Österreich Maritim, Ausgabe 75

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18 Österreich Maritim 75 - Juni 2019 Tegetthoff im Eis gefangen Aufbruch vom Tegetthoff mit Booten, Schlitten und Hunden. Diorama von der Ausstellung in der Vega-Payer-Weyprecht Kaserne. Modellbau von Georg Toppa. Foto Robert Tögel. Übrigens: Gratulation und Alles Gute zum Geburtstag am 5. Mai für unseren Autor Dipl. Ing. Helmut Malnig Bitte weiter So!
FHS-Freunde Historischer Schiffe 19 Pola 1918 Der Heimweg unserer Professoren nach Wien Helmut W. Malnig A Brain Drain! Nach einem Vortrag anlässlich der Essay-Tage Pula 1918- 2018, am 20. Oktober 2018 Nach 1918 stellte Jugoslawien, seiner von Österreich- Ungarn übertragenen Flotte beraubt, für das siegreiche Italien in der Adria keinen potentiellen Gegner dar und da Italien keine strategischen Pläne für den nördlichen Balkan hatte, sah es auch keinen Grund, Pola als Flottenstützpunkt oder Arsenal beizubehalten. Pola schien zu einem Prestige Objekt verurteilt. Neben einiger Nachkriegs-Reparaturen und Umbauten an Schiffen im Arsenal und in den Werften mussten Schiffsbauer, Techniker und Personal einfach entlassen werden. Also: ohne Arbeit und ohne Zukunft, zogen viele der gut ausgebildeten, früheren Regierungsbeamten, Offiziere und Ingenieure die Emigration vor. Letzteres betraf auch einige unserer zukünftigen Professoren - sehr zum Vorteil des heutigen Österreichs. Das Jahr 1918 war der Beginn einer Abwanderung der oberen Bevölkerungsschichten, die auch die übrigen Kronländer ergriff und die Wissenschaftler, Künstler und Intellektuelle betraf. Relativ zur geringen Größe Polas erlangten erstaunlich viele Wissenschaftler und Ingenieure aus Pola an der Technischen Hochschule, Wien eine Professur. [1 u. 7] Sie sollten es sein, die mehreren Generationen von Studenten ihr Wissen und ihre Erfahrung beibrachten. Karte von Pola 1913 1. Einleitung Der Zusammenbruch der Doppelmonarchie und das Kriegsende 1918 in der Adria bewirkten das Ende der k.u.k. Kriegsmarine und führte nach Besetzung Istriens durch die Italiener zur Auflassung der Marinebasis Pola mit all ihren technischen Anlagen. Die Suche der von Entlassung Betroffenen nach Existenzmöglichkeit leitete danach die Abwanderung des hochqualifizierten Personals ein, wodurch damals ein Verlust an technisch ausgebildetem Personal entstand. Positiv war, dass diese Abwanderung für andere aber einen wertvollen Gewinn bedeutete, wie ich nachweisen will. 2. Historischer Hintergrund – die Ereignisse 2.1 Das Ende der k.u.k. Kriegsmarine [8] Mit dem Zusammenbruch 1918 der Habsburger Monarchie begann eine neue Zeit, die uns unserer gemeinsamen Wurzeln zu entfremden schien. Jugoslawien erhielt durch Erlass vom 30. Okt. 1918 von Kaiser Karl die k.u.k. Kriegsflotte übertragen. Tags darauf wurde die k.u.k. Kriegsflagge eingeholt. Admiral von Horthy nahm die gefaltete Flagge an sich und ging, während die rot-weiß-blaue Flagge Jugoslawiens gehißt wurde. Die Donauflottille wurde unter ungarischer Flagge nach Budapest beordert. Mit diesen formellen Akten hatte nach über 200 Jahren ruhmreichen Wirkens die Österreichisch-Ungarische Kriegsmarine aufgehört zu existieren. Das siegreiche Italien und die Entente hatten aber dafür gesorgt, dass der Nachfolgestaat Jugoslawien davon keinerlei nennenswerte Schiffseinheiten für seine Flotte bekam, damit in der nördlichen Adria kein potentieller Gegner mehr auftreten sollte. Aus dem gewaltigen Gros der k.u.k. Kriegsflotte, die damals zur 8-stärksten der Welt zählte, hatten sich die Engländer, Franzosen und Italiener das Beste einverleibt. Schließlich sollten nur 11 ältere Torpedoboote und 4 Flussmonitore für den neuen Adriastaat Jugoslawien übrig bleiben! 2.2 Das Ende in Pola Pola muss man sich als Kriegs- und Handelshafen, Garnisonsstadt eines riesigen Festungsareals und als Industriezentrum in Symbiose mit der k.u.k. Kriegsmarine vorstellen. Von den etwa 42.000 Einwohnern waren um 1914 etwa 2/3 italienischer Herkunft. Am 1. November 1918, während die neuen Machthaber an Bord der Jugoslavia (Dreadnought: S.M.S. Viribus Unitis: 22 000t, 4 x 3 x 30.5cm, 280 mm Pzg., 21 kn) feierten, wurde das Schiff von italienischen Froschmännern durch adaptierte Unterwasser- Sprengsät-
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