br />
ponerse<br />
de1<br />
en contactr: con el Itlinisterio de Educáción y Cieñcia "egrá=o o<br />
Ia- Iele8ación de este l{inisterio en su p,rovj-ncia para ll-evar a<br />
cabo 1a convalidación.<br />
5. Iriuclra gente vuelve sin traer las tarjetas de cotizacj-ón a l-a Seguridad<br />
Social afernana. Eso es un<br />
ár*foIo=.<br />
Amén de un CertifÍcado Qe trabajo. Todo irabajaoár-á"¡;;i; puái"<br />
un cer-biric<br />
=ioo despedloos de r¿r empresa,<br />
fundamenta]: el Certifióado de despido. No solamente a efectos<br />
ce cobrar el- paro con a@io,<br />
porque con eso no<br />
habria problema si vendriañ todos con er Áv'spán r en mano.<br />
formul-ario<br />
¡u*<br />
se recibe en e1 Arbeitsamt. ¡iñnftnfo<br />
qu€<br />
establece<br />
un trabajador que quede en paro debe cob-r'¿:r 2 serji:in,:,s ¡,ntes<br />
de regresa-r. Yo le aconsejo a tódo el mundo: no esperen a que Ie<br />
manden ol documento. Ni ese ni ninguno. Que nunca ásperen lo qu€<br />
1es van a mandar por correo. Que 1ó resuelvan y 1o tiaigan án'<br />
mano.<br />
6- otra Ia baja_de- Ia polici.r-la baja de los consurados, o sea<br />
Abmeldung y la<br />
la<br />
baja de resldente én el consu'r ado.<br />
7. Otra co§a qYe yo considero <strong>im</strong>portante es que el ¿Lfio<br />
a l-a fecha<br />
siguiente<br />
de retorno el emigrante qu,r reiorna tiene oárecho a<br />
ayudas de estudios para.sus ñi¡os pára el curso escolar sigu¡-enl:;^tu:<br />
@<br />
no éon -becas de una .rár.il;-*;t';l;-<br />
vadar.pero son una ayuda. Enton"ces puede<br />
los hijos<br />
solicitarl-a para<br />
que<br />
todos<br />
retornán con el_Ios.
;i:l:"ro?"u]"inái;':;'i":"cárrülados córrespondiente:'i piensan regfesaroenellEEasuregreso,aportandolainscrip-cióncomoretornado<br />
y en iiiüá.ion de ñ;;;;'o 'i"u 1a inscrip-ci-óñ como trabaja'<br />
dor en paro Ñacióna1 de colocación.<br />
";-i;-óiicina<br />
3¡- os miráis todo este panorama con 1os problemas<br />
que tiene \a gente al- volver y 1as l<strong>im</strong>itaciones de vuestra ayudariúu1es<br />
sería vuestras idéas y propuestas sobre 1o que hay que reformar<br />
dentro de 1a asistencia a1 retornado ?<br />
1 En pr<strong>im</strong>er lugar a nivel del Instituto Español 4" Emi-gración creo<br />
que una mayoi colaboración con 1os organismos de 1a vivienda, en concreto<br />
para realmente 'prornover' una auténtica ayuda, o sea no meramente<br />
éf recibir los expedientes y tenerlos a17i esperando, sino<br />
realmente hacer una labor mucho más activa. Esto por supuesto ya es<br />
un problema de estructura de1 organismo en sí y de toda la Administraéión,,pero<br />
que se podría hacer algo incluso poner plazos y exigirles<br />
Elot organisnos competentes soluciones, o por<br />
lo menod act i vidad.<br />
Yo 1o que tambi-én haría seria aprovechar de alguna manera 1os a-<br />
horros que han traído los emigrantes o 1as propuestas que traén<br />
y quizás en las¡,distintas zonas - porque en }ladrid eso es un poco<br />
difíci1 , pero en Galicia o Andalucía - aprovechar todos estos elementos<br />
humanos o económicos para montar una empresa que 1es proporcione<br />
trabalo y 1es resuelva su si-tuación laboral y económica. De cooperat<br />
j-vas) hay algunas experiencias ya. . .<br />
Cuá1es son 1as posibilidades concretas actu4lmente para montar cooperativas<br />
con e1 ahorro de emigrantes retornados ?<br />
Son todas, 1o que falta es una organización. Posibilidades para m9n- L<br />
tar una cooperativa hay en todos 1os sectores porque creo. que está<br />
bastante avánzado e1 campo de1 coope;fi¿vismo en Españo .*o|ot 1o:<br />
niveles, o sea desde una cooperativa*-haSta una cooperatlva de v1vlendas,<br />
hay cooperativas de producción. A mí r¡e parece qge esle tipo<br />
de éoopbrativas pudiera s^er no solamente el' sitio donde pudieron<br />
invertir sus ahoiros<br />
sino además donde pudieran trabajar,<br />
c¡*-fueran e11os mismos 1os trabaladores de La cooperativa.<br />
Fa1 ta<br />
una organi zación, a1gún organisn'Lo que aglutinara realmente<br />
y asesorara.<br />
i Ct^^;n;. 1es asesora? Si- son personas<br />
que han estado trabajando siempre por cuenta aiena y quieren-establei"rte<br />
en plan asociativo, en plan éooperativg:', 1o 1ógico sería -que<br />
tuvieran ün asesoramiento, in-1uso unos cursillos de preparación.<br />
Esto sería a nivel de1 IEE un punto a tocar.<br />
Existen CurSoS para 1os retornados, en Orense y en Vigo . Para que<br />
sirven ?<br />
Estos cursos son para 1os retornados que no tienen empleo y quieren<br />
promocionarse. Lá ventaja que ti-enen es a doble nivel: por un lado<br />
q.r" 1es proporciona una-dedicación, utr empleo_ y-unos pequeños ingresos<br />
durant" áfgiin tiempo, y por otro lado 1a profesión. Ahora esto está<br />
montado a medias pórque éstas personas cuando terminan el cursillo no<br />
adquieren un empleo. Entonces muchos aprovechan e1 curso paTa tener<br />
una Seguridad Sócj-al o unos pequeños ingresos durante tiempo pero<br />
no porque realmente quieran promocionarse. ltfrque de hecho 1es viene<br />
muy^bien. Esto cuando se rnontó quizas era en otro momento, cuando habia<br />
demanda de mano de obra. Pero ahora no hay y los cursos se siguen<br />
real izando, pero la gente no se coloca por e1 hecho de haber hecho<br />
un curso. Porque si un seiror se hace fresador desde luego en la empresa<br />
X prefieren un fresador con experiencia a uno gue ha hecho un<br />
turso de- 6 meses. No quiero desan<strong>im</strong>ar a nadie, pero hay que Ver 7a<br />
realidad
ENTRIyISTA CON E}iIGI?ANTE RETORNADO (¿.tt.E.R. )<br />
@ G.E.R.I{. Apartado 16.15O / Madrid - Espana<br />
Todos los lec.tores pueden hacer copias para<br />
col-onia<br />
difundirras<br />
espafrola en<br />
en ra<br />
ALemania"<br />
Roganros se nos envie una<br />
partieron<br />
nota indicando cuando copias.<br />
y donde se re-<br />
L* versión al-ernana de esta entrevista se encuentra en er-<br />
''<strong>Fremd</strong> <strong>im</strong>.<strong>eigenen</strong> <strong>Land</strong> - Materiali-en kehr<br />
und spanischer<br />
rn..terviews<br />
lvligranten,' zlJT<br />
que edita ef C.E.R.M.<br />
libro<br />
Riick-<br />
2<br />
+<br />
Nos puede describir ud. personalmente l-o que<br />
conoce a través<br />
-il;;;;triotas, conoce , y 10 que<br />
de sus<br />
preparados "*igá* de como<br />
ésios antes<br />
han<br />
de áalir<br />
sido<br />
de ñÁpa?la "<br />
i"-;ri;<br />
órelamente hacj.a la R.r.Árema"á,-t á"ái"ár; iá ;,ji#};l?l'ni§"*"<br />
les daba en su viaje ?<br />
Esta pregunta se la podría hacer a las autoridades que se encargaron<br />
de hacer l-os convenios de mano de obra: Esta gente no ha<br />
sido preparada en absoluto;_porque 1o prímero, tenian que haber<br />
recibido unas clases pr<strong>im</strong>ordiardJ d;i idi;ñ-,iu -áqü;f clases tambj-án de la iorma-de vida,<br />
nái=;-;"i,r.uu<br />
jeron<br />
áir.., embargoo solamente eu€ r el<br />
-en-invi*"rr8<br />
cli-ma era frior<br />
nos di_<br />
cero, -eüo úurla<br />
-pero por 10 demás. 15 grados<br />
no se<br />
bajo<br />
han.preocupado<br />
extremo nos<br />
de<br />
habían dicho<br />
naoar;<br />
cuanto<br />
á"-ñltiro<br />
docena de huevos.<br />
""riá-uiil-ü"-rciio"cle carne, o una<br />
tra asistencia en er- viaje mismo cómo se desarrorlaba ?<br />
Muy deficientemente, carentes de bebidas y<br />
han viajado<br />
de<br />
de aqui'a<br />
al<strong>im</strong>entos, algunos<br />
Alemaniao sin<br />
en<br />
áó*"""nada<br />
todo el viaje, y otros<br />
*á"-qr. un<br />
les<br />
bocadillo<br />
ción<br />
úu sido cortado<br />
donde viaiaÉai,<br />
el iren<br />
qu*áando<br />
de la expedi-<br />
áoiááJó<br />
berles<br />
uno<br />
avisado-previarñente,<br />
o varios vagones sin ha-<br />
I d¿;;ü¿;<br />
maletas y<br />
se han<br />
bultos<br />
visto con<br />
corriendo-pór<br />
sus equipajes,<br />
jugándose<br />
1ob andenes y por<br />
1a vida, porque<br />
sitios peligrosos<br />
nó<br />
tarles,<br />
s6 entendian<br />
dón&<br />
con ]a gente<br />
teníañ qüe<br />
para pregun_<br />
enlazar,<br />
de emigrantes<br />
d¿;;á ""<br />
encontiaba<br />
etcáterá.<br />
1a expedición<br />
No se podian expresar, y sin<br />
que<br />
tener ningunalos<br />
gitanos'<br />
ayudo., alLi<br />
con ia-mochila,<br />
estaban<br />
.oñ<br />
igual<br />
rá maleta áó ñr.a*"" cruzando<br />
por unos andenesr ... esto era<br />
ción<br />
algo<br />
de<br />
escal-ofriu"i"-]-con<br />
pena.<br />
una sensa-<br />
Antes del fenómeno migratorior.los teóricos de la emigi:ación han insisti-do<br />
mucho, gn que-eIlo pudiera """-rr,"<br />
oportunidad para que la<br />
gente de 1os paises medi-teri'áner* "á-ior*""u.r.y<br />
volvr-era a su.s paises<br />
enriquecida con una formación.quá.ñán"iu aoqúiíioó-pu=* r, oficio.<br />
¿ cuá1 ha sido 1a real-idad r i -cuará"-t"" sioo ras ii*¡-t""iones y las<br />
bameras que le <strong>im</strong>pidieron adquirir ,rrrá po"*ac:-ón-rrro¡esional en 1a<br />
I:F: Alemana, y cuár-es han sido :sus á*pe":_erciás -uó¡"" er número de<br />
personas que han podi,lo adquirirla, ? '<br />
Pr<strong>im</strong>eramenteo<br />
1* pregunta ya tlgpe u9 planteamiento farso, porque<br />
los gobiernos de 1os -paiseá mediter"áná;;--¡;il;;;;;mente e1 espafor )<br />
no han ayudado "hasta ahora, nada ""<br />
á¡"orüto, p*rá que esta 65ente<br />
pudiera formarso en el extranjero; t cüanoo *ÍráJ-po" su cuenta y<br />
sacrificio se han fo,mado "n<br />
él extia.nj""o, cuando han vuerto a<br />
Espafa, no-Ies ha sicio reconocida rá pioreóiañ-ü-áricio aprendido en<br />
Alemania: í Eso 1o pr<strong>im</strong>erá I 1;<br />
mación<br />
*.¿""áá es que<br />
en<br />
para<br />
Álemania iiene qrr"<br />
adquirir<br />
sorteár<br />
una for-<br />
dificiles,_como<br />
una cantioáo son las<br />
de.barceras cósbumurrÁ;-rás muy<br />
v sobre todo tiene que reyá=;<br />
tener ;i iáro*<br />
un príncipio erc<br />
á"rt""ál-üil;;"1"ü"iJi¿ erc.<br />
decÍr con esto-qqe debía tener uña rormaáió;-;;.;i ioio** materno<br />
que le sirviera'd'é áiráñqüet t á§to*án;-ráüy"oifióil'",, ,r, emigranie.
+<br />
+<br />
+<br />
La contratación de mano de obra extranjera no se ini_zo ponsando en<br />
el- grado intelectual de cada uno, sinó, en que serian áanos y fuerteso<br />
para desarrollar los trabajos (sucíos y ciuros) que los nativos<br />
s6 negaban a hacsr.<br />
{ Conoce Ud. situaclones concretas o instituciones de tr'orrnación tsrofesional,<br />
de como funcionan y como se han comportado de cara a la<br />
formación profesj-onal de fos emigrantes españoles ?<br />
Una de las principales, aparte de las meramente ostatales, era la<br />
Jugendsozialwerkr. que se ocupaba de la Form¿rción !'rofesional Acelerada<br />
de los españoIes, y en general de los extranje.ros: Pero esto<br />
era un mito tambián. Los gastos de estos rcursos' Ios pagaba eI Mini-sterio<br />
del- Trabajo Alemán en su tol,alidad (Fondo de Prómoción a}<br />
Trabajo) "cobrando casi todos l-os cursos conpletos", -cuando en realidad,<br />
dejaban enseguida de asistir a ellos:- La formación que al-li<br />
recibláa'rera muy deficj-enter y s€ podian considerar en un poicentaje<br />
muy grande los que no alcanzaban calj-ficación alguna. Se iñscribían<br />
muchosr pero como he dicho antes abandonaban pronto por no poder seguir<br />
las clases o hacérseles muy dificil, y l-os orue sallan óon una<br />
formación adecuada eran muy pocos.<br />
Loq que terminaban los cursos, recibian la Documentación de Formación<br />
Profesional Acelerada, qae las mismas Firmas les reconocian y<br />
l-es est<strong>im</strong>ulaban (naturalmente). De estos, casi- todos seguian despü6s<br />
los cursos correspondientes en las escueLas de formación profesional<br />
hasta que conseguían el titul-o oficial, aparejado con 1a práctica,<br />
pero ya digo, estos no rebasaban el Jc/o eua es demasiado poco.<br />
_, U" 5 %-Ae entre todos ros- espafloles que habia en iilemaniao o entre<br />
losr espatÍoles que se inscribieron ?<br />
Entre todos los españoles que participaban, porque los que se inscribieron<br />
eran muchos. Io los que seguian Jos cursos, termj-naba un 2)-1o y<br />
%<br />
conseguia un titulo prof esional etr J fu aproxj-madamonte.<br />
á Cuátes eran los requisitos que habia que cumpli,r para poder inscrj--<br />
birse ?<br />
Para inscribirse no habia prácticamente obstáculos. Muchas veces<br />
había problemas con los horarios, 1os turnos que tenian no coinci
+<br />
e} alemán a pesar de 1os defectos como todo ser humano croo qu€ es<br />
bastante serio y muy cumplidor de su deber; pero a nuestro regreso<br />
se nos ha abandonado por completo tanto en derechos como en deberes<br />
y tiene quo entrar en la picaresca reinante y al ab,sentismo.<br />
i Entonce= se refiere más bien a la mental-idad, aI cambio de mentalidad<br />
?<br />
El cambio de mentalidad es bastante positivo, pero eso 1legará a perderse<br />
con eI tiempo, aqui viene a una especie de ranarquismo'donde<br />
se escriben las / palabras de }ante al- entrar "Dejad vuestra esperanza<br />
vosotros l-os clue entrais". Si Ud para en eL semáforo porque está en<br />
ambas o en rojo, e} señor que está detrás acostumbrado a pasar cuando<br />
esté en aiilbas o en rojo l-e formará la bronca sj-no le pega un golpe<br />
por detrás: si Ud. tiene maür3cula extranjera ya se puede despedir<br />
del seguro.<br />
Aparte de ese cambio de mentalidad s€ puede decir qge caniidad ae<br />
emigrantes ha adqui-rido alguna habilidad que ahora podria servirle<br />
a 1á industria españoIa ?<br />
Si, podfa servir y muchis<strong>im</strong>o, p€ro ya }e digo que no so les hace caso,<br />
al contrarioo se les discr<strong>im</strong>ina con los demás. Se da Ia circunstancia<br />
paradójÍca de que mucha gentü quo venia de la l-abranza se ha j-ntegrado<br />
rápidamente. Para eso los espafioles (es cierto) se acoplan rápidamente<br />
J¡ enseguida se han lntegrado a la vida industrial. I\aturalmente<br />
los Asistentes Soci-ales han tenido mucho trabajo, l-os que se han querido<br />
preocupar. con esa gento, porque algunos han terminado psicológicamente<br />
tarados, empezaron igual quc en la película 'Los tiempos<br />
modornos r. Cuando estaban hablando con Ud. se s¿:.bía que estaban pensando<br />
en el trabajo. Claro, aI acoplarle rápidamente, meterle en una<br />
cinta (en cadena), esta gente l-os pr<strong>im</strong>eros 1r4 6 6 meses y hasta un<br />
aHo termj-naba medio tarada. Pero si Ud. cuidaba un poco de ellos y<br />
podÉ.a entabtar contactos con e1 méd j-co de cabeceras previni6ndole de<br />
los slntomas de qu€ a este hombre quizá le conviniese estar cuatro<br />
semanas de r-eposo de baja, hasta que se vaya recuperando; y efectivamente,<br />
al affo-era un ináiíiCuc igüal que sü compañero de'trabajo alemán<br />
el- qlre tenia a su. lado produciendo en calidad y en cantidad. En<br />
eso hay una cosa ruuy positj-va. Pero luego vinieron aqui y no hay trabajo<br />
para esta gente ni se les r€conocen ninguno de estos trabajos<br />
que han hecho allí y entonces el hombre terminará igual que cua.ndo<br />
marchó.<br />
Eso nos ileva a preguntar si €sa gente cuando vuelve, Io hace planificadamente,<br />
teniendo un puesto de trabajo o vuel-ve espontáneamente<br />
o forzosamente sin tener pueetos de trabajo ?<br />
De una forma espontánea vj-enen muy pocos. Yo crco quo no llegan ta.mpoco<br />
a un , % los que vienen espontáneanente y sin ponsarlo. Y<br />
casl todos estóso puedo contar qu€ e} BO ó 9A ?á son gente que no tienen<br />
ninguna responsabilidad civil, casi todos son solteros. Entonces<br />
tienen unos ahorrillos, tienen unos B, 1A 6'1) mil marcos y dicen:<br />
"A mi qu-á me <strong>im</strong>porta.'r Ya están emp€zando a aprotar las clavijas<br />
aqui, si le vanos a echar, porque la situación del trabajo se está<br />
poníendo mal, y entonces alli tambi6n le exigen má-s producclónr ffi€jor<br />
calidad y otras normas de brabajo que se están ap3ricando en Alemania<br />
estilo americano.<br />
Los casados se 1srpiensan mucho, muchis<strong>im</strong>o. En los casados vienen solamente<br />
por casos de enfermedad o aquellóe, s€nores que les han concedido<br />
una vivienda por el Ministerio de la Vivienda. Y despu6s las<br />
autori-dades que son asi un poco paradó¡icas les están amenapando siempre:<br />
Si Ud. no ocupa l-a vivienda, se 1a quitamos. Y claro a 1o mejor<br />
el senor se ha gastado 16 + 6.5 6 B mil marcos en amueblarla y en<br />
ponerla en condj-ciones(que eradcasi todos los ahorros que tenía) y<br />
como ve que se }a van a quitar,'vuelve ilquí y dice: Bueno, pues pierdo
+<br />
mi trabajoo<br />
nero Io que quiero es conservar mi viviend.a. Esto és una<br />
d-e las med"j-d"as d-e nrecauci6n que tenia que tomar ei ,sobierno<br />
contra ('rr<strong>im</strong>ero, la clivisa que ese emigrante reoorta) y<br />
(segunclo, contra ese notencialmente retornad-o en paro).con eso<br />
entramos d-e lteno en la nro"blemática de1-enigranle que d-espuds<br />
d,e haber ¡asad-o unos años fuera- d"e su pals r y por no ercler<br />
la "vj-vj.enda" se ve oblígad-o a volver, eneónlranc1o ,roá ,üirp<br />
nqr'q §11q1, a la vez que una carga pala la naci-ón.<br />
cuanto mas tiempo tard-e en retornar mas clificil se l_e hará<br />
desnues la reintegración a1 re-bornor(sopena d.e que la polltica<br />
soei-al_ en ilspaña no haya cambiad-o múcho) integrád.o a Iá<br />
d-onde ha vÍvid.o tantos años con mas o menos cóinodiclades =o"iud*¿<br />
uu qA<br />
encontrará clesintegraao-d-á su propio pais.<br />
¿Entonces, cuáles son los problemas coñ l-os que se tiene que enfrentar<br />
al- retornor'y cuáles los trámites quo tlene que real-izar ?<br />
Ahi está precisarnente: Aqui se encuentra prácticamente desj-nformado.<br />
No es que no tenga información sino que está desi-nformado.<br />
Cuando ae acerca a los centros oficiales que debian de atenderle e<br />
informarle l-e di-cen solamente: rrNosotros no sabemos nada. Nosotros<br />
cumpli-mos órd enes r Do sabemos . "<br />
Podria darnos un ejempi.g concreto so'bre gesi;iones que ha tenido<br />
qu€ realizar y como Ie han atendido ?<br />
Un e jempiio concreto 1o tengo en rni sedora. For motivos de enfermedad,<br />
y deápu6s de haber trabajado en la R.F. 12 años, se ha venido hace<br />
1afr.os. Se presentó en el- Instituto de Prel¡isión con todos 1os papel-es<br />
en regla despu6s de preguntar y preguntar llega a la ventanilla<br />
de Convenios y de Subsidio de Desempleo y dice: "Mire r yo traigo<br />
aqui lodos mis papeles y una fotocopj-a de 1o establecido en el<br />
BOE n' A mi me corresponden 6 meses según la fey, diganme 1o<br />
que debo hacer ?'r Y entonces l-e dicen: "No, Ud. ha cobrado en Alemania<br />
ya I meses y medio, por tanto no tiene derecho a más de medio<br />
mes.tt trMire Ud., esto es una cosa que la han hecho Uds." "Puás no<br />
1o sabemos." Y los empleados pregun-baron el uno al otro: r'Sabes tu<br />
algo de esto ?." t'No." " Nos puede dejar 1a hoja para hacer una fotocopia<br />
?tt t'Si, claro que sí, hágala.t' "Buenor ya la avisaxremos. Y<br />
Ud. puede cobrar. ahora mismo 5.0OO Pta a que tiene derecho quo sepamos.tt<br />
INor flo quiero 5.0OO Pta, yo quiero que me paguen Uds. 1o que<br />
me corresponde en ley. " a 1o que contestaron que }a avj-sarian<br />
hasta hoy. Tenia que cobrar entonces l-as 5.OOO Pta y despu6s, hacer<br />
una nueva solicitud en la Delegación Provincial de Emigración y 1a<br />
CIficina de Colocación atestiguando de qu€ ha trabajado en Alemania<br />
12 affos. Noo le dijeron: "Ya Ie contestaremos", y hasta hoy ...<br />
Despuás cuando he,11egado yé me que::ian hacer 1o mismo. Pero entonces<br />
yo he recumido a }a jerarquia más alta de la Naci-ón y eso me<br />
contestaron a través de l-a Fresidencia de Gobierno el lvlinisterio de<br />
Trabajo y los organi-.snos competentes: "Con relación a la carta dirígida<br />
por Ud. a Su i"lajestad el- Rey y taI, le eonsignamos que debe<br />
Ud. dirigi-rse a..." ompezar a canalizar las cosasr por donde debian<br />
haber informado pr<strong>im</strong>ero. Pero a mi mismo me decían: "No, no, se ha<br />
terminado. Ha cumplido Ud. l-os 6 meses establecidos en el- convsnio<br />
social con Alemania . . " "Pero hay otra d is posición. tt rrNo tenemos<br />
dinero l" Iespués de revolver Roma con Santiagon yó tenia dorecho:<br />
ha6o solicitud de mi senora al tiernpo: pero me contestan "está presentado<br />
fuera de plazo l" Es más, dlcen: "Con ameglo al esdrito<br />
tal .r." y no hay ni-ngún escrito. Nosotros somos extranjeros en<br />
Alemania y extranjeros en nuestro proni-o país a nuestro regreso<br />
porque estos juegos sucios nos 1os hacen tambi6n con el Permi-so de<br />
Residencia allij eso está muy ma}, pero que nos hagan en nuestro
+<br />
!a", u
como me ha ocurrido a mir yo he ido no sé aI menos 10 ó 12 veces<br />
con todos los pap€les.<br />
la reintogración a }a nueva sociedad es otro problema, porque ya<br />
son d€sconocidos todos los vecinos, eü€ se sienten molestos con su<br />
presencia y.que casi Ie aceptan como un ser extraterrestre, como un<br />
se'ñor que viene aqui a estorbar, que viene aqui de otro pais donde<br />
ha estado viviendo bi6n mientras eflos han estado di-cen dando la<br />
cara. llay muy pocos espafroS.es quo sepan que nosotros heruos sido la<br />
segunda fuente de ingresos en la economia nacion¿rl y a v€ces hemos<br />
sido hasta la pr<strong>im</strong>era, por enc<strong>im</strong>a de los turistas. Sin embargo,<br />
cuando se formó Ia uonfederación de las Cajas de Ahorro que se for'mó<br />
precisamente con ol fin de que se crearian puestos de trabajo y empresas<br />
para crear puestos de trabajo con vistas al retorno de l-os<br />
emi-grantes y con el dinero de sus dj-visasr r€su1t#ese dinero se ha<br />
ido invirtiendo €n otras cosas que no tienen nada que ver con los<br />
pucsros de trabajo p.ara emiRrantes. So ha dado erédi;os a la indultiia<br />
§ara oarles coloiación y bifilestar a los espafloles que no se vieron<br />
óbligados a emigrar. Se ha estacio invirtiendo p.e. en apoyo a las<br />
multinacionales americanas qus nos están amuinando }a agriculturat<br />
porque se traen del huevo hasta e} pollo y desde eI pol1o hasta los<br />
d irÍgent€s..,n<br />
No vaya Vd-, a un organismo oficial rid-iend-o por compasi-ba.<br />
que 1e asesorei),'r' l-e tra.ban con C-espotismo y menosllrecio,<br />
enseguid.a le d-icenr" !nosotros d.e 6so no sabemos nad-a !<br />
"reclb<strong>im</strong>os orclenes'i vaya Vi,, a un abogado irr C]Jqq-lps -almJados aqui<br />
cobrañ como plslo1er-os y dan aargas il-e=-sun-b$. Asis§_qrke §oc_iq} no<br />
aparec6 ni uno. En la carcel mismá de Carabanchel hay no sé 1 6 4<br />
Asi,stentes §ociales para hace un ano'1 .8oo reclusos. I{o se puede<br />
hab]ar de una cosa determinada. Esto es una cosa para escrj-bir un<br />
libro en unos cuantos tomos. irlo puede preguntarflte: ¡'Contésteme Ud.<br />
a esta pre¡runta?" si. esa:rpregunta tiene un rosario de problemas detrás<br />
de- e1la que se van deémeñuzando cada una detrás de cada pregunta.<br />
Ya puede Ud. áscrlbir un libro con solamente' una pregunta. Depende<br />
de óono s€ haga. Ahora, si hacen una encuesta como se hace a estilo<br />
espafol es mu] fáci1 pórquó ellos hacen la pregunta y 19 formul-an<br />
la respuesta.-Entonces es todo favorable, osto es el mejor pais del<br />
mundo, es_un_paraiso. Pregúntele Ud. a. aquellos qy€ 1o tienon que<br />
pasar. v habló con aqu€llos señores qu€ están en la puerta del fnstltuto<br />
Éslañof de Emigfación llorando: un hombre de 2 metros de al-tura<br />
que no tiene que coñer. Que le cierren (se preguntan) 1-as puertas<br />
mientras los ompleados siguen riéndose compadreando: "Ha marchado<br />
ya ?t' La cosa es dospedirle y seguir viviendo a costa de estos inocentes.<br />
En esi;os meses en ivladri-d se ha cons-bituido la'rAsociación Nacional<br />
de Emigrantes itetornados" y esta Asociación ha elaborado una plataforma<br />
ieivindicativa (que ieproduc<strong>im</strong>os adjunto). C)uiero preguntarle<br />
si aparte de sso Ud. queria darnos algunos de los -puntos<br />
qu€ se piden<br />
ó consideraciones generales sobre e1 retorno ?<br />
Se ha hecho una Asociación Nacional de Einigrantes Retornados, se ha<br />
escrito todo el articulado y está planteado allír s€ ha presentado<br />
un antoproyecto cle Ley a laá Cortes pa,ra que sea estudiado debj-damente<br />
y- esá anteproyeóto mismo ya de'oía estar debatido. Lp que pass<br />
es que esta cosita áe Ia Constitución 1o ha retrasado bastante.<br />
Hay muchas cosas que hacer y se ha ompesado planteando esta si-buación,<br />
legalizando esta Átmnr r€curriendo despu6s a los organismos comPetenteé<br />
y gubernanrentalesi solicitando de átlos su ayuda, ya se hab5an<br />
interesado pai.ece ser bastante: sobretodo 1os par-t i-dos -----<br />
Ñiiti¿á=-oá r. irquierda ilevan a1gún tiernpo preocupándoEá por noiotros.<br />
Siempr" suát.u. alli una voz: "A ver 1os emigrantes, 3 Yer qu6<br />
pasa con oIIós I Y que ten§an derecho a vofar !" Fero Io volvie:ron<br />
a repetir tantas v€ces que yo me empaché con esta frase '
Digo: trFero nada más qije derecho F)" voiar tenemos nosoti'os ?" Ya<br />
sabe que los cn<strong>im</strong>ales se suelg llevar, sobre tocio los asnos, para<br />
llevar carpja. Entonces ibamosüser burros de carga de la afiliacj-ón<br />
de un par-cioo, de unos:politicos: yo y ai-gunos más no estabamos ccnformes<br />
con eso. Precj-samente por eso se deba a esio un caracter<br />
apolítico. Se van solicj.iando cosas a ver si podeüos ir consiguiendo<br />
poco a poco y equi-pararnos al resto cle los demás espáñoles. I'or[ue<br />
este Gobie¡:no ciue está ¿rho::a en el- poder tj-ene otras ambicli.qnes qu.e<br />
son los de equipararnos a la CornunÍáao' Européa. Pero yocruB§Senenlos<br />
aíln muclris<strong>im</strong>o camino que andar antes de podernos equiparar a nosotros<br />
rnismos. lls lamentable pero os asi. Entonces vamos a v€r si nos vamos<br />
a e-c.uiparar poco s, poco a los mismos derechos que tie¡nen las Cemás<br />
personas fisicas en la. Cornunidad fiurop6a. A cuántos anos Luz está<br />
eso por alcanzar ? Iuás no 1o sé, no se 1o puedo decir. A-bc-¿na,*r-<br />
? ue j?eelt eqiri,tailados nuestros d"erechos al igual que l-os<br />
dt-, ?| o más airos en el exiranjero vuétva VC.o a su:"á.bria<br />
.1.r --ri:neror ño tiene d"erecho a que le rei-ntegren a ra socied_d<br />
con ui1" nuesbo cl-e trabajo o "iiubsi-d-io d.e ilesem.lleo" r¡, des,:ues<br />
que llega a. la tercera e
acumulados en d tvisas por 1os emigrantes deben de ofrecer La ga'rantia<br />
de que sirvan a los que tienen que servir y no a 19t parásitos<br />
sociales que pretenden manipularlos en e1 invernadero de1 silencio<br />
y de las injusticias jugando al David y a\ Goliath. He leído en un<br />
periódico háce unos pocos días que ahora que España se l1ama demo-<br />
Lrática oficial y públicamente 1as cosas son de un modo y baio cuerda<br />
radicalmente opuesto, por 1os nuevos y sofisticados métodos de chantaje<br />
a todos 1os niveles. Está contra cualquier maniobra_que se aproveáhe<br />
de1 producto de1 trabajo de 1os emigrantes en beneficios partidistas<br />
y que seamos tratados como seres extraterrestres. Nadie puede<br />
ni debe pensar que ha de vivir a costa de1 fruto de1 trabajo de 1os<br />
demás. Yá que hablamos de un estado de derecho deben de tener raz6n<br />
los ex-emigrantes y emigrantes para pedir que vaya a e11os e1 fruto<br />
de su sacrificio y como decía e1 diputado gitano Juan Ramírez Heredia<br />
en una alocución en e1 Senado y en defensa de 1os derechos de<br />
1os gitanos:"No ped<strong>im</strong>os caridad, sino que reclamamos justicia en un<br />
estado de derecho." Sin despreciar en nada a 1os gitanos que me merecen<br />
todos 1os respetos creo que hemos aportado a nuestra economía<br />
nacional algo más que 1o1 gitanos. que intereses y manipulaciones<br />
secretas salgan a 1a luz, a esa luz que 'os otros tratan de ap?-<br />
gar descle e1 chantaje, deseo bien sencillo si se procede con lealtad.-<br />
óo.1 referencia a 1as reivindicaciones se ha hecho a1gún progreso. Se<br />
han registrado progresos parciales. Se ha hecho todo 1o que se ha podido<br />
o mejor dicho 1o que nos han permitido. Pero sigue vigente e1<br />
reto contia 1as injusticias que golpean al sector más margi-nado de<br />
1a actual sociedad españo1a' En futuro próx<strong>im</strong>o creo que pasaremosc&<br />
4,c*, c»tcciae{t+ oGrlamos también con los emlgrantes-que todavía no han retornado<br />
pero que ,r. futuro próx<strong>im</strong>o pels atán en eI retorno ' Esta<br />
es una rá¡ór.i" todos ", y necesitamos colaboradores, gente que se asocien<br />
p"rá- participar, ár, ,r, futuro ,próx<strong>im</strong>o<br />
poder elegir nuestros re -<br />
presentantés en el§enado y en e1 Congreso '<br />
? Como Ud ya dijo en Alemania quedan miles de españoles y cantidad de<br />
esos van a vólver. Puede Ud desde aquí darles algunos avisos, algunos<br />
consejos a esos futuros retornados ? Qué e:_1o qgg tienen que<br />
evitar, q;6 es 1o que tienen que tomar en consideración antes de vo1-<br />
ver según sus experiencias ?<br />
+ Es muy difíci1 decirles 1o que hacer porque se van a perder en un<br />
mar dé confusiones; porque los papeles que tienen que tener,. el<br />
AV Span 1 eso ya 1o iaben todos. Pero después aL 11egar aquí- friene<br />
1a confusión. Les diria a estos señores que se pongan en contacto<br />
con nosotros a1 11egar aquí para decirles: '.'Mire, cuando Ud haya<br />
consumido 1o previsto en 1os convenios sociales bilaterales antes<br />
de Ia lqy del- 75 tiene Ud que hacer otra nueva solicitud a través<br />
de La Delegación Provincial de Emigración y la Oficina de Colocación<br />
correspondiente. Y eso tiene que marchar hacia e1 Instituto de<br />
Previsión que es e1 encargado de pagar. Pero después hay otro nuevo<br />
plazo que ha salido ahora mismo en Abril e1 dia 13, de otros 6 meses,<br />
y tienen que volver a empezar y tienen 4 semanas e1 máx<strong>im</strong>o de pTazo<br />
4ntes de que se cumpla e1 pr<strong>im</strong>ero tienen que volver a cursar.
7<br />
Por eso<br />
1e digo: al llegar aquí, entre la casa, 1os muebles<br />
' e1 coche ' el<br />
;; ,e-á""1-d;;;3 á" áttá, ,, a1 Empadronamiento que tiene que ir 18<br />
VeCeS, eS me,or que se pongan en cóntacto Con nosotros Y nosotros 1e<br />
vayamos dicienáol-iar,orá , irág? asi. Luego el otro pasoÍ L'"go e1 otro<br />
h;'ti;-que ya éI sólo *utóhu."Porq,r" si le pregunta al vecino, e1<br />
vecino no sabqhada. No sabe n1 qü" existe ün señor en La ernigración'<br />
Et señor ese J*igir"te se ha rnaichacio porque ha desertado, -porque<br />
a<br />
;7;;'-h;"-ái.ñ"tñ;;i"iiráiaá e11os: "Aqüí nos hemos estado dando 1a<br />
Cara. ,, Y resulta que Ia car a directa o indirectamente eTa apIovechándose<br />
de de dir.¿".ro que d<strong>im</strong>anaba de un sitio quq no sa-<br />
;i;;-;i"¿Iáoi¿" "ii"-.horro era ni que iá*po.o 't" ]e habían dicho ' Nada más que<br />
aque l l as perc o"ui -<br />
t""<br />
- t ienen'iCYl liTt t 1,i:- :: ::- ?*::'3:<br />
t..".1:,<br />
@Yuu ---r-'-<br />
'rq¿"rái- rd*os así de - Q"i j otes, ^ cuando ven<strong>im</strong>os de vacaclones .,,,<br />
al "<br />
fami L:-ar no 1e dec<strong>im</strong>os 1o que estamos plsando all{ ' Porque si hubiesen<br />
estado españo1es en ete tier'rpo que hemos estu9?,i"-:::I::^"'<br />
ta ernigraciOn pá'sá"áo f at ,éstricci'ones que hemos est?d9¿a:qqqo<br />
nosotros. . .<br />
claro, ese que venía de vacaciones, ese ove j ita neg1'a- que<br />
-se hab-ía<br />
a marchar, para no ser de menos_ gue-el1os dice:" Yo<br />
"iii"'obligado<br />
sáy di-rectór general en Alémania." y saca un fajo de billetes que rei"itu<br />
que no ñ, comido más que patatas todo eI tiempo allí, dicen:<br />
,'pues tiene q"" ser por 1o'menós di-rector general ." Y piensa el<br />
que queda aquf : "Nosotros aquí sufriendo ' "<br />
Auf Seite 85 wird erwáhnt, dass eine Stelle fehlt, die zurückgekehrten Kindern und Jugendlichen<br />
hilft, ihre Deutschkenntnisse aufrechtzuerhalten und bei der (Re)integration sinnvoll zu verwenden.<br />
Spáter gründete sich dafür der Verein APOYAR, der weiterhin besteht:<br />
https ://apoyarmadrid. org/<br />
En la página 85 se menciona lo falta de un organismo que ayude a l@s niñ@s y jóvenes<br />
retornad@s o mantener sus conoc<strong>im</strong>ientos de alemán y a utilizarlos con provecho durante la<br />
(re)integración.<br />
Posteriormente se fundó con este fin la asociación APOYAR, que sigue existiendo:<br />
http s : / / ap olt ar ma dr id. o r g /